1893 / 14 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 16 Jan 1893 18:00:01 GMT) scan diff

/

tische That. Wiederholt hat er die wissenschaftliche Forschung seine

ugendllebe genannt, den Gegenstand seiner Neigung und Beanlagung.

ie Männer der Technik, in deren Auftrage ig hler spreche, wissen, daß es nicht ihr Beruf ist, den wissens aftlichen Forscher zu ür digen, sie wollen nicht darüber richten, welche von den beiden Rich⸗ tungen das größere Recht hat, Werner von Siemens für h in An⸗ pruch zu ö sie feiern heute den Mann der technischen hat. Jede 8 ist die Anwendung des individuellen Willens auf die vorhandene Welt. Die Welt, das Product n ,,, in steter Jluction befindlicher Faktoren liegt da, ein lohnendes Ar eitsfeld für Jeden, der sie zu Fear heiten versteht. Aber nur wenige gottbegnadete Menschen sind berufen, zur rechten Jeit zu erlernen, welche Frucht im gegebenen Augenblick dem Felde abzugewinnen ist und Lieser Erkẽnntniß gemäß an 'der rechten Stelle und mit rechtem Entschluß die Frucht zu brechen. Werner von Siemens gehörte, zu diesen gott⸗ begnadeten Menschen. In geistvoller Weise unternahm es nun der Reduer, die technischen Thaten, des, Gefeierten in ibrem ursächlichen Zusammenhange mit dem Boden dar⸗ zustellen, auf dem sie vollbracht wurden. Er schilderte, wie der fiebenzehnjährige Hannoveraner, preußischer Unterthan wurde und Hamit die Grundlage aller Weiterentwickelung legte, wie er in der Artillerie und Ingenieurschule in die Wissenschaft weiter eingeführt wurde. Als Siemens in das praktische Leben eintrat, war die elektrische Kraft für die Technik kaum nutzbar gemacht, erst er war. berufen dies zu thun, im richtigen Augenblick, mit klarem Verständniß und energischem Willen. Die Muße, die ihm eins Festungshaft in Magde⸗ burg gab, benutzte er zu einem erfolgreichen Ver uche, Gold aus gner unterschwefligsauren Lösung niederzuschlagen. Diese galpanische Ver⸗ goldung wurde 1842 der Gegenstand seines ersten preußischen Patents. Das Interesse seiner Waffe brachte ihn zur Benutzung des elektrischen Funkens zur Messung der Geschwindigkeit fliegender Geschosse. Der Redner schilderte sodann eingehend das, was Siemens gethan, um die praktische Einführung der elektrischen

elegraphie zu ermöglichen. Es gelang ihm, den ersten unvollkommenen Apparat, die Erfindung eines Engländers, durch Einführung der Selbstunterbrechung nach vollendetem Hub zu einer selbstthätig wirken. den Maschine und dadurch praktisch nutzbar zu machen. 184 legte er, nachdem er durch Anwendung des Guttgpercha eine geeignete Iso⸗ lation gefunden, die erste längere unterirdische Leitung von Berlin bis Großbeeren; das Jahr 1848 rief auf zur Benutzung der elektrischen Kraft für Zwecke des serieg; Im Hafen von Kiel legte Siemens die ersten unterirdischen Minen mit eleltrischem Zünder, die zwar nicht in Thätigkeit traten, aber ihre Wirkung doch nicht. verfehlten. In einer kleiner Abschweifung gedachte der Redner beiläufig noch zweier militärischen Thaten Siemens, der Bi etzung der kleinen estung Friedrichs ort und der erfolgreichen Anlegung weier Batterien bei Eckernförde. Die Folge der politischen Er⸗ eignisse war sodann die Herstellung der telegraphischen, Verbindung zwischen Berlin und Frankfurt, es folgte der Bau der Tinie Berlin. Köln -⸗Verviers, dann nahm der junge Offizier seinen Abschied, um sich ganz der Technik zu widmen. Der Redner schilderte nun eingehend die Weiterentwickelung der Telegraphie und wandte sich dann der Thätigkeit Siemens! zu, die der Benutzung der Elekttricitẽt zur Erzeugung großer Arbeitskräfte, der Starkstremtechnit. gewidmet war, Schwer hat Siemens arbeiten müssen, um seine E 1sindungẽ gedanken in die Wirklichkeit zu übersetzen. In einem solchen schweren Kampfe reicht das Genie nicht aus, der Charakter inuß eintreten. Aus der Buͤfte über mir spricht der Charakter, Festigkeit des Willens und Güte des Herzens“, darauf baute sich auch die Eigenschaft, welche durch alle Mühsale des Weges zum Ziele fuhrte die Pflichttreue“. Diese Pflichttreue hat zu seinem Welt⸗ ruhm nicht weniger beigetragen als sein erfinderisches Genie. Ein durch und durch deutscher Mann hat Werner ben Siemens mit seinen Mitarbeitern, denen gegenüber er seine Pflichttreue ganz be⸗ sonders bewährte, den Ruhm deutschen Geistes über dig ganze Erde getragen. Das von ihm selbst so genannte naturwissenschaftliche Zeit⸗ alter hat er mit begründet und in seiner Entwickelung mächtig ge⸗ färdert. Die Stellung aber, welche er in seinem geliebten Vater⸗

————— Wetterbericht vom 16. Januar, 8

Uhr Morgens.

8

M*

Vp

1

21

( 1 Stationen. Schlegel

Regiss

Temperatur

in 0 Cels 50 C. 40 R.

Bar. auf 0 Gr.

red. in Millim.

Wind. Wetter. . 1

u. d. Meeres

Mullaghmore WMW 6 Regen Aberdeen Christiansund Nopenhagen. Stockholm. ) hei aranda still heiter ö ; 1 Schnee Kort, Queens town Cherbourg dd Sylt mburg. winemünde

Sucher. der Natur.

De L S K C

*

8 Ir

fang 7 Uhr.

3M

3 bedeckt?)

4 Schnee?)

Neufahrwasser bedeckt 11 liche. Tage.

kemel. 1 O Y wolkenlos 26 MNittwoch: wosfenl'os 1s weilt.

2 halb bed.

2 wolkenlos

1 bedeckt

1Dunst

SG GG -* GG

586

89

k

T ünster Narlsruhe.. Wiesbaden

8

Die nächste

239 56

GGG) G68*— 8

fang 7 Uhr.

83

Breslan.. Ile c äüutpy . K

8 8 8 N 32 3 Nachts ) Nachts Schnee. ) Nachts Schnee. Nachts . üb

l

6

Y hasß ber 3 halb bed. 4

3 23 89

8

früh S rmi s, Nachts Schnee. Tang . und früh Schnec. ) Vormittags, Nachté S ang n mn, geimath. Ponnergtaa: 3 Male: umeister Solnest. rationen und Kostümen. Hierzu: Die Sirenen⸗ ; u Donnerstag: Zum 1. M Ba 3 Ballet in 1 Act von H. Regel. 3 Familien Nachrichte . en. Fon Ft. Mader. Der choreogr. Theil von Jo Ha „Berlobt: Frl. Elsa Klein mit Hm. mallner herne. Dienttag: Ter Probe reiter. Inscenirt durch den Balletmeister Herrn E. Anfang 73 Uhr. . w itschen Küstengebiete wehen Mittwoch: Der Probeyfeil. . =* f Donnerstag: Die Grotstadtluft.

Uebersicht der Witterung.

Ein ziemlich tiefes barometrisches Minimum lie gt bei den Shetlands, Ausläufer nach der west deut chen Küfte und nach der Kanalgegend entsendend; darb⸗ ! metrische Maxima lagern über West⸗ und Nord⸗ pfeil. Europa. Im nor de Ki iet lebhafte südwestliche Winde mit starkem Schneefall. Im übrigen Deutschland ist daz Wetter ruhig; vor wiegend trübe und im Süden viel kälter. Während auf Helgoland die Temperatur beim Gefrierpunkte

ö ö 21 mn ze es re liegt, nimmt die Wärme nach Often und insbesondere Dienstag:

nach Süden hin rasch ah. Memel meldet 26, in J Acten nach dem Franzöffschen des Meilhac und 8. Steffens.

me gesetzt vom c Ter 8 * 7 ** * r* 3 1 Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 7 Uhr. . z. 17. Vorstellung. Was ihr wollt. Aufzügen von Shakespeare, nach

ie 4 gel's Uebersetzung. In Scene gesetzt vom Ober⸗ . . eur Max Grube. Anfang 7 Uhr. Kroll s Theater. Dienstag: , w 26 ö Mittwoch: Opernhaus. 17. Vorstellung. Baftien Fräulein Louise VPevmann. und Bastienne. gang Amadeus

zauspiel haus

Mozart. irigent: Kapellmeister

Scene gesetzt vom

Dentsches Theater. Dienstag: Zwei glück Anfang 7 Uhr. 3 Die Welt, in der man sich lang⸗

Donnerstag: Zwei glückliche Tage. Aufführung von von Heilbronn“ findet am Freitag statt.

W = bede 14 Mittwoch: Richard IIlꝛlJ. 3. 5 21 Donnerstag: Neu einstudirt: Schlimme Saat.

und einnahm, zeigt eindringlicher, als Worte es vermögen die i ge Feier. k 6. wissen, daß die Lücke, welche seĩn Scheiden gerissen hat, nicht ausgefüllt werden wird, aber wir wissen auch, daß er uns eins Erbschaft hinterlassen hat, welche noch künftigen Ge⸗ schlechtern zum Segen gereichen wird. So darf ich mit dein Dichter⸗ worte schlicßen: Er glänzt uns vor, wie ein Komet verschwindend, Unendlich Licht mit seinem Licht verbindend. Nach einem kurzen Moment wehmuthsvoller Stille begann der Domchor A. Beger Dffermotette, nach der ein Orgelpräludium in Es-dur von Seb. Bach die Feier beendete.

Die neunte ordentliche Jahresversammlung der Missions. conferenz für die Provinz Brandenburg wird am 30. und JI. d. M. im Evangelischen Vereinshause zu Berlin, Dranienstr. 106, stattfinden. Die Geistlichen der Provinz sowie sonstig Missions⸗ freunde sind zu den Versammlungen eingeladen. Auch Damen haben Zutritt. Programme sind für die Geistlichen der Pro. vinz den Herren Superintendenten zugegangen, können außerdem aber auch von dem Schriftführer der Conferenz Oberpfarrer von Cölln zu Brück (Mark) bezogen werden.

Ueber Schneefall und Kälte, sowie über dadurch herbeigeführte Verkehrsst rungen sind heute folgende weitere Nachrichten ein— . nitz, 14. Januar. Infolge des Schneetreibens sind, wie D. B. H. meldet, heute Morgen zwei Bahn beamt e auf dem hiesigen Bahnhof überfahren und dabei schwer verwundet. .

Braunschweig, 14. Januar. Wegen starken Schneetreibens haben seit gestern Abend fast alle Züge große Verspätung; Der Perfonenzug Berlin Magdeburg, der Nachts 124. Uhr hier eintreffen foll, verspätete sich um drei Stunden. Bei Gleidingen blieb ein Güterzug zwei Stunden im Schnee stecken.

Gaffel, 14. Januar, Der N. Pr. 3. wird telegraphirt: Hier herrscht starker Schneesturm, heftiges Schneetreiben. Sam mt liche Eisenbahnzüge ö große Verspätungen. Der Pferd ebahn⸗ zerkehr ist eingestellt. . . . 6j . *. Januar. Der Berliner Schnellzug ist heute Vormittag in der Oberpfalz infolge heftigen Schneesturms flecken geblieben. Ueberhaupt erleidet der gesammte Verkehr starke Verspätungen. J .

ö ker en he, 14. Januar. Die Schiffsbrücks bei Ma qu vergl. Nr. 12 d. Bl.) ist wieder aufgefahren, esseitige Verkehr mit der Rheinpfalz; damit wieder hergestellt. Eisenha hn; Schiffsbrücke bei Speyer ist nach einer Meldung der Köln. 3. wegen Eisgangs abgeführt. Die Züge Heidelberg Speyer verkehren nur zwischen Heidelberg⸗Altlußheim. ö .

Metz, 15. Januar. Auch hier sind große Schneema sfen nieder. gegangen. Die Jüge aus Frankreich treffen mit großen Verspatungen ö. warf cha u, 14. Januar. Wegen Schneeverwehungen ist, wie

‚BVoff. Ztg. telegraphirt wird, der Ba hnverkehr Warschau Berlin unterbrochen. . . 6. .

Reval, 14. Januar. Der hiesige Hafen ist heute für die Schiffahrt gesperrt? Temperatur: 19 Grad unter Null.

Madrid, 16. Januar. Aus Andau sien werden dem H. T. B.“ Schneestürme gemeldet, die allen Verkehr hemmen.

ai e e n, ,,

. vierzehnte Delegirten⸗ versamm lung deuts Seestädte, die heute dier zu sammen, trat, wurde, wie W. T. B.. et, von dem Yrasidenten der Handelskammer Crasemann eröffnet und begrüßt ,, Altona, Brake, Bremen, Danzig, Emden, Flensburg . eeste münde, Harburg, Kiel, Königsberg i. Pr, Lübeck, Restock urch 32 Delegirte. Zur Berathung standen; Die Maß regeln wegen der gesundheitsholizeilichen 8 ontrole der in deutschen Häfen anlaufenden Schiffe. Zum Vorsitzenden rurde Frafemann gewählt. Waechter⸗Stettin empfahl, die von der Stettiner

Handelskammer ausgearbeiteten Resolutionen als Grundlage der Be

82m bBuro Dam ddurg,

rathung anzunehmen. Ruperti⸗Hamburg schlägt vor, dem Antran Hamburgs auf Annahme der in England geltenden zerschriften für die Quarantäne, die sich in jeder ö als ausreichend erwiesen hätten, beizustimmen. Alsdann wurde beschlossen, die Verordnung vom II. Juli 1883 paragraphenweise und darauf den Stettiner und den Hamburger Antrag durchzubecathen.

Interlaken, 12. Januar. Oberhalb Därligen ist ein Stück der Bödeli-Eisenbahn in dem Thunersee versunken— Dem „Bund“ wird darüber folgendes nähere berichtet: Johann Dietrich, Sohn des Bahnwächters Dietrich in Därligen, befand sich am Montag Abend ungefähr um 6 Uhr auf der Straße Daͤrligen Interlaken; un= gefähr 506 i oberhalb der Bahnstation . hörte er ein eigen⸗ khümhliches starkes Krachen und beybachtete, daß gerade oberhalb der 15 m langen Bahnbrücke über eine Bucht des Thunersees, an einen Stelle, von der es heißt, man wisse nicht, wie tief dort der See sei, ein Stück der Bahnlinie von ungefähr 20 i in dein See versank. Wissend, daß im Augenblick ein Bahnzug von Interlaken unterwegs sein mußte, sprang der Sohn Dietrich schnell entschlossen zurück in dat Bahnwärterhaͤuschen seines Vaters, nahm dort die Signallaterne eilte damit längs der versunkenen Bahnstelle und kam gerade noch frühzeitig genug, um den heranfahrenden Zug anzuhalten. Fünf. Per sonen Fahrpersonal und ein Ingenieur, der zufällig der einzige Reisende war, verdanken der Geistesgegenwart und raschen Entschlossenheit der wackeren jungen Mannes ihr Leben und die Bahngesellschaft die Ver⸗ hütung eines bedeutenden Verlustes, denn ohne das rasche Handeln der jungen Dietrich wäre der ganze Bahnzug in den See gestürzt. Dat Versinken diefes Bahnstücks in den See wird dem Umstand, zugeschti— ben, daß das Ufer vom See stark unterfressen war; der jetzige niedrig Wasserstand habe seinen Einsturz befördert.

V

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Gelsenkirchen, 16. Januar. (W. T. B.) Der Vor

sitzende des Bergarbeiter-Verbandes Schröder ist heute ver aftet worden. ;

. ö 16. Januar. (W. T. B). Nach einer Meldung des „Haulois“ hielt der General Loizillon bei der Ueber— nahme des Kriegs-Ministeriums in Anwesenheit mehrerer Generale, unter denen sich auch der General de Miribel befand, eine Ansprache, worin er hervorhob, daß er das Portefeuille angenommen habe, weil. durch seine Ernennung zum Kriegs-Minister einem Regime ein Ende gemacht werde, das nicht alle erhofften Früchte getragen habe. . ;

Der „Figaro“ veroͤffentlicht eine ihm von einem Par⸗ lamentarier zugegangene Zuschrift, worin authentisch fejt⸗ gestellt wird, daß der Präsident Carnot im Jahre 1886 in der Commission die Erklärung abgegeben habe, daß er in der Kammer den Gesetzentwurf über die Ausgabe von Panamaloosen nicht vertheidigen werde, weil das der Angelegenheit eine Garantie geben hieße, die ihr nicht gegeben werden dürfe. Die Unterschrift Carngh unter dem Gesetzentwurf bedeute nur, daß er vom finanziellen Gesichtspunkt aus keinen Einwand zu erheben habe.

An Stelle des bisherigen französischen Botschafters in London Waddington soll, wie es heißt, Cambon treten

Dem „Figaro“ zufolge hätte den russischen Botschafter Baron Mohrenheim am Sonnabend nur ein von sast allen Diplomaten unternommener gemeinsamer Schritt da von abgehalten, seine sofortige Abberufung zu erbitten.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage

Sent . 3 Die Hexe“, übersetzt von Mary von Borch. eutsch von Max Schönau In ö ; Regisseur Tetzlaff. Sigmund Lautenburg. Anfang 4 Uhr. k. Anf Mittwoch: Familie Eout-Biquet. ö Vorbereitung: Gläubiger. Serbstzeichen. Augus

Vor dem Tode. Von

Wolf- Amine: Frl. Touise Heymann)

Singspiel in 1 Act von

nente

Anfang 7 Uhr. 18. Vorstellung. Neu einstudi

en 8 ** 8 i 2 Ober⸗Regisseur Max Gru

Welt in achtzig Tagen.

in 1 Act von O. L. Hartleben.

8

1

J Acten von Horst und Stein.

.

Adolph Ernst Theater.

iedrich Wi üdti 20 Malt. Modernes Babylon. Gesangtpoße in Friedrich Wilhelmlläntisches Theater . mr gr,, nne.

ĩ Komische e Aets theilweise von G. Görß. . Verisz Ser n, Hen gr reren, m, ö In Scene gefetz von Abolph Ernst. Gestorben: Fr, Ober⸗-Consistorial Rath und )

Chan sserstraße 26.

Chemnitz 25, München 24, Bamberg 25 Grah unter , Lufang ] Uhr

K— . 2 Söffenbach. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. und südostwärts auszubreiten, womit Schneever⸗ n. 6 9 5 2 Mittwoch: Zum 1. Male mit neuer Ausstattung: ärstin Nineitg. Opfrerte in 3 Aften von ug Dienhtag: ittmann und Julius Bauer. Musik von Johann l ö Graselli. Die Gigerlu von Wien. Lokalposse mit Gesang in 4 Acten von .

Uhr. Acht Beilagen

16. 11 2 ,, ö . 2. (einschließlich Börsen⸗Beilaze )

wehungen verbunden sein dürften.

Deutsche Seewarte.

Strauß. Anfang 7 Uhr.

Theater ⸗Anzeigen. Kinigliche Schanspiele. Dienetag: bern

hauf. 156. Vorstellung. Die Hexe. Oper in 3 Acten burg.

von August Enna.

3 . * 2491 . Anfang 73 6 iden T enter. Direction: Sigmund Lauten⸗ von Carl Fleiber fan

* . Zum 26. Male: amilie out- Nitt woch , , u. Tert nach Arthur Fitger s Biqguet. Schwank in 8 Acten von exandre Bisson. In Verbreitung:

Scene gesetzt von

1

Victoria - Theater. Belle · Alli Die Reise um die Welt in achtzig Tagen. ehe stattungestück mit Ballet in 8 Acten an Fildern ; . c. r. von A. dEnnery und Jules Verne. 2 let, arran⸗ : 8 . . spiel in 5 A ifzügen von Franz Grillparzer. 2 irt vom Balletmeister C. Severini. Musik von Anfang 7h Uhr; II. Kammermnsik⸗ end be n Pebillemont und C. A. Raida. Anfang 74 Uhr. Mittwoch und folgende Tage: Die Reise um die hahn.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4sB).

Dienstaa: Zum 6. Male: Die Lore. Plauderei ee n ,. , , . Dienst s. zin se n Frau Häachmann⸗ gramm n. a. hervorzuheben: Mr. James Fillie

Zipser als Gast. Die kleine Marquise. Lust⸗

Theater Unter den Linden.

3 3. 82 Erben. Operette in . Zum 3 MalL. Eachende *r, e. Carl sammten Persgnals.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Thomas Theater. Alte Jatobstraße Nr. 30. Zerlin: h Gesammt⸗Gastspiel des Wiener En⸗

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde Am Landes: Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnheh)

Geöffnet von 12—11 Uhr.

Strindberg.

Coneerte. Concert -Haus, Leipzigerstraße 45. Dienstag

Gastspiel von

Die Ee, , , Karl Meyder Concert. Anfang 7 Uhr. Anfang Uhr, Sup. Teonore‘ von Beethoven. Nönig

6

Mittwoch: Concert der K. K. österr. Kammer Mpetot“ von Adam. Phantasie aus Robert de. i ü F ĩ J 5 . . roFsß= 3 v * N 1 Der Wildschütz, oder: Die Stimme sangerin Frau Friedrich⸗Materna. Dre. Pon Pere besr. Groß Berlin', K Komische Sper in 3 Aeten, frei nach ö Auguft von Kotzebue. Musik von Albert Lortzing. 6 i, de, er- Rentffenr Tenlaff

In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Din rag. Ml neuer Klus tattung: Dirigent: Kapellmeister Schauspielhaus.

Des Meeres un

lliancestraße 78. 0 ara memoria« für Cello von Servais r Smit). „The lost chord“ für Piston von Si

Großes Aus⸗ (Derr Steffens).

Sanl Bechstein, Linksttahe 42. Dienstss

neu] von Hille. Phantasie aus Carmen“ von Bite 11

Guftav und Ingeborg Exner und Fritz Espen

Circus Renz (Carlstraße] Dienstag, Aber

*

71 Uhr: Große Extra⸗Vorstellung; Aus dem Pie

bem Schulpferde (Germinal“. Mitwirkung amm licher Künstlerspecialitäten ersten Ranges. uin

„Das Käthchen spiel in 3 Aufzügen von Meilhe⸗ und Halẽ vy. (Frau . Wrtaten arten , n, w Hachmann⸗Zipser als Gast) Anfang 7 Uhr. Schluß: He ö Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

1 iche D MBerliner Theater. Dienetag: Dora. An—

Große Ausstattungs⸗ Pantomime vom Ho ballet meifter A. Sieins. Mit überraschenden Licht un Wassereffecten und auf das Glan wollste lu een Dienstag: vom Director Fr. Renz. Costume, Wagen, Rean fiten vollständig neu. Unter Mitwirkung des Ballet von 100 Damen.

Mittwöch, Abends 77 Uhr: Große Vorstelluug nm ;

; en,, ,, ist. Leiter Ed. : ; Weinberger. Inscenirt durch den artist. Leiter C w 9 er, r. Lessing ˖ Theater. Dienstag: Heimath. An⸗ . Dirigent: Kapellmeister A. Ferron. Die neüem Programm und Ein tüustlerf . militär. Epolutionen im 3. Act arrangirt ven 2 Gunbläch. Vollständig neue Ausstattung an Tder⸗-—

meister Wilhelm Schmidt (Doberan).

Gundlach Sen ati oneller Erfolg Anfang 7 Uhr. Verehelicht: Hr. Rechttzanwalt und Notar

mann mil Frl. Hedwig von Heyking (Vanziß w Spandau). . . , Dienstag: Zum 6 eboren; Gin Sohn: rn. Negierunge . meister Bertram (Friepenaus, Gin L Har Hrn. Sanitäte-Nafh Hr. Richard Schmitz Neuenahr).

W. Mannstädt. Musik von

j fmei Berlin sessor Marie Kleinert, geb. Hofmeier Berl

Nebacteur: Dr. H. Klee, Director.

Druck der Nord deutschen

Wimmer. Musikt Anstalt, Berlin 8W.,

Erste Beilage

zun Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger.

M 14.

Berlin, Montag, den 16. Januar

1893.

Dentscher Reichstag. Sitzung vom Sonnabend, 14. Januar, 1 Uhr.

Die Besprechung der Interpellation der Abgg. Auer

Singer wird fortgesetzt.

Ueber den ersten Theil der Rede des Abg. Hitze, der zunächst das Wort hat, haben wir bereits in der Sonnabend⸗ Nummer berichtet. Wir fahren in der Berichterstattung fort, indem wir nachstehend über den Schluß der Rede desselben Abgeordneten berichten.

Abg. Hitze (Centr.): Die Frage der Krisen haben die Auto⸗ ritäten der Socialdemokraten wie Marx einer gründlichen Kritik unterzogen und dadurch der Wissenschaft einen dankenswerthen Bei⸗ trag zur Beurtheilung unserer heutigen Zustände geliefert. Nun ist es aber Zeit, die Wege zu bezeichnen, auf denen wir zur Besserung dieser Zustände gelangen werden. Sie (zu den Soecialdemokraten) ver⸗ trösten uns immer auf den Zukunftsstaat, aber Sie sagen nicht, wie Sie es machen wollen. Wenn Sie einen gangbaren Weg

so werde ich mit voller Objectwität auf die erfolgung desselben eingehen. Aber mit diesen allgemeinen Redens⸗ en über die Anarchie der heutigen Production ist es nicht gethan. Prüfen Sie den von mir gemachten Vorschlag und machen Sie Gegenvorschläge! Es wird Ihnen nicht gelingen, die Unregelmäßigkeit der Production zu beseitigen, so lange Sie den Consum nicht regeln. Die Consequenz Ihres Grundsatzes wäre, daß, wenn mehr Stiefel irt, auch mehr getragen werden müßten. Die Gründe des

ĩ im Saarrevier hat der preußische Handels⸗Minister zu⸗

ffend dargelegt. Sie beruhen einerseits auf einem gewissen Miß⸗

der Arbeiter, welches noch aus dem Jahre 1889 stammt, andererseits haben die Führer den Strike frivol angezettelt, weil sie merkten, daß ihnen der Boden unter den Füßen wankte. Auch hier Erfahrung bestätigt, die zu meinem Bedauern überall

gemacht wird, daß Arbeiterorganisationen nur gut sind, wenn die richtigen Leute an der Spitze stehen. Aber wenn diese Organisationen von vorne herein den Charakter des Kampfes tragen, dann werden immer Hetzer an die Spitze treten. Die socialdemokratische Partei lehnt jede Solidarität mit den Führern im Saarrevier ab. Warken ist aber zweifellos ein Soeialdemokrat. Ich bedauere, daß die Frage, ob der berechtigt war oder nicht, hier erörtert worden ist. Ich halte

es nicht für förderlich, wenn sozusagen nach Ausbruch des Krieges von Seiten der Socialdemokraten die Lage des Arbeiterstandes in einer Weise geschildert wird, welche die Aufregung in jenen Kreisen noch erhöht. Andererseits halte ich es nicht für richtig, wenn eine vermehrte Energie en die Arbeiter gefordert wird. Wenn die Verhältnisse ruhiger geworden sind, dann ist es Zeit, zu streiten, wer Recht und Unrecht hatte. Der preußische Handels⸗Minister steht auch heute noch auf dem Standpunkt der Nothwendigkeit eines Befähigungsnachweises für die Bergarbeiter, und ich stimme ihm darin zu. Der Bergarbeiter muß sechs J Schlepper arbeiten, zwei Jahre als Lehrhäuer nicht drei man den Arbeiterausschüssen concedirt. Abg. Auer sprach Einrichtung der Lehrhäuer der

Ich glaube

icht, daß d ich Daß gerade

kommen

als anzuklagen. Die Furcht vor Gewaltmitteln hat auch viele ruhige und ene Leute in den Strike getrieben. Es ist ungemein schwierig, hier zu unterscheiden. Ich möchte daher den preußischen ĩ Minister bitten, dahin zu wirken, daß die Behörden sich l hinreißen lassen. Wenn die Leute zur z sie nur in Güte etwas können, dann se sreg Nachsicht assen und einem gemessenen Zwischenraum in eine Prüfung der Frage eintreten, wie weit den Ansprüchen der

r entgegengekommen werden kann. . = bg. von Kardorff (Rp.): Die Arbeitslosigkeit, wie sie jetzt in den Fabrikdistrieten zu Tage tritt, ist großentheils eine Folge der Intvöͤlkerung des platten Landes. Der Strom der Landbewohner ha ich in die Städte ergossen, und daran sind Sie (Centrum) mit schuld, denn Sie haben mit dem Freisinn zusammen die Regierung auf die wirthschaftliche Bahn gebracht, welche das platte Land zur Ver⸗ armung und Entvölkerung brachte. Sie haben die Regierung mit gedrängt, die Grenzsperre gegen Rußland und Oesterreich aufzuheben zum Schaden der deutschen Viehproduction; denn seitdem ist Deutsch⸗ land von der Maul⸗ und Klauenseuche so durchseucht, daß der Ver⸗ lust der deutschen Landwirthschaft auf 40 Millionen eher zu niedrig als zu hoch angeschlagen wird. Hoffentlich bringt das neue Vieh⸗ seuchengesetz eine Reiedur. Zweitens haben Sie die Regie— rung auf den Weg gedrängt, das amerikanische Schweinefleisch zu⸗ zulassen, obwohl dasfelbe in Amerika durchaus nicht mit der Sorg falt unterfucht wird, wie es bei uns zur großen Unbequemlichkeit der Bevölkerung geschieht. Sie haben ferner im Verein mit dem

g s

Freisinn und einem Theil der Nationalliberalen die Regierung gedrängt, die Rübenzucker⸗Exportprämie aufzuheben, wodurch die deutsche Industrie ihre dominirende Stellung auf dem Weltmarkt an Frankreich verloren hat, welches im Besitz einer dreimal so großen Erportprämie fehr leicht uns selbst mit raffinirtem Zucker überschwemmen kann. Dazu kommen dann noch die Handelsverträge. Die Getreidezölle sind auf die Hälfte dessen herabgesetzt worden, was die Regierung ursprünglich vorgeschlagen hatte. Infolge dessen ist die deutsche Landwirthschaft in diesem Jahre trotz de guten Ernte großentheils in einer sehr trüben Lage, denn, die zegenwärtigen Preise stehen unterhalb der Productionskosten. nn drängen Sie die Regierung noch heute auf den Weg hin, die Brennereisteuer zu ändern. Drücken Sie Ihre Ab— sicht durch, dann werden der Kartoffelbau und die Brennerei noch weiter zurückgehen, das platte Land wird entvwölkert wer⸗ den, die städtische Bevölkerung zunehmen, und Sie werden dann eine Arbeitslosigkeit und eine Noth im Lande erleben, wie wir sie gegenwärtig noch nicht haben. Ich fürchte allerdings, daß wir mit allen den Maßregeln gegen die Landwirthschaft noch lange nicht am letzten Ende angekommen sind, denn man liest wieder in der offiziösen Presse von den Fortschritten der Handels vertrags⸗ verhandlungen mit Rußland. Der Abg. Liebknecht hat auch die Währungsfrage berührt, und ich kann bei dieser Gelegenheit auf eine neuliche Aeußerung des Abg. Bebel, erwidern. Er hat mir Marx als Aukoritäk bezeichnet. Der Abg. Bebel wird mir zugeben müssen, daß es etwas hart ist., wenn, er. uns zumuthet, einen Mann, dessen Doctrinen auf der atheistischen, pessimistischen und materialistischen Weltanschauung beruhen, als Autorität anzuerkennen. Derr Marx ist ein origineller sscharfer Denker und ehrlicher Forscher, obwohl seine Anschauungen auf Trug⸗ schlüssen beruhen. Aber lin der Währungsfrage macht er wohl selber auf Originalität keinen Anspruch; er betet lediglich nach, was die e rn, Lehre seit Jahren gelehrt hat. Die Vãährungs frage ist Che sehr neue Wissenschast, sie existirt erst seit 20 Jahren. Es ist das Unglück, daß alle die Herren, welche gegenwärtig in leitenden Stellungen sind, auf den Universitäten nur die manchester⸗ lichen Doetrinen gehört haben. Deute wird die wissenschaft

Währungsfrage eigentli

Land bedeckte. Sicherheit auf einen Umschlag. ist, so geht sie der Menschheit niemals verloren. hat neulich seine Verwunderung ausgesprochen, daß ich die Militär⸗ vorlage mit der Währungsfrage in Zusammenhang brachte. Währungsfrage übt ihren Einfluß aus auf die Landwirthschaft, und zarum ist sie auch eine militärische Frage. Die langsame Zerstörung der Landwirthschaft zerstört auch unsere natio⸗ Wehrkraft. Die Soeialdemokraten haben den Strike i Saarrevier von ihren Rockschößen abzuschütteln gesucht. Aber wenn sie mit ihren Theorien von Ausbeutung des durch den Kapitalisten, von dem Kampf zwischen Kapital und Arbeit nicht die ganze Welt erschüttert hätten, dann würde dieser Strike nicht Sie können die Schuld für diesen Strike nicht von selbst wenn ein Theil der Strikenden und die Führer nicht Socialdemokraten gewesen sein sollten. der Socialdemokratie selbst, daß sie gegen ein von allen bedeutenden Forschern anerkanntes Gesetz der Harmonie der Interessen ankämpft. Sie muß dagegen kämpfen, daß es ein entgegengesetztes Interesse zwischen Arbeiter und Arbeitgeber, Producent und Consument, Arbeit Wir haben, um diesen Interessen möglichst

gekommen sein. sich abwälzen,

und Kapital nicht giebt.

Dienste

an die Spitze gest ausschüsse den lange das Socialistengesetz bestand, brauchte die Verwaltung kaum ein Bedenken haben, Soeialdemokraten zu beschäftigen. Soll die Arbeiter⸗ schutzgesetzgebung richtig functioniren, so müssen wir, ich will nicht Socialistengesetz wiederherstellen, aber im gemeinen Re das Preß⸗, Vereins⸗ und Versammlungsgesetz verschärfen. Ich ha zedauert, daß das Soecialistengesetz zu Falle kam durch Mißverständniß. Die Deutschconservativen haben das Gesetz fallen lassen, weil sie glaubten, einem Wunsche des Fürsten Bismarck zu entsprechen. Ich habe später den Fürsten Bismarck selbst gefragt, und er hat mit einer gewissen Heftigkeit versichert, niemals irgend eine solche Aeußerung gethan zu haben. Socialdemokratie ist trotz des ruhigen Verhaltens ihrer Anhänger unendlich gewachsen, und ich fürchte a werden den Beweis liefern, daß sie in Kreisen Anklang gefunden hat, wo sie nicht mehr als eine verfehlte, sondern als eine berechtigte politische Partei angesehen wird. Interessen existirt wirklich.

das

NV L =

Abg. Dr. Hirsch (dfr.):

Arbeiter allein die Pflichten hat.

besonders empfohlen.

daß der preußische Handels⸗Minister davon nichts wissen will.

ist mir nur, was er über die zukünftige Haltung der Behörden gegen den Rechtsschutzverein gesagt hat.

geschlossen werden sollte.

Lebensmittel.

Vergnügen

und bewegen können.

Freihandelstheorie nicht mehr allein vorgetragen, das Manchesterthum hat nur noch wenig bedeutende Vertreter. Wenn der Abg. Dr. Bamberger und andere mit großer Siegesgewißheit die als überflüssig bezeichnen, so erinnere ich daran, wie sie in demselben siegesgewissen Ton die Freihandelstheorie vertraten, kurze Zeit, bevor der Freihandel mit seinen Ruinen das Ich rechne auch in der Währungsfrage mit positiver Wenn einmal eine Wahrheit gefunden Der Reichskanzler

zu werden, das Arbeiterschutzgesetz erlassen. Ich

meines Theils dagegen gestimmt, weil mir der Schutz der Arbeitgeber ganz ungenügend schien. Der Gang der Ereignisse hat meine damalige Auffasffung bestätigt. Um die Harmonie Interessen herbeizuführen, haben die Arbeiterausschüsse gewiß geleistet, aber der Vorredner hat schon mit Recht betont, daß dies nur geschehen kann, wenn die richtigen Personen ellt werden. Es hat sich bestätigt, daß diese Arbeiter⸗

s iden der Socialdemokratie überantwortet sind.

kirchliche und weltliche Autoritäten sind im worden; die B

1

Arbeiters

Es liegt in der Natur

lerdings, die nächsten Wahlen

Das Gesetz der Harmonie der Wenn der Arbeitgeber von keinem Wohl⸗ gegen seine Arbeiter beseelt wäre, so müßte er sie schon aus Klugheit so gut stellen, wie er es irgend möglich machen kann. Wenn Sie (zu den Socialdemokraten) aber dazu beitragen wollen, Arbeits⸗ losigkeit und Noth von den Arbeitern fern zu halten, dann nehmen andwirthschaft gegenüber eine andere Position ein als bisher! Ich habe dem Gedanken der Harmonie Inkteressen stets eine große Sympathie entgegengebracht, von Kardorff scheint sie aber dahin zu verstehen, daß die Arbeit⸗ ie Staatsgewalt benutzen, um jede selbständige Regung der

niederzuhalten, daß der Arbeitgeber allein die Rechte, der Das ist aber ein großer Irrthum. Es ist noch nicht lange her, daß die Verhältnisse der Bergarbeiter als musterhafte hingestellt wurden, und wo man darauf ausging, diese auf die gesammts Übrige Arbeiterschaft ep. durch Zwangsmaßregeln zu übertragen; das wurde bekanntlich bei der Unfallversicherung ganz Wie hat sich das doch in wenig Jahren ver⸗

Nirgends mehr Unzufriedenheit und Verbitterung als in, Kreisen. Die alten patriarchalisch⸗ bureaukratischen richtungen bei den Bergarbeitern sind eben unhaltbar ge⸗

ergleute, unselbständig in ihrem Denken

und Handeln, sind die Beute der Führer geworden. Nun empfiehlt man von allen Seiten die größte Strenge und Schärfe gegen die Aus⸗ ständigen. Ich halte diese Vorschläge für verderblich. Ich ö nklar

Es schien, als ob er andeuten daß der Verein durch einen Staats Ministerialbeschluß Wenn der Verein sich gegen die Gesetze vergangen hat, wird die Regierung berechtigter Weise dagegen einschreiten; wenn das aber nicht der Fall ist, wird hoffentlich das Coalitionsrecht nicht durch eine solche Maßregel beein⸗ trächtigen. Zu meinem Erstaunen ist der Abg. von Kardorff soweit ge⸗ gangen, die Wiederherstellung des Coalitionsvernichtungs⸗Paragraphen in der Gewerbenovelle und die Wiederherstellung des Socialistengesetzes oder wenigstens einer ähnlichen allgemeinen Maßregel zu beantragen. Durch solche Mittel einem freien selbstbewußten deutschen Arbeiter⸗ stand entgegentreten zu wollen, das hieße nur Oel ins Feuer gießen; das würde dahin führen, daß statt jetzt 25 000 demnächst 100 000 in den Strike treten. Ich bestreite durchaus nicht, daß in weiten Kreisen der Bevölkerung Mangel und Noth herrscht haupt⸗ sächlich infolge Verdienst⸗ und Arbeitslosigkeit, aber es ist 3 nöthig, noch Uebertreibungen zu machen, wie z. B. die Abgg. Li und Auer hier Thatsachen und Ziffern anführten, die gar nicht zu⸗ ammenhängen mit der gegenwärtigen außerordentlichen Arbeitslosig⸗ In gewissen Gegenden und zu Zeiten der todten Saison wird immer eine gewisse Arbeitslosigkeit herrschen und dadurch bisweilen auch Noth und Elend; die Schiffer, wenn die Ströme zugefroren sind, die ungeheure Zahl der Bauhandwerker haben, im Winter nichts Versammlungen von Arbeitslosen, die aus solchen Personen bestehen, bilden keinen Beweis für einen außerordentlichen Nothstand. Ebensowenig ist es gerechtfertigt, wenn der Abg. Auer die Noth im Erzgebirge uns in so kläglicher Weise vorführte, Diese Noth war früher genau so wie jetzt, das sind dauernde Nothstände und anormale Verhältnisse, für die ja auch gesorgt werden muß. Wenn man von absieht, bleibt doch sehr viel Mangel und Elend zurück, . die Arbeit haben, infolge niederen Arbeitslohns, Lohnabzügen 2c. Ich muß dem . sehr erstaunen über die Rede des Abg. von Kardorff, der einen Nothstand leugnet und hier nur die Klagen über die Noth der Landwirthschaft vorträgt. Es ist tief beklagen, daß er sagt, der einzige große Grund ⸗. die hier geschil⸗ derten traurigen Verhältnisse bestehe in dem j Wenn wir jetzt auch noch die Theuerung vom vorigen Jahre hätten, dann sähe es heute wahrlich noch viel trauriger aus. Sie klagen immer über die Entvölkerung des platten Landes gehen doch die Hunderttausende all ährlich gewiß nicht vom Lande in die großen Städte und übers Meer. Größtentheils sind es die traurigen Verhältnisse, in denen sie leben, welche die Leute in die Städte treiben, wo sie mehr als moderne Menschen sich fühlen Solange auf dem Lande nicht ein so würdiges

ebknecht

illigen Preise der

und modernes Verhältniß besteht, wie es von Menschen verlangt wird, so lange wird der Zufluß zu den Städten fortdauern. Der Landmann wünscht einen kleinen eigenen Grundbesitz. Dieses ge⸗ rechte Bestreben, das mit der Vaterlandsliebe zusammenhängt, zu erreichen, wird ihm durch die Gestaltung des in den östlichen Provinzen verhindert. Parzelliren Sie doch den Großgrund⸗ besitz! Aber Sie denken nicht daran, irgendwelche Parzellen abzu⸗ geben, dann ist es freilich kein Wunder, ö. das platte Land sich ent⸗ dölkert. Daß das Rütteln am Schutzzoll die jetzigen unerfreulichen Störungen hervorgebracht hat, wie die Abgg. Hitze und von Kardorff behaupten, ist eine Umkehrung der Thatsachen. Das Schutzzollsystem wurde ja gerade damit empfohlen, daß es derartige Störungen und Stockungen unmöglich machen könne. Daraufhin ist es zur An⸗ nahme und Durchführung gelangt und erst im vorigen Jahre etwas gemildert worden. Ständen wir noch unter dem Druck der unver⸗ minderten Schutzzölle, dann hätte der jetzige strenge Winter an Noth⸗ standserscheinungen nicht seinesgleichen gehabt. Es haben wenigstens zahlreiche Arbeiter unter den neuen er l bebe m, Beschäfti⸗ gung gefunden. Nichts Besonderes soll nach meiner Meinung geschehen, sondern es braucht nur manches Vorhandene gefördert zu werden. Den Werth einer Abkürzung der Arbeitszeit unterschätze ich keineswegs. Bei übertriebener Arbeitszeit ist die Ueberproduktion die Folge. Ohne eine mechanische Regelung zu wollen, wünsche ich doch daß sich die Industriellen des Vortheils einer kürzeren Arbeitszeit bewußt werden. Aber von einem schablonenmäßigen Maximalarbeitstag kann keine Rede sein. In der Art der Lohnzahlung . unsere Staatswerkstätten leider nicht mit gutem Beispiel vorangegangen. Die Eisenbahnverwaltung hat statt der bisherigen halbmonatlichen Löhnung die monatliche eingeführt. Eine Petition von Arbeitern an den preußischen Minister der öffentlichen Arbeiten wünscht, daß die Löhnung alle vierzehn Tage am Freitag stattfinde, damit die Frauen am Sonnabend die Einkäufe für den Haushalt besorgen können, und daß den fortwährenden Lohnreductionen Einhalt gethan werde. Diese Petition ist ein Stück aus der Nothstandsvorlage. Die Staatsverwaltungen erkennen ihre sociale Aufgabe noch nicht genügend. Nach dem Sparsystem der preußischen Eisenbahnverwaltung scheint das fiscalische Interesse das sociale und humane Interesse bei weitem zu überwiegen. Ist man mit seiner socialen und sonstigen Stellung zufrieden, so erträgt man auch eine augenblickliche Entbehrung; es kommt also auch auf die subjective Stimmung der Arbeiter an. Nach Berufung der inter⸗ nationalen ArbeiterschutzConferend und der Einbringung der Arbeiterschutz⸗ Novelle hatten die Arbeiter bessere Zeiten erwartet. Die Erwartungen haben sich aber nicht erfüllt; die Stimmung der Arbeiter wurde herabgedrückt. Man fragte von allen Seiten: wird das Gesetz auch richtig ausgeführt werden? Von der Arbeitsordnung erwarteten die Arbeiter die Einführung der Gleichberechtigung und Anbahnung eines freundlicheren Verhältnisses zwischen Arbeit⸗ gebern und Arbeitern. Aber eine große Zahl der erlassenen Arbeits⸗ ordnungen widerspricht den Wm he und Bedürfnissen der Ar⸗ beiter; zum theil sind sogar ungesetzliche Bestimmungen in den Ar⸗ beitsordnungen enthalten. Und durch die obligatorischen Ar⸗ beiterausschüsse sind die Arbeiter erst recht auf solche Bestimmungen aufmerksam gemacht, die ihre Unzufriedenheit erregen mußten. Für die Arbeitslosen müßte auch mehr geschehen. Der Eisenbahn⸗ verwaltung wäre es bei ihren großen Kapitalien wohl möglich, Arbeitslose zu beschäftigen. Aber nicht nur die Regierung, sondern auch die Arbeitgeber müssen in dieser Richtung vorgehen. Mit der Gewerbenovelle sollte ein neues Leben zwischen Arbeitgeber und Arbeiter beginnen. Jetzt müssen die Verheißungen der früheren Jahre erfüllt werden durch ein humanes Arbeitsverhältniß mit auskömmlichen Löhnen und einer mäßigen Arbeitszeit. Ich hoffe herzlichst, 3 die jetzige traurige Zeit diese Frucht tragen moͤge.

Abg. Möller (nl. : Bezüglich des Ausstandes an der Saar bin ich nicht Sachverständiger, da ich keine Fühlung mit diesem Be⸗ zirk habe und mich auf das Urtheil Dritter verlassen muß. Der Abg. Freiherr von Stumm klagte die Bergbehörde an der Saar an. Aus dem westfälischen Bezirk hat aber der Herr, der im Saarrevier an der Spitze der Bergbehörde steht, immer in dem Rufe eines der tüchtigsten und energischsten Beamten gestanden. Allerdings hätte man vielleicht an der Saar von Anfang an mit größerer Energie und Klugheit vorgehen können. Vielleicht lag das aber mehr an den hemmenden Eingriffen der oberen Instanz. Der preußische Handels⸗ Minister erklärte ja, daß Instructionen von hier aus nöthig gewesen seien und dadurch Verzögerung eingetreten sei. Er hat aber dann der Bergbehörde vollkommen freie Hand gelassen. Jeder Strike ist eine Machtfrage. Haben die Arbeiter durch die wirthschaftlichen Ver⸗ hältnisse und die Macht ihrer Gründe die Oberhand, so wird jede verständige Arbeitgeberpartei mit ihnen pactiren; bei umgekehrter Lage müssen aber die Arbeitgeber und die Behörden sofort mit Energie und Strenge anfangen, denn das schafft Klarheit und Klarheit schafft Besonnenheit. Ob an der Saar so verfahren ist, ist zweifelhaft. Das ist aber eigentlich Sache des preußischen Landtags. Ich hoffe, daß der ö, e Handels. Minister sich ebenso wie an der Saar, bei dem Strike an der Ruhr einmischen wird. Dieser Strike ist noch viel ungerechtfertigter als der an der Saar. Er ist lediglich durch eine Art Infection entstanden. Die Arbeiter an der Ruhr müßten dankbar sein, denn es sind keine Ablegungen vor⸗ gekommen, die ganze starke Arbeiterschaft ist mit Hilfe von Feier schichten der jungen Leute an der Arbeit erhalten worden. Die⸗ jenigen Führer, welche heute leichtfertigerweise in Westfalen die Arbeit niederlegen, haben eine verhängnißvolle Verantwortung auf sich geladen. Wenn die gesammte Bin m nicht zur Arbeit zurück⸗ kehrt, so könnte damit wohl eine einzige Zeche in Schwierigkeit gerathen, der ganze Bezirk aber nicht; denn die Production ist so zurückgegangen, 4 mit viel weniger Arbeitern auszukommen sein würde. In Westfalen sind Tausende von Arbeitern übrig. Nach amtlichen Zahlen sind die Löhne seit der Hausseperiode von 1888 fortdauernd gestiegen. Sie betrugen im Durchschnitt aller Arbeiter für die oberirdischen Arbeiter 1887: 2,57 M, 1888: 2,69, 1889: 3,095, 1890: 3,49, 1891: 3,54 M6 und für die unterirdischen Arbeiter 1887 2, 93 ½υ 1888: 2.96, 1889: 3,42, 1899: 3,98, 1891: 4.08 S Diese Löhne sind nicht so hoch wie im Saarrevier, aber demnächst die höchsten in Deutschland. An der Saar sind die Löhne in nicht ganz wirthschaftlicher Weise ,, gesteigert worden. So hohe Löhne in Zeiten der Prosperität sind kein Segen für die Arbeiter. Denn ein späterer Rückgang der Löhne ö. der Periode hoher Löhne bedeutet ein Zurückschrauben der ganzen Lebensweise der Arbeiter. Für die Arbeiter an der Saar ö es geradezu grausam gewesen, daß die Löhne so hoch waren und dann plötzlich so tief fielen. Eine langsame Steigerung wie in Westfalen ist empfehlenswerther wie die ö. e an der Saar. Bezügli der Lohnabzüge bei den Lehrhäuern ist. der Abg. Auer nicht richtig informirt. Es handelt sich nicht um einen Abzug zu unsten des Bergfiseus, sondern um eine bessere Vertheilung des gesammten , . die . Leute bekommen weniger, die alten mehr, ein Prinesp, auf das in England streng gehalten wird. Die hohen Löhne für die jungen Leute sind kein Segen. Die Arbeitsordnung ist immer der Streitpunkt an der Saar. Die Ein⸗ führung einer Arbeitsordnung an sich ist äußerst wünschenswerth und nothwendig. Aber die obligatorische Anhörung der Arbeiter bezüglich der Arbeitsordnung habe ich nie für eine fluge Maßregel gehalten und die Dinge an der Saar haben diese Meinung bestätigt. Erst durch das Befragen der unter socialdemokratischem Einfluß stehenden