1893 / 86 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Apr 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Die Kataster⸗Assistenten Friedrich Hubert Müller in Koblenz, Kaiser in Schleswig und Knoepffler in Potsdam sind zu Kataster⸗Controleuren in Baumholder bezw. Adenau und Gerdauen bestellt worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Die Tilgung der Schafräude in der Monarchie hat aus— weislich der mir darüber vorliegenden Bexichte der . Präsidenten im vergangenen Jahre weitere erhebliche Fort⸗ schritte gemacht. Im Jahre 1892 wurden nur noch 35762 Schafe dem Badeverfahren unterworfen, gegenüber 58 963 Schafen im Jahre zuvor. In größerem Umfang war die Schafräude nur noch in den Regierungsbezirken Cassel, Hannover, Stade und Osnabrück verbreitet. Gänzlich räudefrei waren am Schluß des Jahres 1892 die Provinzen Ostpreußen, Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien, Schleswig⸗Holstein, die ide r ge, Lande, sowie die Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg, Aurich, Arnsberg, Wiesbaden, Düssel⸗ dorf, Köln, Trier und Aachen. . U

Zur Tilgung der Seuche in den wenigen, noch nicht ö Bezirken halte ich es für nothwendig, daß auch im laufenden Jahre das Tilgungsverfahren wie in den früheren Jahren durchgeführt wird. . ,

Ich ersuche Euer (Hochgeboren, Hochwohlgeboren) des⸗ halb ergebenst, die Polizeibehörden mit entsprechender An⸗ weisung zu versehen und über den Fortgang der Tilgung zum 15. Dezember d. J. unter Beifügung der Uebersicht der der Badekur unterworfen gewesenen Schafbestände berichten zu wollen.

Berlin, den 6. April 1893. ; .

Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. von Heyden. An die Königlichen Regierungs-Präsidenten zu Erfurt, Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Münster, Minden, Cassel und Koblenz.

Die Oberförsterstellen Weißewarte im Regierungs— bezirk Magdeburg und Biedenkopf im Regierungsbezirk Wiesbaden sind vom 1. Juli d. J. ab anderweit zu besetzen.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute in Gegenwart zweier Notare öffentlich be— wirkten 40. Verloosung von Prioritäts-Actien Litzt. B. der Oberschlesischen Eisenbahn-Gesellschaft sind die in der Anlage verzeichneten Nummern gezogen worden. Die⸗ selben werden den Besitzern zum 1. Juli 1893 mit der Auf— forderung n die in den ausgeloosten Nummern ver— schriebenen Kapitalbeträge vom 1. Juli 1893 ab gegen Quittung und Rückgabe der Actien und der dazu gehörigen später zahl— bar werdenden Zinsscheine Reihe IX Nr. 5 bis 10 nebst An—⸗ weisungen zur Abhebung der Zinsscheinreihe X bei der Staats⸗ schulden⸗Tilgungskasse, Taubenstraße Nr. 29, hierselbst zu er⸗ heben. Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jeden Monats.

Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungs⸗Haupt— kassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse. 3a diesem Zwecke können die Effecten einer dieser Kassen schon vom J. Juni 1893 ab eingereicht werden, welche sie der Staats⸗ schulden⸗Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach . Feststellung die Auszahlung vom 1. Juli 1893 ab bewirkt.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten. .

Mit dem 1. Juli 1893 hört die Verzinsung der verloosten Actien auf. . .

i werden die bereits früher ausgeloosten, auf der Anlage verzeichneten, noch rückständigen Actien wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß die Verzinsung derselben mit dem Kündigungstermin aufgehört hat. ö

Die Staateschulden-⸗Tilgungskasse kann sich in einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Actien über die Zahlungsleistung nicht einlassen. . .

Formulare zu den Quittungen werden von sämmtlichen oben gedachten Kassen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 5. April 1893.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Renn nt hach ung,

Das preußische Staatsschuldbuch ist auch in dem soeben abgelaufenen Geschäftsjahr von den Besitzern von Schuld⸗ verschreibungen der consolidirten Staatsanleihen lebhaft in Anspruch genommen worden. . .

Die Zahl der eingetragenen Conten betrug am 31. März

1891: 9633 über 543 013100 M Kapital 1892: 12039 687 645 700 . sie ist bis zum 31. März 1893 auf . 14295 über 848 777 050 6 Kapital gestiegen.

Von den letztgedachten Conten entfallen 84,4 Proc. auf Kapitalien bis zu 50 000 s6 und 1576 Proc. auf größere Kapitalsanlagen. .

Für physische Personen waren am 31. März d. J. A2 Conten über 417088 300 , für juristische Personen 2397 Conten über 282744 859 M6 eingetragen. Die Zahl der Conten über bevormundete oder in Pflegschaft stehende Per⸗ sonen ist im letzten Jahre von 800 auf 9gä6 gestiegen.

Von den Zinsen ließen sich die Empfangesberechtigten halb⸗ jührlich 7797 Posten von der Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin durch Werthbrief oder Postanweisung direct zusenden, 1927 Posten wurden durch Gutschrift auf Reichsbank-Giro⸗ conto berichtigt und 7569 wurden bei den mit der Auszahlung beauftragten Königlichen Kassen abgehoben.

Von den Conteninhabern wohnen 12213 in Preußen, 1930 in anderen Staaten Deutschlands, 124 in den übrigen Staaten Europas, 8 in Asien, 4 in Afrika und 16 in Amerika. . JJ

Das Staatsschuldbuch ist allen denjenigen Besitzern preu⸗ ßischer Consols zu empfehlen, für welche diese Papiere eine dauernde Ankh bilden und welche Kapital und Zinsen gegen den Schaden unbedingt sichern wollen, der ihnen, P lange ihr Recht von dem jeweiligen Besitze der Schul

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verschreibungen und Zinsscheine abhängig ist, durch Diebstahl,

Verbrennen oder sonstiges Abhandenkommen dieser Effecten

nicht selten entsteht. Laufende Verwaltungskosten werden von den Conten— inhabern nicht erhoben. Für jede Einschrift ist ein ein- maliger Betrag von 25 F für jede angefangenen 1000 (6 des Kapitalbetrags, über welchen er wird, (mindestens 1 406) u zahlen. . von uns veröffentlichten, Amtlichen Nachrichten über das Preußische Staatsschuldbuch“, welche über Zweck und Einrichtung des Schuldbuchs Genaueres ergeben, önnen durch jede Buchhandlung oder direct von dem Verleger . Guttentag, Berlin, für den Preis von 40 3 oder durch die Foß franco 145 8 bezogen werden. Berlin, den 7. April 1893. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Die Nummer 9 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter

Nr. 602 das Gesetz, betreffend die Aufhebung von Stol⸗ gebühren für Taufen, Trauungen und kirchliche Aufgebote in er evangelisch⸗reformirten Kirche der Provinz Hannover. Vom 30. März 1893; unter

Nr. 9603 die Verordnung über das Inkrafttreten des Kirchengesetzes, betreffend die Aufhebung von Stolgebühren für Taufen, Trauungen und kirchliche Aufgebote in der evan⸗ gelisch-reformirten Kirche der Provinz Hannover. Vom 30. März 1893; und unter ; ,

Nr. 9604 das Gesetz, betreffend den Vorsitz im Kirchen— vorstande der katholischen Kirchengemeinden in dem Geltungs— bereiche des Rheinischen Rechts. Vom 31. März 1893.

Berlin, den 12. April 1893.

Königliches Gesetz-Sammlungs⸗Amt. Weberstedt.

Aichtamtliches.

Deu tsches Reich. Preußen. Berlin, 12. April.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute im Laufe des Vormittags die Vorträge des Chefs des Civilcabinets, des Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten und des Ministers des Königlichen Hauses entgegen.

Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs-⸗Rath Beyer ist vom 1. April d. J. ab seinem Antrage entsprechend von der Theilnahme an den Geschäften des Disciplinarhofs für die nicht richterlichen Beamten entbunden und an seiner Stelle der vortragende Rath im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Landforstmeister Wächter für die laufende Geschäftsperiode zum Mitgliede des Disciplinarhofes ernannt worden.

Die eisenbahnfachwissenschaftlichen Vorlesungen

werden im Sommerhalbjahr 1893 in folgender Weise statt— finden: In Berlin werden in den Räumen der Universität Vor—⸗ lesungen über die Verwaltung der preußischen Staatseisen— bahnen und über die Nationalökonomie der Eisenbahnen, ins— besondere das Tarifwesen, gehalten werden. Das Nähere, namentlich auch bezüglich der Anmeldung zu den Vorlesungen ist aus dem Anschlage in der Universität ersichtlich.

In Breslau werden sich die Vorlesungen auf die Ver— waltung der preußischen Staatseisenbahnen und auf preußisches Eisenbahnrecht erstrecken. . ;

In Köln finden Vorlesungen über Eisenbahn-⸗Betriebs— lehre im Verwaltungsgebäude der Königlichen Eisenbahn— Direction (linksrheinischem) statt.

Das „Dresdener Journal“ schreibt; Die (in Dresden tagende) internationale Sanitäts-Conferenz hat in ihrer am 10. d. M. abgehaltenen zehnten Plenarsitzung den Bericht durchberathen, den die dritte Commission über die ihr zur Prüfung vorgelegte Specialfrage erstattet hat. Auch in dieser Hinsicht hat sich eine höchst erfreuliche Uebereinstimmung der großen Mehrzahl der in der Conferenz vertretenen Staaten ergeben, sodaß die nunmehr materiell zum Abschluß gelangten Verhandlungen der Conferenz ein nach allen Richtungen hin

befriedigendes Ergebniß erwarten lassen.

S. M. Kanonenboot „Wolf“, Commandant Capitän— Lieutenant Kretschmann, ist am 9. April in Ningpo ein— getroffen und beabsichtigt am 19. desselben Monats nach Wentchow in See zu gehen.

Württemberg.

Die Kammer der Standesherren begann gestern die Ctatsberathung. Die Kammer der Abgeordneten genehmigte das landwirthschaftliche Nachbarrechtsgesetz.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg ist

mit seiner Mutter, der Prinzessin Clementine, heute früh von Wien nach Italien abgereist. Die bulgarischen Minister Stambulow, der gestern Nachmittag vom Kaiser in Privat⸗Audienz empfangen worden war, und Gre ékow sind noch in Wien verblieben. ö Die Commission des böhmischen Landtags für die Bezirks- und Gemeindeangelegenheiten hat den Prinzen Karl Schwarzenberg zum Obmann gewählt. ei der Vertheilung der eingegangenen Vorlagen beantragten

die Jungezechen, über die Abgrenzungsvorlagen zur 6 ien en, die . des Groß⸗ grun dbesitzes sprachen sich gegen den Antrag aus. Die altczechischen Mitglieder lehnten die Verhandlung über die Abgrenzungsvorlagen unter Berufung auf den vorjährigen Clubbeschluß ab. Der Antrag der Jungczechen wurde mit den Stimmen des Großgrundbesitzes und der De ut— schen gegen die der Altezechen und Jungezechen abgelehnt. Hierauf wurden die Referenten gewählt.

Großbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterha uses theilte der Parlaments⸗Secretär des Auswärtigen Sir E. Grey mit: das letzte Blaubuch über Egypten enthalte nicht alle mit Lord Cromer in der Zeit vom 265. Dezember 1892 bis zum 23. Ja⸗ nuar 1893 ausgetauschten Depeschen, sondern nur diejenigen, deren Veröffentlichung nach der Meinung des Lord Rosebery mit dem Staatsinteresse vereinbar sei. Es werde nicht be— absichtigt, gegenwärtig weitere Actenstücke über Egypten vorzulegen. Der Staatssecretär des Innern Asquith be— zeichnete die Schilderungen über den. Jusammenstoß einer Protestversammlung gegen die Schankbill mit den Temperenz— vereinen am vergangenen Sonnabend als übertrieben. Außer zwei Fahnen sei kein Eigenthum beschädigt; niemand sei ver— letzt worden. In Zukunft werde vor dem Eintreffen eines polizeilich genehmigten Aufzuges auf Trafalgar Square keine Ansammlung daselbst gestattet werden. In Betreff der Vor—

änge in Hull erklärte der Minister, er habe keine Befugniß, . Militär von Hull zurückzuziehen. Dasselbe sei nicht auf seine Anordnung, sondern auf Wunsch der Behörden Hulls dorthin gesandt.

Frankreich.

Der bayerische Gesandte in Paris Freiherrr von Tucher hat eine Urlaubsreise nach Spanien angetreten. Für die Dauer seiner Abwesenheit hat, wie ‚W. T. B.“ berichtet, die deutsche Botschaft die Führung der Geschäfte der bayerischen Gesandtschaft übernommen. .

Wie bereits gemeldet, hat der Präsident Carnot die Begnadigung Tur pins, des Erfinders des Melinit, unter—

eichnet. Tags zuvor hatte der „Figarg! behauptet, Turpin hen, seine in dem Buche „Wie man Melinit verkaufte“ ent— haltenen, gegen den früheren Kriegs-Minister de Freycinet gerichteten Angriffe aufrecht. Turpin behauptet, daß Melinit an die Dreibundmächte geliefert worden sei, und daß die Regierung selbst diesen Sprengstoff Rußland ange— tragen habe. Eine französische Gesellschaft habe das Melinit erzeugt und es an verschiedene Mächte geliefert, ebenso wie im Jahre 1877 die Zeichnungen der Bangekanonen England über— lassen worden seien. Der „Figaro“ kündigte zugleich weitere bezügliche Mittheilungen an.

; Italien.

Die Deputirtenkam mer beschloß gestern, wie W. T. B.“ meldet, auf Antrag Villa's unter allgemeiner Zustimmung des Hauses, dem Königspaare anläßlich seiner silbernen Hochzeit eine Adresse zu überreichen. Der Fürst Doria⸗ Pamphilj, der Vorsitzende des Comités für die Festlichkeiten anläßlich der silbernen Hochzeit des Königspaares, wird am 235. April in seinem Palais ein großes Fest geben, an dem Ihre Majestäten der Deutsche Kaiser und die Kaiserin, der König und die Königin, alle in Rom anwesenden Fürstlichkeiten, sowie die außerordentlichen Gesandten theil— nehmen werden, .

Der russische Minister des Auswärtigen von Giers ist gestern Abend von Florenz nach Salzburg abgereist.

Spanien.

Der Ministerrath beschäftigte sich gestern mit der Be— setzung der Pelew⸗Inseln seitens Japans. Dem „W. T. B.“ zufolge wurde dem Gouverneur der Philippinen der Befehl ertheilt, nach den Pelew⸗Inseln ein Schiff zu entsenden.

Schweiz.

Der schweizerische Bundesrath macht dem „W. T. B.“ zufolge officiell, bekannt, daß Seine Majestät der Deutsche Kaiser auf seiner Rückreise von Rom durch die Schweiz von einer Abordnung des Bundesraths begrüßt werden werde. Zeit und Ort der Zusammenkunft seien indessen noch nicht bestimmt.

Niederlande. .

Die Königin und die Königin⸗Regentin sind, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern zu dem üblichen jährlichen Be— such der Stadt in Amsterdam eingetroffen und von der Bevölkerung enthusiastisch empfangen worden.

Belgien.

Die Repräsentantenkammer hat gestern mit 115 gegen 26 Stimmen den Antrag Janson zu Gunsten des allgemeinen Stimmrechts mit der Wahlberech: tigung vom 21. Lebensjahre an abgelehnt. Drei Deputirte enthielten sich der Abstimmung. Im weiteren Ver— laufe der Sitzung wurden noch die übrigen verschiedenen An— träge auf Verfassungsrevision abgelehnt und die Sitzung so— dann auf heute vertagt.

Während der Sitzung hielt eine zahlreiche Menge, welche die Marseillaise sang, die Zugänge zum Kammergebäude besetzt. Als die Ablehnung des Antrags Janson bekannt wurde, be— mächtigte sich der Menge eine getz Erregung. Die Polizeimannschaften zerstreuten die Manifestanten mit der . Waffe, wobei mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden. Später kam es zwischen der Polizei und Manifestanten, die in das Bureau des Journals „Patriote“ eindringen wollten, zu einem Zusammenstoß, bei dem mehrere Personen leicht ver— wundet wurden. Am Abend durchzogen mehrere Tausend Socialisten singend die Stadt, doch kamen weitere Ru he⸗ störungen nicht vor. Um indessen auf alle Eventualitäten vor— bereite zu sein, sind besondere Abtheilungen der Bürgergarde einberufen worden. .

Der Generalrgth der Arbeiterpartei hat in einer gestern abgehaltenen Plenarversammlung auf Grund der Ab⸗ stimmung der Kammer den ,,,, all ge meine! Strike beschlossen und diesen Beschluß durch einen Aufruf an das belgische Volk veröffentlicht. Infolge dessen stieß die Zahl der im Borinage strikenden Arbeiter heute auf dog Man glauht indessen nicht an eine allgemeine Ausdehnung des Strikes. Abgesehen von einigen Arbeiterzügen, welche, . Marseillaise singend, sich durch die Straßen bewegten, ist e

in dem Kohlenbecken von Mons zu keinem Zwischenfall ge— kommen.

Phrsikus

Serbien.

Die feierliche Eröffnung der Skupschtina durch die Regentschaft mittels einer Thronrede fand heute Vor⸗ mittag statt. Das diplomatische Corps war hierzu eingeladen worden.

Dänemarkẽk.

Wie dem „W. T. B.“ zufolge in Kopenhagen verlautet, wird sich der König Ende Mai nach Wiesbaden begeben, woselbst er einen sechswöchigen Aufenthalt zu nehmen gedenkt. Der König kehrt gegen Mitte Juli hierher zurück, um das russische Kaiserpaar zu empfangen.

Afrika.

Die „Daily⸗News“ meldet aus Kairo, daß nach Mit⸗ theilungen von Flüchtlingen aus dem Süden die Der wische von Dongola aus auf dem Vormarsch nach dem Norden be— griffen sind, um die Ortschaften in der Nähe von Assuan anzugreifen.

Parlamentarische Nachrichten.

Auf der Tagesordnung der 10. Plenarsitzung des Herrenhauses am Dienstag, 18. April, Nachmittags 1 Uhr, stehen mündliche Berichte: der Justizcommission über den Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung eines Amtsgerichts in der Stadt Ohligs, der Commission für Eisenbahn— angelegenheiten über die übersichtliche Darstellung des Er— gebnisses der Verhandlungen des Landes-Eisenbahn— raths im Jahre 1892 und über den Bericht, betreffend Ver— wendung des Erlöses für verkaufte Berliner Stadt— bahnparzellen, sowie über eine Reihe von Petitionen.

Die Tagesordnung für die 59. Plenarsitzung des Hauses der Abgeordneten am Donnerstag, 13. Äpril, Vormittags 11 Uhr, lautet: Zweite Berathung des Gesetz= entwurfs wegen Aufhebung directer Staatssteuern in Verbindung mit der Berathung der Denkschrift zu den dem Landtage vorgelegten Entwürfen der Steuüerreform— gesetze.

Kunst und Wissenschaft.

Im weiteren Fortgang der gestrigen zweiten und letzten Sitzung des Medizinalbeamten⸗Vereins bildete den nächsten Gegen— stand der Tagezordnung ein Vortrag des Kreisphysikus Dr. Mey⸗ höfer (Görlitz über die staatliche Beauffichtigung des Irrenwesens. Der Redner verlangte, daß dem Hausarzt größerer Einfluß auf die Unterbringung eines Geisteskranken in eine Irren⸗ anstalt eingeräumt werde, da der Hausarzt oftmals competenter ö. als der Physiker, der den Kranken nur ein einziges Mal gesehen habe. Im weiteren verlangte der Redner, daß nur an Aerzte die Concefsion zur Errichtung einer Privat-Irrenanstalt gegeben werden folle, und faßte schließlich seinen Vortrag in folgende Thesen zu— sammen; „Eine sorgfältige Ueberwachung der Irrenanstalten ist er— forderlich; mit derselben darf aber nicht eine Erschwerung der Auf— nahme eines Geisteskranken verbunden sein, da die möglichst schleunige Unterbringung desselben im Sinne der Heilbarkeit geboten ist. Die durch die Königliche Staatsregierung an⸗ gekündigte Einsetzung von Besuchscommissionen ist als eine höchst jweckentsprechende Maßregel zu begrüßen. Sie wird geeignet sein, das im Publikum verbreitete Mißtrauen bezüglich der Möglichkeit einer ungerechtfertigten Freiheitsberaubung zu beseitigen und auf den Betrieb, sowie die Einrichtungen der Anstalten, sowohl der privaten als der öffentlichen, förderlich einzuwirken. Diesen Besuchscommissionen soll der zuständige Physikus 9 ipso als Mitglied angehören, er soll abgesehen von den periodischen Revisionen die fortlaufende Ueber⸗ wachung der Privat⸗Irrenanstalten ausüben. Bei Aufnahme eines Geisteskranken in letztere muß die Anzeige, außer an die Königliche Staatsanwaltschaft des Heimathebezirkes des Kranken, gleichzeitig an den für die Anstalt zustaͤndigen Physikus erstattet werden, an letzteren unter Einreichung des zur Aufnahme erforderlichen ärztlichen Attestes. Die Beibringung eines Phrysikatsattestes ist nicht unbedingt erforderlich. An die Pollzeibehörden haben Anzeigen lediglich nach Maßgabe des allgemein gültigen Meldewesens zu erfolgen. Die Gewerbeordnung ist bezüglich des Verfahrens bei Errichtung neuer Privat- Irrenanstalten durch eine Novelle dahin zu ergänzen, daß der Concessionsnachfucher ein Arzt sein oder einen AÄnstaltsarzt präsentiren muß, welcher allein die Verantwortlichkeit zu tragen und ausschließlich mit der Aufsichts⸗ behörde zu verkehren hat.. Kreisphysikus Hr. Philipp (Nieder⸗ Barnim) pflichtete dem Referenten bei und belegte seine Aussührung durch das Beispiel einer Privat⸗Irrenanstalt in der Nähe von Berlin. Der Vorsitzende, Regierungs- und Geheime Medizinal⸗ Rath Dr. Kanzow (Potsdam) theilte mit, daß der Leiterin dieser Anstalt bereits die Concession entzogen worden sei. Die Versammlung stimmte auch obigen Thesen zu, ohne einen destimmten Beschluß zu fassen. Sodann nahm das Wort der Ministerial⸗Director, Wirkliche Geheime QOber⸗Regierungs Rath Dr. Bart sch, um der Versammlung mitzutheilen, daß der Minister der geistlichen z. Angelegenheiten ihren Verhandlungen volle Anerkennung olle. Die bedeutendste Frage, welche die Versammlung beschäftigt habe, sei zweifellos das Reichs⸗Seuchengesetz, das sehr bald auch den Reichstag beschäftigen und hoffentlich zur Verbesserung der allgemeinen . beitragen werde. Aber auch die Stellung der Medizinalbeamten habe das ganz besondere Interesse des Ministers erregt, der den bezüglichen Wünschen soweit als thunlich Rechnung tragen werde. Regierungs⸗Rath Dr. Petri vom Kaiserlichen Gesundheitsamt legte alsdann einen sogenannten „Eholera⸗Kasten“ vor. Gelegentlich der Cholera-Curse so bemerkte der Redner habe sich das Bedürfniß nach einer compendiösen Zusammenstellung aller für die bakteriologische; Diagnose der Cholera nöthigen Apparate herausgestellt. Der vorliegende Kasten sei für diese Zwecke beslimmt und sein Inhalt so bemessen, daß nicht nur die allernothwendigsten Arbeiten zur Erkennung des Kommabacillus der asiatischen Cholera damit ausgeführt werden könnten, sondern es sei auch für eine gewisse reichliche Ausstattung Sorge getragen. Diese Kästen, nach den Angaben des e er g s Dr. Petri hergestellt sind, werden in der Fabrik von Lr. Robert Muencke in Berlin, Luisenstraße 58, angefertigt. Kreis⸗ Physilus Dr. Grisar (Trier) sprach schließlich über Unfall⸗und Bruch⸗ sha den. DVieser Vortrag hatte ein ausschließlich fachliches Interesse. Bezirks⸗Physikus und Sanitäts Rath Dr. Kollm (Berlin) befürwortete einen Antrag der Medizinalbeamten Berlins, wonach auch Untersuchun⸗ gen in der Wohnung des Gerichtsarztes honorirt werden sollen. Die Versammlung beschloß, die Angelegenheit dem Vorstand zur weiteren Berücksichtigung zu überweisen. Sodann folgten Wahlen. In den Vorstand des Vereins wurden gewählt: Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath Lr. Rapmund (Minden in Westfalen), Kreis Physikus uSnd Geheimer. Sanitäts-Rath Dr. Wallichs (Altong), Start⸗Physikus und Sanitäts Rath Hr. Mittenzweig (Berlin), Kreis⸗ Phystküs und Sanitäts-Kath Br. Philipp (Berlin) und Negierungs⸗ und Medizinal⸗Rath Dr. Wernich (Berlin). Auf Antrag des Kreis⸗ und Geheimen Sanitäts⸗Raths Dr. Wallichs (Alton) wurde der bisherige Vorsitzende Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath Dr. Ran zow (Potsdam) einstimmig zum Ehrenpräsidenten des Vereins Rrwählt. Die Tagesordnung war danach erledigt, und mit den üblichen Dankesworten wurde nunmehr die Versammlung geschlossen.

= Unter äußerst zahlreicher Belheiligung begannen heute Vor⸗ mittag im großen Hörsaale des in der Ziegelstraße belegenen Langenbeck- Hauses die Verhandlungen des 22. Fongrefses der deutfchen Gesellschaft für Chirurgie. Hervorragende Chirurgen aus allen Theilen des Deutschen Reichs, zum theil auch aus dem Aus- lande, sind dazu hier eingetroffen. Man bemerkte in der Verfamm— lung den Geheimen Ober⸗Medizinal⸗Rath von Bardeleben, die Geheimen Medizinal⸗Räthe von Bergmann und Gurlt, den General. Arzt Hr. Schaper (Berlin) den Professor Dr. von Sramann (Halle a. S) u. a. Der ständige Vorsitzende, Geheime Medizinal⸗Rath Profeffor Dr. Rn ig Göttingen) eröffnete die Versammlung mit Worten der

egrüßung und theilte zunächst mit, daß auch im vergangenen Jahre eine Anzahl Mitglieder der , estorben seien. (Die Versammelten erhoben sich zum Zeichen des g, fe Der Vorsitzende theilte im weiteren mit, daß die Gesammteinnahmen der Gesellschaft im vorigen Jahre 878 088 M, die Ausgaben 578 551 betrugen. Unter den Einnahmen figuriren 125 645 6. Mitglieder⸗ beiträge, ein Gnadengeschenk Seiner Majestät des Kaisers von 100009 g6, ein Geschenk von der Berliner Medizinischen Gesellschaft von 13 750 6, und aus einem Legat von der hochseligen Kaiferin Augusta 10 900 Die Ausgaben resultiren zum weltaus größten Theil aus den Bauten des Langenbeck-Hauses. Der Vorsitzende drückte sodann dem Geheimen Medizinal-Rath Dr. von Berginann die Anerkennung der Gesellschaft aus, da sie seiner Energie es ver— danke, jetzt ein eigenes Heim zu haben. Hieran schlossen sich weitere Mittheilungen über die Bibliothek des Langenbeck-Haufes c. Auf Vorschlag des Vorsitzenden wurde alsdann der Geheime Mebizinal— Rath Professor Dr. Czerny (Heidelberg zum Zweiten Vorfitzenden gewählt und hierauf in die eigentliche Tagesordnung eingetreten. Es sind siebzig Vorträge angemeldet, zumeist fachwissenschaftlicher Natur. Geheimer Medizinal- Rath Professor Dr. von Bergmann (Berlin) sprach über Exstirpation einer Geschwulst der Leber und führte zu diesem Zweck einen Kranken vor. Dr. W. Müller (Aachen) sprach über nichtparasitäre Lebereysten. Professor Dr. Hoffe (Rürn⸗ berg) machte Mittheilungen über die operative Behandlung der an⸗ geborenen Hüftgelenks⸗Verrenkungen mit Demonstration einiger ope⸗ rirten Fälle ꝛe.

Einen Wettbewerb um Entwürfe zu einem Abreiß— kalender für Buntdruck hat der Verein für deutsches Kunstgewerbe in Berlin für alle deutschen Künstler ausgeschrieben. Als Preise sind bezw. 300, 3900 und 100 6 ausgesetzt. Einlieferung termin ist der 15. Juni d. J. Die näheren Bedingungen sind 6 dem Schriftführer des Vereins für deutsches Kunstgewerbe, Berlin 8 W. 12, Königliches Kunstgewerbe⸗Mußseum, zu erfahren.

Der Deutsche Geographentag in Stuttgart ist am Donnerstag voriger Woche geschlossen worden. Die nächste Ver⸗ sammlung findet im Jahre 1895 in Bremen statt.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Nach neueren Nachrichten aus Odessa ist in dem Stande des Winterweizens in der Umgegend von Odessa, der Dnieprgegend, Bessarabien und dem ganzen Gouvernement Eherson infolge der an⸗ haltend kalten Witterung und der damit verbundenen Rachtfröste eine nicht unbedeutende Verschlechterung zu constatiren. Der Winterroggen soll nicht gelitten haben.

Saatenstand in Süd-Italien. (Vergl. „Reichs⸗Anz.“ vom 13. Februar 1893.)

Die Trockenheit, welche im Monat Februar herrschte und die gegen Ende März eingetretene Kälte sind den Saaten in Süd-Ftalien nicht günstig gewesen. Dieselben entwickeln sich nur langsam und ver— langen Regen. Aus Sicilien lauten die Nachrichten hinsichtlich der Aussichten für die neue Ernte besser, namentlich sollen sich die Saat⸗ felder an den Anhöhen daselbst in sehr gutem Zustand befinden und Grund zu den besten Hoffnungen geben.

. Olivenernte in Italien.

Die italienische Olivenernte für das Jahr 1892,93 hat ein wesentlich geringeres Ergebniß geliefert als im Vorjahre, nämlich 1541105 ul gegen 2759 6605 hR

Dieser Rückgang soll lediglich auf die bekannte Eigenthümlichkeit der Oelproduction zurückzuführen sein, welch letztere eine sogenannte springende! (3altuaria) sei und regelmäßig nach einem reichen ein armes Productionsjahr bedinge. Auf die verschiedenen Regionen vertheilt sich die Ernte wie folgt:

Regionen Ernte für 1393 Differenz gegen 1892

in Hectolitern

Piemont J

Lombardei 700 Venetien 36 600 Ligurien 64 000 Emilien l 100 Marken und Umbrien... ö 26 400 Tokcana 153 400 90 000 Latium 95 000 39 900 Adriatisches Gebiet 370700 485 400 Mittel meer⸗ Gebiet ö 330 200 Sieilien 1972090 Sardinien 18000

In Belgien haben die Wintersaaten die Strenge des Winters recht gut überstanden und zeigen, wenn sie auch infolge der feit einigen Wochen herrschenden trockenen Witterung im Wachsthum etwas zurück, geblieben sind, im allgemeinen einen guten Stand. Die Sommer⸗ aussaaten machen rasche Fortschritte. Gerste ist, wie zum theil auch Hafer, bereits gesät,

Rumänien.

Eine Verfügung der Königlich rumänischen Regierung vom 31. März 1893 trifft folgende Anordnungen aut Anlaß der Cholera:

1) Die Quarantäne in Turun⸗Seoldin für die aus Oesterreich⸗ Ungarn kommenden stahrzeuge wird durch eine ärztliche Unterfuchung der, Mannschaft der Schlepps und durch Desinficirung der schmutzigen Wäsche der letzteren, sowie der von ihr bewohnten Cabinen, ersetzt.

Y). Die ärztliche Untersuchung sowie die Degzinficirung der schmutzigen Effecten der auf dem Landwege über Verciorova nach Rumänien kommenden Reisenden ist abgeschafft.

3) Die rumänische Grenze gen die Bukowina von einschließlich Mamornitza bis Burdujeni, mit Ausnahme des Grenzpunkts Mihai— leni, ist von neuem geschlossen worden.

4) An den Grenzpunkten Mihaileni und Burdujeni ist eine ärzt⸗

liche Untersuchung und Desinficirung der schmutzigen Effeeten der nach

Rumänien kommenden Reisenden wieder eingeführt worden. (Vergl. „‚R.⸗A.!‘ Nr. 65 vom 16. März 1893.)

Weizenernte in Australien.

(Vergl. ‚R. Anz. vom 4, 13. 21. Januar und 2. März d. J.) Ueber die Weizenernte in Süd⸗Australien und Neu Süd⸗Wales für das Erntejahr 1892,93 gehen uns folgende Nachrichten zu:

Süd⸗Australien.

Die günstige Witterung in den Winter⸗ und Frühlingsmonaten hatte Hoffnungen auf einen ganz besonders guten Ausfall der Ernte in Süd⸗NAustralien erweckt. Jin großen Ganzen sind diese auch in Erfüllung gegangen. ö

ie mit Weizen abgeerntete Fläche wird auf 1710 355 Acker,

das sind 692 1809 ha, berechnet, welche angeblich einen Ertrag von

11 4535 272 an, oder 4 156 607 hl aufwiesen, der Durchschnitts⸗

5 war also 641 Bushel auf den Acker oder 5,77 hl auf den ektar.

Im Vergleich zum Vorslahre stellen sich die Ergebnisse der dies⸗

jährigen Ernte wie folgt:

i .

Gesammtertrag . Bushel Kl

Bushel nl B. Acker per ha

11 435 2727 4156 607 6,41 5,77 33770 2680292 446 492

Abgeerntete Flache Acker ha

1892393 1710 3565 692180 321692 1 1544 600 625 999

mehr i. J. . 1892/93 165 755 67 081 ] 4061 502 14763151 1,395 1475 . Der Bedarf für Saat und Nahrungszwecke innerhalb der Colonie

wird auf rund 3 700 000 Bushel angenommen. Rach Abrechnung

dieser Quantität würden demnach 7735 272 Bushel oder 251177111

zur Ausfuhr übrig bleiben.

An Beständen aus dem Vorjahr sind etwa noch 720 900 Bushel vorhanden, sodaß im ganzen etwa 5455 2723 Bushel gleich 3 073 491 hl auf den Weltmarkt gelangen würden.

; Neu Süd⸗Walesz.

Die hohen Erwartungen, die man auf die Erntergebnisse in dieser Folonie für das Berichtsjahr hegte, sind, wenn auch nur in geringem Grade, durch den Erfolg etwas herabgemindert worden.

. Hagel Stürme und auch anhaltende Trockenheit wirkten in einigen. Bezirken sehr schädlich für das auf dem Halm stehende Korn.

Nichtsdestoweniger aber ist die Ernte in diesem Berichtsjahr als eine sehr günfstige zu bezeichnen, sowohl was Durchschnittsertrag als auch Ausdehnung der bebauten Fläche betrifft. Mit ganz ge⸗ ringen Ausnahmen ist in allen Bezirken der Colonie der Anbau von Weizen fortgeschritten, Ebenso hat auch der Anbau von Weizen zum Heuschnitt eine Vergrößerung erfahren. .

Verglichen mit dem Vorjahre, stellen sich die Ergebnisse des Berichts jahres folgendermaßen:

Jahr

Durchschnits ien. ertrag Gesammtertrag

p. Acker per ha 3 pm Bushel

Abgeerntete Fläche Acker ha

189192 356 666 144343 ö 9, 99 189293 461 703 186 851 1148 13,32

mehr in / ͤ 189293] 1065 057 42 5068 3,5 3.33 2839 579 Wenn man den Bedarf für Saatzwecke auf 620 000 Bushel, den Verbrauch in der Colonie aber auf 7 808 000 Bushel annimmt, so würden im Berichtsjahre etwa noch 1 624753 Bushel oder 59l 006 E eingeführt werden müssen, gegen 4310 000 Bufhel oder 1 567 412 H im Vorjahre.

Jahr

3 963 668 6 803 247

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Mahregeln.

. Cholera.

Paris, 11. April. In Lorient sind vorgestern zehn Personen an der Cholera gestorben. Aus dem Arrondissement Lorient werden heute achtzehn neue Erkrankungen und sechs Todesfälle an Cholera ge meldet. In der Stadt Lorient selbst ist heute nur eine neue Er⸗ krankung und kein Todesfall vorgekommen.

Türkei.

Durch Beschlu des internationalen Gesundheitsraths zu Kon⸗ stantinopel vom 4. April 1893 ist die gegen die Häfen des Asow⸗ schen Meeres von Jeisk bis Taganrog noch bestehende Quarantäne von zehn Tagen aufgehoben und durch eine ärztliche Untersuchung ersetzt worden. Die Herkünfte aus Hamburg und den Elb häfen sind von der ärztlichen Untersuchung befreit. (Vergl. R. A.“ Nr. 64 vom 15. März 1893.)

Verkehrs Anstalten.

Laut Telegramm aus Oberhausen hat die erste englische Post über Vlissingen vom 11. d. M. den Anschluß an Zug 5 Köln Hannover nicht erreicht. Grund: Verspätete Ankunft des Schiffes infolge Sturmes auf See.

Nachdem neuerdings nach den britischen Inseln Ascension und⸗ St. Heleng Postkarten zugelassen worden sind, können nunmehr nach sämmtlichen Ländern der. Welt, soweit sie geordnete Poft⸗ einrichtungen besitzen, sowohl einfache Postkarten als auch Postkarten mit Antwort versandt werden, mit der alleinigen Einschränkung, daß nach St. Helena vorerst Postkarten mit Antwort noch ausgeschlossen bleiben müssen.

Hamburg, 11 April. (W. T. B. amburg · Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Aetien⸗Gesellschaft. er Post⸗ dampfer Dania“, von New⸗YPork kommend, hat gestern Nacht Lizard passirt.

Londen, 19. April. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer Pembroke Castle' hat am Sonnabend Abend die Canarischen In seln passirt. Der Union⸗Dampfer ‚Durban“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen.

Theater und Musik.

. Königliches Opernhaus.

Auf Allerhöchsten Befehl fand in Abend Théätre pars statt, dem Ihre Majestäten der Kaifer und die Kaiserin sowie Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Friedrich Carl und die Erbgroßherzogin von Baden in den Königlichen Proscenium⸗ Seitenlogen beiwohnten. Die Vorstellung wurde durch die mytho⸗ logische Tanzdichtung Prometheus“, Musik von Beethoven, ein⸗ geleitet und schloß mit der Aufführung der „Gavalieria rusti- a na“, worin die italienische Sängerln Signora Bellineioni als Santuzza und Signor Stagno als Turiddu zu einmaligem Gastspiel auftraten. Die Künstlerin ist dem Berliner Publikum schon bekannt und wurde vor mehreren Wochen bei ihrem Gastspiel in Kroll's Theater in anerkennendster Weise gefeiert. Sie als Santuzza auf der Königlichen Bühne zu sehen und zu hören, bot daher ein besonderes Interesse. Signora. Bellincioni erwies sich hier namentlich in schauspielerischer Beziehung als eine der bedeutendsten Künstlerinnen: alle Charakterzüge, alle Gedanken und Gefühle, die das Bauernmädchen bei der Entdeckung der Untreue ihres Geliebten beherrschen, waren in feiner und natürlicher Weise ausgearbeitet; nichts von Schablone machte sich in ihrer Darstellung geltend, sondern ö Durchdringung des Charakters, die im Mienen⸗ und Geberdenspiel zu vollendetem Ausdruck kam. Daß auf dieser Grundlage der seelenvolle Gefsang, die etwas bewegte aber helle und klare Stimme eine mächtige Wirkung ausübten, ist selbstverständlich. Ihr Partner Signor Stagno verfügt nicht über dasselbe glänzende Stimmmaterial, aber er ist 6 ein guter Schauspieler und stattete den Turiddu mit manchen wohldurchdachten wahren und natürlichen Zügen gus, die ungetheilte Anerkennung verdienen. Das Trinklied war in Gesang und Vortrag eine ausgezeichnete Leistung. Unsere heimischen Künstler 6 . , (Cola) und Frau Lammert (Lucia unterstuͤtzten die Gäste auf das wirkfamste, ö der Gesammteindruck der Vorstellung den höchsten Anforderungen entsprach.

ö Sagal Bechstein. Das Künstlerpagr Herr Otto ö (Tenor) und Frau Agathe Fischer⸗ Sobel (Klavier) aus England erschienen ßestern zum ersten Mall ver dem hiesigen Publikum. Der Sänger ijst im Besitz einer sehr wohlklingenden und kräftigen Stimme, die jedoch, was Sicherheit des Tonansatzes und Freiheit des Vortrag 53 noch nicht vollständig ausgebildet erscheint. Es gelang ihm daher Schuberts „Erlkönig! weniger, als die Lieder von Brahms Mai . nacht“, Meine Liebe ist grün, und Schumann's Ich grolle nicht Seine Gattin, die eine sehr weit entwickelte technische gente mii feinem, musikalisch gebildetem Vortrag vereinigt, Hen, das Rondo von Weber sowie mehrere Piscen von Chopin und Liszt ganz vor