1893 / 145 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

am 2. Juli 10,25 Vorm., am 3. Juli 11625 Vorm, am 4. Juli 11,35 Vorm., am 5. Juli 12529 Nachm,, am 6. Juli 1 Nachm,, am 7. Juli 1,ů45 Nachm,;, am 8. Juli 245 Nachm.,, am 9. Juli 3,55 Nachm., am 19. Juli Hel früh, am 11. Juli 6,25 früh, am 12. Juli 7,25 früh, am 13. Juli 8,20 früh, am 14. Juli 925 Vorm., am 15. Juli

9, 40 Vorm. . V. Nach Spiekeroog. .

Von Esens Bhf. nach Spieteroog über Neuharlingersiel mittels Privatpersonenpost bezw. Fährschiffs in etwa 25 Stunden:

am 1. Juli 12.15 Nachm.,, am 2. Juli 12,45 Nachm., am 3. Juli 1,15 Nachm. am 4. Juli 2 Nachm., am 3. Juli 245 Nachm., am 6. Juli 3,30 Nachm.,, am JT. Juli 4.15 Nachm., am 8. Juli 5 Nachm., am J. Juli 7 früh, am JO. Juli 7,45 früh, am 11. Juli 8,30 früh, am 12. Juli 9,15 Vorm, am 13. Juli 10430 Vorm. an 14. Juli 11,10 Vorm., am 15. Juli 12,15 Nachm.

VI. Nach Wangeroog und Spiekeroog. .

Von Karolinensiel nach Wangeroog und Spiekeroog mittels Dampfschiffs in etwa 1 bezw. 2 Stunden: ; .

am 1. Juli 1 Nachm., am 2. Juli 1,45 Nachm, am 3. Juli 245 Nachm. ), am 4. Juli 3 Nachm., am 5. Juli 3,45 Nachm.; am 6. Juli 430 Nachm.,, am J7. Juli 5, 15 Nachm.,, am 8, Juli 6 Abends, am 9. Juli 7 Abends), am 19. Juli 8 früh, am 11. Juli 9,15 Vorm. ), am 12. Juli 10,15 Vorm., am 13. Juli 11,15 Vorm.“), am 14. Juli 12,15 Nachm, am 156. Juli 1 Nachm.

Wegen der Verbindungen vom 16. Juli ab bleibt weitere Bekannt⸗ machung vorbehalten. ; J ;.

) Bei günstigem Wasserstande werden die nächstliegenden Eisen⸗ bahn⸗ und Bahnpostanschlüsse, abgewartet.

Oldenburg, den 15. Juni 1893. .

Der Kaiserliche Ober⸗Postdirector. Starklof.

am 1. Juli 9,50 Vorm. ,

Königreich Preußen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der bisherige Privatdocent Dr. Oskar Israel zu Berlin ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Facultät der hiesigen Universität ernannt worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

nn mgchung.

Nachdem die Tilgungsfondsrechnungen der Staats— schulden-Tilgungskasse und der betreffenden Provinzial⸗ kassen für das Etatsjahr 1890/91 von beiden Häusern des Landtags dechargirt worden, sind die nach diesen Rechnungen . Staatsschuldendocumente, wie sie in der Bekanntmachung vom 5. Oktober 1891 aufgeführt und in den Anlagen derselben nach Littern, Nummern und Beträgen ein⸗— zeln verzeichnet sich finden, heute im Beisein von Commissarien der Staatsschuldencommission und unserer Verwaltung durch Feuer vernichtet worden, nämlich:

Stück. Betrag. l. 48 Staatsschuldscheine von 1842 19 586 7152 9000 Staats⸗A Anleihe ö 17 300 265 146 400 ö ö 34 22 500 Staate Prämien. Anleihe von 1855... 4475 1 342 500 Staats⸗Anleihe von 1862 387 559 800 ( 63 1597 3234 150 Kurmärkische Schuldverschreibungen .. 500 344 850 Neumärkische . . 45 112200

Actien und Obligationen der Niederschlesisch Märkischen Eisenbahn, und zwar: . Stamm ⸗Actien 2081 Prioritäts⸗Actien Serie Lund II... 137 37 725 Prioritäts⸗Obligationen Serie 1 und II 223 39 000 n 149 44 700 Schatz anweisungen 1315126 300 000 Hannoversche Obligationen 22 4819981 Kurhessische ö 6 667 1 003 740 Nassauische ? 7606 501836124 Obligationen der Stadt Frankfurt a. M. 821 6311563 zusammen . . ] 46 390146 802 841 68 Dies wird in Gemäßheit der Bestimmung im 8 17 des Gesetzes vom 24. Februar 1850 (Ges.S. S. 57) zur öffent⸗

lichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 17. Juni 1893. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Bezeichnung.

1 2 3 1 5 6 . 8 9 0

*

624 300

Aichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 20. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König begaben Sich, wie aus Kiel gemeldet wird, heute Vormittag um gi Uhr auf den Exercirplatz der Flotte, besichtigten an Bord des Flaggschiffs „Baden“ die Einzelschiffsübungen und kehrten Nachmittags in den Hafen zurück.

Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Ver— kehr hielt heute eine Sitzung.

In einer Anlage zu Nr. 14 des „Marine⸗Verordnungs⸗ blatts“ werden die von dem Staatssecretär des Reichs⸗Maxineamts unter dem 7. Juni d. J. erlassenen Vorschriften veröffentlicht, nach denen sich die Annahme und Prüfung der etats⸗

mäßigen Werkführer der Kaiserlichen Werften künftig regeln soll.

Der Großherzoglich badische Gesandte am hiesigen Aller höchsten Hofe, Geheime Legations⸗Rath und Kammerherr von Jagemann hat einen ihm von seiner Regierung be— willigten kurzen Urlaub angetreten.

Bayern.

Die Königin und die Königin-Regentin der

Niederlande besichtigten vorgestern die Sehenswürdigkeiten

Nürnbergs und besuchten gestern das Germanische Museum. Am Abend erfolgte die Weikerreise nach Arolsen.

Mecklenburg⸗Schwerin. ö. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist am Sonn⸗ tag Abend . . wieder in Schwerin eingetroffen. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Marie und Ihre Hohelt die Herzogin Elisabeth kehren, den Meckl. Nachr.“ zufolge, morgen von Kissingen zurück und werden sich direct nach Rabensteinfeld begeben, um dort Aufenthalt zu nehmen. Sach sen⸗Coburg⸗Gotha. Der Landtag des Herzogthums Gotha genehmigte in seiner gestrigen Sitzung den Erlaß von drei Terminen der Klassen⸗ und Einkommensteuer sowie die Uebernahme der Alterszulagen für Lehrer auf die Staats kasse.

Elsasß Lothringen.

Mit Rücksicht auf die herrschende Futternoth hat das Ministerium die Staatsdepositenverwaltung angewiesen, den öffentlichen Vorschußkassen zur Gewährung von Dar⸗ lehen an kleine Landwirthe, welche Futter zu kaufen gezwungen sind, die Betriebsmittel gegen zwei Procent Ver⸗ zinsung zur Verfügung zu stellen.

Desterreich⸗ Ungarn.

Der „Wiener Zeitung“ zufolge hat der Kaiser den Fürstbischof von Breslau, Cardinal. Dr. Kopp zum Stell⸗ vertreter des Landeshauptmanns im Schlesischen Landtag ernannt.

Der Minister-Präsident Graf Taaffe ist heute früh aus Ellischau wieder in Wien eingetroffen.

Die österreichische und die ungarische Delegation sind gestern nach Erledigung ihrer Arbeiten und nachdem die Uebereinstimmung der beiderseitigen Beschlüsse constatirt worden war, unter Hoch⸗ und Eljenrufen auf den Kaiser und König geschlossen worden.

In Prag haben einer Meldung des „Prag. Abdbl.“ zu⸗ folge vorgestern Abend die Theilnehmer an einem zu Gunsten des czechischen Schulvereins abgehaltenen Fest Excesse vor dem deutschen Casino begangen. Es wurden Steine gegen das Casino geschleudert und vier Polizeidiener getroffen, aber nicht verletzt. Die Demonstrationen wiederholten sich vor dem Jungmann-Denkmal und der adeligen Ressource. Die Polizei zerstreute schließlich die Menge und nahm zwei Verhaftungen vor.

Frankreich.

Die Besserung im Befinden des Präsidenten Carnot schreitet nach einer Meldung des „W. T. B.“ fort, jedoch ist der Präsident noch sehr der Schonung bedürftig.

Der Senat hat gestern einen Antrag zu Gunsten der Aufhebung der Zölle auf Futtermittel bis zum 1. Januar 1894 angenommen. Dagegen hat sich der oberste Landwirthschaftsrath nahezu einstimmig gegen die Aufhebung oder Herabsetzung der Zölle auf Gerste, Hafer und Mais ausgesprochen.

In der Deputirtenkammer kam es gestern aus Anlaß der vorgeschlagenen partiellen Erneuerung der Kammer zu stürmischen Auftritten. Der Minister⸗Präsident Du puy wandte sich gegen diesen Vorschlag, indem er auf die Unzuträglichkeiten des Vorschlags hinwies, durch dessen Ver— wirklichung die Wahlagitation noch heftiger entfacht und die Einheitlichkeit der Kammer gestört werden würde. Man solle das allgemeine Wahlrecht nicht verstümmeln und das gegenwärtige Wahlsystem nicht ändern; es würde das gleichbedeutend sein mit dem Ausdruck des Mißtrauens diesem gegenüber. Rivet trat für den Gesetzentwurf ein. Als hierauf Clésmenceau die Rednertribüne bestieg, riefen ihm Millevoye und Dérouléde heftig zu: „Sie haben fremde Gelder unterschlagen! Sie sind ein ausländischer Agent! Sie haben kein Recht zu sprechen!“ (Lebhafter Tumult.) Nachdem die Ruhe wiederhergestellt war, sprach Clés⸗ menceau, von Dérouléöde und Millevoye wiederholt unter— brochen, gegen den ,, Hierauf lehnte die Kammer mit 323 gegen 214 Stimmen ab, in die Einzelberathung des Gesetz⸗ entwurfs einzutreten. Dérouléede erklärte, er habe jene Rufe gegen Clsmenceau gerichtet, weil das, was in Bournemouth vorgehe, Gladstone die Handhabe biete, sich der bei Herz beschlag⸗ nahmten Schriftstücke gegen Frankreich zu bedienen. (Lebhafter Wortwechsel zwischen Clsmenceau und Déroulède, der unter lebhafter Bewegung der ganzen, Kammer die Tribüne verließ) Millevoye verlangte, die Regierung am nächsten Donnerstag über den Stand der Unterhandlungen zwischen Frankreich und England bezüglich der Auslieferung von Herz befragen zu dürfen. Der Minister⸗Präsident Dupuy erklärte sich zur Beantwortung der Interpellation bereit. Die Sitzung wurde darauf aufgehoben. —Clsmenceau hat Déroulde und Millevoye seine Zeugen geschickt. Diese haben es jedoch abgelehnt, die Forderung anzunehmen. Die Mehr⸗ zahl der heutigen Morgenblätter constatirt, die Haltung der republikanischen Majorität, welche nicht die geringste Miene

emacht habe, Clömenceau vor den Insulten Döroulsdes und Millevoye's in der Kammer zu schuͤtzen, komme einer end— gültigen moralischen Hinrichtung Clémenceau's gleich.

Der „Figaro“ glaubt, daß die Neuwahlen zur Kammer am 24. September stattfinden würden, dagegen hält der „Temps“ seine frühere Ansicht aufrecht, daß dies erst am 2. Oktober der Fall sein werde.

Graf d'Haussonville hielt vorgestern bei einem monarchistischen Bankett der Provinzialpresse eine Wahl⸗ programm-⸗Rede unter scharfen Anspielungen auf die in die Panama⸗Affaire verwickelten Politiker und die Prozeß⸗ verhandlung. Er erklärte, dem gegenwärtigen scrupellosen System müßte eine Liga anständiger Leute entgegengestellt werden. Die zur Republik bekehrten Monarchisten möchten sich mit dem Minimum religiöser und politischer Concessionen begnügen; die reinen Monarchisten dagegen müßten ihre Ziele ungeschmäͤlert aufrecht erhalten.

Schweden und Norwegen.

Die Kronprinzessin⸗Wittwe Erzherzogin Stephanie von Oesterreich ist, wie ‚W. T. B.“ meldet, gestern Vor⸗ mittag 11 Uhr 45 Minuten in Stockholm eingetroffen und von dem österreichischen Gesandten Freiherrn Pfusterschmidt

von Hartenstein und dessen Gemahlin, dem e, d, m,. sowie dem österreichischen General⸗Konsul empfangen worden. Die Erzherzogin nahm im Grand . Wohnung, woselbst ihr der König um 2Uhr einen Besuch abstattete, Heute wird zu Ehren der Kronprinzessin⸗Wittwe im Königlichen chin st Drottningholm ein Diner stattfinden, dem auch der Kronprinz, die Prinzen Carl und Bernadotte sowie die verwittwete Her⸗ zogin von Dalekarlien beiwohnen werden. Außerdem wird der König mit der Erzherzogin morgen einen Ausflug nach Schloß Gripsholm unternehmen.

Amerika.

Nach einer Meldung des „Reuter 'schen Bureaus“ aus New⸗Hork hätte das englische Kriegsschiff „Melpo— mene“ wegen der politischen Situation in Peru den Befehl erhalten, nach Callao in See zu gehen. Der New⸗York . theilt mit, der chilenische Kreuzer „Almirante

ochrane“ sei beordert worden, den der peruanischen Haupt— stadt nächst gelegenen Hafen anzulaufen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die XI. Commission des Herrenhauses erledigte im weiteren Verlauf ihrer gestrigen Sitzung die ersten beiden Titel des Communalabgabengesetzes bis 5 12, welche die „allgemeinen Bestimmungen“ und „Gebühren und Beiträge“ behandeln. Sämmt⸗ liche Paragraphen wurden in der vom Hause der Abgeordneten be⸗ schlossenen Fassung bestätigt; nur in 59 wurde auf Antrag des Ober ⸗Bürgermeisters Struckmann der zweite Absatz gestrichen, welcher lautet: „Beiträge müssen in der Regel erhoben werden, wenn andern⸗ falls die Kosten, einschließlich der Ausgaben für die Verzinsung und Tilgung des aufgewendeten Kapitals, durch Steuern aufzubringen sein würden.“ In der heutigen Sitzung führte die Commission die Berathung der Vorlage bis 5 23 weiter. Sämmtliche J dorschläge wurden zurückgewiesen und die, vom anderen Hause be— schlossene Fassung durchweg bestätigt. Damit sind die Abschnitte über die indirecten Gemeindesteuern und die allgemeinen Bestimmungen über die directen Gemeindesteuern erledigt.

Die XII. Commission des Herrenhauses begann heute unter dem Vorsitz des Ministers des Königlichen Hauses von Wedel⸗Piesdorf die Berathung des Entwurfs eines Er—⸗ gänzungssteuergesetzes.

Das Bureau des Hauses der Abgeordneten hat ein Ver⸗ zeichniß der bisher noch unerledigten Vorlagen herausgegeben. Dazu gehören: I) die Berathung der Verhandlungen des Landes. Eisenbahn⸗ raths; 2) die Berathung des Berichts über die Ergebnisse des Be—⸗ triebes der preußischen Staatseisenbahnen im Betriebsjahre 1891/92 ) die zweite Abstimmung über den vom Herrenhause in abgeänderter Fassung zurückgelangten Gesetzentwurf, betreffend Aenderung des Wahlverfahrens; 4) die zweite und dritte Berathung der allgemeinen Rechnung über den Staatshaushalt des Jahres 1889/90; 5) die zweite und drifte Berathung der Uebersicht von den Staatseinnahmen und Ausgaben des Jahres vom 1. April 1891/92. 6) die zweite und dritte Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Deckung von Ausgaben des Rech— nungsjahres 1891/92; 7) die Berathung der Denkschrift über die gegen die Cholera in Preußen 1892 getroffenen Maßregeln; 8) die zweite und dritte Berathung der Rechnungen der Kasse der Ober— Rechnungskammer für das Jahr vom 1. April 1891/92; 9) die zweite und dritte Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend Stadterweiterungen und Zonenenteignungen; 19) die zweite und dritte Berathung des Gesetzent⸗ wurfs, betreffend Ruhegehaltskassen für die Lehrer und Lehrerinnen an den öffentlichen Volksschulen; 11) die erste, zweite und dritte Be⸗ rathung des Gesetzentwurfs wegen Ausdehnung des Gesetzes vom 19. Mai 1891 ((Gesetz⸗Samml. S. 97) auf das Gebiet der Volme und ihrer Nebenflüsse. Außerdem stehen noch einige Interpellationen, Anträge und Commissionsberichte zur Berathung.

Wahlangelegenheiten.

Das amtlich ermittelte Ergebniß der Reichstagswahlen ist in der Ersten Beilage zur heutigen Nummer veröffentlicht. Es ergieht sich daraus, daß 180 Stichwahlen erforderlich und 217 Abgeordnete endgültig gewählt sind. Die Gewählten vertheilen sich auf die verschiedenen Parteien, wie folgt:

CGonservatt e m Deutsche Reichsßp. . . 11, Nationalliberale... 156, Centrum ö Freis. Vereinigung. Freis. Volkspartei. Socialdemokraten .. Süddeutsche Volkspartei Polen. k Welfen... I smiten Elsässer JJ bei keiner Fraction An den Stichwahlen sind betheiligt: Col rn, . . Nationalliberale. ,, reis. Vereinigung. Freis. Volkspartei ocialdemokraten, .. Süddeutsche Volkspartei 6 J elfen. Antisemiten . ,,, bei keiner Fraction.. ĩ

In Berlin finden die Stichwahlen am 24. Juni, in Elberfeld und Frankfurt a. M. am 23. Juni, in Bayern am 26. Juni statt. ;

Im Wahlkreise Sgalkreis⸗-Halle haben die conservativen Parteien eine f e Erklärung erlassen, worin sie für die Stichwahl nachdrücklich zu Gunsten des Dr. Alexander Meyer (freis. Verein.) gegen den Socialdemokraten Kuhnert eintreten,

Herr Liebermann von Sonnen berg fordert in einer öffentlichen Erklärung alle Antisemiten auf, bei den Stich= wahlen, bei denen sie nicht selbst betheiligt sind, unter Zurück⸗ drängung aller parteipolitischen Erwägungen Mann für Mann für denjenigen Candidgten zu stimmen, der sich verpflichtet, für die Heeresvorlage zu stimmen.

Nr. 24 des Centralblatts der. Bauverwaltung“, herausgegeben im Min isterium der öffentlichen Arbeiten, vom 17. Juni hat folgenden Inhalt: Fahrkartenprüfung auf den Bahnhöfen und Absperrung der Bahnstelge. Brandproben feuer⸗ sicherer Bauconstruetionen in Berlin (Schluß). Vie Architektur auf der Berliner Kunstausstellung. Vermischtes: Preisbewerbung um ein Kinder hospital in Riga. Neubau des bayerischen National- Museums in München. Erbauung eines Künftlerhauses in München. Die deutsche Abtheilung auf der Ausstellung in Chicago. Bromberger Architekten.! und Ingenieurverein. Verwendung von . zur Beseitigung des RKesselsteins. Die Geheimen Ober— Bauräthe Lentze und Lohse beim Bau der alten Dirschauer und Marienburger Brücken. Abänderung der Puffer der Eisenbahn— fahrzeuge. Wasserversorgung von London. Druckhöhenverluste bei Dückern. Brems versuche auf amerikanischen Eisenbahnen.

Entscheidu n gen des Reichsgerichts.

Die Verfügung eines Erblassers, daß seinen Erben nicht ihr Erbtheil, sondern nur die laufenden Zinsen des Erbschaftskapitals zum freien Verbrauch nach ihrem Gutdünken zur Verfügung gestellt werden mit der Maßgabe, daß diese laufenden Einkünfte von den Gläubigern der Erben in keinem Falle mit rechtlicher Wirkung gepfändet werden dürfen, ist, nach einem (im Gegensatz zu einem früheren Urtheil desselben Senats ergangenen) een des Reichs⸗ gerichts, IV. Cipilsenats, vom 29. März 1893, rechte wirksam, sofern nur durch die Einsetzung eines Testamentsvollstreckers die Möglichkeit geschaffen ist, den Willen des Erblassers gegenüber dem Bedachten zur Geltung zu bringen.

Die bewußte Verschweigung der Schwammverdächtig— leit eines Hauses seitens des Verkäufers dem Käufer gegenüber berechtigt, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Civilsenats, vom 22. April 1893, im Gebiet des preußischen allgemeinen Landrechts den Käufer zum Rücktritt vom Kaufpertrage wegen Betruges.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

England.

Aus London, 19. Juni, wird gemeldet: Die andauernde Trockenheit veranlaßt eine außergewöhnliche Ansammlung von Fleisch⸗ vorräthen auf dem Londoner Central⸗Fleischmarkt, da viel Vieh wegen Futtermangels geschlachtet werden mußte. Aus Harlingen bei Rotterdam sind in den letzten Tagen hunderte von geschlachteten Schafen eingetroffen, die fast alle wegen eingetretener Fäulniß für unbrauchbar zum Genuß erklärt wurden.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungõ⸗ Maßregeln.

Cholera.

Montpellier, 19. Juni. . W. T. B.“ meldet: Gestern sind hier jwei, heute Vormittag drei Todesfälle an Cholera vor— gekommen.

Alexandria, 198. Juni. In Mekka sind nach einer Meldung des R. B. in der Zeit vom 15. bis 16. Juni 317 Personen an der Cholera gestorben.

Spanien.

Durch Königliche Verordnung vom 8. d. M. sind aus Anlaß der in Südfrankreich ausgebrochenen Cholera folgende sanitäre Maßnahmen getroffen worden:

Im Anschluß an die Verordnungen vom 31. v. und 3. d. M., nach denen Provenienzen aus Gette und Marseille nach dem Lazareth- hafen zu schicken sind (vergl. .R.⸗Anz.“ Nr. 136 und Nr. I37 vom 9. und 10. dx. M.), ist die Königliche Verordnung vom 22. Februar d Jr, betreffend die an den Grenzeisenbahnstationen Port Bon und Irun gegenüber Reisenden und Waagren zu beobachtenden Maßregeln vergl. R.Anz.“ Nr. 57 vom 7. März d. J.), wieder in Kraft gesetzt worden. Die in dieser Verordnung angeordnete ärztliche Untersuchung hat sich auf alle Provenienzen aus Frankreich zu erftrecken.

Tärken.

Zufolge Beschlusses des internationalen Gesundheitsraths zu Konstantinopel vom 9. d. M. unterliegen Herkünfte von Hedjaz und Jemen einer Quarantäne von 10 Tagen.

Dänemark. Durch Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz-Ministe⸗ riums vom 1. Juni 1893 sind die Bestimmungen des Gesetzes vom 2. Juli 1880 über gesundheitspolizeiliche Untersüchungen auch für alle von London nach Island und den Faröern kommenden Schiffe in Kraft gesetzt worden. Reichs⸗Anz.. Nr. 124 vom 26. Mai 1893.)

(Vergl.

Brasilien.

Nach einer im „Diario Official“ vom 24. v. M. veröffentlichten Verfügung der brasilianischen Regierung vom 20. v. M. sind die französischen Häfen von Morlaix am Kanal bis Saint Michel en Herm am atlantischen Ocean für choleraverdächtig erklärt worden. Die seit 13. v. M. aus den betreffenden Häfen abgegangenen Schiffe haben sich bei ihrer Ankunft in Brasilien zuerst nach Ilha Grande zu begeben und unterliegen dort der vorschriftsmäßigen fanitären Be— handlung. (Vergl. auch . R.⸗A.“ Nr. III vom 16. v. Mts.)

Egypten.

Infolge des Ausbruchs der Cholera in Mecca ist der ganze Hediaz für unrein erklärt und das „Reglement de retour qu pélerinage“ in Kraft gesetzt worden.

Das Auftreten der Cholera in Süd⸗Frankreich hat zu folgenden Maßnahmen Anlaß gegeben:

l) vom 10. d. M. ab sind alle Ankünfte aus Cette zum freien Verkehr in Egypten erst zuzulassen, nachdem fünf volle Tage seit Ab⸗ fahrt des Schiffes vom genannten Hafen verfloffen sind und die ärzt⸗ liche Besichtigung günstig ausgefallen ist;

2Y alle Ankünfte aus den anderen französischen Mittelmeerhäfen haben sich der ärztlichen Besichtigung zu unterwerfen.

Handel und Gewerbe.

Die Beschränkungen, denen in Rußland die Ein— fuhr von thierischen Rohproducten aus Preußen . ist (vgl. Nr. S4 des „Reichs⸗-Anzeigers“ vom 10. April 1893), erstrecken sich auf: rohes Fleisch jeder Art, ungeschmolzene Kuhbutter und Talg; ungekochte Milchproducte; Rohhäute von Hornvieh und Schaffelle, Hörner und Hufen; ungewaschene Wolle und Rohborsten.

Tägliche Wagengeste llung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 19. d. M. gestellt 10 165, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 17. d. M. gestellt 2892, nicht recht ˖ zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗—Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht s Berlin stand am 18. Juni das Grundstück in der Straße Nr. ? Abtheikung 13 elegen, dem Bauunternehmer August Schulze gehörig, zur Ver⸗ steigerung. Fläche b,.63 a. Für das Meistgebot von 265 000 M, wurde der Kaufimnann Berthold Jacoby, Greifswalderstr. 208, Er⸗ steher. - Aufgehoben wurde Tas Verfahren der Zwangeversteige⸗ rung, betreffend das Grundstück Kottbußerstr. 19, dem Maschinen⸗ techniker Wilhelm Klinger gehörig.

Berliner Wollmarkt. 19. Juni, Abends. Auf dem Vor—= mittags etablirten Preisnivegu ist bie Tendenz eine entschieden Feste geblieben. Von dem dem offenen Markt zu eführten Quantum dürfte gut z verkauft sein; der geringe augenbii lich noch gebliebene Rest,

meist aus minderwerthiger Waare bestehend, wird voraussichtlich morgen Vormittag noch Nehmer finden oder zurückgezogen werden. Auf den Stadtlägern hat das 8h f im Laufe des Nachmittags sich ziem⸗ lich rege gestaltet. Die hiestgen Commissionshäufer und Woll— händler, die ständiges Lager halten, stellen, um ich ihre Kundschaft zu sichern, schärfere Ansyrüͤche an die Condition der ihnen angebotenen Wollen, sortiren sie besser, wissen zumeist, was dem betreffenden Re⸗ flectanten wohl besonders zusagen dürfte, fügen sich auch in Betreff der Zahlungsweise williger als , ,. und können demnach auch bessere Preife erzielen, als für die Wollen im offenen Markt erreichbar sind. So bezifferte sich denn der Werthabschlag hier durchschnittlich nur auf 4-5 6, vereinzelt darüber oder darunter, je nachdem die Wäsche und Behandlung der Wollen besser oder geringer als im Vorjahre war. Schmutzwollen waren heute auffallend vernachlässigt, trotzdem ,. größeres Entgegenkommen bewiesen. Als . und augenblicklich maßgebend sind folgende Preise zu verzeichnen: Schmutz wollen 39 46 6 (1892 45 51 0, 1891 57 - 6. c. Bauern- wollen wenig vorhanden, 86 97 ½ (90 —= 105 resp. 117 - 126 ), geringe Tuch und Stoffwollen, bornehmlich westpreußische Stämme, JJ * 10 (105 = 115 resp. 130 —- 138 S), mittlere do. do. 112124 M0 (120 bis 133 0 resp. 130 146 6, bessere do. do. 127 140 Mp (i35 bis 16 1 resp. 148. - 156 A1), feinste do. do. 142— 1527 S6, in einem Fall 158 6 (148 —- 10 ν, in einem Fall 165 60 resp. in 1891 162 172 ). Die Verpackung der Wollen, die in früheren Jahren bekanntlich vielfach zu wünschen ließ, entsprach diesmal fast voll— ständig den Wünschen der Abnehmer.

20. Juni, Mittags. Der eigentliche Wollmarkt kann als vollständig beendet betrachtet werden. Von den bis gestern Abend un— verkauft gebliebenen ea. 1200 Ctr. sind über 1000 Ftr. noch unter— gebracht worden zu Preisen, die allerdings den letztgezahlten nachstanden: der Minderertrag gegen das Vorjahr belief fich auf 10 bis 15 Es Larf dies nicht Wunder, nehmen, wenn man bedenkt, daß die betreffenden Wollen in ihrer Beschaffenheit meist fehr zu wünschen ließen. Unverkauft sind nur noch fünf bis sechs in Besitz ven Händlern befindliche kleine Posten. Ein Posten Händwäsche schwarzgeschorene, dann mit der Hand ge⸗ waschene Wollen brachte 11646, ein anderer gleicher Abstammung, aber Rückenwäsche 112 6 Käufer im offenen Markt waren, wie schon in den letzten Berichten erwähnt, ausschließlich Fabrikanten, und hat neben der Lausitz, Luckenwalde, Finsterwalde, Glauchau! und Meerane auch Kamenz und Wittstock größere Thätigkeit im Einkauf entwickelt. Kleinhändler aus der Provinz, die von den Bauern oft nur die Schur weniger Schafe aufgekauft hatten, zeigten sich mehrfach im Markt, hatten aber mit ihren Offerten keinen sonderlichen Erfolg, denn solche zusammengestoppelte Waare entspricht bei ihrer Verarbeitung meist den nicht in sie gesetzten Er⸗ wartungen, trotzdem sie billig zu haben ist. Das Schurgewscht wird im allgemeinen etwas geringer angegeben als im Vorjahre, auf 36— 6 pro Kopf. Kleine Staubtheile, durch die andauernde Trocken heit bei der Schur hervorgerufen, beeinträchtigten vielfach die Qualität der Rückenwäschen, wenngleich dieselbe immerhin noch als zufrieden⸗ stellend gelten konnte. Auf den Stadtlägern, die sich bis zum gestrigen Abend durch neuere Zufuhren auf 5ö5 884 Ctr. gehoben hatten, machte sich eine verhältnißmäßig gute Bedarfsfrage geltend. In dem Preis— stande der einzelnen Qualitäten ist keine Veränderung eingetreten, vielmehr sind unsere letzten Notirungen maßgebend geblieben. Das abgesetzte Gesammtguantum dürfte 7000 bis S000 Ctr. umfassen, wobei als Käufer wiederum fast nur Fabrikanten erschienen.

Für den Hafen von Dünkirchen ist die Lösch, und Lade— zeit nach, Ortsgebrauch bisher in der Weise bemessen gewefen, daß den Schiffen eine Frist von zehn oder vierzehn Tagen, je nach der größeren oder geringeren Entfernung des Herkunftshafens, bewilligt wurde. Diese gewohnheitsrechtlich feststehende Praxis hat sich als unzweckmäßig erwiesen, weil sie auf die Größe des Schiffes und seine Gattung ob Dampfer oder Segelschiff keine Rück— sicht nahm. Von der Handelskammer in Dünkirchen ist daher in Uebereinstimmung mit den Vertretern der Rhedereien eine Verordnung erlassen worden, die im Anschluß an den Ortsgebrauch in Havre die Lösch- und Ladefristen anderweitig festsetzt und zum J. Ja— nuar 1894 in Kraft treten soll. Danach werden sich die Fristen folgendermaßen bestimmen:

für Segelschiffe:

a. die vom europäischen Festland aus Häfen zwischen Gibraltar und der Elbe oder aus dem Vereinigten Königreich oder von den Inseln innerhalb derselben Grenzen kommen,

bei 1 bis 100 t Gehalt: 5. Tage, und für jede weiteren 25 t ein Tag mehr; b. die aus anderen Häfen kommen, bei 1 bis 300 t Gehalt: 8 Tage, . . ö , 19 und für jede weiteren 250 t 1 Tag mehr; für Dampfer: sohne Unterschied des Herkunftshafens) bei 1 bis 250 t Netto: 4 Tage J 55 , ö 75 on,, . und für jede weiteren 400 t Netto: 1 Tag mehr.

Die Fristen werden nach fortlaufenden Tagen berechnet, Sonntage

und gesetzliche Feiertage ausgenommen.

Wer mit Zinsen und Zinsberechnungen zu thun hat, dem dürften die Voigt'schen Zinstabellen III. Auflage von großem Vortheil sein. Das uns vorliegende Werkchen ist in 10 Zinsfüßen 1, ,. 3, 35, 33, 3, 4, 4 4 und 5Hᷓ C für 1 Tag bis 366 Tage, für 1' (6 bis 160 909 S. Kapital bearbeitet. Der Druck der Tabellen in klarster Uebersicht der Zahlen ist ein ausgezeichneter zu nennen. Als Anhang enthält diefes Werkchen eine abgekürzte Methode der Zins— berechnung, z. B.:

6 72. in 121 Tagen à 40 Tin 7, 1093 Mn Zinsen.

Der Schlüssel zur schnellen und sicheren Berechnung von Zinsen, für jeden Betrag und für ca. 40 Zinsfuße anwendbar, ist im Anhange gründlich erklärt. Der Preis, 1 S 46 für das gebundene und 1.46 für das geheftete Exemplar, ist billig zu nennen und dürfte diesen Werkchen viele Käufer verschaffen. Es ist durch alle Buch— handlungen sowie auch direct von dem Verfasser Gustav Voigt, Merseburg, Winkel 2, zu beziehen.

Königsberg i. Pr., 19. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Zufuhr beträgt bis heute eirea 3000 Ctr. Das Geschäft bleibt schleppend bei einem Preisabschlag von 10 bis 15 ½ Die Haupt⸗ käufer haben am Sonnabend den Hie verlassen, man vermuthet, daß einige derselben morgen zurückkehren.

Magdeburg, 19. Juni,. W. T. B.). Zuckerbericht. Kornzucker exel., von 92 υ 19,70, Kornzucker excl., 8 o/ Rendement 19.00, Nachproduete exel,, 75, Rendement 16,1. Fest. Brod raffinade J. 31.0900. Brodraffinade II. 30,78. Gem. Raffinade mit Faß Gem. Melis 1. mit ö. 30 25. Fest. Roh⸗ zucker J. Product Transito f. . BS. Hamburg pr. Jun is, 99 Gd., 19,10 Br., pr. Juli 1905 Gd. 19,17 Br., pr. August 19,25 bez., n r . September 17,77 bez. und Br. Alte Ernte ruhig, neue sehr fest.

Leipzig, 19. Juni. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin« handel. La Plata Grundmuster B. per Juni 3,70 „, per Juli 30 M, per August 3726 4, ver September 3,5 „, per Oktober 3,77 „6, per November 3, 89 M, per Dezember 3, 80 M, per Januar 82 166, ver Februar 3, 85. M, per März 3,85 „, per April 3, 85 S, per Mai 3, 8ỹh M

London, 19. Juni. (W. T. B.). Wie das „Reuter'sche Bureau! meldet, hat die argentinische Regierung dem Rothschild⸗Comité mitgetheilt, daß sse bereit sei, betreffs der garantirten Eisenbahnen Arrangements zu treffen, welche sich für alle Parteien annehmbar erweisen würden.

Sine heute abgehaltene Versammlung von Inhabern argen⸗ tänischer Bonds nahm einstimmig die Vorschläge des Rothschisd⸗ Tomités an, die Zinsen soweit herabzusetzen, wie dies von dem Comité provisorisch vereinbart war. Die Auszahlung der herab- gesetzten Zinsen wird fünf Jahre lang durch Vermittelung der Bank von England erfolgen.

London, 19. Juni. (W. T. B.) An der Käste 6 Weizen⸗ la dungen angeboten.

60 Javazucker loco 193 ruhig, Rüben ⸗Rohzucker loro 19 fest. Chile ⸗Kupfer 445/i pr. 3 Monat 455i.

Glasgow, 19. Juni. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 5767 Tons gegen 5834 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 19. Juni. (W. T. B.) Wolle ruhig, aber stetig, man wartet die Eröffnung der Londoner Auction ab, Mohair“ garne, Superlustres ziemlich thätig. Worsted stetig, ruhig.

Paris, 19. Juni. W. T. B) Das Geschäft an ber heutigen Börse war auf den meisten Gebieten anhaltend gering, woran zum theil die drückende Hitze schuld war. Die Curse blieben stagnirend, . 9 Rio Tinto herrschte größere Kauflust. Banque de Paris erholt.

St. Petersburg, 18. Juni. (W. T. B.) Vom 1. Sep— tember ab werden zu Börsenoperationen in Fonds, Wechfeln. Valuta nur Besitzer oder Vertreter handelsindustrieller oder Banguier⸗ Etablissements an der Börse zugelassen. Commis, Comp- toiristen von Kaufleuten können Börsenoperationen nur für Rechnung des Principals vornehmen und müffen deffen Vollmacht haben. Wegen Verletzung der Börsenordnung. Ver⸗ breitung falscher Gerüchte, Betheiligung an ungesetzlichen Geschäften kann das Börsencomité bis zu einem Fahr vom Börfenbefuch aut⸗ schließen. Appellation dagegen ist nur an die Versammlung der Börsenältesten zulässig. Die Bücher der Börsenmakler in Wechseln und Geldumsatz unterliegen der Revision des Finanz⸗Minifleriums. Der Finanz⸗Minister kann die Börsenmakler aus dem Amt entfernen. Um die Sperulationsgeschäfte auf den Curs des Creditrubels zu verhindern, sollen Termingeschäft im Kauf und Verkauf von Gold— valuta, Tratten, auf Goldbaluta ausgestellten Werthen u. f. w. verboten werden, wenn solche ausschließlich den Zweck haben, die Differenz zu erhalten, und wenn die Art und Weise der Ftealisirung des Geschäftes beim Abschluß desselben in das Belieben eines der beiden Conkrahenten gestellt, ist. Bezüglich aller Operationen von Privat⸗ und Communal⸗ Creditinstituten, die auf Grund bestätigter Statuten operiren, und von Bankier -(Etablisse nents, welche nach der Ueberzeugung des Finanz⸗Ministers das Spiel auf den Curs fördern, hat der Finanz⸗ Minister das Recht, die Vorlegung der nöthigen Daten und Erklärungen zu fordern und kann zur Nachprüfung der gegebenen Erklärungen oder, wenn solche nicht zur be— stimmten Fristen erfolgen, zur Einsichtnahme der Bücher und der Geschäftsführung dieser Institute Bevollmächtigte abordnen. Stellt die Untersuchung fest, daß irgend ein auf Grund von Statuten operirendes Creditinstitut das Spiel auf den Curs fördert, so kann der Finanz⸗Minister, wenn er eine gerichtliche Ver— folgung nicht für angezeigt hält, von der Verwaltung derselben die Einstellung solcher Operationen fordern. Wird . Forderung nicht Folge geleistet, so hat der Finanz ⸗Minister das Recht, binnen dreimonatlicher Frist die Entfernung des anordnenden Directors und der Mitglieder der Verwaltung von ihren Posten zu fordern, und zwar in der Ordnung, in welcher ihre Wahl oder Ernennung stattgefunden hat. Der Finanz⸗Minister hat das Recht, die Liquida— tion solcher Banquier-Etablissements, welche das Cursspiel fördern, binnen einer bestimmten Zeit festzufetzen. Termingeschäfte im Kauf und Verkauf von Goldvaluta, Tratten und auf Goldvaluta geschrie— benen Werthen unterliegen, wenn sie lediglich den Zweck haben, die Cursdifferenz zu erhalten und der Modus ihrer Realisation in das Belieben eines der Contrahenten gestellt wurde, einer Geldstrafe in Höhe von 5. bis 106/0 der Summe, auf welche das Geschäft abge— schlossen wurde.

Zürich, 19. Juni. (W. T. B.) Die Betriebs⸗Einnahmen der Schweizerischen Nordostbahn betrugen im Mai 1895 für den Personenverkehr 707 000 (im Mai 1893 6724815 Fr., für den Güterverkehr 1 0900 000 (im Mai 1892 892 go?) Fr., diverfe Ein⸗ nahmen im Mai 1893 87 138 (im Mai 1892 72 401 . Total⸗ Einnahme im Mai 1893 1794138 (im Mai 1892 16 7784) Fr. Die Betriebs-Ausgaben betrugen im Mai 1893 883 901 (im Mai 1892 S884 285) Fr. Demnach Ueberschuß im Mai 1893 910237 (lim Mai 1892 753 499) Fr.

Am sterdam, 19. Juni. (W. T. B.) Sava⸗Kaffee good ordinarv 52. Baneazinn bh.

Konstantinopel, 19. Juni. (W. T. B) Die Betriebs einnahmen der Anatolischen Eisenbahn betrugen im April d. J. 260 989,37 Fr. oder 452,20 Fr. per Kilsmeter; die Betriebs. ausgaben stellten sich für denselben Monat auf 168 42453 Fr. oder 291 82 Fr. per Kilometer. Für die Zeit vom 1. Januar bis 36. April d. J. betrugen die Betriebseinnahmen 1 228 714.28 Fr. oder 2128,93 Fr. per Kilometer, die Betriebsausgaben 662 413,63 Fr. bezw. 1147,73 Fr.

New⸗Pork, 19. Juni. (W. T. B.) ie Börse eröffnete träge, war im weiteren Verlauf lustlos und matt und schloß eben falls lustlos. Der Umsatz der Aetien betrug 85 000 Stück. Der Silberporrath wird auf 200000 Unzen geschätzt. Silber verkäufe fanden nicht statt. ;

Weizen , ,. sich nach Eröffnung etwas ab auf unerwartet ungünstige Kabelberichte, günstige Ernteberichte und Geldknappheit, späͤter erholt infolge Abnahme der sichtbaren Vorräthe. Schluß stetig Mais sehr fest und einige Zeit steigend nach Eröffnung auf Käufe für Rechnung des Auslandes, dann lebhafte Reaction infolge Geldknappheit, worauf auf bessere Exportnachfrage Erholung folgte. Schluß fest. . ;

Visible Supply an Weizen 66 376 000 Bushels, do. an Mais 8 165 000 Bushels. ;

Chicago, 19. Juni. (W. T. B.) Weizen schwächte sich ab infolge finanzieller Störung in Minneapolis und auf schwächere Kabelberichte, später erholt auf Abnahme der sichtbaren Vorräthe. Schluß stetig. Mais steigend auf große Käufe und Kaufordres für in.; und ausländische Rechnung, sowie auf festere auswärtige Berichte.

Verdingungen im Auslande. Spanien.

1. Juli. Ministerio de Marina, Direceion del Material, Madrid: Lieferung von 260 bis 360 t Stangenstahl zum Preise von 2650 Pesetas jede Tonne franeg Arsenale Carraca, Ferrol und Cartagena. Näheres an Ort und Stelle.

( Rumänien.

12. August. General. Direction der rumänischen Eisenbahnen in Bu kane st: Lieferung von 82 000 Stück halbrunden Normalschwellen. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs ⸗Anstalten.

Am Sonntag, 25. Juni, kommt ein Son der zug zu ermäßigten Fahrpreisen von Berlin nach Coswig i. An halt . von Wörlitz) und Dessau zur Beförderung. Der Zug fährt S258 Vorm. vom Bahnhof am Askanischen War ab und trifft in Coswig 8,57, in Dessau 935 Vorm. ein. ie Rückfahrt ist am 26. Juni nur mit dem Sonderzuge 10655 Abends aus Dessau, 1L29 Nachts in Berlin zulässig, kann aber auch erst am 26. Juni mit sämmtlichen Personenzügen angetreten werden. Der letzte am. 26. zur Benutzung. mit Sonderzugfahr larten gültige Personenzug von Dessau, welcher in Wittenberg An— schluß nach Berlin hat, fahrt von Dessau 6,17 Nachm., von Coe wig bro Nachm. ab. Die Benutzung von Schnellzügen ist gänzlich aug⸗ geschlossen. Fahrkarten zu 5 46 für die IJ. und 3 M für die III. 23 für Hin und Rücffahrt gültig, werden am Sonntag früh von den Bahnhofs. Fahrkarten ⸗Aus gabestellen hier, am Askan 3 und in hen , , sowie auch schon vorher im W des Invalidendank, Markgrafenstraße la, ausgegeben.