Pensionirung und Versorgung der Militärpersonen des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine 2c. vom 27. Juni 1871, als ein Feldzug, für welchen den daran Betheiligten ein Kriegsjahr in Anrechnung zu Zur Ausführung dieser Ordre haben Sie das Weitere
Marmor-⸗Palais, den 5. September 1892. Wilhelm. An den Reichs⸗
bringen ist. zu veranlassen. In Vertretung des Reichskanzlers: kanzler (Reichs⸗Marineamt).
Ich bestimme: Die von der Schutztruppe für Deutsch— Ostg frika in der Zeit vom 22. Juni bis 17. September 1891 gegen die Wahehe und vom 16. August bis 12. September 1891 gegen die Mafiti ausgeführten Expeditionen gelten im Sinne des S8 23 des Gesetzes, betreffend die Pensionirung und Versorgung der Militärpersonen des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine vom 27. Juni 1871, als ein Feldzug, für welchen den daran betheiligt ge⸗ wesenen Deutschen ein Kriege jahr insoweit zur Anrechnung zu bringen ist, als dies nicht bereits auf Grund anderweitiger Bestimmungen für das Jahr 1891 zu erfolgen hat. Neues Palais, den 5. Dezember 1892. Wilhelm. In Vertretung des Reichskanzlers: Hollmann. An den Reichskanzler (Reichs-Marineamth.
Ich bestimme, daß die von Theilen der Schutz truppe für Deutsch⸗Ostafrika im Jahre 1892 gelieferten Gefechte, und zwar: 1) das Gefecht bei Ipuli bei Tabora am 1. April 1892, — 2) der Angriff auf Quikura gua Siki bei Tabora am 6. Juni 1893, — 3) das Gefecht bei Moschi am Kil im a⸗ Ndjaro am 10. Juni 1892, — 4) das Gefecht bei Mhunzi gegen die Mafiti am 27. August 1892, — 5) das Gefecht bei Kond oa am 6. Oktober 1892, — 6) das Gefecht bei Muni— sagara gegen die Wahehe am 8. Dezember 1892 — im Sinne des § 23 des Gesetzes, betreffend die Pensionirung und Versorgung der Militärpersonen des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine vom 27. Juni 1871, als ein Feldzug gelten, für welchen den daran betheiligt gewesenen Deutschen ein Kriegsjahr zur Anrechnung zu bringen ist. — In demselben Sinne ist die von dem Compagnie⸗ führer Ramsay in der Zeit vom 21. Januar bis zum 5. Juli 1892 geleitee Expedition in das suͤdliche Hinterland des Schutzgebiets von Kamerun als ein Feldzug anzusehen. Berlin, den 17. April 1893. Wilhelm. In Vertretung des Reichskanzlers: Hollmann. An den Reichskanzler (Reichs-Marineamt).
Hollmann.
Die auf Grund des Etats pro 1893/94 durchzuführende Vermehrung der Loose der preußischen Staats— lotterie ist nunmehr zum Abschluß gebracht, sodaß mit dem Beginn der nächsten (189.) Lotterie der Vertrieb der neuen Loose (30 000) ins Werk gesetzt wird. Von denselben sind 10 665 zur Verstärkung des Debits der bestehenden Lotterie⸗Einnahmen, 19 335 zur Ausstattung neuer Lotterie-Collecten ver⸗ wendet. Von den letzteren entfallen auf die Provinz Ostpreußen ?: Rastenburg, Pr. Holland, Pr. Eylau, Osterode O-Pr., Pillau, Mohrungen, Lyck; auf die Provinz Westpreußen 4: Pr. Star⸗ ard, Danzig, Flatow, Briesen; auf die Provinz Branden— urg 16. Wittstock, Nauen, Oranienburg, Wittenberge, Schöneberg, Rixdorf, Köpenick, Charlottenburg, Bernau, Pritzwalk, Schwedt, Kyritz, Soldin, Königsberg N.⸗M., Luckau, Arnswalde; auf die Stadt Berlin 6; auf die Provinz Pommern 5: Labes, Greifenberg i. P., Schivelbein, Barth, Bergen a. R.; auf die Provinz ien 5: Meseritz, Pleschen, Fraustadt, Wreschen, Wollstein; auf die Provinz Schlesien 21: Ohlau, Neurode, Münsterberg i. Schl., Trebnitz, Guhrau, Militsch, Habelschwerdt, Hoyerswerda, Goldberg i. Schl., Neusalz a. Q, Görlitz, Gr. Strehlitz, Pleß O.⸗Schl., Lublinitz, Kreuzburg O⸗Schl., Kosel, Tarnowitz, Rybnik, Grottkau, außerdem Breslau 2 Collecten; auf die Provinz Sachsen 8: Wernigerode, Magdeburg, Querfurt, Kölleda, Osterfeld, Liebenwerda, Halle a. S., Heiligenstadt; auf die Provinz Schleswig⸗Holstein 4: Husum, Neumünster, Wandsbek, Heide; auf die Provinz Hannover: Stadt Hannover 2 Collecten, außerdem 6 Collecten: Hoya a. W., Northeim, Osterode a. H., Leer, Norden, Lehe; auf die Pro⸗ vinz Westfalen 6: Coesfeld, Gütersloh, Wiedenbrück, Unna, Haspe, Schwelm; auf die Provinz Hessen⸗Nassau: Frank⸗ furt a. M. 3 Collecten, außerdem 3 Collecten: Obernkirchen, Cassel, Limburg a. d. Lahn; auf die Rheinprovinz 11 Collecten, darunter 2 in Köln, außerdem: Mayen, Moers, Geldern, Wermelskirchen, Steele, Elberfeld, Süchteln, Saarlouis, St. Johann.
S. M. S. „Kaiserin Augusta“, Commandant Capitän zur See Büchsel, und S. M. Kreuzer „See⸗ adler“, Commandant Corvetten-Capitän Köllner, sind am 13. d. M. von New⸗Hßork nach Plymouth bezw. nach den Azoren in See gegangen.
S. M. Kreuzer „Sperber“, Commandant Corvetten— Capitän Fischer, ist am 18. April in Apia angekommen.
Sachsen.
Seine Majestät der König hat sich, wie das „Dr. J.“ berichtet, am Sonntag Vormitkag von Dresden wieder nach Sibyllenort in Schlesien zurückbegeben.
Württemberg.
Seine Majestät der König, welcher beabsichtigt hatte, sich am Sonntag zur Beisetzung des Fürsten Adolf von Schaum— burg⸗-Lippe nach Bückeburg zu begeben, mußte, wie der „St.⸗-A. f. W.“ mittheilt, infolge der Nachricht vom Ableben Seiner Durchlaucht des Fürsten Georg Viktor von Waldeck und Pyrmont hiervon abstehen, da der König nunmehr an der Beisetzung in Arolsen theilzunehmen ge—
denkt. Baden. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat, wie „W. T. B.“ aus Karlsruhe meldet, gestern den Reichs—⸗ commissar Dr. Karl Peters in Audienz empfangen.
Neuß ä. L.
; 4 Greiz, 14. Mai. Seine Durchlaucht der Fürst ist infolge der Nachricht von dem Hinscheiden Höchstseines Schwiegervaters, Seiner Durchlaucht des Fürsten Adolf zu Schaumburg-Lippe, am 11. d. M. von Schloß Burgk hierher zurückgekehrt und heute. Morgen zur Theilnahme an der Beerdigungsfeier nach Bückeburg abgereist. Schaumburg⸗Lippe.
Ueber die gestern in Gegenwart Seiner Majestät des Laisers abgehaltene K für den verewigten Fürsten Adolf Georg in Bückeburg und die feierliche Bei⸗ setzung in Stadthagen entnehmen wir den Berichten des „W. T. B.“ Folgendes:
Seine Majestät der Kaiser war gestern Morgen
Durchlaucht dem des Fürstlichen worden. Nach
Fürsten Georg und den Prinzen Hauses auf dem Bahnhof empfangen / Seiner Ankunft im Schlosse begab Sich der Kaiser, von dem Fürsten geleitet, zu dem Katafalk, auf dem der Sarg des verstorbenen Fürsten aufgebahrt war. Seine Majestät legte einen Kranz nieder und verweilte am Sarge in stillem Gebet. Bei der hierauf folgenden Trauerfeierlichkeit gab Seine Majestät der Kaiser Ihrer Durchlaucht der Fürstin-⸗Wittwe zu dem Katafalk das Geleit. Hofprediger Brandes segnete die Leiche ein, dann setzte sich der ö. unter Kanonendonner und Glocken—⸗ geläut in Bewegung. Dem Zug voran marschirten zwei Com— pagnien des Westfälischen Jager-Bataillons Nr. 7. Zunächst dem Sarge folgten der Kaiser und der Fürst Georg, dann die anderen zur Trauerfeier anwesenden Fürstlichkeiten, darunter der Fürst Reuß älterer Linie, der Erbgroßherzog von Aldenburg, der Prinz Moritz zu Sachsen-Altenburg, der Prinz Friedrich von Sachsen-Meiningen; ein großes FTrauer⸗ gefolge schloß sich an. Die feierliche Beisetzung erfolgte in Stadthagen, wohin der Kaiser Sich mittels Sonderzugs begab. Nach 1 Uhr kam der Wagen mit der Leiche des Fürsten dort an, wo sich der Fürst und die Fürstlichen Leidtragenden dem Trauerzuge wieder anschlossen. Der Zug bewegte sich hierauf durch die mit Trauerfahnen decorirten Straßen nach der Martinikirche, wo Seine Majestät der Kaiser denselben erwartete. Die Mitglieder der städtischen Collegien von Stadthagen hoben den Sarg vom Wagen und trugen ihn in den Kirchen-Chor, wo die Fürstin⸗Wittwe und die Fürstlichen Damen sowie der Kaiser und die übrigen Fürstlichkeiten Platz nahmen. Nach der Trauerrede und der Einsegnung der Leiche erfolgte unter drei von dem Westfälischen Jaͤger-Bataillon Nr. 7 ab⸗ gegebenen Gewehrsalven die Beisetzung in der Gruft. In diese hinab folgten dem Sarge außer dem amtirenden Hof— prediger nur die Fürstlichkeiten. Der Kaiser geleitete die Fürstin-Wittwe nach einem Gebet des flir wieder aus der Gruft. Bald darauf begaben Sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften zu Wagen nach Bückeburg zurück. — Seine Majestät der Kaiser trat sodann, von Seiner Durch— laucht dem Fürsten und den Prinzen zu Schaumburg-Lippe nach dem Bahnhof geleitet, um? Uhr Abends mittels Sonder— zugs die Rückreise nach Berlin an.
Deutsche Colonien.
Das „Deutsche Colonialblatt“ veröffentlicht einen Aller— höchsten Erlaß, betreffend Abänderungen der auf die Orga— nisation des Sanitätsoffizier⸗Corps bezüglichen orga— nisatorischen Bestimmungen für die Kaiserliche Schutztruppe für J sowie die Rangabzeichen des Sanitätsoffizier⸗ Lorps.
Ferner publicirt die Nr. 10 des genannten Blatts eine von dem Kaiserlichen Gouverneur in Kamerun unter dem 16. März d. J. erlassene Verordnung, betreffend die Ein fuhr von Schußwaffen und Munition in Kamerun.
Der Second⸗-Lieutenant von Doering A la suite des Infanterie-Regiments Nr. M8 hat sich nach Togo begeben, um die weitere Umgebung der Station Bismarckburg kartographisch näher festzulegen.
Dr. Widenmann, von der Schutztruppe für Deutsch— Ostafrika. Assistenz⸗Arzt erster Klasse a. D., wurde zum Stabs— arzt a. D. befördert.
Der Lieutenant von Elpons von der ostafrikanischen Schutztruppe ist zum Compagnieführer befördert worden. Lieutenant zur See Fromm, seemännischer Beirath des Kaiserlichen Gouvernements von Deutsch-Ostafrika, hat Anfang dieses Monats mit dem Dampfer „Kanzler“ der Sst⸗ Afrika⸗-Linie die Heimreise angetreten.
o Aus Südwest-Afrika wird dem „Deutschen Colonial— blatt“ berichtet, daß der zwischen den Hereros und Witbooi zu stande gekommene Friedensabschluß sich zerschlagen hat, weil Witbooi sich weigerte, die von den Hereros zur Friedensbedingung gemachte Kriegsentschädigung zu zahlen. „Dies sowie die Verstärkung der, Schutztruppe auf 214 Mann“, fügt das 4D. Col.⸗Bl.“ hinzu, „wird der Herstellung von Ruhe und Ordnung sowie der Regelung der Grenzverhältnisse der Ein— geborenen sehr zu statten kommen. Hauptmann von Frangois, der, auf einer Reise nach dem Tsoakhaub be⸗ griffen, am 23. März mit den Verstärkungsmannschaften in Usab zusammentraf, wird sich bestreben, eine zufriedenstellende Rege⸗ lung der Verhältnisse zu erzielen.“ In Zusammenhang mit dieser Mittheilung steht folgende, von „W. T. B.“ am gestrigen Tage verbreitete Meldung: „Nach einem Telegramm des deutschen Konsulats in Kapstadt hat Hauptmann von Frangçois dorthin gemeldet, daß Horn kranz am 12. April erstürmt worden. Auf deutscher Seite Gefreiter Sakolowski todt und Bartsch, Herrmann, Dietrich verwundet. Verlust Witbooi's 80 Todte, 100 Verwundete.“
Oefterreich⸗Ungarn.
Der, wie in Nr. 114 d. Bl. n. Schl. d. Red. gemeldet, gestern Vormittag gegen 9 Uhr in Wien eingetroffene Groß- herzog von 96 f n stattete im Laufe des Tages der Kron⸗ prinzessin⸗Wittwe Stephanie und dann in Begleitung des Kaisers der Kaiserin Besuche ab. Zu Ehren des hohen Gastes war am Nachmittag bei dem Kalser und der Kaiserin Familiendiner, an welchem die Kronprinzessin⸗Wittwe Stephanie, die in Wien weilenden Erzherzoge und Erzherzoginnen, sowie die dort anwesenden Mitglieder fremder 1. theil⸗ nahmen. Am Abend wohnten der Kaiser und der Großherzog von Hessen der Vorstellung im Burgtheater bei. — Wie dem „W. T. B.“ weiter berichlet wird, ver— lieh der Kaiser dem Großherzog von Hessen das Infanterie-Regiment Nr. 14, dessen Inhaber der Vater und der Großoheim des Großherzogs gewesen sind. — Zu dem Galadiner bei Hofe, welches zu Ehren des Großherzogs veranstaltet wird, hat auch der deutsche Botschafter Prinz Reuß eine Einladung erhalten. Morgen findet in der beutschen Botschaft zu Ehren des Großherzogs ein Früh⸗ mahl statt. Der Kaiser empfing gestern Nachmittag den Sultan von Johore in einviertelstündiger Privataudienz. Die „Pol. Corr.“ meldet, daß die Einberufung der Delegationen für den 25. d. M. bestimmt in Aussicht ge⸗ nommen sei.
Das ungarische Unterhaus hat gestern den Gesetz— entwurf, . die Verlängerung des Handelsvertrags
9 Uhr in Bückeburg eingetroffen und von Seiner
dringlich eingebrachte Interpellation des Abg. Polony wegen des vom Kriegs-Minister an die Offiziere der öster⸗ reichischungarischen Armee erlassenen Verbots, der Ent— hülllungsUfeier des Honved-Denkmals in Pest am nächsten Sonntag beizuwohnen, erklärte der Minister— Präsident Dr. Wekerle; der Reichs-Kriegs-Minister habe in dem von ihm erlassenen erbot in höchsten Ehren und mit größter Pietät der 1848/49 gefallenen Honveds gedacht; das Necht des Reichs-Kriegs⸗Ministers zu einem die, gemeinsame Armee betreffenden Erlaß stehe außer allem Zweifel. Für die bezüglich des Erlasses ausgesprochene Ve—= fürchtung politischer Demonstrationen treffe nicht die Regierung sondern vielmehr das Verhalten der Unabhängigkeitspartei die Verantwortung. Die Erklärung des Minister⸗-Präsidenten wurde von der üherwiegenden Majorität des Hauses mit stürmischen Eljenrufen begrüßt. — Apponyi hat in der gleichen Angelegenheit eine dringende Interpellation behufs Geltendmachung seines Sonderstandpunkts angemeldet.
Die . Enthüllung des Honved⸗Denkmals ist auch die Veranlassung zum Rücktritt des Präsidenten der Unabhängigkeitspartei Karl Eötvoös von der Leitung dieser Partei geworden. Er hatte in einer Conferenz mit dem Minister-Präsidenten Wekerle und den übrigen Parteiführern des Unterhauses eine Vereinbarung wegen der Enthüllung des Denkmals getroffen. Als er nun am Sonnabend im Club seiner Partei über diese Vereinbarung Bericht erstattete, wurde er von der Partei mit einer Zweidrittel⸗Mehrheit desavouirt. Eötvös erklärte darauf, von der Parteileitung zurücktreten zu wollen. Die Wahl eines neuen Präsidenten wurde bis zum 19. d. M. vertagt. Auf Antrag Pazmandy's hat die . beschlossen, Eötvös für sein nützliches Wirken ihren Dank auszusprechen. „Wie dem „W. T. B.“ aus Prag mitgetheilt wird, ge— staltete sich der Schluß der gestrigen Sitzung des böhmischen Landtags äußerst stürmisch, und zwar infolge der Mit— theilung, des Oberst-Landmarschalls Fürsten Lobkowitz, daß mit Unterbrechung der Budgetdebatte der Com missionsbericht, betreffend die Errichtung eines Kreis— gerichts in Trautenau, auf die Tagesordnung der Sitzung vom Mittwoch werde gestellt werden. Die Jung— czechen geriethen in große Erregung und suchten den Oberst-Landmarschall am Weitersprechen zu verhindern. Dieser erklärte hierauf, eine Deputation der Jungczechen habe bei ihm den Wunsch nach Vertagung der Un— gelegenheit, betreffend Trautenau, vorgebracht, alle anderen Parteien des Hauses hätten aber erklärt, daß sie auf eine baldige Verhandlung Werth legten. Da dieser Wunsch der Mehrheit beachtet werden müsse, so gelange die Angelegenheit auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung. Als d Er⸗ klärung aufs neue einen Tumult hervorrief, schloß der Oberst— Landmarschall die Sitzung.
In der Adreßecommission des Landtags begründete der Jungezeche Gregr gestern seinen Adreßentwurf. Graf Adalbert Schoenborn erklärte, der Großgrundbesitz entfage dem staats— rechtlichen Gedanken nicht, doch sei eine Realisirung des Staats— rechts nur möglich, wenn sich in Böhmen eine neue Volkspartei bil⸗ den werde. Er beantragte den Uebergang zur Tagesordnung, da keine Aenderung eingetreten sei, welche die Ueberreichung einer Adresse begründe. Mattusch erklärte sich gegen die Ädresse, solange die deutschen Abgeordneten an ihrem Widerspruch dagegen festhielten. Solange die Deutschen gegen das Staatsrecht seien, sei seine Verwirklichung unmöglich. Er bedauere die Entfernung der deutschen Abgeordneten aus der Adreßcommission, da hierdurch eine Aufklärung der Deutschen über das Staatsrecht unmöglich gemacht sei. Prinz Friedrich von Schwarzenberg sprach gleichfalls sein Bedauern über diese Entfernung aus und erklaͤrte sich gegen den jung— czechischen Antrag auf Einsetzung eines Adreß-Subcomités. Die nächste Sitzung findet morgen statt.
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Un terhauses wurde bei der Weiterberathung der Homerule⸗Bill ein Amendement von Cavendish zu 8§z 2 der Bill, dahin gehend, daß die Vorlage eine genaue Definition der Befugnisse enthalte, welche durch sie der irischen Legislatur verllehen werden sollen, mit 275 gegen 228 Stimmen verworfen. Ein von Croß eingebrachtes Amend ement, welches die Be— fughise der irischen Legislatur auf die Unterhaltung der Eisen⸗ bahnen, Kanäle, Gaswerke und ähnliche Angelegenheiten be— schränkt, wurde mit 296 gegen 251 Stimmen abgelehnt.
Frankreich.
Der Präsident Carnot ist, wie ein Wolff'sches Telegramm meldet, seit Sonnabend an einem Leberleiden er— krankt und genöthigt, das Zimmer zu hüten. . Deputirten kammer stand gestern der Antrag Reinach wegen der Errichtung eines besonderen Ministeriums für die Colonien zur Berathung. Gerville⸗Réache brachte den Antrag ein, die Regierung zu ersuchen, selbst einen Gesetzentwurf über die Begründung eines Colonial— Ministeriums auszuarbeiten. Dieser Antrag, den auch der Unter⸗-Staatssecretaͤr Delcassé befürwortete, wurde mit 263 gegen 237 Stimmen abgelehnt. Darauf wurde der Artikel des Antrags Reinach, der besagt, daß die Errichtung keines Ministeriums einfach durch Decrets erfolgen könne, ange— nommen; der Artikel des Antrags hingegen, der die Errichtung eines besonderen Colonial⸗Ministeriums zum Inhalt hat, wurde mit 260 gegen 239 Stimmen abgelehnt. — Nach weiteren Meldungen des „Wolff'schen Bureaus“ beabsichtigt der Deputirte de Mahhy, heute in der Kammer den Minister des Auswärtigen Develle wegen des Protectorats über Madagascar und der egyptischen Angelegenheiten. zu interpelliren. Der Minister hat die Beantwortung der Interpellation in der heutigen Sitzung zugesagt. — Der De— putirte Letellier hat darauf verzichtet, einen Antrag über die Auflösung der Kammer einzubringen.
Die siamesische if n kfz mm in . hat eine amtliche Depesche erhalten, der zufolge die siamesische Regierung. dem Zwischenfalle in Khone vollständig fernstehe.
Italien. Der Papst empfing nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Rom — 56 die polnischen Pilger, ungefähr 120 an der 8 er Erzbischof von Gnesen unb Posen D. von Stablewski verlas eine Adresse in lateinischer Sprache, welche der Papst lateinisch beantwortete. Die Pilger über⸗= reichten sodann einen Peterspfennig im Betrage von 50 000 in Gold. Der Audienz wohnte der Cardinal Ledochowski bei. Unter den empfangenen Pilgern befanden sich zahlreiche
mit Serbien, ohne Debatte angenommen. — Auf eine als
Vertreter des polnischen Adels.
Spanien.
Die Regierung hat, wie dem „W. T. B.“ aus Madrid berichtet wird, beschlossen, drei Torpedoboote nach Cuba zu entsenden.
Serbien.
Der König wollte sich, wie ‚W. T. B.“ aus Belgrad vernimmt, gestern nach Cuprija begeben, um die durch das letz Erdbeben heimgesuchten Ortschaften zu besuchen. Von dort beabsichtige der König zum Besuch der Pferdeausstellung nach Pozsarevatz zu reisen. Am Donnerstag werde sich König Alexander sodann in Dubrovica an Bord eines Donau⸗ Dampfers einschiffen, um sich nach Kladova, gegenüber Turnseverin, zu begeben, wo am Freitag eine Zusammenkunft mit seiner Mutter, der Königin Natalie, stattfinden solle.
Bulgarien.
Die Große Sobranje ist gestern Mittags 12 Uhr in Tirnowo von dem Prinzen Ferdinand mit einer Thron⸗ rede feierlich eröffnet worden. Die Thronrede besagt. nach dem Bericht des ‚W. T. B.“: Der Prinz schätze sich glücklich, sich inmitten der vornehmsten Bürger Bulgariens zu sehen, welche von dem Volke entsandt seien, um zu einer der für das Wohl des Landes wichtigsten Fragen Stellung zu nehmen. Die ungetheilte Freude des bulgarischen Volkes über das Freigniß selner Vermählung ebensg wie die ihm und seiner Gemahlin dargebrachten Glückwünsche hätten ihn tief gerührt. Die Deputirten müßten von dem Bewußtsein der hohen Mission getragen sein, zu deren Erfüllung sie das Volk in die gegen⸗ wärtige Große Sobranje entsandt habe. Er sei überzeugt, daß der Gesetzentwurf über die Abänderung der Verfassung, welcher die Stärkung des Landes und die Sicherung seiner Zukunft und seines Fortschritts zum Ziele habe, mit der größten Aufmerksamkeit und im Hinblick auf. die Interessen und die Zukunft des Vaterlandes werde geprüft werden. — Die Sobranje wählte Petkow zum Präsidenten, Hallachow und Andronow zu Vice⸗-Präsidenten. — Abends war die Stadt Tirnowo prächtig illuminirt. Dem Prinzen Ferdinand und seiner Gemahlin wurde ein Fackelzug dargebracht. Auf die dabei an ihn gerichteten patriotischen Änsprachen erwiderte der Prinz unter Ausdrücken des Dankes.
Dänemark. Der König ist gestern Nachmittag 5is Uhr von Kopen⸗ hagen an Bord des Danebrog“ über Lübeck nach Wiesbaden abgereist.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur wirthschaftlichen Lage.
Die schon zu Ende vorigen Jahres eingetretenen Anzeichen einer gewissen Festigung der wirthschaftlichen Verhältnisse im Regierungs—⸗ bezirk Pots dam haben sich auch im letztverflossenen Vierteljahr stellen⸗ weise bemerkbar gemacht, zu einer dauernden Besserung aber noch nicht geführt. Besonders gedrückt ist die Lage des Kleingewerbes, wie vielfach angenommen wird, infolge der geringen Kaufkraft der länd⸗ lichen Bevölkerung. Dagegen hat sich besonders bei den Tuchfabriken und kleineren landwirthschaftlichen Maschinenfabriken ein Aufschwung bemerkbar gemacht.
Zur Arbeiterbewegung.
In Essen hat ein Theil der Brauer der dortigen Actienbrauerei am Sonntag die Arbeit niedergelegt. Nach den Meldungen der Blätter forderten die Brauer Verkürzung der Arbeits⸗ zeit und Lohnerhöhung. Die Verkürzung der Arbeitszeit wurde von der Brauereiverwaltung zugestanden, die Lohnerhöhung verweigert. 20 Brauer, die auf ihren Forderungen bestehen zu müssen erklärten, wurden entlassen. . ; .
In Flensburg striken, wie der „Vorwärts“ nach einem Fach⸗ blatt berichtet, die Brauer der Actienbrauerei Flensburg..
In Oderberg i. d. Mark haben nach demselben Blatt die Zimmerer wegen Lohnherabsetzung und Verlängerung der Arbeits⸗ zeit die Arbeit niedergelegt.
In Leipzig wurde in einer Versammlung der Lithograph en und Steindruckergehilfen am Sonnabend über die General⸗ versammlung des Deutschen Vereins der Lithographen ze. berichtet. Die Generalversammlung war, wie, wir nach der ‚Lpz. Ztg.“ mittheilen, von 386 Vertretern für 67 Zahl⸗ stellen besüucht. Die Einnahmen und Ausgaben des letzten. Ge— schäfts jahres betrugen 33 006 S½ und 24 400 S6, Die Buch⸗ drucker hatten von den Ausgaben 12 000 6 für sich in Anspruch ge— nommen. Das „graphische“ Cartell war im Princip angenommen worden. In Leipzig soll für den Verein eine Preßcommission er⸗ richtet weiden. — Die Versammlung erklärte sich mit diesen Beschlüssen einverstanden. . ö
In Brünn ist, wie dem „Vorwärts“ berichtet wird, in der Weicheifengießerei von Dlask ein Ausstand ausgebrochen. Ferner striken die Sortirer der Kammgarnspinnerej, angeblich infolge von Lohnabzügen und wegen zu niedrigen Aecordlohns.
In dem böhmischen Bezirk Gablonz-Tannwald sollen nach demselben Blatt 1603 Textilarbeiter entlassen worden sein, weil sie am 1. Mai nicht arbeiteten.
Kunst und Wissenschaft.
Der Senior der Berliner philosophischen Facultät, Geheime Regierungs⸗Rath Professor Dr. Ernst Eduard Kum m er ist am Sonntag im 84. Lebensjahre gestorben. Mit ihm ist der Nestor der deutschen Mathematiker dahingeschieden; bereits seit 1884 hatte er seine Lehrthätigkeit aufgegeben. .
— Die diesjährige Generglversammlung des Gesammt⸗ vereins der deutschen Geschichts- und Alterthums⸗ vereine findet, vorbehaltlich näherer Bestimmungen, im September d. J. in Stuttgart statt.
Land⸗ und Forfstwirthschaft.
Stand der Saaten.
Im Regierungsbezirk Potsdam haben die Wintersgaten im allgemeinen den Winter gut Überstanden, da sie gegen die starken Fröste im Januar durch eine lange und tief liegende Schneedecke ge⸗ chützt waren. Im April haben starke Nachtfröste bei verhältniß⸗ mäßig hoher Tagestemperatur eine nachtheilige Wirkung ausgeübt, die 3 auf leichten Boden und bei später bestellten Saaten sichtbar ist. Auf besserem Boden hahen die Saaten ein befriedigendes Aussehen, doch dürfte auch für diese nur eine schwache Mittelernte zu erwarten sein. Die Frühjahrsbestellung hat fast überall rechtzeitig in Angriff genommen werden können, nachdem die
schneeschmelze gut verlaufen war. Ueber Hochwasser sind Klagen nicht laut geworden. Die ,,, der niedrig gelegenen ändereien find über mittleren Stand nicht herausgetreten. Im Regierungsbezirk Münster ist der Stand der Wintersgaten durchweg zufriedenstellend. Die Frühjahrsbestellung wurde durch die trockene, warme Witterung der zweiten Hälfte des März außerordent⸗ lich gefördert.
Saatenstand in Oesterreich. Nach dem amtlichen Saatenstandsbericht vom 10. d. M. ist, wie ein Wolff'sches Telegramm meldet, die Bestockung der Wintersaaten bisher durch Trockenheit verhindert worden. Der Roggen hat einen nicht mehr gutzumachenden Schaden er litten, während Weizen noch erholungsfähig geblieben ist. Die Rapsfelder stehen im, allgemeinen ziemlich schlecht außer in den podolischen Theilen Galiziens. Die frühzeitig be— stellten Sommersaaten sind wegen der Trockenheit äußerst spärlich aufgegangen. Die Kartoffeln und Zuckerrüben machen manchen Nachbau nothwendig. Durch den bisherigen Verlauf des Wetters sind die Kleefelder, die Wiesen und die Hutweiden am meisten geschädigt. Der Wein hat weniger gelitten als befürchtet wurde. Das Obst steht an den Alpenkarstländern günstig, in den übrigen Gebieten nicht schlecht. Saatenstand in Bulgarien.
In Bulgarien hat die kühle Witterung des vergangenen Monats, verbunden mit Nachtfrösten, die Entwickelung der Saaten gehemmt. Aus einzelnen Bezirken kommt die Nachricht, daß die Saaten unter der Ungunst der Witterung gelitten haben, in anderen Bezirken wird dagegen der Stand als ein durch aus zufriedenstellender bezeichnet.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Dänemark. Durch Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz⸗Ministeriums vom 20. April 1893 ist die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen und Schweinen nach den Farör-Inseln bis auf weiteres verboten worden.
Cholera. Hamburg, 15. Mai. Dem W. T. B. wird berichtet: Falsche Gerüchte über neue Cholerafälle waren heute wieder au der hiesigen Vorbörse verbreitet. Nach Erkundigungen an amtlicher Stelle ist kein derartiger Fall vorgekommen. Der Gesundheitsstand in Ham— burg ist ganz ausgezeichnet.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 15. d. M. gestellt 10 172, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. . ef In Oberschlesien sind am 13. d. M. gestellt 3615, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs⸗TDersteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 15. Mai die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung; S chu l⸗ straße 106, dem Architekten Alfred Denecke gehörig; Rutzunge⸗ werth 11 00096; das geringste Gebot wurde auf 860 M festgesetzt; für dieses wurde die Preuß ische Hypot heken-Aktien⸗Bank“, Char⸗ lottenstr. 42, Ersteherin. — Blücher str. 42 und Ecke Gnęisen au . dem Maurermeister Emil Laurisch gehörig; Nutzungswerth 28 200 S; für das Meistgebot von 436 099 „6½ wurde der Kauf⸗ mann Ernst Diehle, Angermünderstr. 9, Ersteher. — Straße 122 Nr. 6 (Grundbuch von Alt⸗-Schöneberg Band 32 Nr. 1292), dem Raufmann Jameß Jacobi und den Maurermeister Otto Kohn gehörig; Flache 6,94 a; für das Meistgebot von 69 gog - wurde der Kaufmann Gustav Glienicke zu Berlin Ersteher. Alte Schönhauserstr. 33s34, dem Maurermeister August Schulze gehörig. Das geringste Gebot wurde auf 729 900 4 festgesetzt und daher weitere Gebote nicht abgegeben. . Beim Königlichen Amtsgericht 1. Berlin standen mit Zuschlagstermin am 15. Mai d. J. die nachbeeichneten Grun dstücke zur Versteigerung: Grundbuch von Reinickendorf. Band 37 Rr. 1133 auf den Namen des Handelsmanns Robert Riedel ein⸗ getragen, zu Reinickendorf, Antonienstr. 30, belegen; Fläche 436 a; Gebäudesteuer Nutzungswerth 350 ƽ; für das Meistgebot von 5260 S6 wurde der Eigenthümer K. A. Franke, Müllerstr. 125, Ersteher. — Grundbuch von Wei ßen see Band 40, Nr. 1164, auf den Ramen des Kaufmanns Adolph Schulz und einrich Wittler eingetragen, zu Neu⸗Weißensee, Straßburgerstr. . Fläche 825 a; für das Meistgebot von 54 000 S4 wurde der
Zimmermeister Wilhelm Küster, Michaelkirchplatz 4, Ersteher.
— Die Generalversammlung der Friedrich Wilh el m Preußische Lebens- und Garaäntie⸗Versicherungs⸗Aetien⸗ Geseklschaft vom 13. d. M. genehmigte die Jahresrechnung für 1692 nach dem Antrage der Verwaltung und ertheilte der Direction und dem Aufsichtsrath die Entlastung. wei, nach den Be—⸗ stimmungen ausscheidende Mitglieder, des Aufsichtsraths wurden wieder gewählt und an Stelle eines verstorbenen Mitgliedes Herr Rittergutsbesitzen Graf von Pfeil auf Kreisewitz in Schlesien neu gewählt. — Das Rechnungsjahr hat einen Gewinn von 24 488 6 ergeben, von welchen 160 914 1 an die mit Gewinn ⸗Antheil Versicherten entfallen; von den verbleibenden 113 574 66 werden dem Antrag des Aufsichtsraths und des Vorstandes entsprechend 60 009 gleich 30 S6 für jede Actie an die Actionäre vertheilt; ven einem schließlichen Restbetrage von 29 156 M werden 000 C6 der Pensions⸗ und Wittwenkasse der Beamten und 24 156 6 dem Conto für eventuelle Verluste und Bedürfnisse überwiesen. — Die mit Antheil am Gewinn Versicherten erhalten eine Dividende von 19 0/9 der Fahresprämie. Der Versicherungsbestand ist im Jahre 18092 auf 323 706 Versicherungen mit 103 6570753 66 Kapital und 196 . jährliche Rente gestiegen, hat also eine Vermehrung um 583 659 Ve. sicherungen mit 10 2364 331 ½ Kapital und 437904 jährliche Rente erfahren; dementsprechend ist die Prämieneinnahme auf 3 965 457 906 gestiegen. . ö i — hatte im Monat April 1893 nach vorläufiger Feststellung eine Einnahme von 113 189 1M. (gegen 1892 vorläufig 5470 (i, gegen 1892 endgültig 144 6 seit 1. Januar d. J. betrug die ,. . . S. (gegen 1892 vor⸗
äufig 21 192, gegen 1852 endgültig 11 774 6). läufig Die Her era kr s fn n ü ng der „Lan dschaft er Provinz Westfalen fand am 98. d. M. in Münster statt. Nach dem Geschäftsbericht traten in diesem Jahre dem Verbande 109 Mit⸗ glieder hinzu, 36 schieden aus. Ausgegeben wurden 2 040 6090 6 neue Darlehne, dagegen gelöscht 487 060 6 Am 31. Dezember 132 waren noch verzinslich 33 461 900 ( Pfandbriefe bei einer Mit⸗ gliederzahl von 2419 Grundbesitzern. Der Ueherschuß der Verwal. jung betrug 80 890 , der Reserve. und Betriebe fonds zusammen am Jahresschlusse 495 433, 93 6 Der Verwaltung wurde die Ent⸗ lastung . . ., , Mitglieder 38 Verwaltungsraths wurden wiedergewählt. ö . 15. Mai. W. T. B. Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 υ — — Kornzukcker excl., 88 o/o Rendement —, Nachproducte erel, 75 . Rendement 15,40. Still. Brodraffinade J. zl, 00. Brodraffinade II. 30 265, Gem. Raffinade mit Faß 360,755. Gem. Melis 1. mit Faß 293156. Fest. Rohzucker f. Product Transtto f. 4. B. Hamburg pr. Mai 1733; Gd. 18,0 Br., pr. Juni 1805 Gd., 18,128. Br., pr. Juli 18,20 bez. 18,25 Br., pr. August 18,35 bez, 18.49 Br. . . 3
Frankfurt a. M., 15. Mai. (W. T. By) er hiesige Ab- rechnängzcours der Fon Stadt Buenos-Aires⸗Couzons ist auf 1 Je 235 3 unter Garantie des Eingangs bis zum 16. uli fest⸗
etzt. . ür ee pzi 15. Mai. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin; handel. . Plata Grundmuster B. Per Mai 380 , per Juni 5,827 JSοs, per Juli, 3,85 6, per August 387 66, Per Sep⸗ tember 3,0 , per Oktober 3, 23 A6, per November dige 16, per Dezember 3. 925 , per Januar 3, 923 , Her Februar 3, 925 M,
Pest, 15. Mai. (W. T. B.) Gewinnziehung der Ungarischen 100 Fl. Loose. 120000 Fl. Ser. 172 Nr. 14, 12000 Fl. Ser. 5927 Nr. 2, 5000 Fl. Ser. 268 Nr. 47; je 1000 Fl. Ser. 874 Nr. 49, Ser. 2597 Nr. 5, Ser. 3046 Nr. 12, Ser. 5927 Nr. 18. London, 15. Mai. (W. T. B.) Nach einer Meldung des Reuter'schen Bureaus' aus Sydney hat die dortige Commercial Banking Company heute bis auf weiteres ihre Zahlungen ein⸗ gestellt. Das Kapital betrug 600 000 Pfd. Sterling in voll ein⸗ gezahlten Actien zu 25 Pfund. ! Y dem „Reuter'schen Bureau“ aus Sydney gemeldet wird, hat de Regierung wegen der finanziellen Krisis den Zwangs— curs eingeführt. . Commercial Banking Company hatte 10 300 000 Pfd. Sterl.A Depots, 10 800 900 Activa und 12 400 000 Passiva. A. Zrisbagne wird die Zahlungseinstellung der Bank Permanent Jenefit Building and Banking Company gemeldet. i dem fe en Bureau aus Brisbane von heute gemeldet wird, hat die Regierung von Queensland die, Garantie für die Noten der Queensland National Bank im Betrage von 250 000 Pfd. Sterling übernommen. . Dem Reuter'schen Bureau! wird aus Brisbane von heute gemeldet: Die Queensland National Bank hat ihre Zahlungen eingestellt. Das Kapital der Bank beträgt 1 600 900 Pfd. Ster), in Actien von 10 Pfund, welche zur Hälfte eingezahlt sind. Es steht eine Reconstruetion der Bank beyor. Die Bank, of North Queensland hat ebenfalls ihre Zahlungen eingestellt. Das Kapital beträgt hier 500 000 Pfd. Ster, wovon die Hälfte eingezahlt ist,. Der Makler Hodgson hat seine Zahlungen eingestellt. Zwei weitere kleinere Firmen haben ebenfalls suspendirt. Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 6. Mai bis 12. Mai: englischer Weizen 2325, fremder 22 358, engl. Gerste 42, fremde 2787, engl. Malzgerste 29 462, fremde — engl Hafer 741, fremder 68 757 rts., engl. Mehl 21 174, fremdes 52 363 Sack. An der Küste 4 Weizenladungen angeboten. 65 Javazucker loco 183 ruhig, Rüben-Rohzucker loco 173 ruhig. — Chile⸗Kupfer 4335/1, pr. 3 Monat 433. . — 16. Mai. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Sydney wird die Suspendirung der Zahlungen der Commercial Bank of Sydney der Zurücknahme von 1 illion Pfund Sterling während der letzten drei Wochen zugeschrieben. Glasgow, 15. Mai. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 5330 Tons gegen 4664 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. Bradford, 15. Mai. (W. T. B) Wolle ruhig, Garne fest. In bunten Stoffen gutes Geschäft, glatte Stoffe ruhig,.
St. Petersburg, 15. Mai. (W. T. B. Von den Pol⸗ nischen Pfandbriefen sind bisher über 40 Millionen Rubel zur obligatörischen Conversion und 16 Millionen zur facultativen Conversion angemeldet worden. ‚. Lissabon, 15. Mai. (W. T. B.) Gerüchtweise verlautet, der Finanz- Minister werde den Gesetzentwurf Diaz Ferreirg s bezüglich der auswärtigen Schuld in folgender Weise modificiren: Die Zahlung der Zinsen erfolgt mit in Gold; Aufbesserung wird zu⸗ Jesagt mit 50 Jo aus den Ersparnissen, die aus dem Rückgang des Gold⸗ agios unter 226so und aus den Mehreinnahmen der Douane über 1 400 Contos sich ergeben, und zwar bis die äußere und innere Schuld gleichgestellt sind. Die Convertirung der äußeren in innere Schuld bleibt den Inhabern 3 Monate offen gehalten. Eine weitere Ver⸗ befferung der Zinserträgnisse der inneren Schuld kommt in gleicher Höhe der äußeren Schuld zu statten.
Am storda m. 15. Mai. 3 T. B.)
inary 50. — Baneazinn 54.
J, 15. un! k Einnahmen der Serbischen Tabackregie betrugen vom 1. Januar bis 30. April 893 2599 368 Fr. (4 115771 Fr.). Die Einnahmen der Serbischen Salzregie . vom 1. Januar bis 30. April Isg3 762 55h Fr. (. soch Fr3. .
New⸗ or (i Ha (W. T. B) Die Börsse verlief durchweg unregelmäßig und erholte sich später theilweise. Der 5 der Aetien 1 294 000 Stück. Der Silbervorrath wir auf 270 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt. Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen 97 000 Unzen zu oh 78 X S3 gb. .
Am Mittwoch sollen 3 bis 5 Millionen Dollars Gold nach
ur opa ausgeführt werden. . .
ö . ö bei Eröffnung träge, war stetig fallend während des ganzen. Börfenverlaufs auf finanzielle Störungen und unerwartet ungänstige Kabelberichte. Schluß schwach. — Mais schwächte sich nach Eroͤffnung etwas ab, später erholt, weil die sichtbaren Vorrãäthe sich mehr vermindert hatten, als erwartet wurde, Schluß stetig.
Visible . an Weizen 72 682 000 Bushels, do. an Mais 7 830 000 Busphels. . ö Chicago, 15. . (W. T. B) Weizen nach Eröffnung fallend auf finanzielle Störungen infolge der aus Australien gemel⸗ deten Fallissements. Später trat eine lebhafte Reaction ein, weil die Erwartung Platz griff, daß die sichtbaren Vorräthe eine bedeutende Abnghme er ahren würden. Im weiteren Verlaufe trat wieder eine Abschwächung ein, weil die Abnahme der sichtbaren Vorräthe hinter den Erwartungen zurückblieb. — Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später erholt. Schluß stetig.
Verkehrs⸗Anftalten.
Bremen, 16. Mai. (W. T. B) Norddeutscher Llopd. Der Schnelldampfer ‚Kaiser Wilhelm II.“ ist am 14. Mai Rachmsttags von Rew- York via Gibraltar nach Genua abgegangen. Der Schnelldampfer Trave“ hat am 14 Mai Nachmittag die Reise von Southampton nach New-⸗Nork fortgesetzt. Der Post⸗ dampfer, Baltimore hat am 153. Mal Nachmittags St. Vincent passirt. Der Postdampfer Köln“ ist am 14. Mai Vormittag? in Bahia angekommen. Der Postdampfer Weser⸗ ist am 14. Mai Nachmittags in New York angekommen. Der Postdampfer „Shio“ hat am 15. Mal Abends die Reise ven Corunna nach dem La Plata fortgesetzt. Der Postdampfer Dresden hat am 14. Mai Morgens Lizard passirt. Der Pestdampfer „Graf Bismarck‘ hat am 14. Mai K die Reise von Santa Cruz nach Brasilien fortgesetzt. er Reichs Postdampfer Hohenzollern“ hat am 14. Mai Nachmittags die Reise von Southampton nach Genua fortgesetzt. Der Schnell dampfer Fulda“ hat am 15. Mal Vormittags die Reise von. Gibraltar näch New-Hork fortgesetzt. Der Postdampfer „Berlin?, vom La
lata kommend, ift am 15. Mal Mittags in Antwerpen an⸗ gekommen. Der Postdamper „Leipzig“, nach Brasilien bestimmt, sst am 14. Mai Abends in Antwerpen angekommen. Der Reichs⸗ Postdampfer . ö.. . 15. Mai Morgens die Reise von . Said na uez fortgesetzt. r,, ö. 1 6k T. B.) Der Lloyddampfer Berenice“ ist, von Konstantinopel kommend, gestern Mittag hier
n.
. 15. Mai. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Scot“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen, der Union⸗Dampfer ‚Tartar“ gestern auf der Heimreise in Szuthampton angekommen, Der gastle⸗ Dampfer „Merrose“ ist heute auf der Ausreise in Durban angekommen.
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Theater und Musik.
m Königlichen Opernhau se werden am Donnerstag Bizet's Dice ß. 6. . rustigana“ gegeben. Am Freitag ge⸗ langt „Die Götterdämmerung. (3. Abend des Dramen Cyklus Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner) mit den Damen Sucher, Götze, Hiedler, Leisinger, Herzog, Lammert und den Herren Gude hut Stammer, Schmidt und Fränkel zur Aufführung. — Für Verdis
per März 3, 924 , per April 3,925 „, per Mai —
Falstaff“ giebt sich bereits ein reges Interesse kund; es sind schon