1893 / 45 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Feb 1893 18:00:01 GMT) scan diff

fallen, den zahlreichen kühnen Wendungen der dichterischen Phantasie, die sich wiederholt in symbolisirte naturphilosophische Untiefen ver⸗ liert, zu folgen. Zu einem vollen Verständniß der mystischen Be. ziehungen und Vorgänge gehört ein besonderes Studium. Man sieht staunend im Geiste die Menge phantastischer und symbolischer Gestalten vorüberziehen; man hört die schwellende Fluth der Wort bilder rhythmisch schön vorübergleiten; brunnentiefe Gedanken scheinen hinter dem Wallen der nächtlichen Schleier, hinter dem frühlings⸗ frohen Erblühen der Erde verborgen zu liegen, aber ergründen läßt sich die symbolische, naturphilosophische Märchendichtung nur nach einem langen, eingehenden Studium, wenn sie nicht überhaupt als unergründlich sich herausstellt. Herr Reicher belebte und klärte die Dichtung mitz ernstem Bemühen durch seine Vortrags⸗ weise. Sein Organ flüsterte hinhauchend in lieblichen Naturlauten, stürmte in rascher Flucht, zitterte bewegt in Liebeslauten und täönte scharf und schneidend in satanischer Vernichtungsfreude; dabei bewahrte es Kraft und Klangfülle bis zum Schluß. Der Vortiggende arbeitete den dramatischen Wechsel der Stimmungen, den Glanz und den Wohllaut der Sprache klar und formvollendet heraus. Lauter wohlverdienter Beifall war der Lohn dieser künstlerischen Leistung.

Die am Donnerstag im Königlichen Opernhause unter Leitung des Componisten zur Aufführung kommende Oper „Freund Fritz von Pietro Mascagni beginnt um 7 Uhr und findet bei er— höhten Preisen statt. Fremdenloge 12 „S, Orchesterloge 19 6 J. Rang, Balcon und Loge, 83 , Parquet, Parquetloge 8 (, II. Rang, Prosceniumloge, 6 , II. Rang, Balcon und Loge, H At, III. Rang, Balcon und Loge, 3,50 MS, Parterre 2 A6, Amphitheater⸗ Sitzplatz? , Amphitheater⸗Stehplatz 1 16.

Das Lessing-Theater richtet sich gegenwärtig zur Aufführung von Emerich Madaäch's dramatischem Gedicht „Die Tragödie des Menschen“ ein, ein Werk, das im Internationalen Ausstellungs⸗ Theater in Wien zur Aufführung gelangt ist. . Nicolaus Esterhazy hatte für die Wiener Bühne die gesammte Ausstattung bei den ersten Malern herstellen lassen, und der kunstsinnige Magnat hat nunmehr dem Lessing⸗Thegter die sämmtlichen Decorationen, Kostüme und Requisiten für Berlin zur Verfügung gestellt. Die erste Aufführung des Werkes wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des März stattfinden.

Im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater gelangt, wie schon gemeldet, morgen die dreigetige Operette „Don Cesar“ von Oscar Walther, Musik von R. Bellinger, zur erstmaligen Aufführung.

Director Lautenburg gedenkt an einem der nächsten Tage zwei Einacter Sonzogno's, der zu den bekanntesten Bühnenautoren Italiens zählt, in der Uebersetzung von Emile Dürer in einer Matinée im Residenz⸗-Theater zur Aufführung zu bringen, die zum Besten der Einwohner Zantes stattfinden soll.

Das zweite Auftreten der Frau Emma Nevada im Kroll'schen Theater, das für heute angesetzt war, findet erst am Freitag, und zwar in der Titelpartie von Donizetti's Oper „Lucia von Lammer— moor!“ statt.

Director Graselli hat von München und Hannover aus telegraphischen Antrag erhalten, den hier im Thomas⸗Theater begonnenen Nestroy⸗Cyelus mit seinem Ensemble auch im Gärntnerplatz-Theater bezw. im Residenz⸗Theater zur Aufführung zu bringen.

Im Goncerthaus veranstaltet Herr Kapellmeister Meyder morgen den ersten Componisten Abend in dieser Spielzeit. Die Herren: Lazarus, Hofkapellmeister a. D. Adolf Schultze, Ziegler,

tax Wagner und Moritz Fall werden dabei eigene Compositionen unter persönlicher Leitung zur Aufführung bringen.

Mannigfaltiges.

Der Stadthaushalts-Etat für Berlin für, das Ver⸗ waltungsjahr 1. April 1893/94, wie er nunmehr gemäß § 66 der

Städteordnung auf, dem Berlinischen Rathhause, im Finanz⸗Bureau, Zimmer 36, zur Einsicht für die hiesigen Einwohner ausliegt, schließt in der Ausgabe mit 84 535 014 M, in Einnahme mit 62 949 421 ab. Zur Deckung des Fehlbetrages müssen 90 der auf etwa 24 Millionen angenommenen Noxmalsätze der Gemeinde⸗Einkommen⸗ steuer erhoben werden und sind , 21 585 593 ½ Gemeinde⸗ Einkommensteuer im Etat zum Ansatz gekommen, wodurch das Gleichgewicht in Einnahme und Ausgabe hergestellt wird. Der Etat für das Rechnungsjahr 1. April 1892593 schloß in Einnahme und Ausgabe mit 80 058 540 .

Die Ortskrankenkasse der Maurer hat ihren Reserve— fonds aufgezehrt und zur Deckung der laufenden, bis Wiedereintritt der Arbeltssaison noch anstehenden Ausgaben einen Darlehns⸗ Vorschuß beim Magistrat nachgesucht. Da die Stadtgemeinde ein Interesse daran hat, daß durch die hierorts eingerichteten organi⸗ sirten Krankenkassen die Aufgabe der ö . und damit die dafür aufzuwendenden Opfer der Gemeinde ein— geschränkt werden, und da ferner die Gemeindebehörde eine Ab⸗ inderung des Statuts zur Herbeiführung des Gleichsgewichts zwischen Einnahmen und Ausgaben insofern herbeiführen kann, als nicht nie bisher 30½, sondern künftig 455ͤ des durchschnittlichen Tagelohnes als Beitrag der Mitglieder erhoben werden, so hat der Magistrat bei der Stadtverordneten⸗Versammlung beantragt, sie möge sich damit ein⸗ verstanden erklären, daß der Ortskrankenkasse der Maurer hierselbst zu den laufenden Ausgaben der Krankenversicherung aus dem Vor— schuß⸗Conto der Stadt-⸗Hauptkasse Darlehnsvorschüsse je nach Be⸗ dürfniß bis zur Gesammthöhe von 30 000 6 gewährt werden.

Der Polizei-Präsident erläßt folgende Bekanntmachung: „Die Herren Aerzte Berlins bedienen sich bei Angabe der tödtlich gewordenen Krankheit der Verstorbenen auf den Todtenscheinen in neuerer Zeit häufig ausschließlich nichtdeutscher Ausdrücke. Dies Ver— fahren führt zu Unzuträglichkeiten, weil die Todtenscheine vorzugsweise zum Zweck der polizeilichen Controle eingeführt sind und diesem Zweck nur dann entsprechen können, wenn die h mit einem auch für den Nichtarzt verständlichen Namen bezeichnet ist. Ich ersuche daher die Herren Aerzte, bei Ausfüllung der Todtenscheine sich thun— lichst deu fscher Krankheits namen zu bedienen. Im Hinblick auf die vielfach in der Presse wie im Publikum dadurch verursachte Beängstigung wird noch das ergebenste Ersuchen an die Herren Aerzte beigefügt, den Ausdruck „Cholera nostras“ gänzlich zu vermeiden, und bei jedem amtlichen Verkehr durch die ohnehin viel zutreffendere Bezeichnung „Einheimischer Brechdurchfall“ zu ersetzen. Die An— weifungen über das Verfahren mit Fällen „Asiatischer Brechruhr“ (Cholera asiatica), deren Meldung 2c. bleiben hierdurch selb stver⸗ ständlich unberührt.“

Ein Vortrag über das Wesen der Stenographie, zu welchem Damen, Herren und Schülern der Zutritt unentgeltlich frei⸗ steht, wird am Freitag Abend 85 Uhr im Hörsagle der Königlichen Akademie der Künste, am Schinkelplatz 61 (Bau⸗Akademie) von dem stellvertretenden Vorsitzenden des älfesten stenographischen Vereins, Herrn L. Loepert, gehalten werden. Im Anschluß hieran gedenkt der Vortragende ebendaselbst einen Unterrichtscursus in der im Reichstag, den preußischen Parlamenten u. s. w. amtlich verwendeten Stolze⸗ schen Stenographie abzuhalten, worüber demnächst Näheres mitge— theilt werden wird.

In der Urania wird morgen, Mittwoch, Herr Dr. M. Wil belm Meyer seinen schon seit länger Zeit erwarteten Vortrag über feine Reiseeindrücke Aus dem Lande der großen Dimensionen“ halten. Ganz besonders für alle diejenigen, welche im kommenden Sommer die neue Welt befuchen wollen, wird dieser Vortrag, der durch eine große Anzahl Naturaufnahmen

gesunde Wohnungen hat.

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geziert sein wird, zweifellos manche interessanten Schilde, rungen der eigenthümlichen und so überaus großartigen Cultur zustände des jungaufstrebenden Landes jenseits des . Wafer geben. Ueber die Columbische Ausstellung wird sich der zortrag nu einführend verbreiten, da in der nächsten Woche Herr Regieren Baumeister Körber diese zum speeciellen Thema eines als Fortsetzun . des obigen anzusehenden Vortrages gewählt hat. .

Spandau. Eine neue Colonie von Arbei ter-Wohn— häu sern der Militärwerkstätten in Spandau wird am J. Apr eröffnet. Hundert Arbeiterfamilien, die bisher in privaten Miethg, häusern wohnten, beziehen zu Ostern fiscalische Gebäude. Die Colonze ist auf dem Gelände des früheren Ritterguts Haselhor st errichtet und macht ganz den Eindruck einer bescheidenen Villenanlage; jeder Wohnung ist ein Gemüsegarten zugetheilt. Bei dem Bau ist, wi— der „A. f. d. H. bemerkt, Einförmlgkeit des Stils sorgsam vermieden worden: jedes Haus hat ein besonderes schmuckes Aeußere erhalten Der Militärfiscus besitzt jetzt mehr als 400 Wohnungen für Arbeiter familien, schrittweisle u die Colonie erweitert werden, bis der g, sammte Arbeiterstamm der Königlichen Fabriken in Spandau billig

74 5.

Rost ock, 20. Februar. Senator Brunneng äber, lang; jähriger Vorsitzender des Deutschen Apotheker⸗Vereins, ist laut Meldung des „W. T. B.“ gestorben.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Halle a. S, 21. Februar. (W. T. B. Der König liche Regierungs-Präsident in Merseburg erläßt folgende Be— kanntmachung? In Erwiderung auf verschiedene Anfragen, welche an mich gerichtet worden sind, und welche ich einzeln zu beantworten nicht in der Lage bin, mache ich hiermit zur öffentlichen Kenntnißnahme amtlich bekannt, daß während der Nietlebener Epidemie in der Stadt Halle nicht ein ein— ziger Cholera fall vorgekommen, und daß diese Stadt daher

völlig seuchenfrei ist.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 21. Februar, Uhr Morgens.

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Anfang 7 Uhr.

3 Acten, frei nach August von Kotzebue.

don Albert Lortzing. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Biguet.

Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. tz

Musik

Donnerstag: Gläubiger. Hierauf: Familie Bout ;

In Vorbereitung: Die beiden Champignol.

Coneerte.

Concert ˖ ůaus, Leipzigerstraße 45. Mittwoh Karl Meyder⸗Concert. I. Berliner Com—

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Königreich Preußen.

ö Privileg ium

wegen eventueller Ausfertigung auf den Inhaber

sautender Anleihescheine des Landkreises Elbing bis zum Betrage von 250 000

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc— Nachdem die Vertretung des Landkreises Elbin auf den Kreis⸗ tagen am 11. März 1899, 28. Oktober 1899 und 2. Ger lee fe, beschlossen hat, die zur Ausführung von Chausseebauten im Kreise erforderlichen Mittel im Wege einer Anleihe, welche nach einem weiteren Beschlusse des Kreisgusschusses bei dem Reichs-Invaliden⸗ fonds aufgenommen werden soll, zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag . . 9 zu diesem Zwecke auf Verlangen der Verwaltung des Reichs— Invalidenfonds oder dessen Rechtsnachfolgers auf 46 i ge. lautende, mit Zinsscheinen versehene, feitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 250 000 S aus— stellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des 5.2 des Gesetzes vom 17. Juni 18335 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 250 0600 , in Buchstaben Zweihundert und fünfzigtausend Mark welche in folgenden Abschnitten: . 144 000 S zu 1000 (, 89 000 ß zu 500 Is, 17 0060 ½ zu 260 , zusammen 259 00) 9 nach dem anliegenden Muster auszufertigen, je nach Wahl des Kreis⸗ ausschusses mit dreiundeinhalb oder vier Procent jährlich zu verziusen und mittels Verloosung oder freihändigen Ankaufs jährlich vom 1. April 1894 ab mit wenigstens einem Procent des Kapitals, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten. Anleihescheinen, zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landes⸗ herrliche Genehmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der recht⸗ lichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein. Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung seitens des Staats nicht über⸗ nommen. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und bei⸗ gedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Berlin Schloß, den 30. Januar 1893. (L. S8.) Wil helm R. Graf zu Eulenburg. Miguel.

Provinz Westpreußen. Regierungsbezirk Danzig. Anleiheschein des Landkreises Elbing te Ausgabe Buchstabe y,, über ... . Mark. Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom 30. Januar 1893. (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Danzig vom ... ten 1 NR, ö . und Gesetz⸗Sammlung für

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger

189.

Berlin, Dienstag, den 21. Februar

scheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem unter⸗ zeichneten Kreisausschusse anmeldet und den stattgehabten Besi der Zinsscheine durch Vorlegung des Anleihescheins oder 96 in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zins⸗ scheine gegen Quittung ausgezahlt werden. Mit diesem Anleiheschein sind halbjährige Zinsscheine bis zum 1. April 1903 ausgegeben worden. Die Ausgabe einer neuen Reihe zen Zins scheinen erfolgt bei der Kreiscommunalkasse in Elbing gegen Abliefegung der der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Ae n ü m, der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, sofern dessen Vor⸗ zeigung rechtzeitig geschehen ist. Zur Sicherung der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der ö. 6 n. . , ,,, mit seiner Steuerkraft. essen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unte Unterschrift ertheilt. , Elbing, den . ten 5 Der Kreisausschuß des Landkreises Elbing. (Siegel des Landraths.) (Eigenhändige Unterschrift des Land⸗ raths ö zweier e der des 6 ; . kreisausschusses. Hierzu sind Zinsscheine e nuf, . . bis nebst der Controlbuch Seite.... Anweisung zur neuen Zinsschein⸗· (Eigenhändige Unterschrift des Con⸗ reihe ausgegeben. trolbeamten.) Provinz Westpreußen. Regierungsbezirk Danzig. 8 in hen dem Anleiheschein des gte r gl zu dem Anleiheschein des Landkreises Elbing r.. te Ausgabe, Buchstabe.. Nr. Über. Mark zu . . Fron Zinsen hre, ..

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 1. Oktober (bezw. 1. n . ; 3 die 5. des vorhenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom .. ten bis .. ten; mit.. . 6. 6 (in Buchstaben ö bei der Kreis⸗Communalkasse zu Elbing oder den öffentlich bekannt gemachten Einlösestellen. Elbing, den ... ten . Der Kreisausschuß des Landkreises Elbing. (Siegel des Landraths.) (Unterschrift des Landraths und zweier Mitglieder des Kreis—⸗ ausschusses.) Controlbuch Seite ..... Der Controlbeamte.

Dieser Zinsschein ist ungültig:

1) wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird,

2) wenn die Vorderseite durchkreuzt oder eine Ecke abgeschnitten ist.

Anmerkung. Die Namensunterschriften des Landraths und der beiden Kreisausschußmitglieder können mit Lettern oder Faesimile⸗ stempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigen⸗ händigen Namensunterschrift des die Controle führenden Beamten versehen sein.

Provinz Westpreußen. Regierungsbezirk Danzig. n m n n n. zum Anleiheschein des Landkreises Elbing r... te Ausgabe,

schränke mich darauf, dem Herrn Abg. Grafen Strachwitz zu ant⸗ worten in Bezug auf die Behandlung der Mägde Mariä.

Ich versichere auf das Bestimmteste, daß irgend eine Tendenz im Cultus⸗Ministerium, die Mägde Mariä anders und schlechter zu behandeln als andere weibliche krankenpflegende Orden, nicht besteht. Wie wenig dies der Fall ist, geht schon daraus hervor, daß in der ganzen Zeit, während. deren ich mein jetziges Amt ver⸗ walte, auch nicht ein einziger Fall bei mir zum Vortrag und zur Recognition gekommen ist, bei dem auch nur eine Neigung herbor· getreten wäre, den Mägden Mariä das zu versagen, was anderen weiblichen krankenpflegenden Orden gewährt wird. Allerdings ist mir berichtet worden, daß in früherer Zeit, lange vor meinem Amtsantritt derartige Bedenken gegen die Mägde Mariä bestanden haben; diese Bedenken sind aber jetzt gehoben. schon mein Herr Amtsvorgänger hat es ausdrücklich ausgesprochen, daß die Mägde Maria freundlich und gerecht zu behandeln seien, wie jeder andere krankenpflegende Orden, namentlich seitdem eine Theilung in einen galizischen und einen preußischen Orden eingetreten ist. Es sind denn auch seit der Zeit wiederholt Niederlassungen genehmigt worden, die ohne Zweifel dem Herrn Grafen Strachwitz bekannt sein werden, und ich verspreche, daß die Mägde Mariä mit demselben Wohlwollen von meiner Seite behandelt werden sollen, wie jeder andere krankenpflegende Orden. ;

Dem Abg. von Oertzen gegenüber, der das in einer Petition von Altlutheranern ausgesprochene Verlangen, sich als die „lutherische Kirche Preußens“ bezeichnen zu dürfen, befürwortete, erklärte der Minister der geistlichen 2ꝛc. Ange⸗ legenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Ich theile durchaus das Wohlwollen des Herrn Abg. von Dertzen gegen die sich von der Gemeinschaft der evangeli⸗ schen Landeskirche Preußens getrennt haltenden Lutheraner; aber ich bin nicht in der Lage, Herrn von Oertzen Aussicht zu machen, daß ich die Dand dazu bieten werde, um den Wunsch dieser kirchlichen Gemeinschaft, sich als die lutherische Kirche in Preußen bezeichnen zu dürfen, zur Erfüllung zubringen. Meine Herren, die sogenannten Altlutheraner sind ja eine Zeit lang in einer sehr schweren Lage gewesen, und dieser schweren Lage ist ein Ende gemacht durch die General⸗Concession des hochseligen Königs Friedrich Wilhelm IV. vom Jahre 1845. Es war das ein Schritt der Gerechtigkeit und ein Schritt hoher Weisheit. Diese General⸗Concession bildet aber die rechtliche Grundlage, an welche die Staatsregierung dieser Gemeinschaft gegenüber gebunden ist, und da die General⸗Concession ausdrücklich für diese Gemeinschaft nur den Namen hat „die Gemeinschaft der von der evangelischen Landeskirche sich getrennt haltenden Lutheraner“, so sind wir? garnicht in der Lage, einen andern Namen ihr zuzugestehen. Nun kann man allerdings sagen, und die Altlutheraner haben uns gesagt, dies sei ein Streit um Worte. Nein, meine Herren, es ist kein Streit um Worte; es ist durch die General⸗Concession eine reinliche Scheidung eingetreten. Mit dem Moment, wo die Regierung den

(( Champisnol maltzrséè 1ui.) J ponisten⸗Abend unter freundlicher Mitwirkung der . 3

; Mittwoch: s e Herren Lazarus, Schultze, Ziegler, M. Wagner . Kroll's Theater. Mittwoch: Der schwarz i m, i ng 9 ih. zieg Auf Grund der von dem Bezirksausschuß des Regierungsbezirks ; : u , . hy re Legge

Sudraäaka. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Donnerstag: Zar und Zimmermaun. . Danzig bestätigten Kreistagsbeschlüsse vom 11. März 1890, 28. Oktober

nn . . ; . 1896 24. September 15. egen 2 une einer S M wor, Kfeng , lle, Freitag: Hastspiel von Sgra. Emma Niebada, Saal WBerthstein, Linkstraße 42. Mittwoch 3 d ger . 1 . Donnerstag: Opernhaus. 47. Vorstellung. Unter Lucia von Lammermoor. (Lucia: Sgra. Nevada.) Anfang 73 Uhr: Eoncert von Heinrich Lutter

5 2 J 9 6 2 * * . * . Buchstabe... Nr. über... Mark. Anspruch der Altlutheraner anerkennen wollte, daß sie die lutherische

Kirche in Preußen bilden, würden alte Rechtsansprüche auf das Ver⸗ mögen wieder aufleben; wir würden damit die Lutheraner, die in der Landeskirche geblieben sind, aufs tiefste verletzen; denn auch sie nehmen auf Grund der Cabinets⸗Ordre von 1834 in Anspruch, daß sie zur

Schauspielhaus. 53. Vorstellung,. Vasantasena. Drama in 5 Aufzügen von Emil Pohl, mit freier Benutzung der Dichtung des altindischen Königs Domino. Anfang 7 Uhr.

Stationen. Wind. Wetter.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleiheschein die . . . te Reihe von Zinsscheinen für die zehn Jahre 1 . .. bis 19 .. bei der Kreis-Communalkasse zu Elbing, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden

Bar. auf 0 Gr. Temperatur in 0 Celsiu

lu. d. Meeres red. in Millim.

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Nᷣ Qbedeckt ; af Fr ist ; k * namens des Kreises durch diese für jeden Inhaber gültige, seitens des

; 2 Aberdeen .. l 4 bedeckt Christiansund wolkenlos Kopenhagen. Schnee

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ersönlicher Leitung des Componisten: Freund Fritz. yrische Dper in 3 Acten von Pietro Mascagni.

Victoria · Theater. Belle, Alliancestraße 7 / S

Klavier).

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Stockholm. l Schnee 8. 56 heiter t Petersburg 751. wolkenlos Mobkau⸗· 1 Schnee Cork, Queens⸗ torhnn 35 5 halb bed. Cherbourg l bedeckt elder ... Regen 1 halb bed. Hamburg .. Regen!) Swinemünde Schnee?) Neufahrwasser bedeckt Memel bedeckt , Regen Münster .. bedeckt Karlsruhe.. bedeckt?) Wiesbaden halb bed.) München .. heiter) Chemnitz .. , K halb bed. “) 1 halb bed. Breslau... bedeckt Ile d'Aix .. 2 V 7 bedeckt HN'öd, 56 Regen

1) Gestern Regen und Nebel. 2) Ahends und Nachts Regen und Schnee. 3) Regen, Reiß, 9) Gestern Anf 5. Regen. ) Nachts Regen, Reif. 6) Gestern anhal⸗ Anfang 73 Uhr tend Regen.

Uebersicht der Witterung.

Ein tiefes barometrisches Minimum ist über West⸗ england erschienen, über England und Nordfrankreich starke Luftbewegung hervorrufend, während der Lust⸗ Cl6menceau. bruck über dem Ostseegebiete und der Balkan-Halb, Donnerstag: infel am höchsten ist. In Central-Europa sind süd⸗ liche und südöstliche Winde vorwiegend geworden, wobei die Bewölkung abgenommen hat und die Temperatur ziemlich erheblich herabgegangen ist, in Süddeutschland fanden Nachtfröste statt und im nerd

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Fftlichen Teutschland herrscht Frostwetter. In Fin in 3 Aeten von

trennen zu lassen.

Lessing · Theater.

7 Uhr.

n. Anfang 7 Uhr.

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Mittwo Anfang 75 Uhr, Der Probepfeil.

Text von P. Suardon (nach Erckmann und Chatrian), deutsch von M. Kalbeck. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 54. Vorstellun Drama in 5 Aufzügen von Emil Pohl, mit freier Benutzung der Dichtung des altindischen Königs In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr. Die Billet-⸗Inhaber werden ersucht, vor dem Be⸗ treten des Zuschauerraumes den Coupon vom Billet Derselbe ist bis zum Schluß der Vorstellung als Legitimation aufzubewahren.

Vasantasena.

Pentsches Theater. Mittwoch: Der Talis

Donnerstag: Zwei glückliche Tage. Freitag: Der Talisman.

Berliner Theater. Mittwoch: Das Käthchen

Donnerstag: Der Hüttenbesitzer. . Freitag: 23. Abonnements⸗Vorstellung. Dorf

och; Heimath.

Donnerßtag: Eine Palastrevolntion. Freitag: Heimath. *

Wallner · Theater.

ch: Der Fall

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.

Chausseestraße 25.

Mittwoch: Zum 1. Male: Don Cesar. Operette Oskar Walther. Musik von R.

land und Norbwestrußland hat der Frost wieder stark Dellinger. In Scene gesetzt vom Regisseur Epstein.

zugenommen, Riga, meldet 22, 27 Grad unter Null. Regenmenge: Brest 20, Ile 7 Uhr.

de Aix 28 mm. . Deutsche Seewarte⸗.

Theater ⸗Anzeigen.

St. Petersburg Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang

Donnerttag: Zum 2. Male: Don Cesar.

RNesidenz · Theater. Direction: Sigꝛaund Lauten ˖ burg. Mittwoch: Gläubiger. 1 Aet von August Strindberg. Hierauf: Zum 63. Male:

Tragikomödie in

Rege: Hans Meery.

Familie oꝛutt⸗

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern Biqust. Schemen in 3 Acten von Alexandre Bisson.

haus. 46. Vorstellung.

Tie Stimme der Natur. Komische Dper in! Sigmund Laut

Der Wildschütz, oder: Deutsch von Max Schönau In

enburg. Anfang 7

Scene gesetzt von Uhr.

Mittwoch: Mit neuer Ausstattung: Die Reise um die Welt in achtzig Tagen. Großes Aus stattungsstück mit Ballet in 5 Acten (15 Bildern) von A. dEnnery und Jules Verne. Ballet arran— irt vom Balletmeister C. Severini. Musik von ria un und C. A. Raida. Anfang 77 Uhr.

Donnerstag u. folgende Tage: Die RNeise um die Welt in achtzig Tagen.

Nenes Theater (am Schiffbauerdamm 4/6), Mittwoch: Zum 13. Male: Tosea. Schauspiel in 4 Acten von Victorien Sardou. (Frl. Barkany als Gast. Anfang 77 Uhr.

Donnerstag: Tosca. ö

Theater Unter den Linden. Mittwoch: Zum 39. Male: Lachende Erben. Operette in Jüicten von Horst und Stein. Musik von Carl Weinberger. Inscenirt durch den artist. Leiter Ed. Binder. Dirigent: Kapellmeister A. Ferron. Die militär. Cvolutionen im 3. Act arrangirt von L. Gundlach. Vollständig neue Ausstattung an Derco— rationen und Kostümen. Hierauf: Zum 60. Male: Die Sireuen⸗Insel. Ballet in 1 Act von H. Regel. Musik von R. Mader. Der choreogr. Theil von Jof. Haßreiter. Inseenirt durch den Ballet⸗ meister Herrn L. Gundlach. (Sensationeller Erfolg.) Anfang 76 Uhr. ö

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst Thegter. Mittwoch: Zum 60. Male: Modernes Babylon. Gesangsposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik, von G. Steffenz. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 73 Uhr. ö

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Thomas - Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Mittwoch: Gesammt⸗Gastspiel des Wiener En. semble unter Leitung des Directors Franz Josef Graselli. Nestroy⸗ Cyclus. Einen Jux will er sich machen. Posse mit Gesang in 4 Aeten von Johann Nestroy. Anfang 74. Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Sonnabend: Eulenspiegel, oder: Schabernack um Schabernack. Posse mit Gesang in 4 Acten von Johann Nestroy.

Urania, Anstalt für volksthümliche RNRaturkunhe, Am Landes- Ausstellungs Park (Lehrter Bahnhof)

Geöffnet von 12 —11 Uhr.

Circus Renz (Carlstraße) Mittwoch, Abend

71 Uhr: Große Extra⸗Vorstellung. He Ein Künstlerfeft. wn.

Große Ausstattungs⸗ Pantomime vom Hofballet meister A. Siems. Mit überraschenden Licht. um Wassereffeeten und auf das Glänzendste inscenmt vom Director Franz Renz. Costume, Requisiten, Wagen vollständig neus Unter Mitwirkung des ge sammten Personals. Ballet von 109. Damen. Großartiger, in solcher Pracht noch niemals gesehenn Blumenchrso. Außerdem u. 4. Mr. James Filli mit dem Schulyferde Markir“. ‚Agat “, arabischer Schimmelhengst, als Feuerpferd dressirt und bor⸗ geführt vom Director Franz Renz. Jeu gi sa rose, fantaisie équestre von den Damen Itl. Clotilde Hager und Frl. Edith. Quadrille aus der Jeit Friedrich's des Großen, geritten von 8 Damn Und ' Herren. Gebrüder Trevally, hervorragendft Akrobaten der Gegenwart ꝛ. K

Donnerstag, Abends 7 Uhr: Große Vorstellung mit neuem Programm und Ein Küustlerfest.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna von Raven mit Hrn. Assessor und Jagd junker Fritz ven Maltzan. rh zu Wartenberg und Penzlin (Starkow Dargun Frl. Priska von Stieglitz mit Hrn. daup mann Adolf von Carlowitz (Dresden). . Margarete bon Zschinsky mit Hrn. Majoꝛatshermn Wolf von Tümpling (Dresden). . geb

Gestorben: Fr. Thusnelde Gräfin Moltke, g, von Reden (Kopenhagen). Hr. Amtsgericht Rath Wilhelm de . (Ruhrort). . Sr, Königl. sächsischer Geh. Rath a. D. Carl Ve mann von Craushaar (Dresden).

Forst⸗ Frhrn.

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Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholh.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Versanr Anstalt Berlin sW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen

(einschlleßlich Börsen⸗Beilage), e, owie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 dess lie. an, wn e. er men ile iel. au Uetien nnd AUetiengesellschaften) ns.

Woche vom KR, bis i J. Februar 1

Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehnsschuld von . .. . . Mark, welche an den Kreis baar gezahlt worden und mit .. Procent jährlich zu verzinsen ist.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 260 000 M erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungẽ plans mittels Verloosung der Anleihescheine oder freihändigen Ankaufs derselben vom 1. April 1894 aus einem Tilgungsstock, welcher mit wenigstens einem Procent des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Ausloosung geschieht im Monat September jeden Jahres. Dem Kreise bleibt jedoch das Recht vor behalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen.

Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben—⸗ falls dem Tilgungestock zu.

Die ausgeloosten sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich und zwar spätestens drei Monate vor dem Zahlungstermin bekannt gemacht. In denjenigen Fällen, in welchen die Tilgung durch Ankauf von Anleihescheinen bewirkt worden ist, wird dieser und zwar unter Angabe des Betrages der angekauften Anleihescheine und alsbald, nach⸗ dem der Ankauf erfolgt ist, bekannt gemacht werden. Die Bekannt⸗ machungen erfolgen in dem „Deutschen Reichs⸗ und Preustischen Staats⸗-Anzeiger“, dem Amtshlatt der Königlichen Regierung zu Danzig, dem „Elbinger Kreisblatt“ der „Elbinger Zeitung“ und der Elbinger Altpreußischen Zeitung“. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Stelle von dem Freisausschusse zu Elbing mit Genehmigung des Königlichen Regierungs-Präsidenten in Danzig ein anderes Blatt be⸗ stimmt. Durch die vorbezeichneten Blätter erfolgen auch die sonstigen die Anleihe betreffenden Bekanntmachungen, insbesondere die Bezeichnung der Einlösestellen für die Zinsscheine und die ,, oder frei⸗ händig aufgekauften Anleihescheine. Bis zu dem Tage, wo solcher⸗ gestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen ant 1. Oktober und J. April, von heute an gerechnet, mit .. Procent jährlich verzinst.

„Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals ir ft gegen bloße Rückgahe der ausgegebenen Zinsscheine bezw. dieses Anleihescheins bei der Krels, Communalkasse in Elbing und bel den in den obenbezeichneten Blättern bekannt gemachten anderweiten Zahlstellen, und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleiheschein sind auch i gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeitstermine zurück—

iefern.

3 Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital ab— ogen.

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig, Jahren nach dem hee rige nicht erhoben werden, sowie die inner⸗ halb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig Cie erden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Landkreises bing. Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver= nichteker Anleihescheine erfolgt nach Verschrift der 838 ff. der e , n für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (eich. Gesetzblatt Seite S3) bezw. nach 8 0 des Ausführungegesetzes 6. deutschen Cipilproseßordnung vom 24. März 1879 (GHesetz-Samml.

eite 281). Zinsscheine können weder aufgeboten . für kraftlos erklärt werden; doch foll demjenigen, welcher den Verlust von Zins—

Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird. Elbing, den ... ten 189 .. Der Kreisausschuß des Kreises Elbing. (Siegel des Landraths.) (Unterschrift des Landraths und zweier Mitglieder des Kreis⸗ ausschusses.) Controlbuch Seite . . .. Der Controlbeamte.

Anmerkung. Die Namensunterschriften des Landraths und der beiden Kreisausschußmitglieder können mit Lettern oder Faesimile⸗ stempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigen händigen Namensunterschrift des die Controle führenden Beamten versehen werden. ;

Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

; 1 . ter Zinsschein,. .. ter Zinsschein.

Anweisung.

Preuszischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

34. Sitzung vom 20. Februar.

Die zweite Berathung des Staatshaushalts⸗ Etats für 1893/94 wird fortgesetzt bei dem Etat des Ministeriums der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.

Ueber den Beginn der Sitzung ist bereits in der Nummer vom Montag berichtet worden. Wir tragen daraus hier nur noch die von dem Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse gehaltenen Reden im Wortlaut nach.

Auf die von dem Abg. Grafen Strachwitz (Centr.) zeäußerte Beschwerde über die Beeinträchtigung der Thätigkeit er Mägde Mariä entgegnete der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. i

Meine Herren! Ich möchte nicht gern nochmals auf die Frage der großpolnischen Agitation in Oberschlesien eingehen, weil diese neulich von meinem Herrn Commissar schon beantwortet worden ist, usd ich diesen Aeußerungen nichts weiter hinzuzufügen habe. Ich will auch nicht noch einmal auf mein evangelisches Gewissen zurückkommen; ich habe geglaubt, damit einen Act der Loyalität zu begehen, daß ich offen und ehrlich mich in dieser Beziehung ausgesprochen habe, statt den Versuch zu machen, etwa mit Winkel⸗ zügen den großen Gegensatz, der doch nun einmal besteht, und die Thatsache, daß der Cultus⸗Minister ein evangelischer ist, zu verdecken; sondern ich habe offen anerkannt, wie ich die Sache auffasse. Ich be⸗

lutherischen Kirche gehören, die zwar kein besonderes Kirchenregiment hat, die aber innerhalb der Kirche in Preußen auf Grund der Zusicherung besteht. daß die lutherischen Bekenntnisse darin nicht beseitigt sind. Wir würden mit einem Worte alte, längst begrabene Streitigkeiten, kirchliche Con- eurrenzen wieder aufwecken, deren Tragweite sich garnicht übersehen läßt, und, meine Herren, das können wir nicht, das wollen wir nicht, dazu werde ich nicht die Hand bieten. Wohl aber werde ich und mit mir die beiden anderen Herren Ressort⸗Minister denn ich bin nicht allein befugt, zu entscheiden die Gemeinschaft der von der Landes⸗ kirche getrennten Lutheraner mit allem Wohlwollen behandeln. Wir erkennen an, daß es gottesfürchtige Leute sind von großer Opferwilligkeit, daß es rechte patriotische Leute mit gutem Wandel sind, die alles Wohlwollen der Staatsregierung verdienen. Das wird ihnen auch zu theil werden, sie sind bisher nach Recht und Gerechtigkeit behandelt und sollen auch ferner so behandelt werden. Aber darüber hinaus ihnen zu einem Hineingreifen in die landeskirchlichen Verhältnisse zu verhelfen, das wäre geradezu gegen das Interesse der evangelischen Kirche gehandelt, und dazu kann ich die Hand nicht bieten.

Im weiteren Verlaufe der Berathung über Titel 2 der Ausgaben, Gehalt des Unter⸗Staatssecretärs, nimmt das Wort nach dem Abg. Dr. Bachem, dessen Rede bereits mitgetheilt worden ist,

Abg. Dr. Freiherr von Heereman (Centr.): Ich hätte zunächst

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nur zu erklären, daß der Abg. Dasbach nur in seinem eiqenen Namen gesprochen hat. Dem Abg. von Plettenberg hat der Vor⸗ redner schon eingehend geantwortet. Der Abg. von Plettenberg scheint sehr empfindlich zu sein; wenn man bloß seine eigene Meinung vertritt, ohne eine andere anzugreifen, so kann das doch nicht ver⸗ letzend sein! Wenn der Abg. von Hletten erg etwas unbefangener prüfen würde, was von Seiten des Evangelischen Bundes geschieht. so würde er wohl vorsichtiger sein. Es muß doch mit den Katholiken⸗ bersammlungen nicht so schlecht bestellt sein, wenn der Abg. von Plettenberg nur die wenigen Worte anführen konnte. Wohin sollte es führen, wenn wir das Material bier zusammentragen wollten? Es würde unsere Arbeiten wohl nicht fördern.

ecadence sein. Dazu halten wir

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