1893 / 134 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Reaction auf Verkäufe und große sichtbare Vorräthe. Das Sinken

der Preise wurde später durch Käufe der Platzspeculanten wieder aus-

gn Schluß fest. Mais allgemein fest während des ganzen ages.

Verdingungen im Auslande.

Dänemark. 15. Juni, 12 Uhr. Maskinchefen for Statsbanedriften ,, , , . , MWMaskinafdelings Regnskabsförer, arhu s. Lieferung von: l 1100 Stück Fensterglas. agenlichtglãsern, bogenförmigem, farbigem Glas, 300 , rundem, . Glas. Bedingungen und ö an Ort und Stelle.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 7. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd Der Schnelldampfer Trave, von New⸗JYork kommend, ist am 5. Juni auf der Weser angekommen. Der . Darm⸗ stadt ‘, von Baltimore kommend, ist am 5. Juni anf der Weser angekommen. Der Dampfer „Asia“, nach dem La Plata bestimmt, ist am 3. Juni in Montevideo an ekommen. Der Reicht, Post⸗ dampfer Karlsruhe! hat am 5. Juni die Reise von Neapel nach Genua . Der Reichs Postdampfer Braun⸗ schweig! hat am H5. Juni die Reise von Genua nach Neape! fortgesetzt. Der Schnelldampfer Elben, am 27. Mai von Bremen und am 28. Mai von Southampton ab⸗— gegangen, ist am 6. Juni in New-NYork angekommen. Der Post— dampfer . Grgf Bismarck! hat am 4. Juni die Reise von Rio de Janeiro nach Bahia fortgesetzt. Der Postdampfer Weimar /), am 18. Mai von Bremen abgegangen, ist am 6. Juni in Balti⸗ more angekommen. Der Postdampfer Dresden“, am 27. Mai von Bremen abgegangen, ist am 4. Juni in New-⸗Nork angekommen. Der Reichs Postdampfer „Oldenburg“, von Sst⸗Asien kommend, hat am 6. Juni Ouessant passirt.

London, 6. Juni. (W. T. B.) Der Un ion-Dampfer „Pretoria“ ist heute auf der Ausreise von Lissabon abgegangen.

Theater und Musik.

In dem zum Victoria⸗Theater gehörigen Belle-Alliance—⸗ Garten gab gestern die aus 45 Mußfikern bestehende Kapelle des L Badischen Leib⸗Grenadier- Regiments unter Leitung des Königlichen Musikdirectors Herrn A. Boektge eines ihrer, historischen Koncerte“ und erregte damit auch hier, wie schon auswärts, das leb—⸗ hafteste Interesse der zahlreich erschienenen Zuhörer. Den Anfang der Vorträge bildete der Wormser Marsch (aus dem 14. Jahrhundert), der seiner Zeit beim Pfeifergericht- gespielt wurde (eine in dem ehemaligen Zunftwesen der Spielleule entstandene Bezeichnung). Diesem schwung— vollen, im Trio sehr melodiös gehaltenen Marsch folgten die historischen Albumblätter, nach Originalen aus dem 13. bis 19. Jahrhundert, sehr geschickt zusammengestellt von Herrn Boettge, die in chronologischer Anordnung alte Volkslieder, einen polnischen Aufzug, einen kurpfälzischen Zapfenstreich, einen Marsch Friedrich's des Großen, sowie mehrere andere bekannte und beliebte Armeemärsche enthielten. Diesen mit meisterhafter Präcision in der Zusammen— wirkung und mit lebendiger Ausdrucksweise ausgeführten Plecen folgte ein so rauschender Beifall, daß noch einige Zugaben gewahrt wurden. Ein Mitglied der Kapelle erfreute hierauf durch eine „Sonata detta del Monte“ (1632) für Oboe mit Saxophon⸗Begleitung, in deren Vortrag der Solist eine ausgezeichnete Virtuosität erkennen ließ. Den Beschluß des historischen Concerts bildete das mit patriotischer Begeisterung aufgenommene Lied „Prinz Eugen“, nach welchem lauter Herporruf des Dirigenten erfolgte. Dieselbe Kapelle hatte zu Anfang des Rbends abwechselnd mit der Kapelle des Victoria⸗Theaters mehrere beliebte Orchesterstücke unter wohlverdientem Beifall ausgeführt, der auch der Kapelle des Hauses sowie den humoristischen Vorträgen der hier bereits vortheilhaft bekannten Sänger und Sängerinnen zu theil wurde. Be— sendere Anerkennung gebührt auch dem Herrn Director Litaschy für die Veranstaltung Heß Concerts.

Im Königlichen Opernhause wird am Freitag „Die Regimentstochter mit Frau Herzog in der Titelrolle gegeben. Darauf folgt das Ballet „Slavische Brautwerbung“.

Im Neuen Theater bringt das Königliche Schauspiel am Freitag Paul Heyse's Hans Lange. zur Aufführung.

Im rie drich⸗Wilhelmstädtischen Concert Park findet am Sonnabend das erste große Park-⸗Fest statt. .

Am 26. August d. J. gedenkt Direckor Lautenburg die nächste Spielzeit des Residenz-Theaters mit Max Halbe's Drama Jugend“ wieder zu eröffnen.

Nicht, wie ursprünglich angekündigt, am Sonnabend, sondern bereits morgen geht im Thegter Unter den Linden die Conti'sche Operette „Der Taugenichts“, in welcher feilen Clara von Kury vom ungarischen Volkstheater in Budapest ihr Berliner Gastspiel beginnt, zum ersten Mal in Scene.

Aus Augsburg wird das am 5. d. M. erfolgte Ableben des

Dom⸗Kapellmeisters Dr. Hans M. Schletterer gemeldet. Er war 1824 in Ansbach geboren und hat sich durch eine Reihe musik⸗ historischer Schriften, wie eine Geschichte des deutschen Singspiels, eine solche der kirchlichen Tonkunst, Studien zur Geschichte der franzö⸗ sischen Musik, Biographien ꝛc. bekannt gemacht auch beachtenswerthe Vocalcompositionen, sowie eine vortreffliche Chorgesangschule ver⸗ öffentlicht. Um die Stadt Augsburg machte er sich durch Gründung der dortigen Musikschule und des Oratorienvereins verdient.

In Coburg findet, wie die „Cob. Ztg.“ mittheilt, in diesen Tagen unter dem Ehrenvorsitz des Herzogs von Sachsen— Coburg⸗Gotha die Conferenz statt, in welcher über den von Seiner Hoheit ausgesetzten ODpernpreis endgültig entschieden wird. Von auswärtigen Comitémitgliedern werden General. Musikdirector Hofrath Schuch aus Dresden, Hofkapellmeister Sucher aus Berlin, elfe er Dr. Reinecke aus Leipzig, Graf Nieolaus Esterhazy gus Wien, Dr. Freiherr von n, aus Berlin und Director Lüp⸗ schütz aus Dresden in Coburg eintreffen und als Gäste des Herzogs im Herzoglichen Residenzschloß wohnen.

Mannigfaltiges.

Die gemischte Deputation des Magistrats und der Stadtverord— neten, die mit der Erörterung der Frage, betreffend die Einver— leibung der Vororte in den Stadtbezirk Berlin, betraut ist, hielt am Dienstag Abend unter Vorsitz des Ober⸗Bürgermeisters Zelle eine Sitzung ab, in welcher die Vorschläge ihrer Subcommission in . gezogen wurden. Die Deputation hat, nach der N.A.⸗Z., beschlossen, die Vorschläge der Subcommission zwar in Bezug auf das ganze linke Spreeufer zu genehmigen, also Treptow, Rixdorf, Hasenhaide, den 18. Polizeibezirk von . mit einem kleinen Theile von Schöneberg, sowie gleichfalls auf Vorschlag der Subeommission Martinikenfelde , dagegen auf dem rechten Spreeufer nur Stralau, Rum melsburg, Colonie Friedrichsberg, nicht aber Lichtenberg, Hohen-Schönhausen, Weißensee und Pankow, sodaß die jetzige Weichbildgrenze gegen Norden und Nordosten voll— ständig bestehen bleiben würde.

Gestern Abend gegen 8z Uhr brach in der in der Müller und Fennstraße belegenen Chemischen Fabrik Schering, und zwar in der zweiten Etage des nach Norden gelegenen Gebäudes ein unbe— deutender Brgnd aus, welcher, in einem Trockenschrank auf noch nicht ermittelte Weise entstehend, auf den durch Brandmauern ab— gegrenzten Theil des Gebäudes beschränkt blieb. Die durch Privat— melder verständigte Feuerwehr war binnen wenigen Minuten zur Stelle, und löschte den Brand schon bis 94 Uhr. Bie Fabrikationsstörung ist, eine unbedeutende und erstreckt sich auf minderwerthige Präparate— Die Einrichtungen in dem gesammten Fabrikbetriebe sind derartig, daß bis auf gewisse Entfernungen, die durch die Brandmauern abgegrenzt sind, das Feuer localisirt wird. Diese Einrichtungen bewäͤhrken sich auch bei dem gestrigen Brande vorzüglich.

Köln, 5. Juni. Der Premier⸗-Lieutenant von Sandrart II. vom Feld-⸗-AUrtillerie⸗ Regiment Nr. 8 hat, wie der „Köln. Z.“ mit⸗ getheilt wird, bei Gelegenheit eines Remonte⸗Commandos nach Tra—⸗ kehnen einen Fernritt von seiner Garnison Saarlouis nach Tra⸗ kehnen, also von der französischen nach der russischen Grenze, unter— nommen. Der Reiter ist auf untrainirtem, erst acht Tage vorher gekauftem Pferde am Sonntag, 28. Mai, früh von Saarlouis aus abgeritten und über Kgiserslautern Frankfurt a. M. Fulda Eisenach

2

eingetroffen. Er hat also eine Strecke von 792 km, etwa die Halfte des ganzen Weges, in sieben Tagen zurückgelegt.

Neu sstadt a. d. H., 6. Juni. Gestern sind, wie der Köln. 3. telegraphirt wird, in der ganzen falz schwere Gewitter nieder⸗ gegangen. Der Blitz schlug in Niederhöchstadt, Böbingen, Luftadt

und in die n, Kirche zu Speyerdorf ein. heim wird demselben

Aus Wein⸗ latt gemeldet: Der Landwirth Hilpert von

Sulzbach und dessen Frau, die gestern während eines Gewitters unter einem Baum Schutz gesucht hatten, sind vom Blitz erschlagen

worden.

Leipzig, 7. Juni. Vor dem vereinigten Zweiten und Dritten Strafsenat des Reichsgerichts begannen dem ‚W. T. B.“ zufolge heute im Schwurgerichtssaal des hiesigen Landgerichts die Ver—

handlungen in Anarchi sten.

dem Hochverrathsprozeß gegen sieben Angeklagt sind der Bergmann Blasius Graffer

aus Scheifling, der Handelsmann Heinrich Schürmann aus Mül— heim, der Tischler und Orgelbauer Anton Schönberger aus

Lerben, der

Bergmann Gerhard Lanius aus Beckerath, der

Bergmann Michael Müller aus Oberbreisig, der Steinhauer Johann Müller aus Essen, der Bergmann Adalbert Golz aus Brodin. Die k haben die Rechtsanwälte Dr. Klöppel, Haber und

Putzler ü

ernommen. Zu den Verhandlungen sind 19 Zeugen und

Sachverständige geladen. Auf Antrag des Ober⸗Reichsanwakts von Tessendorf wurde für die ganze Dauer des Prozeffes der Ausschluß der Oeffentlichkeit beschlossen.

Chemnitz, 3. Juni. Der „K. Z.“ wird geschrieben: Ein ge⸗ waltiges Bauwerk seltener Art, das jetzt seiner , , entgegen⸗ r

geht, nachdem drei Jahre daran gearbeitet worden ist,

t unserer

Gegend den Besuch vieler auswärtiger Techniker zu, welche die Art der Ausführung zu sehen wünschen. Bei dem zwei Stunden von hier

gelegenen Orte

Einsiedel wird, um die Stadt Chemnitz aus—

reichend mit Wasser versorgen zu können, eine Thalsperre, ähnlich der bei Remscheid geschaffenen, hergestellt, die jedoch noch mächtigere Bauten erfordert als jene. Trotzdem wird der

hier künstlich

reichen, wie der von Remscheid, weil die

zu schaffende See nicht den Umfang er—

2

zodenverhältnisse hier minder

günstig sind. Es handelt sich um die Absperrung eines Thales mit zwei kleinen Seitenthälern in der Weise, daß ein Wasserspiegel von 40 000 am erzielt werden kann. Der gesammte Wasserinhalt der Thal⸗ sperre, der bei Remscheid auf 1 Million Kubikmeter gebracht werden kann, wird hier nur 330 9000 ebm betragen. Dagegen hat die bei Ein⸗ siedel errichtete, das Wasser abdämmende Mauer am Fuße die gewaltige Stärke von 22 m, während bei Remscheid nur 145 m erforderli

waren. An der Krone beträgt die Mauerstärke der beiden Thal

sperren 4 m. Unter Terrain gegründet sind hier 10 m, dort 4 m. ö

Die Länge der Mauer an der Krone beträgt hier 185 m, dort 170 m, die Höhe vom Grundablaß bis zum Ueberlauf 18 m, bei Remscheid 15,5, m. Da der tägliche Wasserverbrauch in Chemnitz im Durch— schnitt etwa 7000 ebm beträgt, so würde die Thalsperre mit ihrem Gesammtwasserinhalt von 330000 cbm die 150 600 Einwohner zählende Stadt auch ohne Mitwirkung der bisherigen Leitung

17 Monat lang

Lem berg,

mit Wasser versorgen können.

6. Juni. Infolge anhaltender Regengüsse ist

laut Meldung der W. T. B. im Gebiet des Dniestr eine große Ueberschwem m ung eintzetreten. Viele Ortschaften an den Flüssen Stryi, Sepiea und Lomnieng sind ebenfalls unter Wasser gesetzt. In den Vorstädten von Tysmienica flüchteten die Einwohner auf die Dächer; in Slotwing wurden mehrere Häuser weggeschwemmt. Straßen und Brücken sind theils ganz weggerissen, theils gefährdet; der angerichtete Schaden ist sehr bedeutend. Der Regen dauert ununterbrochen fort. Aus Czernowitz wird von heute gemeldet: Der seit vier Tagen in der Bukowina niedergegangene Regen hat erst heute Vormittag auf⸗—

gehört. Das Sereth und Die Vorstadt

Austreten der Flüsse Czeremosz, Suezawa,

Pruth hat. bedeutende Schäden verursacht. von Gzernowitz, Kaliczanka, ist überschwemmt

und die unteren Stadttheile schweben in ernster Gefahr. Es sind auch zahlreiche andere Ortschaften überschwemmt; Häufer stürzten ein, Brücken sind weggerissen und die Communication ist vielfach unterbrochen.

Belzig Beelitz am Sonnabend, 3. Juni, Abends 75 Uhr, in Berlin (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 7. Juni, 8 r Morgens.

D „— *

40R.

eeressp.

red. in Millim.

Wind. Wetter.

Stationen.

in O Celsius

50 GC.

Bar. auf 0 Gr. u. d. M Temperatur

Weingartner.

2 3 82

Aberdeen .. Christiansund 773 3 Dunst Kopenhagen. 771 wolkenlos Stockholm. 771 wolkenlog aparanda . 772 wolkig t Petersburg 773 Moskau... 768

Cork, Queens. ö 772 Gherbourg 772 ar, n, , , 774 1 7778 burg. 770 wolkenlos winemünde 769 heiter Neufahrwasser 767 Memel ... 767 heiter 23 11 wolkig suster 771 bedeckt Narlsruhe . 770 Dunst!) Wiesbaden. 770 wolkenlos München.. 769 W heiter?) Chemnitz.. 1.769 wolkenl. 5) 1 168 heiter 11 764 3 Regen Breslau... ]!765 bedeckt 3 . 9688 wolkenlos 1 6 heiter . 7163 ill bedeckt

1 Gestern Nachm. Gewitter. ) Nachts Regen. 3) Thau

Uebersicht der Witterung.

Auch heute zeigt die Luftdruckvertheilung wenig Aenderung. Die Witterung von ganz West⸗ und Nord ⸗Furopa steht unter dem Einfluß eines um—⸗ fangreichen Hochdruckgebietes. während eine aus—

wolkenlos

Anfang 7 Uhr.

Theater ⸗Mnzeigen.

Asnigliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ haus. 142. Vorstellung. Der Freischütz. Roman—⸗ . lische Oper in 3 Acten pon Carl Maria von Weber. e uhr.

Dichtung von Friedrich Kind (nach der

. r f. Dirigent: Kapellmeister nfang? Uhr.

Belmullet.. 772 . Neues Theater . TErnst Wichert. In S biel in 4 Aufzügen von. Ernst Wichert. In Scene Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗ gent vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang Esucert. Nuftreten erster Gesangs. und Instru— Uhr. mental-Künstler. Auftreten der Wiener TLieder⸗ ill halb bed. —ĩ Freitag: Opernhaus. 1453. Vorstellung. Die sängerin Anna Fiori. Anfang 6 Uhr.

Tochter des Regiments. Komische Oper in 2 Acten von G. Donizetti. Text nach dem Fran— zösischen des St. Georges. Dirigent: Kapellmeister Wegener. Slavische Brautiwerbung. Tanz— bild von Emil Graeb. Musik componirt und arrangirt von P. Hertel. Brahms.) Dirigent: Musikdirector Steinmann.

vom .

3 wollenlos 1 Neues Theater (am Schiffbauerdamm 456). 3 155. Vorstellung. 4 Aufzügen von Paul Heyse. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Talisman. Anfang 7 Uhr.

Berliner Theater. Donnerstag: Die Waise

von Lowood. Anfang 795 Uhr. ü Freltag: 39. Abonnements - Vorstellung. Ein Bildern. Tropfen Gift. Sonnabend: Der Flüchtling. Die Eine weint, die Andere lacht.

Friedrich Wilhelmstädtisches Thegter. Chausseestraße 26. Donnerstag; Zum 6. Male: Angot, die Tochter Freitag: Frau Venus.

eichnamigen

(am Schiffbauerdamm 410639), sind geöffnet. Ein Schritt vom Wege. Lust⸗ fang , Uhr.

Kroll's Theater.

der Wiener Liedersängerin Anna Fiori (tritt um 10 Uhr auf), Auftreten der Wiener Duettisten Lipp und Litt, des Damen⸗-Terzetts Oriella, des Original⸗Gesangs⸗Humoristen Alfred Bender,

, Elsa Rucinska. Anfang

J ; ; ; ö ö ; ; Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. , ,, , , 6. ge ght In Berlin nirgends sonst zu sehen. Clektrische

Illumination. Sämmtliche Sehenswürdigkeiten

Freitag: Augot, die Tochter der Halle. An—

Sonnabend: Erstes groses Park⸗Fest.

Donnerstag: Das

9M J. Glöckchen des Gremiten. Anfang 7 Uhr. , Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Grostes Concert im Sommer- Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 55 Uhr.

Hans Lange. Schauspiel in Freitag: Fritzchen und Lieschen. Der

Sonnabend: Der Plaheten ven Georg Bizet.

Schwur. Gute Nacht Herr Pantalon. Sonnabend; Gastspiel von Marcella Sembrich. Zum 1. Male: Die Perlenfischer. Oper in

, ie wn. Billets vorher an der ö ent b laffe Montag: Faust.

Victoria ˖ Theater. Belle. Alliancestraße 7/8.

nfang 795 Uhr.

Die berühmten militärischen

täten. Anfang 5. Uhr.

flammen.

err r Deyression den Südosten des Erdtheils der Halle. Komische Oper in 3 Aeten von Flair., Concert Anfang 5 Uhr.

berdeckt. Auf dem ersteren Gebiet ist das Wetter ville, Strgudin und Koning. Deutsch von Anton ruhig, vorwiegend heiter und trocken, dagegen auf Langer. Musif. von Charles Lecoeq. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapell⸗

Anfang 73 Uhr.

letzterem trübe und regnerisch. Insbesondere haben in Oesterreich⸗Ungarn ausgedehnte und ergiebige mei ter Krones. Regenfaͤlle stattgefunden; ö. in Süddeutschland ist

vielfach Regen gefallen. In Deutschland ist die Concert, ausgeführt von der Berliner Toncert⸗ H lich etwas gestiegen, jedoch Kapelle, unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn

Temperatur dur

liegt sie daselbst noch meistens unter dem Mittel Guthfchmidt, und dem vollständigen Orchester des und Die deutsche Abtheilun

werthe. Vereinzelt melden Karlsruhe und Nizza Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Leitung des Concertmeisters Herrn Stiemer. 5. Auftreten

Gewitter. Deutsche Seewarte. me , , . . . .

. 33 6 Fi, en , 1er. . Agnes Sorma, dw. Barnay. attung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes m . Ausstattungsstück) mit Gesang und Ballet in 12

Im Belle⸗Alliance⸗Garten:

istorischen Con⸗ certe der Kapelle des 1. Badischen Leib · Grenadier⸗ Regiments, Auftreten vorzüglicher Speciali—

Brillante Illumination durch 25 000 Gas Anfang 75 Uhr.

Theater Unter den Linden. Donnerstag: Zum letzten Male wollständig neu inseenirt): Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗ Mikado. HBurleske Operette von V. S. Gilbert. Musik von Arthur Sullivan. Hierauf: Zum 72. Male; Die Welt⸗Ausstellung in Ehicago in dem populären , Columbia. Anfang präeise

.

Der

Freitag: Zum 1. Male: Der Tangenichts. Operette in 3 Acten nach dem Französischen der Bayard und Vanderbürch. Deutsch von Richard Gene. Musik von Joseph Konti. Gastspiel der ersten Soubrette des ungarischen Volkstheaters in Budapest Frl. Clara von Küry.

Adolph Ernst Theater. Sonnabend: J. Gast= spiel des österreichischen Operetten-Ensembles des Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum 1. Male: Der Schwiegerpapa. Operette in 3 Acten von Zell und Ascher. Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl. Anfang 75 Uhr.

Arania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes ⸗Ausstellungs-Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna von Braunbehrens mit Hrn. Wr l eli! Georg Stach von Goltzheim (Wiesbaden = Pröbsting bei Borken in Westf.). Frl. Margarete Seidel mit Hrn. Eisenbahn⸗ Bauinspector Albrecht Baum (Kattowitz, Oberschl. Allenstein, Ostpr. . .

Verehel icht; Hr. Lieut. Wilhelm von Goerne

mit Frl. Frieda Rabe von Pappenheim (Potsdam).

Geboren; Ein Sohn; Hrn, Lieut. Reinhart Bunsen (Hamburg). ö. Prof. Dr. Wernicke (Breslau. Eine Tochter: Hrn. Pastor Georg Stelzer (Pfarrhaus Rackschütz!. Hrn. Prem.⸗Lieut. Ferdinand Storch (Jauer).

Gestorben; Hr, Geh. Regierungs-Rath Louis von Engelbrechten (Hannover). Hr, Hauptmann a. D. Adolf von Eickstedt (Fürstenwalde). . Hofdame Frl. Marie Richer von Marthille (Bückeburg) Hr. Professor Dr. Waldemar Wolff (Kattowitz).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholxz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen

(einschließlich Börsen · Beilage).

M 134.

Per sonalver änderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im activpen Heere. Berlin, 1. Juni. v. Hugo, Hauptm. vom Großen Generalstabe, dessen Commando zur Botschaft in Wien um ein Jahr verlängert. Hoefer, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Erfurt, zum Zeug—⸗ Hauptm., Drinkmann, Zeug⸗Lt. von der Art. Werkstatt in Spandau, zum Zeug⸗Pr. Lt, Walters, Zeug-Feldw. von der 1. Art. Depot⸗ Insp.,, zum Zeug⸗Lt., befördert.

Potsdam, 3. Juni. Hausmann, Sec. Lt. von der Res. des 1. Hess. Hus. Regts. Nr. 13, im activen Heere und zwar als See. Lt. mit einem Patent vom 3. Juni d. J bei dem genannten Regi— ment, Werneb urg, Sec. Lt. von der Res. des Hess. Train-Baks. Nr. 11 und commandirt zur Dienstleistung bei diesem Bat., im activen Heere, und zwar als Ser. Lt. mit einem Patent vom 1. Ok— tober v. J. bei dem Großherzogl. Hess. Train⸗Bat. Nr. 265, v. Rund« stedt, Primaner der Haupt ⸗Cadettenanstalt, in der Armee, und zwar als charakterif. Port. Fähnr. bei dem Ulan. Regt. Hennigs von Treffenfeld (Altmärk.) Nr. 16, angestellt.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministerium s. 30. Mai. Versetzt werden: von der Gewehrfabrik in Spandau: Lehmann, Hauptm. à la suite des Magdeburg. Füs. Regts. Nr. 36 und Unter Director, zur Munitionsfabrik Spandau, Sckeyde, Pr. Lt. A la suite des Inf. Regts. von Winterfeldt (2. Oberschlef.) Nr. 23 und Directions⸗-A ssist, zur Gewehrfabrik in Danzig; von der Gewehrfabrik in Erfurt: v. Borcke, Hauptm. à la Suite des 3. Garde⸗ Regts. zu Fuß und Directions-Assist, zur Munitionsfabrik in Spandau, Frhr. v. Brandenstein, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Prinz Moritz von Anhalt⸗Dessau (5. Pomm.) Nr. 42 und Directions Assist.,, zur Gewehrfabrik in Spandau; von der Gewehr— fabrik in Danzig: CrusiLus, Hauptm. à la suite des Pomm. Füs. Regts. Nr. 34 und Direetiont⸗Assist, zur Gewehrfabrik in Spandau; von der Munitionsfabrik in Spandau: Schniewind, Pr. Lt. Ala suite des Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Ostpreuß.) Nr. 44 und Directions-Assist. zur Gewehrfabrik in Erfurt, Weishaupt, Pr. Lt. à la suite des Inf. Regts. Herzog Ferdinand von Braun schweig (8. Westfäl.) Nr. 57 und Directions⸗-Assistent, bisher com— mandirt bei der Munitionsfabrik in Spandau, zu dieser Fabrik. Von den dauernd zur Dienstleistung bei den Gewehr und Munitionsfabriken commandirten Offizieren treten über: von der Gewehrfabrik in Spandau: Breyfig, Pr. Lt. vom Gren. Regt. König Friedrich II. (3. Ostpreuß.) Nr. 4, zur Gewehrfabrik in Er⸗ furt; von der Gewehrfabrik in Erfurt: Nelke, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Rr. 27, zur Munitionsfabrik in Spandau, Knoth, Pr. Lt. vom Inf. Regt. von Boyen (5. Ostpreuß.) Nr. 41, zur Gewehrfabrik in Spandau. Fleck, Sec. Lt. vom 3. Magdeburg. Inf. Regt. Nr. 66, zur dauern⸗ den Dienstleistung bei den Gewehr⸗ und Munitionsfabriken com— mandirt, wird der Gewehrfabrik in Spandau zugetheilt.

Abschiedsbewilligungen. Im aetiven Heere. Berlin, 1. Juni. Heinzel, Zeug⸗Hauptm. vom Art. Depot in Glogau, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bis— herigen Uniform der Abschied bewilligt.

Potsdam, 3. Juni. v. Strauß u. Torney, Gen. Major und Flügel⸗Adjutant Seiner Durchlaucht des Fürsten zu Schaum⸗ burg⸗Liphe, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disp, gestellt. ;

Im Beurlagubtenstande. Berlin, 1. Juni. Stordeur, Pr. Lt. von der Feld⸗Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Ratibor, mit Pension der Abschied bewilligt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Allerhöchsten Abschied. 22. Mai. Hollmann, Zahlmstr. vom 2. Bat. Inf. Regts. Graf Schwerin (3. Pomm.) Nr. 14, bei seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Penston der Charakter als Rechnungs⸗Rath verliehen. . „Durch Allerhöchste Patente. 1. Juni. Bruchwitz, Kaschke, Rechnungs⸗Räthe, Geheime expedirende Secretäre im Kriegs— Ministerium, der Charakter als Geheimer Rechnungs-⸗Rath, Hoeke, Schrader, Geheime expedirende Seeretäre und Calculatoren im Kriegs. Ministerium, der Charakter als Rechnungs⸗Rath, perliehen.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministerium s. 15. April. Hoffmann, Kasernen-Insp. in Marienwerder, zum Garn. Verwalt. Insp. ernannt.

1. Mr Ulbrechs Malz, Kasernen⸗Inspectoren in Mör⸗ chingen, nach Diedenhofen bezw. Metz, Kluge, Kasernen⸗Insp. in Metz, Müller, Kasernen⸗Insp. in Diedenhofen, nach Mör— chingen, versetzt.

19. April. Relitzky, Kaserklen⸗Insp. in Wesel, nach dem Truppenübungsplatz Hagenau, P laschke, Kafernen-Insp. in Graudenz, nach Wesel, versetzt.

4. Mai. Galuͤschky, Garn. Verwalt. Director und Rech— nungs-Rath in Glogau, auf seinen Antrag zum 1. Juli d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt. .

8. Mai. Grieshammer, Garn. Verwalt. Insp. auf dem Truppenübungsplatz Wahn, Buchholz, Garn. Verwalt. Insp. auf dem Truppenübungsplatz Lockstedt, wechseln in ihren Stellen.

9. Mai. Krause, Kasernen⸗Insp. in Königsberg i. Pr., auf ö. Antrag zum 1. September d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt. 5. Mai. Graeßn er, Kasernen⸗Inspector in Perleberg, zum Garn. Verwalt. Insp. ernannt.

195. Mai. Langkopf, Ostermann, Rübsamen, Schleiffer, Schwarzenberger, Seehausen, Strensch, Weiß, Wild, Unter Apotheker des Beurlaubtenstandes, zu Ober— Apothekern befördert. Hr. Dam köhler, Dre witz, Br. Feder,

ernis, Haase, Heithecker, Juettner, Licht, Lüddecke,

troof, Thomas, Ober⸗Apotheker des Beurlaubtenstandes, der Abschied bewilligt. Bähre, Kafernen. Inspect. auf Probe in Slden— burg, definitiv angestellt.

21. Mai. Martin, Garn. Verwalt. Ober⸗Insp. in Witten berg, nach Glogau versetzt. Koch, Hauptm. 4. Din Koblenz, die Sher fern ig zu Wittenberg auf Probe übertragen. Steiger, Kasernen-Insp. in Torgau, nach Koblenz, Hamann, Kasernen-Insp. in Osterode, nach Tilsit, Liestm ann, Kasernen-Insp. in Danzig, nach Osterode, Kaminski, Kasernen-Insp. in Caffel, nach Königö— berg i. Pr., versetzt. ;

26. Mai. Baer, Kasernen⸗Insp. auf Probe in Köln, Kubatz, Kasernen⸗Insp. auf Probe in Pofen, M definitiv angestellt.

Königlich Bayerische Armee. ; Offiziere, Portepee⸗-Fähnriche ze. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heere. 5. Mai. Hutter, Sec. Lt., bisher à la Suite des 1. Fuß. Art · Regts. vacant Bothmer und commandirt zum Auswärtigen Amt, vom 1. Juli J. J. ab in den genannten Truppentheil versetzt.

Im Beurlaubtenstande. 30. Mal. Die Pr. Lts, der Neserhe: Fritsch des 1. Inf. Regts. König, Schmidt des 1. Feld— Art. Re ts. Prinz ⸗Regent Luitpold; die Pr. Lts. der Landw. J. Auf— gebots: Dietrich (Ingolstadt), Zeyß (Bayreuth), Kipp Landau) von der Inf, Müller (Bamberg) in der Feld-⸗Art., zu Saupt⸗

zum Deutschen Reichs⸗-Anzei

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 7. Juni

leuten; die Vice⸗Feldw. bezw. Vice⸗Wachtm. der Res.: Roemmelt 1 München), im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Träsch Nürnberg) im 5. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Büchler ( München) im 12. Infanterie⸗Regiment Prinz Arnulf, Weigel Nürnberg) im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Volkert (Nürnberg) im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Ruß= land. Zanoli (1 München) im 4. Chev. Regt. König, Stallberg (1 München) im 3. Feld⸗Art. Regt. Königin-Mutter, Schmidt ( München) im 1. Plon. Bat, zu Sec. Lts. der Res.; die Vice⸗ Feldw. der Landw.; Schmid (1 München) bei der Inf, May⸗ cheider h München) beim Eisenbahn⸗Bat., zu Sec. LfJ. der Landw. 1. Aufgebots, befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im Beurlaubtenstande. 30. Maj. Schu ster (Äugsburg), Hauptm. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform,

Gauer, Neu st ein (Kaiserslautern), Vr. Lts. von der Landw. Inf.

1. Aufgebots, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform; von der Landw. 2. Aufgebots: den Hauptleuten: Drechsler (Augs⸗ burg), Hauptmann aiserslautern) von der Inf, Heuser (Landau) vom Eisenbahn/ Bat. mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Unif.; den Pr. Lts.: Botzner (Gunzenhausen), Pfeiffer (Aschaffenburg), Berdel Gaiserslautern) von der Inf, Böhm (Augsburg), Her⸗ fel dt Eudwigshafen) von der Feld-NArt., letzterem mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des J. Feld-⸗Art. Regts. Horn; den Sec. Lts.: Gaäreis (J München), Bock, Heim städt (Passau, Preuß (Kempten), Kühnlein (Regensburg), Brunck (Nürnberg), Knauth Bamberg), Niedermaier (Kissingen), Thom a (Weiden), gner (Hof), Schmidt, Müller, Henn (Kaiserslautern) von der Inf., Frhr. v. d. Pfordten (1 München), Meyer (Kempten), Frhr. v. Waldenfels (Kaiserslautern) von der Cav,, Stein (aisers— lautern) von der Fuß Art., Schmidt (Kaiserslautern) vom Train, der Abschied bewilligt.

Im Sanitäts- Corps. 306. Mai. Dr. Völk (Weil— heim), Dr. Schuster Kitzingen, Dr. Baum eister, Dr. Linde⸗ mann, (Kaiserslautern), Stabsärzte der Landw. 1. Aufgebots, Lr. Schlovmann (Aschaffenburg), Müller aiserslautern), Assist. Aerzte 1. Kl. der Landw. J. u fgeborz Dr., Klug, Dr, Krah, Dr. Lentz (Aschaffenburg)h, Dr. Diederichs, Pr. Vieson, Lr; Held, Dr. Brandewiede, Br. Hartig (Kaiserslautern), Assist. Aerzte 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung. 309. Mai. Kruel (Kaiserslautern), Ober⸗Apotheker der Landw. 1. Aufgebots, Frank (Kaiserslautern), Veterinär J. Kl. der Landw. Aufgebots, Brucker (Kaiserslautern), Ober⸗Apotheker der Landw. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Weltausstellung in Chicago.

Der deutsche Reichscommissar, Geheime Regierungs-Rath Wer— muth hat am Montag den Krupp-Pavillon eröffnet und daben die patrigtischen Gesinnungen Krupp's hervorgehoben.

Der Specialberichterstatter der englifchen „Daily News“ schreibt gus Chicaga: ‚Die deutschen Aussteller haben Recht, über den Triumph ihres Vaterlandes in der Weltausftellung zu jubeln. In fast jeder Abtheilung stehen die Deutschen an der Spitze, und wenn Handel und Industrie irgend einer Ration von der Ausstellung profitiren sollen, muß es Deutschland in erster Linie sein.“

Arbeiterwohnungen in Cassel.

Die bekannte Locomotivenfabrik des Geheimen Commerzien-Raths Oskar Henschel in Cassel, in welcher ungefähr 2009 Arbeiter be— schäftigt sind, hat soeben wieder 36 neue Wohnungen ihren Arbeitern zur Verfügung gestellt. Die Fabrik, welche bereits 156 Wohnungen dieser Art besaß, kommt somit den Bedürfnissen ihrer Angehörigen in ganz hervorragender Weise entgegen, zumal dreißig weitere Wohnungen, bereits im Bau begriffen, im Jahre 1894 fertig gestellt werden. Unter den bereits vermietheten 172 Wohnungen befinden 36. allerdings eine Anzahl von Beamtenlogis; diese unterscheiden sich a er, soweit sie für kleine Beamten bestimmt sind, was bei dem größten . derselben der Fall, sehr wenig von den für die Arbeiter be—

immten.

Die Häuser, welche zuletzt vollendet sind und in denen sich die Resultate der seit Jahrzehnten auf diesem Gebiet gemachten Er⸗ fahrungen der Firma verkörpern, sind, wie die ‚Social⸗Corr.“ schreibt,

äußerst praktisch hergestellt. Ihre Lage ist frei und gesund, etwa

10. Minuten von der Henschel'schen Fabrik entfernt; das Areal, auf welchem sie erbaut sind, ist 58 a 85 qm groß, wobon 16 a 16 dm auf die Straßenanlagen entfallen. Auf die verbleibenden 52 a 70 am kommen siebzehn Häuser, von denen zwölf bereits vollendet sind. Jedes der freundlichen, massiv in gelbröthlichen Ziegessteinen aufgeführten Häuser enthält drei Stockwerke (einschließlich Parterre) gewölbte Keller und reichlichen Dachraum. Be' gueme Treppen führen durch das sehr helle und geräumige Treppenhaus, für welches 20 am der Grundfläche verwendet sind, zu den Wohnungen, von denen sich zwei in jeder Etage befinden. Jede Wohnung enthält drei heizbare geräumige Zimmer, Küche mif be— quemem praktischen Herd und Wasserleitung, ein Closet mit Wasser⸗ bülung, abgeschlossenen Gang und hinreichend Platz in einem ber— schließbaren Bodenraum und Keller. Der 1 a 40 am große Hof— raum mit Bleichplatz hinter dem Hause dient den sechs Miethern ge⸗ meinschaftlich. Das größte Zimmer, 471 m tief und 4,43 m lang, ist tapeziert, die übrigen, von welchen das kleinste 445 m tief und 26. m lang ist, hell und freundlich gestrichen. Ueberhaupt existirt in diesen Häusern der Begriff Hinterzimmer und Hofwohnung gar nicht, da sämmtliche Räume gleichmäßig Licht und Luft haben.

Die Kosten eines jeden dieser Häuser betragen 28 130 ½, und war 1540 SM für den Bauplatz, 1190 S für die nothwendigen Straßenanlagen und 26 400 für den Bau selbst. Die regel⸗ mäßigen Ausgaben für Steuern, Versicherungen u. s. w. belaufen sich auf 00 M jährlich, die der Unterhaltung und Amortisation auf 254 A6 j oo der Baufumme). An Miethe werden jährlich für jedes Haus erhoben 953 S, sodaß 609 S übrig bleiben, was einer Ver—⸗ zinsung von As des , ,. Kapitals entspricht. Die Miethe ist naturgemäß sehr billig berechnet und beträgt nicht ganz zwei Drittel der ortsüblichen Preise. Es sind deshalb diese Wohnungen sehr begehrt und stets bewohnt. Die mittlere Kopfzahl der in einem Hause wohnenden Personen beträgt 28, es entfallen somit auf den Kopf 16 4m Wohnraum und 34366 Wohnungẽemiethe. Aus dem Miethvertrag ist nur die eine Bedingung hervorzuheben, daß die Untervermiethung ausgeschlossen ist. Damit ist das Schlaf⸗ burschenunwesen, welches die Vortheile einer geräumigen und gesunden Wohnung vollständig zu nichte macht, beseitigt. Die Miether werden dur pig Bestimmung, da sie bei dem geringen Miethsaß eine solche gefährliche Nebeneinnahme entbehren können, nicht geschädigt; da, wo ein berechtigtes Interesse vorliegt und eine Beeinträchtigung des Familienlebens des Miethers nicht zu fürchten ist, wird die 86

ger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1893.

gung zum Ablassen einer Schlafstelle an einen Mitarbeiter der Fabrik nicht versagt.

Zur Arbeiterbewegung.

In den Kohlenbergwerken der Donau⸗Dampfschiff⸗ fahrts⸗Gegellschaft ist, wie unter dem heutigen Tage dem . W. T. B. aus Fünfkirchen gemeldet wird, ein partieller Strike aus⸗ gebrochen; nahezu 800 Arbeiter sind nicht eingefahren. Es sind Vor⸗ kehrungen getroffen worden, um Ruhestörungen vorzubeugen.

Nach einer Meldung der Köln. tz; aus Paris vom 5. d. M. hat der Hauptausschuß der Arbeite rbörfe beschlossen, gegen die Regierung, welche die nicht zweckmäßig begründeten Gewerk vereine guflösen will, durch einen Aufruf Widerstand zu leisten, welcher die Vereine auffordert, sich den Gesetzen nicht zu unterwerfen und den Auflösungserlassen keine Folge zu geben.

In einer Wanderversammlung des Vereins zur Wahrung der Interessen der Maurer Berlins und Umgegend am 4. d. M. im Victoria⸗Saal, Perlebergerstraße 13, wurde, wie wir dem „Vorwärts“ entnehmen, des mäßigen Besuchs der Versammlung wegen vom Vortrag Abstand. genommen. Den mäßigen Besuch der Versammlung führte der Redner Blaurock darauf zurück, daß sich viele Arbeiter an der Agitationstour betheiligt hätten, jedoch trage die größte Schuld die Lauheit der einzelnen Arbeiter. Zur Zeit des Ausnahmegesetzes, fo fuhr der Redner fort, sei noch Zug in der Masse gewesen, da habe fich auch die Kampfes⸗ organisation der Berliner Maurer fo oft bethätigt, während jetzt eine große Gleichgültigkeit herrsche. Um diese zu verbannen, sei es jedes Einzelnen Pflicht, etwas mehr Energie anzuwenden.

Kunst und Wissenschaft. Große Berliner Kunstaus stellung n)

IV. Düsseldorf.

L. K. Der zweiten Kunststadt des preußischen Staats ist bei der Leitung der gegenwärtigen Ausstellung eine breitere Mitwirkung als sonst eingeräumt worden, 3 in der Auf⸗ nahmecommission war die Künstlerschaft Düsseldorfs durch den Maler Adolf Schweitzer vertreten. Ueber hundert Düssel⸗ dorfer Maler zählt der Katalog auf; Vautier, von Geb⸗— hardt und der unlängst an die Berliner Akademie berufene Bockelmann fehlen. Trotzdem , der Bestand an Düsseldorfer Bildern einen guten Ueberblick über die Leistungs⸗ fähigkeit der rheinischen Kunstschule. Sie galt bis vor kurzem als die deutsche Hochburg der älteren Ueberlieferung, namentlich auf dem Gebiet der Historien⸗ und Landschaftsmalerei. Aber auch hier hat sich ein Bruch zwischen der jüngeren und älteren Generation vollzogen, auch Düsseldorf hat seine Secession ge⸗ habt. Der Saal 40 der diesjaͤhrigen Ausstellung führt uns eine ganz erkleckliche Anzahl dieser frisch aufstrebenden jüngeren Talente vor. Durch die übrigen Säle verstreut hängen die Bilder der Düsseldorfer Altmeister. Gleich im Ehrensaale be⸗ gegnet uns ein mächtiges Historienbild Peter Janssen's, der die Traditionen der Bendemann⸗Schule vertritt. Es ist zur Erinnerung an die Feier des 600jährigen Bestehens der Stadt Düsseldorf von einem kunstsinnigen Bürger der städtischen Gemäldegalerie geschenkt worden. Der Sieg in dem Limburger Erbstreit, dem Düsseldorf seine Erhebung zur Stadt verdankt, wurde 1288 durch die Beredsamkeit eines Mönches Walter Dodde entschieden, der die bergischen Bauern zu muthigem Vordringen im Kampfe bei Worringen entflammke. Diese Episode hat Janssen dargestellt. Auf mächtigem Roß sehen wir den streitbaren Kuttenträger, dessen Gestalt fast die ganze linke Hälfte des Bildes beherrscht, mit leidenschaftlicher Geberde seine Flammenworte in die Schaaren der er⸗ regten Bauern schleudern. Packend ist das Leben in den von wilder Kampflust glühenden Köpfen der Bauern geschildert. Vielleicht, sind diese einzelnen Cha⸗ raktere zu subtil herausgearbeitet, sodaß der Eindruck der elementaren Wucht, die aus diesen Massen hervorbricht, etwas leidet. Auch in coloristischer Beziehung hätten die letzteren mehr zusammengehalten werden müssen, schärfere Accente in Gruppen würden den unleugbar flauen Gesammteindruck ge⸗ hoben haben. Immerhin sichert die technische Gewandtheit dem Gemälde eine hervorragende Stelle unter den ohnehin seltenen größeren Geschichtsbildern der diesjährigen Ausstellung. Als Schüler Janssen's giebt sich Alexander Frenz in seinem goldenen Zeitalter zu erkennen, nur fehlt ihm die Leucht⸗ kraft und Wärme des Colorits, die seines Meisters Erziehung des Bacchus“ auszeichnet und der ein anderer Dusseldorfer H. Zieger in seiner Pansgruppe (Nr. 1708 des Katalogs) erheblich näher kommt. Aeußerst mangelhaft in Zeichnung und Farbe, wenngleich nicht ohne Geschmack in der Compo⸗ sitien, ist der große Cyklus von Darstellungen aus der nor⸗ dischen Göttersage von Fritz Röber; nüchtern kalten Illu⸗ strationscharakter trägt auch Albert Baur's Scene aus der Zeit der Christenverfolgungen, die einen Vergleich mit Alma. Tadema's feinsinniger Alterthümelei sehr zu ihren Ungunsten Gebhardt's charakter⸗ volle Art spricht aus en Werken zweier Schüler, von denen wir Feldmann's Jüngling von Naim bereits bei Schulte eingehender geprüft haben, während Paula Monjs nur Porträts ausgestellt hat. Weit k 1 Willy Spatz in seinen religissen

ildern. Eine feine, auf grün abgestimmte Farben⸗ haltung, feste Modellirung und intimes Empfinden machen sich besonders in dem „Aufbruch der heiligen Familie zur Flucht“ geltend. Mit vielem Humor schildert S. aug die Scheu der . die mit ihren Gaben dem Christkinde sich nahen. Der saler hat . neben Gebhardt auch Uhde's Werke eifrig studirt; die Innigkeit des Ausdrucks in seinen Madonnen köpfen, die schlichte Art des Vortrages legen davon beredtes anni ab, ohne daß man von technischer Abhängigkeit sprechen ürfte.

Traditionell ist für Düsseldorf auch die Meisterschaft im Militärbilde. Mehr noch als Hünten's etwas verblaßte Scene aus der Schlacht bei Ligny, die der Künstler zum fünfundsiebzigsten ahn des elften Husarenregiments gemalt hat, kommt diese Meisterschaft in Rocholl's flotten Bildern voll dramatischen Lebens zum Ausdruck. Da schildert er uns einen „Husarenstreich' aus den glorreichen Tagen

9 Vergl. die Nrn. 114, 122 und 129 des R. u. St. A.

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