tere erzielten auch höhere Preise und sind meist noch reichlich, 3 in das gb en wie für das Ausland, mit Aufträgen ver- sfehen. Sehr lebhaft. war der Betrieb in den Seidenstoff⸗ und Sammetfabriken. Seit langer Zeit ist es nicht vor ekommen, daß Seide und Sammet zu gleicher Zeit von der Mode so stark begünstigt wurden. Die Preise für Seide und Schappe sind stetig gefliegen. Auch die Handwerker des Krefelder Bezirks fanden infolge der großen Nachfrage wieder gute Beschäftigung. Dem lebhaften Gange der Webereien entsprechend, hatten auch die Färbereien und Appreturen eine gute Geschäftszeit. Die Zanellafabriken hatten gleich falls starke Aufträge, und auch die Besatzindustrie Barmens wurde lebhaft von der Mode begünstigt. Befriedigend war auch der Gang der Eisen⸗ arn- und der Gummiwaarenfahrlken, fowie der Betriebe zur, Her tellung von Tournay. und Brüsselteppichen. Nur die Knopffabriken arbeiteken weiterhin unter ungünstigen Verhältnissen, doch, zeigte . auch hier für einige Artikel etwas mehr Nachfrage. Eine Verschlechte⸗ rung hat unter den verschiedenen Zweigen der Textilindustrie nur die Bandfabrikation erfahren.
XIV. Verbandstag der deutschen .
emnitz findet am 16. und 17. Juli der vierzehnte Ver— , 2 deutscher Buchbinder⸗Innungen statt. Zur Be⸗ rathung stehen am ersten Tage: Der Geschäftsbericht des Schrift führers über die Thätigkeit des Vorstandes im abgelaufenen Geschãfts⸗ jahre 1892/93; Bericht des Kassenführers über die Verbande la se . der Kassenprüfer und Vorlegung des Saushalteplanes für 1893,94. Am Montag, 17. Juli, wird zunächst der Bericht der Kassenprüfer entgegengenommen werden. Hieran reihen sich Referate und Ditcuffionen bezw. Berichte über die regierungsseitig ge⸗ Plante Organisation des Handwerks durch Errichtung ron Fandwerkerkammern, über Stellung des Verbandes zur Frage der Organifation des Handwerks, über die Gründung einer täglichen Handwerker⸗Tageszeitung, über die Stellung des Centralausschusses der vereinigten Innungsverbände Deutschlands zu seinen Verbänden, über die Thätigkelt und die ferneren Aufgaben des Centralausschusses wie über bas Rebenstatut des Innungeverbandes Bund deutscher Buch⸗ binder⸗Innungen, die Sterbekasse betreffend. Nach etwaigen Anträgen der einzelnen Bundes-Innungen, allgemeinen Mittheilungen, dem Bericht über das Verbandsblatt, Wahl des, Bundesvorstandes für 1893.94 und Wahl des Ortes, an dem der nächste Verbandstag stattfinden soll, werden die Verhandlungen geschlossen. Mit dem Verbandstag wird eine Ausstellung verbunden sein, die im Gast haus zur Linde“ veranstaltet wird und bis zum 20. Juli geöffnet bleibt. Äuch eine Reihe von Ausflügen in die Umgebung von Chemnitz sowie gesellige Zusammenkünste der Mitglieder sind in Aussicht genommen.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand der Grubenarbeiter in Kladno ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ vom gestrigen Tage stark im Abnehmen; in allen Schächten ist die Arbeit theil⸗ weise wieder aufgenommen worden. Wie dem „Prager Abend⸗ blatt“ berichtet wird, sind unter den Ausständigen Streitig⸗ keiten ausgebrochen, doch, sollen vorläufig die Gegner der Wiederaufnahme der Arbeit noch die Oberhand haben.
Aus Prag wird der N. Pr. 3. telegraphirt, daß Vorkehrungen gegen die Wiederholung der am Sonntag vorgekommenen Arbeit er⸗ excesse getroffen sind (vergl. die gestrige Nummer d. Bl.). Bei den Unruhen wurden etwa zwanzig Wachtleute und ebensoviel Excedenten verwundet. ;
In Brünn erneuerten laut Meldung des W. T. B. gestern Abend sich die Ansammlungen von mehreren tausend Arbeitern. Als die Cavallerie die Straße säubern wollte, wurde sie mit. Steinen be⸗ worfen und griff nunmehr mit blanker Waffe ein. Gegen 16 Uhr war die Ruhe wiederhergestellt. Ein weiterer Versuch zur Abhaltung der jüngst untersagten Versammlung (vergl. Nr. 144 d. B15 wurde nicht gemacht. Die Zahl der Verhafteten beläuft sich auf 23. Wie hiesigen Blättern telegraphisch vom gestrigen Tage gemeldet wird, befürchtet man einen allgemeinen Arbeiterausstand. . !
Ueber den Kutscherausstand in Paris wird der „Voss. Z. unter dem 17. d. M. mitgetheilt: Die vier bedeutendsten Droschken⸗ gesellschaften (Géngrale, Urbaine, Camille und Robier) stehen nun geeinigt den Kutschern gegenüber, haben ihre Betriebe geschlossen und bei der Präfectur . die Nummern ihrer Droschken zu löschen, um der städtischen Abgabe von 1 Fr. den Tag für deren jede enthoben zu sein. Die Stadtkasse verliert dadurch über 50900 Fr. täglich. Dieser Entschluß beweist, daß die Gesellschaften sich auf längeren Widerstand vorbereiten, denn ohne Nummer darf kein Lohnwagen Fahrgäste aufnehmen. Eg sind deshalb höchstens noch 3000 Droschken in Betrieb, deren Kutscher natürlich doppelte Preise zu erlangen fuchen. Die ausständigen Kutscher haben in ihrer Versammlung am Sonnabend diejenigen Droschkenbesitzer, die mehr als 15. Fr. Tages⸗ Pacht von ihren Kutschern verlangen, in die Acht gethan. Gleichzeitig forderten fie die Stallknechte und Wagenputzer auf, ebenfalls die Arbeit einzustellen. Doch forderten sie auch die arbeitenden Genossen auf, sich höflich und dienstfertig gegen die Fahrgäste zu benehmen. Die Kutscher sind einmüthiger und geordneter als bei ihren früheren Ausständen und gehen mit mehr Ueberlegung vor. Sie haben erklärt, den Kampf bis auf's äußerste fortsetzen zu wollen. Freilich steht es mit den Geldern nicht besonders. Am Sonnabend z. B. wurden 1248 Fr. aufgebracht, während über b000 Kutscher ausstehen.
Der „Köln. Itg.“ wird unter dem 18. d. M. aus Verviers berichtet: Die letzten Zwistigkeiten zwischen dem Ausschuß der au s. ständigen Weber und dem ihrer Arbeitgeber sind beseitigt (vergl. Nr. 145 d. Bl.). Letztere haben den von den Webern entworfenen Lohntarif mit ganz unbedeutenden Abänderungen unterzeichnet, sodaß der hier gestern beabsichtigten Wiederaufnahme der Betriebe kein Hinderniß mehr entgegenstand. Bevor jedoch eine Meldung über die wirklich erfolgte Wiederaufnahme der Arbeit eingegangen ist, wird die Befürchtung über den drohenden Ausbruch eines neuen Ausstandes ausgesprochen. Die anscheinend durch die Erfolge der Spinner und Weber ermuthigten Drossirer (Schrübbler) wollen mit der Forderung höherer Löhne an die Arbeitgeber herantreten. P
Wie der „Frkf. 3. aus Bern von gestern telegraphisch berichtet wird, ließ der Unternehmer des Baues für das historische Museum, der erfahren hatte, daß seine Arbeiter zum Zweck der Lohnerhöhung einen Strike vorhätten, gestern plötzlich die Arbeit einstellen. Etwa sechzig der so der Ve chat gung beraubten Arbeiter
ingen nach dem Bauplatz. wo sie auf dem Gerüste einen Maurer ahen, der arbeitete. Sie stiegen hinauf, um den Maurer
erunterzuwerfen. Die Polizei eilte herbei und suchte dies mit
dem Revolver in der Hand zu mindern. Es entstand ein , nn, in welchem ein Arbeiter niedergeschlagen wurde. Die Arbeiter zogen sich zurück und griffen auf dem Werkplatz die ifalienischen Arbeiter an. Die Gendarmerie eilte herbei und suchte die Ruhe wiederherzustellen, wobei es wieder mehrere Verwundete gab. Nach einer Meldung des W. T. B.“ aus Bern wurden bei dem gestrigen Zusammenstoß zwischen einheimischen und italienischen Arbeitern etwa fünfzig Personen verhaftet und gegen hundert ver. wundet, darunter mehreré schwer. Aus Luzern war Militär requirirt worden, welches während der Nacht eingetroffen ist. j
Aus Melbourne wird unterm 16. d. M. dem ‚R. B.“ tele⸗ graphirt, daß die Rheder beschlossen, wegen der Handelsstockung eine allgemeine Lohnreduction eintreten zu lassen. Diejenigen in Sydney wollen folgen. Wahrscheinlich wird die Union der Seeleute sich weigern, die vorgeschlagenen Bedingungen anzunehmen. Viele freie“ Arbeiter bieten bereits ihre Dienste an.
erfahrene
Kunst und Wissenschaft.
Große Berliner Kun st aus stellung. *)
V. Karlsruhe, Weimar, Dresden u. a.
L E. — Das deutsche Kunstleben concentrirt sich nicht, wie dasjenige Frankreichs, in einer Stadt; seine Vielgestaltig⸗ keit erklärt? sich aus seiner Decentralisirung. Galten früher München und Düsseldorf als die alleinigen Vororte der deutschen Malerei, so können wir heute dieses Vorrecht keiner der beiden Akademien mehr zusprechen. Berlin hat sich selbständig entwickelt, Karlsruhe und Weimar lenken immer mehr die Blicke der . Welt auf sich. Das Wirken Schönleber's hat an der badischen Kunstschule einen mächtigen Aufschwung, insbesondere der Landschaftsmalerei, hervorgerufen, von dem unsere diesjährige Ausstellung bedeutsames Zeugniß ablegt. Schönleber selbst, dessen Sonderausstellung vom vergangenen Jahre noch in guter Erinnerung ist, ist war nicht ver⸗ treten, sein Studiengenosse Herrmann aisch dagegen zeigt seine oft bewunderte Meisterschaft, seine gesunde kraftvolle Naturauffassung in zwei Landschaften mit Thier— staffage, deren Motive Niederbayern und den flandrischen Poldern entlehnt sind. Kallmorgen, der ebenfalls in Karlsruhe als Lehrer wirkt, hat drei Bilder ausgestellt, von denen der 18901 gemalte Dorfbrand ein Meisterstück glücklicher Beobachtung und feiner Luftstimmung zu nennen ist, während die kleine Hamburger Vedute und das Genrebild „Der Erzähler“ uns die subtile Mache des Künstlers vor allem be⸗ wundern lassen.
Mit jugendlicher Energie folgt Gustav Kampmann den Spuren dieser Meister. Ganz besonders ist ihm die Herbststimmung mit ihren warmbraunen Laubtönen unter dem farblos weißen Himmel (Nr. 772 des Katalogs) gelungen; aber auch seine kleineren Studien sind Farbenstenogramme von Üüberraschender Sicherheit, um die ihn mancher Landschafter beneiden, dürfte. Nicht geringere Anerkennung verdient Heinrich Basedow mit seiner effectvollen und breit hingemalten Vedute aus, dem Ham⸗ burger Hafen und dem abendlich beleuchteten Röhricht eines Waldteichs. Der große Stil Schönleher's klingt auch in Wielandt's eindrucksvollem italienischen Küstenbilde und der an Courtens erinnernden „Herbstsonne“ nach. Carlos Grethe schildert, wie im vergangenen Jahr, eine Sturzsee, die über das Deck eines Schiffs spült, nur mit geringerer dramatischer Wucht, als in jenem großen Schiffbruchbilde, das ihn damals so vortheilhaft einführte. Auf eine Lootsen⸗ station der Lofoten, um die der Gischt des Meeres aufsprüht, führt uns Karl Böhme, den wir wohl auch zu Schönleber s Schülern zu rechnen haben. Alfred Scherres, ein Sohn des bekannken Berliner Landschaftsmalers, holt seine Motive dies— mal aus der an malerischen Blicken so reichen Hansestadt Danzig, der Heimath seines Vaters. Der Blick vom Kielgraben auf die im Nebel verschwimmenden Thürme und alten Baulichkeiten der Stadt ist ihm weßentlich besser gelungen als der Mottlauprospect am Krahnthor, dessen Farbenstellung allzu kühl und nüchtern wirkt. Paul Ehud *. M n ur hat offenbar die Fesseln der Schuülerschaft noch nicht ganz abgestreift; am freiesten be⸗ wegt er sich in dem Landschaftsbild, das den Blick von der Höhe auf ein von der Abendsonne bestrahltes Thal festhält. Auch Alfred Schmidt und Friedrich Behrendt zeigen sich bei anerkennenswerthem Streben in der Bewältigung ihrer modern aufgefaßten Aufgaben noch etwas jugendlich ungelenk.
Das Bilbnißfach vertritt der Karlsruher Professor Fer⸗ dinand Keller mit seinem großen Kaiserporträt im Ehrenfaale nicht gerade in glücklicher Weise. Wie wir schon im ersten Artikel hervorhoben, überwiegt das allerdings virtuos gemalte Beiwerk, das Stoffliche allzusehr zum Schaden der Charakteristik. Man könnte das Bild eine Symphonie in Silber, Gold und Weiß nennen; die Neflexre der Seide und des Sammtes haben die Auf⸗ merksamkẽit des Künstlers offenbar mehr beschäftigt als die Gestalt des Herrschers, die in dem überladenen Rahmen von Velarien und Teppichen fast ganz verschwindet. Von modernen Sittenschilderungen Karlsruher Ursprungs fällt nur T. Ess er's etwas karrikirter „Strike“ auf, der indeß außer dem dramatischen Stoff wenig Interesse bietet. ö
, führt den bewährten feinsinnigen Schilderer der Empirezeit Robert Haug mit einem nur allzu gezierten Spaziergang eines Liebespaares am „Sonntagsmorgen“ ins Feld; wesentlich sympathischer ist das in zarte Abendschatten gehüllte Stimmungsbild „Verlassen“, das eine junge Mutter mit ihrem Kind im Arm. am Landwege schildert. Außerordentlich sind die Leistungen eines bisher in Berlin noch wenig bekannten Stuttgarter Landschafters Stto Reiniger, die mit zu dem Besten ge⸗ hören, was die diesjährige Ausstellung an Landschafts⸗ bildern aufzuweisen hat. Die flache schwäbische Hügellandschaft (Nr. 1247) mit ihrer ernsten einsamen Herhststimmung, den reizlosen Aeckern und Wiesen, an die sich links eine bemaldete Anhöhe lehnt, zeugt von einer Tiefe und Größe der Natur⸗ auffassung, die fh etwa mit der Wenglein's vergleichen läßt. Auch das weich im Abendlicht verschwimmende Berggelände
Nr. 1246), auf dessen in vollem Blüthenschmuck prangende Bäume der letzte Strahl der Sonne fällt, nimmt den Be— schauer mit unwiderstehlicher Macht gefangen. ö .
Die moderne Landschaftsmalerei Weimars müssen wir in dem links vom Mitteltract gelegenen Oberlichtsaal 38 der Ausstellung aufsuchen. Theodor Hagen, Freiherr von Gleichen-Rußwurm und Ludolf Berkemeier sind die Hauptvertreter der Weimarer Landschafterschule. Ihnen 'schließen sich A. Dirks, Bunke, Holzapfel, von Stegmann-Stein mit sehr talentvollen Leistungen an, Die farbige Energie Berkemeier's streift allerdings manchmal ans Harte, Forcirte, aber die Wirkung dieser leuchtenden Wiesengründe mit ihrem schillernden Blüthenschmuck hat sehr viel Ueberzeugendes. Prächtig versteht Hagen das Flimmern des abendlichen Sonnenlichts auf den Fluthen des Rheins zu malen, mit wenigen Pinselstrichen zaubert Gleichen⸗Rußwurm uns die in vollem Licht erglänzenden Fluren der mittel⸗ deutschen Tiefebene auf die Leinwand, während, Steg⸗ mann⸗Stein besonders zart verschummernde Frühlings⸗ stimmungen bevorzugt. Innige Auffassung und seelischer Aus⸗ druck zeichnen ein anspruchsloses Frauenbildniß von Otto Rasch aus, auch ein Herrenporträt von R. Starcke mit kräftig leuchtender Carnation vertritt die Porträtmalerei Weimars, wo Fritjof Smith offenbar gute Schule macht, auf vortheilhafte Weise. Plühr's im Sinne von Uhde's und in der Technik Karl Marr's gemalte Geburt Christi stellt sich als
) Vergl. die Nrn. 114, 12, 129 und 134 des „R. u. St. A.“
feine Lichtstudie eines Innenraums dar, verräth aber wenig Eigenart der Auffassung. . J In Dresden wirkt der seiner künstlerischen Erziehung noch Berlin angehörende Herrmann Prell als Lehrer der Hiftorienmalerei an der Kunst⸗Akademie. Er hat diesmal nur die Cartons und Studien zu seinem großen, im Rathhaussaal zu Hildesheim ausgeführten Freskencyklus aus der Geschichte Hildesheims ausgestellt. Prell gehört zu den wenigen deutschen Malern, die sich wahrhaft monumentaler Auf— fassung und großen Formensinns rühmen dürfen. Der Freskenschmuck des Berliner Architektenhauses und des Stadthauses in Worms geben davon rühmliche Kunde. Seit I897 arbeitete er an den Wandmalereien des Hildesheimer Rathhaussaales, deren Cartons wir in, unserer Ausstellung finden. Die ereignißreiche Stadtgeschichte des Bisthums bot ihm günstige Motive in Fülle. Spielt., doch, ein großer Theil der mittelalterlichen Kaisergeschichte sich in diesen Tanden ab. Da sehen wir Ludwig den Frommen bei der Gründung des Bisthums, den kunstsinnigen Bischof Bernward beim Empfange Kaiser Heinrich's IL, den Siegereinzug des Bürgermessters Henning von Brandis nach der Schlacht bei Bleckenstedt (1493), schließlich die Einführung der Reformation durch Buggenhagen, und Kaiser Wilhelm als Einiger des Deutschen Reichs von der Hildesia begrüßt. Prell beweist nicht nur in der Gesammtanordnung der Compositionen und ihrer Ein— ordnung in die Architektur einen überaus glücklichen Ge— schmack, sondern er weiß auch die einzelnen Vorgänge durch temperamentvolle Episoden und scharfe Charakteristik, die immer den Ton der dargestellten Zeitepoche trifft, wirkungsvoll u beleben. Selten nur sstört eine etwas absichtliche theatralische oß fast überall überwiegt die kraftvolle und über⸗ zeugende Charakterschilderung. Von den Fresken, welche Prell für die Museumsbauten in Dresden und Breslau auszuführen beauftragt ist, dürfen wir daher die freudigsten Erwartungen hegen. .
Unter den jüngeren Dresdner Malern macht sich die pleinairistische Strömung hie und da noch in ziemlich unfreier, schülerhafter Weise geltend. Als Beleg nennen wir die In⸗ terieurß von Richard Hesse, die man nur mit ihrem Vor— bilde Skarbina zu vergleichen hat, um den Abstand zwischen sicherer Beherrschung der Mittel und typischer Studienarbeit zu erkennen. ö
Unter den wenigen Frankfurter Bildern unserer Aus⸗ stellung, die man auch kaum einer Schule angehörig nennen kann, nehmen die Schöpfungen Hans Thomass eine Sonder— stellung ein. Der eigenwillige Phantast bereitet diesmal seinen Verehrern eine ziemliche Enttäuschung; es ist schwer, vor seiner Versuchung Christi und dem Christus am Oel⸗ berg den Vorwurf der Manierirtheit zu unterdrücken. Die gesuchte Beleuchtung, die Steigerung des Ausdrucks zu fieberhafter Erregung, die archaistrende Gewandbehandlung machen den Eindruck des Aeußerlichen; die Stimmung, der Schwung der Phantasie scheint hier dem mit Recht so hoch geschätzten Meister versagt zu haben. Am erfreulichsten wirkt der Blick in die im AÄbendsonnenschein strahlende Landschaft am Fuß des Felsgipfels, auf dem der Versucher sich Christus naht, und jenes in echt deutsche Waldespoesie getauchte Märchenidyll, in dem ein gepanzerter Ritter, von Genien geleitet, zu einer Waldfrau heranschreitet. Hoffentlich entzieht sich Thoma diesem ihm so ganz besonders wohlanstehenden Gebiet nicht weiter durch seine Abschweifungen in die xeligiöse Historien⸗ malerei, die er neuerdings mit Unrecht als seine eigentliche Domäne anzusehen scheint. Freilich haben seine Gestalten noch unendlich viel mehr Leben als die schemenhaft süßliche Genoveva von R. Scholz, der auch in Frankfurt, seinen Wohnsitz hat. Dort hat sich auch der talentvolle Münchener Rudolf Gudden angesiedelt, der mit drei seiner anheimeln— den, namentlich die Schilderung des Kindergemüths aus— gezeichnet treffenden Sittenbilder vertreten ist, . .
Schließlich seien von Nicht-BGerlinern noch der in breitester Pleinairmalerei sich gefallende Max Wieczoreck aus Breslau, die beiden Slaven Hörmann und Kobileg, recht tüchtige Coloristen, der in Cassel ansässige Friedrich Menshausen, der Lübecker Linde, der offenbar hochbegabte und in Paris gebildete Fritz Mackensen (sein „Mutterglück“ führt die Nr. 992 im Katalog) sowie der Kieler Carl Arp als tüchtige, vielversprechende Talente an dieser Stelle hervorgehoben.
In der Coneurrenz um einen Abreißkalender, die der Verein für deutsches Kunstgewerbe zum 15. d M. aus⸗ geschrieben hatte und zu welcher 4 Entwürfe eingegangen sind, haben erhalten: einen ersten Preis (ie 200 A6) Albert Klingner und Otto Gußmann, beide in Berlin, einen zweiten Preis (je 100 ) Fridolin Fenker in Karlsruhe und Richard Böhland in Berlin.
— Die Büste des Geheimen Regierungs-Raths Professors Dr. Bastian, welche Freunde des greisen Forschers und Directors der ethnologischen Sammlung des Museums—, für Völkerkunde zu seinem siebzigsten Geburtstag gestiftet haben, wird, wie die N. NM. 8. mit theilt, demnächst im Museum zur Aufstellung gelangen. Sie ist ein Werk des vor kurzem verstorbenen Bildhauers Büchting, von dem auch die Büste Nachtigal's im Museum für Völkerkunde herrührt.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 20. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd Der Postdampfer „Stuttgart“ ist am 17. Juni, von New. Jorl nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Frankfurt hat hat am 17. Juni die Reise von Vigo nach Antwerpen. fortgeseßt und am 19. Juni Ouessant, passirt. Der Dampfer Lei Eriksson“, von Brasilien kommend, hat am 17. Juni Santa Eruz passirt. Der Schnelldampfer „Elbe, am 10. Juni von New⸗York abgegangen, ist am 18. Juni in Southampton angele mme und hat die Reise nach Bremen fortgesetzt; derselbe uberbring 355 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer Ems hat am 18. Juni die Reise von Southampton nach New ⸗ Y ork fort gesetzt. Der Schnelldampfer Saale; ist am 17. Juni von , Vork via Southampton nach der Wescer abgegangen. Der , dampfer Fulda“ hat am 18. Juni die Reise von Gibraltar na
Genua fortgesetzt. U ö ö 19. Juni. (W. T. B.) gin hu rg 1 mz, kan ische Pagetfaßrt« Actlen Gefell schaft. Der Hast, dampfer . Russia?“ ist, von Hamburg kommend, gestern in . Vork, der , von New⸗York kommend, seute auf der Elbe angekommen, ö ö on, 19. S* nd (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer , n, ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abe egen gen — X20. Juni. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer , n,. Castle“ isst am Sonntag auf der Ausreise in Cape ton j Gastle⸗ Dampfer ‚Norham Castle“ am Sonntag auf der Heimre
in London angekommen.
Zweite
Beilage
zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Dienstag, den 20. Juni
3 145.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ c. Versicherung. 4. De left, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. ö. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
DOeffentlicher Anzeiger.
Ko
* S & : αοσ
Erwerbs⸗ und Wi an, Niederlassung 2c. von k Verschiedene
1893.
mmandit⸗Gesellschaften , u. Aktien⸗Gesellsch. enossenschaften. echtsanwaͤlten.
ekanntmachungen.
) Untersuchungs⸗Sachen.
(18351 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Schriftsteller Ludwig Friedrich Schweinhagen (Schwenn⸗ hagen), geboren am 13. Dezember 1862 zu Wolfen— büttel, welcher flüchtig ist, ist in den Acten L. R. II. 251. 93 die Untersuchungshaft wegen öffentlicher Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs.Gefängniß
August
Beleidigung verhängt.
zu Alt⸗Moabit 12a., abzuliefern. Berlin, den 9. Juni 1893. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht J. Beschreibung: Alter: 30 Jahre. Größe: 1378 m, Statur: schlank, Haare: blond, Stirn: frei, Bart: blonder Schnurrbart, Augenbrauen: blond, Augen: grau, Nase: gewöhnlich, Mund: gewöhnlich, Zähne: gut, Kinn: rund, Gesicht: länglich, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deutsch.
18355 Steckbrief. Gegen das Dienstmädchen Emilie Bergheimer, zuletzt in Beuthen O.⸗S. (Bahnhofstraße 26 bei Berliner) in Diensten, deren Eltern in Czieschowa wohnen, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, welche sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Lublinitz abzuliefern. D. 208/92.
Lublinitz, den 10. Juni 1893.
Königliches Amtsgericht. 18354 Steckbrief.
Gegen den Zimmergesellen Franz Buskies von Splitter, zuletzt in Essen, geboren am 29. Sep— tember 1859, welcher flüchtig ist, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Tilsit vom 1. Dezember 1891 erkannte Geldstrafe von 109 4, an deren Stelle im Unvermögensfalle eine Gefängnißstrafe von zwei Tagen tritt, vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften, in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern und dem unterzeichneten Gericht zu den Acten PD. 541/91 von der Verhaftung Mittheilung zu machen.
Tilsit, den 12. Juni 1893.
Königliches Amtsgericht. 18353 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen sachsen-weimarischen Staagtsangehörigen, Diener Friedrich Wilhelm Konstantin Wuth aus Konstantinopel, welcher flüchtig ist und sich verborgen hält, ist die Unter— suchungshaft wegen Diebstahls im wiederholten Rück⸗ falle und Unterschlagung verhängt.
Es wird ersucht denselben zu verhaften und von der erfolgten Festnahme geeigneten Falls telegraphische Anzeige hierher zu erstatten.
Konstantinopel, den 12. Juni 1893.
Der Kaiserliche Generaleonsul: Geheime Legations Rath:
Nr. 2676. Gillet.
Beschreibung: Alter: geboren den 1. April 1866. Statur: schmächtig. Haar: dunkelblond. Bart: schwacher Vollbart. Augen: braun. Sprache: deutsch, türkisch, griechisch. Kleidung: graues Jaquet, dunkelbraune gestreifte Hose. Besondere , Häufiges Zwinkern mit den Augen— idern.
18352 Steckbriefserledigung.
Der gegen den Kaufmann Rudolph Friedrich Keune, geboren am 17. März 18653 zu Halberstadt, wegen Unterschlagung unter dem 3. Februar 1890 in den Acten J. I DI. 93 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.
Berlin, den 7. Juni 1893.
Königliche Staatsanwaltschaft JI. 18356
Gegen den Arbeiter Oscar Polumski aus Kamionken, Kreis Löbau, Westpreußen, jetzt unbe⸗ kannten Aufenthalts, welcher der Beihilfe zum be— trügerischen Bankerutt beschuldigt ist, ist wegen ir erdacht die gerichtliche Untersuchungshaft be⸗
ossen. ö Es wird ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und in das nächste Justizgefängniß abzuliefern. F. 193. Neumark, Westpr., den 16. Juni 1893. Königliches Amtsgericht.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
(18626 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zmangevollstre ung soll das im Grund⸗ buche von Alt⸗Schöneberg Band 29 Nr. 1211 auf den Namen des Kaufmanns Eduard Troplowitz hier eingetragene, am Botanischen Garten zwischen Straße 11 (verlängerte Göben ef und Grunewald⸗ straße Nr. —, nach dem Kataster Straße 12 belegene Grundstück am 8. August 1893, Vor⸗ mittags 104 hr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel G., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit o, 6? MS Reinertrag und einer Fläche von 72 a 59 4m zur Grundsteuer, dagegen 6. zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der teuerrolle, ,, ., Abschrift des Grundbuchblattz, etwaige A ,,, und andere das Grundstück betreffende Rachweisunge sowie
Grundbuche
eingesehen werden. 3 die Ersteher
handensein zur Zeit
ö nicht von selbst
übergehenden Ansprüche, deren . er
widerspricht, widrigenfalls dieselben bei Feß Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei—⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ , im Range zurücktreten. as Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ genfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund—⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 1H. Angust 1893, Mittags HEZ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 12. Juni 1893. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88.
(18682 Zmangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 88 Blatt Nr. 3621 auf den Namen des Zimmermeisters Gottlieb Viobl zu Berlin eingetragene, in der Lehrterstraße Nr. 32 belegene Grundstück am 7. August 18923, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel G., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 5 a 83 am groß und mit 7660 ½6 Nutzungswerth zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund— stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An— sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des Leringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei He, jeilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range . Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks bean— spruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Däs Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. Auguft L883, Nachmittags 124 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 12. Juni 1893. Königliches Amtsgericht J.
18683 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 88 Blatt Nr. 3622 auf den Namen des Zimmermeisters Gottlieb Viohl zu Berlin eingetragene, in der Lehrterstraße Nr. 31 be⸗ legene Grundstück am 7. August R893, Vormittags ILO Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 460, versteigert werden. Das Grundstück ist 5 a 83 4m roß und mit 7960 M½ Nutzungswerth zur Gebäude⸗ 5 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ laubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige bschätzungen und andere das Grundstück betreffenbe Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel P., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberech⸗ tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden n, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder ö. spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die⸗ . bei eln, des geringsten Gebots nicht erücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf ⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden au . vor Schluß des Versteigerungstermins die Cinstellung des Verfahrens herbeizuführen n, . nach er · 'i. tem Zuschlag das Raufgeld in Bezug auf den 366 an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. August E893, Nachmittags 129 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 12. Juni 1893.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 87.
18528 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im von den Umgebungen Band 157
Abtheilung 87.
n besondere a n nn, können in der Gerlchto⸗ schreiberei, ebenda, Flügel B., Zimmer Rr. I7,
Nr. 6920 auf den Namen der verehelichten Kauf⸗ mann Thierbach, Elma, geborenen Frischmuth, hier
Alle Realberechtigten werden auf den Vor⸗ Betrag aus dem Grundbuche
Eintragung des Versteigerung⸗ bermerks nicht hervorging, insbesondere derartige orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden
Hebungen oder Kosten, spätestens in Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger dem Gerichte 6 zu machen, stellung des geringsten
Diejenigen, welche
legene Grundstück am 11. August 1893, Vor⸗ an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., werden. Das Grundstück, welches 5 a 92 4m groß ist, ist nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 113160 4 Nutzungswerth zur Gehäudesteuer veranlagt. Aus— zug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, 96. Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden auf⸗ gefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über— gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Be⸗ trag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungspermerks nicht hervorging, ins— besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab— gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Fest⸗ stellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. Angust 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsftelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 15. Juni 1893. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 88.
(18527 Zwangsversteigerung.
Im Wege der ,, soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 86 Nr. 4356 auf den Namen des Kaufmanns Simon Guttstadt hierselbst eingetragene, in der Kleinbeeren⸗ Straße Nr. 4 belegene Grundstück am 22. Sep⸗ tember 1893, Vormittags 103 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstrahe Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück, welches 8 a 3 am groß ist, ist nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 13 680 MS. Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige bh en und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberet ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17 eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden In, ,. die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbe— sondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spä— testenß im Versteigerungstermin vor der Auf— forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls, der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des 6 Gebots nicht berück⸗ sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellun des Verfahrens her bern en, widrigenfalls 3 erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den ö an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 26. aer fen ner 18923, Mittags EZ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 15. Juni 1893.
Abtheilung 88.
Königliches Amtsgericht J. 18684 Zwangsversteigernng.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den i n n mn fene Parzellen Band 17 Nr. 677 auf den Namen des Dachdecker⸗ meisters Carl Zachow zu Berlin eingetragene, in der Oderbergerstraße (Nr. — und in der Straße 53 Abtheilung Xf., nach dem Kataster Eberswalder⸗ straße Nr. 112, Ecke Oderbergerstraße Nr. 30/31, belegene Grundstück am 12. August 1893, Vor⸗ mittags 197 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue 3 Nr. 13, Hof, Flügel G., rg n, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 5,82 S6 Rein⸗ ertrag und einer Fläche von 12 a 3 4m zur Grundsteuer, mit 20 950 S. Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere, das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügh D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle dea berechtigten werden aufgefordert, die t von selbst auf den Ersteher übergehenden An ö deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs. vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗
eingetragene, in der Schwedterstraße Nr. 1 be— mittags 103 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht ie Saal Nr. 40, versteigert
das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Em stellun des Verfahrens ö. widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug, auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. August 1893, Mittags Iz Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 16. Juni 1893. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 88.
(18685 Zwangsversteigerung.
Im Wege der ene mern, soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 148 Nr. 6635 auf den Namen des Malers Paul Ort⸗ löpp in Berlin eingetragene, in der Marienburger⸗ straße Nr. 35 belegene Grundstück am 9. August 1893, Vormittags 195 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück, welches 8 a 27 4m groß ist, ist nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 13 500 S4. Nutzungs⸗ werth zur Gebaäͤudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere, Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ fel r ,, Ansprüche, deren Vorhanden⸗ ein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige k von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spaͤtestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe bon Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei, Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens e ,, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am KH. August 1893, Mittags Iz Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.
Berlin, den 16. Juni 1883.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 88.
18454
Antragsmäßig ist die Zwangsversteigerung des dem Färbermeister Friedrich Gabriel hieselbst ge⸗ hörigen, allhier an der Kurzen Straße sub Nr. 70 des Grundplans belegenen Wohnhauses e. gert. ver⸗ fügt und zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück gu. und an die zur Immobiliar⸗ masse desselben gehörigen Gegenstände unter den gesetzlichen Ausnahmen von der Meldungspflicht, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritätsaus⸗ führung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses ein Termin auf Montag, 4. Sep⸗ tember L893, Vormittags E10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzt. Im Uebrigen wird auf das in der Neustrelitzer Zeitung inserirte Proklam d. d. 16. Juni 1893 hierdurch Bezug ge⸗ nommen.
Stargard i. Mecklbg., 16. Juni 1893.
roßherzoglich Mecklenb. Amtsgericht. Scharenberg.
der Auf e der Betheiligten geladen auf Montag, den 7. August 1893, Vormittags 10 Uhr, in die Amtsstube des Notars Fecher zu Nenbreisach. In diesem Termine findet guch gegebenenfalls die Aufnahme der Theilung und Schlußliquidation statt.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung dieser Auszug der Ladung bekannt gemacht. Neubreisach, den 17. Juni 1893.
Koch, Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.
18190] Aufgebot.
Der Tagelöhner Conrad Lünker in Obernkirchen
hat glaubhaft gemacht, daß ihm in der Zeit vom
September 1880 bist Marz 1881, wahrscheinlich
einige Wochen vor Weihnachten 1880, die Landes⸗
eredltkassen⸗Obligation VIII. C. Ser. XI. Litt. G.
Nr. 1066 über 600 M vom 1. September 1877 mit
Coupons seit 1. März 1881 bis 1. September 1887
und Talon, welche auf den Namen der Eigen⸗
thümerin, seiner Mündel, der minderjährigen Rosa Lünker, außer ö. gesetzt, auch zum 1. Mai 1887 von Seiten der Schuldnerin gekündigt ist, aus seinem Gewahrsam abhanden gebracht worden ist. Dem gemäß wird auf seinen Antrag das Aufgebotsver⸗
fahren eingeleitet und wird der unbekannte Inhaber der Urkunde hiermit aufgefordert, spätestens im Ter⸗
wird
lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche
min am 12. Januar 1894, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht seine An⸗