Charlottenburg. Dertmund, Düsseldorf, Duisburg, Elberfeld, Essen, rankfurt 4. M., Geestemünde, Göttingen, Halle a. S. — . ameln, . Hannover, Hildesheim, Cassel, Köln, reiensen, Leipzig, Löhne, Magdeburg, Mainz, Minden, künster, Oberhausen,
Oldenburg, Osnabrück, Soest, Vlotho, Wanne und Witten während
der Zeit vom J. Juni bis 36. September d. J. von Besuchern der
Bäder auf den Nordsee⸗Inseln Juist (Weg über. Norddeich) und
Spiekeroog (Weg über Esens) gelösten Rückfahrkarten nach
Rorddeich bez. Esens mit gewöhnlicher Gültigkeitsdauer werden
auf mündlichen oder schriftlichen Antrag der Fahrkarten⸗
inhaber vor Antritt der Rückreise durch, die Fahrkarten⸗ ausgabestellen zu Norddeich und Norderney sowie diejenige zu
Esens mit einem Vermerk über die Verlängerung der Gültigkeitsdauer
auf insgesammt 45 Tage versehen, wenn durch eine amtliche Be⸗
scheinigung des Gemeindevorstehers der Insel der Nachweis des Bade⸗ besuchs durch den Inhaber der in der Bescheinigung zu bezeichnenden
Fahrkarte geführt wird.
Bremen, 16. Mai. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer Leipzig? ist am 9. Mai Vormittags auf der Wes er angekommen. Der Postdampfer „Graf Bismarck ist am 8. Mai Äbends in Sporto angekommen. Der Postdampfer „Amerika“ ist am 8. Mai Nachmittags von New-⸗YPork nach der Weser abgegangen. Der Reichs Postdampfer Sachsen., von Dft-Asien kommend, hat am 8. Mai Abends die Reise von Southampton nach Antwerpen fortgesetzt. Der Schnelldampfer ‚Kaiser Wilhelm IL.“ ist am 9. Mai Morgens in Rew⸗ York angekommen. Der Postdampfer „Gera“ ist am g. Mai in Rew⸗FPork angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer Neckar‘ hat am 8. Mai die Reise nach Neapel fertgesetzt. Der Postdampfer Weimar“ ist am 9. Mai Abends auf der Weser angekommen.
. 10 Mai. (W. T. B.) amburg⸗ Ameri⸗ kanifche Packetfahrt⸗ Actien⸗Gefell chaft. Der Post⸗ dampfer „ Indig“ hat, von New⸗ Jork kommend, heute Morgen 5 Uhr Lizard passirt.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opern hause gehen am Freitag Leoneavallo's „Basazzi“ mit Frau Herzog, den Herren Sylva, Bulß, Fränkel und Philipp in Scene. Barauf folgt das Ballet „Die Rebe“ mit Musik von Anton Rubinstein.
Im Neuen Theater wird vom Königlichen Sch auspiel am Sonnabend Gutzkow's Lustspiel „Das Urbild des Tartüffe“ neu⸗ einstudirt gegeben. Es treten darin auf die Damen Poppe, Plan und Richter, fowie die Herren Matkowsky (Molidre), Klein, Keßler, Purschian, Oberländer, Hertzer, Link, Eichholz, Plaschke u. s. w.
Bas Friedrich⸗Wilhelmstädtische Theater will außer der Operette in Zukunft auch das Vaudeville cultiviren, um auf diese Weife seinen Spielplan zu beleben. Zu diesem Zweck ist die Soubrette Anna Leonardi, welche kürzlich mit Erfolg debütirte, gewonnen worden. Als singende Alte an der Seite Elise Schmidt's wurde die frühere Soubrette Emma Graichen, jetzt am Stadt -Theater in Breslau thäͤtig, verpflichtet. Ferner werden der Tenor Bausenwein, der Baß⸗ buffo und Regisseur Unger sowie der Kapellmeister Edgar Krones dem Ensemble angehören.
Bie fieben Eoncerte, welche die beiden für die Chicagoer Ausstellung bestimmten Militär⸗Kapellen der Deutsch⸗ ethnographischen Gesellschaft in NewYork veranstalteten, ergaben die selbst für amerikanische Verhältnisse bedeutende Einnahme von etwa 140 0600. 6 Der Reinertrag wurde dortigen Wohlthätigkeits⸗ anstalten überwiesen.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der. 4. Klasse 188. Königlich k Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung;
1ẽ Gewinn von 10500 S6 auf Nr. 93 625.
4 Gewinne von 5000 6 auf Nr. 95 081. 112012. 120 257. 158 0681.
314 Gewinne von 3000 S auf Nr. 7199. 11 X28. 15 282. 18 850 30 168. 31 318. 33 809. 33 047. 42224. 44535. 54 312. 55 862. 56 251. 79 915. 84126. 90 264. 921 644. 100453. 106583. 100983. 101 500. 1096 062. 113 224. 117182. 122491. 151 140. 131 782. 137 986. 145373. 146 282. 163 202. 163 249. 164 375. 167 236.
360 Gewinne von 1500 MS auf Nr. 2449. 6365. 12 2354. 28 573. 38 4604. 44478. 48 683. 54 105. 61 118. 64 354. 56 755. 69 031. 89 657. Q 656. 94403. 112985. 113 406. 120 241. 143 991. 144474. 148501. 154 709. 158 543. 156 826. 166 070. 169 0. I73 160. 174 451. 179187. 188 857.
27 Gewinne von 500 MS auf Nr. 28354. 33 656. 45 274. 56 816. 58 063. 61 350. 65 772. 72096. 76791. 77513. 81 618. 88 954. 90 823. 102 690. 112 348. 122394. 125 977. 136 254. 144 886. 150 241. 152 405. 153 404. 155 219. 169 786. 176 162. 177 001. 186 383.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse der 188. Königlich preußischen Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittags⸗Ziehung:
f Gewinn von 15 000 AM auf Nr. 160 658.
1 Gewinn von 10000 SH auf Nr. 151 716.
3 Gewinne von 5000 66 auf Nr. 21 892. 187 855.
28 Gewinne von 3000 M auf Nr. 9g318. 12304. 15156. 22313. 32181. 42 748. 45 177. 69 303. 76223. S6 853. 6 973. 93 534. 106 556. 113 893. 121 520. 127 049. 132 166. 133 838. 140 265. 141 994. 144 052. 145 894. 153 (99. 154794. 164 105. 164 752. 170 0207. 183 363.
29 Gewinne von 1500 S6 auf Nr. 678. 6969. 8112. 12570. 19284. 25 338. 35 396. 38799. 40 486. 42363. 46 087. 50 736. 58 125. 59 414. 66030. 107 192. 119 287. 123 942. 132032. 135710. 147 909. 149 021. 155 586. 179 746. 183799. 186994. 187 101. 188 864. 189085.
39 Gewinne von 500 S auf Nr. 662. 2461. Ass. 13 319. 15 333. 24 263. 24 344. 36 129. 36176. 39455. 41 407. 43 563. 53 997. 54 570. 55189. 56443. 72 296. 75 385. 80 229. 83 125. 87 736. 101 442. 111 3603. 117 487. 124 309. 131 125. 139194. 143 3731. 145 647. 1590 588. 157 029. 165 856. 166 372. 176773. 187 017. 187 283. 188 767. 189 710. 189767.
166795.
Mannigfaltiges.
Königsberg i. Pr., 9. Mai. Der Ober⸗Bürgermeister Selke hat krankheitshalber seine Pensionirung nachgesucht, die heute von den Stadtverordneten bewilligt wurde.
In sterburg, 7. Mai. Der „2stpr. 3. wird geschrieben; Der General- Major von Kgisenberg, Commandeur der 36. Cavallerie⸗ Brigade, traf heute, Nachmittags um 45 Uhr, von Graudenz kommend, zu Pferde hier ein, um seinem frühern Regiment, dem Ättauischen Ulanen⸗ Regiment Nr. 12, und den Offizieren dieses Regiments einen Besuch abzustatten. Der General war Freitag, den 5. d. M., um 6 Uhr Morgens von Graudenz abgeritten, erreichte an demselben Tage, Abends 6) Uhr, Mohrungen, übernachtete dortselbst, brach Sonnabend früh um 65 Uhr nach Barten⸗ stein auf, wo er Nachmittags um 27 Uhr eintraf, und verblieb dort bis heute früh um 6 Uhr, um welche Zeit der Weiterritt nach Inster⸗ burg über Wehlau angetreten wurde. General⸗Major von Kaisenherg
hat den Ritt von Graudenz bis hierher auf einer ihm gehörigen
littauischen Fuchsstute zurückgelegt, und Reiter und Pferd kamen hier ohne Ermüdung an.
Czernowitz, 9. Mai. Infolge des andauernden Regens ist laut Meldung des . W. T. B. die Umgegend überschwemmt. Im Gebiet des Czerem osz ( der So czawa und des Pruth wird die Gefahr immer größer, da der Regen fortdauert.
Paris, 9. Mai. Nach Meldungen des W. T. B. aus Saint-Etienne brach in den Räumen der Bandfabrik von Colcombet ein Feuer aus; der dadurch angerichtete Schaden wird auf 2 Millionen Franes geschätzt.
St. Peters burg, 9. Mai. Dem Rußkij. Invalid“ zufolge hat der Kaiser 100 000 Rubel gespendet, die in seinem Namen im Ge⸗ biete der Donischen ofa fel unter die Nothleidenden sowie an solche Personen vertheilt werden sollen, die durch Mißernte, Cholera oder andere Unglücksfälle heimgesucht wurden.
Bukarest, 9. Mai. In zahlreichen Theilen des Landes haben nach einer Meldung des . W. T. B.“ große verheerende NUeber⸗ schwemm ungen stattgefunden. Der Straßen- und der Eisenbahn⸗ verkehr ist unterbrochen; die Züge treffen mit großen Verspätungen ein. Verluste an Menschenleben sind bisher nicht gemeldet.
Chieago, 9. Mai. Das . D. B. H.“ meldet: Auf dem Misfifsippi ereignete sich vorgestern Abend. 44 (engl.) Meilen unterhalb der Stadt Cairo (Illinois), bei der Wolf -Insel ein schreck⸗ licher Inglücksfall, indem der Kesseldes Dampfers . Ohio exvplo⸗ dirte. Die Zahl der Todten ist noch nicht genau festgestellt, dürfte aber einige zwanzig betragen. Mehr als dreißig der Fahrgäste und die Bemannung sind schwer verwundet nach dem Vereinigten Staaten⸗ Marine⸗Hospital gebracht worden.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Darmstadt, 10. Mai. (W. T. B.) Der Landtag ist heute durch den Großherzog mit einer Thronrede ge⸗ schlossen worden, in welcher es zum Schlusse heißt: Der Großherzog beklage auf das Tiefste den durch die Gesammtyertretung des deutschen Volks in den jüngsten Tagen gefaßten verhängnißvollen Mehrheitsbeschluß; er hoffe aber von dem oft bewährten gesunden Sinne seines hessischen Volkes, daß es an seinem Theile in den durch jenen Beschluß hervorgerufenen Wirren die richtige Lösung finden werde.
Paris, 10. Mai. Der „Libre Parole“ zufolge äußerte sich der Minister des Auswärtigen Develle einer ihm be⸗ freundeten Persönlichkeit gegenüber; Die äußere Situation verlange die Auflösung der Kammer. Nicht etwa weil, die Situation gegenwärtig Besorgnisse einflöße, sie könne aber jeden Augenblick eine sehr ernste werden. Was sollte die Regierung dann mit solchen Kammern anfangen? Welche Autorität hätten dieselben, um den eventuellen Forde⸗ rungen des Ministers des Auswärtigen zu entsprechen?
Nach einer Meldung der „Patrie“ hat der Kriegs⸗ Minister angeordnet, daß in den Grenzgarnisonen den Offizieren und der Mannschaft bis auf weiteres kein Urlaub ertheilt werde. Von anderer Seite ist die Nachricht bisher nicht bestätigt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vom 10. Mai, Nenes
8 Uhr Morgens.
Balle.
Temperatur
40R.
Wind. Wetter.
Stationen.
Bar. auf 0 Gr. in O Celsius
u. d. Meeressp red. in Millim
506.
wolkenlos 2 heiter OSO 1 wolkenlos NMMO 1 heiter
O bedeckt
S 2 wolkig
t Petersburg O wolkenlos Moskau ... NNO 1 wolkenlos ˖ von Cork, Queens⸗
, NO 2 heiter Cherbourg. NO 5 heiter Helder. UO 5H wolkenlos K 8 3 wolkenlos
mburg .. NO z wolkenlos Swinemünde NO 4 heiter Neufahrwasser NNO 1 beiter Memel ... ONO 2 halb bed. 6 . NO heiter
ünster .. NO I heiter Karlsruhe .. E
wolkig Wiesbaden. 2 halb bed. München .. 1 Regen Chemnitz.. 2 wolkig K 3 heiter 1 2 wolkenlos Breslau 2 wolkenlos Je deAlixĩ.. F 3 wolkenlos Nißia .... 85 O 2 Regen 1 still bedeckt
Uebersicht der Witterung.
Ueber ganz Europa ist der Luftdruck hoch und gleichmäßig vertheilt, am höchsten ist er über Nord⸗ Europa, am niedrigsten über dem westlichen Mittel meer. , wehen über Central⸗Europa schwache, meist östliche und nordöstliche Winde bei vorwiegend heiterer und trockener Witterung. Die
MMO
Belmullet. . SSO
Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. . . —
— — — 2 — 28
— Die Rebe.
——— — 2 — 222 — - 2 -= 2 —= 12 S i Gs G——,¶
Neues
Anfang 7 Uhr.
21— — — — — — — — — —— 2828 — — —— 28 2 S — 8 rwe — — — N — — 2
Hertel.
Neues
des Tartüffe. Grube.
in Deutschland liegt sie durchschnittlich etwas über dem Mittelwerth. Im südlichen und centralen Frankreich ist vielfach Regen gefallen. Fortdauer der estehenden Witterungsverhältnisse wahrscheinlich. Deutsche Seewarte.
7 Theater ⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- haus. 119. Vorstellung. Der Freischütz. Roman⸗ zische Oper in 3 Acten von Carl. Maria von Weber. Dichtung von Friedrich Kind (nach der gleichnamigen Erzählung August e,, Neu in Scene gesetzt vom Ober Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapell meister Weingartner. Anfang 7 Uhr.
246 Uhr: Die
Freitag:
von Lowood.
Theater 126. Vorstellung. Lustspiel in 1 Aufzug von Emil Pohl. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Nie Schulreiterin. Lustspiel in 1 Aufzug von Emil Pohl. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube — Eingeschlossen. Lustspiel in 1 Auf⸗ 6 von Karl Niemann. Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr. Freitag: Opernhaus. 120. Vorstellung. Bajazzi (Faglianzi). Oper in 2 Acten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. In. Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher.
dem Text von Taglioni, Grandmougin und Hansen, n. Emil Graeb. Dirigent: Musikdirector Steinmann. Anfang 7 Uhr. Theater (am 127. Vorstellung. zügen von Emil Dichtung des altindischen Königs Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube.
Sonnabend: Opernhaus. 121. Vorstellung. Bastien und Bastienne. Singspiel in 1 Act von Wolfgang Amadeus Mozart. Dirigent: Kapellmeister Sucher. — rusti eama (Bauern- Ehre). Oper in 1 Aufzug von Pietro Maßcagni. Text nach dem gleich amigen Volksstück von Verga. Regisseur Tetzlaff. — Slavische Brautwerbung. Tanzbild von Emil Graeb. Mustk componirt und arrangirt von P. (Mit Einlagen, von J. Brahms) Diri⸗ gent: Musikdirector Steinmann. Theater 128. Vorstellung.
Gutzkow. In Scene gesetzt vom Ober⸗R Anfang 7 Uhr.
Dentsches Theater. Temperatur hat sich im allgemeinen wenig verändert, . 3 m, ,. Sonnabend: Zwei alückliche Tage. Sonntag: Der Talisman. Montag: Faust.
Berliner Theater. Donneretag: Nachmittags
Lärm um Nichts. (Nuscha Butze, Ludw. Barnay.)
Anfang 745 Uhr.
35. Abonnements ⸗Verstellung.
Freund des Fürsten. von Sonnabend: Unter dem Protectorate Sein er Hoheit
des Erbprinzen von Meiningen.
Verunglückten in Zante. Neu einstudirt: Die Waise
Lessing · Theater. ᷣ . Wiederholung in dieser Saison) Anfang ĩ T.
Freitag: Falsche Heilige.
(am Schiffbauerdamm 4565). Vom landwirthschaftlichen
Sonnabend:
EX Je . . In Scene gefetzt vom Acten von Gustav von Moser.
Ballet in 2 Acten (6 Bildern) nach 6 ,, Gene. Musik von Anton Rubinstein.
Sonntag; Parks. Elite ⸗Concert. und Instrumental⸗ Künstler. —
Schiffbauerdamm 46). Vasantasenn. Drama in 5 Auf⸗ Pohl, mit freier Benutzung der Sudraka. In
Neuer Text von Max Kalbeck. Cav aller a
burg. — Vorher:
in 1 Act von Almasi Tihamér.
Jarno. Anfang z Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
. In Seene gesetzt vom Qber⸗ irigent: Kapellmeister Dr. Muck.
Anfang 7 uhr. Kroll's Theater.
(lam Schiffbauerdamm 456). Neu einstudirt: Das Urbild
Lustspiel in h Jurgen von Karl HGastspiel der
Freitag:
egisseur Max 5
Donnerstag 4, Freitag 55 Uhr.
Donnerstag: Der
Anfang 7 Uhr. Sonntag:
Victoria · Thenter.
Donnerstag:
Räuber. Abends 77 Uhr: Viel
Der
ö Bei günstiger Witterung: Zum Besten der , ö. .
(Agnes Sorma, Ludw. Barnay.) Tagen.
Donnerstag:
5 Brave Leut' vom Grund,. Sonntag: Neu einstudirt: Ultimo. Lustspiel in
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße z5. ö.
Donnerstag; Mamselle Nitouche. Vaudeville mit
Gefang in 3 Acten von H. Meilhae und A. Millaud.
Musik von Hervé.
Freitag: Mamselle Nitouche.
Sonnabend: Der Zigeunerbaron.
Eröffnung des prachtvollen Concert⸗ Auftreten erster Gesangs⸗ Saison⸗Billets lberechtigend zum Besuch des Parks und Theaters) zu 6 60 sind an der Theaterkasse zu haben.
Residenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten. burg. Donnerstag: Zum 9. Male: Die Sirene. (LM Flamboyante.) Schwank in 3 Acten von Albin Valabregue. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten⸗ Nach zwei Jahren. Lustspiel Deutsch von Josef
Donnerstag: La Tra- viata. (Violetta: Gemma Bellineioni; Roberto Stagno, als Gäste.) Anfang 7 Uhr.
Moran Olden. (Leonore: Frau Moran⸗Olden.) Anfang
Frau
Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Großes Concert im Sommer-Garten.
Sonnabend: Der Troubadour. Zum letzten Male: Melodrama in 3 Acten von Giordano. Gemma Bellineioni; Vito: Roberto Stagno, als Gäste.) — Vorher: Abu Haffan.
Belle ⸗Alliancestraße 7 / 8.
Mit neuer Ausstattung: Die Reise . um die Welt in achtzig Tagen. Autzstattungsstück mit Ballet in 5 dern) von A. d Ennery und Juleg Verne. Ballet arrangirt vom Balletmeister C. Severini. ebillemont und C. A. Raida. Anfang 74 Uhr. Concert im Garten.
Freitag: Die Reise um vie Welt in achtzig
Theater Unter den Linden. Donnerstag: Zum 14. Male (vollständig neu inscenirt); Der Mikado. Burleske Operette von V. S. Gilbert. Musik von Arthur Sullivan. — Hierauf: Zum 45. Male; Die Welt⸗Ausstellung in Chieggo und Die dentsche Abtheilung in dem populären Ausstattungs Ballet Columbia. (Wiederauftreten der Prima Bellerina Signorina Carolina Elisa. Anfang präc;. 77 Uhr.
Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst Theater. Donnerstag: Zum 141. Male: Goldlotte. Gesangeposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt, Couplets theil⸗ weise von G. Görß. Musik von G. Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr.
Freitag und folgende Tage: Goldlotte.
Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.
Heimath.
Aranig, Anstalt für voltzthümliche Naturkunde.
Am Landes ⸗Ausstellungs⸗ E (Lebrt . ; Gezffnet von ,. . Park (Lehrter Bahnhof
Concerte.
Concert Gaus, Leipfigerstraße 48. Donnerstag, Anfang 65 Uhr: Karl Meyder⸗Concert. Fest⸗ Concert. Freitag, Abends 75 Uhr: Karl Menyder⸗Concert. 12. und letzter Wagner Abend.
Die bis zum 1. April ausgegebenen Abonnement— Billets behalten bis zum 14. Mai er. Gültigkeit.
/ / /// /// ///
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Maria Ketteler mit Hrn. Ober⸗ lehrer Th. van Haag (Bocholt). — Frl. Sophie Derbe mit Hrn, . Eduard Brauer (Eönigsberg, Ostpr. — Zachow). = Frl. Regine von Rosenstiel mit Hrn, Landrath Boguslaw von Klitzing (Gorgast — Ohornik)
Vereh el icht: Hr. Prediger Siegfried Pickert mit Frl. Elisabeth Meyer (Ostrowo).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Landrath Jürgen von Kleist Retzow (Belgard). — Hrn. von Marck (Greifswald).
Ggstorben:;; Hrn, F. W. Grafen von Keller Sohn Friedrich Bolko (Potsdam). = Verw. Fr. General Lina Sontag, geb. Hofmann (Spandau).
Alfredo:
Anfang
Mala Vita. (Christine:
Großes
eten (15 Bil⸗ Redacteur: Dr. H. Klee, Director.
Berlin:
Mustt Verlag der Expedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußeischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Mittwoch, den 10. Mai
E893.
Deu tsches Reich. neber ficht
der in den deutschen Münzstätten bis Ende April 1893 vorgenommenen Ausprägungen von Reichsmünzen.
Gold münzen
Silbermünzen
1) Im Monat April 1893 sind geprägt worden in:
Doppel⸗ Halbe kronen Kronen Mi. Mb. l M 6.
Kronen
Siervon auf Privat⸗ rechnung
Fünf⸗ Zwei⸗ Ein⸗ Fünfzig⸗ Zwanzig⸗ markstücke markstücke markstücke] pfennigstücke pfennigstuͤcke
Zwanzig⸗ pfennigstücke
Nickelmünzen Kupfer münzen
Zehn⸗ Fünf⸗ Zwei⸗ Ein⸗ pfennigstücke] pfennigstücke] pfennigstücke pfennigstücke
6 . 3 6. 43 ; 3 . 16
Berlin
München . Muldner Hütte. — 200 000
Samburg. — 1774330
60 560 4268700 — 4219120
229 260 1719136
ob G60! . . 1774350 . 1
100 oN .
.
62 6os zo . 197204 . — ö . ö J ö.
Summe 1. IG 0 56d 16 462 1560 —
Y) Vorher waren geprägt?) 2 122665 00 öI7 227 270 27 969 9251345455980 77 610 005108 463 56] 181 272560] I 486 552
11422710
doi —— ö 35 717 92280
50056 860
3 i J
U 30 hoh 108 30 15 0203 79220 621320 44 3188 n
3) Gesammt⸗Ausprägung 2 123 615 660 Tos T T Fr JF sbs r ssd 619 965 108 56s bois. 972560 s 55?
4) Hiervon sind wieder eingezogen 5) Bleiben
1293 720 1910 820 10310 2 127 371 840635 778 60027 222615 2 676 060 055 .
35 717 922 80
8905 10010 2871 3920 13 003 20420
5 Oh 860 30 567 4 15 1063 81210
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282 153810 lb 6h 3352 30 95
77 dd ꝰ d did os dd 46s 36? 689 71 482 632 FTF dis 6
5 00h 8326
D T ü d d M q;
462 314 8865,60 M0
) Vergleiche den „Reichs⸗-Anzeiger' vom 11. April 1893 Nr. 865.
Berlin, den 9. Mai 1893.
Hauptbuchhalterei des Reichs⸗-Schatzamts. Biester.
50 675 307,55 MM 12 006 494,96 .
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 78. Sitzung vom Dienstag, 9. Mai 1893.
Bei Fortsetzung der Berathung des Commun alabgaben⸗ gesetzes (gl. den Anfangsbericht in der gestrigen Nr; d. Bl.) erwiderte in der Specialdebatte über 844 dem Abg. Knebel (nl), der die Ansicht ausgesprochen hatte, daß die aus den fiskalischen Forsten und Domänen zu bestreitenden allgemeinen Staats⸗ ausgaben bei der ö derselben nicht in Abzug ge— bracht werden dürften, — der Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden:
Der Herr Abg. Knebel hat zu diesem Paragraphen beantragt, das Wort „Verhältniß“ durch „Berechnung“ zu ersetzen. Er hat im weiteren Verlaufe das jetzige Verfahren, wonach ein Theil der Kron⸗ dotation sowie die Zins- und Amortisationsbeträge für ältere Anleihen von dem Reinertrage der Domänen zwecks Ermittelung des gemeinde⸗ steuerpflichtigen Reineinkommens der Domänen abgezogen werden, als einen Versuch zur Erlangung ungerechtfertigter Steuerfreiheit, sowie als einen Anreiz zur Verschleierung der Steuerdeelarationen bezeichnet.
Ich glaube, bei eingehender Ueberlegung wird er doch Bedenken tragen, diese Behauptung aufrecht zu erhalten. Meiner Ueberzeugung nach hat der Herr Vorredner die Stelle, an welcher er seinen Be⸗ denken, über deren Begründetheit oder Unbegründetheit ich heute kein Wort verlieren will, Ausdruck geben zu müssen geglaubt hat, nicht glücklich gewählt. Jetzt bei der dritten Berathung des Communal⸗ steuergesetzes können diese Bedenken kaum ausreichend erörtert werden. Das, was hier im 5 44 reproducirt wird, enthält lediglich dasselbe, was bereits im Gesetze von 1886 steht. Die Ausführung des Gesetzes von 1886 ist erfolgt auf Grund der damaligen Verhandlungen und Erklärungen in der Commission des Abgeordnetenhauses. In dem Berichte dieser Commission werden Sie finden, daß gerade die Kron⸗ dotation etwas über 7 Millionen, und die Anleihen von 1820 — es handelt sich um die Staatsschuldscheine — mit einem Betrage von ungefähr fünf Millionen — als abzugsfähig erwähnt sind, und auch die anderen Gesichtspunkte hervorgehoben sind, nach welchen diese Be⸗ rechnung stattfindet. Diese Erklärungen sind von keiner Seite be— anstandet, und so wird von Anfang an hiernach verfahren. Ich glaube, deshalb ist es auch im Moment nicht angezeigt, diese Details und Rechtsfragen hier weiter zu verhandeln, sondern die richtige Stelle zu diesen Erörterungen würde die Rechnungscommission sein, und wenn dort Bedenken entstehen, so würde die wünschenswerthe Verständigung zu erstreben sein. Jedenfalls beruht das jetzige Verfahren auf einer vom Abgeordnetenhause nicht mißbilligten Erklärung der Regierungscommissarien, auf einer Verständigung der betheiligten Ressort⸗Minister, der Minister des Innern, der Finanzen und der Landwirthschaft, und wird entsprechend den gegebenen Vorschriften das Resultat bekannt gemacht. Aus dem veröffentlichten Resultat kann sich jede Gemeinde berechnen, mit welchem Betrage sie im einzelnen Falle das Einkommen des Fiseus heranzuziehen hat. Sollte ich ferner die ganze Berechnung, welche die veröffentlichten Verhältniß⸗ zahlen ergiebt, veröffentlichen, so würde das ein kleiner Band werden. Rein aus dieser praktischen Rücksicht glaube ich empfehlen zu sollen, den Antrag des Herrn Abg. Knebel abzulehnen. Ich kann nur wiederholen: wenn ich nur die Hauptberechnung veröffentliche, welche zum Schluß die Verhältnißzahlen ergiebt, so wird damit garnichts gewonnen, wenn aber das sämmtliche Material mitpublicirt werden soll — und erst dann würden die einzelnen Ge⸗ meinden die Möglichkeit haben, zu prüfen, was abgezogen ist —, so verbietet sich dies aus praktischen Gründen. Im übrigen würden die Abzüge, wenn man von den beiden Posten, die der Herr Vor⸗ redner genannt hat und deren Abzugsfähigkeit bisher niemals be⸗ anstandet worden ist, absieht, gar keinen nennenswerthen Einfluß auf das Schlußresultat haben.
8 44, sowie die folgenden Paragraphen bis HI wurden, wie schon gestern mitgetheilt, unverändert genehmigt.
Im weiteren Verlauf der Discussion über 8 52 äußert sich, wie die Vorredner Abgg. Arendt (freicons) und Herold (Centr) auch der
Abg. Mooren (Centr.) für die Streichung dieses Paragraphen, weil sich das Großkapital immer mehr in den großen Städten
concentrire; es werde ö. noch mehr dort concentriren, wenn es durch eine solche Steuerfrelheit privilegirt werde.
Nachdem noch der Abg. Freiherr von Zedlitz (freicons.) für den Eventualantrag Herold (das Einkommen aus Ictienbesitz zur Hälfte zur Steuer heranzuziehen) gesprochen, wird dieser angenommen und mit ihm 8 52.
Auf Antrag des Abg. von Tie demann⸗Bomst sfreicons.) wird ein S H2à eingeschaltet, wonach die selbständigen Guts⸗ bezirke den Gemeinden gleich zu achten sind.
Es folgt der Abschnitt 4. Vertheilung des Steuerbedarfs auf die verschiedenen Steuerarten (353 54. 59).
Rach 8 54 sollen bei mehr als 150 Proc. Realsteuern die Einkommensteuern vom Mehrbetrage mit 2 Proc, für jedes Procent Realsteuern herangezogen werden; mehr als 200 Proc. Realsteuern dürfen in der Regel nicht erhoben werden.
Die Abgg. Mies und Genossen (Centr) beantragen, statt 150 bezw. 266 zu setzen: 100 bezw. 159. 0
Abg. Mies (Fentr.) bedauert, daß die Conservativen in der zweiten Lesung den Antrag nicht unterstützt hätten, trotzdem sie ihn fachlich für vollständig berechtigt hielten.
Abg. von Buch (eons.) erklärt, daß die Mehrzahl seiner Freunde wie in der zweiten Lesung für die Aufrechterhaltung des Beschlusses der Commission eintreten würde. Die Conservativen hätten nur ungern die Vorbelastung der Realsteuern gebilligt, sich aber gefügt, . im 5 55 für besondere Fälle Ausnahmen zugelassen worden ellen. Abg. Dr. Bachem (Centr) tritt für den Antrag Mies ein, den der Abg. Schroeder (Pole) ebenfalls unterstützt, während der Abg. Freiherr von Zedlitz (freicons.) für die Aufrechterhaltung der Commissionsbeschlüsse eintritt.
Finanz⸗Minister Dr. Miquel:
Ich will nur erklären, daß die Bestimmungen des 5 h4 für die Staatsregierung die äußerste Grenze sind, welche für sie acceptabel ist. Das habe ich in der Commission erklärt und bei den verschiedensten Gelegenheiten. Wir haben uns diesen Vorschlägen der Commission seitens der Staatsregierung wesentlich nur deswegen an— geschlossen, weil wir darin einen Ausgleich der verschiedenen Meinungen fanden und weil wir hofften, daß sämmtliche Parteien des Hauses sich auf dieser Basis vereinigen würden. Ich bedauere, daß das jetzt nicht mehr im vollen Maße der Fall ist, bitte aber diejenigen Parteien, welche diese Gesetzgebung ernstlich und ohne Hindernisse durchführen wollen, nun auch bei dem in der Commission abgeschlossenen Compromiß zu bleiben. (Bravo! rechts.) (
Gegen die Stimmen der Polen und eines größeren Theils des Cenirums wird hierauf 8 54 unverändert angenommen,
Zu 8 58 beantragt der Abg. Goldschmidt (dfr. einen Zusaß, wonach Zuschläge zur Betriebssteuer, die 100 Proc. übersteigen, der Genehmigung bedürfen. .
Der Äͤntrag wird angenommen, ebenso die Vorschriften über die zeitliche Begrenzung der Steuerpflicht, über die Ver⸗ anlagung und Erhebung (35 60-67). .
Der vierte Titel (53 68) betrifft die Naturaldienste; der⸗ selbe wird nach einem redactionellen Antrage der Herren von Bredow und Genossen dahin gefaßt, daß in erster Linie die Grundbesitzer zu Naturaldiensten herangezogen werden können; die anderen Einwohner einer Gemeinde können auch herangezogen werden, jedoch nur mit besonderer Denehmigung.
Der „fünfte Titel „Rechtsmittel; (88 69 —=— 76) und der sechste Titel „Aufsicht“ (838 77 und 78) werden ohne Debatte erledigt. .
Heim siebenten Titel „Strafen“ 6x 79— 82) wird ein Antrag des Abg. von Strombeck entr) angenommen, welcher das Strafmaß für unrichtige Angaben stalt auf 20 bis 1060 6 auf 3 bis 100 6 festsetzt.
Ohne Debatte werden genehmigt der achte und neunte Titel, welche die Nachforderungen und die Verjährung und die Kosten und Zwangsvollstreckung betreffen
Der zweite Theil behandelt die Kreis⸗ vinzialsteuern G65 A und 92).
Nach § M sind die Kreise befugt, auf das Halten von Hunden eine Steuer zu legen; das Recht der Gemeinden auf die Besteuerung der Hunde wird dadurch nicht berührt.
Abg. Hausmgnn (ul); Der § 92 ist in der zweiten Ldesung mit so geringer Majorität durchgegangen, daß ich versuchen möchte, noch einmal für die Streichung desselben einzutreten, Die Hunde steuer muß den Gemeinden allein vorbehalten sein; haben sie doch allein die Belästigung durch die Hunde Und den Schaden von diesen zu tragen. Erheben die Kreise die Hundesteuer dann müßsen die Ge⸗ meinden auf die Steuererhebung verzichten. Nun können aber nament⸗ lich die mittleren Städte die Hundesteuer garnicht entbehren. Außer- dein ist es mir zweifelhaft, ob die Gemeindevorsteher, welche die Hundekataster zu führen haben, auch im Interesse der Kreise sich
und Pro⸗
diesem untergeordneten Dienste unterziehen werden. Die Kreis⸗
Hundesteuer wirkt ungerecht, weil sie sehr verschiedenartig wirkt. Sie werde unter allen Umständen mißliebig empfunden, deshalb bittet Redner, diesen Paragraphen abzulehnen.
Abg. Pr. Meyer (dfr: Der Landbewohner, der eine eigene Be⸗ hausung hat, brauche einen Hund als Wächter, wer sich in der Stadt einen Hund hält, thue es zu seinem Vergnügen, Man dürfe den nützlichen Hund auf dem Lande mit dem überflüssigen Hund in der Stadt nicht auf eine Stufe stellen. Redner bittet dringend, diesen Paragraphen zu streichen. kö .
Nachdem noch der Abg. Schlabitz (freicons) für die Auf⸗ rechterhaltung des S 92 eingetreten, wird derselbe angenommen.
Die Schluß- und Uebergangsbestimmungen werden ohne
Debatte genehmigt.
Damit ist die Specialberathung erledigt,
Es liegt noch folgende Resolution der Abgg. Scho of (nl.) und Genossen vor:
„Die Staatsregierung aufzufordern, im Wege der Gesetzgebung eine Regelung des Verhältnisses der communalen Abgaben der in den Bezirken politischr Gemeinden bestehenden kleineren commu⸗ nalen Körperschaften (Bauernschaften, Dorfschaften) zu den Ab⸗ . der diese Körperschaften in sich schließenden Gemeinden herbei⸗ zuführen.“
Abg. Dr. Sattler (ul): In irgend einer Weise müsse in diesen Verhältnissen eine gesetzliche Regelung geschaffen werden. Da die Fommiffion nicht in der Lage gewesen sei, formulirte Vorschläge in diefer Richtung zu machen, so habe sie beschlossen, diese Resolution vorzulegen, die von allen Seiten Zustimmung erfahren habe, und deren Annahme er empfehle.
Finanz⸗Minister Dr. Miquel hat gegen die Resolution nichts
einzuwenden. Nachdem auch noch der Abg. Freiherr von edlitz die
Annahme der Resolution empfohlen und der Abg. Hr. Meyer dem Minister anheim gegeben hat, an eine Verbesserung der Gemeindeverhältnisse Hohenzollerns zu denken, wird die Resolution angenommen.
Die Schlußabstimm ung über das ganze Gesetz wird ausgesetzt bis zur Fertigstellung der Zusammenstellung der Beschlüsse.
Es folgt die erste Berathung des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend die Ruhegehaltskassen für die Lehrer und Lehrerinnen an den öffentlichen Volksschulen.
Abg. Seyffardt (ul) begrüßt das Gesetz mit Freuden im Namen der kleinen Städte, bedauert aber, daß darin die großen Städte einbezogen würden, welche ihre Aufgabe allein erfüllen könnten. Die großen Städte, welche im Anwachsen begriffen seien, brauchten piele junge Lehrkräfte; ihre Pensionslast wachse daher nicht so schnell an. AÄuch sei ein Austauschen der älteren Lehrer auf dem Lande gegenüber den Lehrern in der Stadt wünschenswerth. Um diese Sache gründlich zu prüfen, beantragt Redner die Einsetzung einer Commission von 14 Mitgliedern.
Abg. von Schenckendorff (nb); Die Vorlage solle den Uebel⸗ ständen abhelfen, welche seit dem Inkrafttreten des Lehrerpensions⸗ gesetzes von 1885 sich ergeben und in mehrfachen Petitionen derjenigen Lehrer hervorgehoben worden seien, die von ihrem Stellenein kommen Beiträge zur Pension ihres Vorgängers zu zahlen haben. SF 265 des Volksschullehrer⸗Pensionsgesetzes bestimme, daß der Lehrer eventuell bis zu drei Viertel seines Gchaltes zu der Pension seines Vorgãnger? herangezogen werden könne. Eine solche Bestimmung wirke demorali- sirend und sei peinlich für den Lehrer sowohl wie seinen Vorgänger, die einander kennen und grüßen. Gegenüber der oft sehr ungleich mäßigen Pensionslast der Gemeinden wirke die Vorlage ausgleichend. Die Bedenken des Herrenhauses verdienten eine ernste Prüfung in der Gommission. Mit Freuden sei es zu begrüßen, daß auch die schlecht dotirten Stellen, wclche überhaupt keine Pensionäre haben, weil sie mit jungen Kräften besetzt werden, in den Verband einbezogen würden. Unter den heutigen Verhältnissen ziehe man oft den jüngeren Lehrer dem alteren, tüchtigeren vor. Der ältere Lehrer sei wiederum an die Schelle gebunden; i. er bis zu einem gewissen Alter auf dem Lande 0 nebme shn keine Gemeinde mehr. Das Gesetz sei also sowohl im Jntere se deer de meinden als der Lehrer zu bissigen. Gin weiterer Grund für deres Gee sei, daß Lehrer und Gemeinde, wenn ein unerfreuliches Verhältniß zwischen ihnen bestehe, sich heute nicht trennen könnten. Das Geses useschtere e der Gemeinde, einen folchen Lehrer fortzuschicken Gin Fehler des Gesetzes fei n. 4, daß bei der Bewilligung dd Zuschusses nicht untersucht werde, ob die Gemeinde dessen bedürftig sei eder nicht. Er (Redner) schließe sich dem Antrage Sevffardt auf Verweisnng an eine Commission an und bitte, dem Gesetzentwurf wehlwellend näber zu treten, welcher wesentlich zur Förderung unserer BVollg˖ schulen beitragen werde. . ö .
Abg. Pr. Wuermeling (Centr) erklärt, daß ne Freunde im wescutlichen auf dem Boden der Vorlage fänden. Die Ser den hätten jetzt nicht mehr nöthig, sich vor Ri Anstellmng ãlterer debrer zu scheuen, was auch im Interesse der Schule liege. Damit winde aun aber auch der Zeitpunkt gekommen sein, den Gemeinden die nöthige Einwirkung dei der Austellung, der dehrer zu geben. Die Bedenken gegen die Vorlage lägen auf dem Beden der Verfass ung. denn danach dabe zunächst die Semeinde die Schullasten zn tragen Mn