1893 / 158 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

ersten , welcher bisher Givsabgüsse nach plastischen Werken der französischen Schule und das ire e n des Colleoni enthielt, ist durch Scherwände und Velarien von der Gipssammlun abgesondert und in vier kleine Cabinette zerlegt worden; an den Wänden derselben, auf den Gesimsen und in Glasschränken haben die zahlreichen Original⸗ Bildwerke der deutschen Schule ihre Aufftellung gefunden. Die deutsche Seulptur ist bis zum Ende des fünfzehnten Jahr hunderts fast ausschließlich Kirchenkunst; für die durch far⸗ bige, Glasscheiben gebrochene Beleuchtung des Kircheninnern ist die Mehrzahl dieser Werke bestimmt. Ihre Bemalung, die derbe Formbe handlung erklärt sich mit aus dieser Bestimmung. war daher ein Wagniß, solche Kunstwerke in allzu grelles Licht zu bringen; dagegen verlangten die zahlreichen ue fn der plastischen Klein⸗ kunst, die dieser Abtheilung angehören, gebieterisch eine günfligere Be— leuchtung, als sie ihr bisheriger Standort ermöglichte. Ihnen kommt daher die Neuordnung in besonderem Maße zu gute. Für die größeren Sculpturen hat man einen gedeckten grüngrauen Hintergrund gewählt, der schroffe Farbengegensätze in weohlthuender Weise aus⸗ . Die alte Bemalung der Holzschnitzereien ist überdies in vielen ällen dem Purismus früherer Zeit zum Opfer gefallen und durch dunkelbraune Beizung ersetzt worden. Die zahlreichen Fragmente niederrheinischer Altarschreine scheinen sogar niemals für Bemalung berechnet gewesen zu sein.

Die neue Aufstellung trägt indeß nicht nur decorativen An— sprüchen Rechnung, sondern berücksichtigt auch die chronolo ische Ab⸗ folge der Denkmäler, soweit die Raumverhältnisse hier 2 zu Ab⸗ weichungen gejwungen haben. Das erste Cabinet ist der gothischen Sceulptur eingeräumt, die in zwei aus Würzburg stammenden Sand⸗ steinfiguren mit theilweise erhaltener Bemalung neuerdings eine werth— volle Bereicherung erfahren hat. Auch der Reliquienschrein des Hei⸗ ligen Patroklus, sowie die beiden Altaraufsätze aus Soest, die früher in der Gemäldegalerie untergebracht waren, haben hier einen passen⸗ den Platz gefunden. Bas Mittelstück des zweiten Theil⸗ raums. wird den. meisten Besuchern der Museen bisher unbekannt geblieben sein, da der Raummangekl seine Magazinirung nothwendig machte. Es ist der für ein Nürnberger Patrizierhaus bestimmte Brunnen aus der Werkstatt der bekannten Erzgießerfamilie Vischer, ein Werk von ungewöhnlicher Formenreinheit und Klarheit der Disposition, das für das Eindringen der italienischen Renaissance in die deutsche Erzbildnerei eines der frühesten Beispiele bietet. Zu den Neuerwerbungen, welche in diesem Cabinet aufgestellt sind, zählen auch zwei fränkische Holzschnitzereien, welche Gruppen aus dem Auszug der Apostel darstellen, von merkwürdig energischer, fast an die Grenze der Caricatur streifender Charakteristik. Gut vertreten ist auch in der Sammlung die fränkische Schule durch den aus Würzburg stammenden Holzschnitzer Tilman Riemenschneider und den ihm äußerst nahestehenden anonymen Creglinger Meister. Ein ausgezeichnet erhaltenes Specimen füddeuntscher Barockseulptur hat hier in gut berechneter Höhe seinen Platz gefunden: der erst unlängst in München erworbene Erzengel Michael, aach dem auf der Rückseite befindlichen Monogramm zu urtheilen, eine Arbeit des in Augsburg und München zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts K Holzbildhauers Johann Andreas Berg⸗ müller.

Im dritten Theilraum begegnen wir zwei schwäbischen Heiligen⸗ figuren von ungewöhnlich zartem Ausdruck, die ebenfalls zu den letzten Erwerbungen der Sammlung zu zählen sind; die übrigen Bildwerke, wie die beiden Imhofbüsten von Fan de Zar, die Madonnenstatue von Schramm und die zahlreichen Holzbüsten aus der Fuggerkapelle der Augsburger Anna⸗Kirche von Adolf Daucher gehören zu dem alteren Besitzstand der Abtheilung. In dem letzten zweisenstrigen Com- partiment schließlich hat in Vitrinen und Wandschränken die deutsche Klein⸗ plastik ihr Unterkommen gefunden. Auch hier sind als nennenswerther

uwachs zwei in der Auction Spitzer erworbene früh mittelalterfiche

lfenbeinreliefs, ein sehr interessantes Porträtmedaillon in Speckstein von Hans Daucher derselben Provenienz, sowie ein wundervoll Patinirtes Buchsbaumrelief mit dem Bildniß Karl's V. zu verzeichnen. Sicherlich werden aber auch die älteren Besitzstücke der Abtheilung vielen Besuchern in ihrer jetzigen günstigen Aufstellung neuen über? raschenden Genuß bereiten und damit die Theilnahme des Publikums für unsere Museen verstärken helfen.

In der Preisbewerbung für die Riebeck⸗Stiftung in Halle a. S. sind, wie dem „Centr. Bl. d. Baub.“ mitgetheilt wird, zwei erste Preise vertheilt worden, von denen der eine dem Architekten Schreit erer und dem Eisenbahn. Bauinspector Below in Köln, der andere dem Architekten Ludwig Engel in Berlin zugesprochen wurde. Einen zweiten Preis haben die Regierungs⸗ Baumeister Reimer u. Körte in Berlin erhalten. Angekauft wurden die Entwürfe der Architekten Spalding u. Grenander in Berlin und des vor wenigen Tagen verstorbenen Regierungs⸗Baumeisters W. Moeller hierselbst.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ernteaussichten in Italien. Amtlichen Erhebungen zufolge sind die diesjährigen Ernte⸗ Aussichten um vieles besser, als man vor einigen Wochen noch erwarten konnte. Der in letzter Zeit gefallene Regen hat die damaln drohende Lage von Grund aus gebessert; und alle Getreidearten versprechen nunmehr eine reiche Ernte. Auch die Futterpflanzen haben sich

kräftig erholt. Ernteaussichten in Serbien. In Serbien dürfte nach dem in letzter Zeit reichlich eingetretenen Regen auf eine gute Mittelernte zu rechnen fein. (Vergl. . R. Anz.“ Nr. 126 vom 29. Mai).

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Cholera.

Wien, 4. Juli. Nach einer Meldung des W. T. B.“ aus Kiew ist die Choleraepidemie in Podolien im Zunehmen. Wie aus Smyrna gemeldet wird, sind an Bord eines englischen Schiffes, welches aus Marseislle gekommen war, im Lazareth von Klazomene drei Todesfälle an Cholera vorgekommen. In der letzten Sitzung des Obersten Sanjtäts rat hs wurde festgestellt, daß eine imminente Gefahr der Cholera⸗Einschleppung in das Reichsgebiet nicht vorhanden ei. Gleichwohl wurde beschlossen, eine verschärfte sanitätspolizeiliche lIufmerksamkeit auf den Verkehr bedenklicher Waaren und Perfonen aus n von Cholera inficirten Gebieten und Häfen Südfrankreichs zu richten.

London, 4. Juli. In Jeddah sind nach einer Meldung des . B. R. gestern 490 und in Mekka 260 Perfonen an Cholera

gestoꝛben. Madrid, 4. Juli. Das amtliche Blatt meldet, daß in Palafrugell (Provinz Gerona) fünf Perfonen unter cholera⸗

verdächtigen Erscheinungen erkrankt sind.

Türkei.

Zufolge Beschlusses des internationalen Gesundheitsraths zu Konstantinopel vom 21. v. M, ist seit dem 20. v. M. die für Pro⸗ venienzen mit Passagieren aus Marseille auferlegte Quarantäne von 3 Tagen auf das ganze französische Mittel meergestade ausgedehnt.

Diese Bestimmung gilt auch für Schiffe ohne Passagiere (vgl. „R. Anz. Nr. 135 vom J72. Juni).

Provenienzen derselben Art, welche nach Tripolitanien bestimmt sind, werden einer Qugrantäne von fünf Tagen unterworfen, welche in dem Lazareth von Tripolis (Afrika) stattzufinden hat nebst Des⸗ infection der getragenen Effecten der Reifenden und der Schiffsmann⸗ schaft, sowie der schmutzigen Wäsche. Doch werden die oben erwähnten Provenienzen, welche die Quarantäne von drei Tagen in Griechenland durchgemacht haben und durch amtliche Bescheinigungen nachweisen, daß

freien Verkehr in dem ersten türkischen Hafen zugelassen, nachdem die

ärztliche Untersuchung günstig ausgefallen ist. dernfalls haben sich die Schiffe nach dem Lazareth von Clazomenge oder Beirut zu begeben, um dort die Desinfectien vornehmen zu lassen, und werden hiernach sogleich zum freien Verkehr zugelassen.

Nach einem weiteren Beschluß des internationalen Gesundheits⸗ raths zu Konstantinopel unterliegen vom 2. v. M. ab alle Abfahrten bon den französischen . des Mittelmeeres einer fünftägigen Quarantäne mit vollständiger Desinfection.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 9791, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 3. d. M. gestellt 3672, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 4. Juni die nachhezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Wies en— straße 29, dem Oberförster a. D. Friedrich Meerwein gehörig. Mindestgebot 800 „S, für das Meistgebot von 148 000 S wurde die Frau Rentiere Ida Just, geb. Meudorff, zu Charlottenburg, Xchloßst 14, Ersteherin. Wiesen str. 27, Ecke Ufe r str,, dem Zimmermeister Andreas Gericke gehörig; Fläche 16.28 a; Mindest⸗ gebot 1209 M; Für das Meistgebot von 178 000 S wurde der Rentier Simon Stadthagen und Frau Rosalie, geb. Bu— kof zer, Händelstr. 9, Ersteher. .

Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin. Das im Grundbuch von Schöneberg Band 30 Blatt 1196 auf den Ramen des Bauunternehmerß Rudolf Neumann zu Charlottenburg ein— getragene, zu Schöneberg helegene Grundstück. Fläche 6,24 a. Mindeft⸗ gebot 800 S Für das Meistgebot von 80 00 ½ wurde der Dr. jur. Ernst Heller zu Berlin, Behrenstr. 38, Ersteher. Ferner das im Grundbuch von Schöneberg Band 30 Blatt Nr. 1197, auf den Namen des Bauunternehmers Rudolf Neumann zu Charlotten— burg eingetragene, zu Schöneberg belegene Grundstück. Fläche 6,49 a, Mindestgebot 150 0 Für das Meistgebot von 84 000 S wurde die Actiengesellschaft Baugesellschaft Bellevue zu Berlin“, Taubenstr. 32, Ersteherin.

Das Uebereinkommen wegen der argentinischen aus— wärtigen Anleihen stellt, wie ein Londoner Telegramm des ·»W. T.. B.“ meldet, folgende Punkte fest: Die argentinische Regie⸗ rung überweist vom 12. Juli 1895 bis zum 12. Juli 1898 eine Summe von l1 565 000 Pfd. Sterl. jährlich in Kassa an die Bank von England zur Vertheilung durch das Rothschild. Comité gemäß der zwischen dem letzteren und den Bondsinhabern getroffenen Vereinbarung. Vom 12. Juli 1898 bis zum 12. Juli 1899 überweist die argentinische Regierung an die Bank von England den vollen Betrag der Zinsen für das genannte Jahr. Auf die sodann aufgeführten vierzehn An— leihen werden bis zum 12. Januar 1901 die Zinfen wie zuvor an die mit dem Schuldendienst betrauten Bankhäufer gesandt. Vom 12. Ja⸗ nuar 1901 ab wird die Amortisirung dieser Anleihen wieder auf⸗ genommen. Falls die sechsprocentige Fundirungsanleihe vom Jahre 1891 über den von dem Finanz-Minister . Betrag hinaus , . so wird das hierdurch bedingte Mehrerforderniß besonders remittirt.

Das „Centralblatt für die Textil⸗Industrie“, heraus⸗ egeben und redigirt von Friedrich Schulze in Berlin, hat in der

tr. 27 vem 4. Juli folgenden Inhalt: Ueber die Preisgestaltung der Baumwolle. Weberei: Schützenbremsung für mechanische Web⸗ stühle. Färberei und Druckerei: Seiden Imitationen. Doppel⸗

k— 5 Drug maschine. Ueber die Wirkung einiger organifchen

äuren auf Baumwolle. Aus dem Patentamt. Gebrauchs⸗ muster⸗Anmeldungen: Vertheilkorb aus fein durchlöchertem Material für Schleudermaschinen. Aus Stahlblech aus einem Stück hergestellte Litze für mechanische Webstühle. Vorrichtung für mechanische Web⸗ stühle zum Zusammenstellen und Verweben der Blocks (Kettentheile) der Sectional⸗Zettelmaschine. Zum Entschnüren nicht mehr gebrauchs⸗ fähiger Jacquard-Karten dienende Maschine. Webeblatt, bel welchem die Nietstäbe auf breiten, glatten Stahlschienen liegen, die auf die a , gelegt sind. Vorgedruckte Muster auf Canevasstoff zur

andknüpferei. Quastenaufsätze und Schieber für Gardinen. und ,, sowie andere Posamentenartikel in zu dem Möbel tilgerechten Ausführungen. Hubvorrichtung an selbstthätigen Abzugs⸗ scheiben für Rundwirkmaschinen. Zungennadeln für Strickmaschinen mit eigenthümlich gekröpftem Schaft und Fuß. Schnurförmige Decorationsartikel, deren Kern aus Strohgeflecht, welches mit Posa⸗ menten, wie Schnur, Band, Litze. Chenille 2c. spiralfömig um— schlungen oder umsponnen wird. Cottonwirkstuhl mit Preßmuster apparat. Sprechsaal. Deutsche und ausländische Patente. Verdingungen. Rundschau. Marktberichte. Berliner Conferc⸗

tionsbericht. Aus der Damenmäͤntelbranche. Letzte Marktberichte.

Neu eingetragene Firmen. Letzte Nachrichten 3c.

Magdeburg, 4. Juli. (W. T. B.) Zugckerbericht Kornzucker excl., von 92 , 0. —, Kornzucker excl., 83 o, Rendemenz == Nachproducte excl., 75Ho /o Rendement 15,70. Ruhig. Bret— raffinade JI. 31,0090. Brotraffinade II. 30,75. Gem. Rafsinade mit Faß 3050. Gem. Melis J. mit Faß 30, 25. Ruhig. Rohzucker I. Produet Transito f. a. B. Hamburg pr. Jul 18,55 Gd., 18.50 Br., pr. August 18525 Gd, 18573 Br., pr. Seytember zei, Gd., 17,45 Br., pr. Oktober ⸗Dezember 15,325 Gd., 5, 30 Br.

uhig.

Leipzig, 4. Juli. (W. T. B.) Kammzug-Termin« handel. La Plata Grundmuster B. per Juli 3, 65 „e, per August 37 46, ver September 3,70 S6, per Oktober 3.70 . per November 372 „, per Dezember 3,75 M, per Januar 3,75 M, ver Februar 3,77 M, per März 3, 8 *, ver April 3,80 M, per Mai 3, 89 6, per Juni —. Umsatz 30 000 kg.

Bremen, 4. Juli. (W. T. B.) (Börsen · Schlußbericht.) Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum, Börse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loco 475 Br. Baum⸗ wolle. Matt. Upland middling, loco 42 3. Upland, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin ⸗Lieferung, pr. Juli 41 3, pr. August 414 3, pr. September 42 3, pr. Oktober 426 3, pr. November 435 I, pr. Dejember 427 53. Schmalz. Ruhig. Shafer Z, Wilcor 50 , Choice Grockry Z, Armour 50. , Cudahy A,. Rohe C Brother spure) 505 , Fairbanks 414 43. Speck. Ruhig. Loco Short clear middl. 545. Ta hack. 12 Fässer Kentuckv, 400 Packen Sumatra, s92 Packen St. Felix 700 Packen Jara Wolle. Umsatz 178 Ballen.

London, 4. Juli. (W. T. B.) Wollauction. Preise fest, unverändert.

An der Küste 21 Weizenladungen angeboten.

5s „o Japagzucker loco 203 stetig, Rüben Rohzucker loco 183 stetig. Chile Kupfer 455, per 3 Monat 4533.

5. Juli. (W. T. B.) Donnerstag, den 6. Juli, bleibt die

Fonds börse geschlossen.

Manchester, 4. Juli. (B. T. B.) 12r Water Taylor 6, z30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 63, 30r Water Clayton 73, z3?r Mock Brooke 71, 40r Mayoll 74, 40r Medio Wilkinson 83, 32r Warpcops Leeg 71, 36 r Warpcoptß Rowland 773, 35r War coys Wellington 8k, 40r Double Weston Sz, 60r Double courant Qualität 11, 32 116 Jarts 162016 grey Printers auz 32r / Cor 165. Stetig.

St. Peters burg, 4. Jul. (K. T. B) markt. Talg loco 58,0), pr. August —, Roggen loco 8,10, Hafer loco 5,60, Hanf

Producten⸗ Weizen loco 11,00, 44,00. Leinsaat loco

die Dezinfection der getragenen Effeeten und der schinutzigen Wäsche der Passagiere und der Schiff smannschaft dort stattgefunden hat, zum

15,00. Frisch. . Am sterdam, 4. Juli. (W. T. B.)

good ordinary H2. Bancazinn 543.

Java Kafse

ö

Verkehrs ⸗Anstalten.

Am Sonntag, 9. Juli, kommt ein Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen von Berlin nach Coswig i. Anhalt 9 von Wörlitz) und Dessau zur Beförderung. Der Zug fahrt 6.25 Vorm. vom Bahnhof am Askanischen Watz ab und trifft in Coswig. S,. 57, in Dessau 35 Vorm. ein. Die Rückfahrt ist am 9. Juli nur mit dem Sonderzuge 105 Abends aus Dessau, 129 Nachts in Berlin zulässig, dieselbe kann aber auch erst am 109. Juli mit sämmtlichen Personenzügen angetreten werden. Der letzte am 10. zur Benutzung mit Sonderzugfahr— karten gültige Personenzug von Dessau, welcher in Wittenberg An— schluß nach Berlin hat, fährt von Dessau 6,17 Nachm, von Coswig 6,50 Nachm. ab. Die Benutzung von Schnellzügen ist gänzlich aus= geschlossen. Fahrkarten zu 5 6 für die IJ. und 3 M für die III. Klasse, für Hin⸗ und Rückfahrt gültig, werden am Sonntag früh von den Bahnhofs⸗Fahrkarten⸗Ausgabestellen hier, Askanischer Platz und in Groß⸗Lichterfelde sowie auch schon vorher im Bureau dez Invalidendank, Markgrafenstraße 51 a, verausgabt.

Die Betriebseinnahmen der Ostꝑreußischen Südbahn im Juni 1893 betrugen nach vorläufiger Feststellung im Personenverkehr 91 647 S, im Güterverkehr 175 415 S, an Extraordinarien 14 200 Mνν., jusammen 281 262 1, darunter auf der Strecke Fisch⸗ hausen Palmnicken 4547 M, im Juni 1892 proviforisch 261 0351 , mithin gegen den entsprechenden Monat des Vorjahre mehr 20 231 MS, im ganzen vom 1. Januar bis 30. Juni 1893 1L 681 790 6 sprovisorische Einnahme aus russischem Verkehr nach russischem Stil), gegen provisorisch 1451 150 ½ im Vorfahre, mithin gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres mehr 230 640 (, gegen definitiv 1 544 157 S im Vorjahre, mithin mehr 137 633 0

Der Postdampfer . Ob dam * der Nieder ländisch⸗Ameri⸗ kanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft ist am 3. Juli in New-York angekommen.

Bremen, 5. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Frankfurt“, nach dem La Plata bestimmt, ift am 3. Juli Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Post— dampfer Weser“ ist am 3. Juli Abends von New-⸗Jork nach Neapel abgegangen. Der Reichs- Postdampfer Oldenburg“ hat am 3. Juli Nachmittags die Reise bon Genua) nach Neapel fort⸗ gesetzt. Der Postdampfer Amerika“ ist am 4. Juli Vormittags auf der Weser“ angekommen. Der Schnelldampfer Elbe“ und der Postdampfer München“ sind am 4. Juli Morgens in New—⸗

Vork angekommen.

Wien, 4. Juli. (W. T. B) Ausweis der österreichi sch⸗ unggrischen Stagtsbghn (österreichisches Netz) vom 1. bis 20. Juni 19659 293 F, Mehreinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 74 129 Fl.

5. Juli. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 23. Juni bis 29. Juni 824 0586 Fl., Mehreinnahme 23 117 Fl.

Triest, 3. Juli. (W. T. B.) Der Lioyddampfer Elektra“ ist, von Konstantinopel kommend, gestern Nachmittag hier eingetroffen.

London, 3. Juli. (W. T. B.) Der Union-Dampfer Scott! ist gestern auf der Heimreise von Madeira abgegangen.

43. Juli. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer Roslin Castle“ ist heute auf der Heimreise in London angekommen.

Theater und Musik.

Im Kroll'schen Theater giebt morgen in der Oper Die Perlenfischer⸗ die Coloratursängerin Fräulein Frank die neulich von Frau Sembrich gesungene Rolle der Leila. In A Santa Lucia singt am Sonnabend Fraͤulein Wenzel die von Signora Bellincioni zu so glänzender Geltung gebrachte Rolle der Rofella, während Herr Aranyi die von Signor Stagno gegebene Partie des Ciccillo über⸗ nimmt. Die Oper „A Santa Lucia“ wird wie früher durchweg in italienischer Sprache gesungen.

Mannigfaltiges.

In Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers fand, wie wir der Nat⸗3. entnehmen, am Montag Abend in der Glocken ö von Gustav Collier zu Zehlendorf der Guß der heiden Glocken für die Kapelle im Kaiserlichen Jagdhaus. Etablissement Rominten statt. Die beiden Glocken sind auf H und Fis ab- gestimmt. Sie tragen als Inschrift das Bibelwort der Weihnachts⸗ botschaft „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen! Darunter fleht man das Königliche Wappen und die Initialen W. R.

Offene Pferdebabhnwagen mit breiten Glaswänden sind, wie die „Tägl. Rundsch.' berichtet, jetzt bei der Großen Berliner Pferdebahn auf der Linie Küstriner Platz Zoologischer Garten in den Verkehr gestellt. Die Schutzwände befinden sich an beiden Schmalseiten des Wagens. Durch diese Neuerung soll der lästige Zug verhindert werden.

Danzig, 4. Juli. Die Stadtverordneten⸗Versamm— lung bewilligte laut Meldung des W. T. B. heute für die durch das Brunnenunglück betroffenen Einwohner von Schneidemühl einstimmig den Betrag von 1000 4

Posen, 4 Juli. Seine Majestät der Kaiser hat, wie die „N. Pr. 3.“ erfährt, für die Nothleidenden in Schneide mühl ein Gnadengeschenk von zo(00 M aus Allerhöchstseiner Privat⸗ schatulle gespendet.

Meißen. Ueber die Festlichkeiten aus Anlaß des 350 jährigen Jubiläums der Fürsten⸗ und Landesschule St. Afra wird dem. W. T. B.“ weiter berichtet; Am Dienstag Vormittag fand ein Festaetus statt, welchem Seine Majestät der König Albert und die Minister von Seydewitz, von Metzsch und von gott Winne beiwohnten. Der Fultus-Minister von Seydewitz überbrachte der Landesschule die Glückwünsche der Regierung. Der Rector der Schule Hr. Peter gab eine geschichtliche liebersicht. Den darauf sol— genden Turnübungen wohnte der König ebenfalls bei; Seine Majestãt besuchte alsdann auch den Speisesaal und leerte ein Glas auf das Wohl der Anstalt. Um 3 Uhr Nachmittags folgte die Festtafel der alten Afraner.

Wien, 4. Juli. Infolge falschen Feuerlärms entstand, wie W. T. B. meldet, heute Nachmittag im Stefansdom, woselbst 4000 Wallfahrer versammelt waren, eine Panik, bei welcher zwei Personen schwer und sechs leicht verletzt wurden.

London, 4. Juli. In dem Kohlenbergwerk Thornhill in der Nähe von Dewsbury fand einer Meldung des . W. T. B.“ zufolge heute Nachmittag eine Explosion statt, wobei 145 Berg⸗ leute verschüttet worden sind. Bisher wurden 4 Leichen aufgefunden. Da der Stollen der Grube in Brand gerathen, ist es nicht möglich, die Rettunggarbeiten fortzusetzen. Man befürchtet, daß sämmtliche Arbeiter, welche sich in der Grube befanden, ums Leben gekommen sind.

Athen. Am 2. Juli wurde, wie der „Köln. Z. berichtet wird, in Gegenwart der Minister und eines zahlreichen Publikums das erste Wasser in den neu erbauten Kangl von Korinth eingelassen; die Einweihungsfeier mit der Durchfahrt von Schiffen foll am 16. 8. M. stattfinden.

New Orleans, 5. Juli. Infolge eines Dammbruchs sind, wie „H. T. B.“ meldet, weite Gebiete am Miffisfippi über⸗ schwemmt und zehn Personen ertrunken.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

MF 158.

1. Untersuchungs · Sachen.

2. Aufgebot, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts, 29. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen c. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

zweite Beilage

Berlin, Mittwoch, den 5. Juli

Deffentlicher 2cnzeiger.

6. k J. Erwerbs und Wirt 8. Niederlassung ꝛc. von 3. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1893.

ften auf Aktien u. Aktten⸗Gesellsch. schafts⸗Genossenschaften.

echtsanwälten.

I) Untersuchungs⸗Sachen.

letz Steckbriefs⸗ Erledigung. Die hinter den nachgenannten Perfonen: 1) dem Barbier Friedrich Wilhelm Felsmann, geboren am 18. Juni 1851 zu Girlachsdorf, Kreis Bolkenhain, ) dem Pferdeknecht August Heinrich Klose, geboren am 160. August 1851 zu Zirlau, Kreis Schweidnitz, 3) dem Karl August Ansorge, geboren am 8. Januar 1854 zu Ober⸗Arngdörf, Kreis Schweidnitz, wegen Umgehung des Militär. dienstes von dem ehemaligen Königl. Kreisgericht Schweidnitz unter dem 13. Dezember 1875 in Nr. 302. 10. Januar 1377 in Nr. 17, 21. November 1877 des öffentlichen Anzeigers erlassene Strafvollstreckungs⸗ Reguisition ist erledigt. Nx. 16175. Schweidnitz, den 28. Juni 1893. Der Erste Staatsanwalt.

21573 ö

t In der Privatklagesache Wolff wider Kronowith und Gen. 145 B. 576. 92 ist der Kaufmann Wilhelm Kronowith, geboren am 19. Januar 1855 zu Szeko, mosaisch, ungarischer Staatsangehörigkeit, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, durch rechtskräftiges Ürtheil des unterzeichneten Gerichts vom 26. Oktober 1892 wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 50 fünfzig Mark, im Nichtbeitreibungsfalle für je 10 zehn Mark zu 1 einem Tage Gefängniß verurtheilt worden.

Alle Gerichtsbehörden des Deutschen Reichs werden ersucht, gegen den 3c. Kronowith im Betretungsfalle die Zwangsvollstreckung in Höhe von, 509 „S vorzu⸗ nehmen eventuell die substituirte Freiheitsstrafe von 5 Tagen Gefängniß zu vollstrecken und zu den obigen Acten Nachricht gelangen zu lassen.

Berlin, den 277. Juni 1893. .

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 145. Kuttner.

215761 t Offene Strafvollstreckungs⸗Requisition.

Die Heerespflichtigen:

I) Friedrich Wilhelm Ernst Nölte, Retzow am 10. März 1857,

2) Ferdinand Franz Emil Grunom, Warsow am 21. Mai 1857,

3) Friedrich Wilhelm Aalborn, geb. zu Pritzerbe am 27. März 1857,

4) Albert Hermann Gustav Gärtner, geb. zu Brandenburg am 22. September 1857,

5) Theodor Heinrich Paul Lück, geb. zu Golm am 8. Juli 1858, .

sind durch vollstreckbares Urtheil der Strafkammer des hiesigen Königlichen Landgerichts vom 18. März 1881 wegen Verletzung der Militärpflicht je zu einer Geldstrafe von 180 ½, welcher für je nicht bezahlte 6 M ein Tag Gefängniß substituirt ist, verurtheilt worden. Es wird ersucht, von den vor— gedachten Angeklagten, wo sie betroffen werden, die Geldstrafe im Wege der Zwangsvollstreckung beizu⸗ treiben, im Unvermögensfalle die substituirte Frei⸗ heitsstrafe zu vollstrecken und hierher zu den Unter suchungsacten wider Nölte und Genossen 22. 81. Mittheilung zu machen.

Potsdam, den 21. Mai 1893. Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht.

geb. zu geb. zu

21574] Strafvollstreckungs⸗ Erledigung.

Die unter dem 22. Februar 1876 in Nr. 61 des Deutschen Reichs- und Kgl. Preuß Staats⸗Anzeigers pro 1876 von dem ehemaligen Königlichen Kreis gericht zu Schweidnitz hinter dem Schlossergesellen Paul Geerg David Gröger aus Schönau erlassene Stra fvollstreckun gs Regquisstion ist erledigt. Nr. 240 76.

Schweidnitz, den 28. Juni 1893.

Der Erste Staatsanwalt. 215765 Strafvollstreckungs Erledigung.

Die unter dem 6. April 1875 in Nr. 1602 resp. Al. Nopember 1877 in Nr. 287 des Deutschen Reichs Anzeigers u. Königl. Preuß. Staats. Anzeigers . dem ehemal. Königl. Kreisgericht zu Schweidnitz

inter

L. dem Schuhmacher Johann Karl Wilhelm Dreiplatz, geb. am 15. Mai 1850 zu Kratz kau, Kreis Schweidnitz,

2) dem Johann Karl Schön, geb. am B. August 1851 zu Neudorf, Kreis Schweidnitz,

3) dem Karl Auguft Kiimmer, geb. am 2. September 1852 zu Mörschelwitz, Kreis ö 1 Gustzn ielsch

4) dem Karl Gustav Hielscher, geb. am 7. Mai 1853 in Peterwitz, Kreis Car fen

6) dem Arbeiter Karl August Köhler, geb. am 9. August 1853 in Säbischdorf, Kreis Schweidnitz,

6) dem Gottlieb Heinrich Berthold Ritter, geb. am 16. Februar 1853 in Schweidnitz,

7) dem Joh. Karl Wilh. Kretschmer, geb. am 13. Oltober 1854 in Ober⸗Kunzendorf, Kreis Schweidnitz,

8) dem Arthur Max Eduard Steinel, geb. am 19. Februar 1864 in Schweidnitz.

erlassene Strafvollstreckungs ⸗Requisition ist er— ledigt. Nr. 413/74.

Schweidnitz, den 28. Juni 1893.

Der Erste Staatsanwalt.

Il4479 Oeffentliche Ladung.

Die nachgenannten Personen:

Hermann Otto Kunze, am 31. Januar 1869 zu Lauchstädt, Kreis Friedeberg R. M., geboren, zu= 6. fan Neu⸗Külücken, Kreis Arnwalde, aufhaltsam gewesen,

2 Julius August Robert Griese, am 24. August

geboren, zuletzt zu Alexandersdorf, Kreis Lands⸗ berg a. W., aufhaltsam gewesen, .

3) Franz Adolph Oehlschläger, am 5. Januar 1869 zu Schlanow, Kreis Friedeberg N. M., ge⸗ boren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen,

4) August Albert Koplin, am 31. August 1869 zu Wugarten, Kreis Friedeberg N. M., geboren, zu⸗ letzt dort aufhaltsam gewesen, . 5) Johann August Marten, am 29. Juli 1870 zu Woldenberg, Kreis Friedeberg N.⸗M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen, ö 6) Friedrich Karl Hermann Thiem, am 5. März 1868 zu Eschbruch, Kreis Friedeberg N.⸗M., . boren. zuletzt in Militzwinkel, Kreis Friedeberg N. M., aufhaltsam gewesen, . 3 August Heinrich Eduard Bautz, am 4 Juni 1869 zu Neu⸗Anspach, Kreis Friedeberg N. M., ge⸗ boren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen.

8) lg inn. Emil Reinhold Fenske, am 23. August 1869 zu Liependorf, Kreis Friedeberg N. M. geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen, . 9) Ferdinand Kumbier, Knecht, am 9. März 1865 zu Petershütte⸗Neulibork in Rußland geboren, zuletzt zu . Kreis Friedeberg N.⸗M., aufhaltsam ewesen,

. 10) Karl Ludwig Schulz, am 23. Oktober 1866 zu Büssow, Kreis Friedeberg N. M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam e . ö

1) Karl Emil Dietrich, Bäcker, am 20. Januar 1867 zu Friedeberg N. M., Kreis Friedeberg N. M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen⸗

17) Johann August Höft, am 19. Oktober 1868 zu Steinhöfel, Kreis Friedeberg N. M., geboren, zu⸗ letzt dort aufhaltsam gewesen,

1) Wilhelm Hermann Friedrich Ballstaedt, am 28. Januar 1859 zu Büssow, Kreis Friedeberg N. M. geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen,

14 Ernst Emil Ferdinand Bahr, am 7. . 1869 zu Blumenfeld, Kreis Friedeberg N. M., ge⸗ boren, zuletzt zu Büssow, Kreis Friedeberg N.⸗M., aufhaltsam gewesen, -

5. Karl Friedrich Wilhelm Fiedler, am 265. Oktober 1869 zu Braunsfelde, Kreis Friede⸗ berg N. M., geboren, zuletzt zu Falkenstein, Kreis Friedeberg NM. aufhaltsam gewesen,

16 Wilhelm Friedrich Ferdinand Heschke, am 25. September 1869 zu Büssow, Kreis Friedeberg N.⸗M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen,

17) Karl August Wilhelm Lauge, am 19. ö bruar 1869 zu Dolgen, Kreis Friedeberg N. M. geboren, zuletzt zu Schönrade, Kreis Friedeberg N.-M., aufhaltsam gewesen,

18) Hermann Otto Franz Lenz, am 22. Sep— temper 1869 zu Büssow, Kreis Friedeberg N. M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen,

19) Karl Gustav Meyer, am 7. Dezember 1869 zu Lichtenow, Kreis Friedeberg N. M., geboren, zu⸗ letzt dort aufhaltsam gewesen,

20) Gustav Heinrich Pahl, am 19. Oktober 1869 zu Seegenfelde, Kreis Friedeberg N. M., ge⸗ boren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen,

al) Karl Friedrich Polsfuß, am 7. Dezember 1869 zu Blumenfelde, Kreis Friedeberg N. M., ge⸗ boren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen, ;

22) Karl August Wustrack, am 9. März 1869 zu Büssow, Kreis Friedeberg N. M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen, .

23) Paul Otto Richard Bachmann, am 30. Ja⸗ nuar 1870 zu Gottschimmerbruch, Kreis Friede berg N. M. geboren, zuletzt dort aufhaltsam ge⸗ wesen,

24) Hans Belander, am 8. April 1870 zu Schönrade, Kreis Friedeberg N. M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen,

26) Karl Hermann Gottlieb Neumann, am 19. April 1870 zu Breitenstein, Kreis Friede⸗ berg N. M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam ge⸗ wesen,

26) Ernst Friedrich Schmoldt, am 20. Fe⸗ bruar 1870 zu Büssow, Kreis Friedeberg N. M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen,

27) Karl Friedrich Wilhelm Siepelt, Arbeiter, am 5. Juni 1870 zu Gurkowm, Kreis Friedeberg N. M. geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen, ;

28) Friedrich Wilhelm Völker, am 15. Ja⸗ nuar 18709 zu Büssow, Kreis Friedeberg N.⸗M., ge⸗ boren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen,

29) Franz Hermann Gustav Weiland, am 8. Fe⸗ bruar 1870 zu Schönrade, Kreis Friedeberg N. M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen,

3 Karl Friedrich Wilhelm Wörpel, am &. Dezember 1870 zu Friedeberg N. M. Kreis n N. M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam gewesen,

31) Leopold Richard Theodor Zander, Arbeiter, am 22. Juli 18706 zu Eichwerder, Kreis Friede⸗ . N. M., geboren, zuletzt dort aufhaltsam ge⸗ wesen,

32) Ernst Max Brietzig, am 5. Juli 1870 zu Groß · Schönfeld, Kreis . geboren, zuletzt zu Kragzen, Kreis Soldin, aufhaltfam gewesen,

3) Karl Friedrich Löhneifen, am 6. Dezember 1872 zu 5 Kreis Greifenhagen, geboren, zuletzt n roß⸗Mantel, Kreis Königsberg N. M., aufhaltsam gewesen,

3c) Ernst Friedrich Wilhelm Panzer, am 30. Sep⸗ tember 1872 zu Sandow, Kreis Pyritz, geboren, zuletzt zu Arnswalde N. M., Kreis Arnswalde N. M., , . , g ;

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehen⸗ den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er⸗ laubniß das Bundesgebiet e zu haben oder nach erreichtem er g, en Alter sich außerhalb des Bundesgebietes 6. i. Vergehen gegen §S 140 Nr. 1 Str. G. B. Dieselben werden auf den 8. September 1893, Vormittags 9H uhr,

1870 zu Gottschimmerbruch, Kreis Friedeberg N. M.,

zu Landsberg a. W. zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 5 472 der Strafprozeßordnung von den Herren Civilvorsitzenden der Ersatz⸗ Commissionen zu Friedeberg N⸗M., Greifenhagen und Pyritz über die der Antlage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. J. 218/95. .

Landsberg a. W., den 19. Mai 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

21743 Zwangsversteigerung. . : Im ö der Zwangzvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Niederbarnimschen Kreise Band 95 Blatt Nr. 3516 auf den Namen des Klempnermeisters Max Schweichler hierselbst eingetragene, nach dem Kataster Rostockerstraße Nr. 19 belegene Grundstück am 27. September 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., Parterre, Saal 36, ver⸗ steigert werden. Das Grundstück ist mit 1,89 Reinertrag und einer Fläche von 8,05 a nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Abschätzungen und andere, das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie beson⸗ dere, Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden ö die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ tehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei el lng des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 27. September 1893, Nach⸗ mittags Lz Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, vertündet werden.

Berlin, den 30. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85.

21742 Zwangsversteigerung. J

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Louisenstadt Band 65 Nr. 3118 auf den Namen des Tischlermeisters Rudolf Weise, jetzt im Konkurse befindlich, und des Glasermeisters Otto Grigoleit hierselbst zu gleichen Rechten und Antheilen eingetragene, in der Köpnickerstr. Nr. 22 belegene Grundstück am 30. August 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Fluͤgel C., Parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 12700 6 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Aus- zug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige . und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebend, Flügel D., Zimmer 41, ein⸗ gesehen werden. Alle Realberechtigten werden auf. gefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Be⸗ trag gus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht herverging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab— gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ treibende Gläubiger n, n,. dem Gerichte glaub haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Fest⸗ stellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Hr hein des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Gigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden . vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bejug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am XO. August 1893, Nachmittags 12 Uhr, an Gerichtsftelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 1. Juli 1885.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 85.

21682

Zum Zwecke der Zwangsversteigernng des dem Architekten C. Bester kehr gen hieselbst auf dem w Sonnencampe belegenen Ackerstücks Nr. 110 C. HB. mit dem darauf erbauten Wohnhause Nr. 738 D. * zum Verkauf und zur endlichen Regulirung der

erkaufsbedingungen Termin auf Sonnabend, den 18. September 1892, Vormittags 11 Uhr, und zum Ueberbot auf Mittwoch, den 11. Oktober ES92z, Vormittags KRI Uhr, und endlich zur

tember 1893, Vormittags EI Uhr, vor dem

unterzeichneten Gerichte an.

Neubrandenburg, den 27. Juni 1893.

Großherzogliches Amtsgericht. Abtheilung J. 5 .

(14560 Aufgebot. Der Grundbesitzer Jacob Miech zu Klein-Piecki, vertreten durch den Justiz Rath Kleine ju Inowrazlaw, hat das Aufgebot der Actie Nr. 8365 uber 500 6, der Actienzuckerfabrik Kruschwitz incl. Dividenden⸗ schein pro 1889/90 beantragt. Der unbekannte In⸗ haber dieser Actie wird aufgefordert, spätestens in dem am 3. Januar 1894, Mittags 12 Uhr, Zimmer Nr. 4, vor dem unterzeichneten Gericht an— beraumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Actie vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung derselben erfolgen wird. JInowrazlam, den 25. Mai 1893.

Königliches Amtsgericht.

15062 Aufgebot. Die ledige Anna Maria Theresia Schimpe zu Neisse, die Wittwe des Felix Alexander Pierer, Henriette, geb. Heidemann, zu Kowno in Rußland, haben das Aufgebot:

zu 1: der H. Nr. 5628 F. Nr. 14 383 der Frankfurter Lebens Versicherungs⸗Gesellschaft zu Frankfurt a. M., lautend über die Summe von 200 Thalern, ausgestellt am 25. April 1873 auf den Namen des Bäckermeisters Franz Schimpe zu Neisse, geb. am 21. Februar 1825, als Versicherungs⸗ nehmer, zu 2: der Police Nr. 30 147 der Providentia, Frankfurter Versicherungs. Gesellschaft zu Frankfurt a. M., lautend über die Summe von 1000 Thalern, ausgestellt am 18. April 1874 auf den Namen des Felix Alexander Pierer. Seilermeisters in Kowno, geb. am 17. Dezember 1825, als Versicherungs⸗ nehmer, —̃ beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 20. Dezember 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 29, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Frankfurt a. M., den 20. Mai 1893.

Das Königliche Amtsgericht. IV.

7137 Aufgebot.

Der Rechtsanwalt Schmeidler zu Liegnitz als Be⸗ vollmächtigter des Fräulein Louise Stiller dafelkst, hat das Aufgebot der angeblich verloren gegangenen Police der Berlinischen Lebensversicherungsgefellschaft Nr. 15 995 vom 18. Oktober 1856 über 500 Thlr. (1500 Æ), lautend auf das Leben des Kreig⸗ Gendarmen Franz Robert Stiller zu Guben, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 17. No⸗ vember 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Höf, Flügel B part. Saal 32, anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Berlin, den 25. April 1893.

Das Königliche Amtsgericht J. Abtheilung 82.

21681 Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender Fundsachen:

I) des von Gustax Oppermann, in Firma R. F. Liedtcke, in seinem Geschäftslocale Unter den Linden 12 gefundenen Fünfzig · Mark Scheins,

2) der von dem Arbeiter Marchewka am 6. Ja⸗ nuar d. J. in der Schönebergerstraße gefundenen ca. 2 Ctr. Eisenblech,

3] des dem G. Schilke hier, Ritterstraße 115, am 93. März d. J. zugelaufenen großen, rothbraunen Hundes mit schwarzem Kopf und grauer Brust,

4) der von dem Gefreiten Reis hier am 5. Ok— tober v. J. in der Bendlerstraße gefundenen Perl⸗ Nadel mit Brillanten, .

5) der von dem Polizei⸗Wachtmeister Maletz hier am 11. Januar d. J. in der Königin⸗Augusta⸗ Straße gefundenen goldenen Chatelainkette mit Berloque,

6) der von dem Schutzmann Wallrath hier in der Nacht vom 19. zum 20. Juli 1892 in der Friedrich- straße gefundenen goldenen Damen⸗Cylinder Uhr,

7) der von dem Arbeiter Stappeubeck hier am 12. April d. J. auf dem Wege von der Ottostrche durch den kleinen Thiergarten zur Thurmftraße ge= 6 goldenen Damen Uhr (mit Nr. 32 379) und Kette,

8) des von dem Post-Hilfsboten C. Seidel am 26. Februar d. J. vor dem Hause Markgrafenstr. dl gefundenen Portemonngies mit 5 M 85 9,

9) des von dem Conrad Mendelsohn hier am 17. September v. J. in der Leipzigerstraße gefundenen

oldenen Armbandes aus drei zusammenhängenden Reifen mit drei Steinen,

10 der von dem Gustad Töpffer am 13. Januar d. J. vor dem Hause Bülowstraße 24 gefundenen goldenen Cylinder⸗Uhr, innen mit silberner Kapfel, nebst Schnur und Schlüssel, .

I) der von dem Portier Friedr. Ruffner im Hausflur des Hauses Röllnischer Fischmarit 6 am 10. oder 11. Januar d. J. gefundenen 28 Bände der Reuter'schen Werke, .

12) des von dem Lehrer C. F. Wieland hier vor dem Restaurant ven Jahn in der Landsberger Allee gefundenen, in Gold gefaßten Herren⸗Medaillone,

2 den Findern bezw. deren Vertretern be- antragt. ö.

Die Verlierer oder Eigenthümer dieser Gegenstän

Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das ge—⸗

vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts

dachte Grundstück auf Sonnabend, den L6G. Sep-=

werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den . Dezember 1893, Vormittags 111 Uhr,