1893 / 162 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

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auf dem Umfange der auf S

Theater und Musik. . Santa Lugiag- vpn Tasca wird morgen im

. Kroll'schen egter wiederholt. Herr Bötel tritt am Mitt⸗ woch zum zweiten Mal als Manrico in Verdis Troubadour? auf.

Mannigfaltiges.

Einem Bericht des Centr. Bl. der Baup.“ über die nach dem

Vortrag des Regierungs⸗Baumeisters Körber Die Columbische Welt⸗ ausstellung 18953. im wissenschaftlichen Theater der Urania in diefem Blatt schon einmal im März b. J. erwähnte interessante Stu fên? bahn auf der . in Chicago“ entnehmen wir die nachfolgenden Angaben. Die Bahn, welche bestimmt ist, dem Verkehr großer Volksmassen im Gebiet der Ausstellung zu dienen, ist auf dem Casino⸗ Peer, einem vom Ausstellungsplatz senkrecht in den Michigan ⸗See vorgestreckten, 780 m langen und 76 m breiten Hafen⸗ damm erbaut worden. Der Damm ist nlegeplatz für die Dampfer, welche den Verkehr zwischen der Ausstellung und den Hafenorten der eanadischen Seen sowie der Stadt Chicago selbst vermitteln. Er bildet einen rings am Umfang mit , befestigten Pfahlbau und ist abgedeckt mit einer 5 em starken, von 30 em starken Holmen ge⸗ tragenen Bohlenlage. Die Pfähle haben 33 bis 45 m Äbstand; in der Längsachse des Dammes, wo h die Stufenbahn befindet, sind vier . enger gestellt. Der Abstand beträgt hier nur 1,2 m von Mitte zu Mitte Y. Die . e der ganz mit Wagen besetzten Bahn beträgt 10i8 m. Neben der Wagenrelhe ist ein fester Fußsteig; die Wagen selbst tragen einen etwas a., liegenden schmalen beweglichen Steig und neben diesem einen zweiten, wiederum etwas höher liegenden und sich doppelt so schnell wie der vorhergehende bewegenden Steig mit ,. Die Breite der beweglichen Steige beträgt O81 und 15ů7I8 m. Auf dem langsamer fahrenden Steig befindet sich an der äußersten Kante eine Reihe bon Pfosten. Beim Aufsteigen geht der Fahrgast einen oder zwei Schritte neben einem folchen Pfosten her, bis er dessen Geschwindigkeit erreicht hat, legt die Hand darauf und tritt seitlich auf den . Steig, Hier schreitet er wiederum einen oder zwei Schritte vorwärts, legt seine Hand auf den ersten leeren 99 und tritt dann auf den zwelten Steig hinüber. Neben den Sitzen ist noch ein Spielraum von 25 em vorgesehen, um von einem Siß zum anderen . zu können. Die erste bewegliche Plattform ist feft mit der Achse des Wagenzuges verbunden, die zweite Plattform reitet

. laufenden Räderpaare; sie wird hier⸗ durch, da sich der jeweilig höchste Punkt der Laufräder doppelt so schnell bewegt wie die Achse selbst, doppelt so schnell fortbewegt wie die erste. Die Ausstellungsbahn hat, eingereccnet 10 eiserne Antriebwagen, 351 Wagen und ist mit einem n, . und ca. 5 Punkten mit Drehkreuzen versehen, zu denen die Fa rgäste auf kleinen Treppen gelangen. Fahrkarten werden nicht ausgegeben. Der festgesetzte einheitliche . . 40 9 betragen. Mehr als 7 Personen können gleichzeitig auf den Sltzpläͤtzen untergebracht und stündlich 32 900 . befördert werden, sodaß man mit keinem anderen Verkehrsmittel eine so 24 Volksmenge fortzu⸗ bewegen vermag. Die Wagen werden dur elektrische, von fest⸗ stehenden Maschinen gelieferte und mittels eines unter den Steigen, en, n, für die, Fahrgäste liegenden Drahtes den Triebwagen zugeführte Triebkraft in Bewegung . An der Bahn entlang i Druckknöpfe und Glocken angeordner, durch die man in der Lage ist, den Strom in der Kraftstatlon, von wo aus die Bewegung geregelt wird, jederzeit zu unterbrechen, um die endlose Wagenreihe fofort zum Stillstand zu bringen.

Ein öffentlicher Unterrichtscurs in der Gabelsberger— chen Stenographie für Herren und Damen beginnt Donnerstag, den 13. Juli, Abends 85 Uhr, in der Friedrichs⸗Werderfchen Sber—

Realschule, Niederwallstr. 12.

Die erste 6 der e n, en Abgabe von der Brutto⸗ Ginngahme der Großen Berliner? erde⸗Eisenbahngesell⸗ schaft, welche sich für das Betriebsjahr 1392 auf 1115 535 e be— ziffert, ist am 1. Juli d. J. mit 567 767 6 an die Stadt⸗Hauptkasse ö worden, ebenso die erste Hälfte der Pflasterrate für den⸗ selben Zeitraum mit 115 664 M

München, 9g. Juli. Der Deutsche Journalisten, und Schriftstellertag ist gestern Vormittag 97 Uhr mit einer Fest⸗ versammung im „Odeon“ eingeleitet worden, welcher Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig, die Minister Freiherr von Erailgheim und Freiherr von reülnest der Polizei- Director, der Bürger⸗ meister Borscht und die Vorstände des Gemeinde⸗Collegiums bei⸗ wohnten. Prinz Ludwig wurde bei seinem Erscheinen mit einer Fest⸗ fanfare begrüßt und richtete hierauf an den Regierungs- Rath Winter— nitz aus ien, den Präsidenten des Ausschusseß Viereck und den , Dr. Hirth huldreiche Worte. Sodann eröffnete

Prinz den Schriftstellertag mit einer Ansprache, in welcher er nach dem Bericht des W. T. T.“ hervorhob, daß bei Ueber⸗

nahme des Protectorats zwei Gründe Zunächst sei es der überaus anstalt g

der Journalisten und

die Welt mit den ultaten

was niedere Leidenschaften fördere. steller seien eng mit einander verbunden. nutzbringend zu lesen. lesen, mache einseitig. Journalistik habe überdies das Verdienst, ihr Deutschthum zu erhalten. um Nutzen des so weit verbreiteten ournalisten, und Schriftstellerstandes kommnete der Minister des Erster , . die Erschienenen gierung; eine

des Volkes mitzuwirken erheblichen Dienst zu Bürgermeister Borscht namens der Stadt. Der Vorsitzende des

leisten.

nehmer will kommen. Ehren- Präsident Seine Königliche Hoheit den Prinz⸗Rege

Jose ph, und von Wildenbruch-Berlin In der Nachmittagssitzung wurde ö ö genehmigt. Geschäftssitzung

stellertag einer Denkschrift an den Reichstag, betreffend die Copyright-⸗Bill

nächsten Congreß Minister des Hoheit der Prinz⸗Regent habe der Pen 5900 υς, gewidmet. Die schreiben an den . Dem bankett im Rathhaussaal wohnten etwa

anwalt Dr. Hofmann⸗München verlas die

und Schriftsteller, Winternitz⸗Wien der bayerischen Presse hervor.

Minister schloß mit einem 9 auf Hildebrandt⸗Berlin dankte den Münchener

ewesen, für welche ein 3. gearbeitet sei, das sich durch Beschaffung auf Grund von Beiträgen, sowie durch die Heranziehung der Beihilfe auch anderer Stände mittels Wohlthäͤtigke zeichne; der zweite Grund liege darin, daß

Cn fr für die gegenwärtige Zei und die ganze Menschheit ht , wisse. Sh e

sei dag Bewußtsein, für geistige Entwickelung und dadurch dem Der Zweite begrüßte die

WinternitzWien ein solches auf Seine Majestät den Vilhelm, Cordel⸗Berlin auf Seine Majeslät den Kaifer Franz

Versammlung

für ihn vorgelegen hätten.

humane Zweck der Pensiong⸗

gutes Statut aus⸗ der Geldmittel

itsveranstaltungen aus⸗ er die hohe Bedeutun

riftsteller machten

i Forschungen und

rer Erfahrungen bekannt; ihre Aufgabe sei das Streben nach Wahrheit. Aber erquicken und erheben solle die Literatur, und es uff. alles fern bleiben,

Journalisten und Schrift⸗ Es sei eine Kunst, Zeitungen

Nur ein Blatt oder Blätter einer Richtung zu Hochstehende würden durch die Zeitungslectüre vor Beein en durch ihre nächste ö Die deutsche

17 Millionen außerhalb des

Reichs lebende Deutsche mit dem Vaterland geistig zu verbinden und Möge die

ünchener Versammlung und einflußreichen deutschen ereichen. Hierauf bewill⸗

Innern Freiherr von . als

namens der bayerischen Re⸗

Henugthuung des Journalisten⸗ und Schriftstellerstandes

und Fortbildung Vaterlande einen Ehren ⸗Präsident Erschienenen sodann Comitès, Schmädel, legte

die Ziele der Pensionsanstalt dar und hieß die auswärtigen Theil⸗

ingg brachte ein Hoch auf nten aus, Regierungs⸗ Rath Kaiser

auf den Prinzen Ludwig. einstimmig das Statut In der heutigen

timmte der deutsche Journalisten, und Schrift⸗

Bundesrath und den der Vereinigten Staaten

von Amerika und die Reform des Urheberrechts, zu und beschloß, den im Jahre 1894 im Hamburg abzuhalten. Der nnern Freiherr von Feilitzsch theilte mit, Seine Königliche

sionsan stalt des Vereins beschloß ein Dank⸗ später abgehaltenen Fest⸗ 300 Personen bei, darunter

der General Intendant, der Polizei-Director und beide Bürgermeifter. Dr. Hirth München toastete auf das deutsche Schriftthum, Rechts⸗

eingegangenen Begrüßungs⸗

telegtamme,. Bürgermeister Brunner toastete auf die Journalisten

auf die Stadt München

und Kordel Berlin auf den Festausschuß. Der Chrenpräsident Minister Freiherr von Feilitzsch dankte namens des Ausschusses und hob die sympathischen Beziehungen der bayerischen Behörden zu . Der Schöpfung einer Pensionsanstalt bleibe das Wohlwollen der bayerischen Reglerung erhalten. Der

die mitwirkenden Frauen. Collegen. Für den Abend

waren Festvorstellungen in Aussicht genommen.

aag. Der vierte internationale Congreß gegen den Mißbrauch alkoholischer Getränke wird, der Soc. Corr. zufolge, unter dem Patronat der Köni in- Regentin der Niederlande und unter Ehrenpräsidentschaft des niederländischen Ministerg des Innern Tak van Poortvliet in den Tagen vom 16. bis 15. August 1893 im Haag stattsinden. Präsident des Organisatlons⸗ Comité ist Staats. Minister J. mskerk. Der officielle Empfang der Congreßtheilnehmer wird am 15. uf Abends 8 hr, durch den Bürgermeister im —; athhause er⸗ folgen. Die Sitzungen werden täglich zweimal, und zwar bon 8 und 15 Uhr an, im Gebäude für Kunst und Wiffenschaften, Zwarteweg 7, abgehalten werden. Bis jetzt haben sich etwa 360 Theil nehmer angemeldet. Die Eintheilung der Vorträge ist nach dreierlei Gesichtspunkten erfolgt, und zwar wird an erster Stelle über Den Alkohol in Beziehung zur Physiologie und Hygiene“, an zweiter Stelle üher -Die auf die freie Entschließung des Menschen wirkenden Mittel! und an dritter Stelle über „Die Zwangsmittel zur Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs! verhandelt werden. Bezüglich des ersten Punktes werden Dr. Dyce Duckworth, London, 8. P. Walburgh Schmidt, Amsterdam, A. Schmitz, Bonn, und Dr. A. Forel, Zürich, über den Einfluß des Alkohols auf den mensch— lichen Organismus, J. Grant Mills, London, über den Einfluß des Alkoholhandels auf die uncivilisirten Völkerschaften sprechen. Hr. A. Bär, Berlin, wird statistische Mittheilungen über die Sterb— lichkeit, Criminalität und Geisteskrankheit bei Alkoholikern geben. In der zweiten Abtheilung der Vortrage werden die verschiedenen Gesell= schaften zur Bekämpfung des Alkoholismus, die Mitarbeit von Kirche und Presse, die d r,, . die en nn. die Volkskaffee⸗ hallen, die Bekämpfung der Trinksitten, die Be teuerung alkoholischer Getränke, die Einwirkung auf die Jugend u. a. m. behandelt werden. Als Zwangsmittel werden die amerkkanischen ,, ,. die Maßregeln europäischer Staaten kee den Alkoholmißbrauch, die Alkohynlmonopole, das Licenz und Congessionswefen, endlich die Be— schränkung Trunksüchtiger in ihrer bürgerlichen Rechtssphäre zur Be sprechung gelangen.

Ne w-⸗Yor k, 8. Juli. Nach Meldungen des W. T. B.“ hat in der StAedt Pom eray (Jowaj am Donnerstag ein Eyklon ge— wüthet. Der dadurch verursachte Verlust an , , wird auf 53 geschätzt; außerdem sind 75 Personen lebensgefährlich und 156 schwer verletzt. 250 Häuser sind zerstört. Der Schaden wird auf 200 000 Dollars angegeben.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Danzig, 10. Juli. * T. B.) Wie die „Danziger

. meldet, ist der ehemalige Ober⸗Bürgermeister von inter heute Nacht 111 Uhr auf seiner

bei Kulm gestorben.

Posen, 10. Juli. (W. T. B.) Das große Stations⸗ n,, Bentschen ist heute Nacht vollständig nieder⸗ gebrannt.

Par is, 10. Juli. (W. T. B.) Ueber die Gründe der Zu ck— ziehung der Demission seitens des Finanz⸗Ministers Peytral wird gemeldet, daß der Präsident Carnof unter

esitzung Gelens

intendent Poetz.

liken Deutschlands wird in in Würzburg abgehalten werden.

Pisa, 9. Juli. W. T. B. unter den Arkaden eine Bom be. nicht verletzt.

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icht vom 10. Juli, r Morgeng.

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red. in Millim. 8 40R.

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Stationen. Wind. Wetter.

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fanden,

Temperatur Tin ? Cel 50 G.

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3 Regen heiter Dunst bedeckt heiter heiter Dunst

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hatten Gewitter.

Kopenhagen. in . ;

6 . t Petersburg

34 Grad.

den Lofoten ausgebreitet hat. ist die Luftdruckvertheilung sehr gleichmäßig und dem— entsprechend die Luftbewegung sehr schwach und aus variabler Richtung. über Mecklenburg und dürfte in ihrer Umgebung demnächst Veranlassung zur Gewitterbildung geben. In Deutschland, wo stellenweise Regenfälle statt⸗ namentlich in den südlichen ist das Wetter warm, im Norden messt heiter, im Süden meist trübe.

Ueber Central Europa Eine flache Depression liegt

ebietstheilen,

Kiel, Hamburg und Bamberg In Hamburg lich gestern die

Temperatur auf 39, in Bamberg auf Il, in Chem⸗ nitz auf 32, in Berlin auf 33, in Magdeburg auf

Deutsche Seewarte.

Moßkau ... bedeckt

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work, Queens; town... wolkig Cherbourg wolkig H wolkenlos . heiter mburg .. ! heiter winemünde halb bed. i)

Neufahrwasser wolkenlos Memel...

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halb bed. Im Park: Gro

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still woltig 9 . ) Gestern Vor und Nachmittags Regen.

; ern mehrmals kurze Regen. I Nachts Ge—⸗ witterregen.

Kapellmeisters des Friedrich

3 w Ses

Illumination. sind geöffnet.

* Fest.

*

Theater ⸗Anzeigen.

Friedrich Wilhelmslädtisches Theater. Chausseestraße 25.

Dienstag: Neu einstudirt: Die schöne Helena.

Qperette in 3 Acten von Meilhac und Halévy.

sch von J. Hopp. Musik von Jacques Offen⸗ wollenlogs 1 bach. unn n. n ö

es Doppel⸗ Concert, ausgeführt

von der Berliner Concert⸗Kapelle, unter Leitung des errn Guthschmidt, und dem Orchester ilhelmstädtischen Theaters, unter Lei⸗ tung des Concertmeisters treten des Damen, Terzetts Sylvia, der Soubrette Clotilde Kowalng, der Sängerin Orosy und des Driginal⸗Hesangt⸗Humoristen Alfred Beuder. An⸗

Herrn Stiemer. Auf⸗

Um 10 Uhr: Die Fontaine luminense. In Berlin nirgends sonst zu sehen. Glektrische

Sãmmtliche Sehenswürdigkeiten

Mittwoch: Die schöne Helena. Anfang 73 Uhr. m n. Großes Doppel Concert. Park⸗

uftreten erster Gesangg⸗ und Instrumental⸗ Künstler. Anfang 6 Uhr.

Königsberg i. Pr., 9. Juli. Heute Vormittag fand hier die 300 jährige Gedenkfeier der Einweihung der Schloßkirche unter zahlreicher Theilnahme aller Kreise der Bevölkerung statt. Seine Majestät der Kgiser und König hatte, wie We T. B.“ meldet, als Vertreter den General⸗Adjutanten Grafen von Tehndorff entsandt. Die Spitzen der Militär⸗, Provinzial⸗ und der städtischen Behörden waren vollzählig erschienen, desgleichen zahlreiche Mit- glieder der Universität. Mit der Gedenkfeier war die Einwelhung einer neuen Orgel verbunden. Die Festpredigt hielt General ⸗Super⸗

Würzburg. Die 40. Generalversammlung der Katho—

London, 10. Juli. In ganz England herrschten nach einer Meldung des „D. B. H.“ gestern heftige Gewitter. hat an einer Stelle zwanzig Personen getödtet.

Heute Vormittag platzte laut Meldung des

Eine Säule wurde zers

schädigen

Hinweis auf die auf das dringendste ersucht habe, im Amt zu bleiben. gestern abgehaltenen, bis 1 Uhr Nachts währenden Minister⸗ rath stellten die Minister Peytral vor, daß sein Rücktritt die Berathung des 664 stören und die Interessen der Republik 3 die

würde. Außer einer anderweitigen präfectur wurde im Ministerrath au sation der Polizei beschlossen. Ferner wurde der Beschluß gefaßt,

inn g und gouvernementale Lage . n dem

emission des gen en Cabinets hervorrufen

esetzung der Pariser Polizei⸗ ö eine schleunige Reorgani⸗

der Kammer auf deren Verlangen sofort Aufklärungen über

den Tagen vom 27. bis 31. August Ein Blitz

des erzbischöflichen Palastes n. Personen wurden

Kroll's Theater. Dienstag: A santa

. Oper in 2 Acten von Tasca. Anfang r.

Mittwoch: Gastspiel des Herrn Heinrich Bötel. Der Troubadour. (Manrico: Herr Bötel.)

Täglich: Vor, während und nach der J, . Großes Concert im Sommer -Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 5 Uhr.

Virtoria · Theater. Belle Alllancestrahe 7/8 Dienstag: Zum 53. Male mit vollständig neuer Aus. . Fran Venns. Modernes Märchen (großeg

usstattungsstück) mit Gesang und Ballet in 12

nfang 73 Uhr.

Bildern. Im Belle⸗Alliance⸗Garten:

Doppel Concert. Concert der Oelosnitzer Bergkapelle, sächsischer Bergkapellmeister Fri , , ,. Ilona Kis, Virtuosin auf dem Pedal⸗ Cymbel. Auftreten von Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5. Uhr. Brillante Illumination durch 25 000 Gas-

slammen. Mittwoch; Frau Venus. Anfang 74 Uhr. Im Garten: Doppel Concerti. Auftreten von Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr.

Theater Unter den Linden. Dienstag:

Böhmische National Oper unter der Direction Ad. Baumann. Ensemble Gastspiel. Zum 11. Male: Die verkaufte Braut. (Prodang nevesta.) Ko- mische Oper in 3 Aecten von K. Sabina. Deutsch von Max Kalbeck. Musik von Friedrich Smetana, in Scene gesetzt durch Herrn Jof. Smaha, Regisseur des Königlich böhmischen Landes- und National- Theaters in Prag. Dirigent:; Herr Ad. Cech, erster Kapellmeister des Kgl. böhm. Landes- und National-Theaters in Prag. Tänze arrangirt pon Herrn Aug. Berger, Balletmeister des Kgl. böhm. Landes und National⸗Theaters in Prag. Mit vollständig neuer Ausstattung an Decorationen, Costümen und Reguisiten. Anfang präcise 7 Ühr. kittwoch: Dieselbe Vorstellung.

i Das Theater ist durch den neuen elektrischen

Lustkühl⸗Apparat das bestventilirte in Berlin.

die allgemeine Politik und über die Frage der geistlichen Con⸗ gregationen zu geben. ! Die Deputirtenkammer lehnte es heute mit 9 e. 149 Stimmen ab, in die Berathung eines Antrags auf Erlaß einer Amnestie für die aus . Quartier Latin verurtheilten Personen einzutreten. Der Minister⸗Präsident Du puy sagte zu, gegenüber der studirenden Jugend Milde walten zu lassen.

der jüngsten Unruhen im

(Fortsetzung des Richtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Adolph Ernst. Theater. Dienstag: 32. Gast⸗ . des , , . Operetten · Ensembles des

irectors Adolf Baumann aus Brünn. Zum 32. Male: Der Schwiegerpapa. Operette in 3 Aeten nach dem Französischen von O. Mon vy. Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl. Anfang 75 Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

wa, Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. mn

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes ⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12 —11 Uhr.

Familien ⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth Bettge mit Hrn. Bürger⸗ . Hermann Boye (Wespen bei Barby arby). Vexrehelicht: Hr. Hauptmann Telle mit Frl.

Marie Mielke (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Wilhelm Grafen Pfeil a Hrn. Ottmar von Arnim (Blankensee bei Gerswalde, Uckermark). 32. W. Freiherrn von Zedlitz und Neukirch r⸗ manngwaldgu). Eine Tochter: Hrn. Albrecht von Gadenstedt (Volkersheim). Hrn. Haupt⸗ mann Ernest von Ruville (Berlin).

Gestorben; Hr. Pastor mer. Hermann Schwarger n, n, e,. Fr. General Lieutenant Ida

unin von Przychowzki, geb. Nobbe (Erfurt).

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin: Verlag der Expedition (Scholz.

Vruck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 33.

Sechs Beilagen ' leinschliehlich Börsen · Bellage). (1147)

zum Deutschen Reichs⸗An

Deutscher Reichstag. 4. Sitzung vom Sonnabend, 8. Juli.

Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der ersten ö der . . Ueber die Reden der Abgg. Gröber und Dr. von Bennigsen, die zunächst das Wort hatten, ist bereits in der Nummer vom Sonnabend berichtet worden. Nach dem Ahg. Dr. von Bennigsen nahm der Reichskanzler Graf von Caprivi das Wort, um auf die Ausführungen des Abg. Gröber mit der nachstehenden Rede zu antworten.

Ich kann nicht umhin, dem Abg. Gröber ein paar Worte zu erwidern. Nicht auf den politischen Theil seiner Rede will ich ein⸗ gehen; dasselbe haben wir oft genug gehört auch von den Bänken der freisinnigen Volkspartei, von den Bänken der Socialisten. Er hat uns nichts Neues gesagt; es sind eben demokratische Anschauungen, etwas was mich nicht in Erstaunen setzt, seit wir in der Zwischenzeit mit Emphase haben verkünden hören, daß die demokratische Richtung im Centrum zunimmt, und daß man in der Umwandlung von einer confessionell⸗ kirchlichen in eine politisch⸗demokratische Partei begriffen ist. (Hört! hört!) Jawohl, meine Herren, ich berufe mich auf einen Bericht der „Kölnischen Volkszeitung“, nicht etwa der Kölnischen Zeitung“, über eine zu Köln im Victorian Saale, ich glaube, am 28. Mai abgehaltene Versammlung. Also auf einen so demokratischen Ton war ich gefaßt.

Der Herr Abgeordnete hat die Regierung angegriffen und sie als unehrlich bezeichnet in Bezug auf ihr Verhalten in der Deckun gs frage Der Vorwurf gilt mir und er würde mir schmerzlich sein, wenn ich seine Berechtigung zugeben müßte. Aber ich begreife nicht, wie man mein Verhalten als unehrlich bezeichnen kann, was darin besteht, daß ich Dinge nicht sage, die ich zum theil gar nicht weiß daß ich andere Dinge nicht ausspreche, weil ich voraussehe, daß sie in unser öffent⸗ liches Leben, vor allen Dingen in unser Gewerbsleben Unruhe bringen könnten, Unruhe, die sich vielleicht hinterher als ganz über flüssig herausstellt. Vielleicht war der Ausdruck 'nicht ehrlich“ eine Folge der zunehmenden demokratischen Richtung. (Heiterkeit.)

Der Herr Abgeordnete ist auf eine Rede von mir zurückgekommen und hat gesagt, ich hätte damals die Menschen verspottet, die Nach⸗ richten über russische Disloreationen brächten und sich beunruhigten. Gespottet habe ich; aber ich habe gespottet über die Menschen, die sich beunruhigten; ich spotte immer über eine unnöthige Beunruhigung, vollend,s dann, wenn ich glaube, durch solchen Spott die deute be⸗ ruhigen zu können. Ich glaube, daß mir das auch damals auf eine längere Zeit gelungen ist. Ich habe auch heute keine andere Absicht, und auch diese Vorlage hat nur die Absicht ich habe mich gestern des weitläufigen darüber geäußert —, zu beruhigen und nicht zu be⸗ unruhigen. .

Der Herr Abgeordnete hat dann eine Behauptung aufgestellt, die auch in anderen Reden seiner Parteigenossen, wenn auch in anderer Form, inzwischen zu Tage getreten ist. Er hat heute hier gesagt un⸗ gefähr, er wolle unsere Staatsmänner dadurch vom Kriege abhalten, daß er ihnen nicht so viele Soldaten gebe. Und der Abg. Lieber hat der Zuversicht Ausdruck gegeben, unsere Soldaten und Offiziere würden um so eifriger sein, wenn sie einer Mehrjahl von Feinden gegenüber— ständen; also auch er will weniger geben und er hat, wenn die Zeitung, die mir vorliegt, richtig referirt,

ein anderes Mal gesagt: je mehr Soldaten wir haben, je mehr werden todtgeschossen. (Heiterkeit) Das ist allerdings ein so sonderbares Argument gegen das Soldatenhalten, wie ich nur je eins gehört habe. Man könnte etwa mit derselben Berechtigung folgern, daß, je mehr unsere Bevölkerungsziffer zunimmt, um so mehr auch die Todesfälle wachsen (Heiterkeit), und man könnte in der letzten Consequenz dieser Behauptung dahin kommen, daß man am liebsten eben gar keine Soldaten hielte, denn dann können auch keine todt⸗ geschossen werden, und ich glaube allerdings, daß diese letzte Consequeni auch ihre Vertreter findet. Es giebt eben eine Richtung, die unter allen Umständen und um jeden Preis den Krieg vermieden wissen will und die sich eben darum keine Sorge darüber macht, wie zukünftige Kriege von uns durchzuführen sein werden.

In dieser Beziehung ist der Herr Abg. Gröber auch heute wieder auf die Frage von Quantität und Qualität zurückgekommen. Ich möchte nun nicht wieder einen längeren militärischen Excurs machen; aber über Quantität und Qualität ist so viel Falsches und Schiefes gesagt worden, daß ich doch nicht umhin kann, kurz darauf zurück zukommen. Es ist garnicht möglich, die Frage so zu stellen: Sist Du ein Anhänger der Quantität oder ein Anhänger der Qualitãt ? Und so ist nachgerade die Frage zugespitzt worden. Jeder Soldat wird zugeben müssen, daß die Quantität ihre Grenze hat, und daß auch die Qualität ihre Grenze haben kann; daß bei ungenügender Quantität Erfolge nicht zu erzielen sind, lehrt jede Seite der Kriegs · geschichte. Wir haben von Seiten der Social demolraten in der vorigen Sitzung Exemplificationen auf den spanischen dalbinseltrieg, auf den amerikanischen Krieg, gestern eine auf die Vendre bekommen, um uns zu beweisen, was Milizen leisten können. Eine wie die andere dieser Exemplifieationen ist grundfalsch, insofern als gerade diese drei Fälle genau das Gegentheil von dem beweisen, was die Herren beweisen wollten. (Sehr richtig) Ich will dem dern Liebknecht in Bezug auf die Vendée nur ins Gedãchtniß zurück⸗ rufen, daß die ethischen Momente, die den Krieg in der Vendée so lange dauern machten, der Royalismut und der Katholieigmus waren. Das aber beweisen diese drei Kriege evident, daß die Kriege um so blutiger, um so kostspieliger sind und um so länger dauern, je geringwerthiger die Truppen sind, mit denen sie ge⸗ führt werden. Wenn wir mit einer quantitativ ungenügenden Truppe nach Frankreich kommen und uns so verhalten, wie Herr Gröber das vorschlägt, etwa eine Schlacht gewinnen und dann stehen bleiben wollten, so wärde erftens das Stehenbleiben nicht von unt abhängen, sondern eg würde von den Franzosen abhängen ; (deiterkeit, und jweitens wiltde dies eine Art. der Kriegsführung sein,

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 10. Juli

kommt zu dem Caleul, daß da ein solch todter Moment eintreten

kann, daß das aber militärisch das am wenigsten Wünschengwerthe

ist; daß das das ist, was den Krieg endlos in die Länge zieht, was die

Geldmittel, die der Krieg fordert, endlos erhöht, kann garnicht fraglich

sein. Nun möchte ich aber an einem Allen mehr oder weniger

erinnerlichen Beispiele zu zeigen suchen, daß auch die beste Truppe bei

ungenügender Quantität nicht im stande ist, einen endlichen Erfolg zu

erringen. Ich werde an die Schlacht von Vionville anknüpfen. Daß

wir damals eine Truppe hatten, so gut, wie die Welt keine hatte, wird

niemand bestreiten wollen; wir standen einer Truppe gegenüber,

die auch vorzügliche Eigenschaften hatte; in der Be⸗

waffnung waren verschiedene Nüancen vorhanden. Wir sind in die

Schlacht von Vionville gegangen, und es haben von deutscher Seite

theilgenommen 63 000 Mann gegen 113 000 Franzosen. Anhänger

der Qualität und Gegner der Quantität sagen: Seht ihr, mit 63 000 Mann besiegtet ihr 113 000 Mann; wir waren h0 000 Mann schwächer. Richtig! Wie stern es nun aber am Abend von Vion—⸗ ville? War da die deutsche Armee im stande, die Franzosen zu verfolgen und den Sieg auszunutzen? Wie documentirte sich denn der Sieg? Nicht etwa dadurch, daß wir die Franzosen von ihrem Boden her⸗ unterwarfen, sondern dadurch, daß sie es für gerathen fanden, zurück⸗ zugehen. Es verging der 17., und wir waren nicht im stande, am 17. die Franzosen anzugreifen, sondern mußten warten bis zum 18. Warum hatten wir am 18. Erfolg? Weil sich inzwischen durch das Hinzukommen deutscher Truppen das Zahlenverhältniß verschoben hatte, sodaß wir nun mit 187 000 Deutschen gegen 112000 Franzosen standen. Wir würden also niemals einen vollen Erfolg durch Vion· ville trotz des Sieges gehabt haben; wir hätten den Sieg niemals verwerthen können, wenn wir nicht in der Lage gewesen wären, nach zwei Tagen unsere Truppen so zu verstärken, daß wir nun ein Plus von 74 000 Mann auf unserer Seite hatten. Das beweist also, daß auch die beste Truppe, wenn sie dem Feind nicht überlegen ist an Zahl, Schwierigkeiten in der Ausnutzung ihres Erfolges haben kann. Wir würden niemals ein Gravelotte geschlagen haben, wenn wir nur die Stärke gehabt hätten wie bei Vionville, und niemalt ein Sedan, wenn wir nicht so zahlreich gewesen wären, daß wir die fran⸗ zösischen Truppen, die uns zuletzt noch entgegentraten, umzingeln und zur Capitulation zwingen konnten. Ich meine, das Beispiel beweist, daß es hinfällig ist, über Qualität und Quantität zu streiten. Nan kann an Ort und Stelle, wo die Entscheidung gegeben wird niemals zu stark sein, man kann niemals zu stark sein im ganzen. Natürlich ist eine große Quantität schlechter Truppen, die nicht beweglich sind die nicht voll ausgenutzt werden, nichts Wünschenswerthes. Eine verhältnißmäßig kleine gute Truppe wird eine größere schlechtere besiegen können; aber man wird nie die Berechtigung haben, zu sagen: wir wollen lieber wenig Soldaten haben, weil dann eben wenige todt geschossen werden können. Diese wenigen sind nicht im stande, das zu erreichen, was wir er⸗ reichen müssen, und das Urtheil aller militärischen Autoritäten geht dahin, daß wir nicht die Zahl haben, die wir brauchen, um einen Krieg erfolgreich zu Ende zu führen. Wir haben deshalb den An⸗ trag an Sie gestellt, die Zahl zu vermehren. Die verbündeten Re⸗ gierungen können von dieser ihrer Ueberzeugung nicht abgehen. (Leb⸗ haftes Bravo rechts.) . :

Abg. Preiß (Elsaß⸗Lothringer): Meine e und ich sind nach wie vor Gegner der Militärvorlage; wir stimmen in den Grün⸗ den unserer Ablehnung im wesentlichen mit dem überein, was die Abgg. Payer und Gröber vorgebracht haben. Das Deutsche Reich ist mit seinen heutigen Streitkräften stark und mächtig genug um sich mit Erfolg vertheidigen zu können. Man hat uns in der Presse und in regierungsfreundlichen Kreisen 9. Lothringens diese Stellungnahine gegen die Militärvorlage sehr, übel genommen. Man hat uns in Privatgesprächen, in offieiellen und ande— ren Blättern mit ar,, und Beleidigungen förmlich überschüttet und uns als Reichsfeinde und Landes verräther bezeichnet. Wir stimmen überein mit der Mehrheit des früheren Reichstags, vielleicht auch mit der Mehrheit dieses Reichstags, jeden · falls mit der Mehrheit, der Wähler und mit vielen preußischen, bayerischen und württembergischen Abgeordneten. Wir stimmen gegen die Vorlage aus volkswirthschaftlichen Gründen unz, wir erklären, alle Anfeindungen und . von welcher Seite sie auch kommen

ögen, lassen uns vollständig kalt.

17 be . Boeckel (antisemitische Reformpartei : Unsere Stellung zur Milltärvorlage hängt ab von der Deckungsfrage. Wir geben . zu, daß die Regierung uns in dieser Beziehung etwas entgegengetommen ist, aber wit müssen weitergehende Garantien seitens der? Legierung verlangen. Wir haben mit der Wahlparole gesiegt: Die Syldaten müssen vom Volke, die Gelder für die Soldaten von den Reichen aufgebracht werden! Die gestrigen Erklärungen des Teiche lan lere haben uns nicht voll befriedigt. Klar war nur was der Reichskanzler über die Börsensteuer gesagt hat; möge uns, der Reichskanzler auch über das übrige eine fare Antwort geben, damit, wir für die Vorlage enn, können. Eine. Bier, und Branntwein. steuer wollen wir nicht, darum mußten wir gegen die erste Militärvorlage stimmen. Wir wünschen feine neuen Consumsteuern; wir wünschen aber auch keine größeren Nesch, Anleihen. Die Schulden deß Deutschen Reichs haben heute bereits eine oh von jwei Milliarden erreicht. Wir gerathen damit immer mehr in , von der Borse. Auch eine Vermehrung der Matrigularbeiträge halten wir für unerträglich. Die Einzelstaaten sind verschuldet gemi, und mit unge⸗ rechten Steuern überlaftet. Ich erinnere nur an die Grundsteuer. Die seitherige Börsensteuer müßte, nicht . oder verdreifacht werden, sondern es müßten die augländischen Werthe besteuert, eine Emissionssteuer eingeführt werden, damit aut 86 Börsensteuer wirklich etwas Erkleckliches heranstemmt. hir wünschen ferner eine Luxussteuer, eine. Wehrstener. Vor allen Bingen fassen wir ins Uuge, den Plan einer progresstven Reiche, Ginkommensteuer. Ohne eine Reichs ⸗Einkommensteuer wird man aiich in den einzelnen Staaten nicht eine eech Besteuerung der reichen Leute durchführen können. Als man in Preußen den reichen Leuten Ibo des Finkoömmenz an Steuer auflegen wollte, da spräch man von einer Crproprijrung deg Vermögens! Die Reicht Cinkemmen. steuer müssen wir um so mehr ins Auge fassen, als noch eine ganze Reihe anderer Steuern besteht, die ungerecht sind, sa jum Beispiel der Kaffeegoll. Von iner wirklich soclalen Reform können wir nicht reden, wenn wir 6. das Anstauen der großen Kapitalien durch den Jin ggenuß unm ö 3 ee und . durch eins Steuer. Auf die Gefahr hin, als Soecialsst verschrieen zu l n

zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1893.

Consumsteuern, welche die großen Massen treffen, vorgeschlagen

werden. ; Redner empfiehlt ferner, den . Waaren vom Mo-

ducenten bei der Militärverwaltung zur Regel zu machen. Die

Interessen der kleinen Städte müßte man auch berücksichtigen, indem

man ihnen die Garnisonen nicht wegnimmt imd an die Dislocation

denkt. Einen Gedanken kann ich nicht unterdrücken, selbst wenn ich

mich zustimmend zur Vorlage verhalten werde: daß es die letzte

sein möge. Denn ich bin der Ansicht, daß der Reichstag sich viel

u viel mit militärischen Dingen beschäftigt hat. Die traurige

k. e des Mittelstandes muß unsere Aufmerksamkeit in Anspruch

nehmen; denn woher sollen die Soldaten kommen, wenn der Mittel⸗=

stand und das Landvolk zusammenbricht unter der Militärlast? Wir

müssen eine Reform der Gesetzngebung, z. B. des Gerichtswesens, herbei,

führen. (Vice Präsident Freiherr v on Bu ol bittet den Redner, bei

der Sache zu bleiben.) Wenn die Franzosen mit ihrer 2

fähigkeit zu Ende sind, dann können wir auch Frankreich gegenüber

mit Rüstungen aufhören, und Rußland gegenüber müssen wir doch

unsere Bundesgenossen in Rechnung stellen. Mit einem solchen Reiche

wie Rußland können wir in Bezug auf die Zahl der zu stellenden

Soldaten überhaupt nicht concurriren; da müssen wir auf die geistige Uebermacht unserer Soldaten vertrauen; das moralische Uebergewicht des einzelnen Soldaten ist doch schließlich im Kriege, die Hauptsache.

Darin sind wir Rußland 6 immer noch im Uebergewicht. Während gegen Rußland mehr Soldaten verlangt werden, verhandelt man über einen Handelsvertrag. Man schließt doch solchen nicht mit einem Feinde. Hoffentlich bekommen wir bald die Auskunft, daß aus dem russischen Handelshertrag nichts wird. Zunächst ist es die Hauptaufgabe, unsere wirthschaftliche Gesetzgebung zu reformiren, da—⸗ mit unser Volk nicht wirthschaftlich zu Grunde geht.

Reichskanzler Graf von Caprivi:

Der Herr Vorredner hat eine große Menge von Fragen angeregt, so groß, daß ich glaube, es würde die Arbeit von Hunderten von Beamten auf lange Zeit in Anspruch nehmen, um zunächst ãberhaurt nur klarzustellen, wie die Sachen liegen. Der Geist und die Phantasie eines Abgeordneten können schnell über die Dinge hinfliegen; die Regierung, wenn sie eine verantwortungsvolle Antwort geben soll muß sich in die Frage vertiefen, sie kann nicht so leicht darüber hin⸗ fortgehen, sie muß Reserven machen, mindestens dahin, daß sie erst orientirt sein muß. ;

Was die Frage des Herrn Vorredners nach der Deckung angeht. so würde ich fürchten müssen, den Vorwurf, den der Herr Abg. Grober mir gemacht hat, zu verdienen, daß ich unehrlich wäre, wenn ich jetzt eine andere Antwort geben wollte als die, welche ich gestern gegeben habe. Ich glaube aber auch: im wesentlichen kann sich der Herr Bor redner mit der gestrigen Antwort begnügen; ich habe gesazt, was zu sagen ist, und ich möchte glauben, daß das wesentliche seiner Postulate in dieser Antwort erledigt werden ift. Es ist ja sehr wahr, wenn der Herr Vorredner sagt: die Reichen müssen herangezogen werden; aber ich könnte antworten: ja wohl, das will ich auch, wir würden aber vielleicht beide Aber den Begriff reich“' uns in Differenz befinden. Es mũßte wenn ich er⸗ klären wollte: wir wollen die Reichen besteuern, erst festgestellt wer⸗ den: wer ist in diesem Sinne ein reicher Mann? Aber c glaube: der Herr Vorredner hat keinen Grund, sich zu beunruhigen; ich stimme darin mit ihm überein, daß das Schuldenmachen, sowohl dem Reich, wie in anderen Verhältnissen, vom Uebel ist. Ob wir damit schon ganz werden aufhören können? Ich würde ein anderes Ziel vor diesem ins Auge fassen: die Schulden, die das Reich gemacht hat, allmählich zu amortisiren.

Auch in Bezug auf die Matricularbeiträge stimme ich dem Herrn Vorredner bei, und es ist ja öfter schon ausgesprochen worden, daß die Matrieularbeiträge ein Uebelstand sind; daß man danach trachten müsse, sie zu beseitigen. Es ist nur auch hier über die Wahl der Mittel und Wege ein Einverständniß noch nicht vorhanden. Es ist aber auch schwer, abzusehen, wie die Sache dann zu machen ist. Es ist immer zu beachten, daß, selbst wenn man in gewöhnlichen Ver—⸗ hältnissen die Matrieularbeiträge beseitigt hat, in extremen Ver hältnissen ich will einmal sagen: im Kriege die Nothwendigkeit vorliegen kann, wieder darauf zurückzukommen. .

Ich kann an den Herrn Vorredner und seine Parteigenossen nur die Bitte richten, die ich gestern an das hohe Daus gerichtet habe: das Vertrauen zur Regierung zu haben, daß sie in dem gestern aus⸗ gesprochenen Sinne ihr Möglichstes thun wird, um die Deckung frage zu einer gedeihlichen Lösung zu führen. (Bravo! rechts und bei den Antisemiten.) (

Abg. Nichter ffreis. Vp): Wir nehmen der Vorlage gegenüber

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die in infinitum geht. Jeder Mensch, der sich schon n, mal mit der Möglichteit cines Kriegeg gegen Ruhland befaßt hat,

werden. Ich mache unser Einverstaͤndniß davon abhängig, daß keine

egenüb Die Nationglliberalen e, stols zu sein, sie haben seit 1890 me und ö Die he der Eime n, ,