1893 / 156 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Pwäteren Nachrichten die enksprechenden Beschlüsse fassen. Aber nach Maßgabe der Verhältnisse, wie man sie am 26. Juni übersehen konnte, hat die Staatsregierung und das hat der Herr Interpellant auch seinerseits nicht für angezeigt gehalten nicht sür geboten ge— halten, ihrerseits ins Auge zu fassen, mit irgend welchen Geldmitteln zur Beseitigung des Nothstandes an einzelnen Stellen einzutreten. Die Staatsregierung ist dabei von folgenden Erwägungen geleitet worden. Mit jeder Hergabe von Geldmitteln zur Bekämpfung der—⸗ artiger Nothstände sind so viele Schäden und demoralisirende Folgen verknüpft, daß nur im äußersten Nothsalle zu einer derartigen Maßnahme geschritten werden kann. (Sehr wahr) Es erlahmt dadurch die Energie und die Selbstthätigkeit der Bevölkerung, während das dringendste Interesse des betroffenen Landestheils er— heischt, daß gerade die Betheiligten den Muth nicht verlieren, sondern mit eigenen Kräften und eigenen Mitteln nach Möglichkeit eintreten. Die Staatsregierung hat zu den Organen der Selbstverwaltung, zu den Kreisverbänden und Probinzialverbänden, sowie zu dem mit diesen Körperschaften Hand in Hand arbeitenden Behörden das volle Ver— trauen haben können und haben müssen, daß diese Organe, die nach Lage der Verhältnisse in den einzelnen Kreisen nothwendigen Maß⸗ regeln, um vorhandener Noth zu steuern, treffen werden. Sie ist der Ansicht, daß bei diesen schwierigen Verhältnissen es Aufgabe der Kreisverbände ist, denen Mittel zur Verfügung stehen, da, wo Noth ist, zunächst selber Beschluß zu fassen, Hand anzulegen und einzutreten. Dabei hat allerdings die Staatgregierung nicht verkannt, daß die Verhält⸗ nisse sich derartig entwickeln können, daß später noch andere Mittel nöthig sind. Sie ist aber der Ueberzeugung, daß, wenn wirklich die Situation derartig werden sollte und der Landtag dann nicht tagt, sie dann auch sehr wohl nach Lage der Verhältnisse außeretatsmäßige Mittel zur Hebung wirklich vorhandener Schäden und Nothstände ver— wenden kann, ohne befürchten zu müssen, für die in dieser Beziehung von ihr für zweckmäßig erachteten Maßnahmen die Idemnität des Landtags nicht zu erhalten. (Beifall.)

Wenn ich nun dazu übergehe, was seitens der Staatsregierung bis jetzt geschehen ist, so hat bereits der Herr Interpellant die Herab⸗ setzung der Eisenbahnfrachten angeführt und verschiedene Wünsche an diese Maßregel geknüpft. Ich glaube, daß in dieser Beziehung der Herr Minister der öffentlichen Arbeiten ihnen eine weitere Antwort ertheilen wird.

Er hat sodann meines Erachtens mit Recht hervorgehoben, daß es Aufgabe der landwirthschaftlichen Verwaltung sei, in fo schwierigen Zeiten alles daran zu setzen, um den werthvollen Viehbestand unseres Landes ungeschädigt in bessere Zeiten hinüberzuleiten. Selbstverständ⸗ lich erkenne ich das an. Aber die Hauptsache müssen doch die Bethei⸗ ligten selber thun. Ich meinerseits habe bereits am 6. Juni d. 8 als mir zuerst auf einer Reise nach München eindringlich entgegengetreten war, in welchem Umfange in weiten Ge— bieten die Wiesen keinen Ertrag verhießen, und daß schwierige Verhältnisse bevorständen, die Regierungs⸗Präsidenten in den hauptbetheiligten Provinzen, in Hessen⸗Nassau, Rheinland und West⸗ falen, ermächtigt, bezüglich der Abgabe von Streu und Gras, sowie Zulassung zur Weide in den Staatswaldungen wie auch den Ge— meindewaldungen ebenso zu verfahren, wie es in früheren Fällen, zu⸗ letzt im Jahre 1880 geschehen war. Es sollte also mit der Abgabe möglichst freigebig vorgegangen werden, alle überflüssigen Formali⸗ täten bei der Abgabe vermieden, im großen Ganzen also der Wald für die Interessenten eröffnet werden.

Als die Verhältnisse sich verschärften, habe ich am 17. Juni diese Bestimmungen auf die ganze Monarchie ausgedehnt (Bravo!), und weil bald darauf bei der anhaltenden Dürre es augenscheinlich war, daß die Situation immer kritischer werden mußte, habe ich am 21. Juni 1893 sämmtliche Regierungs- Präsidenten unter Bezugnahme auf die früheren Erlasse dahin verständigt, daß es meiner Absicht ent⸗ spreche, wenn zur Linderung der Futternoth seitens der Staats— Forstverwaltung in möglichst umfassender Weise und mit allen zu Gebote stehenden Mitteln beigetragen werde; soweit dies nicht schon geschehen, seien die Oberförster mit den nöthigen Anweisungen zu versehen. (Bravo!)

Hierbei ist selbstverständlich, daß bei dieser Eröffnung der Forsten jeder Gedanke an eine fiscalische Ausnutzung durch zu hochgeschraubte Preise für die Waldnebenproducte, welche an die nothleidende Be— völkerung abgegeben werden sollen, ausgeschlossen ist. Dagegen muß natürlich seitens der Forstverwaltung auf Ordnung im Walde gesehen werden und das Ganze so geleitet werden, daß nicht einzelne wohlhabende Leute die Hauptsache an sich ziehen, son⸗ dern daß die Abgabe freihändig zur Taxe an die einzelnen Gemeinden und Bedürftigen herbeigeführt wird.

Mehrfach liegen mir bereits die Mittheilungen vor, daß meine Anordnungen ausgeführt sind, und soweit mir diese Mittheilungen bisher nicht jugegangen sind, habe ich nach Lage der Verhältnisse nicht den geringsten Grund, daran zu zweifeln, daß meinen Wünschen und Anordnungen seitens der betheiligten Behörden entsptochen ist und entsprochen wird. Dies bezüglich der Forsten.

Es ist sodann seitens des Herrn Vorredners mit Recht darauf aufmerksam gemacht worden, daß ein wesentliches Mittel zur Milde— rung der Streunoth in der Verwendung von Torfstreu liege. Es wird den Herren bekannt sein, daß wegen des nicht immer regelmäßigen Bedarfs an Torfstreu die Production der— selben nur eine beschränkte ist, und man in Nothlagen die Production nicht beliebig steigern kann, weil zur Herstellung von Torfstreu be— sondere umfangreiche Anlagen erforderlich sind und diese nicht so schnell hergestellt werden können —, deshalb habe ich angeordnet resp. die erforderliche Einleitung getroffen, daß das Rohmaterial, welches dem— nächst zu Torfstreu verarbeitet werden kann, auf fisealischen Mooren in Hannover in der Nähe der Eisenbahnstationen ausgiebig gewonnen werde, um es demnächst zur Verfügung zu haben; denn die Noth an Streu ist nicht bloß in diesem Augenblick da, sondern wird sich bis weit in das nächste Jahr hinein fortsetzen.

Der Herr Interpellant hat weiter angeregt, es sei nothwendig, die landwirthschaftlichen Vereine zu einer energischen Thätigkeit anzuregen. Es ist mir ferner von anderer Seite der Gedanke nahe

gelegt, man sollte von der Centralstelle aus durch die Presse resp. durch eine Broschüre anregend und belehrend bezüglich der nöthigen wirthschaftlichen Maßnahmen vorgehen. Ich habe nach reiflicher Ueberlegung von diesem letzteren Gedanken vollständig Abstand ge⸗ nommen. Es ist unmöglich, von einer Centralstelle aus für so ver—⸗ schiedenartige Landestheile, wie sie unser Vaterland umfaßt, gleich⸗ mäßig brauchbare Rathschläge zu ertheilen, die für alle Verhäͤltnisse

passen; auch würde die Ausarbeitung so viel Zeit erfordern, daß sie zu spät kämen. Dagegen habe ich, weil mir ein genauer Ueberblick darüber fehlte, ob in den betheiligten Landestheilen die Thätigkeit der landwirthschaftlichen Vereine so rege ist, wie sie meines Erachtens sein muß, Veranlassung genommen, dem landwirthschaftlichen Centralverein ans Herz zu legen, überall die energischste Thätigkeit zu entfalten und durch Versammlungen und durch Entsendung von ich will den gewöhnlichen Ausdruck ge— brauchen Wanderlehrern in diesem Augenblick in den einzelnen Ortschaften mit den einzelnen Wirthen unmittelbar Fühlung zu nehmen und Belehrung zu ertheilen über das, was unter Ausnutzung der noch vor uns liegenden Zeit jetzt im einzelnen Falle wirthschaftlich zweckmäßig geschehen muß, was namentlich jetzt zu säen ist für das Herbstfutter resp. für das nächste Frühjahr. Ich habe darauf auf— merksam gemacht, daß es nicht darauf ankomme, theoretisch gebildete Wanderlehrer auszuschicken, sondern daß es die Aufgabe sein würde, praktische Landwirthe für diesen Zweck zu verwenden. Ich habe schließlich Gelder zur Verfügung gestellt, wenn zu diefem Zweck die eigenen Mittel der Vereine nicht ausreichen. Ich hoffe, daß diese Anregung von Nutzen sein kann, obwohl ich nicht zweifelhaft bin, daß auch ohne diese Anregung da, wo in einzelnen Kreisen die Noth dringend ist, die landwirthschaftlichen Vereine ihre Schuldigkeit ge⸗ than und mit voller Energie den Kampf gegen die Calamität auf⸗ genommen haben.

Es fragt sich nun weiter: was kann noch geschehen? Und da gebe ich dem Herrn Vorredner vollständig Recht, wenn er darauf hin⸗ gewiesen hat, daß der Wald nicht bloß als Streu⸗, sondern auch für Futtermittel ganz Erhebliches zu leisten vermag. Die Abgabe von Laubfutter findet schon jetzt statt; aber es läßt 0Psich meiner Ueberzeugung nach noch bis in den Winter hinein das Reisig, welches in großen Massen in den Wäldern vorhanden ist, als Viehfutter verwenden, nutzbar, sowie die Noth dazu zwingt. Es wird Ihnen bekannt sein, daß in weiten Districten des Landes jahraus jahrein Blätter und Zweige von Pappeln, Umen, Weiden u. s. w. zu Viehfutter regelmäßig benutzt werden, daß wissenschaftliche und auch praktische Kreise sich seit Jahren mit der Frage beschäftigen, wie das ungezählt im Walde vorhandene geringe Reisigmaterial zu nutzbarem Viehfutter umgesetzt werden kann. Nach den Ermittelungen des Pro⸗ fessors Bramann in Eberswalde ist kein Zweifel darüber, daß dieses Reisigfutter vollständig den Werth des mittleren Heues hat; es ver⸗ trägt bloß zur Zeit keinen weiten Transport. Auf Veranlassung der land⸗ wirthschaftlichen Verwaltung sind Versuche mit dem Reisigfutter auf der Akademie in Poppelsdorf angestellt, welche ganz dasselbe Resultat ergeben haben. Wer sich dafür interessirt, findet Näheres in Band 21 der Landwirthschaftlichen Jahrbücher pro 1892. Es liegt nur eine Schwierigkeit dabei vor: die Maschinen zur Verarbeitung des Reisigs sind etwas theuer und es ist ein Patent auf die Herstellung des Futters genommen. Nichtedestoweniger, glaube ich, bezüglich der Länge der Zeit, während welcher die Viehbestände ernährt werden müssen bis zur nächsten Ernte, daß doch dieser Angelegenheit noch eine erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden kann und muß.

Ich habe vorhin gesagt, daß das, was die Staatsregierung an⸗ gesichts der Nothlage gethan und beschlossen hat, sich auf den Stand vom 26. Juni bezieht. Ich recapitulire mich dahin: Die Staats— regierung ist davon überzeugt, daß in erster Reihe die Kreise berufen sind, dem Nothstand zu steuern da, wo er vorliegt, und daß sie nach Lage der jetzigen Verhältnisse dazu im stande sind. Wo die Kreistage noch nicht in Function getreten sind und über diese Angelegenheit be⸗ schlossen haben, da ist es wünschenswerth und meines Erachtens ge⸗ boten, daß dies schleunigst geschieht und die nothwendigen Beschlüsse seitens der Kreisversammlungen gefaßt werden. Es ist nothwendig, daß sich unser Genossenschaftswesen stärkt, und die genossenschaftliche Thätigkeit in die ganze Angelegenheit eingreift.

Ich verkenne nun nicht, daß seit dem 26. Juni die Nachrichten, die mir zugegangen sind, allerdings die Verhältnisse in der Rhein⸗ provinz und in Hessen. Nassau dringlicher erscheinen lassen als damals, und daß die Noth sich zu steigern scheint. Trotzdem ist nach dem heutigen Stand die Regierung nach wie vor der Ansicht, daß es zu— nächst Sache der betheiligten Kreise ist, mit eigener Kraft zu arbeiten, um die Schwierigkeiten zu überwinden.

Auf das, was der Herr Vorredner sonst angeregt hat, möchte ich nur mit wenigen Worten eingehen. Zunächst wenn er auf eine in der Presse verbreitete Aeußerung Bezug genommen hat, die ich in diesen Tagen gemacht haben soll oder gemacht habe, so kann ich allerdings die Wiedergabe in den Zeitungen nicht als richtig aner- kennen, sondern muß sie als vielfach meine Ausführungen nicht richtig darstellend bezeichnen. Ich glaube, das, was ich in dieser Beziehung zu sagen hatte, Ihnen heute ausführlich dargelegt zu haben.

Auf die Frage des Ausfuhrverbots, die der Herr Vorredner be— rührt hat, glaube ich an dieser Stelle nicht eingehen zu sollen, ebenso⸗ wenig mich des weiteren über die von ihm berührte Aufhebung des Zolls auszulassen. Namens der Staatsregierung kann ich darüber nicht sprechen; soweit aber meine persönliche Ansicht in Frage steht, kann ich der Ansicht Ausdruck geben, daß ich mir von einer Aufhebung des Zolls keinerlei Nutzen für die Landwirthschaft versprechen würde.

Schon jetzt in die Erwägung einzutreten, ob in den nothleidenden Landestheilen die militärischen Uebungen einzustellen seien, würde, glaube ich, verfrüht sein, wir sind jetzt im Juli. Seinerzeit wird selbstverständlich die Frage erwogen werden, und ich bin nicht zweifel⸗ haft, daß die zur Prüfung dieser Sache berufene Instanz Seiner Majestät die erforderlichen Vorträge halten wird.

Wenn der Herr Vorredner weiter gewünscht hat, es sollte den Domänenpächtern die Erlaubniß gegeben werden, im Interesse der Bereitstellung von Futtermitteln ihr Stroh verkaufen zu dürfen, nun, so steht allerdings in den Verträgen, daß die Domãänenpächter ihr Stroh und Heu nicht verkaufen sollen. Wenn aber der Herr Vorredner dies als einen alten Zopf bezeichnet hat, so glaube ich doch dem nicht ganz beistimmen zu sollen. Wenn die Domänen pächter Stroh verkaufen wollen und gleichzeitig Ersatz in das Gut hineinstecken, so bekommen sie auch jetzt die Erlaubniß dazu; wir ver⸗ langen nur das zu wissen, und wir wollen nicht, daß Heu und Stroh von den Domänen verschwinden, ohne daß dafür Ersatz stattfindet. Ich glaube, es ist auch vollständig nothwendig, daß in dieser Be— ziehung einige Controle auch für die Folge ausgeübt wird. (Sehr richtig

Meine Herren, ich komme zum Schluß. Ich habe ausgeführt und erkenne bereitwilligst an, daß die Ernährungsverhältnisse für das Vieh in größeren Theilen des Landes schwierig sind, sogar in ein⸗

zelnen Provinzen ein Nothstand auf diesem Gebiete vorliegt. Die

Hauptsache ist, daß die Betheiligten selber Hand anlegen, und nament- lich in den betroffenen Kreisen die erforderlichen Organisationen ge⸗ troffen werden.

Aber lassen Sie mich noch eine Hoffnung daran knüpfen: ich hoffe, daß auf diesem Gebiet, wo Politik nicht mitspricht und wo die Behörden und Selbstverwaltungskörper mit den Betheiligten Hand in Hand arbeiten können und Hand in Hand arbeiten müssen, diese gemeinsame Arbeit eine neue Veranlassung sein wird zur Gewinnung gegenseitigen Vertrauens zwischen der Ein wohnerschaft und den Behörden. (Bravo

Ich glaube, daß es auf diesem Gebiet noth thut, daß von allen Seiten dazu beigetragen wird, diese Angelegenheit nicht etwa zu irgendwelchem Nebenzweck nutzbar zu machen (Bravo), sondern lediglich sachlich zu behandeln, und bemüht zu sein, hier, wo eine Ge⸗ legenheit gegeben ist, wirklich durch gemeinschaftliches Arbeiten das oft erschütterte Vertrauen neu zu kräftigen. (Bravo h

Wenn ich hier den Schwerpunkt auf das Vertrauen lege, so komme ich auf das zurück, was ich bereits vorher erwähnte: wenn die Staatsregierung durch die weitere Entwickelung der Verhältnisse ge⸗ nöthigt sein sollte, auch ihrerseits mit Mitteln eintreten zu müssen, so wird sie daz Vertrauen hegen können, daß sie demnächst bei der Landesvertretung in dieser Beziehung keine Zurückweisung erfährt. (Bravo )

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Gegenüber den Ausführungen des Herrn Abg. Schultz⸗Lupitz bezüglich der gewährten Tarifermäßigungen möchte ich mich auf die kurze Erklärung beschränken, daß ich gern bereit sein werde, im wesentlichen den geäußerten Wünschen zu entsprechen. Ins⸗ besondere bin ich gern bereit, durch eine Instruction an die Eisenbahn⸗ Directionen zu bewirken, daß das Kartoffelfülbel, was wir irrthümlich im Tarif als Preßrückstände bezeichnet hatten, auch in den Tarif auf⸗ genommen wird.

Zweitens bin ich gern bereit, Verfügungen dahin zu treffen, daß auch die Hunderteentnerladungen Heu im Tarife Ermäßigungen genießen.

Drittens bin ich gern bereit, auch die Korbweidenschößlinge unter die Futtermittel mit aufzunehmen, und zwar durch eine Declaration zu dem bereits aufgenommenen Reisigfutter.

Der Herr Abg. Schultz. Lupitz hat sich nun darüber beklagt, daß seit der Publikation der Tarifermäßigungen eine sehr erhebliche Preis⸗ steigerung der betreffenden Futtermittel sowohl als der Streumittel eingetreten sei. Ich glaube, daß die Tarifermäßigung im großen und ganzen dabei unschuldig ist, daß diese Preissteigerung auch sonst ein⸗ getreten wäre infolge der immer mehr bekannt gewordenen Noth in weiten Landstrichen.

Der Herr Abg. Schultz Lupitz hat dann endlich noch geglaubt, es würde vielleicht zweckmäßiger gewesen sein, die Tarifermäßigungen in Form von Rückerstattungen eintreten zu lassen, anstatt daß sie, wie es geschehen ist, als eine allgemeine Tarifermäßigung hergestellt worden sind. Meine Herren, es ist das mit Rücksicht darauf geschehen, daß es bedenklich erschien, gewisse Bezüge von Streu, und Futter⸗ mitteln auszuschließen. Es würde ausgeschlossen gewesen sein der Handel; es würden ausgeschlossen gewesen sein namentlich auch der kleine Viehhalter in den Städten und andere, welchen es zu be⸗ schwerlich gewesen wäre, sich erst ein Attest vom landwirthschaftlichen Verein oder vom Landrath u. s. w. zu verschaffen. Wir sind von der Erwägung ausgegangen, daß die wirksamste Hilfe doch durch den Handel erfolgen muß, und daß es deswegen nicht zweckmäßig ist, den Handel in irgend einer Weise zu beschränken. Das ist das Motiv gewesen, warum wir die allgemeinen unbeschränkten Tarifermäßigungen haben eintreten lassen.

Auf Antrag des Abg. Rickert, den mehr als 50 Mit⸗ glieder unterstützen, findet eine Besprechung der Inter⸗ pellation statt.

Abg. Rickert (ofr): Wir haben immer den Standpunkt ver— treten, daß die Betheiligten selbst in erster Linie dazu berufen sind, an der Beseitigung solcher Nothstände zu arbeiten. Wir freuen uns der entsprechenden Stellungnahme der Regierung. Es wird allerdings wesentlich auf die Art der Ausführung der ergangenen Anordnungen durch die angeordneten Organe ankommen. Sollten die angeordneten Organe nicht ganz billig in dieser Beziehung vorgehen, so wird es jedem freistehen, sich bei dem Minister zu beschweren. Die wichtigste Frage hat aber der Minister heute nicht berührt; es ist das Ausfuhrverbot. In der „Kreuz Zeitung! wird als Aeußerung des Ministers selbst angeführt, daß er das Ausfuhrverbot für Heu und Kleie für nothwendig halte. Sollte der Minister nicht Anlaß haben, sich hier darüber auszusprechen ? Sonst kann doch die vertheuernde Wirkung der auf diese Aeußerung gestützten Börsenmanipulation nicht ausbleiben. Ich theile ganz und ar die Meinung des Abg. Schultz, der sich absolut gegen das Aus⸗ in n ausgesprochen hat. Der Bund der Landwirthe verlangt es freilich; weitere positipe Leistungen hat er noch nicht aufzuweisen. Was soll werden, wenn Rußland mit einem Ausfuhrverbot antwortet? Wir reizen nur die anderen Stagten mit einer absolut wirkungs. losen Maßregel. Will die Regierung die Durchfuhr auch verbieten? Wie soöoll die Durchfuhr von der Ausfuhr unterschieden werden? Dabei muß auch der neuen zoll⸗ amtlichen Behandlung der Kleie gedacht werden, die jetzt vielfach als Mehl verzollt wird, wenn die Beamten durch eine Art von Sieberei ermittelt haben, ob der zulässige Procentsatz von Mehl überschritten ist. Die Ablehnung des Ausfuhrberbots ist nur die Consequenz der bisherigen corteeten Haltung der Regierung. Helfen kann nur ein Mittel: Suspendiren Sie die Zölle! In den letzten Tagen ist der Hafer bis zu 30 M theurer als Weizen gewesen: das sind doch abnorme Preise. 25 Millionen trägt heute die Landwirthschaft für die Futter⸗ mittelzölle. Wir sind bereit, diese Zölle aufzuheben, um die Land⸗ wirthe um diese 235 Millionen zu erleichtern; Sie (nach rechts) aber wollen es nicht. Daran merkt man, wie sehr Ihnen und dem Bund der Landwirthe die Noth der Landwirthschaft am Herzen liegt!

Abg. Dr. Freiherr von Heereman (Centr. : Das Hineinziehen der Polemik gegen den Bund, der Landwirthe schädigt nur die Objectivität der Verhandlungen. Einzelne Landstriche befinden fich thatsächlich jetzt schen in großer Noth und Bedrängniß, die auch durch Regen nicht mehr beseitigt werden, kann und den nächsten Winter hindurch an— dauern wird. Die Eifel, der Huntrück, einige Theile des südlichen Westfalen, der Westerwald kommen hier in Betracht. Der kleine zer⸗ splitterte Grundbesitz kommt dort hei den kleinsten Schäden in Bedrängniß und directe Nothlage. Diese Districte müssen also von der Regierung besonders scharf im Auge behalten werden. Zunächst sind allerdings Kreise und Provinzen zum Eingreifen berufen. Ob ein Nothstand für Nahrungsmittel droht, kann man zur Zeit noch nicht sagen; Futter, und Streumittel aber fehlen vielfach schon ganz, und da werden sowohl, die Gemeinden wie auch die Kreife sehr bald mit Geld, einzugreifen haben. Was den Wald betrifft, fo wird der Minister die Beamten direct anzuweisen haben, daß sie den Betheiligten wohlwollend entgegenkommen. Die , setzung wird allerdings zum . Theil den Speculanten zum Vor⸗

theil gereichen; es wäre also den Ministern zu empfehlen,

Ensem Bes . hin alter n nutzez,

gerichtt ö Limburg in ihrer Sitzung Lom 25. Juni

nderung eines solchen Ausganges in gründliche Erwägun zu

e , , 6 Aufhebung der Zölle kann wohl zur ö. eine Rede sein. Der Bund der Landwirthe ist eine 2 utoritãt ür mich nicht. Wenn die Verhaäͤltrisse in den bedrängten Kreifen h so ungünstig gestalten, daß eine Staatsunterstützung nöthig wird, bann wird auch der Minister das Haus hinter sich haben, wenn er mit erheblichen Geldmitteln den Bedürftigen beispringt. Diese Be⸗ fugniß mag der Minister ruhig in Anspruch nehmen; er wird der Indemnität sicher sein können. Wir thun diesen Schritt ohne alles Bedenken. V

Abg. Dasbach (Centr.) unterstützt die Anregung, daß die Manövber in den Nothstandsbezirken ausfallen möchten und bittet, die betreffende Bekanntmachung recht frühzeitig ergehen zu lassen, wenn man an maßgebender Stelle sich zu dieser Maßregel entschließe. Das Aushülfsmittel des Ausrückens der Truppen mit poller Verpflegung habe sich schon früher nicht bewährt; es belästige die Bauern gerade so, als wenn sie auch die Verpflegung zu übernehmen ö hätten. Die Eifelbauern seien dadurch schon ganz erheblich geschädigt worden, und hätten sich deswegen sogar schon petitignirend an den Reichstag gewendet. Des weiteren ersucht Redner um eine wohlwollendere Behandlung der bedürftigen Gemeinden durch die Förster und Oberförster bei der Abgabe von Wald⸗ streu; er führt Beispiele an, wo die Behörden die Bitten der Ge— meinden abgewiesen und lediglich auf den Wald als figealisches Besitz⸗ thum Rücksicht genommen hätten. Die Förster ließen die Be—⸗

dürftigen einfach nicht in den Wald hinein unter der Behauptung, tkeine Anweisung dazu vom Oberförster zu haben. ? stellenweise so groß, daß eine Kuh von 300 ½ Werth für 60 M habe

Die Noth sei

verkauft werden müssen. Das Vertrauen der Bauern zu der Re— ierung sei durch jene Vorgänge ungemein erschüttert und die letzten ahlen hälten zahlreiche socialdemokratische Stimmzettel aus diesen Bezirken in die Wahlurne gelangen lassen. Der Nothstand sei viel größer, als der Regierung bekannt geworden. In Hessen und anderen deutschen Ländern seinen Nothstandsvorlagen bereits eingebracht; hier werde damit in sonderbarer Weise gezögert. .

Ober-Landforstmeister Donner verliest die von dem Minister an die Forstverwaltung erlassene Instruction, welche diese anweist, in jeder Weise und mit allen Mitteln der Aufforderang, dem Noth⸗ ö innerhalb des Rahmens ihres Ressorts zu steuern, zu ent—

rechen. h in Mooren (Centr.) hält auch besonders eine Einwirkung auf die unteren Forstbeamten dahin, daß sie den Gemeinden mehr als bisher entgegenkommen, für erforderlich. ö

Abg. von Plötz (eons.) erklärt sich mit den bisherigen Maß— nahmen nur theilweise zufrieden. Den in Noth Gerathenen müffe baldigst baare Unterstützung gewährt werden, da die Kreise die Mittel so schnell nicht herbeischaffen könnten. Sine Zollbeseitigung sei nicht wünschenswerth, wohl aber ein Ausfuhrverbot, welches namentlich Süddeutschland zu gute kommen, würde. Der Aerger des Herrn Rickert üher den Bund der Landwirthe (Redner ist Vorsitzender des Bundes) sei heute sehr deutlich geworden; dieser Bund müsse ihm doch sehr unbequem sein. Allerdings habe der Bund der Landwirthe dazu mitgewirkt, bei den Wahlen den Freisinn zu völliger Bedeu— tungslosigkeit zu zerreiben.

Darauf wird ein Schlußantrag angenommen.

Abg, Friedrich s- Lüneburg (nl) bemerkt zur Geschäftsordnung, daß es ihm durch den Schluß der Debatte unmöglich gewefen fei aguszusprechen, daß in vielen Theilen Hannovers derselbe Nothstand herrsche.

Präsident von Köller erklärt, daß ein solcher Versuch, die Debatte wieder aufzunehmen, keine Bemerkung zur Ge⸗ schäftsordnung sei, und ist zu derselben Erklärung auch nach einer ähnlichen Bemerkung des Abg. Schroeder (Pole) ge⸗ nöthigt.

Schluß 4 / Uhr. Nächste Sitzung Montag 12 Uhr.

Handel und Gewerbe.

Export- Musterlager Stuttgart. Dem Geschãfts⸗ bericht für 1892,93 entnehmen wir, daß auch das letzte Geschäftsjahr wieder ein befriedigendes war, obgleich der Export nach verschiedenen überseeischen Ländern theils dun ungünstige Cursverhältnisse, tbeils durch innere Unruhen sehr erschwert wurde. Die Zahl der Käufer sowie der Aufträge war in fortwährendem Steigen begriffen; aller⸗ dings war die Zunahme in der Zahl der Aufträge nur durch eine gegen frühere Jahre wesentlich gesteigerte Propaganda, die viel Arbeit und Geld kostete, zu erreichen. Das , wurde durch große Muster—⸗ collectionen verschledener württembergischer und anderer deutscher Fabrikanten bereichert und ist nunmehr insbefondere in der Uhren, Metallwagren⸗ Spiel. und Galanteriewagrenbranche aufs reichhaltigste sortirt. Auch von Holzwaaren, fowohl von Phantasie. als Haus⸗

—d —— ——

. Deffentli

altungsartikeln, sind in unserem Lager große. Muster⸗

k ausgestellt, sodaß die Käufer der betreffenden Branchen ihren ganzen Bedarf decken können. Die Interessenten der Textilindustrle finden eine große Auswahl in. Tricotagen wollenen und baumwollenen Decken, Tischzeug, Stickereiartikeln, Corsetten, Herren. und Damenkleiderstoffen ꝛc. Besondere Erwähnung verdient noch die in Württemberg stark vertretene Fabrikation von Holzwerkzeugen und Maschinen aller Art, von optischen Artikeln, wissenschaftlichen und. Musikinstrumenten, insbesondere von Pianos, Vügeln und ,. ven Chemikalien, Papier, Leder z. Die Silberwaarenbranche ist durch hervorragende Firmen, die Bijouterie⸗ branche durch einzelne Specialisten vertreten; zum Einkauf von Bijouterie hatten wir, theilweise in Begleitung fremder Näufer, wiederholt Veranlassung. die Hauptproductionsplätze Gmünd, Pforzheim und Hanau zu besuchen. Daß unsere Ausstellung vielseitig und den Bedürfnissen entsprechend ist, beweist der sich von Jahr zu Jahr steigernde Besuch von Einkäufern aus allen Welt theilen; ebenso liefert die e, Zunahme der schriftlichen Aufträge sowohl von europäischen Eypeorteuren als von überseeischen Importeuren, worunter viele Firmen, welche schon seit der Begründung im Jahre 1882 mit uns in Verbindung stehen, den Beweis dafür, daß die uns anvertrauten Ordres stets zur Zufriedenheit erledigt werden. Die Zahl der Käufer betrug 1891 245, 1892 295. Auftrage wurden ertheilt am Lager und schriftlich 18991 1231, 1892 1346, durch Agenten 1891 50, 1892 35, durch die Hamburger Filiale 1891 304, 1392 331, im ganzen 1591 1635, 1892 1712. Die am Lager und schriftlich ertheilten 1346 Auf⸗ träge vertheilen sich auf 162 Fabrikanten in Württemberg, 73 Fa—⸗ brikanten im übrigen Deuischland, 7 Fabrikanten in der Schweiz. Da alle Aufträge bei der Verschiffung regulirt wurden, kamen im letzten Jahre keinerlei Verluste vor. Ueherseeische Credite wurden nicht gewährt; die Aufträge müssen von Check oder Aecreditiv auf Europa zur Deckung der Facturenbeträge, Fracht., und Versicherungs⸗· kosten begleitet sein. Die Zahl der Vertreter im europäischen Aus—⸗ land beträgt zehn; neue Vertreter wurden engagirt in Belgrad und Sofia. Die besten Resultate erzielten wie in früheren Jahren unsere Agenten in Athen und Beirut. Die Hamburger Filiale hat ö der großen deimsuchung welche diese Stadt im vorigen Jahre dure die Cholera erfahren und welche das Geschäft während längerer Zeit ungemein erschwerte, nur einen unbedeutenden Rückgang im Umfatz zu verzeichnen. Schon in den letzten Monaten des vorigen Jahres hat sich das Geschäft in Hamburg wieder wesentlich gehoben und ist bisher ganz befriedigend.

Das, Gewerbeblatt aus Württemberg“, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart, hat in Nr. 27 vom 2. Juli d. J. folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Königlichen Ministeriums des Innern, betreffend die Errichtung einer Prüfungsanstalt für Handfeuerwaffen. Die Vertretung der Interessen des Kleingewerbestandes. Conserviren des Fleisches. Verschiedene Mittheilungen. Ausstellungswesen. Literarische Erscheinungen. Beilage: Reichs⸗Patente von Erfindern aus Württemberg. Gebrauchsmuster.

Magdeburg, 1. Juli. (W. T. B.) Zuckerbericht Kornzucker exel., von 92 ½υ —, Kornzucker ercl., 88 / Rendemen 18,50, Nachproduete exel,, 75 0/0 Rendement 15,0. Stetig. Bret⸗ raffinade JI. 31.00. Brotraffinade 1I. 30 75. Gem. Raffinade mi Faß 30,50. Gem. Melis J. mit Faß 30,25. Ruhig. Rohzucker 1. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Juli! 18,35 bez., 18,40 Br., pr. August 18,55 bez, 18,635 Br., pr. September 17,095 Gd. 17,15 Br., vr. Oktober⸗Dezember 14,95 bez., 15,065 Br. Anfangs schwach, Schluß fest.

Caf fel, 1. Juli. (W. T. B.) hessischen 49 Thaler-Loose; 32000 Thlr. Nr. 148061, 8000 Thlr. Nr. 119089. 4000 Thlr. Nr. 95597, 2000 Thlr. Nr. 131875, 1500 Thlr. Nr. 21180 131749, 1000 Thlr. Nr. 16741 113483 160559.

Leipzig, 1. Juli. (W. T. B.) Kammzuug⸗Term in« bande l. La Plata Grundmuster B. per Juli 3,65 „M, ver August 36h 46, ver September 3 675 , per Oktober 3,70 46, per Vovember 370 A, per Dezember 3,72 , per Jannar 3,75 M, ber Februar 3,7! „, per März 3.80 M, ver April 3, 80 S, per Mai 3, 80 E, per Juni —. Umsatz 65 000 kKFg.

Mannheim, 1. Juli. (W. T. B.) Producten markt. Weijen pr. Juli 16,59. pr. November 17,109, pr. März 17,655. Roggen pr. Juli 15,20, pr. November 15,36, pr. März 15550. Hafer per Juli 1740, per November 15,5 h, pr. März 15,85. Mais pr. Juli 11,75, pr. November 11,95, pr. März 12.25.

Braunschweig, 1. Juli. (W. T. B.) Serienziehung der Braunschweiger 20 Thaler⸗Loose. 229 1125 1509 1595 1915 2033 2075 2142 2739 29608 2928 2970 2988 3520 3584 3651 3726 3789 4274 4282 4284 4293 4401 4657 4890 49465 4974 5583 747 5864 5978 6026 6145 6270 6785 6793 6807 6889 7011 7103 7157 7510 7612 8135 8158 8282 8311 S561 S607 8731 8927 8970

fortwährende

Gewinnziehung der Kur⸗

9349.

ö 212 241 8 2

Meiningen, 1. Jüli. (W. T. B) Serienziehung der Meininger 7 Fl.⸗Loose: 49 104 195 259 386 427 477 554 S896 936 1016 1442 1591 1827 1873 1895 1898 1906 2059 2272 2473 2695 2724 2868 2906 3278 3330 3391 3459 3617 3748 33889 3934 4036 4201 4215 4250 4409 4708 4721 4729 4787 4839 5424 Hhöb 5600 5725 5786 5802 6140 6176 6178 6233 6427 6459 6491 6561 6607 6638 6746 6919 6966 6983 6987 7183 7299 7404 7411 7Töb3 7593 7603 7628 7642 7874 7877 7944 8106 8127 8234 8275 S390 8452 S647 8782 8799 8928 8971 9083 149 9300 594 9597

9628 9962 9991. Bremen, 1. Juli. (W. T. B.) Börsen·Schlußbericht.) (Officielle Notirung der Bremer

Rassinirtes Petroleum. i Petroleum Börse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loco 475 Br. Baum⸗ Upland, Basis

wolle. Fest. Upland middling, loch 42 . middling, nichts unter low middling, auf Termin-Lieferung, pr. Juli 414 8, pr. August 42 3, pr. September 424 J, pr. Okfoher 42ü J, pr. Nobember 420 3. pr. Dezember 424. 3. Schmalz. Ruhig. Shafer 3, Wilcor 50 3, Choice Grocery J. Armour 509. 3, Cudahy . Rohe C Brother eure) 36 3. Fairbanks 41) 3. Speck. Ruhig. Loco Short clear middk. 35. Ta back. 29 Seronen Ambalema.

Hamburg, 1. Juli. (W. T. B.) Bei der heutigen Ziehung der Samburger Staats-Prämien⸗Anleihe von 1846 sind folgende Serien gezogen: 22 152 231 253 311 321 3535 T8 6605 640 732 744 834 885 932 937 955 962 980 1914 1123 1151 1203 1260 1309 1330 1345 1367 1428 1458 1470 1472 1492 1495 1525 1553 1653 1726 1750 1792 1829 1865 1867 1882 1888 18839 1900.

Wien, 1. Juli. (W. T. B.) Sexienziehung der öster⸗ reichischen 1854er Stagats-Loose. Gezogene Serlen: 1233 131 146 231 707 714 807 897 9g26 1035 1087 1171 1184 1236 1436 1450 1491 1530 1537 1548 1574 1576 1631 1729 1732 1850 1904 1993 2044 2309 2367 2381 2401 2423 2438 2482 2491 2602 2619 2833 2855 2883 2965 3054 3063 3122 3160 3250 3259 3509 3622 3734 3774 3825 3868 3926 3931 3975 3998.

Pest, 1. Juli. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen weichend, pr. Herbst 8,18 Gd., 820 Br. Hafer pr. Herbst 6,52 Gd., 6.54 Br. Mais per Juli⸗August 5,11 Gd., 5. 13 Br., pr. Mai Juni ) ö ö. Gd., b, 55 Br. Kohlraps pr. August⸗September 15,30 Sd.

h, 2

London, 1. Juli. (W. T. B.) Wollauction. Lebhafte Betheiligung. Preise stetig.

An der Küste 12 Weizenladungen angeboten.

18 ch Javazucker loco 203 stetig, Rüben⸗Rohzucker loco etig.

3. Juli. (W. T. B.). Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 24. Juni bis 30. Juni: englischer Weizen S850, fremder 26 578, engl. Gerste 173,ů fremde 7912, engl. Malzgerste 18 106, fremde engl. Hafer 299, fremder 59 555 Qrtg., engl. Mehl 15 969, fremdes 20438 Sack und 14 Faß.

Pa xis, 1. Juli. (W. T. B.) Von der Börse wird be—= richtet: Die Tendenz war heute vollständig von der Spanier ⸗Baisse beeinflußt. Der Mißerfolg der versuchten Schatz scheine ˖ Emisston und die dadurch bewirkte Verschlechterung des Madrider Wechseleurses veranlaßten große Positionslösungen und Blancoverkäufe, denen nur eine geringe Contrepartie gegenüberstand. Nach mehr als zweiprocen⸗ tigem Rückgange war der Curs schwach erholt. Italiener flau auf deutsche und englische Verkäufe. Renten matter auf vertheuerten Report bis 15 Tentimes, andere Curse durchweg nachgebend, nur russische Werthe behauptet.

Am sterdam, 1. Juli. (W. T. B) Java⸗Kaffee good ordinary 52. Ban cazinn 543. .

New⸗Yortk, 1. Juli, (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und schloß nach theilweiser Reaction stetig. Der Umsatz der Actien betrug 105 900 Stück. Der Silbervorrath wird auf 220 009 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 155 000 Unzen.

Nach einer Meldung des New-Jork Herald! aus Lima hat das Sinken des Silberpreifes daselbst eine finanzielle und wirth= schaftliche Krisis und eine allgemeine Geschäftsstockung hervorgerufen; der Wechselcurs berägt 21 Pence.

Weizen eröffnete sehr fest und einige Zeit steigend auf gute Kauflust und bessere Kabelberichte, sowie auf Deckungen der Baissiers; dann lebhafte Reaction auf günstige Ernteberichte; spãter abermalige Erholung auf Käufe des Auslandes; Schluß fest. Mais sehr fest und einige Zeit steigend auf große Speculationskäufe usd Deckungen der Baissiers; dann lebhafte Reaction auf günstige Ernteberichte und zunehmende Lieferungen, worauf Erholung folgte. Schluß fest.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Wagren betrug 8 003 210 Dollars gegen 10783 178 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 2211 855 Dollars gegen 1 871 210 Dollars in der Vorwoche.

Chicago, 1. Juli. (B. T. B) Weizen sehr fest auf Deckungen der Baissiers. Mais. Den ganzen Tag sleigend mit wenigen Reactionen.

cher Anzeiger.

6. KFommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs. und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

Verschiedene Bekanntmachungen.

geklagten 21067 Steckbrief Erledigung.

Der gegen den Uhrmacher Gustav Müller wegen betrügl. Bankerutts unter dem 20. April 1891 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Deutschen Reiche, befindlichen Vermögens des An⸗ Maschinenformers Wetzlar wird aufgehoben.

Den hard.

Philipp Völker aus Schlu

Ebenau.

Berlin, den 29. Juni 1893.

Königliches Landgericht II. Der Untersuchungsrichter.

210665 Steckbrie S⸗Erledigung.

Der gegen den Schreiber Karl kinton Schade wegen wiederholter Unterschlagung, wiederholten Betruges, Hausfriedensbruchs und RNöthi ung unter dem 27. Oktober 18835 in den eten

U. R. N. 661, 86 ; ; i R , erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen. Berlin, den 22. Juni 1893. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht J.

(21080

Neue

[21066 Bekanntmachung. mit 12,39 s

Vie unverehelichte Therese Pankalla, geb. den 161913 gm zur Grundsteuer veranlagt. aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund ts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstůc betreffende Nachweisungen, sowie befondere Kaufbedingungen ebenda, Zimmer 4 tigten werden aufgefordert, die nicht von felbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ gr deren worhandensein oder Betrag aus dem handensein oder Betrag aus dem Zeit der Eintra herhorging, ins ital, Zinsen, . Kosten, spätestens im Versteigerung at, die dritte Strafkammer des Königlichen Land; Aufforderung zur Abgabe bon Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, at ; laubhaft zu machen, widrigenfalls dle⸗ schaft vom 22. Jun 1893 beschlossen: i,. bei Feststellung des g ie ebots nicht gerin slen Gebots nicht berücksichti erücksichtigt werden und bei Verl . geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range Diejenigen, welche das Gigenthum des

5. September 18653 zu Ellguth bei Friedland, Kreis , . steht wegen Gewerbesteuervergehens unter Anklage. Um Mittheilung des Aufenthalts wird ersucht. Treuenbrietzen, den 28. Juni 1893. Der Amtsanwalt.

buchblatts

chluff. .

egen den Maschinenformer lip etzlar und Genossen, wegen 'ineids, Betrugs, Wucher und strafbaren Eigen. K

In der Strafsache

3 auf den Antrag der Königlichen Staatsanwalt. dem Gerichte die durch den Beschluß der Ferienkammer des n lch Landgericht ie fin vom 15. Sep⸗ ember 1883 verhängte Beschlagnahme des im

jurücktreten.

Y) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

Zwang sversteigerung. eckung soll das im auf den

Im Wege der Zwangsvoll Grundbuche von Alt Schöneberg, Band 335 Nr. 1316 auf den Namen des Bücherrevisors Siegfried Albu hier eingetragene, am Platz G belegene Grundstück am 26. 20. September 1893, Vormittags 107 Uhr, zeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Friedrichstraße 13, Hof, Flügel G., part., Saal 46, versteigert werden.

vor dem unter

ung des Versteigerungsvermerks nicht besondere derartige Forderungen von

Berlin, den 22. Juni 1893.

20s 1]

Namen des Danzigerstraße Nr. (=)

vor dem unterzeichneten stelle, Neue Friedrichstr. 13,

. Das Grundstück ist a. ist mit Reinertrag und einer Flach von Fläche von 3 a 41 4m

uszug anlagt.

können in der Gerichtsschreiberet, eingesehen werden. Alle Realberech⸗ werden. Ulle Realberechti die nicht von selbst auf den rundbuche zur rundbuche zur derartige wiederkehrenden hee, f oder

Sstermin vor der

machen eilung des Kauf⸗ Ver

t Ansprüche welche

Grundstücks beanspruchen, werden . vor des Versteigerungstermins die Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach er . Limburg, den 28. Juni 1893. solgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Königliches Landgericht, Strafkammer III. A . an die Stelle des Grundstücks fritt. Dag Dr. Reiß. Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 20. September E893, Nachmittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 86.

Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung Grundbuche von der Königstadt Band 100 Nr. 4876 Zimmermeisters Bartel zu Berlin eingetragene, zu Berlin in der belegene Grundstück am eptember 1893, Vormittags 10 Uhr, Gericht, an Vof, Flũgel Q., art,, Saal 40, versteigert werden. 1,20 60 Reinertrag und einer jur Grundsteuer ver Ger Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Hof, Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abs —— und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen ten werden aufges

krsteber übergehenden An⸗

eit der Eintragung des Ver⸗ steigerungspermerks nicht hervorging, insbesondere Forderungen von Kapital, in lehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver. steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe don Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu widrigenfalls dieselben bei ge

9. werden und bei eilung des Kaufgeldes gegen im Range zurücktreten. das Gigenthum des Grundstücks bean⸗

svruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrenz berbeizufüͤhren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bejug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 20. Sey⸗ tember 1893, Mittags E Uhr, an Gerichts- stelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 23. Juni 1893. Abtheilung 86.

Königliches Amtsgericht J. (21082 Zwang sversteigernng.

Im Wegr der Zwangsvollstreckung soll das im Srund⸗ buche von Berlin Band 17 Blatt Nr. 1258 21 den Namen des Kaufmanns Otto Schnicke hier ellst eingetragene, in der Poststraße Nr. 1. Königstraße Nr. I bis 6, Burgstra ße Nr.] nebst Zubehör täcken, nämlich in den katasteramtlich laut Artikel 2467, 26505 und 15504 näher bezeichneten 2 Bürgerwiesen vor dem Frankfurter Thore und einem Hofraum belegene Grundstück am 29. September 1892. Vormittags 309. zor, dor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 1 Flügel C., varterre, Saal 36. * werden. Das Grundstück ist mit 228 M Reinertrag und einer Fläche von 4.85 2 zur Grund mit S6 00. M N . zur Gebãudestener beranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift dez Grundbuchblatts, etwaige gen und andert das Grundstück betreffende fungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der

reibe ebenda, ügel D. 41, ein- . e w,. werden

gesehen werden. ch den selbst auf den

tinstellung des

soll das im

Theodor

Gerichts

Das Grund⸗

können in der

ordert,

aufgefordert, die nicht Ersteher übergehenden Ansprüche bandensein oder Belag aus dem Grundbuch zur Zeit der Eintragung des Verte dermerks nicht herworg:

orderungen von 8

debungen oder Kosten, spaäͤte

termin vor der Aufforderung zur

boten anzumelden und, falls der

widerspricht, dem Geri 8

sen, wieder

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ie berücksichtigten Diejenigen,