haltiger Verbesserung des Wohlstandes die rerdiente Anerkennung. Denn darüber herrschte . Uebereinstimmung, daß die Eifel günstigeren land⸗ und volkswirthschaftlichen Verhältniffen auf die Dauer nur bei eigener Mitthätigkeit der Bevölkerung entgegenzuführen fei. , . von Centnern Lebensmittel, welche jährlich von gutherzigen Menschen⸗ freunden in die Eifel geschickt werden, sowie vorübergehende Gelegen⸗ heit zu Verdienst bei Eisenbahnbauten und . können zwar die augenblickliche Noth lindern, aber auf die Dauer eine Hebung des Wohlstandes nicht bewirken; denn es ist nicht das Mittel, 6 den Eifler zur Selbsthilfe anspornt; und doch liegt gerade hierin — in der Selbsthilfe — die Löoösung der Nothstands⸗ frage. Nahezu vier Monate des Jahres, während des langen Winters, und im Sommer viele Tage und Wochen, bei ungünstiger Witterung, ist der kleine Eifler Landwirth und der Tagelöhner zur Unthätigkeit und Verdienstlosigkeit verurtheilt, da sich ihm keine Gelegen⸗ heit zu Arbeit und Verdienst bietet; er muß also entweder die Heimath verlassen, um nach Jahren häufig enttäuscht zurück— zukehren, oder er bleibt im Lande, um mehr oder weniger zu darben. Also Gelegenheit zu regelmäßiger Arbeit, sei es als Haupt. oder Nebenbeschäftigung, das ist die Lösung der Nothstandsfrage. Einen glücklichen Anfang auf diesem allein richtigen Wege hat vor mehreren Jahren der frühere Landrath des Kreifes Daun, Graf von Brühl, gemacht, da er die im Dorfe Neroth seit vielen Jahren be⸗ stehende Hausindustrie in Drah twaaren organisirte und in richtige Bahnen lenkte bezw. den Forderungen der Zeit mehr anpaßte. Von Neroth aus hat sich diese Hausindustrie allmählich auf benach— barte Gemeinden ausgebreitet. Durch die Mitwirkung des jetzigen Landraths von Ehrenberg — der sowohl über Organisation des Unternehmens als auch insbesondere über die unten erwähnte Firma Paul Poentgen jede gewünschte Auskunft zu geben bereit ist — wurde der Pfarrer Winter in Neunkirchen in stand gesetzt, im letzten Jahr für die Gemeinden seiner Pfarrei und der sog. Struth‘, des ärmsten Theils des Kreises Daun, eigene Lehrgänge einzurichten behufs gründlicher Ausbildung der Arbeiter in der Draht— industrie. Ungefähr fünfzig junge Leute, welche sonst die Eifel ver— lassen hätten, um sich auswärts Arbeit zu suchen und das ref; städtische Arbeiterproletariat zu vermehren, haben sich eine lobenswerthe Fertigkeit im Anfertigen von Drahtwaaren angeeignet. Alle Sorten Maus. und Rattenfallen, Hunde, und Viehmaulkörbe, Hähner— nester, Blumen- und Obstkörbchen, Schneeschläger, Ruchen— platten u. s. w. werden in tadelloser Ausführung angefertigt und verzinnt. Doch nun handelt es sich um die Beschaffung eines der großen Arbeiterzahl entsprechenden Absatzgebietes, sollen nicht alle Opfer der armen Lehrlinge an Mühe, Zeit und Geld verloren sein. Die Arbeiter im Dorfe Neroth haben bereits größtentheils lohnenden Verdienst zum theil durch eine dort bestehende Firma, zum theil durch den dort noch vielfach herrschenden Hausirhandel. Die Arbeiter des Pfarrbezirks Neunkirchen und der „Struth“ wollen und sollen vom Hausirhandel nichts wissen. Deshalb hat die Firma Paul Poensgen, Drahtzieherei und Drahtwaarenversandt⸗ geschäst in Blumenthal (Eifel) sich bereit erklärt, fo— weit Bestellungen bei derselben eingehen, Drahtwaaren an— zunehmen. Die betheiligte Geschäftswelt wird dringend gebeten, der armen Eifler Drahtarbeiter zu gedenken und sich mit Vertrauen an die Firma Paul Poensgen in Blumenthal (Eifel) behufs Be— stellung. auf Drahtwaaren zu wenden, von welcher man sich das illustrirte Preieperzeichniß erbitte. Weit mehr den armen Eiflern als genannter Firma, die ja auf dieses Geschäft nicht angewiesen ist, ist mit Aufträgen gedient. Jede Bestellung, noch fo klein, ist ein Bei— trag zur Loösung der Eifler Nothstandsfrage und zur Festigung der wankenden Lage der Eifelbewohner. Zur Arbeiterbewegung.
Aus St. Johann a. S. wird der „Köln. Ztg.“, den Nieder— gang des Rechtsschutzvereins bestätigend, mitgetheilt, daß der „Berg— mannsfreund“ eine lange Liste namentlicher Abmeldungen von Mit— liedern des bergmännischen Rechtsschutzvereins aus ver— . Orten des Saarreviers veröffentliche, darunter allein aus Heiligenwald 114. (Vgl. Nr. 58 d. Bl.)
Aus dem niederrheinischen Weberbezirk wird demselben Platt unter dem 14. d. M. geschrieben: In den letzten Wochen macht sich unter den Arbeitern der mechanischen Sammetwebereien Luft zu Ausständen geltend, durch die eine Lohnerhöhung erwirkt werden soll. Zwar mangelt es im Sammetgeschäft nicht an Aufträgen, und alle Fabriken sind voll beschäftigt, aber die Preise sind fo gedrückt, daß die Arbeite löhne noch nicht in wünschenswerther Weife haben aufgebessert werden können. Eine Kempener Firma ließ vor Wochen eine Lohnerhöhung bis zu 10 ͤ eintreten. In zwei Sächtelner Fabriken waren die Arbeiter kurze Zeit ausständig. Hier wurden Lohnerhöhungen von 10 und 15 3 für den Meter bewilligt. Gestern traten in Vier fen die Arbeiter der Sammetweberei von K. und B. in den Aus stand und verlangten 20 ο Lohnerhöhung. In Krefeld werden durchweg höhere Löhne gezahlt als in Viersen, Dülken, Süchteln, Lobberich, Kempen u. s. w. Daher kommen Hunderte von Webern drei Stunden und weiter her täglich nach Krefeld zur Arbeit.
In Leipzig fand am Dienstag eine Versammlung der Stein metzgehilfen statt, in der das Ergebniß der mit den Arbeitgebern k Unterhandlung über den künftigen Lohntarif mitgetheilt wurde. (Vgl. Nr. 54 d. Bl.) Diese Verhandlungen haben ich zer⸗ schlagen, da jeder- Theil den von dem anderen vorgelegten Tarifen wurf (, Der Entwurf der Gehilfen verlangte neben erheblicher Lohnerhöhung die Herabsetzung der Arbeitszeit auf neun Stunden (ohne die Pausen). Der Entwurf der Arbeitgeber setzte die Arbeits zeit auf 10 Stunden — ohne die Pausen — und den Stundenlohn auf 45 3 fest, was von der Versammlung als eine Herabsetzung der bestehenden Lohnsätze bezeichnet wurde; man beschloß, den Tarif der Arbeitgeber, dessen Gültigkeit auf die Zeit vom J. Juni 1893 bis 31. Mai 1895 geplant worden war, nicht anzunehmen, sondern nach den set. geltenden Lohnsätzen fortzuarbeiten. — Eine Versammlung der Leipziger Tapezierergehilfen beschloß an demselben Tage, die örtliche Vereinigung nicht zu Gunsten der vorgeschlagenen Central— Organisation aufzugeben und die Maifeier nur am J. Mai zu be⸗ gehen, sich also an den Festlichkeiten des vorhergehenden Sonntag nicht zu betheiligen.
Hier in Berlin ist, wie der „Vorwärts“ berichtet, der Aus— stand der Steinbildhauer des Plöger'schen Steinmetzplatzes (vgl. Nr. 62 d. Bl.) zu Gunsten der Arbeiter beendigt worden.
Aus London meldet ein Telegramm des „H. T. B.“: In den Eisenwerken von Coadbridge in Schottland wurde gestern wegen angekündigter Lohnkürzung von 600 Puddlern und Feuerleuten die Arbeit niederlegt.
Aus en g. berichtet ein Wolff'sches Telegramm: Die Maschinenbauer, die 25 Fr. wöchentlich verdienen, erleiden vom 1. Mai ab eine 10 ,, die anderen eine 5 o/ Verringerung ihrer Löhne.
Kunst und Wissenschaft.
— Für das dem gefallenen Hauptmann Freiherrn von Gra ven reuth in Kamerun zu errichtende Denkmal sind insgesammt S6 20,36 M eingekommen. Die Herstellung des Denkmals . dem
Professor von Miller, Erzgießerei in München, übertragen worden. Ursprünglich war in Aussicht genommen, den auf einem Postament aus carrarischem Marmor ruhenden Löwen zu gießen und dann zu vergolden. Nachdem aber die Familie von Gravenreuth sich bereit elfen hat, einen etwa noch fehlenden Beitrag zuzuschießen, ist es möglich geworden auch den Löwen in Bronze auszuführen, um dem gefallenen Helden unserer Colonialbewegung ein den Einflüffen des tropischen Klimas unter allen Umständen Wiverstand leistendes würdiges Denkmal zu errichten. Das Medaillon, das auf dem Postament an⸗ gebracht wird, ist bereits in Bronze gegossen, der Löwe befindet sich in der Gipsform. Herr von Miller gedenkt das Ganze im Mai d. J. vollendet zu haben.
— Nach einer r Meldung des W. T. B.“ aus Athen beabsichtigt die griechische Regierung, im Frühjahr 1894 einen inter- nationalen archdologischen Congreß einzuberufen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Am 13. d. M. ist in München auf Anordnung des Staats—⸗ Ministeriums des Innern eine Commission zusammengetreten, um die Frage der Förderung der Moorcultur in Bayern zu be— rathen. An der Berathung betheiligte sich der Prinz Ludwig; außerdem nahmen theil. der Reichsrath Graf Lerchenfeld, mehrere Ver—⸗ treter der Stagts⸗Ministerien des Innern und der Finanzen, dann die Professoren Hr. Wollny, Hr. Sorhlet und Pr. Eber⸗ mayer, endlich die Kreiscultur⸗Ingenieure Drescher, Heuschmid und Dr. Spöttle und mehrere Mitglieder des General-Comités des Land— wirthschaftlichen Vereins. Die Commission einigte sich schließlich darüber, die Vornahme genauer Ermittelungen Ke Beschaffenheit und Umfang der bayerischen Moore, dann über die einschlägigen Besitzverhältnisse zu befürworten. Außerdem empfiehlt die Commission, die von der Staatsferstverwaltung eingeleiteten Moorculturversuche in den verschiedenen Mooren fortzusetzen und die hierzu erforderlichen Mittel bereitzustellen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs— Maßregeln.
Spanien.
Nach einer in der amtlichen „Gaceta“ vom 11. März 1893 ver— öffentlichten Verordnung des Königlich spanischen Ministers des Innern werden Herkünfte aus Marseille und aus solchen Orten, wesche bis zu 160 km davon entfernt liegen, sofern sie nach dem 4. März ab— gegangen und mit reinem, vom spanischen Konsul visirten Gefund—⸗ fe , einlaufen, frei zugelassen.
Rumänien.
Von der Königlich rumänischen Regierung sind zum Schutze gegen die Einschleppung der Cholera folgende im Staats⸗Anzeiger“ vom 5H. und 10. März 1893 veröffentlichte Maßregeln getroffen worden:
1) Fahrzeuge, welche auf der Donau aus Oesterreich-Ungarn kommen, haben sich in Turnu. Severin einer zweitägigen Quarantäne zu unterziehen.
2) Die ärztliche Unter suchung derjenigen Reisenden, welche nach Rumänien auf dem Landwege über Vercioropa kommen, fowie die Desinfection von deren unreinen Gepäckstücken bleibt aufrecht erhalten.
3) An Stelle der Quarantäne für die aus den asiatisch⸗türkischen Häfen des Schwarzen Meeres kommenden Fahrzeuge hat eine ärzt— liche Revision und die Desinfection des unreinen Gepäcks der Rei— senden zu treten.
4) Für die Fahrzeuge aus den Häfen von Odessa und Nicolaef bleiben die im vorigen Jahre getroffenen Maßnahmen in Kraft. SZweitägige bezw. 24 stündige Quarantäne in Sulina, vergl. R. A.“ Nr. 308 vom 29. Dezember 1892.)
Die Quarantäne in Sulina für Fahrzeuge aus dem Hafen von
Batum wird von 4 auf 2 Tage herabgesetzt. Für die sämmtlichen anderen russischen Häfen des Schwarzen und des Asowschen Meeres bleibt die viertägige Quarantäne in Sulina in Kraft. Die Quarantäne in Sulina ist von größeren Schiffen auf der Rhede von Sulina, von kleineren unter 660 fassenden Fahrzeugen im Kanal unterhalb des Palais der Europälschen Donau⸗Commisslon abzuhalten.
Für die Provenienzen aus den russischen Donau und Pruthhäfen bleibt die viertägige Quarantäne am Tschatal von small und an der Pruthmündung in Cotul Pisciei wie im vorigen Jahre in An— wendung.
57) Die dreitägige Quarantäne bei Ungheni gegen die auf dem e,, aus Rußland kommenden Provenienzen bleibt aufrecht er— halten.
Cholera.
Rom, 15. März. Wie die Blätter melden, ist die Schwieger⸗ mutter des in Entragque an Cholera gestorbenen Arbeiters vergl. Nr. 64 d. Bl.) gleichfalls unter Cholerasymptomen gestorben. Strenge Desinfectionsmaßregeln sind angeordnet und die Truppen angewiesen, die französische Grenze zu überwachen.
Asigtische Türkei. In den Vilajets von Erzerum und Van sind vom 1. September bis 16. Dezember v. J. zufolge einer don der, türkischen Sanitätsverwaltung zufammengesfellten statistischen Nachweisung insgesammt 923 Cholera⸗Todesfälle vorgekommen. Davon entfielen 232 auf Erzerum, 152 auf Erzingian (darunter 88 unter dem daselbst befindlichen Militär), 121 auf Van; die übrigen Sterbe⸗ fälle verthe lten sich auf weitere 36 Ortschaften.
Per sien. In Kurdistan sind, wie in den Veröffentlichungen des Deutschen Kasserlichen Gefundheitsamts“ mitgetheilt wird, vom 23, bis 27. Februar zu Sa kkis neunzehn Cholera, Erkrankungen und sieben Todesfälle festgestellt worden, zu Boukian 23 bezw. elf.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 15. d. M. gestellt 11 100, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 3735, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs ⸗Verstei gerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 15. März die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Wolliner⸗ straß e, Umgebungen Bd. 164, Nr. 7151, dem Maurermeister Julius Seeger gehörig; Fläche 7,9 a; für das Meistgebot von 167 0009 . wurde der Töpfermeister F. Kerwat, Schoöneberger⸗ straße 23, Ersteher. — Stralfunderstraße 16, dem Gutsbesitzer Carl Bock zu Alt⸗Thymen gehörig; Nutzungswerth 7730 S ; für das Meistgebot von 105 010 S wurde der Kaufmann S8. Hilliger von Thiele, Rosenthalerstraße 13, Ersteher. — A ufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Schiller 'schen Grundstücks Bellevuestraße 19.
Der Verwaltungsrath der Pre ußischen Central⸗Boden⸗ credit Actiengeseltschaft hat beschlossen, der Generalversamm⸗ lung die Vertheilung von gz o) Dividende für 1892 vorzuschlagen. Die Gengralversammlung ist auf den 12. April einberufen.
— Die Einnahmen der Sagl-Eifenbahn betrugen im Februar d. J. nach vorläufiger Feststellung 87 716 S (gegen 1892 vor— läufig 1097 , gegen 1592 endgültig 4 3864 6); el l. Januar betrugen die Einnahmen 168 382 S (gegen 1892 vorläufig 7582 , endgültig 4172 0).
. St. Petersburger Internationale Bank hat die Dividende für 1892 auf 25 Rubel fest esetzt.
Magdeburg, 15. März. (W. 2. B.) Zuckerbericht. Kornzucker rel, von 92 90 15,90, Kornzucker excl., 88 o 9 Rendement 15.10, Nachproducte excl., 75/0 Rendement 12,25). Ruhig. Brod⸗ raffinade J. 28,00. Brodraffinade II. —— Gem. Raffinade mit Faß 2825. Gem. Melis J. mit Faß 26,75. Stetig. Rohzucker J. Produet Transito f. a. B. Hamburg pr. März 14,40 Gd. 1445 Br., pr. April 14,73 Gd., 14350 Br.,, pr. Mai 14,60 bez., 14,625 Bre, pr. Juni 14,570 Gde. 14675 Br. Ruhig.
e ., LB. März. (W. T. B.) Kammzug-Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per März 3, 2) S, per April 3,85 , per. Mai 3, 85 e, per Jun 3. g0 cs, per Juli zz e, per August 3, h e, per September 3, zz „, per Okfober M0 , per November 4,00 6, per Dezember 4 00 , per Januar —, per , — Umsgtz 180 990 Kg.
don don, 15. März. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗ ladung angeboten.
ß do Jaypgzucker loco 164, stetig, Rüben-Rohzucker loco 143, stetig. Chile⸗Kupfer 466, pr. 3 Monat 4651s / i.
* 16. März. (WB. T. B.) Die „Times“ bestätigt das Gerücht, daß die argentinische Regierung die jährlichen GSarantie⸗
zahlungen für die Eisenbahnen durch die einmalige Entrichtung einer Pauschalsumme in Form von Obligationen ablöfen wolle. Dem⸗ selben Blatte zufolge wird die neue brafilianische Anleihe wahrscheinlich nach Ostern auf den Markt gebracht werden.
St. Petersburg, 15. Märß. (W. T. B) Producten. markt. Talg loco boy, 00. per August —. eizen loco 11,25. Roggen loco 8,15. Hafer loco 5, 109. Hanf loco 14,00. Leinfaat loco 15, 090.
Mailand, 15. März. (W. T. B.) Die Einnahmen des Italien ischen Mittelmeer⸗Fisenbahnnetzes während der ersten Dekade des März 1893 betrugen nach provisorischer Er⸗ mittelung im Personenverkehr 1200 312 Lire, im Güterverkehr 112257 Lire, zusammen 3113049 Lire, im Vorjahre 2 919 55 Lire, mithin mehr 193 372 Lire,
Am sterdam 15. März. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 545. — Bancazinn 57.
Antwerpen, 15. März. (W. T. B) (Wollgue tion) Angeboten waren 1444 Ballen Buenos Aires, 33 Bassen Montevideo, 68 Ballen Entrerios, 191 Ballen australische, 5 Baslen Diverse. Verkauft wurden 1040 Ballen Buenos Aires, 583 Ballen Montevideo, 51 Ballen Entrerios, 101 Ballen australische, 27 Ballen Diverse.
NewYork, 15. März. (W. T. B.) Die Börfe eröffnete sehr matt, blieb in dieser Haltung im weiteren Verlauf des Tages, schloß jedoch stetig. Der Umsatz der Aetien betrug 418 006 Stück. Der Silber vorrath wird auf 490 900 Unzen geschätzt. Silber; verkäufe fanden nicht statt. Die Silberankäufe für den Staatz⸗ schatz betrugen 300 000 Unzen zu 83, 20 à 83,30.
Weizen eröffnete niedriger, ging sodann noch weiter zurück, stieg aber wieder auf allgemein vertrauensvollere Stimmung. Schluß be— hauptet. — Mais setzte niedriger ein, erfuhr aber später in Ueber⸗ einstimmung mit dem Weizenmarkt eine Aufbesserung der Preise. Schluß matt, aber stetig.
Chicago, 15. März. (W. T. B.) Weizen war anfangs niedriger, stieg aber später, als die Haussepartei den Markt beherrschte. Schluß behauptet — Mais eröffnete unter gestriger Schlußnotiz, besserte sich aber im Verlaufe auf im Markte befindliche Kaufordret. Schluß matt.
Verkehrs⸗Anstalten.
Wie telegraphisch gemeldet wird, hat die Englische Post über Vlissingen vom 15. d. M. in Oberhausen den Anschluß an Zug 5 Köln — Hannover verfehlt. Grund: Sperrung der Strecke bei Vlake infolge Entgleisung eines Güterzuges.
Bremen, 16. März. (W. T. B.) Der Schnelldampfer Havel“ ist am 14. März Morgens von New⸗York nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer „ Kron⸗ prinz Friedrich Wilhelm? ist am 14. Mär; Mittags von Alergndrien nach Genua abgegangen. Der Reichs ⸗Postdampfer „Sachsen“, nach Ost-Asien bestimmt, ist am 16. März Vormittags in Hongkeng angekommen. Der Schnelldampfer Tra ve“, nach Vew⸗Nork bestimmt, hat am 15. März Vormittags Dover passirt. Der Schnelldampfer Aller“ ist am 15. März Nachmittags in Southampton angekommen. Der Postdampfer „Baltimore“ hat am 15. März die Reise von Antwerpen nach Corunna, der Postdampfer „Hannover“ und der Reichs⸗Postdampfer „Hohen⸗ stau fen“ die Reise von Antwerpen nach Bremen fortgesetzt. Hamburg, 15. März. (W. T. B. Hamburg Rmeri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actien-⸗Gefells aft. Der Post⸗ dampfer „Holsatia!“ ist heute in St. Thomas eingetroffen. Der Postdampfer Albingia“ hat, von New⸗Jork kommend, heute Abend Seilly passirt.
London, 15. März. (W. T. B.) Der Union⸗ Dampfer „Mexican“ ist heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen.
Norddeutscher Lloyd.
Mannigfaltiges.
Die Trauerfeier für den Geheimen Cabinets-Rath a. D. von Wilm ows ki hat gestern Nachmittag im Sterbehause, von der Heydt⸗ straße Nr. 4, stattgefunden. Seine Masestät der Kaiser hatte, wie der „Nat. Ztg.“ berichtet wird, kereits am Montag durch den Oberst-Lieutenant Freiherrn von Seckendorff einen Kran; überbringen lassen; zur Trauerfeier selbst erschien der Amtsnachfolger des Ver— ewigten, Geheimer Cabinets-Rath von Lucanus mit elner weiteren Lranzspende des Kaisers. Ihre Majestät die Kaiserin hatte den Ober⸗Hofmeister Freiherrn von Mirbach mit Allerhöchstihrer Ver⸗ tretung betraut. Ihre Königliche Hoheit bie Großherzogin von Baden hatte einen kostbaren Kranz übersandt, für Seine Königliche Hoheit den Großherzog brachte Hof⸗Marschall von Freystedt eine Blumenspende, für die Erbgroßherzoglichen Herrschaften wohnte der Major Waenker von Dankenschweik der Feier bei. Seine Königliche Hoheit der Prinz Alexander widmete einen Kranz und entsandte den General von Winterfeld, Seine Majestät der König von Sachsen hatte den General von Schlieben abgeordnet, für die Erbprinzlich sachsen / meiningenschen Herrschaften legte Rittmeister von Berger einen Kranz nieder. Der Reichskanzler Graf don Gaprivi erschien persönlich, ebenso die Staats⸗Minister? Pr. von Boetticher, von Schelling, von Heyden, der Minister des Königlichen Hauses von Wedel, die Staatsfecretäre Pr. bon Stephan und Hanauer, die Staats⸗Minister Delbrück, von Friedberg, von May— ach und Herrfurth und der Staatssecretär a. B. Herzog. Prediger Droß hielt die Rede. Bei der Ueberführung nach dem Matthäi⸗ Kirchhof folgten dem Leichenwagen die Galakutsche Seiner Majestät des Kaisers und viele andere Wagen.
Am, Dienstag Nachmittag ist im hiesigen Augusta⸗Krankenhause der Königliche Oberst à Ja suite des Generalstabs der Armee und erstes Direetionsmitglied der Kriegs-Akademie von Wildenbruch nach längerem Leiden sanft en hl fen Der Verstorbene, der seine militärische Laufbahn im Kaiser Franz Garde ⸗ Grenadier Regiment Nr. 2 begonnen und in der Schlacht von St. Privat am 18. August 1871 eine schwere Verwundung erlitten hat, war der Sohn des ehemaligen Gesandten in Konstantinopel Generals bon Wildenbruch und Bruder des Obersten und Commandeurs des Anhaltischen Infanterie⸗Regiments Nr. 93 Ludwig von Wildenbruch sowie des bekannten Dichters Legations Raths Dr. Ernst von Wildenbruch. Die Beerdigung findet morgen Nachmittag 37 Uhr von der Leichenhalle des Augusta⸗Kranken⸗ hauses in der Scharnhorststraße aus auf dem Garnison⸗Kirchhofe in der Linienstraße statt.
* In der gestrigen . der gemischten Commission für die
Cragz der Einverleibung der Vgrorte, unter Vorsitz des Ober -Bürgermeisters Zelle, ist, wie der „N. A. 3. mitgetheilt wird, heschlossen worden, die Einverleibung in dem früher bereits von der , festgestellten Umfange in Aussicht zu nehmen unter ge⸗ wissen Bedingungen, von denen die wichtigsten dahin gehen, die Ver⸗ waltung des erweiterten Stadtgebiets auf Grund der bestehenden Städteverfassung zu ordnen. Eine Ergänzung derselben soll jedoch insbesondere dahin in Vorschla gebracht werden, daß zu einzelnen Verwaltungszwecken selbständige Verwaltungestellen durch Orts⸗ st atute und Gemeindebeschlüsse eingerichtet werden können, bei welchen die Beschränkungen des 3 59 der Städteordnung in Bezug auf deren Zusammensetzung nicht maßgebend ein sollen, ähnlich wie dies jetzt bereits bei den Gn, und Armencommissionen der Fall ist.
Zu der städtischen Blindenanstalt fand heute in Gegen⸗ wart des Bürgermeisters Kirschner, des Stadtschulraths Bertram und anderer Vertreter der Stadt eine Prüfung statt, mit der zugleich die Eröffnung der Ausstellung von Arbeiten der Zöglinge verbunden war. Die Hrüfunß zeigte die vielseitige Ausbildung, welche die Blinden in der Anstalt erfahren. Insgesammt zählt die Schule 327 Kinder und zwar 27 Mädchen und 25 Knaben im Älter von 8 bis 16 Jahren. Die Leistungen im Schreiben und Lesen und in
waren recht
den einzelnen übrigen Fächern
raschender Sicherheit.
gesungen wurde. 3 trag auf dem Klapier. Ein Turn blinder Bläser beschloß die Vorführung. besichtigte eingehend die in Betrieb gesetzte im Verkaufslocal ausgestellten Arbeiten der Zöglinge.
Bei dem, Kreisauschuß des Teltower Kreises ist, wie der — von den Kreistags-Abgeordneten Gustav Müller u. Gen. der Antrag eingegangen, als Beihilfe zu den Bau⸗
„N. Pr. Z. berichtet wird,
kosten der Kaiser Wilhelm⸗-⸗Gedächtnißkirche
schüssen der landwirthschastlichen Zölle x, Duene“ nach Maßgabe der verfügbaren Mittel 30 000 bis 50 990 „M in den Haushalts Etat für 189394 aufzunehmen und diesen Antrag mit auf die Tagesordnung
des nächsten Kreistages zu setzen.
Die Berliner Spielplatzgesellschaft gedenkt mit dem Die Spieleinrichtungen sind bedeutend erweitert, allein die Zahl der Lawn⸗-Tennisplätze ist von fünf auf acht erhöht worden. In den Spielplan si 77 verschiedene Spiele aufgenommen, und zwar 25 Lauf⸗ und Fang— spiele, 20 Ballspiele, 14 Kriech⸗, Hüpf⸗ und Sprungspiele, 9 Kampf— andere Wurfspiele sowi Außerdem sind Vorkehrungen getroffen, daß die verschiedenen Kindergartenspiele ausgeführt werden können.
1. April ihren Spielplatz zu eröffnen.
spiele, 8 Kugel⸗, Kegel⸗, Scheiben- und
Ordnungsübungen.
Die Deutsche Colonial-⸗Gesellschaft, Abtheilung Berlin, hält Montag, den 20. März, Abends 8 Uhr, im Saale 6 des Architektenhauses, Wilhelmstr, 92, ihre ordentliche Hauptversamm⸗ Auf der Tagesordnung stehen u. 4. der Jahresbericht des Vor⸗
lung. standes, die Rechnungslegung und die Neuwahl von
erfreulich; die Kinder corrigirten sich gegenseitig und fanden die Fehler mit über— Nach der Prüfung ging es in den Turn- und Musiksaal, wo unter Mitwirkung der erwachsenen Mädchen ein drei. stimmiger Chor und das Chorlied „Nun bricht aus allen Zweigen Zwei Kinder erfreuten sodann durch eraesen Vor— Ein Turnen nach der Musik eines Chors Man trat nunmehr einen interessanten Rundgang durch die Werkstätten der Anstalt an und in Stuhlflechterei, die Bürstenbinderei, die Korbflechterei und die Blindendruckerei sowie die Hr.
mann mit dem Neapel kleidung mit
Stuhlmann
dem selben beabsichtigt, Negerinnen
geben, um die zur Küste verstorben ist.
aus den Ueber⸗
von statten gegangen. erreicht hat.
sind nunmehr sowie lange nicht in Wladiwostok. eingetroffen ist.
geben, fünf Vorstands⸗
mitgliedern. Zutritt haben nur Mitglieder, Gäste sind nach Schluß der Hauptversammlung willkommen.
Die von dem ehemaligen Begleiter Emin Pa r Stuhlmann, aus den Waldregionen Central⸗Afrikas nach Dar es⸗ Salam mitgengmmenen beiden weiblichen Zwergneger UAklka⸗ Neger) sind in Begleitung eines schwarzen Dieners des Herrn Stuhl⸗ Reichs⸗Postdampfer „Bundesrath“ am eingetroffen und nach Dampfer sich nach dort persönlich in ng. 3 nehmen und nach Berlin zu überführen. Beide Negerinnen sind in
Die Landung des Ballons „Hum boldt“ ist, wie eine tele— graphische Meldung der „(N. A. Z. aus Rogasen (Provinz Posen) besagt, vorgestern Nachmittag 3 Uhr 20 Minuten daselbst glücklich Die wissenschaftliche Ausbeute dieser Luftfahrt dürfte eine interessante sein, da der Ballon die Höhe von über 6000 m
In der Meldung über die Ankunft des Majors Fukushima in Wladiwostok (vergl. Nr. 63 d. Bl.) wird der „Voss. 3 z
japanischen Gesandtschaft mitgetheilt, daß der Berichterstatter den Sinn des Telegramms falsch aufgefaßt hat Die erwähnte Drahtmeldung kam viel— mehr aus Blagowestschensk in Sibirien, wo er gesund und wohl ff Von dort aus will Major Fukushima erst seinen Ritt durch die Mandschurei nach Wladiwostok antreten. auch nicht in seiner Absicht, sich von Wladiwostok nach Japan zu be⸗ sondern er wird von dort nach Peking und sodann nach Shanghai reiten, demnächst auf einem Dampfer nach Nagasaki fahren
aschas, Dr. Franz
5. d. M. erfolgter zweckmäßiger Ein⸗ nach Hamburg weitergereist. Antwerpen zu be⸗
Empfang zu stehung und
haben.
und sandte
g.“ aus der Klasse.
Der Major ist noch
Es liegt von dem am
gestern — Cigarretten an Bord. Dem Commandanten des Fürst Bismarck“, Capitän Albers verlieh der Sultan den Medschidse⸗Orden dritter
Athen, 15. März. - der Insel Euböa heftige Erd stöße verspürt wurden; der dadurch verursachte Schaden an Eigenthum soll jedoch wenig erheblich sein.
März. 13. Februar erlittenen Beinbruch nunmehr wieder⸗ hergestellt, die Heilung des Beines ist glatt und normal verlaufen.
Kairo, 15
und schließlich von Nagasaki aus wieder die japanische Küste entlang bis nach Tokio, dem Endziel seiner Reise, weiter reiten.
Die Gesellschaft Urania theilt uns mit, daß die Aufstellung der großen Dynamomaschinen und Motoren, welche eine Vorführung des auf 20 0090 Volt gespannten elektrischen Stromes ermöglichen sollen, nunmehr beendet ist. — Morgen Abend wird Herr Spies, der bekannte Leiter der physikalischen ö t die eir Versuche zum ersten Male anstellen und in 1 Weise erläutern. der Vortragende wird in etwas weiterer Fassung seines Themas außer der llebertragun der Kraft des elektrischen Stromes auch ihre Ent⸗
Aufspeicherung besprechen und dürfte somit guch denjenigen manches Neue bieten, welche das großartigste physikalische Experiment bestem Wohlsein und in bester Stimmung eingetroffen, während ein des letzten Jahrzehnts, die Kraftübertragung Lauffen — Frankfurt, gesehen männliches Exemplar desselben Zwergstamms bereits auf dem Wege In wissenschaftlichen Kreisen dürfte ein leb⸗ haftes Interesse für die beiden Zwerginnen bekundet werden, zumal sie die er sten Vertreterinnen dieses merkwürdigen Volks sein dürften, welche je den schwarzen Erktheil verlassen und Europa betreten haben.
des Instituts, die einschlägigen
Die Wohlthätigkeits⸗Matinée im Residenz⸗Theater am letzten Sonntag hat einen Ertrag von 2332,90 MS ergeben, der von Director Lautenburg ohne Abzug gn die griechische Nationalbank zum Besten der Nothleidenden auf Zante eingezahlt worden ist.
Konstantinopel, 15. März. Der Hamburger Schnelldampfer „Fürst Bismarck“ ist laut Meldung des W. T. B.“ mit seinen 238 Reisenden heute Vormittage Der Sultan bekundete ein 53 Interesse für die Reisegesellschaft
von hier nach Athen weitergegangen.
Abend mehrere Kisten mit Confituren und
Dem „W. T. B. wird gemeldet, daß auf
Dr. Peters ist, wie W. T. B.“ berichtet,
Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall- und Invaliditäts- ze. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2e. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗-Gesellsch. . Erwerbs- und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
9 2 h. Oe entli 22 1 7 ew 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. =. * J. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
* , I) Untersuchungs⸗Sachen. 76128 Beschlusz.
In der Strafsache wider Franz Joseph Althoff, früher Postgehilfe, geboren zu Balve den g. April 1873, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, wird auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft in Er— wägung, daß der porstehende Veschuldigte ausweise der Aeten flüchtig geworden und nach vorliegenden Nachrichten in Nord⸗Amerika gelandet, somit als ab— wesend im Sinne des § 318 Str.“⸗P. O. zu be⸗ trachten ist; in Erwägung, daß wider denselben die öffentliche Klage wegen Vergehens gegen § 95 St.⸗G.⸗-B. erhoben, auch dringende Verdachtsgründe dieserhalb gegen ihn vorliegen und Haftbefehl gegen ihn erlassen ist, auf Grund des § 332 Str.“ P. O. hiermit beschlossen: Das im Deutschen Reich befind— liche Vermögen des Angeklagten wird mit Beschlag belegt. .
Hagen, den 2. März 1893.
Königliches Landgericht. Strafkammer J. (gez) Plato. Frhr. v. Elmendorf. Reuter. Vorstehender Beschluß wird hiermit ausgefertigt. Hagen, den 2. März 1893. (i, s) (gez.) Nippels, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Vorstehender Beschluß wird hiermit veröffentlicht.
Hagen i. W., den 10. März 1893.
Königliche Staatsanwaltschaft. 72318
Die Ersatz⸗Reservisten:
1) MaxNRNabitz, geboren zu Brücke im Mans— felder Seekreis am 27. September 1865, zuletzt in Holzweißig bei Bitterfeld wohnhaft,
2) Adolf Kaiser, geboren zu Petrineusaß, Kreis Gerdauen, am 17. Februar 18650, zuletzt in Peters⸗ roda bei Bitterfeld wohnhaft,
werden beschuldigt, als Ersatz⸗Reservisten ohne Er⸗ laubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier— selbst auf den 1. Juni 1s9z3, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Bitterfeld zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent— schuldigtem Ausbleiben werden doieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Commando zu Bitterfeld aus— . Erklärung verurtheilt werden.
Bitterfeld, den 21. Februgr 1893.
. Redlin, Assistent, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
7 5898 Ladung.
Der Fabrikarbeiter Josef Mathias Tenne, ge⸗ boren am L, September 1856 zu Eschweiler⸗Stich, zuletzt zu Siegburg aufhaltsam, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Laft gelegt wird, im Jahre 1891 als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, llebertretung gegen 8 360 Nr. 3 Str. G. B., wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf Dienstag, den 30. Mai 1893, Vormittags 9 Üihr, vor das Königliche Schöffengericht zu Eschweiler, Rosen⸗ allee , Zimmer Nr. 3, zur Hauptverhandlung ge⸗ laden. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptyerhandlung geschritten werden.
Eschweiler, den 6. März 1893.
(Unterschrift), als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Y Aufgebote, Zustellungen und dergl. 7673
In Sachen de ir Siepe n e des Gastwirths C. Sievers hier, ) den Tischlermeister H. Röpke 2. dessen , . ö. Meier, beide hier, Bellagte⸗ wegen Zinsen c, wird, nachdem Iufzlntrag des Klägers die Beschlagnahme des den Mellagten gehörigen. Rr. 10 Blatt lnnnreg Feld, risses Hagen an der Zimmerstraße belegenen Grund
stücks zu 6 a 12 4m sammt Wohnhäusern Nr. 31949 und 5573 zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 8. März 1895 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 3. März 1893 erfolgt ist, Termin zur Zwangsver⸗ steigerung auf den 22. Juni 18934, Morgens EO Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hier, Zimmer 37, angesetzt, in welchem die Hypothek gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 11. März 1893. Herzogliches Amtsgericht. VIII. von Münchhausen.
68841 Aufgebot.
Der auf Antrag des Herrn Paul Meißner in Leipzig wegen Aufgebots der Actie der Rositzer Zuckerraffinerie Nr. 2540 über 500 (S vom 18. De— zember 1882 auf Freitag, den 22. Juni 1894 anbe— raumte Termin wird auf Freitag, den 21. De— zember 1894, Mittags 12 Ühr, verlegt.
Altenburg, den 6. Februar 18935.
Herzogliches Amtsgericht. Abtheilung IIa. (gez Reichardt. Veröffentlicht:
Altenburg, den 10. Februar 1893.
Gerichtsschreiberei Ja. des Herzogl. Amtsgerichts. (L. 8.) Schack, Actuar.
60893 Aufgebot.
Nachstehende von der Lebensversicherungs-Actien⸗ gesellschaft „Germania“ zu Stettin ausgestellte Ur— kunden, und zwar:
L. Policen:
1) Nr. 88 704 über 2000 Gulden S. W. vom 22. August 1873 für den Ingenieur bei der König— lichen Staatsbahn Adolph Grau zu Maxhütte,
2) Nr. 163 599 über 500 Gulden S. W. vom 12. August 1867 für den Maurer Franz Augen⸗ thaler zu Heusenstamm und dessen Ehefrau Marga— retha, geborene Weimann, daselbst,
3 Nr. 118588 über 809g Thaler vom 14. Juli 1863 für den katholischen Pfarrer Joseph Gollnik zu Strzellin bei Putzig,
4) Nr. 436 266 über 10 000 M vom 11. Mai 1388, neu ausgefertigt am 23. Mai 1888, für den Kaufmann Philipp Beck zu Bingen,
5) Nr. 122 656 über 500 Thaler vom 7. Sep⸗ tember 1865 für den Gastwirth und Bergmann Diedrich Wilhelm Engelbert Portmann zu Bären— dorf, Kreis Bochum, und dessen Ehefrau Anna Christing Carolina, geborene Nehring, dafelbst,
6) Nr. 197 890 über 2000 Thaler vom 26. Fe⸗ bruar 1869 für Frau Louise Auguste Amalie Hoff⸗ mann, geborene Künholz, zu Prenzlau,
7) Nr. 122979 über 209 Thaler vom 6. Sep— tember 1365 für den Schmiedemeister Carl August Julius Wiese zu Sagard a. Rügen,
s) Nr. 179 364 über 2000 Gulden S. W. vom 15. Juni 1868 für den Bierbrauergehilfen Johann Andreas Berthold zu Erlangen,
9) Nr. 44 236 über 190 Thaler vom 12. Oktober 1863, für Frau Bertha Klaerlein, geb. Wirth, zu Berlin,
10) Nr. 265 507 über 2000 ½½ vom 17. Novem— ber 1877 für die verwittwete Marie Clara Emma Abendroth, geborene Dittmann, zu Berlin.
II. Depositalscheine:
1 om 11. März 1890 für den Kaufmann Friedrich Graab in Mainz zur Police Nr. 295 324,
2) vom 253. März 1886 für Frau Dorothea Charle Wilhelmine Daege, geborene Sydow, zur
Police Nr. 15 477, — 3) vom 13. April 1871 für den Postdireetor Hannover zur Police
Gottlieb Warnecke zu Nr. N gl3,
4) vom 23. April 18588 für n Louise Ruhnau, eborene Rosenfeld, zu Ra tenburg zur Police tr. 276 230,
) vom 153. Juli 1851 für Frau Louise Konter, geborene Blankenberg, zu Berlin zum Sterbekassen buch Nr. 306 286,
6) vom 39. Oktober 1882 für Fräulein Therese Wilhelmine Albertine Zernitom zu Stettin zur Poliee Nr. 227 4530.
III. Ster bekassenbücher: 1 Nr. 78 143 über 50 Thaler vom 7. April
18668 und Nachtrag vom 1. Oktober 1873 für die
verwittwete Caroline Louise Ernestine Günther,
geborene Kempf, zu Berlin, .
2). Nr. 36 725 über 50 Thaler vom 8. Juni 1864 für den Tischler Friedrich Wilhelm Diesener zu Berlin sind angeblich verloren gegangen und es ist deren Aufgebot und zwar:
zu 11 von dem Bezirks⸗Ingenieur Adolph Grau zu München, vertreten durch den Rechtsanwalt Freude hierselbst,
zu 1? von dem Bauunternehmer Franz Augen⸗ thaler zu Heusenstamm, vertreten durch den Agenten Georg Schultheis daselbst,
zu 13 von dem Domherrn und Delegaten Pfarrer Gollnik zu Schwarzau, Kreis Putzig i. Westpreußen,
zu 14 von dem Kaufmann Philipp Beck zu Bingen,
zu 15 von dem Gastwirth und Bergmann Diedrich Portmann und dessen Ehefrau Anna Christina Carolina, geborene Nehring, zu Bärendorf, Kreis Bochum, vertreten durch den Rechtsanwalt Range hier,
zu 16 von der verwittweten Kaufmann Louise Auguste Amalie Hoffmann, geborene Kienholz, zu Halle a. S.,
zu 17 von dem Schmiedemeister und Eigenthümer Julius Wiese zu Sagard a Rügen,
zu 18 von dem Brauereibesitzer Andreas Berthold zu Wernshausen,
zu 19 von der verwittweten Schneidermeister Klaerlein, Bertha, geborene Wirth, zu Berlin,
zu 119 von der verwittweten Kaufmann Emma Abendroth, geborene Dittmann, zu Berlin,
zu 111 von dem Kaufmann Friedrich Graab zu Mainz, vertreten durch den Rechtsanwalt Range hier,
zu 112 von der Frau Kaufmann Kirchner, Marie, geborene Dgege, zu Berlin und dem Bauführer Otto Heuer daselbst, zu II 3 von dem Postdirector 4. D. Hannover,
zu 114 von der verehelichten Kaufmann Ruhnau, Louise, geborene Rosenfeld, früher zu Rastenburg, jetzt zu Tilsit, vertreten durch den Rechtsanwalt Freude hier,
zu 115 von Frau Louise Konter, geborene Blanken—⸗ berg, zu Berlin,
zu 114 von der unverehelichten Albertine Zernickow hierselbst,
zu II 1 von der Wittwe geborene Kempf, zu Berlin,
zu 111 2 von dem Tischlergesellen Wilhelm Diesener zu Berlin
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf— gefordert, spätestens in dem auf den. 30. Septemi⸗ ber 1893, Vormittags 101½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, ,, Nr. 42, Zimmer 53, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden 'er— folgen wird.
Stettin, den 6. Dezember 1892.
Königliches Amtsgericht. Abth. XI.
Warnecke zu
Caroline Guenther,
76174 Aufgebot.
Der unbekannte Verlierer oder Eigenthümer eines Einhundertmarkscheines, der am 19. Oltober 1892 im Garten der Technischen h zu Char⸗ lottenburg gefunden worden ist, werden auf Antrag des Finders stud. techn. v. Niewiarowski aufge— fordert, ihre Rechte und Ansprüche auf die Fund— sache spätestenz in dem Aufgebotstermine am 29. Mai 18923, Vormittags 1A Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte — Berlinerstraße 77 — anzumelden, widrigenfalls denzenigen welche sich nicht gemeldet haben, nur der Anspruch auf Heraus— gabe des durch den Fund erlangten und zur Zeit der Erhebung des Anspruchs noch vorhandenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Recht derselben aber auß geschlossen werden wird. 2
Charlottenburg, den 19. März 1893.
Königliches Amtsgericht.
76049 Aufgebot.
Im Grundbuche von Heiden Band II. Blatt 23, Abtheilung II, ist unter Nr. 5 für den gie = meister ilhelm Wendiggensen zu Deiligenkirchen ein Darlehn von 600 M aus der Schuldurkunde
vom 29. März 1882 eingetragen. Der jetzige im Grundbuche von Heiden (Blatt 23) eingetragene Eigenthümer, Ziegelmeister Wilhelm Becker Nr. I10 zu Heiden, hat wahrscheinlich gemacht, daß dieses Darlehn zurückbezahlt, die Original. Obligation aber abhanden gekommen ist. Der Ziegelmeister Becker hat die Einleitung des ,, beantragt und werden daher Alle, welche Ansprüche an die vorbezeichnete Hypothek zu haben vermeinen, auf⸗— gefordert, solche spätestens in dem auf Dienstag, den 19. September d. J.,, Morgens 10 Uhr, bor hiesigem Amtsgerichte, Zimmer Rr. H, angesetzten Termine anzumelden und zu begründen, widrigen falls die Hypothek für erloschen erklärt und deren Löschung im Grundbuche verfügt werden soll.
Detmold, den 10. März 1893. Fürstliches Amtsgericht. J.
W. Piderit.
76180 Aufgebot.
Auf den zum Nachlasse des Arbeitsmanns Christian Ecke son. zu Badeborn gehörigen, im Grundbuche von Badeborn Bd. XI. Bl. 651 geführten Grund— stücken, haftet aus der Obligation vom 11. März 1319 sowie den Hypothekenscheinen vom 28. Mal 13566 und 26/29. Mai 1861 für den Beutlergesellen Ernst Kretzer zu Ballenstedt eine Hypothekenforde⸗ rung von zwölf Thalern zwölf Groschen Gold nebst 5 o/ Zinsen. Die legitimirten Erben des Arbeits manns Christian Ecke sen. zu Badeborn haben be— hauptet, daß die vorgedachte Post längst getilgt sei, ohne daß sie dies durch eine beglaubigte Quittung des eingetragenen Gläubigers oder seines Rechts⸗ nachfolgers beweisen können. Es ergeht deshalb an den Beutlergesellen Ernst Kretzer, vormals zu Ballenstedt bez. dessen Rechtsnachfolger, die ihrer Person und ihrem Aufenthalte nach unbekannt sind, siermit die Aufforderung, spätestens in dem auf Freitag, den 12. Mai 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. h, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden, wiedrigenfalls die Löschung der Post im Grundbuche erfolgen wird.
Ballenstedt, den 19. März 1893.
Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht.
(gez) Klingham mer. Ausgefertigt: (L. S.) Höhne, Secretär, Gerichteschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts.
69079 Aufgebot. Auf Antrag: 1) der Firma Theod. Ebeling zu Braunschweig, 2) des Halbspänners Friedrich Meder zu Kl. Dahlum, 3) des Brinksitzers und Wegewärters Friedrich Langkopf zu Sambleben, welche den Verlust nachstehender Urkunden glaub—⸗ haft gemacht haben:
zu 1: des Hypothekenbriefs vom 3. Dezember 1890 nebst Schuldurkunde vom 30. Oktober dess. J, laut deren für die Firma Theod. Ebeling u Braun⸗ schweig auf den im Grundbuche von Schöppenstedt Bd. VI. Bl. 38 eingetragenen, dem Kreis- Maurer- meister Friedrich Angerstein daselbst gehörigen Trenn⸗ stücken von den Plänen Nr. 455 und 156 „am Un bau“ zu resp. 6 a 32 4m und 5 a 14 4m (Wohn- haus No. 4535. 378) eine Cautionshypothek zu 20 000 e haftet,
zu 23 des Hypothekenbriefs vom 31. Oktober 1890 nebst Schuldurkunde vom 16, dess. Mts., laut deren für den Halbspänner feed Meder zu Kl. Dahlum auf dem dem Kothsassen Christian Lodahl zu Gr.“ Dahlum gehörigen, sub No. ass. 31 daselbst be⸗ legenen Kothhofe eine Hypothek zu 6700 MM nebst 4510 Zinsen seit 1. Oktober 1890 ben,
zu 33 der Schuldurkunde vom 9. November 1865 bezw. Abtretungsverhandlung vom 31. März 1887, laut deren für den bet f und früheren Ge⸗ meindevorsteher Wilhelm Bosse zu Sambleben als er e des weiland Schullehrers Carl Rasch hierselbst auf dem dem Brinksitzer und Wege⸗ wärter Friedrich Langkoyf zu Sambleben gehörigen, sub No. ass. 55 nf gh belegenen bite n g unterm 9. November 1865 bezw. 12. April 1887 eine Hypothek von 100 Thaler nebst 41 60 Zinsen eingetragen ist,