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I13. Juni. (W. T. B.) Kammzug—⸗ Termin
lata Grundmuster B. per Juni 3,70 , per Jull
per August 3.78 S6, per September 3,71 S6, per
3, 890 , per November 3,825 M, per Dezember 3, 8V89 M,
per Januar 3,85 S, ver Februar 3.35 S, per März 3,85 , per April 3, 85 M, per Mai — M Umsatz: 10 000 Kg.
Wien, 14. Juni. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in Fee vom 2. Juni bis 8. Juni 842 968 Fl., Mehreinnahme Lon don, 13. Juni. (W. T. B.) Für den nächsten Montag ist eine Versammlung der Inhaber der argentinischen Bonds ein—⸗ berufen zu einer Berathung über den von der argentinischen Regierung
semachten Vorschlag, den Fin eber der Bonds während fünf Jahren m . L565 000 Pfund Sterling zu zahlen. Zu den bereits be⸗
annten Vertheilungsbedingungen ist noch hervorzuheben, daß die ab⸗
gezogenen Zinsen der Fundirungs⸗Anleihe und der Anleihe von 1886
nach fünf Jahren vollständig zurückgezahlt werden sollen, da diese An⸗ leihen ursprünglich durch die Zölle sichergestellt waren. Sämmtliche
Zinsherabsetzungen sollen nur fünf Jahre Geltung haben. .
London, 13. Juni. (W. T. B.) An der Küste 6 Weizen- ladungen angeboten.
6 Jo Japazucker loco 193 fest, Rüben⸗Rohzucker loro 187 fest. — Chile⸗Kupfer 444, pr. 3 Monat 443. ‚
— 14. Juni. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Times“ wird heute Vormittag der Vertrag wegen der Uebergabe der Gesell— schaft der Wasserwerke in Buenos-Aires an die neue Gesellschaft unterzeichnet werden. Die letztere hat sich verpflichtet, die Wasserwerksarbeiten zu Ende zu führen. Jeder Actionär erhält von der argentinischen Regierung eine Obligation im Nominalwerth von 19 Pfd. Sterl. an Stelle der bisherigen 10 Pfd.⸗Actien.
Manchester, 13. Juni. (W. T. B.) 12r Water Taylor hz, 30r Water Taylor 73, 20r Water Leigh 63, 30r Water Clayton 72, z32ꝰr Mock Brooke 73. 40r Mayoll 7f, 40r Medio Wilkinson 8, 32r Warpeops Lees 7, 36r Warpeopt Rowland 8, 36r Warx cops Wellington 85, 40r Double Weston 8, 60r Double courant Qualität 14, 32. 116 Jards 160 16 grey Printers aus 32x / 456m 162. Anziehend.
Paris, 13. Juni. (W. T. B.). An der heutigen Börse fand bei fester Tendenz nur geringes Geschäft statt; Spanier waren weiter anziehend, Türkenwerthe beliebt.
Warschgu, 13. Juni. (WB. T. B.) Die Einnahmen der Warschau⸗Wiener EFisenbahn betrugen im Monat Mai 1893 62 900 Rbl. mehr als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.
Bern, 15. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Generalver— sammlung der Ju ra⸗Simplonhahn beantragte der Verwaltungs— rath die Vertheilung einer Dividende vou 75 Fr. für die Prioritäts⸗= actien. Der Präsident der Direction Ruchonnet theilte mit, es sei gelungen, mit einem Consortium, an dessen Spitze Gebrüder Sulzer aus Wintherthur ständen, einen Vertrag über die Durchbohrung des Simplon (Basistunnel) für 50 Millionen abzuschließen; Gebrüder Sulzer erklärten sich für anderthalb Jahre an ihre Offerte gebunden. Der Verwaltungsrath beschloß ferner die Anleihe von 1864 zu kündigen. Sodann genehmigte der⸗ selbe die Verträge, betreffend den Betrieb der Linten Pontarlier —
Vallorbes und J sowie betreffend die Mitbenutzung des Genfer Ba nhofes; man erwartet hiervon finanziellen Vortheit für die Bahn. Die Generglversammlung der Actionäre wird zum 30. Juni nach Bern einberufen. Der Directions⸗Präsident Ruchonnet stellte nähere Mittheilungen über das Sulzer'sche Tunnel-Project, welches das Masson'sche Ueberschienungs⸗Projert gegenstandslos macht, in nahe Aussicht.
Am sterdam, 13. Juni. (W. T. B) Java⸗Kaffee good ordinary 2. — Bancazinn 533.
.Washington, 14. Juni. (W. T. B.) Der Vorrath an reinem Gold im Stgatsschatz ist von 89 Millionen Dollars auf 91 309 000 Dollars gestiegen. on, J. Juni. (W. T. B.) Die Börse eröffnete in weichender Tendenz, im weiteren Verlauf trat eine günstigere Stimmung ein. Schluß sehr lustlos. Der n der Actien betrug 144 9990 Stück. Der Silbervorrath wird auf 250 900 Unzen geschaͤtzt. Silberverkäufe fanden nicht statt. Die Silberankäufe für den Staatsschatzʒ betrugen 7000 Unzen zu 83,39 A 83,40.
; eizen eröffnete schwach infolge finanzieller Störungen, steigerte sich später auf Ernteberichte aus Frankreich und heißes Wetter im Nordwesten, hierauf trat Reaction ein. Der Schluß war träge. — Mais den ganzen Tag steigend mit wenigen Reactionen auf
Wetterbericht vom 14. Juni, 8 Uhr Morgens.
eringes Angebot, geringe Ankünfte aus dem Westen, Deckungen der . iers und heißes trockenes Wetter.
isible Supply an Weizen 68 662 000 Bushels, do. an Mais 7 859 000 Busphels.
Weizen-⸗Verschiffungen der letzten Woche von den atlan⸗ tischen Häfen der Vereinigten Stagten nach Großbritannien 185 009, do, nach Frankreich 20 000, do. nach anderen Häfen des Conti⸗ nents 70 000, do. von Californien und Oregon nach Großbritannien 20 009, do. nach anderen Häfen des Continents — Qrts.
Chicago, 13. Juni. (W. T. B). Weizen anfangs abge⸗ schwächt auf fingnzielle Störungen und schwächere Kabelberichte, dann steigend, da die Abnahme der sichtbaren Vorräthe größer als erwartet, sowie auf rege Kauflust und Ernteberichte aus Frankreich — Mais den ganzen Tag steigend mit wenigen Reactionen auf Abnahme der sichtbaren Vorraͤthe und reichliche Deckungen der Baissiers.
Verkehrs⸗Anstalten.
Der Postdampfer „Amsterdam“ der Nieder ländisch⸗ Amerikanischen Dampfschiffahrts-⸗Gesellschaft ist am 12. Juni in New⸗York angekommen.
Bremen, 13. Juni. (W. T. B.) Nord deutscher Lloyd. Der Reichs⸗Postdampfer Oldenburg“, von Ost⸗Asien kommend, ist am 11. Juni auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „»Kaiser Wilhelm II.“ ist am 12. Juni von Genua nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Kronprinz Friedrich Wilhelm“ hat am 12. Juni die Reise von Gibraltar nach Neapel fortgesetzt. Der Postdampfer „Condor“, nach dem La Plata be⸗ stimmt, ist am 12. Juni in Antwerpen angekommen.
— 14. Juni. (W. T. B.) Der Schneildampfer „Ems“, von NVew⸗York kommend, ist am 13. Juni auf der Weser angekommen. Der Postdampfer München“, von Baltimore kommend, ist am 13. Juni auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Saale“, am 3. Juni von Bremen und am 4. Juni von Southampton abgegangen, ist am 12. Juni in New-YPork an— helommen. Der Reichs⸗Postdampfer „ Braunschweig“, nach Ost— Asien bestimmt, ist am 12. Juni in Suez angekommen. Der Schnelldampfer Havel“, von New⸗York kommend, hat am 13. Juni Scilly passirt. Der Postdampfer „Frankfurt“, vom La Plata kommend, hat am 13. Juni Santa Cruz passirt. Der Reichs Postdampfer „Karlsruhe“, von Australlen kommend, hat am 13. Juni Mittags Ouessant passirt.
Hamburg, 13. Juni. (W. T. B.) Hamburg Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗ Actien⸗Gefellschaft. Der Post— dampfer „India“ ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen.
London, 13. Juni. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer Venice“ ist heute auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen. Der Uniondampfer „Athenian“ ist auf der Heimreise heute in Southampton angekommen.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird am Freitag „Der Freischütz! mit den Damen Leisinger und Rothauser, den Herren Rothmühl und Mödlinger in den Hauptrollen gegeben.
Im Neuen Theater bringt das Königliche Schauspiel am Freitag „Die Geschwister von Goethe mit Fräulein Eysoldt als Marianne und den Herren Ludwig und Keßler, sowie „Clapigo“ mit den Damen Lindner und Abich, den Herren Ludwig, Kahle, Mat- kowsky, Nesper, Purschian und Winter zur Aufführung.
Im Fxiedrich-Wilhelmstädtischen Theater bereitet die . die Neueinstudirung der Zumpe'schen Operette „Fari⸗ nelli“ vor.
Im Kroll'schen Theater wird Frau Katharina Klafsky am Ende dieser Woche ein kurzes Gastspiel mit Beethoven's „Fidelio“ eröffnen. — Morgen wird zum ersten Mal in der laufenden Spiel— zeit Flotow's Martha. aufgeführt. Die Titelpartie singt Fräulein Wenzel, die Naney Fräulein Hermann, den Lyonel Herr Pauli, den Plumket Herr Bertram. — Am Freitag wiederholt Frau Marcella Sembrich die Rolle der Frau Fluth in Miefekn Oper „Die lustigen Weiber von Windsor.“
Director Adolph Ernst hat den englischen Schwank „Karlchen's Tante“ von Brandon Thomas, der am Globe Theater in London . Aufführungen erlebte, für das Adolph Ernst-Theater erworben.
nunmehr die normale überschritten. fanden vielfach Gewitter statt, deren Ausbreitung auf Deutschland zu erwarten ist.
In Frankreich Auch aus Oester⸗
Kapelle, unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem vollständigen Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Leitung
Mannigfaltiges.
Bre glau, 14. Juni. Die elektrische Straßenbahn ist wie „W. T. B.“ meldet, heute früh eröffnet worden. ö
Görlitz, 13. Juni. Wie der Neue Görlitzer Anzeiger“ meldet, ist in dem Borfe Neugersdorf bei Bautzen die aus fünf Per? sonen bestehende Familie des Malergehilfen Dreßler bei dem Brande eines Hauses in den Flammen um gekommen.
Landon, 13. Juni. Aus Queensland (Australien) werden dem -D. B.. SH.‘ große Ueberschwemmungen des ganzen süd— östlichen Theils des Landes gemeldet.
Rom, 12. Juni. In dem Prozeß gegen Cuciniello und Ge— nossen wegen unten schlagung von 2 450 000 Lire zum Nachtheil der, römischen Filiale der Bank von Neapel wurde nach einer Mittheilung des W. T. B. in der vergangenen Nacht um 3 Uhr das Urtheil verkündet. Der ehemalige Director der Bank von Neapel Cuciniello wurde zu zehn Jahren Gefängniß, der Kassirer der⸗ selben Bank d'Alessandro zu sechs Jahren acht Monaten Ge— fängniß verurtheilt.
Luzern, 13. Juni. Der am Vierwaldstättersee als der tüchtigste Seemann bekannte Dampfschiffscapitän Geyger ist gestern gestorben. Geyger führte, wie W. T. B.“ seiner Meldung hinzufügt, am 2. Mai auf der Fahrt von Flüelen nach Luzern das festlich geschmückte Schiff, an dessen Bord sich Ihre Majestäten der Kakfer und die Kaiserin befanden, und erhielt von dem Kaiser eine werthvolle Busennadel als Andenken.
k ö.
Luxemburg, 13. Juni. Der mit 230 000 Fr. entflohene Kassirer der Pariser société génsrale ist heute Mittag auf dem hiesigen Bahnhofe verhaftet worden. Nach Meldung des SG. T. B. wurde mit ihm seine Frau ergriffen und bei ihr der Betrag von 170 000 Fr. gefunden.
Gothenburg, 13. Juni. Am Sonnabend fand nach einer Meldung des „D. B. H. im Kattegat in dichtem Rebel ein Zu⸗ sammenstoß zwischen den englischen Dampfern „Rougermont“ bon Cardiff und „John Redherd? von Middelsborsugh statt, wobei ersterer Dampfer fast durchschnitten wurde und bald darauf sank. Der vierzehn Mann starken Besatzung glückte es, sich an Bord des „John Redherd‘ zu retten, der mit zerschmettertem Bug hier an⸗ zekommen ist. Der Dampfer Majorca“ hat die verunglückte Schiffs⸗ esatzung nach Helsingör gebracht. .
New: Hork, 13. Juni. Heute früh ist laut Meldung des „W. T. B.“ ein größeres Gebäude in der Montgomerystraße, in welchem 300 Schneider und Schneiderinnen von fünf Unternehmern beschäftigt werden, durch eine Feuers br unst zerstört worden. Eine Frau und zwei Männer, welche sich aus dem pierten Stock durch einen Sprung retten wollten, blieben todt; mehrere andere erlitten bei dem Versuch sich zu retten schwere Verletzungen. Bisher wurden fünf Leichen aus den Trümmern hervorgezogen.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Paris, 14. Juni. (W. T. B.) In der Deputirten⸗ kammer wurde der Supplementarbericht der Armee—⸗ commission über das Cadregesetz vertheilt. In demselben heißt es: Unser einziges Ziel ist, dem Kriegs⸗Minister zu ermöglichen, unverzüglich unsere Reserve zu encadriren. Der Mannschaftsstand unserer Linientruppen ist verdoppelt, aber wir würden die schwerste Verantwortung auf uns laden, wenn wir die neuen Formationen noch ein Jahr länger ohne Cadres ließen. Der Bericht beklagt alsdann die Langfamkeit, mit welcher die Kammer bisher inbetreff des Cadregesetzes vorgegangen sei, und schließt mit den Worten: „Ein weiterer Verzug? würde bie uns anvertrauten Interessen aufs Spiel setzen; die Sorge um die nationale Wehrkraft verlangt es, wir haben keinen Tag zu verlieren.“
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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deutsche Abtheilung in dem populären Aus stattungs Ballet Columbia. Anfang präeise 77 Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
er w Münster .. 762
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Stationen. Wind. Wetter.
Bar. auf 0 Gr.
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red. in Millim Temyeratur
Belmullet.. 759 Aberdeen. 7.764 Fhristiansund 765 Ropenhagen. 764 Stockholm. I]!65 aranda . 765
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Cork, Queenß⸗ 11 88 Gherbourg. 7h58 1 1 mburg .. 763 winemünde 763 Neufahrwasser 763 Memel .. 162
halb bed. 3 wolkig 2 Dunst wolkenlos wolkenlos heiter wolkig wolkenlos
3 wolkig wolkig 3 wolkenlos I bedeckt wolkenlos wolkenl. ) wolkenlos halb bed.
wolkenlos wolkenlos wolkig
wolkenlos
Rarlsruhe. 7561 Wiesbaden. I7!61 München.. 762 wolkenlos Chemnitz.. 1.63 ill halb bed.) Berlin.... 7]7653 2 heiter
Wien.... 760 wolkenlos Breslau... 762 wolkenlos
Me d Aix... 759 bedeckt NVißig. ... J60 wolkig 11 wo wolkenlos
) Thau. Y) Dunst, Thau. Uebersicht der Witterung.
Das in den letzten Tagen über der Nordsee lagernde , hat sich nordostwärts nach dem mittleren Skandinavien verschoben, während das Depressions gebiet im Südwesten Europas sich nordwärts bis über das südliche Großbritannien ausgedehnt hat. Da auch die südöstliche Depression . erhalten hat, so, ist das Hochdruckgebiet heute guf Nord. und Mittel Curopa beschränkt. Das heitere und trockene Wetter n mit schwacher öst⸗ licher Luftströmung demzufolge über Deutschland
noch an; die Morgentemperaturen haben daselbst
reich⸗Ungarn werden ergiebige Regenfälle gemeldet. Deutsche Seewarte.
Theater ⸗Anzeigen. Nönigliche Schauspiele. Donnerstag bleiben die Königlichen Theater geschlossen.
⸗ Opernhaus. 149. Vorstellung. Der , , Romantische Oper in 3 Acten von arl Maxia von Weber. Dichtung von Friedrich Kind (nach der gleichnamigen Erzählung von August Apel's). Neu in Scene iet vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmelster Weingartner. An— fang 7 Uhr.
Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4i6). 161. Vorstellung. Die Geschivister. Schauspiel in 1 Aufzug von Wolfgang hon Goethe. In Scene esetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. (Marianne:
rl. Eysoldt, vom Stadt ⸗Theater in Riga, als Gast.) — Clavigo. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen von
Anfang 7 Uhr.
Freitag:
Wolfgang von Goethe.
Nentsches Theater. Carlos. Anfang 7 Uhr. k Der Talisman. onnabend: Der Talisman. Die Tageskasse ist von 10— 13 Uhr geöffnet.
Donnerstag: Don
Berliner Theater. Donnerstag: Der Flücht⸗ nz — Die Eine weint, die Andere lacht. Anfang 75 Uhr.
Freitag: 40. Abonnements ⸗Vorstellung. Der Hüttenbesitzer. (Nuscha Butze, Agnes Sorma, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)
Sonnabend: Die Waise von Lowood. (Agnes Sorma, Ludw. Barnay.)
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 26.
Donnerstag: Zum 12. Male: Angot, die Tochter der Halle. Komische Oper in 3 Acten von Flair— ville, Strgudin und Koöning. Deutsch von Anton Langer. Musik, von Charles Lecocq. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapell⸗ meister Krones. Anfang 71 Uhr.
Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗ Concert, ausgeführt von der Berliner Concert
des Concertmeisters Herrn Stiemer. — Letztes Auf⸗ treten des Damen Terzetts Oriella, der Wiener Duettisten Lipp und Litt. Auftreten der Wiener Liedersängerin Anna Fiori, der Costum-⸗Soubrette Elsa Rucinska und des Original⸗Gesangs⸗Humo⸗ risten Alfred Bender. Anfang 6 Uhr.
Um 19 Uhr: Die Fontaine 1lumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. — Elektrische Illumingtion. — Sämmtliche Sehenswüͤrdigkeiten sind geöffnet.
Freitag: Angot, die Tochter der Halle. Anfang 743 Uhr.
Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗ Concert. Auftreten erster Gesangs. und Instru⸗ mental⸗Künstler. Anfang 6 Uhr.
Kroll's Theater. Donnerstag: Anfang 7 Uhr.
Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Grostes Concert im Sommer -Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 5 Uhr.
Freitag: Gastspiel von Marcella Sembrich. Die lustigen Weiber von Windsor. (Frau Fluth: Frau Marcella Sembrich.)
Sonnabend: Erstes Gastspiel von Katharina Klafsky. Fidelio.
Virtoria Theater. Belle. Allianceftraße 7 / s Donnerstag: Zum 26. Male mit vollständig neuer Aus⸗ stattung: Fran Venus. Modernes Märchen (großes Ausstattungsstück mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 73 Uhr.
Im Belle⸗Alliance⸗Garten: Großes Concert. Auftreten von Speeiali— täten ersten Nanges. Novitäten⸗Abend, König—⸗ licher Musikdirector Adolf Boettge. Anfang 5. Uhr.
Brillante Illumination durch 25 000 Gas— flammen. Freitag: Fran Venus. Anfang 75 Uhr.
Theater Unter den Linden. Donnerstag: Gastspiel der ersten Soubrette des ungarischen Volks⸗ theaters in Budapest Fräulein Clara von Kür. . . Male; Unter persönlicher Leitung des Komponisten; Der Taugenichts. Dperette in 3 Acten nach dem , , . der Bayard und Van derbürch. Deutsch von Richard Gene. . von Joseph Konti. — Hierauf: Zum 51. Male: Die Welt⸗Ausstellnng in Chicago und Die
Martha.
Adolph Ernst Theater. Donnerstag: 6. Gaft⸗ spiel des österreichischen Operetten Ensembles des. Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum 6. Male: Der Schwiegerpapa. Dperetté in 3. Acten nach dem Französischen von B. Monpy. Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl. Anfang 75 Uhr.
Freltag: Dieselbe Vorstellung.
te, Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. Rg
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Am Landes ⸗Ausstellungs-Park (Lehrter Ba 7). Geöffnet von 12—11 Uhr. ö ö. hnhep
ö / „ä ů/ FJamilien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Maria Dietrich mit Hrn. Fabrik— besitzer Th. Hahn (Pritzer be Schwedt . — Frl. Elfe Bon, Samson-Himmelstiern mit Srn. Dr. med. Felix Patzkti (Fraureuth, Reuß ä. CE. = Halle a. S.).
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Geboren; Ein Sohn:, Hrn. Prem.⸗Liöeut. Hans don Arnim (Glatz). — Hrn. Regierung ⸗Rath Ad. Donath (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Major Sichart von Sichartshoff (Metz).
Gest or ben: Hr. Postrath Gugen a, (Breslau). — Hr. Edmund von Rosenberg⸗Lipinsky Breslau). — Fr. e m, Clara von Schweinitz, geb, von Rosenberg Lipinsky aus dem Hause Gut⸗ wohne (Breslau). — Hr. Amtsgerichts-Rath Pr. Carl Strahl ,, — Hr. Sanitäts⸗Rath Dr. Georg Straub (Berlin). — Hr. Hauptmann g. D. und Postdireetor Hermann Sallwürk von Wenzelstein (Driesen⸗Hirschgarten). — Hr. Pro⸗ fessor Dr. Marthe (Friedenau).
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: — — Verlag der Expedition (Scholy.
Druck der. Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt= Anstalt, Berlin 8w., Wilhelmstraße Nr. 33. Vier Beilagen leinschließlich Börsen Beilage).
Er ste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 11H40.
Berlin, Mittwoch, den 14. Juni
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich
Deutsches Reich.
Nach weisung für die Zeit vom 1. April 1893 bis zum Schluß des Monats Mai 1893.
—
ö . 2
—
3. 4. 5. .
Einnahme
, Ro im Monat Ober⸗Postdirections⸗Bezirke **
Hierzu Einnahme in dem Vormonat
ö In 1893
des Vorjahres ö mehr (Spalte 4) — weniger
s⸗ 15 . 13 ͤ
Einnahme in dem⸗
Zusammen selben Zeitraum
IJ. Im Reichs⸗Postgebiet. I) Königsberg . 2) Gumbinnen 3) Danzig. 4) Berlin. 5) Potsdam - 6) Frankfurt a. O. 7) Stettin . 8) Köslin. 9) Posen ö . 10) Bromberg. . 11) Breslau 12) Liegnitz. 13) Oppeln 14) Magdeburg 165) Halle a. S.
Erfurt.
Kiel.
Hannover. 9) Münster Minden
h nng ,,, 23) Frankfurt a. M. 6 , 26) Aachen . 26) Koblenz. 27) Düsseldorf. V, k / J i 43 ö 23 32) Konstanz J ö 33) Darmstadt ; 34) Schwerin i. M. 35) Oldenburg 36) Braunschweig 37) Bremen 38) Hamburg. . 39) Straßburg i. E. 40) Metz -
834 155
10317 10938 15 667 30 867 14 855 42 570 17061 46013 21 014 11831
22 572 75 214 16815
19 883 50 7654 30 15 936 30 154 998 50 , . 12 692 70 14221 70 3202 — 10357 70 6 000 80 29 737 30 13 317 60 14362 70 25 640 h50 17245 70 23 411 70 17837 50 18 223 45 62568 40 12097 80 32 880 30 12 044 20 61 469 90 311623 80 11776 590 8439 80 86 437 20 3487 10 30405 10 90 034 50 42423 50 14 660 90 244893 20 6 003 70 7927 70 11904 90 40 693 60 164 678 90 31 504 — 6 607 50
20 265 7381 17 175 173 448 7274 13 341 17945 2837 10751 7329 30112 18 009 15188 25 977 183 369 21 582 19034 18 698 6005 13 358 31 443 12742 64 438 32 085 12788 8 591 7764 3493 32 516 89 847 44169 12 597 24 538 6374 8 630 11728 44797 160 577 31 622 6 480
2700 6939
6041 6521 4124 1829
6 484
3097 4075 6060
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3317
Summe 1 II. Bayern Württemberg .
ö96 793 60 348 20 912
1154208 118 029 43 160
—
1191317 117 836 42 473
l
Ueberhaupt. Berlin, im Juni 1893.
677 0654 60
1351 628 1315398
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.
Biester.
Literatur.
Rechts- und Staatswissenschaft.
Kr. Die deutsche Civilprozeßordnung. O. Reincke, Reichsgerichts ⸗ Rath. Zweite Berlin 1893, H. W. Müller, Luckenwalderstraße. 8.
das Schlußheft ausgegeben.
Erweitert von
verbesserte Auflage.
S884S. — Zu dem bereits 1890 erschienenen 1. Heft dieser zweiten Ausgabe ist soeben
Der Verfasser hat es verstanden, Maß
zu halten und trotz des erkennbaren Strebens, die reiche Casuistik zu
verwerthen, eine Ueberfüllung zu vermeiden. läuterungen ist wohlüberlegt;
Die Anordnung der Er—⸗ der praktische Gesichtspunkt dürfte
durchgängig leitend gewesen sein, wobei durch Hinweisung auf andere
Werke der Weg zu weiteren Ermittelungen gezeigt
ist. Bei
seiner
gesammten Anlage dürfte diese Ausgabe der C. P.⸗»O. dem Referen⸗ darius im Vertretungsdienst besonders zu empfehlen sein. Kr. Zur Reform des deutschen Eivilprozesses.
kritisch historische Studie mit Reformvorschlägen, Arnold Han, Duncker u. Humblot.
Rechtsanwalt in Freiburg i. B. Leipzi 8. S. 128. S6 2,40. — Der Wen fr
von Dr.
zunächst eine kurzgefaßte Uebersicht über die Entwickelung des zesses mit dem scharf geplanten Ziel, auf die Mängel unserer reichsdeutschen
Civilprozeßordnun
Eine juris 1893. iebt ro⸗
hinzuweisen und auf einen Verbesserungsweg hin⸗
zuleiten. Es darf als sehr beachtenswerth bezeichnet werden, daß das schieds⸗ gerichtliche Verfahren eine feste Gestaltung gewinnen und unter Umständen das Gericht zuständig sein soll, die Parteien vor ein Schiedsgericht
zu verweisen.
Die in der Praxis stehenden Juristen werden oftmals
erfahren haben, daß das Ergehniß einer langwierigen Beweisaufnahme, welche die Parteien bei wechselseitigem Bestreiten dem Richter ab—= zwingen, durchaus unberechenbar ist. Ein weit sichererer, schnellerer und minder kostspieliger Weg, welcher zugleich die Gerichtshöfe entlastet, führt sie zu den vom Verfasser in Vorschlag gebrachten Schieds⸗
örderung finden,
gerichten. Möge die Anregung Anerkennung und wobei auf den Be
egriff des Prozesses (S. 199) Nachdruck zu legen ist
und der Anhang (S. 111 ff.) allgemeinen Beifall in seinen Schilde⸗
rungen finden wird.
Kr. Der Militär⸗Strafprozeß in Deutschland und
älfte. Berlin, 8. 313 Bogen. reis 12 66 — „Soll das Heer seine volle Kraft als physisches
ine Reform, von Dr, jur., von Marck. Erste R. v. Decker's Verlag (G. Schenck, 1893. Groß
dachtmittel des Staats entwickeln können — heißt es S. 379 — dieser Körper kann nur des Kriegsherrn. nur zu⸗ ist, ist die Ausübung dieses einen Willens delegirt
hi Feldmarschall bis
so muß es ein Körper sein, einem Willen regiert werden; das Da das Heer an keine physische sammengesetzt auf die ganze
ist der Einheit,
Anzahl der Befehliger vom
sondern
von
zu dem Bienstältesten, der eine Patrouille führt, und bis zur
Schildwache in ihrem Dienstbereich. Die
Quelle des Befehls—⸗
rechts ist aber nur die eine, und jeglicher Gehorsam wiederum wird
im letzten Grunde nur geleistet dem Einen, dem Kriegsherrn. Aus
dieser begrifflichen Nothwendigkeit der Einheit des Willens im Heer folgt auch im Strafprozeßrecht die n ,, daß die Militär- gerlchtsbarkeit (in weiterem Sinne — worüber im noch nicht erschienenen
2. Theil des Werkes) als Theil der gen n f in den ichem
des Kriegsherrn zu eigenem und ausschließ
Rechte
eere
Händen
liegt;
er ist der Inhaber, die mit strasprozessualen Befug⸗ nissen betrauten Befehlshaber find Delegirte, Verwalter“. Es schließt sich hieran ein weiterer Absatz, welcher beginnt: „Der Wille muß aber nicht bloß ein einheitlicher, sondern er muß auch ein starker sein, sowohl in der Geltendmachung, als in der Sicherung. Auch das folgt aus dem Wesen des Heerwesens, seiner Bestimmung in Krieg und Frieden . . Hervorgehoben sei, daß die Folgerung gezogen wird, daß der Soldat in Strafsachen, einschlich lich der gemeinen Delicte, nur der militärischen Gerichtsbarkeit unterstellt sein kann; die Autorität, die ihn bestraft, kann keine andere sein als die Autorität, die ihn sonst erzieht, befehligt, führt.“ Von S. 3868 sei hierher gesetzt: „Die wichtigste aller Soldatenpflichten ist die Disciplin, zugleich — als Zustand im Heer betrachtet — die erste Vorbedingung dauernder kriegerischer Bewährung desselben. Auf diesen Grund⸗ pfeilern ruht die gesammte Arbeit. Wenn die Reform des gegen⸗ wärtigen Rechts nicht nur für wünschenswerth, sondern für noth, wendig erklärt wird (S. 139 ff.), so wird ausdrücklich und bestimmt gesagt: Würde die Ire in der Gestalt vorgelegt: führt der gegen—⸗ wärtige Militärprozeß in Deutschland zu viele materielle Ungerechtig- keiten herbei, sei es in der negativen Richtung, der Nichtermittelung von Thaten und Thätern, sei es in der positiven Richtung der unangemessenen Bestrafung Schuldiger, oder gar der Bestrafung Unschuldiger? Würde, sagen wir, die Frage 6. der Noth⸗ wendigkeit der Reform so in. so würden wir unbedenklich mit Nein antworten.“ Die Einheitlichkeit des Deutschen Reichs in seiner Macht nach außen, beruhend auf seiner unter dem Einen Kriegsherrn stehenden Wehrkraft des deutschen Volks, erfordert nach den vorbild⸗ lichen, wenn auch mit manchen Mängeln noch behafteten Reichs⸗ Justizgesetzen, im besonderen der Strafprozeßordnung, eine einheitliche Militär⸗Strafprozeßordnung. Für diesen Gedankengang möchten sich aus allen Parteien — denn welche Frage wird jetzt ohne Parteigefühl behandelt — Anhänger finden. Der Schwerpunkt des J. Bandes des Werks dürfte in der Darstellung der heutigen Militär,. Strafprozeßgesetz⸗ gebung im Deutschen Reich (Frankreich S31 S. 135 — 139) und in der Ent⸗ wickelung der verschiedenen Reformbewegungen liegen. Unserm Gegen stand ist Kapitel Ii gewidmet und zwar; Abschnitt J. Geschichte des Militärprozesses. II. Die heutige Militär Strafprozeßgesetzgebung. III. Nothwendigkeit einer Reform. IV. Geschichte der Reformbewegung. Die Anordnung des Kapitels III „Ausgangspunkt für die Reform⸗ Gesetzgebung“ ist folgende: Abschnitt J. ö (namentlich Ver⸗ halten gegenüber bestehenden Strafprozeßgesetzen, Sprache des Neform⸗ geseßzes). IJ. Materielle Ausgangspunkte. A. Grundsatz: Das Militär⸗ rechf soll thunlichst übereinstimmen mit dem bürgerlichen Recht.
53. Aeußere Gründe. S 54. Innere ründe dafür. § 55. Folgerungen für die Reform. B. Sonderbestimmungen. Abweichungen vom bürgerlichen Recht werden bedingt, durch die militärische Eigenart (die besonderen rechtlichen und thatsächlichen 1 des Heeres). J. Die rechtliche (staatsrechtliche) Eigenart. § 57a. as Heerwesen und die Verfassung, § 58 b. Der staats rechtliche Charakter der activen Dienstpflicht. S 59. I) Der Berufs⸗ soldat. 5 609. 2) Bezüglich der Wehrpflichtigen Schule der Natien . den Krieg. II. Die besonderen thatsächlichen Verhältnisse eim Militär. S 61. A. Die äußeren, B. Die inneren: Der Geist des Heeres. 5 62. a. Allgemeines. b. Ins⸗
besondere. 5 63. 1) Die besonderen Berufspflichten des Soldaten.
1893.
Y) Die Digeiplin. S 64. Ihre Wichtigkeit. 5 66. Ihr Wesen. 3) Die Subordination. 5 66. Ein Wille im Heer. S 67. Das Verhältniß auf Seiten des Vorgesetzten. 3 68. Erziehung und Für⸗ sorge abseiten desselben. 5 69. Das Verhältniß auf Seite des Untergebenen. 5. 79. Das Vertrauen der Untergebenen in die Vorgesetzten. 4) Das Offiziercorpß; § 71. Allgemeines. 5 72. Sein Geist. III. Rückwirkung der militärischen Eigenart auf: 5 73 a. allerlei , . § 74 b. das Strafrecht (materielles und Prozeß), insbesondere * 75) der Offiziere, §z 76 c. die Sonderbestimmungen ein Standesrecht? ein Standesporrecht? — Es wird nicht angezweifelt werden, daß das Deutsche Reich zu einer einheitlichen Militärstrafprozeßordnung gelangen wird, jede Mitthätig⸗ keit, zu diesem Ziel zu gelangen, wird Anerkennung finden. 6 Anerkennung gebührt dem vorliegenden Werk. Wenn nicht überall vom Leser Zustimmung gewährt wird, so werden gerade an diesen Stellen andere Leser den Zielpunkt der Reformbedürftigkeit erkennen zu müssen glauben und Dritte noch weit darüber hinausgehen. Möge das Werk die ruhige Beurtheilung der überaus schwierigen Frage fördern,.
— Der Entwurf eines bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich, zweite Lesung, ist nunmehr vor— geschritten bis 5 776. entsprechend dem 5 736 des ersten Entwurfs, abschließend mit „Schuldverhältnissen aus unerlaubten Handlungen“. Als Beilage zu den Beiträgen zu Erläuterungen des Deutschen Rechts, s. g. Gruchot's Beiträge, erscheint im Verlage von Franz Vahlen in Berlin der Entwurf zweiter e, nach den Beschlüssen der Redaec⸗ tionscommission. Die bisher erschlenenen drei Hefte (3, 205 S) sind auch gesondert zu beziehen (2,20 S) und werden der besonderen Auf⸗ merksamkeit empfohlen. . .
Er. Das Grundrecht der Religionsfreiheit nach seiner 5 Entwicklung und heutigen Geltung in Deutschland, von Dr. jur. Hermann Fürstenau, . Duncker u. Humblot. 8. S. 342. — Wenn erst jetzt hier eine Anzeige erfolgt, so wird die Annahme zutreffend sein, daß inzwischen das Werk bereits in weiten Kreisen bekannt geworden ist; es soll demselben aber auch hier die zukömm⸗ liche Anerkennung gewährt werden, Die Einleitung giebt den ruhigen, sich jedes Eifer entschlagenden Blick zu erkennen, wie Glaubensfreiheit, Gewissensfreiheit, Bekenntnißfreiheit und endlich Religionsfreiheit sicher . werden. Vom Wormser Ediet wird in acht Abschnitten quellenmäßig dargestellt bis in die neueste Zeit. Die Ruhe der Betrachtung sichert das Vertrauen des Lesers, dem nirgends zugemuthet wird, einem persönlich für richtig, erachteten Standpunkt zu folgen, wenn er die Nachgeschichte für richtig erachten will. Gerade diese Art der ö führt dahin, daß die mit , Vorsicht am Schluß der einzelnen Abschnitte gefaßten Ergebnißsätze von dem Leser werden gewürdigt werden. Angefügt sind S. 259 — 662 urkundliche Anlagen. Die überaus schwierige Aufgabe ist mit einer kräftigen Bedächtigkeit gelöst, welche bei einem jugendlichen Verfasser weitere erfreuliche Leistungen für die Zukunft in Aussicht stellt.
Kr. Die strafrechtliche Haftung des vergntwortlichen Redacteurs, von Dr. Fr. Oetker, Professor in Rostock. Stuttgart 1893, Ferdinand Enke. 8. 120 S. 3,60 S — Den am 15. Oltober v. J. in der juristischen Gesellschaft zu Berlin ge⸗ haltenen Vortrag hat der , nunmehr durch den Druck ver⸗ öffentlicht (S. 5 bis 30) und durch einen Reichthum von erläuternden Anmerkungen (S. 31 bis 120) erweitert. Der Begriff des Redaeteurs wird dahin gegeben: Das Wesen des verantwortlichen Redacteurs liegt nicht darin, daß er verantwortlich gemacht wird; das trifft für alle zu, die an einem Preßdeliet nachweisbar Antheil genommen haben, auch für Mitredaeteure, Unterredacteure, die nicht als verantwortlich . haben; vielmehr darin, 8 er eine besondere . eit dem Staat gegenüber durch öffentliche Erklärung übernommen hat.“ „Der verantwortliche Redacteur braucht bei einer Mehrheit von Redacteuren durchaus nicht der Chefredacteur d. h. die Person zu sein, die den bestimmenden Einfluß auf die Gesammtheit des Blattes ausübt.“ (S. 10, 12.) Die Verantwortlichkeit des Redacteurs ist eine Garantenhaftung (S. 8), und zwar nicht Strafhaftung, sondern Delictshaftung, wodurch der Haftende zur Verhinderung des Delicts bestimmt werden soll. (S. 13.) Für die besondere Fassung des verantwortlichen Redacteurs im Reichs-Preßgesetz werden drei Grundgedanken als bestimmend bezeichnet. Es heißt dann S. 18: „Sie sind etwa dahin zu bestimmen: I) Nicht nur der Verfasser, mit dessen Wissen und Willen die Veröffentlichung erfolgt ist, sondern auch der Redacteur, der einen strafbaren Artikel mit Verständniß seines Inhalts in die Zeitung aufgenommen hat, ist als Thäter des Deliets zu betrachten. .. . Um kurze bezeichnende
Ausdrücke zu gewinnen, soll unter den angegebenen Voraussetzungen
der Verfasser, der prineipale Thäter, „Erstthäter“, der Re⸗ dacteur, in dessen Person die Thäterschaft repetirt, „Zweit⸗ thäter! genannt werden. 2) Den verantwortlichen Redacteur trifft gegenüber den übrigen Betheiligten eine Lesteigerte Haftbarkeit, eine Verantwortlichkeit für den , der Zeitung. Diese Garantie übernimmt er durch die Zeichnung des Blattes. 3) Dem verantwortlichen Redacteur braucht nicht die Kenntniß des Inhalts der einzelnen Artikel na gewiesen zu werden. Es streitet dafür die Vermuthung. Zweitthäterschaft, Delietsgarantie, Prä⸗ sumtion: das sind, mit kurzen Stichworten bezeichnet, die Prineipien der besonderen Verantwortlichkeit des Redacteurs nach dem Preßgesetz.“ Wenn der Erstthäter bei der regelmäßigen Anonymität der Zeitungs- artikel meist unbekannt sei, so könne auch der Zweitthäter bei einer Mehrzahl von Redacteuren unbekannt sein; solche Unbekanntschaft dürfe nicht zu einem Hinderniß der Strafverfolgung werden. Der verantwortliche Redacteur wird als Zweitthäter⸗Garant zur Verant⸗ wortlichkeit gezogen. (S. 21.) „An Stelle der Thäter⸗Garanten⸗ haftung tritt einfache Thäterhaftung des Redacteurs, wenn sich herausstellt, daß er selbst der Zweitthäter oder gar der Erstthäter ist. Im dal der Zweitthäterschaft des verantwortlichen Redacteurs und nur in diesem Falle tritt nun eine Rechtsmuthung gegen ihn ein. — Auf dieses enge Gebiet redueirt sich die Präsumtion des 5 20 Abs. 2. (S. 25). Verfasser geht dann auf den Plenar⸗ beschluß der Strafsenate des Reichsgerichts vom 6. Juni 1891 über (Entsch. Bd. XXII, S. 75 ff.). von wo (S. 83) hierher über⸗ nommen sei: „An sich begreifen die besonderen Umstände des S8 20 Abs. 2 des Preßgesetzes alle Thatmomente, welche die Annahme vorsätzlich, mit Kenntniß und ö, des Inhalts verursachter Veröffentlichung nach den gewöhnlichen Grundsätzen des Strafprozesses im Einzelfalle zu widerlegen geeignet sind. Besonderes Interesse werden bei dem Leser die An⸗ merkungen erregen; so namentlich Anm. 85, hr fn der Entschul⸗ digungsmomente, auf welche der verantwortliche edacteur gegenüber der Anklage aus §20 Abs. 2 sich zu berufen vermag; die Präfumtion im Strafverfahren Anm. 32. — Ob die Entwickelungen und Be⸗ zeichnungen weitere Anerkennung in der Rechtsprechung und Fach⸗ literatur finden werden, darf abgewartet werden.
— Zeitschrift für gewerblichen Rechtsschutz, Verlag von R. itt ehen München und Leipzig, Jahrgang 11, Heft 9'160. enthält namentlich: i, , . Studien — Prof. Kohler; Register und Rolleneinschreibung auf em Gebiet des Industrierechts — ,, , Dr. Schanze. Berlin; Zum Entwurf eines Ge—⸗ setzes, betr. den Schutz der Waarenbezeichnungen, von Dr. Otto Hahn.