1893 / 148 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

3. Juli d. IJ, früh 8 Uhr, ihren Anfang nehmen. Das Ein⸗ . der fal e ihn, WTß 6290 Loose⸗Nummern nebst den

Gewinnen gedachter 1 Klasse wird schon am 1. Juli d. J, Nachmittags 3 Uhr, durch die Königlichen Ziehungs- Com⸗ miffarien im Beisein der dazu besonders aufgeforderten König⸗ lichen Lotterie⸗Einnehmer Herren Weil, Kuhn, Eisenschmidt und Fronhöfer von hier öffentlich im Ziehungssaal des Lotteriegebäudes stattfinden.

Berlin, den 22. Juni 1893. , Königliche General⸗Lotterie⸗Direction. Thiele.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegen heiten.

Am Schullehrer⸗Seminar zu Erfurt ist der bisherige Seminar⸗Hilfslehrer Reiber zu Halberstadt als ordentlicher Seminarlehrer, .

am Schullehrer⸗Semingr zu Delitzsch der Predigtamts⸗ Candidat Leist zu Barby als Hilfslehrer, und

am Se leer Gene, zu aer t der Predigtamts⸗ Candidat Dr. Carl Schmidt daselbst als Hilfslehrer ange—

stellt worden. Der Kreis-Wundarzt des Kreises Gelnhausen Dr. Wol⸗

temas in Gelnhausen ist zum Kreisphysikus des Kreises Diepholz, und . .

der praktische Arzt Dr. Denckmann in Enger zum Kreis⸗ physikus des Kreises Lübbecke ernannt worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute öffentlich bewirkten Verloosung von Schuldverschreibungen der Anleihe der Angermünde⸗ Schwedter Eisenbahngesellschaft sind die Nummern 20 und 26 gezogen worden. .

Dies werden den . mit der Aufforderung

ekündigt, die in den ausgeloesten Nummern verschriebenen

apitalbeträge vom 1. Juli 1893 ab gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen und der nach diesem Termine zahlbar werdenden Zinsscheine Nr. 19 entweder bei der Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin, Taubenstraße 29, oder bei der Berliner Handelsgesellschaft hier zu erheben. Der Betrag fehlender Zinsscheine wird vom Kapital zurück— behalten.

; Mit dem 1. Juli 1893 hört die Verzinsung der verloosten Schuldverschreibungen auf.

Berlin, den 7. Juni 1893. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Aichtamtliches.

Dentsches Reich.

Prenssen. Berlin, 23. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König erledigten, wie aus Kiel gemeldet wird, gestern in den Morgenstunden Regierungsgeschäfte, empfingen gegen / Uhr den Obersten von Lippe als Vertreter des Chefs des Militärcabinets zum Vortrage, besichtigten gegen 1 Uhr das Panzerschiff „König Wilhelm“, Flaggschiff der 2. Division, und wohnten im Laufe des Nachmittags den Einzelschiffsübungen des Flaggschiffs und des Panzerschiffs „Deutschland“ an.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen, für das Seewesen und für Rech⸗ nungswesen hielten heute eine Sitzung.

Für die Zeit vom 1. April 1893 bis zum Schlusse des Monats Mai 1893 sind von Ein nahmen leinschließlich der creditirten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteüern sowie von anderen Einnahmen im Deutschen Reich zur Anschreibung gelangt;

Zölle 48 847 758 66 (gegen denselben Zeitraum des Vorjahres) 13 A6 387 S ), Tabacksteuer 1 334 279 S6 (4 36 923 6),

uckermaterialsteuer 1 603 266 S6 (4 16161 376 M), Zucker⸗ teuer 10 923 200 S (42760 211 6), Salzsteuer 5 952 677 00 4 282 489 6), aischbottichh und Branntweinmaterial⸗ teuer 2 425 770 S (— 716768 S6), Verbrauchsabgabe von

ranntwein und Zuschlag zu derselben 19402 0980 (66 (4 2535 900 S6), Brausteuer 4769 451 S (4 311 877 M), Uebergangsabgabe von Bier 582 843 (4 4 163 ); Summe 634791 S (4 8142784 M6). Spiel⸗ kartenstempel 167 934 6 (— 5797 S½½ ), Wechsel⸗ stempelsteuer 1 351 628 S6 (4 36 230 M ), Stempelsteuer ür: a. Werthpapiere 636 576 Ms . 78 057 M i), Kauf⸗ und ea, e Anschaffungsgeschäfte 1 612817 6 38453 S6), c. Loose zu: Privatlotterien 339 025 6 4 49 649 M6), Staatslotterien 412 199 M (— 298 643 6).

ost⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung 41 379 433 6 (4 1951 907 M69), Reichs⸗Eisenbahn⸗Verwaltung 10 085 000

( 335 000 ). ; . te Ist-⸗ Einnahme abzüglich

Die zur Reichskasse gelan der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten beträgt bei den

nachbezeichneten Einnahmen bis Ende Mai 1893: Zölle 436784576 33 563 MS), Tabacksteuer 1259 774 66 C 82 838 M), uckermaterialsteuer 1597 250 116 (- 28 242670 61), Zucker⸗ teuer 14 231 365 M, darunter Verbrauchsabgabe nach dem Gesetz vom 9. Juli 1887 1 439 604 . (CK 4 1658 967 , Salz- stener 6 Sh4 gi. t ( 133 1596 Ac), Maischbottich und Grannt= weinmaterialsteuer 3 804 760 S ( (270751 1M), Verbrauchs⸗ abgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 18 297 9669 6 6. 1246086 S6), Braustener und Uebergangsabgabe von ier 4553 487 S (4 307 302 S); Summe gl 933 452 6 !?. 34 984 277 S). Spielkartenstempel 223 232 M 1711 A6.

Im Reichs-Eisenbahnamt ist die Uebersichtskarte der Eisenbahnen Deutschlands in 6 Blättern neubearbeitet

von Max

können zum . von 750 M6 durch den Buchhandel (Verlag a Ritterstraße

entworfen. Ihre Längengrade sind aber nicht mehr von dem Meridian von Ferro gezählt, sondern beginnen mit Rücksicht auf die . das Reichsgesetz vom 12. März d. J. erfolgte Einführung ;

Greenwich. Der Inhalt der Karte hat nach verschiedenen Rich⸗ tungen eine Erweiterung erfahren. Strecken und den durch Landesgesetze

zum Ausbau genehmi r große Anzahl bisher fehlender Stationen bei den älteren

durch Verschmälerung der die Bahnen darstellen ien

wonnen: eine Aenderung, die es auch ermöglichte, die Ein⸗

kahn der einzelnen Linien in die

i

grenze sind jetzt auch die Grenzen der Bundesstgaten durch

Farbe gekennzeichnet.

worfenen Nebenkarten

im Königreich ö

Räumlich wurde die Karte , . nach Westen und Süden i

Frankreich bis in die Gegend von Tours, sodann die Schweiz

und einen Theil von Oberitalien mit den Alpenübergängen und endlich die ungarische Hauptstadt aufnehmen zu können.

Rande der Karte aufgeführt waren, ist jetzt ein Verzeichniß dieser zum ersten Mal als besonderes Druckheft beigegeben worden. Um das Aufsuchen der Stationen auf der Karte zu erleichtern, sind die durch die Meridiane und die Parallel⸗ kreise gebildeten Felder durch Buchstaben bezeichnet, auf die in dem Stationsverzeichnisse hingewiesen ist.

Capitän Koellner, beabsichtigt am 26. Juni von Aden nach Bombay in See zu gehen.

ging die gestern in Stuttgart abgehaltene Versammlung, welche

zur Berathung von 1g) zusammenberufen worden war, davon aus, daß

„Königlicher Hofbuchdrucker, Berlin SWM. ) bezogen werden. . Die Karte ist gleich der früheren im Maßstab 1:1 000000

er Mitteleuropäischen Zeit mit dem Meridian von

Außer den neueröffneten oder Concessionen eine

ten Eisenbahnprojecten ist

Strecken nachgetragen worden. Der Raum , wurde

en Linien ge⸗

K unkte deut⸗ er zur Anschauung zu bringen. Neben der ö Reichs⸗ Den in größeren Maßstäben ent⸗ ist eine weitere, die Eisenbahnen Sachsen darstellend, hinzugefügt worden.

ausgedehnt, um den östlichen Theil Englands bis London,

Während früher die Eisenbahnen und ihre Stationen am

S. M. Kreuzer „Seeadler“, Commandant Corvetten⸗

Württemberg. Wie der „Staats-Anzeiger für Württemberg“ meldet,

Futter⸗ zu⸗ Action treten müßten, und daß erst in zweiter Linie der Staat Vorschüsse ge⸗ währe. Es wurde eine Commission niedergesetzt, welche die besten Bezugsquellen für Futtermittel feststellen soll. Ferner publicirt der „Staats⸗Anzeiger“ einen Erlaß an die Ober⸗ ämter, wonach diese sofort den Bedarf der Landwirthe er⸗ mitteln, der Nothstandscommission darüber berichten und mit den Gemeinden über die Mittel zur Deckung verhandeln

sollen.

orkehrungen gegen die

nächst die Gemeinden in

Baden.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing vor— gestern in besonderer Audienz den Königlich italienischen Bot— schafter, General⸗-Lieutenant Grafen Lanza, der Höchstdemselben ein Schreiben Seiner Majestät des Königs von Italien über— reichte, wodurch er als Gesandter am Großherzoglichen Hofe accreditirt wird. Später empfing auch Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin den Grafen Lanza, der hierauf an der Großherzoglichen Hoftafel theilnahm.

Hessen.

Mit Rücksicht auf die bestehende Fut tern oth hat das Groß⸗ herzogliche Ministerium der Finanzen den Verwaltungen der Oberhessischen Eisenbahnen und der Main-Neckar⸗ Bahn die Ermächtigung ertheilt, bis Ende September für Futker⸗ und Streumittel, welche in Wagenladungen als Fracht⸗ gut auf hessischen Stationen eintreffen und an landwirth⸗ schaftliche Bezirksvereine, Ortsvereine, Consumvereine oder an Gemeinden adressirt sind, auf den hessischen Strecken eine Ermäßigung im Betrag eines Drittels der Fracht zu ge⸗ währen. Die gleiche Ermäßigung wurde mit Genehmigung der Großherzoglichen Regierung von den Verwaltungen der *r ,. Ludwigsbahn und den Hessischen Neben— bahnen im Privatbetrieb gewährt. Weiter ist, eine Verfügung erlassen worden, worin die . und Oberförstereien angewiesen werden, bis auf weiteres den Eintrieb des Viehs in die sämmtlichen offenen Bestände der Domanialwaldungen für die unter Aufsicht von Hirten stehenden Gemeindeheerden unentgeltlich zu gestatten. Es wird dabei die Zuversicht ausgedrückt, daß bezüg— lich der Gemeindewaldungen die Gemeindevertretungen ähnlich verfahren. Ferner soll Waldstreu zum halben Tarif abgegeben und die Zahl ung dafür bis Martini 1894 gestundet werden. Das Commando der hessischen Division ist bereits vom Ministerium benachrichtigt worden, daß eine Fourage⸗ lieferung während der diesjährigen Manöver auf dem Lande von diefem nicht zu fordern ist. Auf Anlaß der Großherzog— lichen Staatsregierung sind 300 Waggons Torfstreu, 3000 Sack Mais und 3006 Sack Palmmehl beschafft und zur Ab⸗ gabe zum Selbstkostenpreis an die Landwirthe bei langer Zahlungsfrist bereitgestellt worden.

Sachsen⸗Meiningen.

Seine Hoheit der Herzog hat infolge der landwirthschaft— lichen Futter no th, wie die „Schwarzb⸗Rudolst. Los- tg.“ mittheilt, das Abschießen größerer Mengen Hochwilds an⸗ geordnet, um den Wiesenbestand in der Nähe der Waldungen nicht noch mehr durch das Aesen des Wildes zu schmälern, und die Abgabe von Futter aus den Waldwiesen an bedürftige Viehhalter befohlen.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.

Der Landtag des Herzogthums Coburg hat in seiner vorgestrigen Sitzung die Berathung des Staatskassen⸗ Etats beendet. Eine Aenderung des Grundsteuer⸗

esetzes, das neue Fabrikanlagen. Villen u. dergl. bisher teuerfrei ließ, wurde der „Magd. Itg.“ zufolge mit der Be⸗ chränkung angenommen, da die Steuerpflicht erst nach einem Jahre seit Errichtung des Gebäudes ein⸗ treten solle. Der , ab ferner seine Zustimmung zur Erhöhung des Fonds für Ablösung geistlicher Stolgebühren von

landwirthschaftlichen Futternoth kam vorgestern gleichfalls ur Sprache. Die Regierung hält für jetzt 3 Ein ef des taats nicht ö. nöthig, da zunächst die landwirthschaftlichen Vereine hilfreich einzutreten hätten, auch sei noch Milderung der Noth durch baldigen Regen zu hoffen.

Groszbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte, wie „W. T. B.“ meldet, der Parlamentssecretär des Aus— . Sir E. Grey in Beantwortung einer Anfrage, daß über die Missionen in Uganda keine Unterhandlungen mit dem Vatican stattgefunden hatten. Die Frage, ob irgend welchen Missionen in ÜUganda ein Vorrecht einzuräumen sei, sei von der Re⸗ . garnicht erwogen worden. Bezüglich des Urtheils des tür⸗ ischen Gerichts in Angora gegen die des Hochverraths angeklagten Armenier erklärte Sir E. Grey, daß die Urtheilssprüche vor den Cassationshof kommen müßten, eine Vollstreckung stehe vor der Hand außer Frage. Der Premier⸗Minister Gladstone theilte mit, daß die kürzlich in der Bilancirung des irischen Staatshaushalts vorgenommenen Veränderungen keine großen Veränderungen der finanziellen , der Homerule⸗Bill veranlaßt haben würden, aber die Situation der Bill habe die Regierung zu der Erwägung veranlaßt, wie die Finanzvorlage vereinfacht werden könne. Die ö nanziellen Paragraphen seien demgemäß folgendermaßen umgebildet worden: Erstens sei beabsichtigt, einen Zeitraum von sechs Jahren für die finanziellen Arrangements festzu⸗ setzen; während dieser sechs Jahre werde der Plan wesentlich von dem ursprünglichen verschieden sein. Während dieser Zeit solle nämlich die irische Legislative keine Befugniß besitzen, die in dem jetzigen Steuersystem inbegriffenen Steuern festzusetzen, zu verwalten oder zu erheben. Zweitens werde Irland die Befugniß gegeben, neue Steuern für sich selbst einzuführen. Drittens habe Irland zur Reichs⸗ kasse ein Drittel seiner festgestellten Einkünfte und außerdem den Ertrag einer Steuer beizusteuern, die ausdrücklich für Kriegs⸗ oder besondere Vertheidigungszwecke von dem Reichs⸗ parlament auferlegt werden dürfte. Nach Ablauf der sechs Jahre würde dann das Finanzarrangement revidirt werden, und Irland würde mit ö der Zölle, Accise und Postgefälle seine eigenen Steuern erheben und verwalten. John Redmond erklärte unter dem Beifall der Parnelliten, er werde die Absicht, Irland während sechs Jahre die Befug⸗ niß der Erhebung, Verwaltung oder Controle der Steuern zu entziehen, als ungerecht und demüthigend für Irland be⸗ kämpfen.

Sir William Mackinnon, Mitbegründer und Vor⸗ sitzender der „British East-Africa Company '“, ist gestern gestorben.

Frankreich.

Der Secretär bei der englischen Botschaft Phipps hatte noch am Mittwoch Abend, wie „W. T. B.“ meldet, eine Unterredung mit dem Minister des Auswärtigen Develle. Ueber die angeblich in der englischen Botschaft ent⸗ wendeten Documente laufen die verschiedensten Gerüchte um; unter anderem soll es sich um Quittungen über Gelder handeln, die an mehrere französische Politiker seitens der eng⸗ lischen Botschaft gezahlt seien. Die Documente seien von einem im Dienste der Botschaft stehenden Canadier entwendet, von Mors photographirt und dann wieder zurückgestellt worden.

Sowohl der Minister⸗Präsident Dupuy wie der Minister des Auswärtigen Develle haben es abgelehnt, von Millevoye die in den Blättern besprochenen Schriftstücke entgegenzu⸗ nehmen und darüber weitere Mittheilungen zu empfangen. Der Minister-Präsident Du puy erklärte im Namen der Re⸗ gierung, daß er es ablehne, in seinen Händen oder selbst nur vor Augen Schriftstücke zu haben, die einer befreundeten Macht entwendet sein sollen; er wolle weder ein derartiges Vorgehen benutzen, noch irgend eine Unsicherheit bei den Botschaftern aufkommen lassen, die zu der französischen Regierung in Be⸗ ziehung stehen. ö

Die Staatsanwaltschaft hat gestern auf Anordnung der Regierung die Untersuchung über den Ursprung und den Werth der Documente eröffnet, durch die mehrere a,. angeschuldigt werden, Geld von der englischen Botschaft an⸗ genommen zu haben. Man glaubt, daß die Documente einer Persönlichkeit, welche sie selbst angefertigt habe, abgekauft worden seien. Eine gestern Nachmittag in den Geschäfts⸗ räumen der „Cocarde“ vorgenommene Haussuchung blieb er⸗

olglos.

f ö Deputirtenkammer ist gestern von der Regie⸗ rung das französisch⸗russische Handel sübereinkommen vorgelegt worden. Nach demselben wird Rußland der Minimal— tarif fur Petroleum zugestanden; der Zoll wird damit für rohes Petroleum auf g Fr., für raffinirtes auf 12559 Fr. fest⸗ gesetzt. Rußland gesteht dagegen Frankreich seinen Minimal⸗ * mit Herabsetzungen für H französische Producte zu; unter letzteren befinden sich Gewebe von gekämmter Wolle, iet die der Zoll um 20 Proc., gewisse Tricotage⸗ und Strumpf⸗ wirkerwaaren, für welche der Zoll ebenfalls um 20 Proc, herabgesetzt wird, und Weine in Flaschen, für welche der Zoll um 15 Proc. herabgesetzt wird.

Die gestrige Sitzung der Deputirtenkammer war überaus zahlreich besucht, und vor der Eröffnung hexrschte be— reits eine lebhafte Bewegung. Mille vone richtete die bereits angekündigte Anfrage über den Stand der Unterhandlungen zwischen Frankreich und England bezüglich der Auslieferung des Cornelius Herz an die Regierung. Der Minister-Präsi⸗ dent Du pu y erklärte, die Regierung beschäftige sich noch fort⸗ dauernd mit der Auslieferung von Herz. Letzterer sei aber augenblicklich nicht . wie ausdrücklich in dem Bericht der nach Bournemouth 9 andten Doctoren Charcot und Brouardel constatirt werde. Millevoye bemerkte, England bediene sich der im Besitz von Herz befindlichen Geheimniffe, aber es sei eine noch schwerer wiegende Angelegenheit ins Auge zu fassen. Es gebe einen Deputirten, welcher die Preisgebung von Corsica verlangt und dazu beigetragen habe, daß Frankreich auf seine Rechte in Egypten verzichtete. Millevoye wurde hier von dem Präsidenten unterbrochen und wandelte . eine Anfrage in eine Interpellation um; der Präsident lehnte es indessen ab, diese Interpellation wegen ihrer rn zur Ver⸗ lesung zu bringen. Pourquéry de Boisserin wünschte, über die Angelegenheit Herz und Arton sowie über die auf der englischen Botschaft , , Papiere zu interpelliren. Der Minister⸗Präsident Du puy erwiderte unter lebhaftem Beifall, die Regierung habe alles Mögliche gethan, die est⸗

13 500 auf 15 300 6 und nahm den Gesetzentwurf über

und zugleich ein Verzeichniß der deutschen Eisenbahnen und ihrer Stationen ar ü worden. Karte nebst Verzeichniß

Zwangserziehung schulpflichtiger Kinder an. Die Frage der

nahme von Cornelius Herz zu erwirken, und werde es weiter

Ein Mitglied der

thun, um die Auslieferung herbeizuführen. Was die angeb— lich gestohlenen Documentè angehe, so habe sich hiermit nur die , ,,. zu befassen, die Untersuchung in dieser An⸗ gelegenheit sei eingeleitet. Hierauf nahm Clémen ce au das Wort und verlangte vsn Millevoye und Dörguls de Beweife für ihre Be⸗ hauptungen, daß er Frankreich für Geld verrathen habe. Er fordere sie auf, Beweisstücke beizubringen. Mil levoye er— klärte, ein von den Mauritius⸗Inseln gebürtiges Individuum habe in der englischen Botschaft täglich Briefe aögeschrieben. (Lärm, Zwis n. Milleygye verlas eine Stelle aus einem Herz betreffenden Schreiben. Der Präsident der Kammer Casimir Psrier und der Miinister Develle legten gegen die Verlesung Verwahrung ein. Lin M ; Kammer verlangte, daß die Kammer sich als geheime Commission erkläre. Millevoye setzte die Verlesung der Briefe fort, verbreitete sich über die Behring⸗ affaire, über eine Correspondenz Ribot 's, über Verhandlungen bezüglich einer Allianz zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland, üher die Lage Belgiens und rief durch seine Aus— 1 lebhafte Hen ef und Hohngelächter hervor.

NRehrere Redner wiesen auf die Unwahrscheinlichkeit hin, daß die von Millenoye vorgebrachten Schriftstücke echt seien. Der Minister des Auswärtigen Develle erklärte, er glaube, daß Millevoye das Opfer einer verabscheuenswürdigen Mystification sei. Déroulsède erhob sich und erklärte, daß er sein Mandat niederlege. Mill evoye verlas des Weiteren ein Acten⸗ stück, das das Siegel der englischen Botschaft trage. Darin werden verschiedene Beträge aufgeführt, welche an bestimmte politische Persönlichkeiten, darunter Burdeau, Clömenceau und Rochefort ausgezahlt sein sollen und zwischen 500 und 20 005 Pfund Sterling schwanken. Diese Mittheilungen wurden mit Lachen, Hohn⸗ und Protestrufen der ganzen Kammer auf⸗ genommen. Burdeau protestirte energisch und verlangte Beweise. Millevoye übergab dem Präsidenten ein Actenbündel und behauptete, daß dasselbe Schrift⸗ stücke eines Beamten der englischen Botschaft ent— halte, welcher vor 966 weitere Mittheilungen machen werde. Maujean brachte sodann eine Tagesordnung ein, welche die von der Rednertribüne herab vorgebrachten Beschuldigungen als gehässige und lächerliche Verleumdungen brandmarkt und dem Bedauern darüber Ausdruck giebt, daß die Kammer ihre Zeit nutzlos vergeudet habe. Robert Mitch ell erklärte, man müsse im Lande wissen, daß die Lammer. einstimmig die auf der Rednertribüne verlesenen Schriftstücke verurtheile. Millevoye legte gegen die Tages—⸗ ordnung Verwahrung ein und erklärte, daß er 9. Mandat niederlege, um ungehindert vor Gericht erscheinen zu können, Mehrere Boulangisten, darunter Castelin und Barres, trennten sich ostentativ von ihren Parteigenossen und forderten, daß diese ihre Mandate niederlegen. Bur de au und Clémenceau befürworteten die Tagesordnung Maujean, die unter lebhaftem Beifall der ganzen Kammer mit 382 gegen 4 Stimmen angenommen wurde. Hierauf brachte Dubost den Generalbericht über das Budget ein. Die Sitzung wurde alsdann aufgehoben.

Norton, der die die Acten Millevoye's bildenden Docu⸗ mente aus der englischen Botschaft entwendet haben soll, wird sich heute zur Haft stellen; übrigens ist auch schon ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Die Blätter tadeln ohne Unterschied der Richtung die Leichtfertigkeit, mit der so schwere Anklagen öffentlich gegen Politiker Frankreichs erhoben seien.

Italien.

; Die Deputirtenkammer hat, wie telegraphisch aus Rom gemeldet wird, in ihrer gestrigen Sitzung das Budget des Ackerbau⸗Ministeriums genehmigt.

Schweiz.

Auf Grund der Verhandlungen mit Frankreich hat, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, der Bundesrath den Stände— rath und den NaAti onalrath um die Ermächtigung ersucht, mit der französischen Regierung eine Vereinbarung zu treffen, durch die den französischen Handelsreisenden in der Schweiz und den schweizerischen Handelsreisenden in Frankreich gleiche Behand⸗ lung vom 1. Juli an zugesichert wird, wie sie für Reisende schweizerischer Häuser in der Schweiz selbst bestimmt ist. Der Ständerath hat, wie bereits der Nationalrath, die Maß⸗ nahmen des Bundesraths im Handelsverkehr mit Frankreich genehmigt.

Niederlande.

Die Zweite Kamm er verhandelte, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern über die Interpellation des Deputirten Ty dens, betreffend das Einfuhrverbot von Zug- und Reitpferden aus der Provinz Groningen nach Ostfriesland. Der Minister des Auswärtigen drückte die ast ung aus, daß Deutschland nach Erlöschen der m. en Rinder⸗ und Pferdekrankheiten wieder für hol⸗ ändisches Racevieh seine Grenzen öffnen werde, und besprach die Möglichkeit einer zukünftigen internationalen Pereinbarung über gehen eitig⸗ Einfuhr und Ausfuhr von Vieh während herrschender Thierkrankheiten.

Spanien. Wie „W. T. B.“ aus Madxid meldet, sind in Bar⸗ gelong und La Corunna weitere Verhaftungen von Anarchisten vorgenommen worden.

Serbien.

Bei der gestern vorgenommenen Berathung des Adreß⸗ entwurfs lehnte, wie ‚W. T. B.“ berichtet, die Skupschtina einen Antrag des Abg. Veselinovie, die Anklage gegen die frühere Regierung auch auf die Regenten 6 ab. Nach der Annahme des Adreßentwurfs verlas der Minsster⸗ Präsident Dokie das Programm der Regierung, worin erklärt wird, die Regierung werde die Verfassung streng achten, die öffentliche Sicherheit Jedermann gewährleisten und mit allen fremden Mächten, insbesondere mit den Nachbarmchten, loyale freundschaftliche Beziehungen unterhalten, damit Serbien n seinen internationalen Verpflichtungen ent⸗ preche. Von den neuen Monopolen und der exacten Erhebung

er Steuern erwarte die Regierung die an n , e

stellung des Gleichgewichts im , , Die er⸗ cn der Adresse an den König erfolgt heute Mittag. ie Skupschtina trat sodann in die Berathung des Handels—⸗ dertra gs in zt Oesterreich⸗Ungarn ein. Drei Redner, tun ter ein Radicaler, sprachen gegen und der . e d lie 9. die Annahme, obwohl letzterer den Vertrag 23. ; ie Regierungkommissare legten die Vortheile des ar.

2 Schweden und Norwegen.

as norwegische Storthing hat der „Köln. Ztg.“ zu⸗ folge mit 63 geßen 48 Stimmen beschlossen, den hi n antrag wegen . der directen Steuern gegen Einführung verschiedener Zollerhöhungen nicht in Berücksichtigung zu ziehen.

Dänemark.

Der König und der Kronprinz begeben sich, dem W. T. B.“ zufolge, am Dienstag Nachmittag, die Königin am Mittwoch Nachmittag nach Esbjerg, von wo aus sodann bei günstigem Wetter Donnerstag, den 29. d., Morgens, die Abreise nach Eng land erfolgt.

Parlamentarische Nachrichten.

Die nächste Plenarsitzung des Herrenhauses ist au Dienstag, 2. Juni, anberaumt. . V stehen die Entwürfe des Ergänzungssteuergesetzes, des Gesetzes wegen Aufhebung direeter Staatssteuern und des Gesetzes, betreffend die Verbesserung des Volksschulwesens und des Diensteinkommens der Volksschullehrer.

Der Rest des Gesetzentwurfs wegen Aufhebung directer Stagtssteu ern ist von der mit der orberathung betrauten Com⸗ mission des Herren haufes gestern Nachmittag unverändert in der Fassung des anderen Hauses angenommen worden. Die Com mission des Herrenhauses für das Com munglsteuergesetz hat gestern die erste Lesung der Vorlage beendet. An der Fassung des Abgeordnetenhauses wurden im wesentlichen nur Aenderungen redactio⸗ neller Art vorgenommen. Bei der heute begonnenen zweiten Lesung der Vorlage wurden bis 5 33 im ganzen die Beschlüsffe erster Be— rathung bestätigt; nur wurde auf den Antrag der Subeommisston in bestimmterer Weise, als es das Abgeordnetenhaus formulirt hatte, festgestellt, daß auch das Einkommen aus außerpreußischem Eigenthum und Gewerbebetriebe zur Gemeinde⸗Cinkommensteuer herangezogen werden kann.

Wahlangelegenheiten.

Die Stichwahlen haben gestern mit Lübeck begonnen: dort ist Dr. G oertz (freis. Verein mit 8023 Stimmen gegen Schwartz (Soc.), der 7860 Stimmen erhielt, gewählt worden.

Die „Schlesische Volkszeitung“, das Hauptorgan des Centrums in Schlesien, fordert die kancfh ü rn; auf, in den Stich wahlen überall für die Conservativen gegen die Freisinnigen und die Socialdemokraten zu stimmen. Eine Kartellmehrheit sei ausgeschlossen. Für Centrumswähler Schlesiens gebe es keine andere Parole als „gegen Freisinn und Socialdemokratie“. Kein Centrumswähler dürfe, selbst nicht durch Wahlenthaltung, die Umsturzpartei oder ihre Vor— frucht verstärken.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Volkszählung vom 1. Dezember 1890 in Preußen. Im. III. und IV. Vierteljahrsheft des Jahrgangs 1892 der „Zeitschrift des . preußischen Statistischen Bureaus“ liegen die endgültigen Ergebnisse der letzten Volkszählung in Preußen, bearbeitet von dem Geheimen Ober, Regierungs⸗Rath und Director des Königlich preußischen Statistischen Bureaus Blenck, vor. (Hiervon ist auch ein Sonderabdruck erschienen Bei der Volkszählung war Preußen durch die Zusatzfrage nach der Muttersprache und die Ein— fügung einer Spalte für das Religionsbekenntniß über die vom Reich für die Volkszählung aufgestellten o m n, hinausgegangen; ebenso war auch den . Städten in Preußen Gelegenheit geboten worden, die Erhebung Gemeindezwecke nutzbar zu machen. Von dieser Gelegenheit machten nächst Berlin noch 21 Städte Gebrauch. Der Reichshauptstadt wurde das bei der Zählung gewonnene Urmaterial zu selbständiger Bearbeitung überlassen, wofür diese die Zählpapiere auf eigene Kosten zu beschaffen hatte. Ven diesen Zählpapieren abgesehen wurden, 34 Millionen Stück Zählkarten (. für die in der Haushaltung Anwesenden), 1Million ausgefüllter Muster für vorübergehend Abwesende, 430 000 Stück Haushaltungsverzeichnisse, 7 395 009 Stück An⸗ leitungen und Zählbriefe, 250 900 Zähleranweisungen, 500 000 Stück Zählercontrollisten, 133 9009 Ortslisten, 133 009 Stück Muster aus⸗ efüllter Ortslisten, sowie 133 000 Stück Anweisungen für die Be⸗ jörden, im ganzen 50 974 000 Stück Zählpapiere versandt, die 212 977 kg wogen. Im ganzen ist die Theilnahme der Bevölkerung an der Zählung, wie die hierher gelangten Berichte fast übereinstimmend bekunden, außerordentlich gering gewesen. Namentlich die Landbevölkerung bewies für die. Zwecke und Ziele der Aufnahme ein mangelhaftes Verständniß. Die Zählpapiere wurden deshalb meist von den Zählern ausgefüllt, schon deshalb, weil die Ausfüllung seitens der Haushaltungs-Vorstände für jene nur Anlaß zu umständlichen Nachträgen und Verbesserungen bot; den gleichen Weg schlug man auch bei der städtischen Arbeiter- bevölkerung ein. Wo diese ein regeres Interesse für die Zählung zeigte, und die Ausfüllung der Zählpapiere selbst vornahm, wie in Huh, stellten sich hei der nachfolgenden Prüfung viele Fehler heraus Mißtrauen und Widerwillen wurden den Zählern nur in der Stadt Aachen entgegengebracht, wo . oft grober Weise abgewiesen wurden. Auch das alte Vorurtheil gegen die Volkszählnng, als handle es sich dabei um Steuerzwecke, wurde im Regierungsbezirk Hannover und im Kreise Halle, wenn auch in ersterem in geringerem Grade als früher, bemerkt. Vereinzelte Fälle der Angabenverweige⸗ rung werden nur aus dem Landkreise Beuthen, dem Kreise Neisse und der Stadt Osnabrück gemeldet. Nach dem endgültigen Ergebniß der Zählung vom 1. Dezember 1890 hatte Preußen an diesem Tage auf einem Flächenraum von 345 43668 km. (außer der 59 ha großen Insel Helgoland mit 2086 Einwohnern, da sie erst am 1. April 1891 mit der preußischen Monarchie vereinigt wurde, also bei der Zählung noch nicht in Betracht kam) in 546 Kreisen, einschließlich Berlins und der Hohen zollernschen Oberämter darunter 57 Stadtkreise —, eine orts⸗ anwesende Bevölkerung von 29 955 281 Personen, von welchen 4908 ͤ 0. dem männlichen und 59? Personen dem weiblichen Geschlecht angehörten. (Die Wohnbevölkerung betrug 29 897 859 Köpfe.) Die gesammte Bevölkerung vertheilte sich auf 54 903 Gemeinde⸗Einheiten und zwar auf 1263 Städte, 37081 Landgemeinden und 165659 Gutsbezirke mit zusammen rund 126 200 Wohnplätzen. An Wohnstätten wurden bei der letzten Volkszählung im gesammten Staat 3 374 189 ermittelt, wovon 3 281 193 bewohnte und 58 241 unbewohnte (im Bau vollendete, in der Reparatur begriffene, leer stehende bejw. verlassene u. s. w. Wohn⸗ n, 23 465 andere Gzunächst nicht für Wohnzwecke bestimmte) Ge— äude, 2149 Hütten, Buden und Zelte, sowie 9141 Wagen, Schiffe und Flöße, welche in der Zählungsnacht bewohnt wurden. In diesen Wohnstätten befanden sich 6 384 175 Haushaltungen, und zwar 26 019 Einzelhaushaltungen, 5937 419 Familien und 20 737 Anstaltshaus⸗ haltungen, darunter 21 16 Anstalten für das Heer und die Flotte, welche ihrer⸗ seits mit einer Kopfzahl von 292173 9970! an der Gesammt⸗ bevölkerung theilnahmen. Dem evangelischen Religionsbekenntniß gehörten von der Gesammtbevölkerung an 19230376 (9411161

männlichen und 9 819 215 weiblichen Ges— ts). waren vorhanden 10 252 807 (5 058 292 i , und 5 194515 weiblichen Geschlechts). An anderen Christen wurden ge— 66 25 349, davon Brüdergemeinde 4514, Mennoniten 13 805

aptisten 23 269. Presbyterianer 2175, Methodisten 3237 Irvingianer 16081, Deutschkatholiken 929, Freireligiöse 7304. Dis ; denten 20 273, sonstige Christen 3039. u den gab es 372 (182 733 männlichen und 189 329 weiblichen Geschlechts. Ueber Zu⸗ sammensetzung der Familienhaushaltungen, Gebürtigkeit der Bevölke⸗ rung, Staatsan ehörigkeit. Alter, n, , . eligionsbekenntniß der im Haushalt ihrer Eltern lebenden Kinder aus confesstonellen Mischehen, sowie über Muttersprache erhält man in der Eingangs erwähnten Abhandlung jede gewünschte Auskunft.

Der Stand der Bevölkerung am 1. Dezember 1885 betru 23 318 470; hierzu kamen durch Geburten 5 gs . wãhrend 14 Sterbefãlle ein Abgang von 3705131 erfolgte: es würde demgemãß die natürliche Bevölkerungsvermehrung bis zum 1. Dezember 1896 einen Stand von 39 251 942 haben erreichen müssen; thatsãchlich in, ne . . 3. . . Fehlbetrag von 295 66

in der Hauptsache durch den nicht zur amtliche i

1 3 3. . ins unf d en em,,

reußen umfaßt seinem Areale nach gut 3 der Gesammtflä

Deut sch lands seiner Volkszahl nach , 1890 e,, oz des Reichs gus. Die Bevölkerungsdichtigkeit für das Quadrat⸗ kilometer stellte sich zu Ende des Jahres 1595 im Deutschen Reich auf 9h, für Preußen auf 8ß,0 Köpfe und schwankte innerhalb der preußischen Provinzen, mit Ausschluß von Berlin, zwischen 1745 im Rheinlande und 50.5 in Pommern. Als am dichtesten be- bölkerter Staat des Deutschen Reichs erscheint neben den drei Hansestädten, welche auf kleiner Fläche eine hohe Bevölke⸗ rung bergen das Königreich Sachsen mit 23365 Röpfen, als am dünnsten bevölkerter Mecklenburg-Strelitz mit 334 Srtg—⸗ gumesenden auf dem Quadratkilomter. Die größte Stadt Preußens Berlin zählte 1890: 1578 794, die kleinste 35 Einwohner, die größte Landgemeinde (Rirxdorf) 35 702, die fleinste 2, der größte Gutsbezirk 5619, der kleinste 2 Einwohner. Nächst Berlin hatte Breslau die meisten Einwohner (335 186), ihm folgt Köln mit 281 681, Magde⸗ burg mit 202 234 Frankfurt a. M. mit 161 666 Einwohnern. Von den übrigen deutschen Städten mit über 150 009 Einwohnern find München mit 349 024, Hamburg mit 323 M23, Leipzig mit 295 025 und Dres den mit 276 522 Ortsanwesenden zu nennen.

Ziemlich ähnliche Verhältnisse zeigen sich in Preußen und im Reich bezüglich des Familienstandes: es waren vorhanden in Yrenßen CO (im Reich guch 60, 0 Proc. Ledige, 340 33, 9) Proc. Verheirathete und 6,0 (6.1 Proc. Geschiedene oder Verwittwete Den 5384175 Haushaltungen in Preußen stehen im Reich 10 617 933 Haushaltungen gegenüber. Hiernach entfielen in Preußen lim Reich) auf eine Haushaltung überhaupt 47 (47) Personen. Auf, je eine Familienhaushaktung entfielen 1890 in Preußen durch⸗ schnittlich 4,587 , fast dieselbe Zahl wie 1885 4,9).

In räumlicher Wohngemeinschaft lebten in Preußen 25 708 108 oder 88,93 Cοο Familienmitglieder, 271 131 oder O, 4 o Pfleglinge . w. 1623 485 oder 5, 62 , Dienstboten, 629 511 oder 218 0, Gewerbs⸗ und Arbeitsgehilfen, 365 320 Zimmerabmiether, Chambre= ö . ö ö Shine . 6 beide zusammen 2 2, 18 00), 264 oder 9, 13 ä Personen auf Besu 292 oder 9, Q2 0 / einquartierte Soldaten. J M

. In Preußen zählte man 1885: 156 969 Reichsausländer, d. b. did vom Tausend der Ortsanwesenden, im Jahre 1856: 1654 795 29 vom Tausend; unter diesen nahmen die erste Stelle ein die Desterreicher und Ungarn mit 45 348; ihnen folgten die Holländer mit 34392, die Dänen mit 31 439, die Russen mit 10347, die Britten mit 7414, die Schweizer mit 6096, die Schweden mit 5595, die Bürger der Vereinigten Staaten mit 5666, die Belgier mit 4932 die ,, mit 1708.

Der Muttersprache nach wurden bei der letzten Zählung i Preußen ermittelt S8, 2690/9 Deutsche, 9, g4 o par . V fjuben, CQ, 46 00 Dänen und Norweger, O 40 0 Littauer, 0,25 0, Mähren und Czechen, 0.23 9 Wenden, 6,16 66 Friesen, O, 14 0,9 . O. M οdͤ0 Wallonen und O, 129i andere nicht deutsch sprechende

rsonen.

Seit 1816 hat sich die Bevölkerung Preußens einschließlich der Neuerwerbungen nahezu verdreifacht; sie hk 3 6 4 das 2 ö ö 3. . Einwohner.

ie Kosten der Volkszählung von 1890 betrugen in Preußen 484 411,05 , d. h. L562 auf den Kopf der . *. ke⸗ . ö 3 bei der Volkszählung von 1885 und 1,83 3 bei er von .

Katholiken

Weltausstellung in Chicago.

Der deutsche Reichs-Commissar, Geheime Regierungs⸗Rat Wermuth hat am Mittwoch die deutsche Wein. und i, stellung eröffnet.

Zur Arbeiterbewegung.

Ueber die Ausstände der Kohlenarbeiter in Dux und Kladno sind heute Nachrichten von Bedeutung nicht n , Die gestrige Meldung, daß der Ausstand sich auch auf das Teplitzer und Brünner Revier ausgedehnt habe, bedarf der Bestätigung. In Kladno scheint der Ausstand seinem Ende entgegen zu gehen.

Nach einer Meldung des . W. T. B. von heute haben in sämmt⸗ lichen Brauereien Wiens und in der Umgebung die Faßb inder die Arbeit eingestellt. Sie fordern die Abschaffung des Monatslohns und die Einführung eines Wochenlohns in Minimalhöhe von 12 FI. sowie eine zehnstündige Arbeitszeit und vollständige Sonntagsruhe. . Der „Danz. Stg. wird aus Bromberg gemeldet: Die Flößer, welche das Holz aus der Weichsel und Brahe von hier ö Schleuse) bis zur 6. Schleuse des Bromberger Kanals bringen, ind am 19. d. M. mit einer erheblich höheren . hervor getreten. und da ihnen solche nicht gewährt wurde, so haben sie die Arbeiten eingestellt und striken seit Montag Morgen. Es hat deshalb auch, der Holzverkehr im Kanal vollständig aufgehört. Die Zahl der Strikenden beträgt 150 Mann.

Der „Voss. 3.“ ist über den Kutscher⸗Ausstand in Paris (ogl. Nr. 147 d. Bl) unter dem 2W. d. M. folgende Mittheilung fan en:

Der Kut ö dürfte damit enden, daß eine Anzahl

Droschken eingehen, was nicht schaden könnte, da jetzt deren zu viele (l0 bis 15 000) vorhanden sind. Die Droschkenbesitzer und Gesell⸗ 6 haben ebenfalls ihren Fachverein, lehnen aber durchaus jede Verhandlung mit dem Fachverein der Kutscher ab. Dagegen stefn? sie einzelne Kutscher zu den vom Fachverein erstrebten Bedingungen l5 Fr. Tagespacht) ein. Sie wollen sich offenbar der Nädels. führer entledigen und lieber eine Anzahl ihrer Wagen ganz außer Betrieb stellen. Die Kutscher beharren im Ausstand, sodaß mindestens s bis 6009 Wagen nicht ausfahren und wohl nicht viel mebr als 3000 in Betrieb sind. Für die Ausständigen sind erst 12000 Fr. eingelangt, wozu noch 10 000 Fr. kommen, die der meinderath bewilligt hat. Wie der „Köln. Itg.“ Unter dem 22 d. M. aus Mailand berichtet wird, wollten am Mittwoch in Alsgno bei Bergamo die ausständigen Seidenweber (vergl. Nr. 146 d die Arbeiter des Fabrikanten Frizzoni an der Wiederaufnahme der Arbeit mit Gewalt verhindern. Es kam zu einem ernsten Zusammenstoß. Die einschreitenden Truppen wurden mit Steinwürfen empfangen und mußten gegen die Nubestörer mit aufgepflanztem Seitengewehr vor. gehen. . Verhaftungen wurden vorgenommen.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Für den Saatenstand in Deutschland Mitte

Juni sind nach der Jusammenstellung des Kaiserlichen