1893 / 61 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Mar 1893 18:00:01 GMT) scan diff

dem einzelnen Bundesstaate zu gewähren, sofern die dazu erforderlichen

Vosten die Betriebseinnahmen übersteigen und den Staatshaushalt des

Bundesstaats belasten.

= Die Abgg. Manges, Adt und Dr. Höffel haben im Reichstage den Antrag eingebracht: Zur Herstellung einer voll⸗ spurigen Eisenbahn von Wingen über Meisenthal nach Münz- th al erste Rate 250 900 0 nter, dem Antrage der Commission für den Reichshaushalis⸗Etat zu bewilligen.

Kunst und Wissenschaft.

Die deutsche Landesgruppe der internationalen crimi- nalistischen Vereinigung hält ihre im Jahre 1892 wegen der Choleragefahr verschobene Versammlung nunmehr am 7. und 8. April 1893 im Rathhaussgale zu Berlin ab. Zur Verhandlung stehen die Themata: „Die Behandlung der verwahrlosten und verbrecherischen Jugend?, Referenten: Staatsanwalt Dr. Appelius, Amtsgerichts. Rath Schmoelder und Anstalts-Director Leßler, und „Die Reformbedürftig⸗ keit der gesetzlichen Bestimmungen Über die correctionelle Nachhaft (Arbeitshaus für Bettler, Vagabunden, Müßggänger, Dirnen u. s. w.“, Neferent: Professor Dr. von Hippel. Am Abend des 8. April 1853 ift Festversammlung der Berliner Juristischen Gesellschaft zu Ehren der eriminalistischen Vereinigung, zu deren Beginn Professor Dr. Karl Hiller aus Czernowitz einen Vortrag über die Bestrafung der Trunk— sucht halten wird. Die internationale Versammlung der crimina— listischen , , , wird in diesem Jahre in Paris stattfinden. Am Hochschlosse zu Marienburg sind die Maurer- und Steinmetzarbeiten an den Giebeln des Kirchenchors vollendet, auch die Eindeckung des Daches ist provisorisch beendet. Das Mauerwerk am Herrendansk ist bis zur Dachbalkenanlage fertig gestellt, und ebenso sind die Arbeiten an der angrenzenden Parcham⸗Mauner zum Abschluß gebracht. Das Pförtnerhäuschen an der Brücke über dem Südgraben ist im Aeußern nebst der anschließenden ParchamMauer vollendet. Auf dem Westparchem sind die Fundamente derjenigen Gebäude, welche ehemals dort standen, bloßgelegt. Die Bemalung der Kreuzgänge und der im Südflügel belegenen Säle ist weiter geführt, während sie im Innern der Kirche beendet ist. Im Napitelsaal sind die Versuche, decorative Gemälde der Hochmeister herzustellen, fortgesetzt und zum vorläufigen grundlegenden Abschluß gebracht. Die Kunstverglasungsarbeiten im Kapitelsaal und in der Kirche sind noch nicht zu Ende geführt, während dagegen die Nach— bildungen mittelalterlicher Ausstattungsstücke in der Kirche und in den Wohnräumen der Ordens⸗Oberbeamten in einzelnen hervorragen— den Stücken vollendet sind.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Stand der Saaten.

Im Regierungsbezirk Danzig haben sich die Saaten kräftig entwickelt, und die Befürchtung, daß der ohne vorhergegangenen stärkeren Frost im Dezember erfolgte erhebliche Schneefall diese schädigen würde, hat sich infolge rechtzeitigen Eintritts von Thau— wetter, welches sämmliche Schneemassen beseitigte, als unbegründet erwiesen. Der zweite Schneefall fand dann den Boden schon derart

durchgefroren, daß die Hoffnung auf eine gute Neberwin terung als eine wohlbegründete bezeichnet werden kann. Im Regierungsbezirk Breslau ist der Stand der Wintersaaten infolge der günstigen Witterungeverhältnisse ein guter zu nennen. Washington, 10. März. (W. T. B.) Dem Acker bau⸗— bricht zufolge beträgt der in den Händen der Pächter befindliche Maigsvorrath 626 sa7 370 Bushel oder 385*/i0 ο letzter Ernte. Ausfuhr letzten Jahres 191 Millionen Bushel; Weijenvporrath 135 Millionen Bushel, 36 Millionen Bushel weniger als März 1892.

Mannigfaltiges.

Der Magistrat hat den Berliner Elektricitätswerken zur beabsichtigten Erweiterung ihrer elektrischen Beleuchtungsanlagen die Genehmigung zur Verlegung von elektrischen Straßentabeln in der Niederlagstraße, in der Falkoniergasse, in den Straßen am Circus, am Königsgraben, von der Panoramastraße bis zum Alexanderplatz, am Kupfergraben und auf dem Cantianplatz ertheilt. Zu den weiteren Verlegungen von Kabeln auf dem Schloßvlatz, in dem Kastanienwäldchen, in dem Lustgarten und vor dem Königlichen Schlosse hat die Direction der Werke neuerdings die Genehmigung des Magistrats nachgesucht. .

Der vom Stadtbaurath Hobrecht ausgearbeitete Plan zum Neu— bau der Moabiter Brücke, die in Stein zur Ausführung gelangen soll und einen Kostenaufwand von 650 000 M. erfordert, hat, wie wir der „N. A. 3.“ entnehmen, die Genehmigung des Magistrats er— halten. Der Magistrat beabsichtigt, die Bibliothek des hier ver⸗ storbenen Arztes IIr. George Friedländer für 2500 S6 zu erwerben. Sie enthält insbesondere Drucksachen über die Kämpfe des Jahres 1848 in Berlin, so namentlich alle Kund— gebungen der Behörden und der Parteien, die durch Anschlag, Flugblätter oder Zeitungen veröffentlicht worden sind. Der Magistrat hat beschlossen, dem Verein für das Wohl der aus der Schule entlassenen Jugend zur Errichtung einer Kochschule für die Schülerinnen der ersten Gemeindeschulklassen ein Loeal, Gas und Wasser, sowie die erste Kücheneinrichtung unentgeltlich hinzugeben und außerdem eine Subvention von 500 66 zu gewähren.

Die zweite Auffahrt des Ballons „Humboldt“ sollte, wie die „N. Pr. 3.“ berichtet, gestern Morgen von derselben Stelle, wie neulich, stattfinden; Lieutenant Groß sollte wiederum die Führung übernehmen, die wissenschaftlichen Forschungen waren in die Hände des Dr. Bersun gelegt worden. Der Aufstieg mußte aber des Sturmes wegen unterbleiben.

. Ueber ein Gewitter in Berlin und Umgegend am gestrigen Nachmittag berichtet die N. A. Z.“: Kurz nach einem sonnigen Augenblick, verfinsterte sich plötzlich gegen 44 Uhr der Himmel, und ein 10 Minuten andauernder, ungewöhnlich starker Hagelschaucr überzog die Straßen Berlins mit einer dichten weißen Decke. Zwischen die herabfallenden Eisklümpchen, die zum theil die Größe einer Erbse übertrafen, zuckten in kurzen Zwischenräumen drei von heftigen Donner— schlägen begleitete Blitze hernieder. Die Hagelmassen lösten sich erst nach etwa einer Stunde in Wasser auf.

.

Im Circus Renz tritt Herr Lapater Lee, der sich mit zeinen drolligen Componisten im „Künstlerfest! vortrefflich 2 6. in der morgenden Nachmittags. Bor tellung zum ersten Mal als Studiosus III. in den Lustigen Heidelbergern? auf. Auch das übrige . trägt durchweg den Charakter einer Komitervorstelluün

ür den Sonntag Abend gehen gleichfalls die auserlesenften Per ductionen dem erfolgreichen „Künstlerfest“ vorauf.

Danzig. Der Neubau des Leuchtthurms auf dem Lootsen— berge zu Neufahrwasser ist bereits bis zum Beginn der Granitmwentel. treppe vorgeschritten. Die Beendigung der Arbeiten kann bit zun 1. Oktober d. J. erwartet werden.

Bremen, 11. März. Der von Kalkutta angekommene dentsche Dampfer . Europa. ist, wie W. T. B. meldet, beim Bremerhavent Faiserhafen im Fahrwasser gesunken, die Mannschaft ist gerettet. Wie es heißt, soll das Schiff mit dem englischen Dampfer Alvah“ ö Collision gewesen sein. Die „Alvah“ ankert auf der hiesigen

hede. .

Hamburg, 10. März. Die drei Matrosen der Theklla welche, wie kürzlich mitgetheilt, wegen Kannibalismus auf der Sch in Cuxhaven inhaftirt waren, sind laut Meldung des . W. T. B. heute an Norwegen ausgeliefert und mit dem heute abgegangenen Dampfer „Kong⸗-Alf“ nach Christiania abgegangen.

Bo st on, 10. März. Heute Abend wurde nach einer Meldung des „W. T. B:“ durch eine Feuers brunst der größte Theil einc aus Geschäftshäusern bestehenden Stadtviertels in ÄAsche gelegt. Dez Geschäftelocal der Singer-Nähmaschinengesellschaft, ein großes Horg und andere große Ges ga teh tf sind gänzlich ausgebrannt. Tre; Personen haben in den Flammen ihren Tod gefunden, dreißia hake, Verwundungen davongetragen. Der Schaden wird auf 3 Milliencn Dollars geschätzt.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen. .

Si. Pet erk hurg, 1 w , d B De „Nowoje Wremja“ zufolge soll am 2h. d. M. a. St. (10. April n. St.) der hundertste Jahrestag der Vereinigung Wol— hyniens und Podoliens mit Rußland bei der zweiten, Theilung Polens in den genannten Provinzen, namenllich in Kamenez-Podolsk und Shitomir, festlich begangen werden..

Heute ist ein Gesetz, betreffend die Abänderung der Wehrpflichtordnung, wonach die Einstel“ lung der Rekruten in die Armee bereits am 15. November, und nicht, wie bisher, am 1. Fe— bruar stattfindet, veröffentlicht worden. Ferner wurde ein Gesetz veröffentlicht, welches die Mittel zum Unterhalt der Geistlichkeit an fünf neuen orthodoxen Kirchen der baltischen Gouvernements bewilligt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Wetterbericht vom 11. März,

Montag: 8 Uhr Morgens.

Wind. Wetter. Vulpius. Tetzlaff.

fang 75 Uhr.

Stationen.

8 58 7

.

5 * 833

red. in Millim

Mullaghmore Aberdeen. . 5 . openhagen. Hh heiter Infang 71 , . aparanda. ö 4 wolkig , gn, St Petersburg SSO Schnee —8 Rantzau. Norkan. . halb bed. 5 Xcrt. von Fork, Queens town... 3h Cherbourg. S 2heite . wolkenlos , 65 3 heiter) mburg .. . halb bed.) Swinemünde Ghalb bed. *) Neufahrwasser 3 heiter H wolkenloß heiter / heiter ö - 2 66 wolkenlos Wiesbaden. bedeckt München H halb bed. ) Themnitz wostigi⸗ 11 6 wolkig K 4 halb bed. Breslau -- heiter Ile d Aix .. / 4 wolkenlos ,, heiter ,,, still wolkenlos 1) Nachts Hagelböen. 3) Gestern Nachmittag Gewitter und Hagel. ) Nachts Reif. ) Nachts Schnee. 5) Schneedecke. ( Gestern Regen und Hagel, Gewitter.

Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Minimum, welches gestern über dem nördlichen Schweden lag, ist südostwärts nach dem Finischen Busen fortgezogen, während eine neue Depression über Nordwest⸗Europa erschienen ist, welche demnächst die Witterungserscheinungen an der westdeutschen Küste beeinflussen dürfte. Das baro⸗ metrische Maximum, welches jetzt über Frankreich liegt, schreitet ostwärts fort. In Deutschland wehen bei vielsach heiterem Wetter starke böige nordwest⸗ lich. Winde; die Temperatur ist allenthalben ge⸗ sunfen und hat sich den normalen Werthen genähert. In Hamburg und Berlin fanden gestern Nachmittag Gewittererscheinungen mit Hagelbsen statt.

Deutsche Seewarte.

Theater ⸗Anzeigen. Känigliche Schauspiele. Sonntag: Opern—

baus. 65. Vorstellung. Die Afrikanerin. Oper

in 5 Acten von G. Meyerbeer. Text von E. Scribe,

deutsch von F. Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. 1 Sceene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. irigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 70. Vorstellung., Basantasena.

bedeckt 3 bedeckt

zügen von

222 885

4

Kalbeck. In Tetzlaff. fang 7 Uhr.

Venutzung Sudraka. Max Grube. Opernhaus. Ca valleriꝛ?

Freischütz.

Mitterwurzer,

sena.

man.

fang 7 Uhr. .

stadtluft.

Sonntag:

Anfang 7 Uhr.

Drama in 8 Aufzügen von Gn? Pohl, mit freier Residenz⸗Thenter. Direction: Sigmund Lauten—˖ burg. Sonntag, Mittags 12 Uhr: Matin 6e zum Besten

der Nothleidenden u

Preoteckerat Seiner Hoheit des Erbprinzen von Sachsen⸗

Benutzung der Dichtung des altindischen Königs Sudrala. In Seene gesetzt vom Ober⸗Regisscur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Opernhaus. Allerhöchsten Befehl: 4. Gesellschafts-Abend. Die Hochzeit des Figaro. von W. A. Mozart.

von Lorenzo da Ponte. In Scene gesetzt vom Ober Dirigent: Kapellmeister Weingartner. An⸗

Schauspielhaus. der Mohr von Venedig. ; William Shakespeare. August Wilhelm von Schlegel

Opernhaus. Oper in 4 Aeten von Pietro Mascagni. G. Targioni⸗Tozzetti und G. Menasßei. Nach Erkmann und Chatrian.) Seene Dirigent: Kapellmeister Weingartner. An⸗

Schauspielhaus.

Dramq. in 5 Aufzügen von Emil Pohl, mit freier der Dichtung des altindischen Königs In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Anfang 7 Uhr. x Mittwoch: Mignon. neu einstudirt: Der Freischütz. Freitag: Tjamileh. xusti cann. Sonntag: Der Freischütz.

Schauspielhaus. Mittwoch: Vasantasena. Don⸗ nerstag: Narziß. der Mohr von Venedig.

Nentsches Theater. Sonntag: Ter Talis— Anfang 7 Uhr.

Montag: Der Talisman.

Dienstag: Zwei glückliche Tage.

Berliner Theater. 2 Uhr: Dorf und Stadt. Abends 73 Uhr: Kean.

Montag: Othello. (Agnes Sotmg, Nuscha Butze, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)

Dienstag: Die Journalisten.

Lessing Theater. Senntag: Heimath. An—

ontag: Heimath.

Dienstag: Heimath. Am 18. März: Die Tragödie des Menschen. Der Vorverkauf beginnt Dienstag an der Tages kasse.

Wallner - Theater. Sonntag: Die Groß⸗⸗ Anfang 75 Uhr.

Montag: Der Fall Clemenccan.

Dienstag: Die Grosistadtluft.

Friedrich Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 25. Tas Sonntagekind. 3 Acten von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musit von Carl Millöcker. Fritzsche. Dirigent: Perr Kapellmei

Montag: Das Sonntagskind.

64. Vorstellung. Auf 64. Vorstellung. Auf

Komische Oper in 4 Acten Tert nach Beaumarchais, des Uebersetzung von Knigge⸗ (Laven.) Regisseur Abends 775 Uhr:

Directors Mr. Aubert.

Deutsch von Benno ee, .

71. Vorstellung. Othello 2 enn ; J Montag: Dieselbe Vorstellung.

Trauerspiel in 5 Auf⸗ Uebersetzt von und Ludwig Tieck. k Tomino. Anfang 7 Uhr. 65. Vorstellung. Die Montag: Der Freischittz. r Deutsch von Max gesetzt vom Ober⸗Regisseur Emma Nevada.

Victaorin Theater. Sonntag:

die Welt in achtzig Tagen.

72. Vorstellung. Vasantasena.

Dennertztag, Debillemont und C. A. Raida. Sonnabend: Der Welt in achtzig Tagen.

Freitag: Faust. (Herr Friedrich Sonnabend: Othello,

20 2. Male: Sonntag: Vasauta⸗

Sonntag: Zum

Anfang 76 Uhr. Montag: Der Phonograph.

Zum 658. Male: ) . . 3 Acten von Horst und Stein. Nachmittags Weinberger.

Sonntag:

Anfang 7 Uhr.

Die Sirenen⸗Insel. Regel. Musik von R. Mader. unj , ke n il meister rn L. Gundlach. Anfang e rh ; .

Montag: Dieselbe Vorstellung.

teffens. Anfang 75 Uhr. Montag:

Operette in

semble unter Leitun Graselli. mit Gesan

von Carl Millöcker. Montag: Dieselbe Vorstellung.

In Seene i ft von Julius er Federmann.

Meiningen. Einmaliges Auftreten der K. K. Hof— burgschauspielerin Stella Hohenfels. Mitmwirkung der französischen Operetten⸗Gesellschaft Das Geständnisz. Der zündende Funke. Zum 2. Male: Champignol. ( Champignel malgé 1ni.) Schwank in 3 Acten von Feydean und Tespallisres.

Kroll's Theater. Sonntag: Der schwarze

Dienstag: Gastspiel der Königl. preuß. Kammer- sängerin Frau Minnie Hauk. Die lustigen Weiber von Windsor. (Frau Fluth: Frau Minnie Hauk.) Mittwoch: Erste populäre Vorstellung von Sgra. Der Barbier non Senilla.

Belle⸗ Alliancestraße 7 /S. Mit neuer Ausstattung: Die Reise um

stattungsstück mit Ballet in 5 Acten (15 Bildern) von A. d'Ennery und Jules Verne. girt vom Balletmeister C. Severini. Anfang 73 Uhr. Montag und folgende Tage: Die Reise um die

Nenes Theater (am Schiffbauerdamm 4j). 8 Der Phonograph. dom Schwank in 3 Axeten von A. Bisson. Kleine Hände. Schwank in 3 Acten von E. Lahiche.

Kleine Hände.

Theater Unter den Linden.

Lachende Erben. n Musik von Carl / Inscenirt durch den artist. Leiter Ed. Binder. Dirigent: Kapellmeister A. Ferron. Die militär. Evolutionen im 3. Act arrangirt von L. Gundlach. Vollständig neue Ausstattung an Dero⸗ rationen und Kostümen. Hierauf: Zum 78. Male: Ballet in 1 Act von H. Der choreogr. Theil ßreiter. Inseenirt durch den Ballet⸗ (Sensationeller Erfolg.)

Adolph Ernst Theater. Sonntag: Zum 78. Male: Modernes Babylon. Gesangspofsse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. ö.

, . theilweise von G. Görz. Mustk von G. In Scene gesetzt von Adolph Ernst.

39 Auf pielseitiges Verlangen: studirt: Berlin, wie es weint und lacht.

Thamas Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonntag: Gesammt - Gastspiel des Wiener En des Directors Franz Josef Zum 2. Male: Ihr Korporal. Posse

in 3 Acten von Carl Costa. Anfang 77 Uhr.

Concerte.

Philharmonie. Sonntag: Mittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptvrobe zum X. (enten) Philharmonischen Concert. Dirigent: Dr. H. von Bülom.

Montag, Anfang 77 Uhr: X. Philtzarmonisches Concert.

Unter gütiger

Die beiden

Cagnrert. Haus, Leipzigerstraße 43. Sonntag:; Karl Mender⸗Concert. Anfang 5 Uhr.

Montag; Karl Meyder-Concert. Anfang 7 Uhr. LV. Beethoven Abend. Symphonie Nr. 3 H= dur (Eroica). Serenade op. 8. Septett.

Circus Nen (Carlstraße.) Sonntag: 2 grofe Vorstellungen. In beiden Vorstellungen: Auftreten— sämmtlicher Künstlerspeeialitäten ersten Ranget, sowie Vorführen und Reiten der bestdressirten Frei⸗ heits und Schulpferde. Nachmittags 4 Uhr ein Kind unter 10 Jahren frei). ö

Großes Aus⸗ Komiker ⸗Vorstellung mit zur Belustigung der Jugend besonders gewähltem Programm. Zum Schluß: Die lustigen Heivei⸗ berger. Abends 71 Uhr: mn, Gin Künstlerfest. ag

Große Ausstattungs⸗Pantomime vom Hospballet⸗ meister A. Siemtz. Mif überraschenden Licht. und Wassereffecten und auf das Glänzendste inscenin Director Franz Renz. Costume, Requisiten, Unter Mitwirkung des Ce⸗ sammten Personals. Neue Einlagen mit groß artigen Lichteffecten. Ballet von 109 Damen. Großartiger, in solcher Pracht noch niemals gesehener Blumencorso. Zum Schluß: Großes Brillant⸗ Feuerwerk. Außerdem u. a.: Mr. James Fillit mit dem Schulpferde Germinal“ ꝛc.

Montag, Abends 71 Uhr: Große Vorstellung mit neuem Programm und Ein Künstlerfest.

Ballet arran⸗ Musik von

Hierauf: Wagen vollständig neu.

Sonntag: Operette in

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Martha von Unruh mit Hrn. Königl. Domänenpächter von Gerlach (Lagiewnik Paulsdorf). Frl. Jenny Rohrbeck mit Hrn. Rittergutsbesitzer Curt Kelch (Tempelhof Bollene⸗ dorf bei Neuenhagen). .

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem. Lieut. Leo Tellenbach (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Lieut. Franz von Gordon (Brandenburg a. d. H). Hrn. Prem. Lieut. Hotop (Langfuhr Linden

hof). Hrn. Pastor Dubbe (Poln. Hammer).

Gestorben: Hin. Major a. D. Adolf von Müller Tochter Marie Anna (Ahlem bei Hannover⸗Linden). Dr. Carl Leonidas von Zadora⸗Paczkowsty (Groß⸗Leipe). Frl. Cornelie von Skal (Frey stadt) Verw. Fr. Pastor Auguste Haake, geb. Kirschstein (Breslau). Hr. Oberlehrer Richard Jost (Breslau). Hr. Geh. Rath Lenz (Eutin).

annstädt.

Neu ein⸗

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: —— Verlag der Expedition (Schol.

Musik

der Insel Zante. Unter dem

Gesffnet von 17 —11

Uranin, Anstalt für vollethümliche Naturkunde. Am Landes n, Park (Lehrter Bahnhof) 2

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verla o⸗ Anstalt. Herrin r, Weibel nfrage, ger s.

Sieben Beilagen leinschlleß ich Börsen⸗Beilage).

w

Er ste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 11. März

1893.

Per sonalver änderungen.

Königlich Preußische Armee. Portepee-Fähnriche 2. Ernennungen,

Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heere.

Berlin, 35. Februar. Harms, Major z. D., zuletzt von der Armee, eine etatsmäß. Hauptmannsstelle bei dem Invalidenhause zu Karlshafen verliehen. . .

Berlin, 7. März. Péelkmann, Hauptm. und Comp. Chef vom Fuß⸗Art. Regt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2, und Bock v. Wülf ingen, Hauptm. und Comp. Chef vom Königin Elisabeth Garde⸗Gren. Regt. Nr. 3, zur Dienstleistung bei dem Kriegs⸗ Ministerium, Frhr. v. Keyserlingk, Hauptm. und Comp. Chef vom 4. Bad. Inf. Regt. Prinz Wilhelnt Nr. 112, zur Dienstleistung bei der Arbeiterabtheilung in Ehrenbreitstein, v. Türk J. Pr. Lt. vom Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1, Frhr. v. Dalwig, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Kaiser Wilhelm (2. Großherzogl Hess.) Nr. 116, und Kraufe, Sec. Lt. vom Füs. Regt. von Steinmetz (Westfäl.) Nr. 37, vom 1. April d. J. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung bei der Gewehr⸗Prüfungscommission, commandirt.

Abschiedsbewilligungen. Im aetiven Heere. Berlin, 7. März. Müller, Gen.⸗Lt. und Director des Waffendepartements im Kriegs-Ministerium, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disp. gestellt.

Beamte der Militär-Verwaltung. h Allerhöchsten Abschied. 25. Februar. Buch⸗ ) Cür. Regt. Großer Kurfürst (Schles.) mit Pension der

Offiziere,

ure „Zahlmeister vom Leib⸗ ö l, bei seinem Ausscheiden aus dem Charakter als Rechnungs⸗Rath verliehen.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 30. Ja— nuar. Grimm, Proviantamts⸗Anwärter, als Proviantamts⸗Assist. in Stendal angestellt.

ö amts⸗A ssist. in Metz angestellt.

4. Februar. Hirsch, Proviantamts⸗Aspir,, als Proviantamts—⸗ Assist. in Goldap angestellt. (

24. Februar. Maehnert, Zahlmstr. vom Hus. Regt. Nr. 10, auf seinen Antrag zum 1. April d. J. in den Ruhestand versetzt.

2 t Fanz,

Y jonft Vienst

Proviantamts⸗Aspir., als Proviant⸗

Magdeburg. mit Pension

Lambert, Intend. Secretariats Assistenten von der Intend. des III. bezw. VIII. Armee-Corpsè, zu Intend. Seeretären, Toepel, Intend. Registratur⸗Assist. von der Intend. des III. Armee⸗-Gorps, zum Intend. Registrator, Köhler, Scheffel, Intend. Bureaudiätarien von der Intend. des VI. bezw. XI. Armee⸗Corps, zu Intend. Seecretariats-Assistenten, Messer⸗ schmidt, Intend. Bureaudiätar von der Intend. des VIII. Armee— Corps, zum Intend. Registratur⸗-Assistenten, ernannt.

l. März. Kopf f, Rechnungs-Rath, Festungs-Oberbauwart der Fortification Diedenhofen, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

2. März. Steller, Intend. Bureaudiätar von der Intend. des Garde⸗Corps, zum Intend. Secretariats⸗-Assistenten ernannt.

3. März. Dr. Keb er, Intend. Rath und Vorstand der Intend. der 13. Div.“, zur Corps-Intend. 11. Armee⸗Corps, Wittenberg, Zahlmstr. von der 1. Abtheil. 2. Hannov. Feld⸗Art. Regts. Nr. 26, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand, versetzt. Stetzelberg, Zeughaus⸗Büchsenmacher, zum Ober⸗Büchsenmacher bei der Gewehrfabrik Spandau, Oppel, Uhl, Unter⸗Roßärzte der Res., zu Roßärzten des Beurlaubtenstandes, ernannt. Peto, Roßarzt vom Posen. Feld⸗Art. Regt. Nr. 20, zum 2. Leib⸗Hus. Regt. Kaiserin Nr. 3, Ra demann, Roßarzt vom Hus. Regt. Fürst Blücher von Wahlstatt (Pomm.) Nr. 5, zum Feld⸗Art. Regt. von Peucker (Schles.) Nr. 6, versetzt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnriche ꝛe. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heere. 23. Februar. Bucher, Pr. Lt. des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig, im Commando zum Kriegs⸗Ministerium bis auf weiteres belassen. v. Hellingrath, Sec. Lt. des Inf. Leib⸗Regts,, zur Gend. Comp. von Oberbayern, von Kiliani, Ser. Lt. des 2. Schweren Reiter⸗ Regts. vacant Kronprinz Erzherzog Rudolph von Oestexreich, zur Gend. Comp. von Schwaben und Neuburg, zu probeweiser Dienst— leistung commandirt. .

3. März. Stöber, Hartmann, Oberst-Lieuts. z. D. und Bezirks⸗Commandeure in Kitzingen bezw. Weiden, gegenseitig versetzt.

5. März. Reichl, Pr. Lt. vom 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Freudenberg, Pr. Lt. vom 8. Inf. Regt. vacant Pranckh, zum 11. Inf. Regt. von der Tann, Schaaff, Sec. Lt, vom 1. Fuß⸗Art. Regt. vacant Bothmer, zum 2. Fuß⸗Art. Regt. , versetzt. Die Port. Fähnrs.: Nibler, überzähl. im Inf. Leib⸗Regtiß, Neidl, Werkmann, Schraudenbach, letzterer überzähl., im 1. Inf. Regt. König, Koch, überzähl. im 2. Inf. Regt. Kronprinz, Doehla, Weißmann im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Herberger, mit einem Patent vom 5. März 1892, Schwager, Sertorius vom H. Inf. Regt. vacant Großherzog Ludwig JV. von Hessen, Bertram vom 11. Inf. Regt. von der Tann,

sämmtlich im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Utz, Ritter v. Traltteur im H. Inf. Regt. vacant Groß⸗ herzog Ludwig 1V. von Hessen, Zobel im 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm König von Preußen, Hahn, Wehner im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Wilhelmi, Robitzsch, Koch vom 11. Inf. Regt. von der Tann, Höttinger, Faltermayer vom 16. Inf. Regt. vacant König Alfons von Spanien, sämmtlich im 8. Inf. Regt. vacant Pranckh, Mieg, Scheuring im 9. Inf. Regt. Wrede, Vogel, Köglmeier, Schmidtler im 11. Inf. Regt. von der Tann, Eberdt, Stuhlreiter, dieser vom 2. Inf. Regt. Kronprinz, beide im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Lammerer, Söldner, Miederer, v. Hartz, dieser vom 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, sämmtlich im 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, Graf v. Spreti vom Inf. LeibRegt., im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Schmitt, Stephan, Lang, Pitrof im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Killer⸗ mann, Fischer, Kufner, Poli im 16. Inf. Regt, vacant König Alfons von Spanien, Foltz, Spielhagen, dieser vom 1. Inf. Regt. König, beide im 17. Inf. Regt. Orff, Ney, Horn, Haut, diefer vom 2. Jäger-Bat., sämmtlich im 18. Inf. Regt. Prinz Louis Ferdinand, Herd im. 19. Inf. Regt, Demmler, Spiegel im 1. Jäger-Bataillon, Rosenhusch, Tgeffner im 2. Schweren Reiter⸗Regt. vacant Kronprinz Erzherzog Rudolph von Desterreich, Frhr. v. Thüngen im 1. Ulan. Regt. Kaiser Wilhem II. König von Preußen, Frhr. Loeffel holz v. Colberg im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, Leipold im 2. Chev. Regt. Taxis, Oberlindober, Thaler im 3. Chev. Regt. vacant Herzog Maximi⸗ lian, Zürn vom 6. Ehev. Regt. vacant. Großefürst Tonstantin Nikolasewitsch, im 5. Chev. Regt. Erzherzog Albrecht von Oesterreich, Aldinger, überzähl. im 2. Feld- Art. Regt. Horn, Volk, Hemmer, beide überzähl. im 3. Feld⸗Art. Regt. Königin⸗Mutter, zu See. Ltè., ihr. p. Horn, Lehmann, Kollmann im 1. Feld, Art. Regt. Prinz⸗Regent Luitpold, Lidl, Prunner, Heß im 4. Feld—⸗ Art. Regt. König, Keim, Schwarzenberger im 5. Feld⸗Art. Regt. Salb, Hike nne Hisler im . Regt. vacant Bothmer, Franzelin, Kropf, Kkftel, letztere beide vom 1. Fuß-Art. Regt.

vacant Bothmer, sämmtlich im 2. Fuß ⸗Art. Regt. Krafft, Kester vom J. Pion. Bat., Stock, Roth vom 2. Pion. Bat, sämmtlich im Ingen. Corps, zu außeretatsmäß. Sec. Lts.; die Unteroffiziere: Vogl im 1. Pion. Bat., Frhr. vx. Wohnlich im 12. Inf. Regt., Prinz Arnulf, Münsterer im 1. Pion. Bat, Knab, di Bello im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Stöber im 1. Pion. Bat, Jäger im 9. Inf. Regt. Wrede, Heßert im 5. Chev. Regt. Erzherzog Albrecht von Desterreich, Schmitt im 2. Pion,. Bat., Gummi, Müller in 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Andr s

18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Günther im 4. Inf.

zt. König Wilhelm von Württemberg, Löchner, Goldfuß im

Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Rettig im 5. Feld Art. Regt, Bachmann im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Hane mann im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Berchem im 1. Fuß-⸗Art. Regt. vacant Bothmer, Blatt im 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, Friederich, Döderlein, Barensfeld im 1. Fuß⸗Art. Regt., vacant Bothmer, Henrich im 17. Inf. Regt. Orff., von Swieszewski im 2. Feld⸗Art. Rgt. Horn, Stollberger im 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm König von Preußen, Deuringer im 3. Chev. Regt. vacant Herzog Maximilian, Graf v. Freyen-Seybolts⸗ torff, Herr zu Seyboltstorff im 16. Inf. Regt. vacant König Alfons von Spanien, Frhr. v. Fe ury auf Hilling im 2. Chev. Regt. Taxis, Rogl, Schamberger, Perzl im 16. Inf. Regt. vacant König Alfons von Spanien, Mack, Schmidt⸗Scharff, Butz im 4. Feld⸗Art. Regt. König, Schmid im 16. Inf. Regt. vacant König Alfons von Spanien, Koch im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Hänlein im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, zu Port. Fähnrs. in ihren Truppentheilen, befördert.

In der Gendarmerie. Gendarmerie ⸗GCorps⸗Commandos. Lt. von der Gend. Comp. von Oberbayern, zu und Residenzstadt München persetzt. ;

Im Beurlaubtenstande. 18. Februar. Graf v. u. zu Lerchenfeld auf Köfering u. Schönberg (J. München), Vice⸗ Wachtm. der Res., zum Sec. Lt. der Res. im 1. Ulan. Regt. Kaiser Wilhelm II. König von Preußen befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. 4. März. Frhr. v. Beck, Sec. Lt. à la suite f. E,, der Abschied bewilligt. Im Sanitäts⸗ Corps. Durch Verfügung des General-⸗Stabsarztes der Armee. Dr. Roßnitz, einjährig⸗ freiwilliger Arzt vom 2. Inf. Regt. Kronprinz, mit der Wirksamkeit vom 1. März l. J. zum Unterarzt im 2. Pion. Bat. ernannt und mit Wahrnehmung einer vacanten Assist. Arztstelle beauftragt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

18. Februar. Hahn, Stabsveterinär des 2. Schweren Reiter-Regts. vacant Kronprinz Erzherzog Rudolph von Oesterreich, unter Verleihung des Charakters als Corps⸗Stabs⸗Veterinär, in den erbetenen Ruhestand getreten.

23. Februar. Hahn, Zahlmstr. Asp. des 7. Inf. Regts. Prinz Leopold, zum Zahlmstr. im II. Armee⸗Corps ernannt.

z. März. Zweng auer, Stabs⸗Veterinär von der Equitations anstalt, zum 2. Schweren Reiter⸗Regt. vacant Kronprinz Erzherzog Rudolph von Oesterreich, Wir sing, Veterinär 1. Kl. vom 1. Schweren Reiter-Regt. Prinz Karl von Bayern, zur Equitationsanstalt, Vogt, Veterinär 1. Kl. vom 1. Feld⸗Art. Regt. Prinz⸗Regent Luitpold, zum 2. Schweren Reiter⸗Regiment vacant Kronprinz Erzherzog Rudolph von Oesterreich, versetzt. Böck, Stabs⸗Veterinär bei der Militär -Lehrschmiede, zum Gorps⸗Stabs⸗Veterinär befördert. Hochstetter, Veterinär 1. Kl. beim Remonte⸗Depot Benedikt⸗ beuern, zum Stabs⸗Veterinär, Föorthuber, Veterinär 2. Kl. im 6. Chev. Regt. vacant Großfürst Konstantin Nikolajewitsch, zum Veterinär 1. Kl., Lehner (Ingolstadt), Heichlinger (Landshut), Steiger (Augsburg), Luther, Döderlein (Ansbach), Denn⸗ hardt (Rosenheim), Dove (J. München), d'Alleux (Zweibrücken), Schütz (Dillingen, Knörchen (Bayreuth), Huß (Augsburg), Geyer (J. München), Preuße (Erlangen), Unter⸗Veterinäre der Res., zu Veterinären 2. Kl. der Res., befördert.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 7. März. Achleitner (J. München), Unter⸗Veterinär der Res., mit der Wirksamkeit vom J. März d. J. zum Unter⸗-Veterinär des activen Dienststandes im 1. Schweren Reiter-Regt. Prinz Karl von Bayern ernannt und mit Wahrnehmung einer vacanten Veterinärstelle beauftragt.

Durch Verfügung der General-Commandos llArmee⸗ Corps. Burger, Zahlmstr. vom 17. Infant. Regt. Orff, zum II. Inf. Regt. von der Tann,, Fickenscher, Zahlmeister vom 2. Feld⸗Art. Regt. Horn, zum 17. Inf. Regt. Orff, Rast, Zahlmstr. vom 4. Feld⸗Art. Regt. König, zum 2. Jäger⸗Bat., versetzt. Hayn, Zahlmstr., beim 2. Feld⸗Art. Regt. Horn eingetheilt.

Durch Verfügung des Frhr. v. Redwitz, Pr. jener der Haupt⸗

Deutscher Reichstag.

63. Sitzung vom Freitag, 106. März, 1 Uhr

Die Berathung des Militär⸗Etats wird fortgesetzt beim Kapitel „Militär⸗Justizverwaltung“.

Ueber den Beginn der Sitzung ist bereits in der Nummer vom Freitag berichtet worden. ; ;

Nach dem Abg. Freiherrn von Gültlingen erhält das Wort der .

Abg. Hinze (dfr.) : Allerdings besteht eine relative Ueberein⸗ stimmung zwischen der Zahl der Selbstmorde in den Armee⸗Corps und den Provinzen, aus welchen die Mannschaften sich rekrutiren. Es kommt aber mehr auf das Verhältniß der Selbstmorde in der Civil⸗ und Militärbevölkerung an. Die Differenz ist eine sehr be⸗ deutende. Von 1883 bis 1888 sind in Preußen auf 1000 Köpfe vom Civil 0,276, vom Militär O, 520 Selbstmorde gekommen. In anderen Armeen ist das Verhältniß freilich viel schlimmer. Ich hoffe deshalb, daß es den Bemühungen der Heeresverwaltung gelingen wird, dieses Verhältniß für uns noch günstiger zu gestalten. Man sollte gerade die Rekruten im ersten Halbjahr möglichst freundlich behandeln, damit sie sich an die ihnen fremden Verhaältnisse mehr gewöhnen, als es bisher der Fall gewesen ist. Wenn auch nur 165 der Selbst⸗ morde auf schlechte Behandlung zurückzuführen ist, so bleibt immer noch eine sehr bedeutende 96 unaufgeklärter Selbstmorde übrig. Von 3298 Selbstmorden in den Jahren 1875 1888 sind 1159 Fälle, deren Ursache nicht entdeckt worden ist.

Damit schließt die Discussion.

Beim Kapitel 19: „Höhere Truppenbefehlshaber“ bemerkt

Abg. Richter (dfr.): Bei Gelegenheit der Feier des Geburtstags des Kaisers haben einige zommandirende Generale sich veranlaßt gesehen, für die Militärvorlage Reden zu halten bei Festessen, an denen an⸗ gesehene Bürger des Orts aut den verschiedensten Parteien theil⸗ genommen haben. Es haben gesprochen Graf Waldersee in Altona, General-Lieutenant Lenke in Hannover General, Lieutengnt von Lewinski in Breslau und General von Schkopp in Köln. Auf, den Inhalt dieser Trinksprüche gehe ich nicht ein, dieselben sind in ihrer

schwungvollen Inhaltslosigkeit völlig gleichbedeutend. Nur der Gouverneur von Köln hat sich veranlaßt gesehen, noch besonders zu versichern, daß der Krieg kommen werde, was auch nicht zur Be— ruhigung von Handel und Gewerbe in Köln beitragen dürfte. Ich halte es für unangemessen, daß Politik und streitige Fragen des Tages derart in den Reihen der Armee zur Erörterung kommen. Außerdem scheint es mir nicht angemessen, bei einem Trinkspruch auf den Monarchen solches zu erwähnen, da niemand in der Lage ist, sich der Theilnahme an einem solchen Trinkspruch zu entziehen. Ein solches Vorgehen scheint mir auch wenig passend bei einer Gelegenheit, wo es darauf ankommt, dasjenige hervorzuheben, was Alle eint.

Das Kapitel wird bewilligt, ebenso die Kapitel „Gouwver⸗ neure, Commandanten und Platzmajore, Adjutantur⸗-Offiziere und Offiziere in besonderen Stellungen, Generalstabs⸗ und Landesvermessungswesen, Ingenieur- und Pionier⸗Corps“.

Das Kapitel „Geldverpflegung der Truppen“ wirft im preußischen Contingent 104 846 759 M4 aus.

Abg. Richter (dfr.): Es ist für den Reichstag sehr unerquicklich, die einzelnen Fälle von Soldatenmißhandlungen zu erörtern; aber er kann sich dieser Verpflichtung nicht entziehen, so lange das Strafverfahren in der Armee nicht anders gestaltet ist und namentlich die Verhandlungen nicht öffentlich stattfinden. Bis dahin müssen wir durch die parlamentarische Erörterung gewissermaßen ein Surrogat für die Oeffentlichkeit schaffen. In der letzten Zeit hat wieder eine große Zahl von Mißhandlungen in der Presse verlautet, und auch ich habe manche Zuschriften bekommen. Leider war es mir durch anderweitige parlamentarische Arbeiten nicht möglich, das Material vollständig zu sichten. Ich habe die feste Üeberzeugung, daß die maßgebenden Personen an höchster Stelle absolut wollen, daß den Soldatenmißhandlungen ein Ende gemacht wird. Um so mehr muß man sich wundern, daß gleichwohl in diesem Umfange das fortgesetzt geschieht, als sonst der leiseste Wink von oben gleich bis in die untersten Instanzen der Armee un⸗ bedingt durchgeführt wird. Das beweist, daß die Institutionen nach der Richtung hin nicht so beschaffen sind, um selbst dem Willen der Oberstcommandirenden volle Nachachtung bis in die untersten Reihen hinein zu sichern. Besonders sind die unglücklichen Lehrer bei ihrer zehnwöchigen Uebung in der Ersatzreserve wieder Gegenstand von Mißhandlungen und Beschimpfungen gewesen, wie ich solche bereits vor drei Jahren hier zur Sprache gebracht habe. Insbesondere hat sich Premier-Lieutenant Schragmüller in Düsseldorf dergleichen Be⸗ schimpfungen zu schulden kommen lassen. Ich nehme nach den Zeitungsberichten an, daß hier eine Verurtheilung erfolgt ist; aber es ist nicht bekannt, ob dasselbe Vergehen in Osterode in Ost⸗ preußen zur Verurtheilung geführt hat. Die „Preußische Lehrerzeitung“ nennt den Namen des betreffenden Offiziers und die der 26 Lehrer nicht, dieselben werden aber leicht herauszufinden sein. Besonders verwerfe ich die Beschimpfung dieser Leute in Bezug auf ihren Beruf, die Herabsetzung des Lehrerstandes. Es ist nicht möglich, die gebrauchten Ausdrücke auch nur annähernd zu wiederholen. Man muß sich wundern, daß Leute von dem Bildungsgrade eines Offiziers solche Worte in den Mund nehmen. An dem Falle in Schwerin war ein Unteroffizier Namens Heim betheiligt; ich nehme an, daß auch hier eine strenge Untersuchung im Gange ist. Vor wenigen Tagen erhielt ich einen einfachen Brief eines alten Mütterchens eines in Rendsburg verstorbenen Soldaten folgenden Inhalts: „Mein Sohn Dietrich Artmann ist in Rendsburg am 24. Februar gestorben und am 28. Februar beerdigt worden. Ich glaube aber fest, daß er nur von den Mißhandlungen gestorben ist. Er schreibt in einem Brief: „Liebe Eltern, ich bin ins Revier, denn mir kommt immer das Blut aus dem linken Ohr und aus der Nase, das kommt aber wohl von dem Schlag.“ Als ich darauf hin⸗ schrieb, er sollte es anzeigen, schrieb er: „Liebe Eltern, ich glaube, wenn ich es anzeige, würde es auch nicht besser. Ich bin nach Rends⸗ burg zur Beerdigung gewesen. Als ich dies anzeigte, wurde mir zur Antwort gegeben: „Ach, Ihr Sohn ist ja doch einmal todt.“ „Nun bitte ich gehorsamst den Herrn Reichstags-Abgeordneten, doch die Sache in die Hand zu nehmen.“ Der Brief trägt die Unter⸗ schrift und Angabe des Wohnortes, es handelt sich um einen Train⸗ soldaten. Gerade bei den Train-Bataillonen haben wir wieder von den gröbsten Mißhandlungen gehört. Die Sache verhält sich viel⸗ leicht nicht so, wie die alte Frau schreibt; aber ich möchte doch, daß sie nachträglich untersucht und das Ergebniß öffentlich bekannt gemacht wird. Dann möchte ich die allgemeine Schlußfolgerung ziehen, daß es durchaus nothwendig ist, daß in solchen Fällen eine strenge Todtenschau stattfindet, wo irgend eine solche Behandlung als Todesursache in Frage kommt. Es soll eine Art von Todten⸗ schau beim Militär bestehen, ich weiß aber nicht, ob daran auch Personen theilnehmen, die außerhalb des Militärverbandes stehen. Bei der Abhängigkeit aller Personen des Militär⸗ berbandes ist es durchaus nothwendig, daß an einer solchen Todtenschau ganz unabhängig gestellte richterliche Personen theilnehmen. Weiter halte ich es für ein Recht der Angehörigen, genau unterrichtet zu werden über das Ergehniß einer solchen Todten— schau. Die Militärverwaltung hat das allerstärkste Interesse, daß nicht aus solchen Fällen heraus sich im Volk allmählich die Meinung weiter und weiter verbreitet, daß man beliebig durch Mißhandlungen zum Tode gebracht werden kann, und daß, wenn einmal ein solcher armer Rekrut gestorben ist, es keinen Zweck hat, noch nachträglich fest⸗ zustellen, woran er gestorben ist. Hier ist es dringend geboten, nach allen Richtungen die Institutionen einer gründlichen Reform zu unterziehen, auch in Bezug auf das Beschwerdeverfahren. Wir sind vor die Forderung gestellt, 60 009 Mann mehr an Rekruten jährlich in das Heer einzustellen. Jede Bewilligung wird uns in dem Grade erschwert, als wir damit zugleich die Hand bieten, noch immer mehr Tausende von Menschen in solche Verhältnisse zu bringen, in denen die einfachsten Rechte und die persönliche Sicherheit ihnen nicht so gewährleistet ist, wie es der Fall sein müßte.

Königlich preußischer Kriegs-Minister von Kaltenborn⸗ Stach au:

Ich kann dem Herrn Abg. Richter nur bestätigen, daß in dem Falle Schragmüller die gerichtliche Untersuchung und auch die Ver— urtheilung des Schuldigen stattgefunden hat; desgleichen ist in den in Osterode und Schwerin vorgekommenen Fällen eingeschritten worden, und hat auch bezüglich dieser wenn ich mich recht erinnere das Gericht bereits gesprochen und ist die Verurtheilung erfolgt.

Was den eben vorgelesenen Brief betrifft, so möchte ich den Herrn Abg. Richter bitten, denselben uns zur Verfügung zu stelten. Wir sind selbstverständlich bereit, nachzuforschen, ob nicht auch schon in dieser Sache eine Untersuchung eingeleitet worden ist, resp. wie überhaupt die näheren Umstände sich verhalten; denn daß das alte Mütterchen diesen Brief selber geschrieben haben sollte (Zustimmung links), ist wenigstens nicht ohne alle Beweise zu glauben.

Daß eine Todtenschau bei uns stattfindet, steht fest. Ein Eivil⸗ richter wird nur dann dazu herangezogen, wenn ein Militär⸗Justiz= beamter sich nicht am Orte befindet. Ebenso ist es die allgemein ge⸗ bräuchliche Praxis, daß den Angehörigen eingehend mitgetheilt wird,