.
34-48
. Pfer —163 *, in
— Vom oberschlesi
marktes blieb au
anhalten.
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niedriger war ladungen von
noch anhalten werden, ist no
gehende dem sich der
eisen in den
hierfür lediglich auf Oberfchlefien b eisen blieb das pe auch in
lebhaft
ist nach
ün tiges gut 86 größere
rompte Ablie rdres vor.
fabriken ist mittelmäßig, struetionswerkstätten, an walzwerke, Draht⸗ und Verdienen durch starke Concurren; gehindert Zinkmarktes blieb unverändert
dasselbe zu sag
Bremen
von Graf Bism Antwerpen
Brasilien kommend, i Der Postdampfer 29. Juni auf der Weser angekommen. am 29. un . Reise von Bahig nach
— 3. Juli.
am 30. Juni fortgesetzt.
30. Juni
von Australien angekommen.
Ost⸗Asien bestimmt, ist am 36.
kommen. Der
größ
und war namentlich für Bau,, F Nachfrage befriedigend. In auf Feinbleche gingen zwar ; blieb Grobblech etwas vernachlãssigt wie vor wegen zu zu berichten. — Die beschäftigt, da in
Der Reichspostdampfer bestimmt, ist am 1. Postdampfer Hann dver“
ländis.
als in demsel
ere Schlüsse nicht
letzten Wochen gehoben
noch
Aufträge eingehen. n
ferung, und bei den Die Beschäftigung der
ägelwerke arbeiten
en.
53 . Cap.
gethãtigt Roheisenmarkt herrscht die
Verbrauch weder für Puddel⸗
(Alles per 100 Kg ab Bahn kęg.
2 Eisen⸗ und Metgllmarkt be⸗ richtet die Schl. 586 e Haltung des oberschlesischen Eisen⸗ in der verflossenen Woche unverändert. Der Beschäftigungsgrad der Werke ist im allgemeinen noch kein ungünstiger und wird voraussichtlich während der 3 Der Eisenverbrauch en Revier erheblich gerin Walzeisensorten der ee, pro
ausaison in gleicher Stärke ist gegen das Vorsahr im ober ger, da selbst in den gangbarsten II. Quartal um demselben Qugrtal vorigen Jahres. Die Ver⸗ ; Walzfabrikaten nach Rußland und Rumänien XR. haben bis jetzt den gleichen Fortgang genommen; ob sie jedoch auch weiterhin 2. unbestimmt, da in letzterer Zeit dahin
wurden. — bisherige noch Gießerei ⸗Roh⸗
hat
eschränkt blieb. — In Walz“ in verflossener Woche ziemlich agon- und Handelseisen die Blechen lag das Geschäft etwas matter; genügende Aufträge ein. dagegen sigt. Vom Betriebe der Stahlwerke geringen Cinganges an Aufträgen wenig Gießereien sind allgemein letzterer 35 ᷣ. er
ohren und Bauguß herrscht rege Thätigkeit; die B Werken liegen noch bedeutende Maschinen⸗ und Keffel⸗ da et denselben ebenso, wie den Con. Werk. ee. lohnenden Aufträgen fehlt. Röhren⸗ flott, werden jedoch im
von Blei und Blei
Verkehrs⸗Anfstalten.
14. Juli. (W. T. B.)
arck hat am 30. Juni die fortgesetzt. Der Dampfer
(W. T. B.) Der S Abends die Reise von
passirt. Der kommend
Der Reichs postdampfer
New⸗NYork nach der Weser a
am burg, 1. Juli. pa ffir rah ti r
Norddeutscher Lloyd. Der Reichs Postdampfer Preußen“ hat am Zo. Juni die Reise den Genug nach Southampton fortgesetzt. Reise von . nach Leif Eriksson“, von am 29. Juni auf der Wefer angekommen. Stuttgart?, von New. Vork kommend, ist am Der Dampfer Alvah“ hat a vre fortgesetzt. nelldampfer Gibraltar nach New⸗NJork ; ser Habsburg“, nach Austraäͤlien uli Vormittags in Aden angekommen. nach dem La Plata bestimmt, hat am Abends Santa Cruz We im ar, nach New Hork bestimmt, mittags Dover
passirt.
zegangen. i , Ram burg⸗Amerikanische ellschaf t. Der Postdampfer Rhaetia⸗
lizische und rus sche
Der at am 30. Juni . Reichspostdampfer ist am 30. Juni Abends in Sue „Braunschweig“, na
Juni Abends in Sing apore ange— Dampfer . ist am 29. Juni Abends von
;
Cay. Export ist, von Sambur kommend, gestern Nachm ostoampfer Teutonia
getroffen. Der passirt
Trięest, 1. Juli. ! Vorwärts“ ist heute M
London, 1. Juli. ( Doune GCastle“ Canaris Castle kommen.
. ag W.
en 15 lachbohnen
105 46, do. gr
das Urbild der
gleichmäßig zu Gebote. . 9 . räulein azofsky als eta, 23 cso ysiart unterstützten die dauerndem
Fragment imponirte
Gewalt ihres Organs, selbst im Fortissimo überwand.
nicht zu Frau Auf Stille, da
Das Publikum
ab seinem Beif dem Tusch des
und der Absatz
mische National⸗Oper
verkaufte Braut“. (geb. 1634, gest. 1589, für Handels- fager von esteller drängen auf
dem hiesigen
Publikum Visherad⸗
und pikanten
— Rhythmen der tänze, die
einen stürmischen Die an des f Ii
abrikaten ist tendsten erscheinen die C werden mußte. Sabina enthält die und seiner Braut verloren geglaubten Nebenbuhler. Burch seinen
Marie.
Der Postdampfer
ulda“ hat doch der rechtmäßige
nun keine Rolle mehr.
Der und Balletscenen. Unter den
Postdampfer ni Nach⸗ Sal ier“, bei. Gesellschaft
meisters Herrn Cech,
letztere Theater in Prag,
Nicht unerwähnt darf bleiben,
kühl, im Süden warm; nur an der ostdeutschen Küste wehen lebhafte nördliche Winde. In Süddeutschland,
Stationen.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres
sp.
Millim.
Wind. Wetter.
red. in
Belmullet .. ö d ansun Ropenhagen. holm. aranda. Noskan⸗.
Wos ems ber, NNW 1 bedeckt 767 NO 2 wolkenlos 1665 ONO 2 wolkenloß 766 N 8 6. 770 NO 4 heiter
756 still wolkenlos
769
— D 0
Cort. Vueceng⸗ town.. Cherbourg.
K 5
767 765 767 766 765 763 762 759 N
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I bedeckt still wolken lo still heiter)
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3h still wolkenlos WNW 3 heiter NW 2 wolkenlos 2 wolkig
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7565 762 O 767
NO ) wolkig heiter
still wolkenlos
) Nachts Thau. Thau.
Neber
Die Vertheilung des Luftdrucks
entlsch nicht i, wh Dag Wetter sst i
sicht der Witterung.
am niedrigsteꝛ: n Deutschland, wie in ganz
hat sich seit gestern geändert, am höchsten ist er über über Rußland.
est⸗
Europa ruhig, trocken, ziemlich heiter, im Norden meist
sowie in Frankreich stiegen gestern die Nachmittags⸗ temperaturen vielfach 49 30 Grad und darüber; zu Perpignan auf 35 Grad. An der südfranzösischen Küste und stellenweise in Oesterreich⸗ Ungarn ist etwas Regen gefallen.
Deut sche Seewarte. 1 Theater⸗Anzeigen.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Ghausseestraße 265. Dienstag: Der Bettelstudent. Operette in 3 Acten von F. Zell und Richard GenGe. Musik von Carl Millöcker. Anfang 7 Uhr.
Im Park: , w Doppel Concert, ausgeführt von der Berliner Concert⸗Kapelle, unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem Orchester des Friedrich ⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Lei⸗ tung des Concertmeisters Herrn Stiemer. — Auf— treten des Damen⸗Terzetts Sylvia, der Soubrette Clotilde Kowala, der Sängerin Erosy, des Original Gesangs Humoristen Alfred Bender und der Duettisten Kühn. Anfang 6 Uhr.
Um 19 Uhr: Die Fontaine luminense. In Berlin nirgends sonst zu sehen. — Gleftrische llumingtion. — Sämmtliche Sehenswürdigkeiten nd geöffnet.
Mittwoch: Der Bettelstudent. Anfang 75 Uhr. Im Park: Großes Doppel⸗Concert. Luf⸗ treten erster Gesangs. und Instrumental . Künstler. Anfang 6 Uhr.
Kroll's Theater. Dienstag: Zimmermann. Anfang 7 Uhr. Täglich: Vor, während und nach der d .
Großes Concert . Sommer · Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 56 Uhr.
Zar und
hat am Donnergtag
en Inseln passirt. Der Castle⸗ Dampfer Drum mond
st am Donnerstag auf der Der Castle · Dampfer der Heimreise in Durban angekommen. Dunottar Castler ist heute auf der Ausreise von London ab- gegangen. Der Union Dampfer . Goth“ ist heute auf der Aus⸗ reise von Southampton abgegangen.
Theater und Musik.
Kroll's Theater.
Frau Katharina Klassky ließ sich am Sonnabend in wei neuen Rollen hören und hatte zu dem Zweck Bruchstücke aus Weber's Euryant he und das Finale aus der unvollendet gebliebenen Oper 6 von Mendelssohn gewählt. Für die Eglantine, ? ;
as Ur r Ortrud in Wagner's „Lohengrin“ stehen der Künftlerin . nachweist. dämonische Leidenschaft und dramatische Wucht in Spiel und Gesang
Weniger gelangen ihr die Coloraturen, mit dem Zeitgeschmack Concessionen Euryanthe Gastin Als „Loreley in dem auch durch Bühnenleben
welches
Partie bewundernswerth und bot eine Reihe schöner plastischer Posen. all oft und stürmisch, zuletzt unter rchesters, Ausdruck.
Theater Unter den Linden.
Am Sonnabend begann vor dicht gefülltem Hause die . Böh⸗ unter Direction des Herrn Adolf Bau—⸗ mann“ ihr Ensemble⸗Gastspiel mit einer Aufführung der Oper „Die omponist Friedrich Smetana, genoß eine hohe Achtung als . und Klaviervirtuos ur
bekannt, die im Opernhaufe aufgeführt wurde. gengnnten Oper folgt er dem Vorbilde Lortzing's. verständliche, mehr durch melodischen Reiz als durch neue harmonische Gestaltungen sich auszeichnende Gedanken begegnen uns durch das ganze Von ganz besonders anziehender Wirkung sind die munteren
Der C
sich mit höchster Eleganz entworfenen Balletscenen nehmen jedoch einen ungewöhnlich ö Spielraum ein. . höre, die Duette,
Sextett, welches gleich mehreren anderen Scenen der Oper wiederholt Der etwas lose zusammengefügte Text von Karl Liebesgeschichte eines Bauernfohnes Hans . Sein Hans . Reichthum glaubt er zu siegen und bietet Hans 300 Gulden als Abstandsgeld. Wenzl, wegen seines lächer⸗ lichen Wesens allgemein verhöhnt, wird auch von Hans dadurch geprellt, daß letzterer auf den Vorschlag eingeht, aber unter der Bedingung, daß nur der Sohn Micha's die Braut heimführe. der verloren Geglaubte, ein Sohn der ersten Ehe ist, und da die Eltern, seine Vertreibung bereuend, ihn voller Freude wieder aufnehmen, so wird Hans Bräutigam. — Ro Marie verzeiht ihm diese List, und das Ganze schließt mit vielen sehr lustigen, dem Fest entsprechenden Schaustellungen 8 B Darstellern zeichneten sich namentlich räulein Jelinek (Marie), Herr Braun, ein vortrefflicher Tenorist,
als Hans] und Herr Klein (der urkomische Wenzl) aus. Die übrigen Mitwirkenden trugen gleichfalls zum Gelingen der Oper wesentlich i. Schließlich heben wir noch die Verdienste Leitung der , ,. im Adolf⸗Ernst Theaters spielenden Operetten ereits vortheilhaft bekannten Directors Herrn Adolf Bau⸗
mann aus Brünn, des Regisseurs Herrn Smaha und des Kapell⸗
g, mit, besonderem Lobe Unebenheiten vorfielen, ist bei einer ersten Aufführung wohl erklärlich.
ittag in New-⸗Jork ein— hat gestern Abend Lizard
T. B.) Der Lloyddampfer hier eingetroffen.
T. B.) Der Castle⸗ Dampfer auf der Ausreise die abet in usreise in Durban ange—⸗ Pembroke Castle“ ist heute auf
Der Castle⸗Dampfer
fallen.
trag kommt.
Austritt sind
Remacht hat. und Herr Bertram als nach ganzem Vermögen. Max Bruch's pietätvolle Ergänzung erweckten Mendelssohn'schen Klafsky durch die kolossale
sieghaft Chor und Orchester Auch mimisch war j in dieser
vorhanden,
in seiner böhmischen Heimath und ist auch symphonische Dichtung In der Gefällige, leicht
seine
eröffnet.
National⸗
böhmisch - ungarischen Die an
Beifall hervorriefen.
Sterneck,
Musikalisch am bedeu⸗ , ulen, de
Terzette und das letzte
Stiefbruder Wenzl, der Ausdruck.
nicht kennt, spielt nun den
Paris. Da nun er selbst,
Der Geldpunkt spielt natürlich
des durch seine
beide Landes⸗
manche
Böhmischen hervor. Daß
vom
daß erhebliche Kürzungen zu
Nach dem Zuschußkasfe beamten und Mitgliederzahl von 2229. neu aufgenommen 10.
schluß am 31.
estand von 129 717, 24s, ; im Laufe trägen und Zinsen vereinnahmt 25 132,87 A von 3138,23 M, verblieben 21 594,654 S, sodaß ein Vermögen von 14271190 SM vorhanden war. an ihre Mitglieder und auch an deren Kinder Zuschüsse von jährlich 50 S Am 31. März d. J. waren insgesammt 66 Zuschußempfaͤnger denen während des Jahres wovon auf pensionirte Beamte 285 Raten, auf Wittwen 19 und auf Kinder von verstorbenen Mitgliedern 13 Raten entfallen.
Gelsenkirchen, . stellung, die ein großartiges Bild des rheinisch westfälischen Kohlen⸗ bergbaues gewährt, wurde, Nachmittag durch den
Wien, 29. Juni. des hundertjährigen Geburtstages Joseph Refselis, des Erfinders der Schiffsschraube, eine Festversammlung statt, welcher der Chef der k des Reichs-Kriegs⸗Ministeriums, Admiral Freiherr von owie Verkehrsanstalten eine beiwohnten. Hauffe des schmerzlichen Verlustes, der England durch den Untergang des Panzerschiffs „Victoria“ betroffen, und druck. Vor dem Denkmal Resselz Czedik eine Ansprache, in der er Ressel als Groß ⸗Oesterreicher feierte, und die er mit einem begeistert den Kaiser Franz Joseph schioß.
. Wie dem W. T. B.“ Nacht vom Sonnabend Demonstratio nen gegen den Senakor B érenger wegen der kürzlich erfolgten Verurkheilun kam es zu einem heftigen Zusammenstoß Demonstranten, von den Verwundeten ist seinen V Studentenschaft herrscht lebhafte Polizei gegenüber den S
Sitzung der Deputirtenk
Mailand, 1. Juli. Der Köln. 3. wird telegraphirt: Gestern Abend ging in der Umgegend von Casale ein starkes Ge⸗ witter nieder. flohen unter ein Schutzdach, in das der Blitz einschlug, wobei vier Personen getödtet, 43 andere mehr oder minder schwer verletzt wurden.
wünschen wären, und zwar besonders im dritten Act. Das bliku i aer Oper sehr i f ĩ 63 faͤlligsten Nummern da capo.
g auf und verlangte mehrere der ge⸗
Auf Allerhöchsten Befehl rtirt die Kapelle des Badi Leib. Regi w. 4 efeh conce ie Kapelle des Ba schen
öniglicher Musikdirector Boettge, am heutigen Tage
Neuen Palais zu Potsdam. Das für den Befle=
Alliance⸗Garten angekündigte Concert muß deshalb heute auß= n. Morgen wird die Kapelle dann das vollständige P ausführen, welches heute vor f
rogramm
einer Majestät dem Kaiser zum Vor⸗
Mannigfaltiges.
siebenten Rechnungsabschluß hatte die ensiong⸗ für die Berliner . . Ehefrauen Ende März Während des Jahres 1892,95 sind Durch Tod, Penstonirung und sonstigen 838 in Abgang gestellt worden, odaß der ö. März 1893 einen Bestand von 233 Mit— Am Ende des Vorjahres verblieb ein .
des Jahres sind an Bei⸗
Nach einer Ausgabe am 1. April 1893 Die Kasse zahlt
deren
2229, 17 160 gezahlt wurden,
Dem soeben im 34. Jahrgang erschienenen Sperling'schen „Adreß⸗ buch der deutschen Zeitschriften und der politischen Tagesblätter fur 18935 entnehmen wir, den deutschen Zeitschriften (Wochen. Monats- u. s. w. Blätter jeder Art) auf 3644 beziffert, egen 3538 im Jahre 1892, 3443 im Jahre 1891, 3204 im Jahre 185 im Jahre 1888. und seit 1888 um 15 Blätter zugenommen.
daß sich die Zahl der gegenwärtig erscheinen⸗
L390, 29582 im Jahre 1889 und 27359 Im letzten Jahre hat ihre Zahl demnach um 106
bergmännische Aus⸗— wie der ‚Voss. 3. gemeldet wird, heute Berghauptmann Tägliche beck aus Dortmund
Im Polytechnikum fand heute anläßlich
Vertreter der anderen Ministerien, der Doch⸗ und vieler wissenschaftlicher Ver=
In der Festrede gedachte Hofrath Professor
ab der tiefen Theilnahme ielt sodann Geheimrath
aufgenommenen dreifachen Hoch auf
(. gemeldet wird, haben in der zum Sonntag in Paris Studenten
eines Studenten stattgefunden. Dabei zwischen Polizisten und Einer
Unter der
wobei mehrere Studenten ve
Zahlreiche in den Reisfeldern beschäftigte Leute
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Mittwoch: Gastspiel von Heinrich Bötel. Der Postillon von Lonjumeaun. (Chapelou und Saint Phar: Herr Bötel.)
Virtoria Theater. Belle. Alliancestraße 7 / 8 Dienstag: Zum 44. Male mit vollständig neuer Aus— . Fran Venus. Modernes Märchen (großes
ussta ö 6 mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 75 Uhr.
Im Belle⸗Alliance⸗Garten:
Doppel- Concert. Auftreten von Speeiali⸗ täten ersten Ranges. Historisches Concert, Königlicher Musikdirector A. Boettge. Kaiser⸗ Programm. Anfang 5 Uhr.
Brillante Illumination durch 25 000 Gas. flammen. Mittwoch: Frau Venus. Anfang 76 Uhr. Im Garten: Unwiderruflich letztes Historisches Coucert. Auftreten von Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr.
Theater Unter den Linden. Dienstag: Böhmische National Oper unter der Direction Ad. Baumann. Ensemble, Gastspiel. Zum 4. Male: Die verkaufte Braut. (Produna novesta ) Ko- mische Oper in 3 Acten von K. Sabina. Deutsch von Max Kalbeck. Musik von 4 Smetana, in Scene gesetzt durch Herrn Jof. Smaha, Regisseur des, Königlich böhmischen Landes. und National Theaters in Prag. Dirigent:; Herr Ad. Cech, erster Kapellmeister des Kgl. böhm. Landes. und National ⸗· Theaters in r Tänze arrangirt von Herrn Aug. Berger, Balletmeister des Kgl. böhm. Landeg, und Natjonal-⸗Theaters in Prag. Mit vollständig neuer Ausstattung an Becorationen, Costümen und Requisiten. Anfang praͤcife 7 Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Das Theater ist durch den neuen elektrischen uff Apparat das bestventilirte in Berlin.
Adolnh Ernst. Theater. Dienstag: 26. Gaft.⸗ viel des österreichischen Operetten Ensembles des Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum 26. Male: Der Schwiegerpapa. Dyperette in 3 Aeten nach dem Französischen von B. Monvv. Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl. Anfang 75 Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
e, Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. mn
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Am Landes Ausstellungs⸗ Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12— 11 Uhr.
e e wn, , mn, mag,
Familien ⸗ Nachrichten.
Verlobt: Frl. Hanna Wolters mit Hrn. Gerichts“ Assessor Karl Detering (Bremervörde).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberförster H. von Nathusius e n n, — Hrn. Gottfried von Herder (Forchheim, Kgr. Sachsen). — Eine Tochter: Hrn. Lieutenant zur See von Wind heim (Kiel.
Ge storben: Hr. Major a. D. Richard Malotki von Trzebiatowski (Berlin). — Hr. Major a. D. Albert von Kalckreuth (Potsdam).
Redacteur: J. V.: Sie menroth. Berlin: Verlag der Expedition (Scho ly.
Druck der Norddeutschen . und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilheimstraße Rr. 33.
Sieben Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage).
(11089)
1892 eine
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 156.
Preußischer Landtag.
Herrenhaus. 20. Sitzung vom 1. Juli 1893.
Die Rede, mit welcher bei der Berathung des 961 entwurfs, betreffend die Erweiterung, , . i gung und bessere Ausrüstung des Staats eisen . netzes, der Minister der öffentlichen Arbeiten g die Wünsche der Herren Freiherr von Manteuffel ö e. Bürgermeister Struckmann⸗Hildesheim beantwortete l. en Vericht in Rr. I55 d. Bl), hatte folgenden Wortlaut:
Meine Herren! Dem Herrn Vorredner ist bekannt und von mir auch persönlich mitgetheilt worden, daß die Linie Elze Bodenburg Gandersheim mit der Abzweigung von Bodenburg nach Duingen zu denjenigen Linien gehört, für die allgemeine Vorermittelungen ange · stellt worden sind, Vorermittelungen sowohl in Bezug auf die technische Ausführung als auch auf die wirthschaftliche Bedeutung und die finanzielle Betheiligung der betreffenden Interessenten. Diese Vor⸗ ermittelungen sind zur Zeit noch nicht abgeschlossen. Die technische Ausführbarkeit der Linie ist dargethan und im all— gemeinen auch festgestellt, welche Kosten erwachsen, wenn auch nur bis jetzt durch überschlägliche Ermittelungen. Dagegen haben die Erörterungen über die finanzielle Betheiligung der Interessenten noch nicht zum Abschluß gebracht werden können. An der Linie ist außer den preußischen Kreisen auch das Derʒogthum Braunschweig betheiligt. Es haben deshalb auch mit der Regierung des dertog⸗ thums Braunschweig in dieser Beziehung Verhandlungen angeknüpft werden müssen. Was nun die finanzielle Betheiligung der preußischen Kreise anbetrifft, so ist mir mitgetheilt worden, daß die Kreise Alfeld und Gronau bereit sein würden, Grund und Boden beziehungs⸗· weise die Kosten des Grunderwerbs voll und ganz aufzubringen. Dagegen ist mir andererseits mitgetheilt worden, daß sür die Abzweigung Bodenburg Düngen, an der hauptsächlich der Kreis Marienburg betheiligt ist, dieser Kreis wohl geneigt sein würde, Beiträge zu leisten, aber nicht das ganze Risico des Grunderwerbs. Mit einem Theil ist aber der Königlichen Staats regierung nicht gedient. Ferner wird von dem Kreis Marienburg nicht nur — wie der Herr Vorredner richtig bemerkt hat — die Hergabe von Grund und Boden, sondern auch in dem Falle, daß eine von dem Kreise gewünschte Linienführung grwählt wird, ein baarer Zuschuß verlangt; meines Erachtens mit vollem Recht, weil diese dinie be züglich der technischen Ausführungen ganz besondere Schwierigkeiten bietet. Es muß ein Defils dort passirt werden, was nur mit ganz außerordentlichen Kosten bewältigt werden kann. Es erschien also aus diesem Grunde gerechtfertigt, daß — wenn diese ursprünglich nicht projectirte Linie im Interesse des Kreises Marienburg und namentlich im Interesse der Stadt Hildesheim gebaut werden soll — der Staatsregierung auch ein Beitrag zu diesen außergewöhnlichen Kosten geleistet wird. Dieser Beitrag erschien aber um so gerechtfertigter, da eine ausreichende Ver⸗ ziusung für diese zweite Linie schwerlich nicht in Aussicht zu nehmen ist. Zwischen Bodenburg und Düngen existirt nur ein Ort, Salz dettfurt, ein Badeort, in den zum Sommer viele Badegäste mit gutem Erfolge hingehen, welcher aber im Winter nur geringen Verkehr hat. Es ist also Verkehr nur für den Sommer zu erwarten, nicht aber das ganze Jahr hindurch. Ich glaube, daß es daher vollständig gerechtfertigt ist, wenn von dem Kreise Marienburg oder von irgend jemand, der dem Kreise Marienburg zu Hilfe kommen will — ich brauche Ihnen wohl nicht zu nennen, wer das in erster Linie sein wird, Herr Ober⸗Bürgermeister Struckmann wird das besser wissen —, eine Beihilfe geleistet wird. Dann hat der Herr Vor⸗ redner die Bitte ausgesprochen, es möge doch nicht eine Theilung der Projecte vorgenommen werden, es möchte weder allein die Linie Bodenburg — Salzdettfurt — Düngen, noch die Linie Elze —Bodenburg — Gandersheim, sondern beide Linien zusammen gebaut werden.
Ich kann darüber Herrn Struckmann vollständig beruhigen, daß die Linie Bodenburg — Salzdettfurt —Düngen nicht allein gebaut werden wird; aber ich kann ihn auch zweitens darüber beruhigen, daß, wenn Marienburg die ihm angesonnenen Lasten, die meines Erachtens nicht zu hoch sein werden, übernehmen wird, und uns darüber eine Er— klärung abgegeben wird, die ja noch nicht auf formellen Be— schlüssen zu beruhen braucht, die aber doch soweit klar ist, daß sie der Staatsregierung die Ueberzeugung verschafft, daß der Kreis Marienburg entweder allein oder mit Zurhilfenahme der— jenigen, die hinter ihm stehen, den Grund und Boden übernehmen wird, daß dann auch meinerseits dahin gestrebt werden wird, das Project vollständig zur Ausführung zu bringen. Ob das bereits im nächsten Jahre geschehen wird oder in einem späteren Zeitraum, das, meine Herren, bin ich zur Zeit zu übersehen noch nicht in der Lage.
Von dem Kreisausschuß des Kreises Schweinitz war eine Petition an das Haus gelangt mit dem Antrage: „gu prüfen, ob die für Concessionirung des Baues von Privateisenbahnen bisher maßgebenden Normen nicht einer zeitgemäßen Reform unterworfen werden müͤssen, und, bejahenden alls, den Antrag ö. Ertheilung der Concession zum Bau einer Bahn von Beeskow nicht nur bis Uckro, sondern bis Falkenberg direct an die unternehmende Baufirma der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen.“ Die Commission beantragt Uebergang zur Tagesordnung.
Dem Freiherrn von Manteuffel, welcher die . stellung der von den Petenten gewünschten Bahn, sei es auf Staatskosten, sei es durch Gewaͤhrung der Concession, im Interesse einer directen Verbindung zwischen Frankfurt a. O. Und Leipzig befürwortete, entgegnete der Minister der öffent⸗ lichen Arbeiten Thielen:
Ich muß nach wie vor auf dem Standpunkt bleiben, daß ein Bedürfniß zur Herstellung einer directen Linie von Frankfurt a. O. nach Leipzig nicht vorhanden ist. Die bestehenden Linien zwischen Frankfurt a. O. und Leipzig sind vollständig in der Lage, den Verkehr, der ohnedie nicht gerade sehr erheblich ist, zu bewältigen. Die Um—
Berlin, Montag, den 3. Juli
wege, die diese Linien darstellen, sind auch auf der anderen Seite nicht von Bedeutung. Das Bedürfniß, eine directe Linie zwischen Leipzig und Frankfurt a. O. herzustellen, liegt auch nur bei dem betreffenden Unternehmer, der dadurch die Linie rentabel zu machen vermeint, daß er der Staatsbahn die Transporte auf der Strecke Frankfurt — Falken⸗ berg abnimmt und daraus für sich ein gewinnbringendes Unternehmen macht. Die betreffenden Kreise sind aber an dieser durchgehenden Linie an und für sich in geringem Maße interessirt; ihr Interesse liegt darin, überhaupt Anschlüsse an das bestehende Eisenbahnnetz zu erhalten.
Die Staatsregierung hat ein Bedürfniß anerkennen können, die localen Verkehrsinteressenten der betreffenden Landestheile durch Bau einer derartigen Anschlußbahn zu heben und da sie selbst in abseh— barer Zeit die Linie nicht würde ansführen können, sich bereit erklärt, einem Privatunternehmer die Concession nicht zu versagen, eine be⸗ treffende Bahn ‚etwa bis Uckrow“, wie in dem betreffenden Schreiben meinerseits gesagt ist, zu bauen. Schon in dem ‚etwa“ liegt ja doch durchaus eingeschlossen, daß damit seitens der Staatsregierung nicht das letzte Wort gesprochen ist, sondern daß die Staats⸗ regierung auch weitergehenden Anträgen aus den betreffenden Kreisen heraus gern auch eine erneute Prüfung würde zu theil werden lassen. Die Herren haben aber vorgezogen, sofort mit einer Petition an das hohe Haus sich zu wenden. Meinerseits war auch dem Herrn Ober⸗ Präsidenten an die Hand gegeben worden, ob es nicht zweckmäßig wäre — und damit bin ich nur einer Aufforderung nachgekommen, die in diesem hohen Hause wie auch im Abgeordnetenhause ausgesprochen ist —, daß in erster Linie Bedacht darauf ge— nommen werde, daß wir nicht in die Zeiten Strousberg's zurück— fallen möchten, sondern daß die Nebenbahnen, die der Privatunter⸗ nehmung überlassen werden, womöglich aus dem eigenen Kreise der Inter⸗ essenten möchten fertig gestellt werden. Daraufhin haben die drei Kreise sich nicht weiter eingelassen; sie haben nur ihre Meinung dahin ausgesprochen, daß es, weil ihnen ihr Wunsch nicht erfüllt worden, hohe Zeit sei, daß die ganzen Bedingungen, unter denen der Staat die Concessionen an Privatunternehmer ertheilt, einer Revision unterzogen werden müßten. Es wäre ja nun auch wohl Pflicht der Petenten gewesen, dem Minister der öffentlichen Arbeiten mit ihren guten Rathschlägen nach dieser Richtung an die Hand zu gehen; das haben sie natürlicherweise nicht gethan, sondern haben es dem Minister überlassen, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich meine, daß die Commission dieses Hauses vollständig berechtigt gewesen ist, wenn sie beschlossen hat, dem hohen Hause vorzuschlagen, über diese Petition zur Tagesordnung überzugehen.
Haus der Abgeordneten. S4. Sitzung vom 1. Juli 1893.
Den vierten Gegenstand der Tagesordnung (s. den Anfangs⸗ bericht in Nr. 155 d. Bl) bildete die Berathung des Berichts über die Ergebnisse des Betriebes der preußischen Staatseisenbahn im Betriebsjahre 1891/92. Bericht⸗ erstatter der verstäͤrkten Budgeteommission, welche den Bericht vorberathen hat, ist der Abg. Hammacher.
Die Commission beantragt:
1) den vorgelegten Bericht durch Kenntnißnahme für erledigt zu erklären; 2) die Staatsregierung aufzufordern, den Betriebe—⸗ bericht der Eisenbahnverwaltung in Zukunft unter möglichster Be⸗ rücksichtigung der Grundlagen des Etats aufzustellen und insbesondere zur Aufklärung der Abweichungen von dem Etat zu benutzen; 9) die Staatsregierung aufzufordern, in dem Bericht thunlichst genaue Angaben über die Wirkungen der eingeführten wichtigeren Tarifermäßigungen und sonstlgen wichtigeren Verkehrserleichte⸗ rungen vorzulegen; 4) die Staatsregierung aufzufordern, die Ausgabe von directen Fahrkarten zwischen Stationen des preußischen Staatseisenbahnnetzes, und demgemäß die Ausgabe von Rückfahr— karten thunlichst auszudehnen.
Der Referent, Abg. Ham macher (ul.), geht namentlich auf die unter Nr. 4 erhobene Forderung der Ausdehnung des Systems der Rückfahrkarten näher ein und hebt hervor, daß die Commission ein stimmig diese Ausdehnung wünsche. Die Besorgniß, daß eine solche Ausdehnung eine Demoralisation des Beamtenthums mit sich bringen werde, sei zwar nicht ungerechtfertigt, werde aber durch geeignete Ver⸗ waltungsmaßnahmen zu beseitigen sein.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:
Meine Herren! Ich möchte hier nur das wiederholen, was auch bereits seitens meiner Commissarien bei den Verhandlungen in der Budgetcommission erklärt worden ist, nämlich daß die Staatsregie⸗ rung gegen die Anträge der Budgeteommission Einwendungen ihrer- seit nicht zu erheben hat. Sie wird den Anträgen 2 und 3 zu ent— sprechen gern bereit sein.
Was den Antrag 4 anbetrifft, so sind die Verhandlungen zwi⸗ schen den deutschen Staaten bezüglich der Dauer der Rückfahrkarten zur Zeit noch nicht beendet. Die Conferenz tagt zur Zeit noch. Es ist, sopiel mir bekannt geworden ist, erst die erste Lesung der Be— schlüsse erfolgt; die zweite Lesung soll, glaube ich, in der nächsten Woche erfolgen, und es hat infolgedessen eine Beschlußfassung seitens der preußischen Staatsregierung über die Beschlüsse der Commission bisher nicht stattfinden können.
Der Herr Berichterstatter hat darauf hingewiesen, daß es als durchaus wünschenswerth zu bezeichnen sei, wenn eine allgemeine Be— stimmung dahin getroffen würde, daß die Dauer der Räckfahrkarten zehn Tage betragen soll. Ich möchte in dieser Beziehung nur darauf aufmerksam machen, daß das nicht nur eine Erweiterung der zeitig in Preußen geltenden Grundsätze in sich schließt, sondern auch eine Ein⸗ schränkung derselben, indem die Dauer der Rückfahrkarten für weitere Entfernungen, die jetzt vielfach über zehn Tage hinausgeht, dann auch auf zehn Tage beschränkt würde.
Der Herr Berichterstatter hat auch darauf aufmerksam gemacht, welche Bedenken gegen die Rückfahrkarten überhaupt und insbesondere die Ausdehnung der Dauer derselben daraus herzuleiten sind, daß leicht Malversationen seitens des Publikums und eine Demora—⸗
lisation des Personalt sich daran knüpfen. Meine Herren,
1893.
es finden, wie auch der Herr Bexrichterstatter erwähnt hat, in diesem Augenblick gerichtliche Untersuchungen wegen sehr weitgreifender Unter⸗ schlagungen auf einzelnen Linien statt. Es ist meinerseits auch eine Untersuchung darüber angeordnet worden, ob etwa auch noch auf anderen Strecken der Staatseisenbahnverwaltung sich ähnliche Er⸗ scheinungen gezeigt haben. Auch diese Untersuchungen sind zur Zeit noch nicht abgeschlossen, und ich- bin daher nicht in der Lage, über den Stand derselben eine Auskunft geben zu können.
Abg. Broemel (dfr.) befürwortet den Antrag 4 der Com mission. Hoffentlich werde, wenn die übrigen Verwaltungen das bayerisch⸗ württembergische System einzuführen geneigt, seien, die preußische Staatsbahnveriwaltung allein fich nicht ausschließen.
Darauf , , e. die Commissionsanträge zur un⸗ veränderten Annahme.
Es folgt die Interpellation des Abg. Schultz⸗ ö . ö Welche Mittel gedenkt die Regierung zu ergreifen, um den infolge der anhaltenden Dürre bereits eingetretenen, für den Winter aber noch vermehrt drohenden Nothstand in Betreff Vieh⸗ futters und Streumaterials, namentlich der ländlichen Kleinbesitzer auf den geringeren Böden nach Möglichkeit zu mildern?“ Nachdem der Minister für Landwirthschaft ꝛc. von Heyden sich zur Beantwortung der Interpellation bereit er— klärt hat, führt zur Begründung derselben der .
Abg. Schultz ⸗Lupitz aus, daß zwar noch nicht ein allgemeiner Nothstand in Bezug auf die biegen Ernte eingetreten sei, daß man aber für Stroh und Viehfutter bereits einem solchen gegenüber⸗ stehe. Wenn Juli und August Regen brächten, so werde wenigstens die Kartoffelernte eine recht reichliche scein. Betroffen von der Calamität seien vor allem die Kleinbesitzer auf geringeren Böden; die Großbauern könnten sich zur Zeit noch allein helfen. Während also, fährt der Redner fort, im allgemeinen eine günstige Gestaltung der Dinge anz von der Witterung abhängt, muß dem Nothstand der Futtermittel unverweilt entgegengetreten werden. Die Maßnahme der Frachtermäßigung, weiche die Regierung eintreten ließ, genügt nicht, so dankbar die Fürsorge des Ministers der öffentlichen Arbeiten anzuerkennen ist. Auch ist für die Geltung des Ausnahme⸗ tarifs für Futtermittel kein Endtermin angegeben, wodurch eine gemisse Unsicherheit in den Abschlüssen und den Bezügen eintritt; ich möchte den 1. Mai 1894 als Endtermin in Vorschlag bringen. Jedenfalls muß aber der Ausnahmetarif auch für Halbladung im Interesse der Kleinbesitzer zugelassen werden, da es für kleinere Wirthschaften viel⸗ fach gar nicht lohnt, ganze Waggons einzukaufen. Falsch wäre eine Herabsetzung der Zölle auf Reis, Mais und Dari, die Haupt concurrenten der heimischen Kartoffel, ebenso falsch wie ein Aus⸗ fuhrverbot. Die Landwirthschaft braucht Ruhe; eine solche Maßregel würde nur von der Börse ausgebeutet werden, nicht aber der gandwirthschaft von Nutzen ein. Die Hauptsache jedoch sst die Durchführung einer gesunden, wirklich zweckmäßigen Wasserwirth⸗ schaft in Preußen und Deutschland. Möge die Regierung die in Aus⸗ arbeitung begriffenen Vorlagen baldigst vollenden und dem Landtag zur Beschlußfassung vorlegen! Wir haben zur Regierung und zum Landwirthschafts⸗ Minister das vollste Vertrauen, daß sie die der Land⸗ wirthschaft durch die Futternoth drohende Krise abzuwenden in der Lage sein werden. Die großen Manöver dürfen in diesem Jahre , nicht in Gegenden abgehalten werden, wo Futtermangel herrscht oder geherrscht hat.
Minister für Landwirthschaft ꝛc. von Heyden:
Meine Herren! Der Herr Interpellant hat durch seine Inter⸗ pellation eine Frage zur öffentlichen Discussion gestellt, welche das allgemeine Interesse lebhaft erregt und welche für die Staatsregierung wie jede Angelegenheit, welche sich mit der Noth und dem Mangel weiter Bevölkerungskreise befaßt, eine äußerst verantwortliche ist. Die Staatsregierung hat die Verhältnisse, wie sie sich infolge der außergewöhnlichen Dürre entwickelt haben, von Anfang an aufmerksam verfolgt, wenn auch nicht mit Aeußerungen in der Presse, so doch durch Beobachtung aller in der Presse gebrachten Nachrichten und durch sonstige Einziehung von Informationen.
Die Interpellation erweckt ihrem Wortlaut nach den Anschein, als ob der Herr Interpellant einen weit—⸗ gehenden Nothstand im ganzen Land seinersets bereits für fest⸗ stehend erachtet. Ich habe mich gefreut, daß er bei der Begrün— dung seiner Interpellation dieselbe bereits dahin eingeschränkt hat, daß jedenfalls nur in beschränkten Kreisen z. 3. von einem Nothstand die Rede sein kann. Ich möchte aber doch auch meinerseits feststellen: nach den vorliegenden Berichten ist, von Osten nach Westen fort⸗ schreitend, das Wiesenheu, von den Flußthälern und Kunstwiesen ab— gesehen, vielfach, von der Mitte des Landes ab weiter nach Westen fast ganz ausgefallen; in weiten Theilen des Landes ist die Kleeernte u. s. w. mäßig und schlecht. Auch das Sommerkorn, nach Westen fortschreitend, ist vielfach mißrathen. Dagegen sind die Brotfrüchte, Weizen und Roggen, jum über⸗ wiegenden Theil wenigstens genügend, großentheils sogar gut. Aller⸗ dings verkenne ich nicht, daß in einzelnen Landestheilen Nothreife eingetreten ist. Im übrigen beweisen die Preise für die Früchte. daß ein Mangel nach menschlicher Voraussicht in der Ernährung des Volles unter normalen Verhältnissen nicht wohl eintreten kann, daß vielmehr von den Brodfrüchten zur Erhaltung des Viehs sehr wohl erhebliche Quantitäten in Benutzung genommen werden können. Trotzdem, meine Herren, ist mit dem Herrn Interpellanten anzuerkennen, daß die Ernährung des Viehs in großen Theilen deg Landes schwierig ist und daß im Westen, soweit meine Berichte reichen, in der Rheinprovinz, Hessen ⸗Nassau und dann noch in den Regierungsbezirken Arnsberg und Erfurt wirk⸗ lich bereits Calamitäten und hoch besorgnißerregende Verhältnisse be⸗ züglich der Viehernährung sich entwickelt haben.
Ich bemerke hierbei, daß das Staats. Ministerium sich mit der Frage, ob und was in dieser Angelegenheit seitens der Staatsregierung geschehen könne, wiederholt befaßt hat, und daß die letzte Beschluß fassung des Staate, Ministeriums am 26. Juni stattgefunden hat. Alles, was beschlossen ist, ward beschlossen nach Maßgabe der jeweilig. also zuletzt am 26. Juni vorliegenden Nachrichten. Ich brauche nicht hervorzuheben, daß das Bild, welches sich über die Verhältnisse des Landes damals an der Centralstelle darstellte, sich zusammen⸗ setzte aus einer Menge einzelner Beobachtungen. Wir werden fort ⸗
zuerst
gesetzt die Verbältnisse weiter im Auge behalten, und je nach den