Trockenheit wurde um so empfindlicher, als auch die letzte Dekade des März ohne Niederschläge verlaufen war, sodaß fast überall Dürren von dreiwöchiger, in manchen Gebieten sogar von fast sechswöchiger Dauer vorgekommen sind. Gleichzeitig war die Bewölkung eine so geringe und dementsprechend die Sonnenscheindauer ein so hohe, wie sie in unferen Breiten nur äußerst selten beobachtet wird. Lediglich in der zweiten Dekade, um den 13. und 17. gewannen Depressionen, welche bon Nordosten vordrangen, einen Einfluß auf das Wetter und brachten bei trübem Himmel Schnee und Regenfälle, insbesondere für die östliche Hälfte der Monarchie, wobei die Tagestemperatur gleich⸗ zeitig erheblich herabging. Sonst aber war Deutschland während des ganzen Monats in ein Gebiet hohen Luftdrucks aufgengmmen, dessen Kern sich mehrfach verschob, zumeist aber im Nordwesten — über Großbritannien oder über der Nordsee — lag. Daher wehten in Rorddeutschland fast stets Winde aus dem nördlichen Quadranten, welche das heitere, trockene Wetter im Gefolge hatten.
Gleiwitz, 20. Mai. Das „D. B. H.“ meldet: Heute ist hier ein furchtbarer Wolkenbruch niedergegangen, der eine große Ueberschwemmung und bedeutenden Schaden verursacht hat.
Lübeck, 22. Mai. Nach Meldungen aus Wiborg ist der übel möfer „ Loutfe“, Gapitän Bormeister, gestern Nach— Lübecker Dampfer „Louise“, Capitän Bormeister, gestern Nach⸗ mittag im Bjorkesund auf Grund gestoßen und gesunken.
40 Gewinne von 1500 6 auf Nr. 1507. 10 665. 12903. 16190. 16191. 18124. 21 029. 26 024. 38 911. 38 635. 16196. 53 172. 565 947. 57 084. 60 505. 63 481. 77794. 78 951. 82 368. 82 522. 87 735. 93116. 101 278. 102164. 102182. 105 095. 109738. 122337. 137 220. 145 S50. 155761. 155 840. 161 . 3 36 162 288. 170393. 176 656. 178 999. 179790. 183 379.
39 Gewinne von 500 M auf Nr, 2096. 2102. 35342 9403. 10 233. 11162. 13037. 28 9838. 37 7856. 38 233. 38 23. 39 678. 40 876. 55 343. 55 700. 57 239. 66 838. 69 108. 73 876. 82 083. 111 939. 113 673. 117 607 135 982. 135 536. 139 272. 140 852. 148199. 149182. 159 677. 155 779. 155 969. 156 957. 164 223. 170 636. 183 757. S4 255. 187 787. 189 645.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse der 188. Königlich preußischen Klassenlotterie fielen in der Vor— mittags⸗Ziehung: .
1 Gewinn von 30 0090 S auf Nr. 129z5.
3 Gewinne von 15 000 M6 auf Nr. 5743. 16747. 85 740.
1 Gewinn von 10 000 16 auf Nr. 150 970. .
3 Gewinne von 5000 46 auf Nr. 8) 355. 194 722. 15203.
A Gewinne von 3000 S auf Nr. 10 825. 13340. 21 467. 47 729. 59 003. 59 015. 59 782. 70 882. 73 C937. 76 708. 78 012. 98 607. 101 275. 103 177. 103 361. 116272. 122779. 128452. 132111. 137 452. 142 388. 149 446. 150 057. 152 886. 166525. 183 111. 188778. ö
28 Gewinne von 1500 6 auf Nr. 23. 5352. 14 741. 21 674. 21 788. 32 327. 36 305. 37 636. 59 084. 63 865. 64768. 69 950. 69981. 73 060. 73 683. 74 832. 79 633. 83 495. S6 967. 87 111. 92 223. 93 994. 98 842. 107 202 107 752. 127 422. 153 960. 174 453. .
36 Gewinne zu 500 M6 Nr. 8152. 9449. 19921. 25739. 33 372. 39 203. 45 357. 49 362. 51 694. 58 974. 65491. 68 061. 70573. 71 725. 72878. S4 178. 96 902. 100 862. 103 465. 109 039. 110 230. 111423. 118956. 121 867. 125732. 129 851. 135 028. 135 052. 135 471. 142537. 149 805. 149 997. 163 898. 165 589. 167 160. 188 129.
letzten Platz besetzten Hauses wieder aufgenommen. Die neuen großartigen Decorationen waren mit vielem Geschick dieser be⸗ deutend kleineren Bühne angepaßt, sodaß die Verwandlungen bei offener Scene ohne Störung vor sich gehen konnten und die Schaulust der Zuschauer dadurch wie durch die ö glän⸗ zenden Costüme und die vortrefflich ausgeführten Tänze fortgesetzt mit den buntesten Bildern beschäftigt wurde, während das Ohr sich an der ansprechenden Musik des Orchesters und dem Gesang der Mit⸗ wirkenden erfreute, auch durch den witzreichen Dialog gut unterhalten wurde. Für den Erfolg des Stücks ist in erster Linie außer der Prachtentfaltung die eee der Titelrolle von Bedeutung, die bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal die stimmbegabte, schauspielerisch beanlagte und durch vortheilhafte Erscheinung ausgezeichnete Frau Litasfchy⸗Heese übernommen hatte. Trotz einer merklichen Indisposi⸗ tion in der Stimme überwand sie alle Schwierigkeiten der anstrengenden Aufgabe mit der größten Leichtigkeit und wurde deshalb mit Beifall überschüttet und auch mit einer kostbaren Blumenspende be⸗ dacht. Herr Director Litaßfchy gab mit demselben Erfolge wie im alten Victoria⸗Theater die von ihm dort mehr als dreihundertmal gespielte Rolle des Ingenieurs Guntram, während der gleichfalls von diefen Ausführungen her in guter Erinnerung stehende Herr Pauli als der naturforschende Dr. Wupp auch hier sich unverwüstlich in seinem Humor zeigte. Ebenso machten die übrigen Darsteller sich sammtlich um die als sehr gelungen zu bezeichnende Vorstellung verdient und wurden mit dem jungen talentvollen Maler Herrn Do pe, dem Schöpfer der neuen Decorationen, wie dem Balletmeister Herrn Severini durch zahlreiche Hervorrufe ausgezeichnet. In dem glänzend beleuchteten, in frischem Grün prangenden und egen rauhe Zugluft geschützten umfangreichen Garten fanden die Zu— . während der Zwischenpausen mit Tausenden von anderen Be⸗ fuchern bei den Klängen der in ihrer kleidsamen Uniform concertirenden Kapelle des Königlich schwedischen Regiments Kronenberg, unter der Leitung des Kapellmeisters Herrn Wilhelm Aström, einen an— genehmen und erfrischenden Aufenthalt.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußi
Berlin, Dienstag, den 23. Mai
chen Staats⸗Anzeiger.
1893.
M H21I.
Internationale Columbia⸗Weltausstellung.
Chicago, Ill., Jackson Park, 3. Mai 1893.
Ein Ereigniß von höchster weltgeschichtlicher Bedeutung welches einen Markstein in der Entwickelung menschlicher Arbeit, der Wissenschaft und Kunst bedeutet, hat fich am J. Mai hier im Westen an den Ufern des Michigan-See vollzogen. Wohl kaum je zuvor sind die Blicke der gesammten civilisirten Welt in solchem Maße auf einen Punkk vereinigt gewesen, als dies bei der Eröffnung der Internationalen Columbischen Weltausstellung in Ehicago geschehen ist. Auch Wien, 20. Mai. Der Kalfer Hewlltigte dem W. T. B= ohngg in, üüberschwängliche Uebertreibungen zu verfallen, darf zufolg? auf das Gesuch der Diakonissen⸗-Anstalt zu Kaiserswerth gewiß behauptet werden, daß kaum je zuvor für ein Werk des rl ihihein! für den Bau eines Hospitals in Jeruf alem aus k aus den entferntesten Punkten der Erde menschliche fenen r afk fe foo. nergie, Stetigkeit und Thatkraft in gleichem Grade in An—
w spruch genommen worden sind, als dies für das Gelingen der Columbischen Weltausstellung der Fall war.
Daß auch das Deutsche Reich auf seinen verschiedensten und bedeutungsvollsten Gebieten der Arbeit sich zur Betheili⸗ gung an diesem Wettkampfe seit langem gerüstet hat, ist in allen Kreisen im deutschen Vaterlande längst bekannt, da vom Beginn der Organisation für die Theilnahme Deutschlands an der Weltausstellung die öffentliche Meinung mehr und mehr sich für die Bedeutung des ganzen Unternehmens erwärmt hat, und nach und nach auch in den weitesten Kreisen ein leb⸗ haftes Interesse dafür wachgerufen worden ist. In welcher Weise die Regierungen des Deutschen Reichs und der Einzelstaaten, ins— besondere auch die hochherzige Initiative Seiner Majestät des Kaisers dazu beigetragen haben, daß, wie es zur Stunde nicht mehr bezweifelt werden darf, Deutschlands Betheiligung an dem großen Unternehmen nahezu auf allen Gebieten einen Erfolg bedeutet, ist dem deutschen Volke aus den verschiedensten Phasen, welche die Entwickelung der Dinge genommen hat, nicht fremd geblieben, und es erübrigt heute nur, an dieser Stelle ein Bild dessen zu geben, was an dem denkwürdigen Tage, an welchem die Eröffnung stattgefunden hat, als die Frucht einer unendlichen Arbeit sich dem bewundernden Auge als Gesammtbild dargeboten hat.
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ordnung auch dem verwöhntesten Auge ein Schauspiel dar⸗ bieten, das seinesgleichen in der Welt nicht haben dürfte. Ohne dem Auge die Umrisse der Prachtbauten in guten Zeichnungen vorführen zu können, hält es selbstverständlich schwer, den Eindruck in einem anderen wieber hervor⸗ zurufen, dem es selbst nicht beschieden ist, diese Schöpfungen der Architektur an Ort und Stelle zu be⸗ wundern. Indessen bieten ja auch in Deutschland die leitenden illustrirten Zeitungen so reichliche Gelegenheit dar, die Einzel⸗ heiten selbst in künstlerischen Reproductibnen kennen zu lernen, daß hier von einer eingehenderen Beschreibung der Baulichkeiten und ihrer Einzellage abgesehen werden kann.
Die Eröffnungsfeier fand programmmäßig in der Weise statt, daß an dem schönsten und imposantesten Punkte, welchen die ganze Ausstellung bietet, die geladenen Gäste auf einer dazu errichteten Tribüne vor dem Administrationsgebäude sich einfanden.
. Das genannte Gebäude bildet mit seiner vergoldeten mächtig zum Himmel emporstrebenden Kuppel die Krönung und den beherrschenden Mittelpunkt der ganzen Stadt der Paläste, es bildet den Abschluß des schmaleren Endes eines längeren, rechteckigen Bassins, das zur linken Seite von der Säulenreihe des Industriepalastes eingefaßt, zur rechten von den anmuthigen Formen des Landwirthschaftsgebäudes um— geben ist, während nach dem See zu eine wunderbar schöne, doppelte Reihe von korinthischen Säulen den Ausblick nach diesem unmittelbar gewährt und zu beiden Seiten ihren Abschluß findet durch, die schimmernden Gebäude, welche für die musikalischen Aufführungen bestimmt sind.
. Eröffnungsfeier, bei welcher der Präsident der Ver— einigten Staaten mit seinem ganzen Cabinet, die Gouverneure der Einzelstaaten, eine große ÄUnzahl der hervorragendsten Würdenträger Amerikas selbst, die Weltausstellungs⸗Commissare für die verschiedenen Nationen mit ihrem Stabe, der Spröß⸗ ling des großen Entdeckers dieses Erdtheils, der Herzog von Veragua mit seiner Familie, und zahlreiche andere hervor— ragende Persönlichkeiten nebst den eingeladenen Vertretern der Presse zugegen waren, begann zur festgesetzten Zeit mit dem
welcher ihn der General-Director Davis begleitete, vom Neichs⸗ ommissar und seinem Stabe empfangen und begrüßt, und das dort aufgestellte Corps deutscher Militärmusiker, welches eben von New⸗Hork herüber gekommen war, bewillkommnete den Erwählten der Nation mit einer schmetternden Fanfare, — der einzige Gruß dieser Art, der ihm bei seiner Wanderung durch das Gebäude zu theil wurde. Sichtlich überrascht durch dasjenige, was sich seinen Augen in diesem Theil der Ausstellung bot, und unter dem Ausdrucke herzlichster Anerkennung, begab sich dann der Präsident zu m dem unserigen zunächst liegenden Hofe der österreichischen Ausstellung. Die Oesterreicher hatten gleichfalls in ihrer Abtheilung eine großartige Ausstellung, namentlich auf hem Gebiete der Keramik fertig zu stellen vermocht, was um so ö , een muß, als in allen übrigen Ab⸗ zeilungen, die amerikanische nicht ausgeschlossen, etwas Fertiges nicht zum Abschlusse . . Kö In dem deutschen Hause hatte sich währenddessen eine ein— fache, aber fröhliche Feier aus Anlaß des Eröffnungstages vollzogen. Zunaͤchst kam das herrliche Glockengeläute, welches von dem Bochumer Verein zur Ausstellung entsendet worden war und welches im Thurme des deutschen Hauses zeitweilig würdige Aufnahme gefunden hat, zur volssten Geltung, und der harmonische, wohlthuende Klang dieser Glocken fand die un— getheilteste Bewunderung umsomehr, als es das einzige Glocken⸗ geläute ist, welches sich auf der Ausstellung befindet. ae Da. das Haus an diesem Tage, von allem Rüstwerk befreit, zum ersten Mal sich in seiner ganzen originellen Schönheit den zahlreichen Besuchern darbot, so war für die Mitglieder der deutschen Colonie hier im Deutschen Hause ein Buffet bereitgestellt worden, und es fehlte auch in dem animirten Kreise nicht an einer von wahrem patriotischen Geist getragenen Rede, die, von Herrn Professor Wätzold ge⸗ halten, in beredter Weise den in' diesen Tagen herrschenden Gefühlen Ausdruck gab, während der Reichscommissar, begleitet von dem deutschen Gesandten in Washington, Herrn von Holleben, erst in etwas späterer Stunde erscheinen konnte und unter dem Jubel der Anwesenden nach dem Gesange patriotischer
Wien, 22. Mai. In dem Wien einverleibten Vorort Sim⸗ mer ing äscherte, nach einer Meldung des . W. T. B. „, eine große Feuersbrunst dreißig Gebäude, darunter dreizehn Wohnhäuser, ein. Der angerichtete Schaden wird auf 200 000 Gulden geschätzt.
Tralee, 22. Mai. Als heute ein mit Schweinen beladener Eisenbahnzu . in welchem sich auch zwei Waggons mit Fahrgästen befanden, den Berg Glenagolt, 1 Meilen von Tralee, hinabfuhr, verlor der Locomotivführer die Gewalt über die Bremsvorrichtung; infolge dessen stůrzte die Locomotive beim Passiren einer Brücke in den Fluß; sieben mit Schweinen beladene Wagen, ebenso der übrige Theil des Zuges entgleiste und wurde sehr stark beschädigt. Der Locomotivführer und zwei Heizer wurden getödtet, elf Fahrgäste schwer verletzt. . J
Christiania, 21. Mai. Durch einen Erdrutsch sind, wie .W. T. B.“ berichtet, gestenn bei Vardal vierzig Gehöfte verwüstet worden. 119 Menschen sind dabei umgekommen und nur 44 gerettet worden. angerichtete Schaden wird auf eine Million Kronen geschätzt.
Im Königlichen Opernhause gehen morgen deoneavallo's „Bajazzi“ mit Frau Herzog, den Herren Sylva, Bulß Philipp und Fränkel in Scene. Darauf folgt das Ballet „Die Rebe (Musik von Anton Rubinstein) mit den Damen Dell' Fra, Urbanska, Stoß— meister u. s. w. Am. Donnerstag wird, Richard Wagner's „Flie⸗ gender Holländer“ mit den Damen Pierson und Lammert, den Herren Bulß, Rothmühl, Stammer und Lieban gegeben, — Die Proben zu Verdi's „Falstaff' haben heute unter Kapellmeister Br. Muck's Leitung begonnen. In Wien fanden am Sonntag und Montag Aufführungen von „Falstaff' statt, die glänzenden Erfolg erzielten. ö .
Im Neuen Theater werden vom Königlichen Schau⸗ spiel morgen die Lustspiele . Die Maler und Eingeschlossen . am Donnerstag Goethe's „Iphigenie auf Tauris“ mit Fräulein Poppe, den Herren Matkowsky, Purschian, Nesper und Kahle zur Aufführung
gelangen. . Im Kroll'schen Theater wird morgen in Nicolai's Oper
Mannigfaltiges.
Bei dem am 1. April d. J. erfolgten Wohnungswechsel haben nach der von der Steuer- und Eingquartierungs⸗Deputation des Magistrats aufgestellten Uebersicht 86 344 Umzüge stattgefunden, 29 1327 Wohnungen und 506 anderweite miethssteuerpflichtige Gelasse sind unvermiethet geblieben; Miethserhöhungen sind bei 3281 Woh— nungen, Miethsermäßigungen bei 6883 Wohnungen eingetreten.
M* Ver
Chicago, 20. Mãai. W. T. B.“ meldet: Während der heutigen Sitzung des Frauencongresses stürzte eine 12 Fuß hohe
Ueber die Witterung im April berichtet die „Statist. Corr.“ zun ö st— r J Tribüne, auf welcher sich etwa 75 Frauen befanden, zusammen.
„Die lustigen Weiber, von Windsor“ als Frau Fluth die bekannte Coloratursängerin Fräulein Betty Frank ihr, Engagement für den Sommer antreten. Als Falstaff setzt Herr Riechmann sein Gastspiel fort; den Fluth wird Herr Fricke singen.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der am Sonnabend fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse
Folgendem: Noch niemals seit dem Beginn amtlicher meteorologischer Beobachtungen ist die Witterung des April in Norddeutschland eine in mehrfacher Beziehung so ungewöhnliche gewesen wie im vergan— genen Monat. Warmen Tagen, an denen das Thermometer über 15 Grad, vielfach sogar über 20 Grad stieg, folgten der Regel nach kalte Nächte, in denen die Temperatur oft unter den Gefrierpunkt sank, sodaß die Tagesschwankung der Temperatur eine außerordentlich große war und im Durchschnitt nahezu 15 Grad betrug. Zwar brachte
nach den Beobachtungen des Königlichen meteorologischen Instituts in . sin
Acht Frauen, säm schwer verwundet.
mtlich Amerikanerinnen, mehr oder minder
188. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in
der Nachmittags⸗Ziehung:
1 Gewinn von 15 600 6 auf Nr. 129 074.
1 Gewinn von 10 000 S6 auf Nr. 32403.
2 Gewinne von 5000 M6 auf Nr. 31 480. 13 674. 34 Gewinne von 3000 16 auf Nr. 18 455. , 50 102. 84200.
53 839.
30 970. 32483. S3 608.
71775. 75 825. 110 756. 111 330. 163 189. 157 729. 178 071. 178618.
23793.
63 158. 101 112. 153 132. 173 620.
21 365. 59 215. 96203. 136 8605. 166 832.
1207 151 7360 179 955.
und letzten Dekade, zumal in den we ,, vorhanden, sodaß schlie allenthalben über der normalen lag, und nur in Oberschlesien und in den 20710. 2 Grad hinter ihr zurückblieb. G 57 (OI. S9 063. 86. 127951. 162 440.
spiellose Trockenheit.
fallen, sonst aber nur wenige Milli besondere in der Uckermark und in d
die zweite Dekade eine Reihe sehr kühler Tage; doch war in der ersten
großem Einfluß auf die Entwickelung der Pflanzenwelt war die bei⸗ Nur im Nordosten und in Oberschlesien sind nennenswerthe Niederschläge — etwa die Hälfte der normalen — ge⸗
es während des ganzen Monats überhaupt nicht geregnet.
stlichen Landestheilen, ein Wärme⸗ München, ßlich die Mitteltemperatur fast in der Rheingegend bis zu 3 Grad nordöstlichen Provinzen um 1 bis anz besonders auffällig und von
meter. In vielen Gegenden, ins- en südwestlichen Landestheilen, hat
Diese (Fortsetzung
Nach Schluß der Redaction eingegangene
Depeschen.
23. Mai. (W. T. B.). Seine Königliche
Hoheit der Prinz Leopold ist zur Militär-Inspection nach Halle a. S. abgereist. Leipzig, 23. Mai. Professor Dr. Masius, Herausgeber der „Neuen Jahrbücher für Philologie und Pädagogik“, ist heute gestorben.
1th en, 23. . ; hier zwei heftige wirbelförmige Erdstöße verspürt.
(W. T. B.) Der Geheime Hofrath,
(W. T. B.) Gestern Abend wurden
Mai.
des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vam 23. Mai, 8 Uhr Morgens.
8 *
red. in Millim. 410R.
Stationen. Wind. Wetter.
Temyeratur in O Celsius
ho G.
5 balb bed. 5 wolkig 1 Regen 2 Nebel 4 bedeckt 2 heiter wolkenlos wolkenlos
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp
Belmullet .. Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm . ; St Petersburg Moskau ... Cork, Queens Kö Cherbourg. . . H mburg .. Swinemünde Neufahrwasser
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3 Regen . bed. Lwolkenlos 1Nebel 1halb bed. b heiter 3 bedeckt 3 bedeckt 3 wolkenlos 2 bedeckt 3 Dunst?) 4 wolkenl. ) heiter 3 wolkenlos 3 heiter L wolkenlos 3 wolkenlos heiter 7Twollig still halb bed.
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— 53
) Abends Gewitter. ) Thau *) Abends Wetter⸗
leuchten. Nebersicht der Witterung. Die Luftdruckvertheilung ist auf dem ganzen Ge⸗ biete ziemlich gleichmäßig; am höchsten ist der Luftdruck über Südwest⸗ und Nordost⸗Europa, am niedrigften nordwestlich von Schottland und süd⸗ lich von Frankreich. Bei meist schwacher Luft ⸗ bewegung aus variabler Richtung ist das Wetter in Deutschland warm, ziemlich heiter, ohne nennens⸗ werthe Niederschläge; in den nordwestlichen Gebiets⸗ theilen fanden stellenweise Gewitter statt, an der utschen Küste liegt die Temperatur bis zu 4 im Binnenlande bis zu 8 Grad über dem Mittelwerthe. Deutsche Seewarte.
Theater⸗Anzeigen.
Känigliche Schauspiele. Mittwoch: Opern— haus. 132. Vorstellung. Bajazzi (Pagliacei). Oper in 2 Acten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. — Die Rebe. Ballet in 2 Acten (5 Bildern) nach dem Text von Taglioni, Grandmougin und Hansen, von Emil Graeb. Musik von Anton Rubinstein. Dirigent: Musikdirector Steinmann. Anfang 7 Uhr. Neues Theater (am Schiffbauerdamm 465). 139. Vorstellung. Die Maler. Lustspiel in 3 Auf⸗ zügen von Adolph Wilbrandt. In Seene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Eingeschlossen. Lustspiel in 1 Aufzug von Karl Niemann. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 133. Vorstellung. Der fliegende Holländer. Romantische Oper in 3 Acten von Richard Wagner. In Seene gesetzt vom Qber⸗ Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Wein⸗ gartner. Anfang 7 Uhr.
Neues Theater (am Schiffbauerdamm 465). 140. Vorstellung. Iphigenie auf Tauris. Schau⸗ spiel in 5 Aufzügen von Goethe. In Seene gesetzt vom Ober⸗Regissenr Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Berliner Theater. Mittwoch: Die
naliften. Anfang 79 Uhr.
Donnerstag: Uriel Acosta.
Freitag: 37. Abonnements ⸗Vorstellung. Waise von Lowood.
Cessing Theater. Mittwoch: Brave Leut' vom Grund. Anfang 75 Uhr.
Donnerstag: Die Großstadtluft.
Freitag: Sodoms Ende.
Sonnabend: Brave Leut' vom Grund.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.
Mittwoch: Der Vogelhändler. Operette in 3 Aufzügen nach einer Idee des Bieville von M. West und L. Held. Musik von , Regie: Herr Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ mann. Anfang 74 Uhr. Im vrachtvollen Park: Großes Doppel⸗ Concert, ausgeführt von der Berliner Concert⸗ Kapelle, unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Guttschmidt, und dem vollständigen Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Leitung
Jour⸗
Die
der Wiener Liedersängerin Mirzl⸗Kirchner, der Wiener Original⸗Duettisten Lipp und Litt, des Damen ⸗Terzett Oriella, des Gesangs⸗Humoristen Alfred Bender, der Costum⸗Soubrette Elsa Rn⸗ cinska. Anfang 6 Uhr.
Donnerstag: Prinz Methusalem. Komische Operette in 3 Acten bon Carl Treumann. Musik
von Johann Strauß. Im prachtvollen Park: Großes Doppel—⸗
Adolph Ernst Theater. Mittwoch (letzte
Woche): Goldlotte. Gesangsposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt.
weise von Scene gesetzt von Adolph Ernst.
Couplets theil⸗ G. Görß. Musik von G. Steffens. In Anfang 74 Uhr. Donnerstag und folgende Tage; Goldlotte. Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. Schluß der Saison: Mittwoch, 31. Mai.
Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru⸗ mental⸗Künstler.
Residenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten · burg. Mittwoch: Zum 5. Male; Flattersucht.
Urania, Anftalt für volksthümliche Naturkunde.
Am Landes ⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12 —11 Uhr.
La papillonne.) Lustspiel in 3 Aeten von
Sardou. Deutsch von August Förster. — Vorher: Besuch nach der Hochzeit. (Une visite de nöces.) Lustspiel in 1 Act von Alexandre Dumas, deutsch von Paul Block. Anfang 745 Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Kroll's Theater. Mittwoch: Die lustigen
Weiber von Windsor. Anfang ?7 Uhr.
Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung
9r es Concert im Sommer⸗Garten. Anfang ö
Donnerstag: Zar und Zimmermgun. Sonnabend: Erstes Gastspiel von Marcella Sem⸗
brich. La Traviata.
Victoria · Theater. Belle. Alliancestraße ⁊ / Mittwoch: Zum H. Male mit vollständig neuer Aus⸗ stattung: Fran Venus. Modernes Märchen (großes Ausstattungsstück mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 745 Uhr.
Im Belle⸗Alliance⸗Garten:
Großes internationales Vocal und Justru⸗ mental ⸗ Doppel Concert und Auftreten be⸗ rühmter Specialitäten. Anfang 6 Uhr. Brillante Illumination durch 25 000 Gas⸗
flammen.
Donnerstag: Frau Venus.
Theater Unter den Linden. Mittwoch: Zum 27. Male (vollständig neu inseenirt);: Der Mikado. Burleske Operette von V. S. Gilbert. Mustk von Arthur Sullivan. — Hierauf: Zum 57. Male; Die Welt⸗Ausstellung in Chicago und Die dentsche Abtheilung in dem populären 1 Columbia. Anfang präeise 7 t.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Anna Braumüller mit Hrn. Can⸗
didaten der Theologie Hermann Pfeiffer (Berlin).
— Frl. Annie Merz mit Hrn. Gymnasial⸗Ober⸗
lehrer Dr. Hans Karbe (Groß ⸗Lichterfelde) — rl. Franziska Scherz mit Hrn. Rittergutsbesitzer
Chuh (Cliestow = Rosengarten).
Verehelicht: Hr. Departements⸗Thierarzt Dr.
Rudolf Lothes mit Frl. Margarethe Hartmann
(Köln Hannover). — Hr. Lieut. Hans Leopold
Frhr. von Maltzahn mit Freiin Emma von
Vincke (Kieh.
Geboren: Ein Sohn: e. Major Franke Hannover). Hrn. Gutsbesitzer Stille (Renk— hausen bei Lübbecke i. W.). — Hrn. Pastor Paul Hoppe (Glasow bei GrambowJ. — Hrn. von Rohr⸗Wollitz. — Hrn. Hauptmann Bruno von Hartmann (Eübtow bei Brietzig i. P). .
Gestorben: Verw. Fr. Rittergutsbesitzer Antonie Grumbach, geb. Müller (Königsberg⸗. — Verw. Fr. Pastor Mathilde Weckel, geb. Lehmann Leipzig).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anftalt. Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage), (8858) sowie die Inhaltsangabe zu Nr. G des öffent⸗ lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf
Actien und Actiengesellschaften) für die Woche vom 15. bis 20. Mai 1893.
Donnerstag: Zum 55. Male: Columbia.
des Concertmeisters Herrn Stiemer. — Auftreten
8 oöne
Wenn auf der einen Seite die freiwillige und nachhaltige Mitwirkung der verschiedensten Nationen der Erde das Ge— lingen des großen Unternehmens von vornherein zu verbürgen schien, so kann nicht verschwiegen werden, daß wohl kaum je zuvor ein großes Werk mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt hat als die Columbische Weltausstellung zu Chicago. Die Unbilden eines Winters, wie er seit Jahr— zehnten hier im Westen nicht dagewesen ist, zaben einen so hemmenden Einfluß auf die Vollendung der Arbeiten ausgeübt, daß auch die Aufbietung aller Kräfte, die Anspannung der höchsten Energie es nicht zu verhindern vermocht hat, daß die Ausstellung selbst als Fertiges sich am Eröffnungstage den aus allen Erdtheilen herbeigeströmten Gästen nicht darzubieten vermochte. Wohl waren bereits in der Zeit, als der Kaiserliche Commissar mit seinem Stabe zum zweiten Mal zur Ueber— nahme seiner Functionen in Chicago eintraf, die mächtigen und imposanten Gebäude, welche jetzt die Weltausstellung um— faßt, in ihrer ganzen Schönheit vollendet und zur Aufnahme der Ausstellungsgüter bereit. Das durch die Ein— wirkung des mächtigen Seensystems verursachte, eigenthümlich strenge Klima hat es indessen bewirkt, daß Schnee und Regen, Hagel und Sturm theilweise die völlige Fertigstellung der Gebäude im Aeußern und Innern derartig ungünstig be— einflußten, daß wochenlang von einem eigentlichen Fortschritte der Arbeit kaum die Rede sein konnte.
Nimmt man hinzu, daß der Boden, auf welchem die Ge— bäude der Ausstellung errichtet sind, von Hause aus Sand und Sumpf gewesen, so muß es immerhin mit Bewunderung erfüllen, daß das Werk dennoch bis zu dem Grade vor— geschritten ist, wie dieses am Eröffnungstage glücklicherweise der Fall war. ö
Auch aus Deutschland sind alle hervorragenden Organe der öffentlichen Meinung durch Berichterstatter, welche zu diesem Zweck entsendet worden sind, bei der Feier hier ver— treten gewesen, und so wird es an Mittheilungen über die Ein— drücke, welche diesen Herren zu theil geworden sind, nicht fehlen. Auch an Tadel und Klagen wird gewiß kein Mangel sein; denn bis zum Tage vor der Eröffnung hatten heftige Stürme und durchdringend kalte Regenschauer den Aufenthalt auf dem Ausstellungsplatze und seinem durchweichten Boden wahrlich nicht zur Annehmlichkeit gemacht, und der Eindruck, welchen diejenigen Herren, die gerade in diesen Tagen hier in Chicago eintrafen, empfangen haben, kann kein freundlicher und be— sonders günstiger gewesen sein.
Schien es am ECröffnungstage in der Frühe, als ob der dichte, über dem See und der „Weißen Stadt“ gelagerte Nebel auf eine Fortdauer der ungünstigen Witterung schließen ließe, so war doch in diesem Falle das Fest selbst durch eine unerwartete Gunst des Himmels ausgezeichnet, da im Laufe des Tages und gerade während der bedeutungsvollen Feier wärmende Sonnenstrahlen den Nebel zerrissen und der imposanten Scene ein strahlendes Gewand verliehen. In „Chicaga und im Munde der Augssteller hat Jackson Park mit seinen nahezu 150 verschiedenen Gebäuden den Namen der „Weißen Stadt“ nicht mit Unrecht erhalten da die Mehrzahl aller der großen und imposanten Bauten, ini 6 Stil gehalten, in schimmerndem Weiß sich von der Fluth des nahen Sces und dem blauen Himmel abhebt und guf jeden, der für die Schönheit der altklassischen Architektur Verständniß hat, einen überwältigenden Eindruck nicht ver— fehlen kann. Das ist auch das Lob aus aller Munde, welche Gelegenheit gehabt haben, die Ausstellung selbst zu besuchen.
Ungetheilte Bewunderung muß und wird in erster Linie den Männern zu theil werden, in deren Phantasie diefe Reihen von erhabenen und großartigen Bauten entsprungen sind, und die die Fülle von schönen architektonischen Formen, wie sie sich jetzt dem Auge darbieten, in ihrem geistigen Auge schöpferisch vorausgeschaut haben. In Wahrheit übt das Ganze auf jeden Beschauer einen fast überwältigenden Eindruck aus, da nicht nur die Mächtigkeit der Umrisse, die Größe und Höhe der Gebäude, sondern ihre Lage und malerische An—
Columbischen Marsch.
Während die illustre Gesellschaft auf der Tribüne Platz genommen, hatte sich der weite Raum vor dem Gebäude und um das Bassin herum mit einer unzähligen Menge von Menschen gefüllt, und die angrenzenden Gebäude waren bis zu den höchsten Höhen, ja bis zum Dachfirst hinauf mit Zu— schauern besetzt, die, um dem denkwürdigen Ereigniß bei⸗ zuwohnen sich nicht gescheut hatten, bis zu den gefaͤhrlichsten Punkten der benachbarten Gebäude hinaußszuklimmen.
Es folgte zunächst ein gesprochenes Gebet sowie die De— clamation eines Gedichtes durch eine Dame, Vorträge, die allerdings in dem unablässigen Brausen der Menge, welche von Zeit zu Zeit ihrer Freude über das Erscheinen des Er— wählten der Nation Ausdruck gab, spurlos untergingen.
Um so machtvoller wirklen dann die Klänge aus der Ouverture zu „Rienzi“, und nachdem diese verhallk, hielt der General-Director der Weltausstellung, Colonel Davis, eine kurze und kernige, auf die Bedeutung des Tages und die hinter uns liegende Arbeit hinweisende Rede, bei deren Schluß er den Präsidenten Cleveland ersuchte, nunmehr das Zeichen zu geben zur eigentlichen Eröffnung. ;
. Nachdem auch der Präsident der Bedeutung des Er— eignisses gedacht und den daran sich knüpfenden Hoffnungen und Wünschen beredten Ausdruck gegeben, gab er das Zeichen zum Beginn, und in demselben Augenblicke sandten die Spring— brunnen ihre mächtigen Strahlen empor, im gleichen Augen— blicke gingen auf allen Gebäuden die gestreifte Flagge der Vereinigten Staaten und die vielfarbigen Fahnen Fer be— freundeten Nationen in die Höhe; brausender Jubel übertönte das Geläute der Glocken, die von dem Deutschen Gebäude den Tag einzuläuten bestimmt worden waren.
⸗ Jedem, dem es vergönnt war, diesen weltgeschichtlichen Augenblick zu erleben, wird die Scene in ihrer Großartigkeit und eindrucksvollen Einfachheit unvergeßlich bleiben. Hatte man doch das Bewußtsein, an der Weihe eines Tages theil⸗ genommen zu haben, der für die freundlichen, internationalen Beziehungen der civilisirten Völker unter einander und für den Fortschritt menschlicher Thätigkeit auf allen Gebieten ohne Zweifel von Bedeutung sein wird.
Nach Beendigung der Ceremonie begaben sich der Präsident mit den Ehrengästen der Nation, den Mitgliedern des diplomatischen Corps und anderen Gästen zu einem Gabel— frühstück nach dem Administrationsgebäude, während die Mehr— zahl der Besucher sich nach dem großen Industriepalast verfügte, weil bestimmt worden war, daß der Präsident die Commissare der einzelnen Nationen in ihren betreffenden Abtheilungen persönlich begrüßen würde, um von demjenigen, was die Aus— stellung bietet, einen Eindruck zu gewinnen.
Glücklicherweise war es mit Aufbietung aller Kräfte der angestrengtesten Thätigkeit in den deutschen Abtheilungen möglich geworden, die Einrichtungsarbeiten bis zu einem Punkte zu fördern, daß die deutsche Abtheilung, wie unbe⸗ stritten anerkannt wird, ein vollendetes, formenschönes und eindrucksvolles Bild dessen bieten konnte, was zur Benätigung der Leistungsfähigkeit von Deutschland aus nach den Gestaden des Michigan⸗-Sees entsendet worden ist. Nicht nur, daß eines der Prunkgemächer, welches von Münchener Künnlerhand her gestellt war, sich in seiner vollendeten Schönheit zeigte, auch die Leistungen des badischen Kunstgewerbes waren in ihrer ganzen Vollendung sichtbar, und der große Hof, welcher mit den Erzeugnissen der Königlichen Berliner Porzellan Manufactur erfüllt werden wird, war zu einem Empfangs raum umgestaltet, der durch die mächtigen schmiedeeisernen herrlichen Thore aus der Fabrik der Gebrüder Armbrüster und anderer Künstler einen imposanten Abschluß fand Ueber Alles hinaus ragte mächtig empor der Aufbau, welcher durch die in Kupfer getriebene Gruppe der Germania gekrönt wird, die, aus dem Seitz'schen Atelier hervorgegangen in Berlin als höchster Schmuck des neuen Reichstagsgebändes zu dienen bestimmt ist. .
Am Eingange dieses Raumes wurde Präsident Cleveland
bei seiner Wanderung durch die große Industriehalle, auf
92 9 8 3 s ss nit j s S Lieder dem Deutschen Kaiser, dessen Initiative an erster Stelle
die Großartigkeit deutscher Betheiligung an der Weltau
zu verdanken ist, ein begeistert brachte.
Der Abend sah den Reichscommissar und den ertreter des Deutschen Reichs nebst dem hie
Herrn Dr. Buenz und den Mitgliedern der mission zu einem Mahle in engerem Kreise,
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aufgenommenes Hoch aus⸗
genannten
hiesigen Konsul deutschen Com⸗ welches dem er⸗
eignißvollen Tage einen harmonischen Abschluß gab, vereint.
„Da die Ausstellung in den meisten Gebieten lich auch in der Betheiligung der anderen fremden Nati
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und der Vereinigten Staaten bei weitem noch nicht
muß es späteren Berichten vorbehalten ble einzelnen Abtheilungen und dasjenige, was
vorragendem auf den Gebieten der Wisfenschaft,
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der Kunst und des Gewerbefleißes bei diesem internationaler
Wettkampfe bieten werden, Bericht zu erstatten.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellun an der Ruhr und i An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 19 zeitig gestellt keine Wagen.
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Beim Königlichen A 20. Mai die Grundstücke meister Carl Bonne hörig, zur Versteigerung; die Kaufleute Blaesing Ersteher.
Berlin, 20. Mai. Stärkefgbrikate und Hül Ia. Kartoffelmehl 187 —181 a. Kartoffelstärke d Frachtparität Berlin nach Werkmeister's
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