1893 / 60 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Mar 1893 18:00:01 GMT) scan diff

ihre Interessen vertreten. Die Freisinnigen verdienen durch ihre Vergangenheit kein Vertrauen. Wir wollen den Schutz erhalten, den wir haben. Wir wollen nicht, daß die landwirthschaftlichen Ge⸗ werbe durch die Concurrenz des Auslandes todt gemacht werden. Wir wollen das Unterstützungswohnsitzgesetz ändern und wir wollen auch die Währungsfrage in Erwägung ziehen. Das sind schon Bestrebungen genug für den Bund der Landwirthe und sie beweisen, daß wir nicht nur in Klagen einig sind. . / .

Abg. Rickert: Warum ärgern sich die Herren denn so sehr über mich? Warum geräth eigentlich Graf Limburg⸗-Stirum so in Ekstase, daß er mir Dinge unterlegt, die ich nicht gesagt habe? Wir sollen die Dinge nicht einsehen, die uns unangenehm sind. Bisher nahm man immer an, daß Jedem Glauben geschenkt wird. Die Herren wollen nur Vertreter der Landwirthschaft hier haben, die in ihrem Sinne auftreten. Also das Ganze ist nur eine Wahlmache! Die Reform des Unterstützungswohnsitzes wollen wir mit Ihnen machen; aber im Reichstage steht der Süden gegen den Norden, des— halb werden wir zu einer gründlichen Neform nicht kommen. Die Währungsfrage überlassen Sie doch dem Reichstage. Wollen Sie immer Ihre Klagen vorbringen, meinetwegen. Ich weiß, daß bei uns viele Landwirthe sind, die es nicht billigen, daß die Vertretung der Landwirthschaft mit dem agrarischen Interesse fortgesetzt wird; denn dadurch wird der Reichstag und der Landtag herabgewürdigt zu einer Interessenvertretung. .

Abg. Cremer (b. f. F.) hält den Schutz der Landwirthschaft für eine Frage der Wehrkraft des Vaterlandes; deshalb müsse der Schutz aufrecht erhalten werden. ,

Der Etat der landwirthschaftlichen Verwaltung wird ge— nehmigt, ebenso der Etat der Gestütsverwaltung, bei dem auf Antrag des Abg. Im Walle die in zweiter Lesung ge⸗ strichene Forderung von 58 500 M6 für der Neubau eines Pferdestalles in Bajohrgallen, Hauptgestüt Trakehnen be— willigt wird. . .

Um 41½ Uhr wird die weitere Berathung vertagt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Geburts- und Sterblichkeitsverhältnisffe der Stadt Berlin 1892.

Das statistische Amt der Stadt Berlin hat kürzlich eine vor— läufige Uebersicht über die Geburts⸗ und Sterblichkeitsverhältnisse der Reichshauptstadt im verflossenen Jahr 1892 zusammengestellt, der wir nachstehende wichtige Angaben entnehmen. .

Die Gesammtbevölkerung Berlins, welche für den 1. nuar 1892 mit 1624 313, für den 1. Januar 1893 mit 1 656 693 Köpfe berechnet wurde, betrug im Mittel der Jahresmonate 1637 283 Köpfe. Die Zahl der Geborenen belief sich auf 52 442, darunter waren 245 811 Knaben und 25 531 Mädchen, 50 924 lebendgeborene und 1518 todtgeborene, 45 564 eheliche und 6878 uneheliche Kinder; letztere machten also 13,1 0 , die Todtgeborenen dagegen nur 2,9 aller Geborenen aus. Sterbefälle (ohne Todtgeborene) wurden 32 696 verzeichnet, davon 17 298 beim männlichen und 15398 beim weiblichen Geschlecht. Es ergab sich mithin eine natürliche Bevöl ke⸗ rungszunahme (Ueberschuß der Geborenen über die Gestorbenen) von 18 228 Personen, sodaß der Ueberschuß durch Zuzug nach den oben gegebenen Zahlen für die Gesammtbevölkerung sich im Jahre 1892 nur auf 14 157 Köpfe belaufen hat.

Unter den Gestorbenen weisen wie gewöhnlich die Kinder, ins⸗ besondere die im ersten Lebensjahre, die größten Antheile auf; auf letztere kamen 37,1 o, auf die 1—5 Jahre alten 12,3, auf beide Gruppen zusammen also fast genau die Hälfte (49,9 ) aller Ge— storbenen. Nach Todetursachen betrachtet entfielen 3193 Sterbe—⸗ fälle auf Infectionskrankheiten (darunter 1325 an Diphtherie, 263 an Scharlach, 366 an Keuchhusten. 223 an Influenza, 15 an Cholera), 4099 auf Lungenschwindsucht, 243! auf Lungen- und Brustfellent⸗ zündung, 2360 auf Brechdurchfall, 899 auf gewaltsame Todesfälle (darunter 472 Selbstmorde, 411 Verunglückungen z. und 16 Todt⸗ schläge, Morde ꝛc.). Die allgemeine Sterbeziffer stellte sich auf 19,97, die Geburtsziffer auf 31,10 (auf 1000 Köpfe der Bevölkerung).

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Zur Arbeiterbewegung.

In Remscheid ist in der Schlittschuhfabrik von Eduard Engels, wie der „Vorwärts“ berichtet, ein Ausstand wegen Lohn⸗ kürzung ausgebrochen. ; J ;

Aus Iserlohn geht demselben Blatt eine Mittheilung zu, daß die Arbeiter (Lithographen, Steindrucker, Buchdrucker und Buchbinder) der dortigen Firma Fr. Doßmann einen Ausstand in Aussicht nehmen, weil man angeblich die Arbeiter zwingen will, der mit der Fabrik⸗Krankenkasse verbundenen Invalidenkasse unter Zahlung von 4 S Einschreibegeld beizutreten.

In Bernau ist nach dem „Vorwärts“ die Sperre über die List'sche Seidenfabrik (vgl. Nr. 39 d. Bl.) aufgehoben, da die Arbeiter auf mechanischen Webstühlen einen Vergleich mit dem Arbeit⸗ geber eingegangen sind und ihre Forderungen zum theil bewilligt erhalten haben.

In Leipzig fand in einer soeialdemokratischen, von etwa 500 Personen besuchten Versammlung am Mittwoch eine Be⸗ sprechung der Maifeier statt: Nach den Vorschlägen des Agitations— comité soll, wie die „Lpz. Ztg.“ mittheilt, an dem Sonntag vor dem 1. Mai ein allgemeiner Ausflug mit gemeinschaftlichem Ziele, am 1. Mai selbst die eigentliche Festfeier in zahlreichen Wirihschaften unter Ansprachen und Verlesen einer Resolution stattfinden. Die Versammlung wählte ein Festeomité von 15 Personen.

In einer Mittheilung der „Köln. Ztg.“ aus Reichenberg i. B. wird die Zahl der ausständigen Glasarbeiter des nordböhmischen Industriebezirks mit 1500 angegeben und eine weitere Ausdehnung des Ausstands befürchtet. (Vgl. Nr. 58 d. Bl.)

Zur Lohnbewegung unter den englischen Bergarbeitern berichtet die Londoner „Allg. Corr.“: Eine Lohnkürzung von 10 0! trat am Mittwoch in allen Kohlenbergwerken von Mid, und East⸗— Lothian ein. Soweit bekannt ist, haben die Bergarbeiter sämmtlich die neue Scala angenommen. Die Löhne der anderen Arbeiter in den Kohlengruben sind in ähnlicher Weise verkürzt worden.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 11 012, nicht rechtzeitig estellt keine Wagen. . . 9 In Oberschlesien sind am 8. d. M. gestellt 3577, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht 9. März 1893.) Auf dem Kohlenmarkt ist der Absatz flott. Eisenmarkt ist ziemlich fest. (Berechnung in Mark für 1000 Rg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk) Kohlen und Koks. 1) Gas. und Flammkohlen: Gaskehle für Leuchtgas bereitung 9 10,90, Generatorkohle 850 h, 50. Gasflammförderkohle 7, „9 5,3560; 2) Fettkohlen: Förderkohle 7 7.50, beste melirte Kehlen 8 8,69, Kokskohle H —6; 3) Magere Kohlen: Förderkohle 7—- 8, melirte Kohle 9— 19, Nußkohle Korn 11 (Anthracit) 17, 00-20. 09; 4) Koks: Gießereikokts 13,50 1450, Hochofenkoks 11, Nußtoks, ebrochen 9— 11, 5) Briquets S509 11,00. Exrje: 1) Reh⸗ en 7, 80, 2) Gerösteter Spatheisenstein 1069 1150, 3) So⸗ morrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nassauischer Rotheisenstein mit ca. 50 o/ 9 Eisen 8,40 - 8, 89,6, 5) Rasenerze franco =. Roheisen; 1) Spiegeleisen Ia 19412 5,) Mangan ol, 2) Weißstrah⸗ liges Qualitäts Puddelroheisen: rhein. westf. Marken 47 - 48, Sieger⸗ länder 43 - 44, 3) Stahleisen 48, 4) Engl. Bessemereisen ab Ver⸗ schiffungs hafen —, 5) Spanisches Bessemereisen Marke Mudela

Verbrauchsstelle 47, 00, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 36 - 37, 20, 9 Engl. Roheisen Nr. III ab Ruhrort h 256, 10) Lurem⸗ burger Gießereieisen Nr. III 45,00 117 Deutsches Gießereieisen Nr. J 62, 19) do. Nr. I 13) do. Nr. III 55, 14) do. Hämatit 62, 15) Spanisches Hämatit Marke Mudela loco Ruhrort —. Stabeisen; Gewöhnl. Stabeisen 115,90 120. Bleche 1) Ge⸗ wöhnliche Bleche 135— 145, 2) Kesselbleche 1590 165, 3) Feinbleche 128 - 140.

Der Verwaltungsrath der Feuerversicherungs-Gesell⸗ schaft Kolonia“ in Töln schlägt, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, die Vertheilung einer Dividende von 6000, derjenige der Rück⸗ versicherungs-⸗Gesellschaft „Colonia“ eine solche von I60o vor. .

Wie die „Köln. Ztg.“ meldet, stellten bei der von der Badischen Staatsbahn ausgeschriebenen Verdingung von 24000 6 Stahlschienen für die ganze Menge die Gebrüder Stumm mit 116 S pro Tonne frei Mannheim das niedrigste An⸗ gebot. Von den einzelnen Loosen wurden von der Société d' Ougrée Loos 2 zu 103,85 6, die Loose 7 und 11 zu 105,45 M und von dem Eisenwerk Kraemer zu St. Ingbert die Loose 4 bis 7 zu 105,90 0 angeboten. . . e ö. Die Bilanz der Anglo-Oesterreichischen Bank weist, wie aus Wien gemeldet wird, einen Reingewinn von 1 338 009 Gulden auf. Der Verwaltungkerath beantragt, eine Dividende von 8 Gulden pro Aetie zu vertheilen, dem Reservefond 69 534 Gulden zu überweisen und 33 707 Gulden auf neue Rechnung vorzutragen. .

Magdeburg, 9. März. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 C 153,90, Kornzucker excl., 88 e Nendement 14775, Nachproducte exel., 785 υO Rendement 12,15. Fest. Brod⸗ raffinade J. 28,90. Brodraffinade IJ. 27,50. Gem. Raffinade mit Faß 28,25. Gem. Melis J. mit Faß 26,50. Fest. Rohzucker f. Produet Transito f. a. B. Hamburg pr. März 14.332 bez., 14335 Br., pr. April 14,425 bez., 14,477 Br., vr. Mai 14,57 bez., 14,60 Br., pr. Juni 14,67 Gd. , 14,727 Br. Fest.

Leipzig, 9. März. (W. T. B.) Kammzug-Termin— handel. La Plata. Grundmuster B. per März 3,77) „, ver April 3,7 S, per Mai 3,77 4A, ver Juni 3,825 , per Iili 3,85, 66, per August 3,87 „M, per September 3, 87 M, per Oktober 3, 924 4, ver November 3, 97 1, per Dezember 3,95 M, per Januar —. Umsatz 15 000 kg. . . .

In der heutigen zweiten diesjährigen Kämmlings auction waren 355 500 kg angeboten, wovon 100 000 kg. zurückgezogen wurden; mithin sind 255 500 kg verkauft. Die Käufer waren sehr zahlreich erschienen. Die Abgabe der Gebote erfolgte mit großer Lebhaftigkeit, sodaß sich die Preise gegen die letzte Auction im Januar für Buenos⸗-⸗Aireß um 15 bis 20, für alle übrigen Genres um 10 bis 15 3 pro Kilo höher stellten.

London, 9. März. (W. T. B.) An der Küste 2 la dungen angeboten. .

96 Gd Javazucker loco 164, fest, Rüben⸗Rohzucker loeo 14), fest. Chile⸗Kupfer 45*is, per 3 Monat 454.

10. März. (W. T. B. Die „Financial News“ melden, der amerikanische Schatzseeretär habe Verhandlungen mit dem Bankhause Rothschild eingeleitet, welches Obligationen im Betrage von 2 Millionen Pfund Sterling Gold übernehmen und sie ein Jahr lang in Händen behalten würde. Dies würde einer Anleihe gleich—⸗ kommen und vorübergehend die Beunruhigung lindern, welche auf ge⸗ wissen officiellen Kreisen lastet.

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Weizen⸗

Offie Notirungen.) os iz, do. middling do. good middling basiz, do. middling fair 5r/ig, Pernam fwaiĩr do. good fair rig, Ceara fair Hf, do. good fair 5/ig, Egy) brown fair Häsiz, do. do. good fair 55, do. do. good 5il iz Peru rough good fair 6s / is, do. do. good 64, do. do. fine moder. ĩ ae o 6, w. 47e, Oomra good 4], do. fully good 42, good 4, Bengal fully good 423, do. fine 4. Bradford, 9. März. (W. T. B.) Merino⸗ und Lustrewollen fest und gefragt. reuzz käuflich bei unveränderten Preisen. Exportgarne lich Mohair und Lustre. Mohairgarne ) bis fabrikanten sind beschäftigt. St. Petersburg, 9. markt. Talg loeo 59, 00, per Roggen loco 8,75. Hafer loco h, 10. loco 15,00. . Die Russische Bank für 1892 eine Dividende von 121 Am sterdam, 9g. März. ordinary 545. Banecazinn 5 New⸗ York, 9. März. schwach und schloß nach theilweiser Erholung stetig. Actien betrug 247 000 Stück. Der Silbervorrath 510 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt. Weizen eröffnete niedriger und war durch die Ungewißheit über

März. anf . 1

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luß J hals erz Schluß schwach.

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Schluß flau.

mußte aber auf Realisirungen wieder nachgeben.

Eine Depesche des „NewYork Herald“ aus

meldet, daß das neue Cabinet keine Obligationen ausgeben

werde, sondern beschlossen habe, die Reserve von 100 Millionen

Dollars in Gold, die der Stgatsschatz besitzt, zu verwenden, um den an den Staatsschatz gestellten Anforderungen zu genügen.

Chieago, 3. März. (W. T. B.) Weizen setzte zu niedri⸗ geren Preisen ein und wurde den ganzen Tag schwächer auf Realisirungen der Hausse⸗Partei. Schluß flau. Mais anfangs höher, dann niedriger auf geringe Kauflust. Schluß schwach.

VII

Verdingungen im Auslande.

Spanien. atum. Junta de Administracion y Trabajos al del Ferrol: Lieferung von eisernen Werkzeugen. fig 400, endgültig 1200 Peseten. Näheres an Ort und Dänemark. Maskinchefen for de danske Statshbe Aarhus Lieferung von:

vor ln

24. März, 12 Uhr. Maskinafdelings Regnskabskontor, 70 000 Pfd. Twistabfall. 250 Stück rothem Plüsch, 150 m wollenem Gardinenzeug, 100 m Wachstuch, 150 m Hessian⸗Leinwand, 150 m Fagon-⸗Leinwand, 100 m ungebleichter Leinwand, 50 i Twistleinwand, 900 Stück Wischtücher, 150 Stück Handtüchern, 50 Pfund Wollgarn.

Bedingungen und Angebotsformulare an Ort und Stelle.

24. März, 11“ Uhr. Kjòbenhavns Harngforvaltning Told- boden, Kopenhagen, K. Ausführung der Bollwerksarbeit für den neuen Lusthafen auf der Westseite der Innenrhede pon Kepenhagen.

Bedingungen und Plan an Ort und Stelle gegen Hinterlegung von 100 Kronen, die bei Einlieferung eines Angebots und Rückgabe der Bedingungen und des Planes zurückerstattet werden.

Verkehrs Anftalten.

Bremen, 10. März. (W. T. B) * aher I en Lloyd) Ter Schnelldampfer „Lahn“ hat am 8. März Nachmittags die Reise von Southampton nach New⸗JVork fortgesetzt. Der Post⸗

Nachmittags in Vige angekommen. Der Schnelldampfer Ems ist am 9. März Vormittags von Genua via Gibraltar nach New— Vork abg gangen Der Reichs⸗Postdampfer . Stettin“ ist am 9g. März Vormittags ohne Post von Port Sand nach Brindisi ab⸗ egangen. Der Reichs-Postdampfer „Sach sen“, nach 2st⸗A1sien . ist am 9. März Vormittags in Singapore angekommen.

London, 9. März. (W. T. B.) Der Castle, Bampfer Norham-⸗Castle“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

Mannigfaltiges.

In Gegenwart Ihrer Majestäten des Kgisert und der Kaiserin, Ihrer Durchlauchten des Fürsten und, der Fürstin zu Schwarzburg-Rudolstadt und Seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Friedrich Heinrich, des Sohnes Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht, ist heute Vormittag die neue Nazaxeth-Kixrche feierlich geweiht worden. Die Gemeinde bezeugte ihre Theilnahme durch reichen Schmuck der Straßen. Die Grenze der Parochie, die Ring— bahnbrücke im Zuge der Müllerstraße, war reich mit Stoffen und Ge⸗ winden drapirt. Am Eingang der Schulstraße erhob sich eine Ehren— pforte, die alte Kirche und das Predigerhaus prangten in Flaggenschmuck den Kirchplatz selbst umgab in weitem Bogen ein Wald von hohen Masten. Kurz nach 9 hr rückte mit klingendem Spiel die 1. Compagnie des 2. Garde⸗Regiments z. F. unter Commando des Hauptmanns Frei⸗ herrn von Stein an, um gegenüber dem von einem Baldachin über— wölbten Hauptportal der Kirche Aufstellung zu nehmen. In der Kirche selbst sammelte sich inzwischen eine zablreiche Gemeinde. Unter den Anwesenden befanden sich der General-Oberst von Pape, der com— mandirende General von Versen, der Chef des Militärcabinets von Hahnke, der Chef des Marinecabinets, Contre-⸗Admiral Freiherr von Senden Bibran, der Chef. des Civilcabinets von Lucanus, der Ober⸗Pof- und Hausmarschall Graf Eulenburg, der Ceremonien— meister von Kotze, der Ober⸗Hofmeister von. Mirbach, der Hofmarschall Ihrer Majestät der Kaiserxin Friedrich Freiherr von Reischach, der Commandant des Kaiserlichen Hauptquartiers, General-Major von Plessen, der Commandant von Berlin, Oberst von Natzmer u. . In Vertretung des Ministers der geistlichen de. Angelegenheiten Dr. Bosse erschien der Unter-Staate seeretär von Weyrauch mit dem Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Grafen Bernstorff. Ferner waren anwesend die Staats⸗Minister Dr. Miquel und Thielen sowie der Ober⸗Baudirector Spiecker und der Geheime Ober ⸗Bau rath Adler, der Präsident des Evangelischen Ober⸗Kirchen⸗ raths Barkhausen, Propst Freiherr von der Goltz und Ober⸗ Consistorial⸗ Rath Döblin, der Präsident des Consistoriums Schmidt und riele Geistliche. Auch die Synode hätte zahlreiche Vertreter, unter ihnen Präsident von Meheren, Landes- Director von Levetzow, entsandt. Für die Königliche Ministerial⸗Baucommission erschlen der Geheime Ober⸗Regierungs-Rath Kayser, für die Stadt Berlin der Stadt⸗Schulrath Fürstenau und mehrere Stadtverordnete. Vor der Feier überreichte der Unter-Staatssecretär von Weyrauch die Allerhoͤchsten Auszeichnungen. Es erhielten den Rothen Adler— Orden vierter Klasse der Pfarrer der Gemeinde Diest den Kronen⸗Orden vierter Klasse derKirchenkassen⸗Rendant, Rentie der Maurermeister Koch und der Raths⸗Zimmermeister Lesse führende Baugewerksmeister, sowie der Fabritbesitzer Karl Schwanitz Stifter der Glocken im Werth von 8000 s6. Außerdem verlieh . Majestät die Kaiserin der Frau verw. Jänicke, die 10 000 (6, der Frau verw. Schultz, welche 5000 6 zum Kirchbau gestiftet, gsilberne Verdienstbroche, welche am weißen Bande auf der linken Schulter getragen wird. Unter dem Geläute der Glocken erfolgte ie Anfahrt der Allerhöchsten Herrschaften, die von einer Escadron er 2. Garde-⸗Dragoner escortirt wurden. Im ersten Wagen saß die aiserin mit der Fürstin von Schwarzburg-Rudolstadt, im zweiten . h

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er Kaiser mit dem Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. Di iserin wurde am Portal von Ehrenjungfrauen empfangen, in jungen Damen Lydia Diestelkamp, Margarethe und Alice Schlutz mit dem Fürsten von Schwarzburg am Ehren- Compagnie den Wagen verlassen und schritt zunächst unter dem Hurrah der versammelten Schullugend die Front ab. Dann begab Sich der Kaiser nach dem Hauptportal, wo Allerhöchstderselbe den General-Superintendenten Dryander dem Fürsten von Schwarzburg vorstellte, den P. Diestel amp, den Hofprediger Faber und den Consistorial Präsidenten Sch üiß Alsdann erfolgte die Ceremonie des Oeffnens der ? Beim Eintreten der Majestäten und der erlauchten Gäste Kirchenchor das ‚Lobe den Herrn“, dessen dritter Vers von gesainmten Gemeinde unter Posaunenbegleitung, der Garde⸗ Füsiliere gesungen wurde. Den Weihcact g der General⸗Super⸗ intendent D. Braun unter Assistenz des General⸗Superintendenten D. Dryander und des Superintendenten Leonhardt. Der Weil knüpfte an das Wort aus Luc. 2, 24, an, das die K die Altarbibel geschrieben hat. In der vom Superintendent Leonhardt abgehaltenen Liturgie kam Erinnerung die Königin Luise der 126. Psalm zur Verlesung, die hochselige Fr einst in den Trauertagen von Königsberg „Hallelujah der Thränen“ genannt hatte. Die Festpredigt hielt Diestelkamp über das Kaiserinwort aus der Kanzelbibel, Luc. 4, 4. Gebet und Segen sprach General⸗Superintendent DP. Braun. l dem der Kaiser unter Glockengeläut das Gotteshaus perlassen und die Parade über die Ehren⸗Compagnie abgenommen, erfolgte die Abfahrt

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Am gestrigen Todestage des Kaisers Wilhelm J. war dak Mausoleum in Charlottenburg mit Lorbeer und weißer Blumen prachtvoll geschmückt. Um 99. Uhr kamen, wie die „Neue Preuß. Ztg.“ mittheilt, Ihre Ma jestäten der Kaiser und die Kaiferin und legten auf dem Sarge einen prächtigen Blumenkranz nieder, dessen weiße Schleifen die Anfangsbuchstaben des Herrscher. paares trugen. Kurz nach 11 Uhr erschien Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen Meiningen mit einem Lorbeer kranz, den grün und weiße Schleifen zierten; um 1 kamen Ihre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die großherzogin von Baden gleichfalls mit einem Lerbeerkranz,

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114 Uhr erschienen die drei ältesten Kaiserlichen Prinzen. Der Kronprinz legte auf den Sarg seines Urgroßvaters einen Kran aus Lorbeer und weißem Flieder, dessen weiße Schleifen in Gold die Namen der sieben Kaiserlichen Urenkel trugen. Während der Kron⸗ prinz am Sarge weilte, kam eine Offizier Abordnung des 1. Garde—⸗ Regiments z. F. mit einem Kranz. Von zahlreichen anderen Offiziercorps, von den General⸗AUdjutanten, dem Prinzen Friedrich Leopold, dem Großherzog von Mecklenburg-Schwer in, dem Greß⸗ herzog von Toskana und vielen Anderen trafen gleichfalls prachtvolle Kränze ein. ö

tage der hochseligen Frau, von der Thiergarten⸗Verwaltung wieder in prächtigster Weise geschmückt worden.

* z 1 5 * 6* * Rar r 8⸗ Das Denkmal der Königin Luise war heute, am Geburt

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurde, wie die hiesigen Blätter berichten, der Ausschuß⸗Antrag über Pferde bahnlinien zur Verbindung des Norden s und Süden s ven Berlin (bergl. Nr. h2 d. Bl.) angenommen. Auf. Wunsch des Stadt⸗ verordneten Schmeißer wurde beschlossen, zunächst die Genehmigung zur Anlage einer eingleisigen Pferdebahn durch die Char— lottenstraße nachzusuchen.

er letzte der vom Wissenschaftlichen Centralperein in diesem ind veranstalteten Wi senschaftlichen Abende“ findet morgen, Abends 8 Uhr, im Gesangsgal des Französischen Gy mj naslum s, Dorotheenstraße 41, statt. Den Vortrag des Abends hält Herr Dr. Maximilian Klein über: ‚Fr. Alb. Lange und der Neu- Kantignismus; hierauf freie Disputation auf, Grund der ge⸗ druckten Thesen. Karten für Nichtmitglieder sind in den Bureaus

cif. Rotterdam —, —, 6) Deutsches do. ——, 7) Thomaseisen franco

dampfer „Hannover“, vom La Plata kommend, ift am 8. März

Centralhotel, Laden 14, und Potsdamerstraße 1160, erhältlich.

3 60.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗2Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 10. März

1893.

e fn e.

3 * 5

Aufgebote, Zustellungen u. der.

Unfall- und Juvalidttãts. ꝛc. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen Rc. Verloofung ꝛc. von Werthpapieren.

I) Untersuchungs⸗Sachen.

74494 In der Strafsache gegen: 1) den Schmied Ernst Friedrich Glünkin von Eichhol;j, Gemeinde Wieeleth, zuletzt in Schopf⸗ heim wohnhaft, 27) den Gärtner Friedrich Laible von Grenzach, zuletzt in Waldshut wohnhaft, beide unbekannten Aufenthalts, wird wegen Ver— letzung der Wehrpflicht, da die Angeschuldigten des Vergehens gegen § 140 Absatz 1 Rr. 1 des Strafgesetzbuchs beschuldigt sind, auf Grund der S§8 489, 326 der Strafprozeßordnung zur Deckung der die Angeschuldigten möglicherweife treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens bis zum Betrage von je vierhundert Mark das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Ange— schuldigten mit Beschlag belegt. Waldshut, den 1. März 1893. Großherzogliches Landgericht, Strafkammer. Schäfer. Petri. Betzinger. Die Uebereinstimmung vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift beurkundet. Waldshut, den 2. März 1893. Die Gerichtsschreiberei Gr. Landgerichts. . 6 (Unterschrift.) Nr. 2171. Vorstehenden Beschluß veröffentlicht: Waldshut, 7. März 1893. Der Gr. Staatsanwalt: Bönig.

2) Aufgebhote, Zustellungen und dergl.

74646

In Sachen des Rentners Carl Denecke zu Braun— schweig. Klägers, wider den Bäckermeister Friedrich (nicht Heinrich) Kirchhoff in Helmstedt, Beklagten, wegen Pypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, sub No. ass. 39 am Marktplatze zu Helmstedt gelegenen Wohnhauses sammt Zußbehör, insbesondere der Landabfindung in der Galgenbreite zu 17 a 93 4m, unter Nr. 107 der Karte, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 21. Februar 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Dienstag, den 1. Juni 1893, Morgens 9 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgericht Helmstedt angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Die Ver⸗ steigerungsbedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Verlangen eines Betheiligten Sicherheit bis zu 1000 seines Gebotes durch Baarzahlung, Niederlegung cursfähiger Werthpapiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, sowie der Grundbuchauszug können inner⸗ halb der letzten zwei Wochen vor dem Versteigerungs⸗ termin auf der Gerichtsschreiberei eingesehen, auch die Grundstücke selbst besichtigt werden.

Helmstedt, den 2. März 1893.

Herzogliches Amtsgericht. Hassel.

74672

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des der weiland Schusterwittwe Peters zu Grevesmühlen zu—

eschriebenen Ackerstücks Nr. 676 a. 2 auf der Pfaffen—

ufe, Feldmark Grevesmühlen, Termine

1) zum Verkaufe nach zuporiger endlicher Regu— lirung der Verkaufsbedingungen am Sonn⸗

abend, den 27. Mai 1892,

2) zum Ueberbot am Sonnabend, den 17. Juni 1892, beide Male Vormittags 11 Ühr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 13. Mai 1593 an auf der er he c nn und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Raths ⸗Registrator Strasen hierselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger 6 die Grenzen des Grundstücks nachweifen wird.

Grevesmühlen, den 6. März 1893.

Großherzoglich Mecklenburg ⸗Schwerinsches Amtsgericht. 74674

Zur Zwangehersteigerung der dem Erbpächter Fritz Baack zu Göhren gehörigen ecanonfreien Hufe Nr. XIV. daselbst mit Zubehör finden Termine“?

1) zur Anmeldung dinglicher Rechte und zum Verkaufe nach zuporiger endlicher Regulirung der Verkaufsbedingungen am Mittwoch, den 31. Mai d. J.,

2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 28. Juni d. J. jedesmal Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 1. Mai d. J. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Gerichtsactuar Prüter hier—⸗ selbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger An— meldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zu— behör gestatten wird.

Dömitz, den 1. März 1893.

Großherzoglich n . Amtsgericht.

oß.

ele! Aufgebot. Laut Police Nr. 38 158 der Deutschen Lebens— versicherungs⸗Gesellschaft zu Lübeck vom 11. Mai

——

Deffentlicher

versichert. Im Jahre 1888 ist diese Police zusammen mit einer Lebensversicherungspolice ihres Ehemannes Nr. 38019 der Gesellschaft verpfändet worden, der über diese Verpfändung ausgestellte Depositalschein d. d. Lübeck, den 21. September 1888 ist abhanden gekommen. Nachdem die Ehefrau Graeven am 28. September 1892 verstorben, haben die nachbenannten Kinder der— selben, als deren Erben, vertreten durch den Rechts. anwalt Eilender in Köln, die Erlassung eines Auf— gebots bezüglich der abhanden gekommenen Urkunde beantragt. Hiernach wird auf Antrag von: 1) Jacob Graeven, 2) Frau Katharina Röttger, 3) Frau Katharina Odenbrett, 4) Frau Christine Küster, ) Frau Elisabeth Schmitz, . 6) Frau Maria Zimmer, sämmtlich in Köln, unter Beitritt des genannten Ehemannes der Erblasserin, der unbekannte Inhaber des Depositalscheins aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche an demselben spätestens in dem auf Dienstag, den 14. November 1893, Vor‘ mittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Amtsgerichte zu melden, auch den Depositalschein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird. Lübeck, den 6. März 1893. Das Amtsgericht. Abth. J.

l 300 Aufgebot. Auf Antrag des zu Saarbrücken wohnenden Bier— brauers Gustav Schmidt wird folgendes Aufgebot erlassen: Die Actie Nummer 395 der Bade⸗ und Wasch⸗ anstalt zu Saarbrücken ist verloren gegangen. Der Inhaber derselben wird aufgefordert, säkestens in dem auf den 12. Juli 1893, Vormittags 10 Uhr, beim hiesigen Königlichen Amtsgericht, Zimmer 2, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Aetie vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Saarbrücken, den 28. November 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. (gez Münch. Beglaubigt: Der Erste Gerichtsschreiber: Braun, Kanzlei⸗Rath.

boloꝛ] Das K. Amtsgericht München J. Abtheilung A. hat am 3. d. M. folgendes Auf⸗

für Civilsachen gebot erlassen:

Dem Bauern Alois Amberger in Mundlfing gingen bei Gelegenheit des Brandes seines Wohn hauses am 8. Oktober 1892 zwei 4 Pfandbriefe der bayr. Handelsbank à 1000 „SV Litt. P. Num— mer 24 0990 u. P. 24 958 zu Verluste, welche auf seinen Namen vinculirt waren.

Auf Antrag des K. Advoegten und Rechtsanwalts Justiz⸗Raths Müller in Straubing namens des Alois Amberger werden nun die oder der Inhaber obiger Pfandbriefe aufgefordert, spätestens im Auf gebotstermine am Freitag, 11. Juli 1893, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäfts⸗ zimmer Nr. 49/11. (Augustinerstock ihre bezw. seine Rechte bei gefertigtem Gerichte anzumelden und die Pfandbriefe vorzulegen, widrigenfalls deren Kraft— loserklärung erfolgen wird.

München, 5. Januar 1893. Der Kgl. Gerichtsschreiber: (L. 8.) Störrlein.

74653 Aufgebot. Das Quittungsbuch der städtischen Sparkasse hierselbst 1II. Nr. 126 200, geltend über 5h M 74 6, ausgefertigt auf den Namen Anna Zachrau, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Eigenthümerin, der Arbeiterfrau Johanna Lahm, geb. Jeschke, hier, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin, den 29. September 1893, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer 63) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Königsberg, den 1. März 1893.

Königliches Amtsgericht. XI.

67194 Aufgebot. Der Fabrikant Reinhard Müller aus Hückeswagen, als Vormund des minderjährigen Ernst Somborn zu Boppard hat das Aufgebot eines von der Spar— und Hülfskasse des . St. Goar zu Boppard auf den Namen des Ernst Somborn aus Boppard ausgestellten Sparkassenbuches Nr. 3678 über 55h (M. 33 3 nebst 9 M 61 5 Zinsen beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Samstag, den 18. September 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Boppard, den 1. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht.

hh hd] Aufgebot.

Auf Antrag der Köchin Wilhelmine Charlotte genannt Minna) Kaminski zu Bremen, kl. Fischer⸗ straße 14, wird der Inhaber des von der Sparkasse des Landkreiseß Hannover für ‚Minng Kaminsky“ ausgestellten Sparkassenbuches Nr. 17 478, welches am 6. Januar 18385 über eine Einlage von 15 M. und zur Zeit des angeblichen Verlustes Sommer

1866 ist bei derselben das Leben der Ehefrau det

Peter Joseph Graenven (oder Greven) zu Köln aufgefordert spätestens in dem auf Freitag, den Margaretha, geborenen Lux, für 300 Thlr. S 9g60 6

durch der unbekannte Inhaber des Wechsels aufge— fordert, spätestens in dem auf den 18. September 1893, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die folgen soll.

45806 Auf den Antrag des Kaufmanns Reinhold Schade borene Peter Bahde hatte laut Nachricht aus Callao zu Sorau wird der Inhaber des angeblich verloren im Jahre 1877 775 als Matrofe auf gegangenen Wechsels vom 19. August 1880 über 1205 M, ausgestellt von Reinhold Schade, acceptirt vom Hauptmann von Loßberg zu Sorau und bei demselben zahlbar, fällig am 17. September 1880, hierdurch aufgefordert, Wechsel spat e eld im Aufgebotstermin den 0. Mai 1894, Vormittags 11 Uhr, bei dem unter⸗ g zeichneten Gericht, Terminszimmer 1II., anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraft— loserklärung desselben ö..

74666]

3. chof, geb. Wo

Emma en, . Martha Auguste Elisabeth, Geschwister Bischof, eine

Anzeiger.

6. Tommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch. 7. Erwerbs. und Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

irthschafts⸗Genossenschaften.

14. Juli 1893, Mittags A2 Üihr, Zimmer gl, anberaumten Termine seine Rechte bei dem unter zeichneten Amtsgerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der— selben erfolgen wird. Hannover, den 5. Dezember 1892. Königliches Amtsgericht. VIH.

45813 Bekanntmachung. Auf den Antrag des Justiz-⸗Raths Middendorf zu Oelde namens der Ehefrau Adam Hunke zu Kirch— spiel Lippborg wird der Inhaber des angeblich ver— loren gegangenen Sparkassenbuchs der städtischen Spar—⸗ kasse zu Beckum Nr. 8991 über 636 S6 20 3, aus— gestellt für Adam Hunke, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am E6. Mai 1893, Mit tags ET Uhr, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Beckum, 29. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht.

145809 Auf Antrag: ) des Ackerbürgers Johann Klawitter zu Abbau Dt. Krone, ,, Rosa Sicking in Schneide⸗ mühl,

3) des Knechts Michael Mielke zu Tütz, werden die Inhaber der angeblich verlorenen, auf den Namen der Antragsteller lautenden Sparkassenbücher Nr. 3230, lautend auf 345,02 6 bezw. Nr. 12266, lautend auf 245,32 S und Nr. 17843, lautend auf 33016 der Kreissparkasse zu Dt. Krone aufgefordert, spätestens in dem vor dem unterzeichneten Gerichte auf den 11. Juli 1893, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu— melden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung erfolgen wird.

Dt. Krone, den 2. November 1892. Königliches Amtsgericht.

Bekanntmachung.

45797 Aufgebot.

Der Ackerer und Zimmermann Heinrich Eggelbusch zu Gröblingen hat das Aufgebot des auf den Namen Heinrich Eggelbusch zu Gröblingen“ ausgefertigten Sparkassenbuchs Nr. 126545 der Stadtsparkaffe Warendorf, dessen Guthaben am 1. Oktober 1892 62,0 - betrug, unter der Behauptung, daß das— selbe beim Brande seines Wohnhauses abhanden gekommen sei, beantragt. Es wird daher der un— bekannte Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Mai 1893, Vor“ mittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle an— beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt wird. Warendorf, den 22. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht.

67725 Aufgebot. Der Kaufmann H. Feenders in Weener, vertreten durch die Rechtsanwälte Dinkgraeve K Metger in Aurich, hat ein Aufgebot beantragt bezüglich des folgenden, von ihm mittelst der Post an den Kauf— mann E. Strenge in Folmhusen abgesandten, bei diesem aber nicht angekommenen Wechfess Folmhusen, den 20. October 1891 (oder um diese Zeit). Für Rm. 240. Am ersten Februar 1892 zahlen Sie für diesen Prima Wechsel an die Ordre von mir selbst ( oder eigene: ) die Summe von „Fweihundertundvierzig Mark den Werth in Rechnung G oder in mir selbst:) und stellen es auf Rechnung laut Bericht. Herrn Friedr. Schulte RE. Strenge. in Barmen. Zahlbar bei Herrn Carl Heymann Leer. Nachdem dem Antrage e . ist, wird hier⸗

Kraftloserklärung desselben er—

Leer, den 20. Januar 1893.

Aufgebot.

seine Rechte auf diesen e

olgen wird. Sorau, den 1. November 189. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. v

Aufgebot.

m . des der Wittwe Wilhelmine If, zu Reisen gehörigen Grundstücks

deisen Nr. 26 stehen in Abtheilung 111. eingetragen: 1

b. Zahl 7 für die minorennen Paul ig Emil, enriette Karl Robert Otto,

67724

Spork hat das Aufgebot der Urkunde, auf dem Grundbuchs von Spork für die Ling Brüning von Nr. 16 daselbst getragen stehen, beantragt. kunde wird aufgefordert, 29. August 1893. Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebot termine seine Rechte anzumelden und di vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung Urkunde erfolgen wird.

a. Zahl 6 für Paul Hugo Emil Bischof ein Vater. gelebt hatte, nach Amerika erbtheil von 155 „6 verzinglich zu 5 0sg, . n Nen Arc wohnt und sich später an dem amerikanischen Kriege

betheiligt haben.

wegen der persönlichen Robert Bischof.

Diese Posten sind angeblich getilgt bezw. die persön⸗ lichen Schulden näch Robert Bischof sind sämmtlich be⸗ richtigt, weshalb die Posten im Grundbuche gelöscht werden sollen. Auf den Antrag der Grundstücks⸗ Eigenthümerin werden deshalb die Rechtsnachfolger des verschollenen Hypothekengläubigers Paul Hugo Emil Bischof aufgefordert ihre Ansprüche und Rechte auf die bezeichneten Posten spätestens im Aufgebots⸗ termin am 6. Juni 1893, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 25, anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprächen auf die Posten werden ausgeschlossen werden.

Lissa, den 26. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht.

Schulden des Erblassers

74671

In Sachen der Firma Roloff & Nette hierselbst,

Klägerin, wider l) den Maurer Wilhelm Oberrath, 2) den Maurer Heinrich Ebbecke,

beide hieselbst, Beklagte, wegen Hypothekzinsen, wird, nachdem guf Antrag der Klägerin die Beschlag⸗ nahme der den Beklagten gehörigen Grundstücke, als:

a. des Nr. 91 b. Blatt 1. des Feldrisses Altewiek an der Nußbergstraße belegenen Grundstücks zu 2 n 27 4m sammt Wohnhause Nr. 6207,“

b des Nr. 91 k Blatt J. des Feldrisses Altewiek an der Nußbergstraße belegenen Grundstücks zu 4 a 9 am,

c. des Nr. 91 c Blatt 1. des Feldrisses Altewiek an der Nußbergstraße belegenen Grundftücks zu 3 a 60 4m,

zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Be— schluß vom 21. Februar 1895 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 25ỹ. Februar 1895 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 20. Juni 1893, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amts— gerichte hieselbst, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 39, angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypo— thekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 1. März 1893.

Herzogliches Amtsgericht. VII. A. Heise. 74673 Aufgebot.

Der Steinmetzmeister Edmund Kneusel in Harpers⸗ dorf hat das Aufgebot der auf seinem gebundenen Gute Nr. 68 des Grund⸗ und Hyp.⸗-Buchs von Harpersdorf haftenden veralteten Hypothekenforderung d. d. 28. Juni 1805 von 46 Meißn. Gülden 14 gl. Spec, à. 35 gl. oder 38 Thlr. 11 Sgr. 1 Pf, auf die Geschwister Michael und Christoph Burgold in Oberndorf vererbfällte Kaufgelder, mit Zinsen zu 4 0e lt. Kaufbriefs d. d. 28. Juni 1805 und Quit⸗ tung d. d. 7. November 1834, beantragt. Dieseni⸗ gen, welche Rechte auf die Forderung zu baben glauben, werden aufgefordert, solche spätestens in dem auf Sonuabend, den 30. September 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Landhaus, 2 Tr. Z. 6, anberaumten Auf⸗— gebotstermine anzumelden und die Urkunden darüber

vorzulegen, widrigenfalls die Schuld für erloschen z würde erklärt werden.

Gera, den 7. März 1893.

Fürstliches Amtsgericht, Abth. für Civilprozeßsachen.

Münch.

Aufgebot. Der Zimmermann Simon Brüning Nr. 16 in . aus welcher Colonate Nr. 16 Bd. J. Blatt 5 des 1500 S am 4. Der Inhaber spätestens in dem

März 1890 ein⸗ der Ur⸗

auf den

Detmold, den 2. Februar 1893. Fürstliches Amtsgericht. III. Eberhardt.

74670

Der hiesige Rechtsanwalt Dr. Otto Meier be den L

Königliches Amtsgericht. III. unter der nachfolgenden Begründung den Erlaß ei Collectiv⸗ Aufgebots beantragt:

J. Der am 29. August 1835 zu Finkenwerder ge.

einem Schiffe

nach London anmustern wollen und ist seitdem ver—⸗

schollen.

Seine nächsten Verwandten, Geschwister und Ge

schwisterlinder haben dem Antragsteller Vollmacht

rtheilt. II. Der am 5. September 1850 zu Augustenau eborene hiesige Staatsangehörige August Eduard

Hein wurde als HVeizer auf dem Dampfschiff der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt ˖ Aktien ˖ Gesell⸗ schaft ‚Lessing' am 2. Damburg nach New⸗York vermißt und ist seitdem

Juni 1887 auf der Fahrt von

erschollen.

Sein Curator Carl Schreiber hat dem Antrag⸗

steller Vollmacht ertheilt.

III. Der am 14 Oktober 1842 hier geborene Simon

Deinrich Au a Dieckmann ist im Jahre 1862 eder

icht, nachdem er hierselbst als Maurer atte ausgewandert. Derselbe oll zuerst in New Vork bei einem Architekten ge=

63 unverehe

beil Seit 1866 ist derselbe Derschollen. Sein Curator Jehann Carl Friedrich Weber bat

1889 über 203 ½ 76 3 nebst Zinsen lautete,

Caution von 1029,29 ½ zur Sicherung der Gläubiger

dem Antragsteller Vollmacht ertheilt.