1893 / 123 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 May 1893 18:00:01 GMT) scan diff

13) der Bau⸗Handwerker⸗Kranken⸗Unterstützungskasse für Lasfeld, Petershütte und Katzenstein (E. H.),

14 . J und Sterbekasse zu Wilhelms⸗ urg (E. H.),

165) der Kranken- und Begräbnißkasse für Maurer, Dach⸗ decker und Zimmerleute in Nieder-Linda (Kreis Lauban)

8. 6.

16) , en Arbeiter⸗Kranken⸗ und Sterbekasse für Hannover und Linden (G. H.), .

17) der Kranken⸗ und Sterbeunterstützungskasse für Bau⸗ handwerker zu Bolkenhain (E. H.),

18) der ire taff in der Gemeinde Trem⸗ men (G. H.),

19) der Kranken- und Sterbekasse der vereinigten Hand⸗ werker zu Rollshausen (E. H.),

20) der Kranken- und Sterbekasse der vereinigten Bau— handwerker zu Rhumspringe (G. H.),

21) der Wollweber⸗Krankenkasse zu Herzberg am Harz E. H.), ö

22) ö. Kranken- und Sterbeunterstützungskasse (E. H.) in Dillenburg,

23) der Kranken- und Sterbekasse für Schreiner und Ge⸗ nossen verwandter Berufe zu Wiesbaden (E. H.),

24) der Allgemeinen Handwerker-Krankenkasse zu Lucken— walde (E. H.), .

25) der J anten Inet fshzungzl f für Eis⸗ dorf (E. H.),

26) ö und Sterbekasse der vereinigten Bauhand— werker und Arbeiter zu Breitenberg (E. H.),

27) der Freiwilligen Krankenkasse (C. H.) in Lütau,

28) der St. Johannes-Krankenkasse (6. H) in Bottrop,

29) dem Cigarrenarbeiter⸗-Unterstützungs-Verein (E. H.) zu St. Andreasberg,

30) der St. Josephs⸗Krankenkasse (E. H.) in Meschede,

31) der Handwerker⸗Hilfskasse in Stiepel a. d. Ruhr (CE. H.),

32) der Neuen Zeug⸗ und Raschmachergesellen⸗Kranken- und Sterbekasse für Osterode und Umgegend (6. H)

33) der Bau⸗Handwerker⸗Kranken⸗Unterstützungskasse für Förste und Nienstedt (G. H.),

34) der Germania, eingeschriebenen Hilfskasse in Peine,

35) der Eingeschriebenen . der Tuchmacher und ge— mischter Arbeiter zu Finsterwalde,

36) der Krankenkasse der Kalk- und Steinträger zu Stettin E. H.),

37) . Kranken⸗Unterstützungs- und Sterbekasse der Dienst— männer der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Han— nover (E. H.),

38) der Kranken- und Sterbekasse zum heiligen Pankratius (C. H.) zu Worringen,

39) der Krankenkasse der Handarbeiter zu Loitz (G. H.),

40 der Kranken⸗Unterstützungskasse für die Mitglieder der Gemeinde Schinkel (G. H.),

41) der Krankenkasse für die Sammtgemeinde Gesmold in Gesmold (E. H.),

42) der Krankenkasse für die Sammtgemeinde Oldendorf in Oldendorf (E. H.),

43) der Krankenkasse für die Sammtgemeinde Riemsloh— Hoyel in Riemsloh (S. H.),

44) der Krankenkasse für die Sammtgemeinde Neuenkirchen in Neuenkirchen bei Melle (G. H.),

45) der Kranken⸗Unterstützungskasse für die Tuchmacher zu Bramsche (E. H.),

A6) der Kranken- und Sterbekasse für Haus⸗ und Packknechte, Kutscher, Bediente 2c. (E. H.) zu Krefeld,

47) der Handwerks⸗Gesellen⸗ und Lehrlings⸗-Krankenkasse zu Kettwig (6. H.)

48) der Sanct⸗-Christianus⸗Krankenkasse (G. H.) zu Elberfeld,

49) der St. Josephs⸗Krankenkasse (E. H.) zu Essen,

50) der Kranken- und Sterbekasse fur Handwerksgesellen

und Lehrlinge in der Stadt Werden (E. H.), I) der Sanct Vitus⸗Krankenkasse (E. H.) zu M.⸗Gladbach, 2) der Sanct Josephs⸗Krankenkasse (6. H) zu Werden, 3) der St. Josephs⸗-Krankenkasse (G. H.) zu Krefeld, 4) der Kranken- und Sterbe⸗-Auflage bei Caspar Jäger, vormals Geschwister Grah in Wald, 55) der Freiwilligen Krankenkasse für Seidenweber und Wirker (G. H.) zu Beeck, S6) dem Allgemeinen Krankenverein zu Staudernheim (E. H.), 57) der Kranken- und Begräbnißkasse für Schneider, Mützenmacher und Kürschner (G. H.) in Cassel, 58) . Freien Unterstützungskasse in der Gemeinde Premnitz ! . S.), 59) der Krankenkasse der Metallarbeiter (G. H.) zu Lucken— walde, 60) der „Aesculap“, eingeschriebenen Hilfskasse in Freyen— stein,

ist auf Grund des S752 des Krankenversicherungsgesetzes in

der Fassung des Gesetzes vom 10. April 1892 (Reichs⸗Gesetzbl.

S. 379) die Bescheinigung ausgestellt worden, daß sie, vor⸗

behaltlich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen

des § 75 a. a. O. genügen. Berlin, den 23. Mai 1893. Der Minister für Handel und Gewerbe. In Vertretung: Lohmann.

)

Königreich Preusen.

Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.

Der Kreis⸗Thierarzt Dr. Arndt zu Schweidnitz ist, unter Entbindung von seinem gegenwärtigen Amt, in die Kreis— Thierarztstelle für die srest Koblenz (Stadt und Land), mit dem Amtssitz in Koblenz, 9 und ihm zugleich die commissarische Verwaltung der Departements⸗-Thierarztstelle für den Regierungsbezirk Koblenz übertragen worden.

Abgereist:

der Präsident des Reichsbank⸗Directoriums Dr. Koch, in Dienstangelegenheiten nach der Rheinprovinz, nach Metz und Frankfurt a. Main.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich. Preusßzen. Berlin, 25. Mai.

Der Kaiserliche Gesandte in Brüssel, Wirkliche Geheime Rath Graf von Alvensleben hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub angetreten. Während seiner Ab⸗ wesenheit fungirt der Legations-Rath Prinz von Thurn und Taxis als Geschäftsträger.

Der Regierungs-Assessor Scheck zu Gammertingen, Re⸗ gierungsbezirk Sigmaringen, ist bis auf weiteres dem Land⸗ rath des Kreises Schlawe, Regierungsbezirk Köslin, zur Hilfe⸗ leistung in den landräthlichen Geschäften zugetheilt worden.

S. M. Fahrzeug „Loreley“, Commandant Capitän⸗ Lieutenant Grolp, ist am 23. Mai in Beirut eingetroffen und beabsichtigt, am 27. d. M. nach Smyrna in See zu gehen.

S. M. Schiffsjungen⸗Schulschiff J Com⸗ mandant Corvetten⸗Capitän Stubenrauch, ist am 22. Mai in Newport eingetroffen und beabsichtigt, am 21. Juni die Heimreise anzutreten.

Württemberg.

Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Katharina von Württemberg hat sich, wie der „St.⸗A. f. W.“ meldet, gestern zu vierwöchigem Kurgebrauch nach Marienbad be— geben. Seine Hoheit der regierende Herzog von Sachsen— Altenburg ist am Dienstag in Stuttgart angekommen.

Hessen. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat sich, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, am Dienstag mit der Prinzessin Alix zum Besuch Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich nach Kronberg begeben.

Mecklenburg⸗Schwerin.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog wird, wie die „Meckl. N. erfahren, am 30. d. M. von Luzern in Colmar zur Besichtigung des dort, garnisonirenden Mecklenburgischen Jäger⸗Bataillons Nr. 14 eintreffen.

Mecklenburg⸗Strelitz.

Zur Feier der goldenen Hochzeit Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin am 28. n. M. wird, wie man den „M. N.“ aus Neu strelitz schreibt, in allen Kirchen des Landes Festgottesdienst stattfinden.

Oefsterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser traf gestern Morgen 65½ Uhr in Bruck zur Besichtigung des dortigen Lagers ein. Im Gefolge Seiner Majestät befanden sich die Militär-Attachss von Deutschland, Frankreich, Italien, Rußland, Spanien und Rumänien.

Der „Pol. Corr.“ zufolge hat der Kaiser die Beschlüsse der Dresdener internationalen Sanitäts-Conferenz ratificirt. Das Ratifications-Instrument ist demnächst nach Berlin gesandt worden.

Wie „W. T. B.“ meldet, ließ der Kaiser der Familie des ehemaligen Ministers von Schmerling durch den General⸗Adjutanten von Paar sein Beileid ausdrücken. Es condolirten ferner: Erzherzog Karl Ludwig und Gemahlin, der Minister⸗Präsident Graf Taaffe sowie die übrigen Minister.

Der Statthalter von Böhmen Graf von Thun und Hohenstein ist am Mittwoch in Wien eingetroffen.

Der gemeinsame Staats⸗Voranschlag für 1894, welcher den heute in Wien zusammentretenden Delega—⸗ tio nen vorgelegt werden wird, beläuft sich, nach Abzug des Zollüberschusses in Höhe von 44 370180 Fl., auf 100 878 320 Fl., oder 4101106 Fl. mehr als im Vorjahre. Das ordentliche Heereserforderniß ist um 5 276 800 Fl. größer, das außerordentliche um 1 4800 Fl. geringer als 1893, sodaß das thatsächliche Mehr des Heereserfordernisses 1002000 Fl. beträgt.

Großbritannien und Irland.

Wie die „Daily News“ melden, ist die Vermählung des Herzogs von York mit der Prinzessin Mary von Teck ö den 6. Juli d. J. festgesetzt.

Der Kampf um die Homerule-Bill wird während der Vertagung des k von den Führern der gegnerischen Parteien in großen Versammlungen fortgesetzt. In Belfast, wohin sich, wie gestern berichtet wurde, der frühere Minister— Präsident Mar guis von Salisbury begeben hat, fand einer telegraphischen Meldung des „Wolff'schen Bureaus“ zu⸗ folge gestern Abend eine große unionistische Versamm— lung statt, an der 5060 Personen theilnahmen. Lord Salisbury erklärte in seiner Erwiderung auf eine Be— willkommnungs-Resolution, daß die Amendements zur Homerule⸗-Bill, welche die Suprematie des Reichsparlaments in Irland und das Veto der Krone festsetzten, garkeinen Schutz gegen eine Regierung gewährten, die von den Partei gängern der Erzbischöfe Walsh und Healy geleitet würde. Salisbury , Mäßigung und ermahnte, 6 jeder Ge⸗ waltthätigkeit zu enthalten. Ferner führte er aus, die Homerule⸗Bill sei das Werk des Premier⸗-Ministers Gladstone allein, nicht das Resultat der öffentlichen Meinung. Die Stellung des Oberhauses sei uneinnehmbar; das Oberhaus, welches die Meinung Englands und Ulsters repräsentire, würde niemals vor Drohungen zurückweichen. In einem Vortrage, den Mr. Bryce, der Kanzler des Herzog— thums Lancaster, am Dienstag Abend iͤn Aberdeen hielt, bemerkte er, daß seit Menschengedenken keine Regierung so herzlich von ihrer Partei unterstützt worden sei, wie das gegenwärtige Ministerium. Der Redner bestritt, daß die englischen und schottischen Gladstonianer der irischen Frage überdrüssig seien. Zu dieser selbst bemerkte er, daß dem irischen Parlament drei Beschränkungen auferlegt würden; erstens durch den Umstand, daß jedem Gesetz, welches diesen Beschränkungen widerspreche, ungestraft der Gehorsam verweigert werden könne, zweitens durch das Veto des Vice— Königs und drittens durch die Befugniß, jedes ungerechte Gesetz durch ein Reichsstatut ungültig zu machen. Zum Schluß lobte Mr. Bryce die irischen Abgeordneten und gab der Meinung Ausdruck, daß der Zweck der entschiedenen Oppo— sition gegen die Homerule⸗-Bill der sei, die Durchführung

Rußland.

Die Kaiserliche Familie ist gestern Nachmittag 5 Uhr wohlbehalten in Moskau eingetroffen. Der Groößfürst Georg Alexandrowitsch ist aus der Krim nach dem Kaukasus zurückgekehrt.

Anläßlich des 25 jährigen Bestehens des St. Peters⸗ burger slavischen Wohlthätigkeits vereins fand vorgestern in St. Petersburg eine festliche Vereinssitzung statt, in welcher der Vereinspräsident Graf Ignatiew, wie der „Regierungsbote“ meldet, eine kurze Skizze der Thätigkeit des Vereins während der 25 Jahre seines Bestehens verlas. Dem amtlichen Blatte zufolge war jedes slavische Volk in der Versammlung vertreten. Mehrere Delegirte, z. B. derjenige der Kroaten, waren eigens nach St. Petersburg gekommen, um dem Verein ihre Glückwünsche zu überbringen. Die Vertreter der Serben, Kroaten, der in Galizien lebenden Russen, der in Rußland wohnenden Bulgaren und der Slaven, welche russische Lehranstalten besuchen, gaben in ihren Glückwünschen unter Anerkennung der Verdienste des Vereins dem Wunsch Ausdruck, daß der Verein seine frucht— bringende Thätigkeit fortsetzen möge. Im Laufe der Sitzung wurden Glüͤckwunschtelegrimme des Fürsten und des Erbprinzen von Montenegro, des montenegri— nischen und des serbischen Metropoliten, sowie Tele— gramme und Glückwunschschreiben verschiedener russischer und ausländischer Gesellschaften verlesen. Der „Regierungsbote“ macht ausführliche Angaben über die Summen, welche der St. Petersburger slavische Wohlthätigkeitsverein für die Aus bildung junger Slaven, für Büchersendungen in slavische Länder, für die Unterstützung slavischer Nothleidenden u. s. w. verausgabt hat. Das Stammkapital des Vereins wird von dem amtlichen Blatt auf 108 695 Rubel, das Reservekapital auf 104165 Rubel beziffert.

Italien.

Die Ministerkrisis hat nunmehr in der in der gestrigen Nummer des Blattes als wahrscheinlich bezeichneten Weise ihre Lösung gefunden. Der „Agenzia Stefani“ zufolge hat der König die Demission des Gesammtcabinets nicht an— genommen, sondern nur diejenige des Justiz⸗-Ministers Bo nacci. Gestern Abend 8 Uhr wurden von dem König die Decrete unterzeichnet, durch welche der Senator Eula zum Justiz-Minister und der Senator Gagliardo zum Finanz-Minister ernannt wird. Eula und Gagliardo haben dem Monarchen alsbald den Eid geleistet.

Spanien.

Der Justiz⸗Minister und der Kriegs-Minister haben nach einer Mittheilung des „W. T. B.“ aus Madrid vom gestrigen Tage den Minister-⸗Präsidenten Sagasta davon benachrichtigt, daß sie beschlossen hätten, ihre Entlassung zu nehmen. Die „Correspondencia“ will wissen, daß Maura zum Justiz-Minister, Capdepon zum Minister des Innern, Calleja zum Kriegs-Minister und Becerra zum Minister für die Colonien ernannt werden würden. Die übrigen Ministerportefeuilles würden in den Händen ihrer bisherigen Inhaber verbleiben.

Schweiz.

Der Chef des schweizerischen Landwirthschafts-Departements, Bundes-Rath Deucher wird, nach einer Mittheilung des, Wolff“ schen Bureaus“ aus Bern, ein gemeinsames Vorgehen der Bundes und Cantonalbehörden veranlassen zur Bekämpfung der Nothlage der Landwirthschaft im kommenden Winter. Insbesondere soll durch gemeinsame Ankäufe überseeischer Kraftfuttermittel, namentlich von Preßheu und Preßstroh, Vorsorge getroffen werden.

; Niederlande.

Die Zweite Kammer hat gestern mit 64 gegen 9 Stim

men die fünfjährige Verlängerung des mit der nieder—

ländischen Handelsgesellschaft über Consignation der

e s I

Kulturerzeugnisse von Niederländisch-Indien geschlossenen Ab kommens genehmigt.

Belgien.

Wie dem „W. T. B.“ aus Brüssel gemeldet wird, beab⸗— sichtigt der der äußersten Linken angehörende Dep. Ferron morgen in der Kammer an den Justiz-Minister eine Inter— pellation über die (in der gestr. Nr. d. Bl. unter „Arbeiter⸗ bewegung“ mitgetheilte Ausweisung der zu dem Gruben— arbeiter⸗Congreß eingetroffenen französischen Delegirten Basly und Lamendin zu richten.

Griechenland.

Der König und die Königin besichtigten, wie W. T. B.“ aus Athen meldet, gestern das im Hafen von Piräus ankernde französische Geschwa der und nahmen an Bord „Formidable“ das Diner ein.

Rumänien.

Die eigentlich mit dem gestrigen Tage beendigte Parla—⸗ mentssession ist, wie schon nach einer in Nr. 121 d. Bl. mitgetheilten Meldung des „W. T. B.“ erwartet wurde, zur Erledigung mehrerer bringlicher und wichtiger Gesetze bis zum L Juni verlängert worden. Die Kammer hat den Gesetzentwurf wegen Aenderung der Modalitäten bei der Wahl l der Bischöfe und Metropoliten angenommen.

Die Königin Natalie von Serbien ist gestern in Bukarest angekommen und auf dem Bahnhof von dem König empfangen worden.

Bulgarien.

Anläßlich der am Dienstag begangenen Cyrill- und Methudfeier wohnten, wie „W. T. B.“ aus Tirnowo berichtet, Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gemahlin dem Gottesdienste bei. Hierauf fand eine Vor— stellung des Offiziercorps des 2. Cavallerie⸗Regiments statt, bei welcher die Prinzessin als Inhaberin des Regiments in der Uniform desselben erschien. Nach dem Vorbeimarsch der Truppen veranstaltete die Stadt ein Bankett, bei welchem Prinz Ferdinand den ersten und Stambulow den zwelten Toast ausbrachte.

Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung der Sobranje stand die Berathung der Adresse zur Beant—⸗ wortung der Thronrede. Der Tag des con iu fes ist noch nicht festgesetzt.

Schweden und Norwegen.

In dem norwegischen Ministerrath, welcher am 20. d. M. abgehalten wurde, gelangte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Antrag der norwegischen Regierung zur

anderer Regierungsbills zu verhindern.

Annahme, daß an der Resolution des Storlhings vom

27. Juli 1892 über die Vertagung der Konsulatsfrage keine Aenderung vorgenommen werde. Der Antrag ist in⸗ zwischen im Storthing eingebracht worden und wird zusammen mit der (in Nr. 114 d. Bl. erwähnten) Interpellation Ullmann über die Konsulatsfrage berathen werden.

Amerika.

Wie der „New⸗Nork Herald“ aus Panama erfahren haben will, hätte am Sonnabend in Nicarag ug zwischen den Truppen der Regierung und den Aufständischen abermals eine Schlacht stattgefunden, welche zwölf Stunden gewährt haben soll. Die Regierungstruppen seien geschlagen und hätten fast die Hälfte an Todten, Verwundeten und Deserteuren verloren; der Rest sei demoralisirt.

Asien.

Die „Times“ meldet aus Simla: ein Offizier, der aus dem Pamirgebiet zurückgekehrt sei, habe berichtet, daß die Russen einen Lagerplatz für 1600 Mann am Murg hab herrichteten; er glaube, daß diese Anzahl bereits dort eingetroffen sei, und daß die russische Regierung be⸗ absichtige, im Laufe des Somm ers Truppen in das Thal des Oxus zu senden.

Parlamentarische Nachrichten.

Preußischer Landtag. Herrenhaus.

t des Staats⸗ Eulenburg, ᷣ— andels-⸗Minister

er für Landwirth⸗

en

Seit der letzten Sitzung sind verstorben der Fürst und Altgraf zu Salm-Reifferscheid, Graf von Seherr— Thoß und Freiherr von Manteuffel-Redel; das Haus ehrt das Andenken der Verstorbenen in der üblichen Weise. Neu eingetreten ist Gans Cdler Herr zu P utlitz.

Die Vorlage, betreffend die Ausdehnung des Gesetzes vom 19. Mai 1891 auf das Gebiet der Volme und ihrer Nebenflüsse, wird genehmigt; ebenso in zweiter Abstimmung mit großer Mehrheit der Gesetzentwurf, be— treffend Aenderung des Wahlverfahrens; nach der Geschäftsordnung fand eine Debatte nicht mehr statt.

Darauf folgten Petitionen. Die Petitionen von Land— gemeinde Empfängern wegen Pensionsberechtigung werden der Regierung als Material überwiesen; Petitionen der Verwaltungssecretäre der Rheinprovinz wegen Regelung ihrer Anstellungs - und Pensionsverhältnisse werden durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt, ebenso die Petitionen des Landesvereins geprüfter Zeichen⸗ lehrer höherer Lehranstalten wegen Verleihung eines angemessenen officiellen Titels für Zeichenlehrer und die Petition des Weichenstellers Welge wegen Nachzahlung von Pension. Die Petition des Provinzialvereins“ für Posen wegen Hexabsetzung des Frachtsatzes für Kalirohsalze zum Düngen wird der Regierung als Material überwiefen.“ „Schluß 244 Uhr. Nächste Sitzung: Freitag 12 Uhr (Geschäftliche Behandlung der Sten ergesetz e). ,

D = Der Bureau-Director des Abgeordnetenhauses Geheime Regierungs⸗Rath Kleinschmidt hat ein Ve rzeichniß der im Land— tage noch nicht erledigten Vorlagen zusammengestellt. Im Abgeordnetenhause warten zwölf Regierungsvorlagen der Ver— abschiedung. Von größerer Bedeutung sind die Gesammtabstimmung über das Gesetz wegen Aufhebung direeter Staatssteuern, die dritt? desung, des Gesetzes über die Verbesserung des Volksschulwesens und des Diensteinkommens der Volksschullehrer, die zweite und dritte Lesung des Gesetzes, betreffend Ruhegehaltsklassen für die Lehrer und Lehrerinnen an den öffentlichen Volksschulen. Der Erledigung warten ferner die Interpellation des Grafen Douglas wegen der Cholera— gefahr und acht Initiativanträge aus der Mitte des Hauses, sowie 25 Commissionsberichte über Petitionen. Im Herrenhaufe fteht noch aus die Berathung der Vermögenssteuer, der Communalsteuer, der Wahlgesetznovelle und des Secundärbahngefetzes.

Wahlangelegenheiten.

Der „Westf. Merkur“ berichtigt die gestern von uns der „Germania“ entnommene Notiz, wonach Graf Ballestrem sein Landtagsmandat in Meppen niedergelegt habe. Wie Graf Ballestrem dem Blatte schreibt, hat er sein Landtags⸗ mandat nicht niedergelegt, aber er hat das Wahlcomité im Wahlkreise Meppen gebeten, von seiner Wiederwahl Abstand zu nehmen.

W Am 14 Mai hat Professor Hänel auf dem nach Neu— münster einberufenen freisinnigen Parteitag für Schleswig⸗Holstein eine Rede gehalten, worin er sich über die Militärvorlage, wie folgt, aussprach:

Die schleswig⸗holsteinischen Abgeordneten der freisinnigen Partei sind trotz ihres Vorurtheils für den zuerst eingenommenen Stand punkt nach gewissenhafter Prüfung zu der Ueberzeugung gelangt, daß die Militärvorlage nicht in ihrem ganzen Umfang, nicht in ihren recht⸗ lichen Formulirungen, aber in ihrem militärischen Kernpunkt, in wefent— lichen Grundlagen gerechtfertigt ist. Der Kernpunkt, die wesentliche Grundlage der Militärvorlage wurzelt in der uns erwiefenen politischen und militärischen Nothwendigkeit einer wesentlichen Verfstärkung der kriegs⸗ tüchtig ausgebildeten Mannschaft unserer Armee, die mit' der gegen⸗ wärtig bestehenden Friedenspräsenzstärke nicht erzielt werden kann.

ie Regierung forderte eine Vermehrung des Ausbildungs⸗, des Lehrpersonals, sie forderte erhöhte Garantien für die Schnelligkeit und Sicherheit der Mobilmachung. Diesen beiden Zwecken dient die neue Formirung von 173 Halbbataillonen und die Erhöhung der Etatsstärke vom niederen auf den mittleren Etat bei 126 Infanterie⸗Regimentern. Hiermit habe ich das, bezeichnet, was nach unserer Ueberzeugung politisch und militärisch voll berechtigt und als solches erwiesen ist, waz die Festhaltung des Standpunktes, eine Erhöhung der Friedenspräsenz⸗ stärke und jede Neuformation zu verweigern und doch die Durchfüh⸗ rung der zweijährigen Dienstzeit zu fordern, unmöglich macht. Die Regierungsvorlage ging allerdings hierüber ein weites Stück hinaus. Sie forderte eine weitere Reihe von neuen Formationen für die Fuß⸗ und Feld⸗Artillerie, für die Pioniere, den Train, die Eisenbahn⸗ truppen, selbst für die Cavallerie, und außerdem bei 22 Infanterie⸗ Regimentern die Erhöhung von dem mittleren auf Den hohen Etat. Im Vergleich hiermit ist der Antrag Huene, der schließlich den Mittelpunkt der Debatte und dessen Ablehnung den Grund der Auf⸗ lösung bildete, eine nicht unwesentliche Herabminderung. Wenn ich, wie ich hiermit bekenne, bereit gewesen wäre, unter einer bestimmten Voraussetzung für den Antrag Huene zu stimmen, so wäre dies ge⸗

schehen aus allgemeinen politischen Erwägungen: die Besorgniß vor einem leidenschaftlichen Wahlkampfe; die nur zu nahe lie r e g n gr keit, daß aus dem Wahlkampfe varlamentarische Mehrheiten hervorgehen, die entweder nur durch die Coalition socialistischer, radicaler und ultra⸗ montaner Elemente oder nur durch die Vorherrschaft der mit Antisemitismus und Agrarierthum verbündeten Conservativen gebildet werden; die durch alle historischen Vorgänge erhaͤrtete Wahrscheinlichkeit, daß ein Konflikt mit der Regierung um die Militärvorlage eine Erstarkung der liberalen Gegengewichte, die gerade jetzt mehr als jemals unsere innere gntwickelung fordert, verhindern werde. Professor Hänel kam zum Schluß seiner Rede darauf hinaus, daß auf elner gesetzlichen Fest⸗ legung der zweijährigen Dienstzeit bestanden werden můsse.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

g49Der internationale Grubenarbeiter-Congreß in Brüssel hat sich gestiin in einer Resolution für) das Princip der gesetz lichen Festsetzung des Arbeitstages in den Gruben auf acht Stunden, die Ein⸗ und Ausfahrt eingeschlossen, ausgesprochen, sowie für die Anwendung gesetzlicher Mittel zur Erlangung des Achtstunden-Arbeitstages. Für die Resolution stimmten 994 000, dagegen 100 000 Stimmen. Der Artikel 3 der Resolution, wonach anfangs des nächsten Winters der all— meine Ausstand erklärt werden soll, falls die einzelnen Staaten den Achtstundentag nicht bewilligen, wurde mit N4 000 gegen 12002 vertretene Stimmen angenommen. Die französischen, belgischen, deutschen und österreichischen Delegirten stimmten mit der Majorität; die englischen Delegirten für die Gebiete Durham und Wales stimmten gegen den Artikel. Der Artikel der Nesolution, nach welchein der Congreß sich aus⸗ schließlich mit internationalen Fragen zu beschäftigen hat, wurde durch Erheben von den Sitzen angenommen. Ferner wurde, wie „W. T. B.“ meldet, einstimmig die Abschaffung der Frauenarbeit in den Bergwerken beschlossen.

Zum Ausstand der Riemendreher in Barmen wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben:

. In einer Versammlung von 54 Arbeitgebern mit 1317 Riemen— tischen wurde, nachdem festgestellt worden war, daß der Ausstand der Riemendreher, wenn auch noch nicht beendet, fo doch in Abnahme be⸗ griffen sei, beschlossen, einstweilen im Hinblick auf die ernsten Folgen für diele tausend Arbeiter und ihre Familien von der Verhängung der in Aussicht genommenen Betriebssperre abzusehen, im übrigen den Be— schluß vom 18. Mai aufrecht zu halten (vgl. Nr. 120 d. Bl.) und den 10 stündigen Arbeitstag, dessen Einführung nach Lage der Verhältnisse durchaus unzulässig sei, auch dann nicht zu bewilligen, wenn einer oder der andere der in der Versammlung nicht anwesenden Betriebs— unternehmer ihn einführen follte. Die Anwesenden schlossen sich zu einer Vereinigung zusammen, um Arbeiterausstände in Betrieben der Mitglieder zu verhüten und zu bekämpfen.

In Magdeburg hielten die unabhängigen“ Soeial⸗ demokrgten am Sonntag eine Versammlung ab, zu der, wie die Mgdb. Ztg.“ berichtet, auch Theilnehmer aus Leipzig, Braunschweig, Berlin ꝛc. eingetroffen waren. Herr Lit fin-Berkin sprach über die Trennung von den fractionellen Socialdemokraten; für die bevor— stehende Reichstagswahl wurde die Stimmenthaltung empfohlen.

Aus Ham burg berichtet die Hamb. B.-H.“: Den Arbeitern, die bei der Ausschachtung des zu erbauenden Petroleumhafens beschäftigt sind wurde Dienstag früh von den ÄUngestellten des Bau— übernehmers Vehring mitgetheilt, daß die Arbeitszeit von 5 Uhr Morgens statt 6 Uhr bis 7 Ühr Abends (mit den üblichen Ruhepausen) ausgedehnt worden, daß jedoch eine Lohnerhöhung für die längere Arbeitszeit nicht stattfinde, sondern wie vorher 3 ½ 30 3 pro Tag gezahlt werde. 189 der dort beschäftigt en, zum theil polnischen Ar⸗ beiter erklärten, sich hierauf nicht einlassen zu wollen. Sie verließen ohne irgendwelche Ruhestörung die Arbeitsstellen.

In Sierendorf bei Wien befinden sich, wie der Vorwärts“ berichtet, die Arbeiter der Fabrik von Da widowski und Bruckner im Ausstande.

In Krakau sind, wie ein Telegramm des bereits 12090 Maurergesellen ausständig; der Arbeitszeit auf 10 Stunden.

. B.“ meldet, M a5 zen Verkürzung

Kunst und Wissenschaft.

„Den von dem Cultus-Minister getroffenen Anordnungen entsprechend, sind die demselben unterstellten Museen bereits an den vergangenen Sonntagen bis um 6 Uhr Nachmittags dem Publikum geöffnet gewesen. Wie wir hören, ist in den meisten Museen der Besuch in den Nachmittagsstunden ein recht zahlreicher gewesen.

Die Pgriser Akademie der Wissenschaften wählte, wie dem . W. T. B.“ gemeldet wird, den Lehrer der Physik an der Universität Leipzig, Professor Wiedemann zum correspondirenden Mitglied ihrer physikalischen Section.

Handel und Gewerbe.

engestellung für Kohlen und Koks Ruhr und in Oberschlesien. n sind am 23. d. M. gestellt 3680, nicht recht⸗ ine Wagen.

3Zwangs⸗Vetsteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am 2A. Mai das Grundstück Triftstr. J. dem Mehlhändler FJofef Schrade gehörig, zur Versteigerung; Nutzungswerth 5420 „S; für das Meistgebot von 85 000 16 wurde der Rentier Wilhelm gge zu Berlin Ersteher. Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 29. Mai 1893 im „Berliner Hof' statt. Magdeburg, 24. Mai. (W. T. B. Zuckerbericht. Kornzucker exel,, von 92 9/0 —, Kornzucker excl., 88 / Rendemem Nachproduete exel., 75 o,o Rendement 15,50. Still. Brod raffinade J. 31.00. Brodraffinade II. 30 25. Gem. Raffinade mit Faß 3075. Gem. Melis L. mit Faß 29,75. Ruhig, Preise nominell. Rohzucker J. Produet Transito f. . B. Hamburg pr. Mai 18,223 Gd., 18,30 Br., pr. Juni 18,3 18,52 bez., 18,55 Br., pr. August 18,6 stetig, neue ruhig. Leipzig, 24. Mai. (W. T. B.) Kammzug-⸗Termin« handel. La Plata Grundmuster B. per Mai 3, S 6, per Juni 3,89 , per Juli 3.832 S, per August 3,85 S, wer Sep⸗ tember 3, 0 M, per Oktober 3,929 66, per Rovember 3,9723 , per Dezember 3.95 M, ver Januar 3.977 S, per Februar 3, 77 M, ber März 3, 6, per April 3, M, per Mal W Umfatz 40 000 kg. Mannheim, 24. Mai. (W. T. B.) Produetenmarkt. Weizen pr. Mai 1700, pr. Juli 17,95, pr. November 17,35, Roggen pr. Mai 15.36, pr. Juli 15,90, pr. November 15.50. Hafer per Rai 16,00, per Juli 16,05, per Noveinber 15, 15. Mais pr. Mai 12,25, pr. Juli 11,50, pr. November 12.00. Wien, 24. Mai. (W. T. B) Ausweis der österreichi sch⸗ unggrischen Stagts bahn G(österreichisches Netz vom II. bis 20. Mai 659 669 Fl., Mehreinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 32692 Fl. Pest, 24. Mai. (W. T. B). Pro ductenmarkt. Weizen schwach, pr. Mai⸗Juni 8,50 Gd., 8,55 Br., pr. Herbst 8,33 Gd.,

8, 5 Br. Hafer pr. Herbst 6,54 Gd, 6.55 Br. Mais pr. Mai⸗

Juni 5,33 Gd, b,3ß. Br., per Juli-August 5, 48 Gd., 5,50 Br. Kohlraps pr. August⸗ September 157 Gd., 53 Br.

London, 24. Mai. Nach einer Meidung des Reuter'schen Bureaus“ aus Sydney nahm die gesetzgebende Versammlung einen Gesetzentwurf zur Unterstützung der 50 G66 Depositare der Banken an, welche ihre Zahlungen eingestellt haben. Der Gesetzentwurf ent⸗ hält folgende Bestimmungen: Der Staatsschatz verzichtet auf seine Vorzugsrechte und emittirt Schatz bons im Betrag von zwei Millionen Pfund Sterling, mit welchen er den Depositaren 50 o auf die Certificate, welche die Höhe ihrer Depots ausweisen, auszahlt.

London, 24. Mai. (W. T. B. An der Küste 14 Weizen⸗ ladungen angeboten.

s Yo. Java zucker loco 185 fest, Rüben-Rohzucker loco 18 fest. Chile⸗-Kupfer 434, pr. 3 Monat 44.

St; Petersburg, 24. Mai. (W. T. BJ Dem „Grashdanin“ zufolge hätte der Reichsrath einer Vorlage des Finanz⸗Ministers über Maßnahmen gegen das Börsenspiel mit CGreditbillets, ferner über eine regelmäßige Führung der Börsengeschäfte, sowie über die Be— rechtigung des Finanz⸗Ministers, jederzeit die Bücher der Banquier und Börsenmakler zu revidiren, zugestimmt. .

Dem Pernehmen nach wird das Mitglied der Verwaltung der St. Petersburger Discontobank Petrokokino definitiv zum Director der Bank an Stelle des verstorbenen Directors Sack ernannt worden.

Mailand, 24. Mai. (W. T. B.) Die Einnahmen des Italien ischen Mittelmeer⸗-Eisenbahnnetzes während der zweiten Dekade des Mai 1893 betrugen nach provisorischer Er⸗ mittelung im Personenverkehr 1 263773 Lire, im Güterverkehr L325 945 Lire, zusammen 3 689 723 Lire, im Vorjahre 3 077387 Lire, mithin mehr 12 336 Lire.

Amsterdam, 24. Mai. (W. T. B.) good ordinary 50z. Bancazinn 53.

éKonstantinopel, 24. Mai. (W. T. B.) Ein Kaiser⸗ liches Frade sanctionirte die Erneuerung der Abänderung der im Jahre 1886 zwischen dem Staatsschatz und der ottomanischen Bank abgeschlossenen Convention, durch welche der EGredil ber= selben auf eine Million türkische Pfund erhöht wird.

New⸗Pork, 24. Mai. (W. T. B.) Die Börse eröffnete matt und zu niedrigen Cursen und blieb im weiteren Tageslaufe sehr, lustlos. Der Umsatz der Actien betrug 155 06 Stä Der Silbervorrath wird auf 270000 Unzen geschätzt. Silber⸗ verkäufe fanden nicht statt. Die Silberankäufe für den Staats— schatz betrugen 181 009 Unzen zu 82,93 à 83,06.

„Weizen schwächte sich nach Eröffnung etwas ab auf matle Kabelberichte, Verläufe des Auslands und günstiges Wetter im Westen, später erholt auf Deckungen der Baissiers. fa stetig Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab auf günstiges Wetter und Zunahme der Ankünfte im Innern, fsteigerte sich später auf aus⸗ gedehnte Exportnachfrage. Schluß fehr fest.

Chicago, 24. Mai. (W. T. B) Weizen schwächte sich nach Eröffnung etwas ab auf geringe Platzfrage, schwächere Kabel⸗ berichte, Verkäufe der Haussiers und Baiffiers und infolge des Re⸗ giexungsberichts, später erholt auf Deckungen der Baifsiers. Schluß stetig. L Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später er⸗ holt. Schluß sehr fest.

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Verkehrs⸗Anstalten.

v BKBremen, 25. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Havel“ hat am 24. Mai Morgens Dover passirt. Der Schnelldampfer, Spree“ ist am 25. Mai Nachmittags bon NewYork via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Berlin' ist am 23. Nai Abends in Antwerpen angekommen. Der Schnelldampfer Fulda“ ist am 24. Mai Vormittags von Genua via Gibraltar nach . J Der J ö ö . am 24. Mai, Vormittags Quessant passirt. Der Postdampfer Leipzig? hat am 24. Mai Morgens die Reise von Lissabon nach Brasilien fortgesetzt. Der Reichs⸗ Postdampfer „Hohen⸗ zollern“ ist am 23. Mai Abends in Reapel angekommen. Der Schnelldampfer Lahn“ hat am 24. Mai Morgens Dover passirt; er überbringt 692 Passagiere und volle Ladung. . Lendon, 24. Mai. (W. T. B.) Der Uniondampfer Mexican“ ist heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen.

Theater und Musik.

Kroll's Theater.

In einer wohlgelungenen Vorstellung der Nicolaji'schen Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ wurde gestern Abend den zahlreichen Besuchern des Königssaales eine angenehme Unter⸗ haltung und ein hoher künstlerischer Genuß bereitet. Als Frau Fluth trat das neu verpflichtete Mitglied, das von feinem Mitwirken in dem Gastspiel der Gesellschaft des Herrn Angelo Neumann im Lessing⸗ Theater als gut geschulte Coloratursängerin wohlbekannte Fräulein Betty Frank zum ersten Mal an dieser Kunststätte auf und erntete für ihren Gesang wie füuͤr ihr frisches und humoristisches Spiel reichen Beifall. Fräulein Ippen unterstützte sie recht verständnißvoll, sodaß besonders das Briefduett im erffen Act mit bedeutender Wirkung zur Geltung kam. Herr Riechman n, der den Falstaff sang, wurde sogleich beim Erscheinen freudig begrüßt.

Seine Leistung in dieser Rolle fst bekannt, fodaß es genügt zu ver⸗ sichern, daß er gut bei Stimme und bei besker Laune war. Den Wuth gab Herr Fricke gleichfalls ganz wortrefflich. Das Duett dieser beiden Herren im zweiten Act rief stũrmische Heiterkeit hervor, sein Schluß mußte auf allgemeines Ver⸗ langen wiederholt werden. Die Jungfer Reich wurde von Fräulein Bracken hammer bei launigem Spiel sicher und mit wohlklingender Stimme gesungen. Auch die Herren AÄranvi als Fenton, Schmidt als Junker Spärlich und Krähmer als Doctor Cajus trugen das Ihrige zu dem hübschen Erfolg der Aufführung bei, die von Herrn Kapellmeister Thienemann mit gewohnter Sicher“ heit geleitet wurde. In den Zwischenpausen gewährte der wieder⸗ eröffnete prachtvolle Concertpark mit der von der Kapelle des 2. Garde⸗ Regiments z. F. unter Leitung des Königlichen Musikdirigenten Herrn

Meinberg ausgeführten Militärmusik eine erfrischende Erholung.

Im Königlichen Opernha use wird am Sonnabend Mozart's „Don Juan“ mit den Damen Pierson und Leisinger, den Herren Bulß und Mödlinger in den Hauptrollen gegeben. Die Mit⸗ glieder der Sealagesellschaft treffen heute Abend in Berlin cin. Üm vielfachen Wünschen entgegenzukommen, werden die Falstaff ? Vor⸗ stellungen, von denen, wie bereits gemeldet, die erste am J. Juni statt findet, um 75 Uhr beginnen. Im Neuen Theater bringt das Königliche Schauspiel am Sonnabend das Lustspiel ‚Die Büste“ mit den Damen Schramm Conrad und Plan, den Herren Keßler, Hertzer und Arndt, sowie das Lustspiel ‚Eingeschlossen' zur Aufführung. Im Berliner Theater geht morgen sowie am Sonntag Abend „Die Waise von Lowood“ mit Agnes Sorma und Ludwig Barnay in Scene. Für Sonnabend ist Wichert's Lustspiel „Der Freund des Fürsten“ angesetzt, mit Agnes Sorma, Antonie Baumeister, Ludwig Stahl und Emanuel Stockhausen in den Hauptrollen, und der Sonntag Nachmittag bringt zu ermäßigten Preisen den Kauf. mann von Venedig“.

Im Residenz⸗Theater bleibt Sardou's Tlattersucht! bis zum Schluß der Saison, dem 31. d. M., auf dem Spielplan. In der bereits angekündigten Wohlthãätigkeits. Vorstellung, die in Kroll's Theater am 39. d zum Besten der Kinder⸗ Bewahranstalt Pappelallee Nr. 110 stattfindet, wird Fräulein An⸗ tonietta dell' Era mit Herrn Oscar Blenke in ‚Kurmärker und 6. auftreten. In dem „Versprechen hinterm Herde giebt Fräulein Rosa Poppe die Rolle der Nand'l. Die Preise der Plãtze sind: J. Parquet 4 , II. Parquet 3 6, Balcon 1. Meihe 3

2., 3. und 4. Reihe 2 M 50 3, Eintrittspreis 1 9 Mit Frau

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