Das auf diese Weise beschaffte Material beabfichtigt die Com—
mission zur Grundlage einer letzten Berathung über die Arbeits⸗ . . in Bäckereien u machen, bei welcher Arbeitgeber und AÄrheitnehmer mit berathender Stimme zugezogen und Aus- kunftspersonen vor der Commission vernommen“ werden sollen.
In den Verfügungen vom 3 Februar und 18. Oktober 1897 zur Ausführung des Einkommensteuergesetzes sind die Grundsätze angegeben, nach welchen die Abzüge für die Abnutzung von Gebäuden nach Maßgabe ihrer wahr—= scheinlichen Nutzungsdauer zu bemessen sind. .
Bei der Schwierigkeik, den Abnutzungssatz für jedes einzelne Gebäude zutreffend zu bestimmen, ist! nament— lich in städtischen Veranlagungsbezirken das praktische BVedürfniß hervorgetreten, für gemiffe Kategorien von Gebäuden, unter Voraussetzung der gleichen durchschnitt⸗ lichen Nutzungsdauer, allgemeine Normen für die regelmäßige Höhe der Abnutzungsquote aufzustellen. Von diesem Gesichts⸗ Punkte aus sind in einzelnen Bezirken als angemessene Normal— sätze zugelassen worden?
für massive Wohngebäude in gutem baulichen Zustande I vom Hundert, .
für andere Wohngebäude je nach der baulichen Be⸗ schaffenheit bis zu 1 vom Hundert des Bauwerths.
Der Finanz-Minister hat hiervon den Vorsitzenden der Einkommensteuer⸗Berufungscommissionen zur entsprechenden Verwerthung mit dem Bemerken Kenntniß gegeben, daß es kein Bedenken findet, Abzüge für Abnutzung ber Wohngebäude in der angegebenen Höhe unbeanftandet zuzulassen, insoweit nicht die Besonderheit des einzelnen Falles eine Ausnahme er— forderlich macht.
Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt vom 13. bis 14. Februar . gemeldete Cholera fälle:
Regierungsbezirk Schleswig. In Altona am 11. d. M. 2 Erkrankungen, von welchen eine am 12. d. M. tödtlich geendet hat. Ferner wurde in 4 Fällen nachträglich Cholera festgestellt.
Hannover, 14. Februar. Zur Feier des Bischofg⸗ Jubiläums des Papstes hatten, wie der „Hann. Cour.“ berichtet, die Kathöliken Hannovers in dem sestlich geschmückten Palmengarten gestern Nachmittag ein Festeffen veranstaltet. Der Kaufmann B. Endler feierte den Jubilar in einem Trinkspruch und widmete ihm ein dreifaches Hoch, in das die Festgesellschaft begeistert einstimmte. Abends fand im Palmen⸗ garten ein Volksfest statt, bei dem der Abgeordnete zum Reichs⸗ tag Professor Dr. Schädler die Festrede hielt.
Großbritannien und Irland.
Die Homerule⸗Bill ist gestern im Unterhause ein— ebracht worden. Der Premier⸗Minister Gladstone, der von ö Anhängern enthusiastisch begrüßt wurde, begründete die Bill in einer mehr als zweistündigen Rede, worin er dem „W. T. B.“ zufolge erklärte, ein permanentes Zwangs⸗ gesetz für Irland sei unmöglich. Bei Errichtung der Union seien Irland gleiche Gesetze wie England ver— sprochen, dieses Versprechen sei jedoch niemals erfüllt worden. Fünf Sechstel der irischen Abgeordneten seien Nationalisten. Er wolle gegen England keinerlei Drohung richten; aher wenn dieses gegen die . Forderungen ewigen Widerstand leiste, werde es seine Kräfte erschöpfen. In der im Jahre 1886 eingebrachten Vorlage feien fünf unabänder⸗ liche Hauptprincipien aufgestellt worden, an denen festzuhalten die Regierung bestrebt sei. Der Zweck der 3. en Vorlage sei, die, Erxichtung einer legislativen Körperschaft mit dem Sitze in Dublin für die legislativen und administrativen irischen Angelegenheiten. Die Regierung wünsche nichts zu thun, was mit der Reichseinheit unvereinbar sei. Sie wünsche vielmehr, diese durch die Ausdehnung der localen Selbstverwaltung zu stärken. Fur die Suprematie des Reichs Parlaments werde in der Einleitung zur Homerule⸗ Bill Sorge getragen, indem dort ausdrücklich esagt sei, daß die Bill eingebracht werde, um ein irisches ö zu errichten, ohne die Oberherrschaft des Reichs-Parlaments zu beeinträchtigen oder zu beschränken. Die iri che legislative Körperschaft werde aus dem legislativen Rath und der legislativen Versammlung bestehen. Der Vice⸗König werde auf sechs Jahre ernannt werden, sei aber der even“ tuellen Absetzung durch die Krone unterworfen. Auf die Qualification zu diesem Amt solle, die Confession . allen Einfluß sein. Dem Vice⸗Kkönig werde volle Sxecutivgewalt übertragen werden. Ferner werde ein Exrxecutiv⸗ Comitè es Geheimen Rathes von Irland ernannt werden. Dieses Comité werbe in Wirk— lichkeit den Rath für gewöhnliche , oder das Cabinet des Vice⸗-Königs bilden. Auf den Rath dieses Comites, werde der Vice⸗König die Bills ge— nehmigen, wobei er jedoch von der Königlichen Instruction bezüglich aller eingebrachten Vorlagen abhängig bleibe. Der legislative Rath werde der Minorität in Irland Gelegenheit zum Ausdruck ihrer Meinungen Pbieten und deren volle. Erwägung sichern. Dieser Rath werde aus 48 gewählten Mitgliedern bestehen. Stimmberechtigt sei jeder, der ein Mnimum von 20 Pfund als Jahresmiethe entrichte. Jeder Wähler sei nur in einem Wahlbezirk stimm⸗ berechtigt. Die legislative Ver samm lung solle auf sechs Jahre von den jetzigen Wählern , werden und aus 103 Mitgliedern bestehen. Die Richter sollten unabsetzbar sein und von der Krone ernannt werden. Für den Zusammen⸗ tritt der legislativen Körperschaften sei der bequemste Zeitpunkt der Monat September; der erste Dienstag des September 6 dafür in Aussicht genommen. Die . Bills ollten aus der legislativen Versammlung hervor ehen, indeß nur nach 6 egangener Initiative seitens des Vlce⸗Königs. Die polizei ö. Gewalt werde von der alten auf die neue Autorität übertragen werden. Die localen Behörden Irlands sollten allmählich eine neue Polizeimacht in den localen Be⸗ irfen errichten, und die jetzigen Constabler sollten haupt⸗ ih aus, diesen Localbezirken nach, und nach zurück=
ezogen werden. Irische Deputirte sollten im Reichs⸗ 1 sitzen, aber der Zahl der Bevölkerung Len solle
ihre Zahl von 108 auf 89 vermindert werden. Seibstredend
ahlen ansgeschrieben werden. im Reichs⸗ ie seien ausgeschlossen nträge und tannien beschränkt sei, en über Finanzhills, die nur Groß— Abstimmungen über ecke. Irland werde eichsausgaben ten als angemessener zu den Reichsausgaben betrachtet e die Nothwendigkeit einer schwierigen die Verwaltung elegenheit sein. sahre zwei Millionen die Reichsausgaben bezifferten Millionen. oͤbehörde festzusetzenden Accise irischen Behörden sein. äge genehmigt würden, werde mit einem Ueberschuß Der Premier⸗
müßten für diese Deputirten Neuw Die Stimmfähigkeit der iris Parlament werde beschränkt werden. von den Abstimmun deren Inhal eitens von Abstimmun
gen erstens über A t augdrlicklich auf Großbri
Reichszwecke. einen billigen Antheil Die Zolleinnahmen Irlands soll Beitrag des werden. Hierdurch werd Berechnun Zolleinkünfte Irlands eine britische An Nettoeinkünfte Irlands betrügen im dreihunderttausend Pfund,
ᷓ neunundfünfzig Erhebung abgaben solle in den Hän die in der Bill enth irische Parlament
halben Million beginnen. Ausführungen mit der Erklärung, Stärke, Große, den Ruhm und di und kräftigen. Vorlage die Vergangenheit von Sir E. Clarke
Minister Gladstone, Jahre dem Reichs⸗Parlament er Verlauf der Sitzung sprach sich stimmend aus; die Bill sei
Da die Erste Kammer der nur verzögern,
altenen Antr
Minister schloß seine die Homerule⸗Bill werde die e Einheit des Reichs erhöhen Haus, durch die Annahme der vergessen zu machen. gestellte Anfrage erklärte der sche Bodenfrage werde auf drei ervirt bleiben. — Im weiteren Sexton im allgemeinen zu⸗ besser als die vom Jahre 1886. irischen Legislatur die Gesetz= nicht durch habe er nichts gegen diese Befugniß. Befugnisse öffentlichen Interesse nichts dagegen. eien die bezüglichen Vorschläge aber doch noch nicht daß die Regierung dieselbe
Er bitte das
Legislatur etwaige im nothwendige Gesetze nicht behellige, finanzielle Frage angehe, sonf besser als die von i886, friedigend, und er hoffe, erwägen werde.
so habe er
Morgenblättern Project für unausführbar und orning⸗Post“ wie auch, Dai ly News“ jenigen von 1886 gegenüber „Morning⸗Post“ fügt hinzu, die e Aufnahme erfahren. Das Blatt „Times“ den Mangel jeder Clau zrotestanten und die Vertagung spricht sich gegen die sung enthalte.
„Standard“ das Homerule⸗ unmöglich. Die geben zu, daß eine Verbesserung bedeute. Die jetzige Bill habe auch eine besser tadelt aber ebenso wie die um Schutz der er Agrargesetzgebung. Bill aus, weil sie keine definitive Lö Homerule⸗Vorlage ziemlich kühl chen Organe in Wales die Annahme der Bill die zu Trennung der Kirche und des
die jetzige Bill der
Minorität der
genommen. Die Gladstone's fordern als Vorbedingung für gleicher Zeit zu bewirkende Staats in Wales.
In Pontefract fand gestern eine Er Der Gladstoneaner Reckett wurde gewählt; der conservative Gegencandidat
Die Conservativen haben damit
satzwahl für das Unterhaus statt. mit 1228 Stimmen Shaw erhielt 1165 einen Sitz im Unterhause verlo
Frankreich.
Wie der „Magd. Ztg.“ aus Paris gewinnt die Bewegung zu Gunsten der Kamm an Boden alle gemäßigten republikanischen Bl at in der Wohnung Cavaignac' Abgeordneter
Stimmen.
gemeldet wird, erauflösung ätter verlangen Am Sonntag h
Versammlung stattgefunden,
republikanischer worin die Frage der Kammerauflösung erörtert Kammer⸗-Präsident
sammlung bei.
griffe gegen C
Casimir P, ; Die radicglen Zeitungen richten heftige An⸗ avaignac, den sie den parlamentarischen Boulanger
Bulgarien. — Ferdinand von Sachsen⸗-Coburg und mit der Prinzessin Marie Januar 18790 geborenen Robert von Parma und dessen Pia, geborenen Prinzessin beider Sicilien, wor, wie die „Cob. Ztg.“ meldet, dazu regierenden Herzogs von Sachsen⸗Coburg des Chefs der Familie, eingeholt hatte. In berichtet, durch eine räsidenten Stambulow bekannt genden Worten schließt: „Ich bin Volk die freudige Nachricht mit⸗ überzeugt, daß sie jeden und daß die Zukunft Bulgariens Die Nachricht hat daselbst große
eldung der „Politischen Corre Ferdinand Ende dieses Monats wegen Vornahme unterzeichnen. en Hälfte des April Mai zusammentreten.
Der Prinz Gotha hat si Louise von Parma, ältesten Tochter des Herzogs erster Gemahlin Marie verlobt, nachdem er zi die Genehmigung des und Gotha, als So fia ist die Proclamation des Minister⸗ gemacht worden, die mit fo glücklich, dem bulgarischen theilen zu können und h Bulgaren mit aufrichtiger Freude bedeutsame Thatsache die Freiheit und sichern und kräftigen wird.“ Befriedigung
Nach einer Sofia wird der Prinz und alsbald das er Wahlen zur Großen Sobranje, Wahlen werden vorgussichtlich in der erst stattfinden und die Sobranje Mitte
in Florenz der am 17.
Verlobung, wie W. T. B.“
alte mich
spondenz““ aus
rückkehren
airo gemeldet chluß des Budgets des yptische Pfund,
bzügen verbleibt
Wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus K wird, betrugen nach dem Rechnungsabs Jahres 1892 die Einnahmen 1 die Ausgaben 9595 0090 Pfund. Nach allen ; ß von 768 0900 Pfund. Die Convertirung der öffent⸗ lichen Schuld ist bei diesem Ueberschuß mit 3316060 Pfund gemeine Reserve des Jahres 1892 Die Rechnungen des weisen eine Besserung der Einnahmen aus den len, den Eisenbahnen und den indirecten Steuern auf. ie Ausgaben haben si der Staatsschuld in den
Schuld geza U etragen eine Million egyptische sen der öffentlichen Schuld e Wie bekannt, hat Egypten 31 Millionen an
370 000 e ein Ueberschu
Die gesammte all
beläuft sich auf 3 400 0090 Pfund.
nicht vermehrt. Die Amortisation ahren 1891 und 1892 beläuft Die direct an die Kasse der öffentli hlten und für den Dienst derselben bestimmten Pfund mehr, als zur Zahlung der Zin e
Zinsen zu
*
Parlamentarische Nachrichten.
Deutscher Reichstag. 43. Sitzung vom Dienstag, 14. Februar, 1 Uhr.
Der Sitzung wohnen die Staatssecretäre Dr, von Boettich er und Freiherr von Marschall bei.
t Eingegangen ist eine Novelle zum Mil itärpensions— gesetz.
Das Haus setzt die zweite Berathung des Etats des Reichsamts des Innern beim Titek „Staatssecretar 50 0900 MV“ fort.
Abg. Freiherr von Manteuffel (deons): Schon 1887 hat man uns vom Bundesrathstisch versichert, daß die Vorarbeiten für eine Abänderung des U nterstüßungswohnsitzgesetzes nahezu beendet seien; im vorigen Jahre steslte der Reichskanzler eine ent., sprechende Vorlage noch für jene Session in Aussicht. Jetzt sind wir schon drei Monate versammelt und noch immer schweigt, man von dieser Vorlage. Namentlich im Intere sse der ländlichen Arbeiter ist dee endliche Regelung dieser Angelegenheit eine unabweisbare Nothwendigkeit. Die Verschiebung der Bevölkerung, die Wanderung von dem platten Lande in die Stadt und die Auswanderun aben dem platten Lande in den Jahren 1885 bis 1890 ,, do 9000 Menschen entzogen. Die besten Stützen unserer Armee, die besten Rekruten werden auf dem platten Lande erzeugt; gerade in dem Momente, wo eine Militär- vorlage zur Berathung steht, wie die vorliegende, müßte auf diese statistisch nachgewiesenen Thatsachen die ganze Aufmerksamkeit der verbündeten Regierungen gelenkt werden. 6 durchgreifende Aende⸗ rung der augenblicklichen Verhältnisfe erwarte ich freilich nicht von der Aenderung des Unterstützungswohnsitzes, aber wir sind auch gar⸗ nicht so bescheiden, uns darauf zu beschränken. (Bewegung links.) Daz scheint Sie zu wundern. Die Unzufriedenheit, die sich jetzt überall in ländlichen Kreisen Lltend macht, werden die Herren doch nicht weg⸗ leugnen können. Die Freisinnigen scheinen es ja allerdings darauf anzulegen, die Landwirthschaft durch Nichtberücksichtigung ihrer Klagen vollends zu ruiniren; wir hoffen aber, daß die Regierung den Stand⸗ punkt, welchen der Abg. Dr. Barth hier gegenüber den Klagen der Landwirthschaft im Abgeordnetenhaus einnahm, nicht theilen wird. Auch hat der Reichskanzler in seiner vorjährigen Bemerkung nicht er— kennen lassen, daß ihm dieser Standpunkt ympathisch ist. Eine Be— schränkung der Freizügigkeit fordern wir ebenfalls, nicht etwa ihre Beseitigung. Das Recht, welches früher die Städte besaßen, Ein⸗ zugsgelder zu erheben, muß ihnen zurückgegeben werden. Mit solchen Maßnahmen würde man dem Arbeitermangel auf dem platten Lande und dem Zuzug in die Städte einen wirksamen Riegel vorschieben. Die Frage, die früher in lebhafterem Flu war, ist jetzt leider fast ganz eingeschlafen, und namentlich meine Freunde im Ssten des Reichs erwarten noch immer die Berücksichtigung ihrer berechtigten Wünsche. Endlich muß ich bemängeln, daß die Antwon, welche der Reichskanzler dem Abg. Grafen von Mirbach wegen der Währungsfrage gab, jedes Entgegenkommen vermissen ließ. Danach scheint bei ihm das Maß von Beachtung der Land⸗
wirthschaft, welches diese fordern darf, nicht vorhanden zu sein.
Die Unzufriedenheit des Grundbesitzes muß dementsprechend immer allgemeiner werden, und das ist der 1 nicht bloß bei dem Großgrund⸗ besitz, sondern auch bei dem mittleren und kleineren, die mit ihm unzertrenn⸗ lich berbunden sind. Schwer bedroht wird die deutsche Landwirthschaft auch durch den beabsichtigten Handelsvertrag mit Rußland, Wenn noch 1893 zahlreiche Conservative für die Handelsverträge stimmten, für einen Handelsvertrag mit Rußland wird nach den gemachten Erfahrungen kaum einer von uns zu haben sein. Das ö Abgeordnetenhaus hat ganz Recht, wenn es alles versucht, um fein? Meinung in dieser Beziehung der Regierung gegenüber zur Geltung zu bringen. ;
Bei Schluß des Blattes nimmt der Staatsferretär Frei— herr von Marschall das Wort.
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.
Der Bericht über w Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Zweiten Beilage.
30. Sitzung vom 14. Februar.
Der Sitzung wohnen der Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch und der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse bei.
Das Haus ehrt das Andenken des am J. d. M. ver— storbenen Abg. Tannen in der üblichen Weise. ;
Auf der Tagesordnung steht zunächst die Verlesung der Interpellation des Abg. Seyffardt⸗Magdeburg (ni.).
»Ist der Königlichen Staatsregierung bekannt, daß die Ver unreinigung des Elbwassers in der Umgebung von Magdeburg auch nach der Filtrirung desselben die Verwendung zu häuslichen und industriellen Zwecken unmöglich macht, und r, geneigt, energische Maßregeln behufs Verhütung weiterer Schädigung der Strom—⸗ anwohner in gesundheitlicher und geschäftlicher Beziehung zu er⸗ greifen?“
Der Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch erklärt sich bereit, die Interpellation sofort zu beantworten. .
Abg. Seyffardt⸗Magdeburg (nl) weist darauf hin, daß die Elbe bei Magdeburg verunreinigt sei durch die Abwässer der Soda—⸗ und Kaliwerke an den Ufern der Saale und der Kupfer bauenden Mansfelder Gesellschaft. Die Minister hätten 1890 auf Grund eines Gutachtens des Reichs- Gesundheitsamtes erklärt, die Elbe sei nicht so verunreinigt, daß dem Verlangen, die Werke sollten ihre Abwässer nicht mehr in die Elbe und ihre Neben lüsse leiten, stattzugeben wäre. Inzwischen sei eine solche Verschlechterung eingetreten, daß man das Elbwasser nicht mehr für den menschlichen Genuß gebrauchen könne. Man habe Brunnen wieder eröffnet, die aus Ge⸗ d rü en geschlossen worden seien. Die Aufregung in Magdeburg sei eine . namentlich auch unter den Frauen, Eine Besserung sei in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Seit. zwölf Shen hätten die Untersuchungen eine Steigerung der Beimischung von Magnesig von 2,5 auf 7,20 und von Chlor von 11, auf Ib9,)9 auf hunderttausend ergeben. Die Magdeburger Industrie, namentlich die Zuckerindustrie, könne ein solches Wasser nicht mehr gebrauchen. Besonders litten aber die unteren Maßen arunter, die e besseres Wasser nicht beschaffen könnten. Die Aerzte führten die rößere Kindersterblichkeit an Diarrhöe, die sich in Ma deburg in den etzten Jahren gezeigt habe, auf dieses stark salz altige Wasser zurück. Der Kommabageillus solle sich auf sodahaltiger Gelatine schneller vermehren als auf anderer. Daß sei eine schlimme siuestzh für, die Stadt Magdeburg. Besonders die A nee der Mansfelder Werke brächten die Verunreinigung herhor. le Stäßte würden gezwungen, bei jhren elgenen Abwässern gewisse Vorsichtsmaßregeln anzuwenden, trotzdem diese Abwässer doch nur bedingt schädlich seien⸗ Der Minister habe einer Deputation aus Magdeburg gegenüber gemeint: Magdeburg solle selbst eine . Wasserleitung mit Entnahme des Wassers aus Tiefbrunnen herstellen Ern dann wolle er die betheiligten Industrien zur Erstattung eines Theils der Kosten veranlassen. Damit werde den Magdeburgern das Recht auf die Elbe abgesprochen, während, die zuständigen Instanzen, namentlich das Bezirks ⸗Verwaltungegericht, bei Concessionirun der Werke an der Saale Este tellt hätten, daß die Abwässer er unterhalb Magdeburgs in die Elbe geleitet, werden sollten. gn e, sei aber bisher keine Rede; die Aufsichtsbehörden hätten sich durchau passiv verhalten. Das Landrecht und verschiedene Cabinetsordret, deren er anerkannt sei, schützten die Elbanwohner gegen solche gesundheitsschädlichen Einflüsse.
Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch: Die Größe der Calamität muß anerkannt werben, aber es steilen sich der Beseitigung . erhebliche Schwierigkeiten entgegen. Bereits in, den siebziger, Jahren bestand die Verunreinigung der Cfbe nament— lich von den Zuckerfabriken und Braunkohlengruben. Als die Kali⸗ werke von Staßfurt hinzutraten, stellte man sie unter die e,. pflicht und lam auch auf den Plan, alle Abwässer durch einen Kanal unterhalb Magdeburgs in die Eibe zu keiten. Die Kosten stellten, sich auf 35 Millionen Mark. Diefer Betrag war zu hoch, ebenso die Kosten der Reinigung der Abwässer, die nur durch Destillation zu ermöglichen war. Die Abwässer von Mansfeld kommen namentlich aus dem fogenannten salzigen See, sie durchflossen unter⸗ irdische Salzlager und mußten, wenn der Mangfelder Bergbau nicht ersaufen sollte, gehoben und abgeleitet werden. Der Mißstand ist ein vorübergehender, da Magdeburg felten einen so niedrigen Wasserstand gehabt hat, wie in der etzten Zeit, wobei eine Verminderung des bei Magdeburg. vorüberfließenden Wasserß um ein Drittel ein⸗ getreten ist, was den Salzgehalt steigern mußte. Den schlechten Geschmack bringt der Magnesiagehalt mit sich, an dem der Mansfelder Bergbau nicht schuld ist. Mit dem höheren Wasserstande wird der Salzgehalt fich vermindern. Db der Mißstand dauernd sein wird, hängt davon ab, ob der Mansfelder Bergbau den salzigen See ableitet, der nur dadurch noch salzhaltiger wird. daß das Wasser unterirdisch noch mehr Salz aufnimmt. Die Ableitung des en Sees wird 5—6 Millionen Mark kosten. Aber bei niedrigem Wasserstande kann eine Abhilfe nur geschaffen werden, wenn das Wasser aus Tiefbrunnen genommen wird. Denn die Abwässer der Kaliwerke können nicht anders abgeführt werden als in die Elbe. Die Kaliwerke haben eine ungeheuere Bedeutung für die Landwirth— schaft, namentlich für den Juckerrübenbau und 'die Zuckerfabrikation, denen Magdeburg seine Blüthe verdankt. Deshalb muß man einen anderen Ausweg suchen, als das Verbot der Ableitung der Abwässer in die Elbe. Das Staats⸗Ministerium ist mit mir zu der Ueber⸗ zeugung ekommen, daß es am besten ist, wenn die Stadt Magdeburg sich entschließen würde, ihr Wasser aus Tiefbrunnen zu entnehmen; noch besser wäre es allerdings gewesen, wenn Magdeburg sich schon früher dazu entschlossen hätte als jetzt, wo die Abhilfe so schwierig ist. Ein absolutes Recht einer Stadt darauf, daß ein Fluß so rein gehalten wird, daß man Trinkwasser daraus entnehmen kann, besteht unter unseren . Verhältnissen nicht mehr. Bei der Yagde⸗ burger Deputation habe ich mit meiner Antwort wohl tine He friedigung hervorgerufen. Ich habe den Herren angerathen, sich nach einer Stelle umzusehen, woher sie befferes Wasser bekommen könnten; ich würde sie dabei unterstützen. Ich hoffe, daß die betheiligten anderen Industriestädte einen Beitrag gewähren werden, eventuell wird den betreffenden Ortschaften angedroht werden, daß sie ohne Klärung ihre Abwässer nicht mehr in die Elbe und ihre Neben⸗ üsse ablassen dürfen; das wird nicht ohne Wirkung sein, und es können auf diese Weise die sich einander entgegenstehenden Interessen ausgeglichen werden.
Auf Antrag des Abg. Dr. Arendt sfreicons.) Vertreter
des Kreises Mansfeld) tritt das Haus in die Besprechung der Interpellation ein. Abg. Graf Douglas sfreicons.) dankt dem Minister für seine, ihm allerdings aus manchen Ptipatunterhaltungen schon bekannte Jaltung. in dieser Frage und weist darauf hin, daß eine baldige Enpropriation des salzigen Sees herbeigeführt werden müsse, damit dieser ausgepumpt werden könne, fonst würden sich durch seine Abflüsse Hohlräume bilden, die Einstürze berbeiführen könnten. Choleragefahr drohe aus diesen Abwässern der Stadt Magdeburg nicht.
Abg. Dr. Arendt (freiconf): Selbst wenn die Mansfelder Werke die Hauptschuld tragen sollten, müsse man doch mit Rücksicht auf die hohe wirthschaftliche Bedeutung des Mansfelder Bergbaues einen Ausweg finden, der dem Bergbau nicht solche Kosten auferlegt, die ihn ruiniren würden. Aber die salzigen Abwässer kommen nicht bon Mansfeld, sondern von den anderen Werken. Weshalb die Mans⸗ felder Werke also einen Beitrag für die Magdeburger Wafferleitung leisten sollen, ist nicht abzusehen; ebenso könnte auch Hamburg, das mit seinem Elbwasser nicht mehr fertig werden kann, einen Beitrag verlangen.
. Abg. Stengel sfreieons.) ist ebenfalls mit der Haltung des Ninisters einperstanden und schicht die Schuld auf den niedrigen Wasserstand; gesundheitsschädlich sei das salzhaltige Wasser nicht, aber für die Ingusteh⸗ sei es nicht brauchbar, nicht Ii in ö sondern auch in den Städten an der Saal. An dem Salzgehalt Lien aber nicht die Kaliwerke schuld, deren Abwässer sich vermindert hätten. Die Vermehrung des Salzgehalts sei lediglich auf die Mang—⸗ felder Ab wässer zurückzuführen. Magdeburg werde sich eine andere Wasserleitung bauen müffen; daß die anderen Industrien dazu einen Beitrag zahlen sollen, sei gesetzlich garnicht begründet.
. f von Iggow (cons.) stellt sich auf den Standpunkt des Fnterpellanten und macht Bedenken gegen die Auspumpung des salßigen Sees geltend, weil dadurch die an sich wasserarme Gegend geschädigt werde, ohne daß ihr ein Ersatz des Schadens in Aussicht gestellt werden könne. Die Elbfischerei sei durch die Verunreinigung des Wassers in ihren Erträgen fast ganz vernichtet. . „ Minister der geistlichen c. Angelegenheiten e Hoffe Me Choleragefahr ist durch den Salzgehalt nicht verstärkt, sondern eher dermindert, denn die Cholera⸗Bacillen leben, wie behauptet wird, im Salzwasser weniger lange als in anderem Wasser; die Versuche darüber sind allerdings noch nicht abgeschlossen. Da bei dem niedrigen Wasserstande das Elb⸗ und Saalewasser überhaupt nicht getrunken wird so ist die Choleragefahr nicht besonders bedenklich. ö.
Abg. Dr. Gr af⸗Elberfeld (nl) hält auch eine gesundheitliche Gefahr für vorliegend und bittet den Minister, auf die Reinhaltung der Flußläufe als Strompolizei zu achten. Das Schicksal von Ham⸗ burg im Verhältniß von Ältona zeige, wie viel die Wasserversorgung au mache. Der Gebrauch des ungekochten Elbwassers sei nicht zu unterdrücken gewesen. Man solle deshalb bei Zelten dafür forgen, daß Magdeburg nicht ein neuer Seuchenherd werde.
Damit ist die Interpellation erledigt. (Schluß des Blattes)
— Dem Reich tztage ist der bereits in Nr. 6 des Reichs und Staats Mnzeigers⸗ vom 7. Januar mitgetheilte Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Abänderung der Maß⸗ und Gewichtsordnung, vorgelegt worden.
Die ö ngsgommission des Reichstags beantragt, die Wahl des Abg. Scelpio (nl. im 6. Wahlkreise des Großherzog⸗ thums Hessen für güstig zu erklären.
Die Budgeteommission des Reichstags setzte gestern Vormittag die Berathung der einmaligen Ausgaben des ordentlichen Militär⸗-Etats bei Kap. 5 Tit. 136 ae. in Mörchingen) sert und erledigte, wie die „R. Pr. 3. berichtet, den Rest nach den Ansätzen. In den einmaligen Ausgaben des außerordentlichen Kap; 12 Tit. I (gur Beschaffung und Unterbringung von Feldbahn⸗Material) wurden nur 2969 000 6s bewilligt und zwei Milllonen abgesetzt und bis auf das nächste Jahr unter dem 7 als zweite Rate verschoben. Bei Kap. 12 Tit. z65 (Jur Verbollständigung der wi tigeren e un gganlagen) wurden 2 Millignen Mark als zweite Rate für das nächste Jahr abgesetzt und nur 2 Millionen Mark bewilligt. In den ein— maligen edel des ordentlichen Etats für Sachsen wurden Kap. 5 Tit. 19 160 600. in diefes Jahr a er. also 140 00 bewilligt. Die übrigen Pofitionen im fi fj en Extraordingrium blieben unbeanstandet. In den einmaligen Ausgaben des ordentlichen Ftats für Württemberg wurden bei g. 5 Lit. 176 (Exercir, Haug in lilnt) die verlangten bö 66d M gestrichen. In Kap. S Vt. 176 Artillerie Wagenhaus, Hienstwohngebäude für ,, . in Ulm) werden 5 hc M für . Zweck abgelehnt, also 41 000 bewilligt. Im übrigen wurden hier die Positionen im Extraęrdinarium det , , en Etats bewilligt. Damit ist der Militär
Etat eriedig
ativen und frei⸗ eten folgender
In der Steuerreform⸗C geordneten begann gestern Ab zungssteuergesetze s. erster Lesung unverändert na worden waren, handeln von
4 bestimmt,
des Abg. Dr. Krause
chen Schutzgebiet belegenen Grundstücke, Forstwirthschaft, des Bergbaus s in anderen deutschen Schutzgebiet 3) das sonstige Kapitalvermögen. unwesentlis (Werthbesti onservativen zei landwirthschaftlichen regelmäßige, jährliche Abschlüsfe g. des steuerbaren Vermögens der . Wirthschafts⸗ oder Rechnungsjahres — Die Berathung wird heüte Abend
ommission des Haues der end die zweite Lesung des Er⸗
Die drei ersten Paragraphen, die in ch der Regierungsvorlage angenommen Sie passirten ohne
der Steuerpflicht. Vermögen“
steuerbares
staaten oder in einem deutf 2) das dem Betriebe der T oder eines stehenden Gewerbe Bundesstaaten Die S8 4 h, redaetionell, abgeändert. unverändert blieb, Mitgliedern beantragte neue und Gewerbe⸗ stattfinden, kann
Betriebskapital,
folgender von den e ö 9a angenommen: rieben, bei denen bei der Berechnung und Schaͤtzun am Schlusse des letzte zu Grunde gelegt werden.“
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Maßregeln.
Auf dem städtischen Centr sind im Monat Januar 1893 41 im Januar 1892 auf Trichinen untersucht w Stück wegen Trichinen und 190 Stück we lichen Nahrung ungeeignet zurückgew
Ab sperrungs⸗
al⸗Schlachthofe in Berlin Schweine gegen 46 553 orden. Davon sind vierzehn gen Finnen als zur mensch⸗ iesen worden.
Verkehrs⸗Anstalten.
] /. (W. T. B.) ; Packetfahrt⸗Actien⸗Ge dampfer „Dania“ ist, von Hamburg New⸗Jork eingetroffen.
Theater und Musik.
Gedächtnißfeier für Richard Wagner.
An dem zehnjährigen Todestag Rich
as Königliche Opernhar für den Meister, welch Die Vorstellung, Majestäten des Kaifers und der
Ddamburg⸗Ameri⸗ Der Post⸗
kommend, gestern Abend in
Hamburg, 13.
ard Wagner's veranstaltete 15 gestern eine würdige Gedächtnißfeier aus bis auf den letzten Platz gefüllt Anwesenheit Ihrer ausgezeichnet Kapellmeister Dr. „Götterdämmerung“.
der Vorhang über Kolossalbüste sches sichtbar blieb. onwerks, das von dem Orchester des Meisterschaft vorgetragen sowohl der Tact wie der Muck etwas zu stark ge⸗ bwohl das Orchester in seinen einzelnen Rang einnimmt, führung des Trauer⸗ age vorher heran, wo ihrte und durch seine mäßig schwächeren Kräfte ganz andere Wirkung, zu erzielen wußte. Verstandesreflexionen ; Abdämpfung führten,
welche durch
eleiteten Trauermarsch
Lorbeerhain Wagner's, die bis zu den letzten Tacten des Mar Die Ausführung des mächtigen T Königlichen Opernhaus wurde, konnte doch nicht voll befriedigen: Ausdruck wurde von dem Dirigenten Pr. mäßigt und abgedämpft, und o Gliedern wie in seiner Gesam! so reichte doch der Vortrag nicht an die Aus marsches durch die Concerthauskapelle am T Kapellmeister Sucher den Dirigentenstab fi lebendige feurige Leitung trotz der verhältn
es mit bekannter
ntheit den allerersten
dieses Orchesters Temperament einer Abschwächung doch nicht verkannt werden,
hen Helden der Trauermarsch zur Aus⸗ Nach dem Trauermarsch ser“ mit Herrn Sylva in tam und Fräulein Leisinger stler zeigten sich sämmtlich auf der
Siegfried“
8 Siegfried und Frau Sucher als Brun⸗ Sucher's Leitung
das erschütternde tragische Ende des gro Recht giebt, welche Sucher in seiner Art, führung zu bringen, zum Ausdruck bringt. — wurde, der letzte Act des Tannhäu der Titelrolle, Herrn Bu lß als Wolft als Elisabeth gegeben; die Kün ; Leistungsfähigkei Schlußseene mit Herrn Gudehus a wobei auch das Orchester unter Den Schluß des Abends bildete der letzte T mit Herrn Be er von Stolzing, Fräulein Lei⸗ Eva. Die Gesammtvorstellung war eine Per Veranlassung
glänzend bewährte. des dritten Aets der Sachs, Herrn Gudehus als Walt
Meister sin singer als
Auch das gestrige Philharmonische Concert (in der dem General⸗Director Hermann Gedächtniß Die Wahl der Musikstücke war so fführung derselben sich auf inftrumentale wie es früher wohl geschah, das zu berühren, das ja immer des as Vorspiel m folgten das hochpoetische , Sieg⸗ aus der „Götterdämmerung“. t künstlerischer ester ausgeführten des ausgezeichneten Dirigenten te Beethoven's Symphonie olle Auffassung von Bülow's er⸗ Publikum zeichnete au den Leiter des Orchesters durch
hilharmonie), welches von geleitet wurde, Richard Wagner's geweiht. troffen worden, daß die Au littel allein stützen konnte, vocale Gebiet der Opern Wagner's scenischen und dramatischen Zusammenhanges bedarf. zu „Parsifal“ eröffnete den Abend, ih und der Trauermars Tief ergreifend war der Eindruck dieser mit e ngabe an das Andenken des Meisters von dem Sr erke. Lauter Beifall und Hervorruf folgten hierauf. Den Beschluß ma deren Vortrag lebhaft an die geiß innerte. Das sehr zahlreich erschie Schluß des Abends noch Hervorruf aus. Ihre Königliche Hoheit die
Leopold beehrte das Concert mit ihrer Gege
Vie toria⸗Theater.
Das Ausstattungsstück „Die Re mit dem Vorspiel , Jules Verne
fried ⸗ Idyll
rinzessin Friedr
se um die Welt in achtzig Die Wette um eine Million“ eierte gestern Abend vor einem ü sten Aufführung seit der m Raum des ehemaligen sprünglichen Besetzung der te von neuem den Beweis, ch für die Kinderwelt an es im ganzen schon über nichts von seiner An⸗
wurde wieder viel ewundert und dag
A. d' Enn ery und vollbesetzten Hause das Wiederaufrichtun Belle⸗Alliance⸗Theaters. Hauptrollen vergnstaltete Aufführung liefer dieses beliebte und besonderg au sehenswerthe Stück, trotzdem Mal gegeben worden ist, no Der witzreiche tigen Bilder allgemein
ietoria⸗Theater Die in der ur
ehende und achthundert ziehungskraft verloren hat. belacht, die farbenprä
diese Vorstellung aber auch dem Orchester, und Balletpersonal sowie den Freunden des Directorß Litaschy und l seiner Künstler= esellschaft Gelegenheit, durch un K zahlreiche und n Blumenspenden und Geschenke, dem Director ihre Dank⸗ barkeit, den Künstlern ihre Anhänglichkeit auszudrücken. Ganz be— sonders , , . wurden außer Herrn Litaschy, der wieder den excentrischen Reisenden Phileas Fogg gab, die Damen Seese⸗ ff ufn; (Aouda), Je sen (Nemea) Helmer (Nakahira) und Rocco (Margarethe, sowie die Herren Pauli Detective), Hungar (Passepartout7) und Klein Corsican. Auch die vorzüg⸗ lichen Leistungen der Solotänzerinnen Marietta Balbo und Johanna Mahrhold fanden die wohlverdiente Anerkennung, die endlich e, n,, Herrn Severin und dem Oberregisseur Herrn Ho zu theil wurde.
Angesichts des wachsenden Geschäftstzerkehrs der General. . der Königlichen n er, der sich namentlich durch die Beziehungen der Königlichen Oper zu ausländischen Com⸗ ponisten und Verlegern erheblich vermehrt hat, ist in der Person des Herrn Pierson ein artistischer Secretär berufen, dessen Wirkungskreis ihn den künstlerischen Vorssänden der König ichen Schauspiele coordinirt. Die Anstellung hat die Allerhöchste Genehmigung erhalten.
Masecagni dürfte am 16. d. in Berlin eintreffen. Die Besetzung der Manßtzau! im Königlichen Spernhaufe ist die folgende: Jacob Rantzau: Herr krolop. Johann Rantzau: Herr Bulß, Florentin; Derr Betz, Louife. Fräulein Hiedler, Julie: Fräu—⸗ lein Rethaufer, Georg-; Herr Rothmühl, Lebel: Herr Phi⸗ lipp.. In der Vorstellung der „Bajazzi⸗ am Donnertztag sind die Damen Herzog, die Herren Sylva, Bulß, Philipp und Fran el heschäftigt. Voraus geht das Tanzpoem „Düie Jahreszeiten.“ Am Freitag geht Carmen“ in Scene. Fräulein Rothauser wird an diesem Tage die Rolle der Carmen zum fünfzigsten Male im König⸗ lichen Opernhause zur Darstellun bringen.
Das Berliner Theater kö auf besonderen Wunsch morgen eine Wiederholung von „Othello“ mit Ludwig Barnay, Agnes Sorma, Nuschg Butze und Ludwig Stahl.
Mit Frau Nevada, die morgen im , . Theater, wie schon mitgetheilt, als Rosine in Rossini's „Barbier von Seyilla“ zum ersten Mal auftritt, erscheint ein neues Ensemble, worunter sich der bekannte Tenor Pandolfini befindet.
Director Graselli vom Wiener Ensemble wird im Thom as⸗ Theater den Nestroy⸗Eyklus auf fechs Stücke ausdehnen. Morgen folgt dem Lumpacivagabundus“, der vorläufig heute zum letzten Mal ea wird, das zweite Stück des Cyklus „Einen Jux will er sich machen“.
Als neues Mitglied des Theaters Unter den Linden ist die erste Vaudeville! und Operettensoubrette des Grazer Landes⸗ Theaters Fräulein Flise Falkner verpflichtet worden.
Die Toscavorstellungen im Neuen Theater werden bis auf weiteres ohne Unterbrechung fortgesetzt.
Der Klaviervirtuose Alfred! Sormann wird in seinem morgigen Concert im Saal Bechstein Bach's Toccata D-moll. Beethoven's Sonate op. 109, E-dur, Schubert's, Wanderer hantasie und Chopin's Impromptu Fis-dur, „Etincelles“ von Moszkowski und Polonagise FH-dur von Liszt zum Vortrage bringen. Die vocale Mitwirkung in diesem Concert übernimmt Fräulein Adelina Herms. — Das Abschieds⸗Concert von Fräulein Eldtilde Kleeberg findet am Donnerstag im Saal Bechstein statt; das Programm lautet wie r Kleine deutsche Suite, Händel; Variationen B-dur, Schubert; Songte op. 22 B-dur, Beethoven; le stastestickẽ Schu⸗ mannz drei Etüden, Mazurka und Walzer von Fhopin.
Morgen Abend 7 Uhr findet im Concerthause eine Auffüh⸗ rung Ligener Compositionen größeren Stils, darunter ein Oesett für zwei Klaviere, zwei Violinen, zwei Bratschen und zwei Celli, vom Kapellmeister Wilhelm Heinefetter statt.
Preuszische Klaffenlotterie. (Ohne Gewähr.) — Bei. der heute angefangenen enn der 2. Klasse 188. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vormittags⸗Ziehung: 1 Gewinn von 45 000 M auf Nr. 175464. 1 Gewinn von 30 000 M auf Nr. 30 128. L Gewinn von 5000 S auf Nr. 14470. 2 Jewinne von 3000 M auf Nr. 24 032. 74 724. é Gewinn von 1500 S auf Nr. 85 829. 3 Gewinne von 590 e auf Nr. 824. 30112. 45476. Gewinne von 300 S6 auf Nr. 11 Biß. 12333. 3 998. 46 039. 98 908. 114 942. 128 673. 139 219. 167 302.
Mannigfaltiges.
Wie der N. Pr. Ztg. mitgetheilt wird, hat Ihre Majestät die Kaiserin und Königin für die d, , ü. die am Sonntag, 26. Februar eingeweiht werden soll, die Kanzelbibel und die Altarbibel gestiftet und in belde Allerhöchsteigenhändig folgende Wid⸗ mungtzsprüche eingeschrieben: Matth. 26, 38 35 (Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod u. s. w. — doch nicht wie Ich will, sondern wie Du willsth und Joh. 3, 16 (Also hat Gott die Welt geliebet u. s. w. — sondern das ewige Leben haben).
Zum Besten des Kindergartens auf Helgoland wird in den Sälen der Kriegs⸗Akademie am 28. Februar bon 4 Uhr Nach⸗ mittags an ein Promenaden Concert mit Verkauf veranstaltet. Ihre Majestät die Kaiferin und Königin hat, wie die R. Pr. 3.“ erfährt, das Protectorat übernommen.
Wie die Berl. Neuest. Nachr.“ mittheilen, sollen die Um⸗ gestaltung des Schloeßplatzes und die Pferdebahn⸗ derbin dung über den Opernplatz sich nunmehr verwirklichen. Der Magistrat von Berlin hat der Stadtverordneten Versammlung zwei Vorlagen, die vom Magistrats⸗ Collegium einstimmig genehmigt worden sind, zur Beschlußfassung unterbreitet und um die 6 der Verlammlung 3 Die Umgestaltung des Schloßplatzes so dur Niederlegun er Häuser am Schloßplatze zwischen El straße und Kurfürstenbrückẽ erfolgen, sodaß das Königliche Marstalls⸗ ebäͤude den Abschluß nach, dem Schloß latze zu bildet. Es oll, nach dieser Seite hin eine Fagade ö den von , . ge⸗ . Entwürfen erhalten. Entsprechend dieser Verhresterun des lo , soll auch eine Verbreiterung der Königstraße au derselben (südl chen) Seite bis zum Rathhause (Spandauerstra e) hin erfolgen. Geplant ist, das jenseits der Kurfürstenbrücke befindti ö bis zur Poststraße hinrei ende neue Gebäude der „alten Post“ nicht ,,. ndern nur die Vorderräume des Erd eschosses in einen golonnadengrtigen, verdeckten Bürgersteig zu verwande n, von der Post⸗ bis zur Spandguerstraße aber eine neue Fluchtlinie für die König⸗ straße herzustellen, wodurch diese Straße eine Verbreiterung auf. 17, 18 und 18,5 m erfährt. Dur diese Ver⸗ breiterungen wird auch die neue Kur ürstenbrücke eine Ver⸗ breiterung um 2 m stromaufwaärts er alten. Die entspricht einer Anregung des Ministers der 3 Arbeiten in feinem vom 65. au den Magistrat zu Händen des Pferdebahnyerbindung üb Südens mit dem ö eine neue Verbindun platz ermöglichen.
Ganze mit dem gewohnten Beifall aufgenommen. Außerdem gab
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