1893 / 174 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Ausstellung Amerikas in der Maschinenhalle in Chieago. Von E. Blum, Director der Berlin⸗Anhaltischen Maschinenbau⸗AUetiengesellschaft.

Nachdem in dem früheren Bericht die Leistungen Deutschlands auf dem Gebiet des Maschinenbaues, soweit dieselben in Chicago vpor⸗ geführt sind, gewürdigt wurden,“ bleibt noch übrig, einen Vergleich

bischen diesen Leistungen und denen der anderen im Wettbewerb H Ter hen Nationen anzustellen. 8

Wir können uns heute aueschließlich auf Amerika beschränken, da e, die Schweiz, Frankreich und Belgien, welche vornehmlich in Betracht kommen könnten, nur mit wenigen Ausstellern vertreten sind, sodaß die Ausstellung kein Bild der entwickelten Maschinen⸗ industrie dieser Länder bietet. England hat wohl in größerem Umfang ausgestellt, aber die Leistungen reichen keineswegs an das heran, was wir bei anderen Ausstellungen seitens dieses in dem Maschinenbau so w Landes zu sehen gewohnt sind. n .

ohl befinden sich unter den ausgestellten englischen Maschinen tüchtige Leistungen (Platt Brothers, Galloway limited, Siemens Brothers u. a.) theilweise Leistungen ersten Ranges; aber andererseits ist der große Platz so wenig ausgenutzt und so bieles zur Zeit noch unfertig, weiterhin der Platz so mit Verkaufsstellen durchsetzt, daß ein einheitliches, zum Vergleich zu benutzendes Bild nicht geschaffen ist.

Schweden hat unter anderen einen Aussteller von hervorragender Bedeutung gesandt? de Laval hat seine Dampfturbinen ausgestellt, welche direet mit Dynamomaschinen gekuppelt sind. Diesen Dampf— turbinen steht anscheinend eine große Zukunft hevor. Auf ein kleines Schaufelrad wirkt, der Dampfstrahl ein, dasselbe in rasender Geschwindigkeit (30 000 Umdrehungen in der Minute) drehend. Diese bisher nicht gekannte Umdrehungszahl wird dadurch er— möglicht, daß das Rad auf einer gegen die Lagerzapfen unterschnittenen Welle befestigt ist. Das Unterschneiden befühigt die Welle in dem— jenigen 6 welcher zwischen den Lagern liegt, zu federn, sodaß ein gengues Laufen des Rades erzielt wird, ohne daß die Zapfen durch einseitig auftretende Belastungen ö werden. Die Ueber⸗ etzung auf den Elektromotor findet mit chraubenrädern im Ver⸗ ältniß von 1 zu 10 statt, und zwar mittels zweier Räder, deren Zähne gegen einander gerichtet sind, sodaß der Zahndruck auf beide sich ausgleicht. Den Turbinen wird gußerst geringer Dampf⸗ berbrauch nachgerühmt. Bei den kleinen Maschinen von echs Pferdekraft beträgt derselbe nach Angaben 23 kg ür die Stunde und Pferdekraft, bei den größeren dagegen (bis ict ist die größte für 300 Pferdekraft gebaut) 14 kg und bei Anwendung von Condensation 7 bis 8 kg. Es sind dies außer— ordentlich günstige Zahlen, welche, wenn sie sich bewahrheiten, angesichts der überaus großen Einfachheit und Billigkeit der Motoren und angesichts der ungemein einfachen Art der Kuppelung mit Elektro— motoren dieser Maschinen, insbesondere auf dem Gebiete der Elektro⸗ technik, ein weiteres Feld der Anwendung eröffnen.

Wenn wir nach den vorangegangenen Ausführungen uns auf den Vergleich zwischen Amerika und Deutschland beschränken zu dürfen glauben, so muß bei. Anstellung dieses Vergleichs hervorgehoben werden, daß Amerika nicht mit seiner vollen Leistungsfähigkeit in der Maschinenhalle vertreten ist. Firmen wie Sellers, Cresson, Brown, Corliß und ähnliche bedeutende Fabriken fehlen. Der größte Theil des von Amerika in der Haupthalle eingenommenen Raumes ist mit Dynamo⸗ maschinen besetzt, mittels welcher die Erleuchtung der Ausstellung be— sorgt wird. Diese in Verbindung mit den treibenden Dampf⸗ . füllen den amerikanischen Theil der Maschinenhalle fast vollständig. Dabei wiederholen sich infolge des praktischen Zwecks gleichartige Maschinen mehrfach und das Gesammtbild ist kein ab⸗ wechselndes, wie es beispielsweise die Maschinenhalle in, der Elek— trieitäts⸗Ausstellung in Frankfurt a. M. bot, bei welcher die verschie⸗ denen Motoren glücklich so gegeneinander gruppirt waren, daß der Ge⸗ sammteindruck ein harmonischer war. Infolge dieses Vorgehens ist der größte Theil der amerikanischen Aussteller in den der Maschinenhalle . ten Annex gedrängt. Während die Maschinenhalle selbst mit ihren Kuppeln und den mächtigen Eisenconstructionen die ausgestellten Gegenstände hebt und den Gesammteindruck erhöht, fällt diese glück⸗ liche Wirkung in den Annexen weg, umsomehr, als auch hier die Gruppirung nicht mit Glück durchgeführt ist. Cin großer Platz ist ö gern apierfabrik vorbehalten, welche zur Zeit noch nicht in

etrieb ist.

Immerhin ist die Ausstellung des amerikanischen Maschinenbaus bedeutend genug und zeigt namentlich in den Werkzeugmaschinen für die Herstellung von Maschinen und Maschinentheilen hervorragende Neuerungen.

Allerdings sind die Erwartungen nicht erfüllt, mit welchen namentlich die deutschen Ingenieure die Reise über den Ocean antraten. Amerika ist Jahre lang ein Lehrmeister Hy. Deutschland in der Herstellung von Maschinen und

aschinentheilen gewesen, und so war angesichts der bedeutenden Fort⸗ schritte, welche auf diesem Gebiet von Amerika ausgegangen waren, die Annahme berechtigt, daß die amerikanischen Ingenieure mit be⸗ deutenden, bisher uns nicht bekannten Leistungen in Chicago auf— treten würden. Es ist jedem deutschen Maschinenfabrikanten bekannt, wieviel wir von Amerika in der Herstellung bon Massenartikeln und in den Begleitungsweisen gelernt haben, und deswegen war es auch gewagt, wenn die deutsche Maschinenindustrie den Wettbewerb auf amerikanischem Boden aufnahm.

Indeß zeigt sich jetzt, daß das, was den amerikanischen Maschinen— bau so n hat Einrichtungen zur massenhaften Herstellung und hohe Genauigkeit der Arbeit vollständig von Deutschland auf⸗ enommen ist, wie andererseits auch Amerika tüchtigen deutschen

ngenieuren vieles in der Theorie, der unentbehrlichen Grundlage für den Maschinenbau, verdankt. Der amerikanische Werkzeugmaschinenbau ist hervorgegangen aus den Einrichtungen zur Herstellung von Näh— maschinen und Waffen. Auf diesem Gebiet hat Amerika typische Einrichtungen geschaffen, welche nach Deutschland übertragen und den deutschen Verhältnissen angepaßt zu haben ein hervorragendes Ver— dienst der Firma Ludw. Loewe u. Co.Berlin ist. Allerdings fanden diese Einrichtungen bei uns nur langsam in den Maschinenbau Ein— gang, weil die Trennung der Arbeit nach Specialitäten und die hier⸗ durch erst ermöglichte Massenerzeugung der Maschinen sich, dem deut— schen Absatzgebiet entsprechend, ern langsam entwickeln konnte. Wie anders liegen dagegen die Verhältnisse in Amerika!

Wenn eine Stadt wie Chicago allein 62 Dampfspritzen hat, so ist damit schon die, Grundlage für die rasche Entwicke— lung dieser Speciglität gegeben, da ähnliche Verhältnisse in allen größeren Städten Amerikas vorliegen. Die Einrichtung der Feuerwehr ist in Chicago annähernd die gleiche wie in New-⸗York.

Bei gegebenem Alarm wird die Leine, welche die Pferde an ihren Stand fesselt, durch elektrischen Strom gelöst. Die Pferde, welche zu diesem Zwecke trainirt sind, laufen unter das aufgehängte Sattel⸗ zeug an ihren Platz neben der Deichsel. Zu gleicher Zeit ist die Verbindung der Spritze mit dem stationären Dampfkessel in dem Depot, durch welche ständig gespannter Dampf im Kessel der Spritze 6. wird, gelöst. Die n ef, welche über dem Raum, in welchem

ie Feuerlöschgeräthe stehen, ihren Aufenthalt haben, sind gleichzeitig an

glatten polirten Messingstangen herabgerutscht, ziehen das ausbalancirt aufgehängte Geschirr . die Pferde nieder und schließen das mittels Carabinerhaken jzusammenklappende Kummet. Weiteres Ansträhnen ist nicht nöthig, da das aufgehängte Geschirr bereits hinten an

ö ist. Innerhalb 32 Secunden vom ersten Alarm ab fahren pritzen, mechanische Leitern (ungefähr auf 39 m Höhe ausziehbar) und sonstige zum Zug gehörende Geräthe zum Feuerwehr-Depot hin aus. Allerdings hängt das Bedürfniß nach einer mit großer Ge— . und großen Wassermassen arbeitenden ö wesent⸗ ich mit der Bauart der we, ,, Städte zusammen. Bei der

) S. Nr. 168 des R. u. St.⸗A. “.

. k öhe, welche .

Maschinenbaues ihre hohe Bedeutung

äuser einerseits haben, und bei der vielfach noch in Anwendung befindlichen Bauart in Holz nimmt ein einmal aufgetretener Brand leicht größere Ausdehnung an, als dies bei unseren sicheren deutf Bauwerken e r en fc ist. Andererseits legt man auch Werth darauf, mit möglichst wenig Mannschaften auszukemmen, da die Arbeitskräfte theuer . Mögen diese Verhältnisse aber sein, wie sie wollen, durch sie wird die hohe Entwickelung der Dampfspritzen⸗Industrie bedingt, der An- näherndes nur in England gegenübergestellt werden kann, während in Deutschland, obwohl dort unter Leitung von Professor Bach sehr tüchtige Constructionen von Dampffpritzen entstanden sind, der Ab⸗ satz sich nur langsam entwickelt und eine Massenherstellung garnicht aufkommen läßt.

Auch auf dem Gebiet des Aufzugswesens hat Amerika wesentlich andere Verhältnisse, welche schon von , Riedler in seinem vorzüglichen Bericht über die Ausstellung in . delphia niedergelegt sind. Dieser Bericht hat wesentlich zur Entwickelung der Aufzugsconstructionen in Deutschland beigetragen. Die hohen Gebäude (das New⸗Netherland⸗ Hotel in New⸗Vork hat 17 Stockwerke, in Chicago finden sich 21 Stockwerke) bedingen einen leistungsfähigen Fahrstuhlbetrieb. Der Verkehr in den hohen Geschäftshäusern erfordert Fahrstuhleinrichtungen, die am besten durch die Anlage im Geschäftshaus der Gesellschaft Equitable New⸗Nork gekennzeichnet werden, wo 18 Fahrstühle ständig im Betrieb sind. Aber auch fast, alle. größeren Privathäuser besitzen Fahrstuhleinrichtungen, und es ist kaum denkbar, daß ein neues Haus mit Einzelwohnungen (Flats) gebaut wird, welches, bei drei Stock— werken Höhe beginnend, nicht einen oder mehrere Fahrstühle erhält. In Chicago sind nahe der Ausstellung in kurzer Zeit etwa 125 neue Hotels aufgebaut, welche ausnahmelos mit Aufzügen und eigener elektrischer Lichtanlage versehen sind. Der Betrieb der Fahrstühle, welche meist durch Wasserdruck bewegt und erst in neuerer Zeit vielfach elektrisch betrieben werden, erfordert wiederum einen großen Aufwand an Wasser, da große Geschwindigkeiten (zjur Zeit ist die Übliche Fahr⸗ geschwindigkeit 06 Fuß in. der Minute) nur mit entsprechend großen Wassermengen erzielt werden können. Hierdurch ist wiederum der Bedarf für große Wasserpumpen gegeben. Andererseits aber werden bei den großen Häusern auch gleich die elektrischen Anlagen in dem Kellergeschoß mit untergebracht. In den Kellern der großen Hotels und Geschäftshäuser sind daher umfang- reiche Anlagen von Dampfkesseln (soweit der Dampf nicht von einer Centrale entnommen wird), von Dampfmaschinen und Dynamo⸗ maschinen, von Dampfpumpen und Aufzugsmaschinen untergebracht. Wenn man in NewYork auf dem Aussichtsthurm bei der Ge— treidebörse den unteren Theil der Stadt übersieht, so kann man aus jedem Hause den Dampf aufsteigen sehen. Die Schornsteine qualmen in New⸗York nicht, da dort Anthracitkohle verbrannt wird. In Chicago dagegen ist in der Stadt, in der jedes Haus seine eigene Dampfanlage hat, ein unerträglicher Qualm. Der Dampf wird im Winter noch zum Heizen der Gebäude benutzt. Diese Verhältnisse, welche selbstverständlich noch durch die industriellen Verhältnisse und durch das entwickelte Hotelleben in Amerika unterstützt werden, haben einen Bedarf an Dampfkesseln, Dampfmaschinen. Dynamomaschinen und Dampfpumpen, Aufzügen und ähnlichen Maschinen entwickelt, für den uns in Deutschland jeder Maßstab fehlt.

Bei dem raschen Tempo, in welchem hier gebaut wird, hat sich andererseits neben dem Bedarf selbst auch das Bedürfniß entwickelt, rasch zu liefern, und daraus leitet sich die i , , her, welche namentlich durch Schaffung großer Vorräthe den Markt für sich erobert. Ein gleicher Absatz hat sich auch in anderen Speeialitäten entwickelt. So haben die ausgedehnten Schlachtanlagen in Chicago und in den westlichen Städten sowie die mit diesen zusammenhängende Fleischwaaren⸗Industrie den Bedarf leistungsfähiger Maschinen für Schlächtereien und von Maschinen zur Herstellung der Blechbüchsen hervorgerufen. Von diesen Büchsen werden maschinell gewaltige Mengen jeden Tag gefüllt und verlöthet. Fast jede Arbeit wird hierbei von mechanischen Transportvorrichtungen und Maschinen verrichtet. Die Handarbeit greift nur vermittelnd ein; nur das Bekleben der Büchsen mit Etiquetten ist ausschließlich Hand—⸗ arbeit. Ebenso ist die Herstellung von Holzbearbeitungsmaschinen durch den großen Holzreichthum in Amerika, zu dem sich noch der stetig l fee Bedarf an Eisenbahnwagen gesellt, zu hoher Blüthe gelangt. Ferner hat das schnelle Wachsen der Städte eine rasche Ent⸗ wickelung und Steigerung des Verkehrs innerhalb derselben gebrgcht und Hochbahnen, Seil zugbahnen (Gable cars) sowie elektrische Bahnen zu einer erstaunlichen Leistungsfähigkeit gefördert, und nicht minder günstig liegen die Verhältnisse für die Industrie des Locomotivbaues. Alles drängt auf Massenherstellung und die Erzielung von Massen— absatz. Zu diesem Behuf wird mit dem größten Aufwand von Scharf— sinn versucht, die Construction zu vereinfachen, die Leistungsfähigkeit zu erhöhen, sowie an Material und Herstellungskosten zu sparen. Hierin liegt die große Bedeutung des amerikanischen Maschinenbaues. Bei Gelegenheit der Ausstellung in Philadelphia war nur eine Stimme, daß die Leistungen Amerikas in der Bauart und Herstellung von Maschinen die Leistungen der anderen Nationen weit hinter sich ließen. Dies gt nicht nur für die Ausführung, sondern auch für die Genialität der Lonstruction. Die Transmissionstheile von Sellers wurden das Muster für die Ausbildung dieser Speeialität auch in Deutschland, die Corliß⸗Dampfmaschinen bildeten die Grundlagen für die Entwicke—⸗ lung des ganzen neueren Dampfmaschinenbaues, die Otisaufzüge mit ihrer vorzüglichen Sicherheitsvorrichtung, die Lastenwinden, die Holz⸗ bearbeitungsmaschinen, Pumpen, die eng zusammengedrängten Sicher heitskessel, alle bildeten selbständige neue Typen, die ebenso wie die Werkzeugmaschinen zur Bearbeitun des Eisens und der Metalle und die Werkzeuge 6 dem ganzen neuen Maschinenbau den Stempel aufgedrückt haben. Auch neuer—⸗ dings ist durch das Petton⸗Wasserrad wieder eine für den Bau der Wasserräder epochemachende Construction von Amerika ausgegangen.

Nachdem so die führende Stellung des amerikanischen Maschinen⸗ baues gewürdigt ist, muß andererseits hervorgehoben werden, daß die jetzige Ausstellung eigentlich wesentliche Verbesserungen nur im Werkzeugmaschinen! und im, hochentwickelten Transport— wesen gebracht hat, welches letztere die Leistungen unserer deutschen Bahnen nach vielen Richtungen hin zurückläßt. Diese Frage wird von anderer berufener Seite einer besonderen Würdigung unterzogen werden, ich kann es daher umsomehr unter⸗ lassen, . dieselbe einzugehen, als ich mich lediglich auf das in der großen Maschinenhalle Ausgestellte beschränken und Transportwesen, Bergbau, Hüttenwesen, Elektricität und landwirthschaftliche Maschinen unberührt lasse. Das von mir abzugebende Urtheil umfaßt daher auch nur den allgemeinen Maschinenbau.

Wenn in einzelnen Zweigen die Leistungen des amerikanischen erhalten und erweitert haben (z. B. wie schon erwähnt, im Werkzeugbau) und wenn sie in anderen Zweigen immer noch Leistungen ersten Ranges sind, so entgeht andererseits dem aufmerksamen Beobachter nicht, daß das 8 wn. billig zu liefern, an vielen Stellen, wenn nicht einen Rückschritt, so doch ein Stehenbleiben ver— ursacht hat. Se sind die von Amerika ausgestellten Transmissions— theile meist Verschlechterungen der ursprünglich glänzenden Sellers schen Construetionen. Die Ausführung ist roh, da jede unnütze Bearbeitung k ist und der Anstrich an vielen Stellen den äußeren Schliff ersetzt.

gie Ansprüche an saubere Ausführung sind in Deutschland da⸗ gegen wesentlich gestiegen; die wenigen Dampfmaschinen der deutschen Abtheilung geben dafür ein glänzendes Beispiel. Man legt bei uns großen Werth auf hübsche Formen, auf blanke Herstellung aller be⸗ wegten Theile, auf Anwendung von Kupfer für die Verbindungsrohre und auf Zugänglichkeit aller bewegten und nachziehbaren Theile. Namentlich aber wird großer Werth darguf gelegt, daß die Reibungs— flächen groß sind, und daß überall die Abnutzung guf ein geringstes Maß heruntergedrückt werde. Diese Bedingungen sind bei den aus—⸗ gestellten Schichau'schen Maschinen ebenso wie bei den Locomobilen

*

von R. Wolf glänzend erfüllt. Schichau's Maschinen n i ,n e l in allen Theilen auf das 9 .

durchgearbeitet und auf dag sauberste ausgeführt. Sie bilden nicht nur den Glanzpunkt der deutschen Ma n,, , sondern den der gesammten internationalen V aschinenautstellung. Das Gestell ist bei überraschender , ce in den Formen und trotz des geringen aufgewandten Materials fest und stark. Im Vergleich zu den bedeutenden Raum einnehmenden langgestreckten 2506 pferdigen Maschinen von. Allis, Miswaukee, und der 1066 pferdigen von graf u. Chalinan, Chicago, erscheinen sie ungemein klein und zierlich. Und trotz ihrer gedrängten Anordnung bleibt doch, der offenen Gestaltung des schmiedeeisernen Gestells wegen, jeder Theil, die Kreuzköpfe, Excenter, Stopfbüchsen, Gradführungen u. s. w. voll— ständig zugänglich; während bei vielen amerikanischen Maschinen, zumal bei stehenden Anordnungen, die praktischen Rücksichten der Zugänglichkeit häufig ein Opfer der Billigkeit der Construction ,. ind. Dieselben Rücksichten auf billige Herstellung in Massen haben auch Bauarten veranlaßt, bei welchen soviel als möglich Be— wegungstheile verdeckt werden. Dadurch mögen denn auch wohl manche Arbeiten in der sauberen Ausführung einzelner Theile erspart werden, die schließlich für den eigentlichen Zweck der Maschine nicht durchaus nöthig sind; aber solche Verdeckungen erschweren jedenfallz die richtige Instandhaltung der Bewegungstheile und veranlassen rasche Abnutzung derselben. Die Schichau'schen Maschinen sind durchaus eigenar tige, selbständig ausgebildete Dampfmaschinencon« strueturen, hervorgegangen aus den Raum und Gewicht beschränkenden Bedingungen des Baues von Torpedoschiffen.

Dagegen machen die zahlreichen, in ihrer Mehrzahl mit Corliß. steuerungen versehenen, sich einander sehr ähnlich sehenden, amerika— kanischen Dampfmaschinen mehr den Eindruck eines nach demselben Modell gebauten Massenartikels. Es fehlt die Schönheit der Form bei diesen Maschinen, ebenso wie bei den zahlreichen Schnellläufern. Wohl sind diejenigen Theile, welche gleiten oder sich gegeneinander drehen, peinlich genau gearbeitet und der Gang der Maschinen, wie auch die Ausnutzung des Dampfes genügen den marktgängigen An— forderungen; dagegen ist auf jedes Blankmachen, das nicht unbedingt zur Erreichung guten Ganges gehört, verzichtet. Jede äußere Ausschmückung fehlt. Ist doch die 25090 pferdige Ma— schine von Allis so ungünstig tief ausgestellt, andererseits so lang— gestreckt gebaut, daß der Gesammteindruck auch nicht annähernd dem— jenigen gleicht, welchen die von dem genialen Corliß zur Philadelphia— Ausstellung gesandte große Corliß⸗Maschine in ihren glück- lich gewählten Verhältnissen und der Genialität ihrer Construction sowie der Schönheit der Ausstattung noch heute in den Pullmann— schen Werkstätten macht. Corliß ist todt, die Corliß'sche Maschinenfabrik in Providence ist durch ungeschickte Ge— schäftsführung im Rückgang begriffen. Diejenigen Fabriken, welche jetzt den Markt beherrschen (in erster Reihe Allis) arbeiten für Massenbedarf und entsprechen damit den Bedingungen des amerikanischen Marktes, der rasche Lieferung bei billigem Preis und sachgemäße Herstellung gebietet, keineswegs aber werden an die Dauer der Arbeitsfähigkeit der Maschinen Ansprüche gestellt wie bei * Dieser letztere Umstand tritt noch viel schärfer bei den Locomobilen ervor.

Die Locomobilen haben, dank dem geschickten Vorgehen des Commerzien⸗ Raths R. Wolf in Buckau, in Deutschland eine vorzügliche Ausbildung nach der ökonomischen Seite hin erhalten. Die Wolfischen Compoundlocomobilen mit ihren ausziehbaren Röhrenkesseln stehen in Bezug auf Ausnutzung des Brennmaterials und in Bezug auf Dauerhaftigkeit und leichte Reinigung den stationären guten Dampfanlagen keineswegs nach. Während in England und Amerika der Locomobilenbau hauptsächlich auf den Export berechnet ist und mit Umgehung alles nicht unbedingt zur Krafterzeugung Erforderlichen lediglich die billigste Herstellung im Auge hat, hat Wolf durch den Grundsatz, die Loco— mobilen zu Krafterzeugern ersten Ranges zu gestalten, den deutschen Markt, der früher lediglich von England versorgt wurde, zurückerobert und einen langsam aber stetig steigenden Export angebahnt. Wohl ist mit diesem Fabrikat, das, selbst in Massen hergestellt, nicht billig wird, kein Wettbewerb um Preise durch— zuführen, aber trotzdem steigt der Export. Das Gute wird und muß sich Bahn brechen. Es ist sehr zu bedauern, daß nicht weitere deutsche Dampfmaschinenfabriken in den Wettbewerb ein— etreten sind. Wenn auch die beiden obengenannten Fabriken Deutsch— and vorzüglich vertreten, so würde eine Ausstellung der Fabriken, wie Augsburger Maschinenfabrik, Görlitzer Maschinenbau-⸗Actienges, Sächsische Maschinenbau Aet. Ges. (Rich. Hartmann), Chemnitz, Gebr. Sulzer, Ludwigshafen, G. Kuhn, Stuttgart, Aetiengesellsch. Pauksch, Landsberg, und ähnlicher hervorragender Firmen den Amerikanern den Beweis geliefert haben, daß Deutschland auf dem Ge— biete des Dampfmaschinenbaues nicht nur vereinzelte Leistungen ersten Ranges aufzuweisen hat und den Export nach den südamerikanischen Staaten erfolgreich aufnehmen kann.

In den schon mehrfach erwähnten Werkzeugmaschinen hat Amerika seinen alten Ruf behauptet. Die führenden Firmen haben ihr Bestes aus⸗ gestellt, und es sind eine Reihe neuer leistungsfähiger Fabriken hinzu— getreten. Neben den altbewährten Typen haben die Firmen Brown K Scharpe, sowie Pratt C Whitney namentlich das Gebiet der Frais⸗ arbeit wesentlich erweitert. Die Fraismaschinen sind für größere Arbeits stücke und stärkere Leistungen gebaut; namentlich ist durch Anwendung breiter, aus einem Stück , Walzenfraisen die Fraismaschine mehrfach an Stelle der Hobelmaschine getreten. Dann sind die

Revolverbänke, welche bisher wesentlich für die Massenfabrikation im

kleinen Maschinenbau Verwendung fanden, in größerer Nummer so gebaut, daß sie auch für den allgemeinen Maschinenbau Anwendung finden können. Diese Bauart hat vor allem Ausbildung gefunden durch die Gisholt Company, welche Revolverbänke ausstellt, die ich als Plan⸗ bänke mit starkem Revolversupport bezeichnen möchte. Diese Maschinen können sowohl in gewöhnlicher Weise als Planbänke mit normalem Support benutzt werden, als sie auch bei einer geringeren Zahl größerer Drehstücke (wie Stufenscheiben, Grubenräder, Bolzen u. s. w.). dem Revolverkopf vortheilhafte Anwendung sichern. Die Herstellunz der hierzu erforderlichen Werkzeuge wird sich bei einer kleineren. Zahl von Wiederholungen reichlich durch Ersparung an Arbeitslohn ausgleichen. Die Einführung dieser Sorte Maschinen in die deutschen Maschinenfabriken dürfte nur eine Frage der Zeit sein. .

Ebenso tüchtig ausgebildet sind die Maschinen zum Schneiden von . und scharfgängigen Gewinden an Schrauben bis zu 100 mm Durchmesser. Die Maschinen der Aeme Company Cleveland und der Capitol Manufacturing Company Chicago sind wohl befähigt, zum Schneiden von Gewinden an Spannstangen, Ankern (bis etwa 10M mm Durchmesser), Spindeln zu Ventilen und Pressen u. s. w., die Dreh⸗ bank vollständig zu ersetzen. Hohes Interesse bieten die ber= schiedenen. Constructionen, welche, darauf abzielen, die Arbeite, geschwindigkeit am Werkstück gleich zu halten. Beispielsweise nimmt die Umfangsgeschwindigkeit bei einer abzustechenden Welle bei gleicher Umdrehungszahl der Drehhank ab, je mehr der Stahl nach der Mitte hingelangt. Dementsprechend, ist die Einrichtung getroffen, daß die Umdrehungszahl sich selbstthätig erhöht, je mehr der Stahl nach der Mitte der Welle zu arbeitet, und zwar so, daß pie Arbeitsgeschwindigkeit stets dieselbe bleibt. Dieser Grundsatz ist bei den verschiedensten Antriebsmaschinen ausgeführt.

Große Arbeitsmaschinen sind an den Nine Tools Works und der Pond Company ausgestellt, große Vlech bear beitung masch ] für die größte im Schiffbau vorkommende Leistung von, Hille u. Jones, Wilmington, und Ling u. Alstatter Company, Hamilton.

Auf dem Gebiet der Holibearbeitungsmaschinen sind die bela unf! Fabriken mit vorzüglichen Leistungen vertreten, ohne daß hervorragen heut ngen in Betracht kämen. ; enen,

Auf den einzelnen Specialgebieten zeigt sich wiederholt die e 6. legenheit Deutschlands; der große Cck'sche Calander überragt weit leichartigen amnerikanischen abrikate, wie auch auf dem E n.

ruckmaschinen Augsburg, auf dem Gebiete der Mislereim he n Luther⸗Braunschweig und Gebrüder Seck-⸗Dresden, auf dem Gebi

1

ebiete der

ö!

usstellung ohne Concurrenz. Es ist unmöglich,

schtli hen Artikel! auf. Einzelheiten einzugehen, es läg mir nur daran,

das allgemeine Urtheil zu begründen.

Deutschland hat von der amerikanischen Massenfabrikation das Gute aufgenommen und hat dabei seine Eigenart bewahrt, nicht alles über einen Leisten zu fabriziren. So glänzende finanzielle

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts- zc. Versicherung. 4. e Verpachtungen, Verdingungen zc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

lzbearbeitung Ernst Kirchner u. Co. Leipzi ; . J 66 den e d, mit Amerita. nicht zu f 14 9 . Roller Hanmgtorsn ist ie Leutsce Imbustrie nach wie bor führend. In der e. ist die Braunschweigische Maschinenbauanstalt in der

en

rauchen. In so sehr

Ergebnisse auch die schablonenartige Massenfabrikation ergeben mag, 6 befaͤhigt, billig und rasch . . unseren deutschen Verhältnissen sich ergebende Eigenart, für jeden auan ñ gegebenen Fall assendes zu entwerfen und zu bauen, diejenige, welche in einem über⸗ den 8 bleibenden Fortschritt sichert.

ö. ragen wir ung nun, ob aus der Beschickung der Chicagoer Ausstellung Erfelg für den deutschen Maschinenbau erwachsen kann und wird, so ist es nach den bisherigen Ergebniffen zweifellos, daß die ausstellenden Firmen zum großen Theil Geschäfte machen werden und Beziehungen, namentlich nach den südamerikanischen Staaten,

Deffentlicher Anzeiger.

zu liefern, so ist doch die aus

anknüpfen, welche von dauerndem Werth sein dürften. Nicht zu unter- schãtzen ist aber der Ruf, den sich die deutsche Maschinenindustrie er⸗ worben hat und der ihr das Vertrauen in sich selbst geben wird und muß, trotz vielleicht augenblicklich nicht glänzender Erfolge muthig weiter zu arbeiten auf der Bahn des Fortschritts und des Vor⸗ lämpfens zur Hebung des überseeischen Absatzes. .

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch.

7. Erwerbs- und Wirthschafts⸗Genosenschaften. 8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

H) Untersuchungs⸗ Sachen.

Keine.

ö /// ä

) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

25666] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Tempelhof Band 19 Nr. 843 auf den Namen des Fräuleins Martha Murrmann hier eingetragene, zu Berlin in der Kreuzbergstraße Nr. 23 belegene Grundstück am 30. Sep⸗ tember 1893, Vormittags E04 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part— Saal, 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 14 a 56 4m mit 23 250 6 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Aus⸗ zug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge— richtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über— gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Be— trag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungspermerks nicht hervorging, ins— besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab— gabe von Geboten anzumelden und, falls der be— treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub— haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Fest⸗ stellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheit über die Ertheilung des Zuschlags wird am 30. September 1893, Nachmittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 12. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 86.

26667 gwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 4 Blatt Nr. 3496 auf den Namen des Architekten Max Klein zu Berlin eingetragene, zu Berlin in der Stephanstraße Nr. 19 belegene Grundstück am 2. Oktober 1893, Bor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, . Flügel G., Erdgeschoß, Saal 40, ver—⸗ teigert werden. Das Grundstück ist 8 a 47 4m groß und mit 19660 JS. Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf— , können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Real- berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs vermerkt nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Fosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der

ufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger wider pricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die, elben bei ch,, des geringsten Gebots nicht erücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range lurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des E , , die Cinstellung des

zerfahrens herbeizuführen ,, nach er⸗ olgtem Zuschlag das Raufgeld in. Bezug auf den

nspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das UÜrtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Oktober 1893, Nachmittags E2I Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den J53. Juli. 1855.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 87.

2zß o) Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender Urkunden: I) der Yo Reichsschuldberschreibungen von 1557 Litt. B. Nr. ölg4 über oo c, Lit. H. Nr. 677i und '2Wd0 über je 300. von dem Hofbesitzer Seeband anlenan in Vierhausen, Kreis Osterholz, 2) der g oso Reichsschuldverschreibung von 18865 Lit.. B.

r Kl über 2000 von Köster's Bank Aktien C Haft zu , . a. M. beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens ö dem auf den 31. August 1891, Mittags

Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue

riedrichstr. Iz, Jimmer gz, parterre, anberaumten

ufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die i g. vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— rung der Urkunde erfolgen wird. erlin, den 8. Juli 1853. . as Königliche Amtsgericht J. Abtheilung 81.

26671 ; Aufgebot.

Der Landwirth Georg Fink in Zell im Groß⸗ herzogthum Hessen hat das Aufgebot der von der hiesigen Aetiengesellschaft Frankfurter Hypotheken- Credit⸗ Verein ausgestellten 409 Hypotheken ⸗An⸗ theil⸗Scheine (Pfandbriefe) Serie 37 Titt. X. Nr. 801 u. 8053, Serie 23 Titt. N. Nr. 1028, Serie 24 Litt. N. Nr. 1166, über je 200 lautend, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufge— fordert, spätestens in dem auf den 5. Januar 1898, Vormittags A0 Uhr, vor dem unter— zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 29, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Frankfurt a. M., den 15. Juli 1893.

Das Königliche Amtsgericht. Abtheilung 1V.

77628 Aufgebot.

Nachstehende von der Lebensversicherungs. Actien- Gesellschaft Germania zu Stettin ausgestellten Ur⸗ kunden, und zwar:

LE. Policen:

1 Nr. 238039 über 500 Thlr. vom 26. Juni 13733 für Frau Juliane Sophie Schmidt, geb. Schmidt, zu Rudow,

2 Nr. 2372652 über 2000 Thlr. vom 21. Mai 1873, neu ausgefertigt den 2. September 1873 für den Kaufmann Heinrich Holzrichter zu Elbing, 3) Nr. 200 871 über 1090 Thlr. vom 19. Juli 1869 für den Stellmachermeister Johann Friedrich Wilhelm Retzlaff zu Berlin,

„4 Nr. 406496 über 300 6 vom 25. März 1884 für Frau Bertha Mathilde Triepke (Trübkej, geb. Rubusch, zu Nemitz bei Stettin,

) Nr. 467251 über 2000 S vom 23. Oktober 1891 für den Tagelöhner Taver Ruh zu Ibach, 6) Nr. 199968 über 1090 Thlr. vom 30. Jun 1869 für Frau Johanne Christliebe Liebig, geb. Schwind, zu Thum;

EI. Depositalscheine:

I) vom 15. November 1879 für Joseph Anton Wintermantel zu Pforzheim zur Police Nr. 12501,

2) vom 27. Mai 1871 für den Lehrer Simon Peter Mielke zu Sackrau bei Graudenz zur Police Nr. 23 647,

3) vom 26. März 1889 für Frau Auguste Julie Johanna Sielmann, geb. Beyer, zu Johannisburg zur Police Nr. 240015

EE. das Sterbekassenbuch Nr. 303184 über 50 Thlr. für den Arbeitsmann Ernst August Nerger zu Falkenberg;

LV. Prämien⸗Nückgewährscheine:

1) sieben Prämien⸗Rückgewahrscheine vom 15. März 1885 bis mit 1891 über je 106, 890 ½ zur Police Nr. 406665 für den Kaufmann Otto Jaeger, früher in Regensburg, jetzt in Passau,

2) einundneunzig Prämien Rückgewährscheine vom 12. November 1868, 12. Februar, 12. Mai, 12. August, 12. November 1869 bis mit 12. August 1892 über je 4.35 zur Police Nr. 187201 für Frau Holschuhmacher zu Quedlinburg, und

einundneunzig Prämien⸗Rückgewährscheine vom 11. November 1868, 11. Februar, 11. Mai, 11. August, 11. November 1869 bis mit 11. August 1891 über je 4,0 zur Police Nr. 187200 für den Ehemann Holschuhmacher zu Quedlinburg,

ind angeblich verloren gegangen und es ist deren Aufgebot, und zwar:

zu J. 1 von der Frau Juliane Schmidt, geb. Schmidt, zu Rudow bei Berlin,

zu J.? von dem Kaufmann Heinrich Holzrichter zu Elbing,

zu J. 3 von dem Stellmachermeister und Wagen⸗ bauer Friedrich Retzlaff zu Friedrichsberg bei Berlin,

zu J. 4 von der Ehefrau des Kirchendieners und Wächters Franz Triepke (Trübke), Mathilde, geb. Rubusch, zu Bredom, .

zu J. 5 von dem Tagelöhner Taver Ruh zu Ibach im Großherzogthum Baden,

zu J. 5 von der verwittweten Näherin Johanne Christliebe Liebig, geb. Schwind, zu Thum, vertreten durch ihren Sohn, den Strumpfwirker Ernst Bruno Liebig zu Herold,

zu II. 1 von dem Postschaffner a. D. Joseph Anton Wintermantel zu Karlsruhe, vertreten durch den Rechtsanwalt Freude hier,

zu 11. 2 von dem emeritirten Lehrer Simon Peter Mielke zu Sackrau bei Graudenz,

zu II. 3 von der Frau Kaufmann Johanna Siel mann, geb. Beyer, zu Johannisburg, vertreten durch den Rechtsanwalt Freude hier, zu III. von dem Arbeitsmann Ernst August Nerger zu Alt⸗Glienicke bei Berlin, zu IV. 1 von dem Kaufmann Otto Jaeger, früher in Regensburg, jetzt in Passau, vertreten durch den Rechtsanwalt Joseph Senninger zu Pfarrkirchen, zu 1IV. 2 von der Wittwe Caroline Holschuh⸗ macher, geb. Boettcher, zu Quedlinburg und den Erben des zu Quedlinburg verstotbenen Arbeits⸗ unternehmers August Holschuhmacher

beantragt.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert,

spätestens in dem auf den E8. November 1893,

,, EH Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Elisabethstraße 4, Zimmer 53, anbe— raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Stettin, den 28. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung XI.

12611 Aufgebot. Das Sparkassenbuch der Breslauer Kreis⸗Spar⸗ kasse Nr. 2665, ausgefertigt am 29. Juli 1871 für

den Maurerpolier Karl Beuthner von Sachwitz

über ursprünglich 50 Thaler und Anfang 1893 über löl.61 6 lautend, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des genannten, jetzt zu Breslau wohnenden Maurers Karl Beuthner zum Zwecke der neuen Ausfertigung für ungültig erklärt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf. den 14. Dezember 1893, Mittags 12 Uhr, in unserem Gerichtsgebäude am Schweld⸗ nitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. S9, an— beraumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und, das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung desselben erfolgen wird. Breslau, den 13. Mai 1893. Königliches Amtsgericht. 12613 Aufgebot. Das Sparkassenbuch der Niederlausitzer Ständischen Neben sparkasse zu Sorau Litt. F. Nr. 15 005 über 1047 Mark 33 Pfennige, ausgefertigt für Henriette Helbig zu Friedersdorf, ist angeblich verloren gegangen. Auf Antrag der unverehelichten Henriette Helbig aus Friedersdorf, jetzt zu Benau wird ein Jeder, der an diesem Spaͤrkassenbuche irgend ein Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, seine An⸗ sprüche und Rechte spätestens im Aufgebotstermine den 5. Dezember 1893, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. III., anzumelden, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung des Sparkassenbuches erfolgen wird. Sorau, den 17. Mai 1893. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

77024 Aufgebot.

J. Der Pandelsmann Moritz Walther in Gotha hat das Aufgebot folgender, angeblich verloren ge⸗ gangener Urkunden über die auf dem zu 1is dem Antragst eller gehörigen Antheil des im Grundbuch von Reichenbach Bd. A. Bl. 90 eingetragenen Grundstücks: 63144 a Arthland, 907 a Wiese, Plan Nr. 23, Flurbuch⸗Nr. 124, haftenden Forderungen des Rechtßanwalts Dr. Kunreuther in Gotha von

a. 34 M 15 3 nebst Zinsen, vorgemerkt lt. Urkunde vom 6. August 1880, b. 32 6 45 3 Kostenforderung lt. Hypotheken⸗ brief vom 14. Oktober 1880, C. 12 16 90 3 Kostenforderung lt. Hypotheken⸗ brief vom 14. Oktober 1886 beantragt.

II. Der Schneidermeister Johann Friedrich Langlotz aus Ettenhausen hat das Aufgebot folgender, an— geblich verloren gegangener Urkunde: eines Hypo— thekenbriefs über eine im Grundbuch von Ebenheim Bd. A. Bl. 175 und 188 auf den dem Antragsteller gehörigen Grundstücken, nämlich:

a. 45 IR. 77 a Feld, Plan Nr. 116, Flurbuch Nr. 201, b. 2 Acker 53,3 IR. 54 a Feld, Plan , Nr. 129, Flurbuch Nr. 214 eingetragene . des Bäckermeisters David Messing in Waltershausen von 180 ½ beantragt.

Ven unterzeichnetem Amtsgericht ist die Eröffnung des Aufgebotsverfahrens zwecks Löschung der gedachten Hypotheken, deren Verpfandungsgrund, wie behauptet, weggefallen, beschlossen und Aufgebotstermin auf den 25. September 1893, Vormittags 10 uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte angesetzt.

Die Inhaber obiger Urkunden, sowie diejenigen, welche in. auf die darin verbrieften Pfand⸗ rechte zu haben vermeinen, werden hierdurch auf— gefordert, ihre Rechte svätestens im Aufgebotstermin vom 25. September 1893 unter dem Rechtsnachtheile anzumelden, daß die Unterlassung der Anmeldung den, Verlust des Pfandrechts und die Kraftlos— erklärung der Urkunden auf Antrag durch Ausschluß⸗ urtheil zur Folge haben wird.

Friedrichsmerth, den 17. März 1893.

Herzogl. S. Amtsgericht Wangenheim. II.

2

Thomas, i. V.

25669] Aufgebot. Der Einlieger Johann Malchow in Bresegard hat das Aufgebot zur Kraftloserklärung der beiden angeblich verbrannten w ,n über die für ihn zu Grund und Hypothekenbuch der Erbpacht- hufe Nr. 13 zu Bresegard Fol. 10 und der Häuslerei Nr. 6 zu Bresegard Fol. 2 eingetragenen Kapital forderungen von 750 S bezw. 300 M beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, sgätestens in dem auf den 26. September 189. Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an eraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden , . widrigen⸗ '. die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen ird. . Hagenom, den 1. Juli 1893. Großherzogl. Mecklenburg Schwerinsches Amtsgericht. (L. S.) Huther.

25668] Aufgebot. A. Im Grundbuche des Grundstücks: a. Langenau Litt. B. Blatt 43, als dessen Eigen thümer z. Zt. noch eingetragen sind:; bezüglich des Antheils J. die Lorenz und Anna Barbara, geb. Langmesser, Linder'schen Eheleute, bezüglich des Antheils 11. die Geschwister Wil Hin Henriette, Michael Christian und Andreas uhm, . b. Heubude Blatt 5 B., als dessen Eigenthümer z. t, noch die Schiffszimmergesell Peter und Anna Marie, geb. Drewke, Maaß'schen Cheleute einge— tragen sind, sollen: ad a. die Erben der zu Rosenberg verstorbenen Schneider und w Peter und Veronika, geb. Wienbrandt, Treder'schen Eheleute, bezw. deren

Erben, und zwar:

Katharina

1) der Zimmermeister Johann Albert Treder zu Danzig,

2 die Wittwe Malwine Treder, geb. Redmann, zu Danzig,

3) die minderjährigen Geschwister:

ö 5 Pier h Franziska Maria Margarethe, lfred Anton Joseph und Treder Gertrud Malwine zu Danzig, ,

4) der Fleischer Anton Treder zu Detroit in Amerika,

5) der Fleischer Franz Gelinski und dessen minder⸗ jährige Kinder:

Agnes Rosalie und Leo Dionysius zu Langenau,

ad h. die Seefahrer Otto und Marie Florentine,

geb. Maaß, Lemke'schen Eheleute zu Heubude

als Eigenthümer eingetragen werden.

Auf Antrag dieser Personen bezw. deren gesetz⸗ lichem Vertreter, vertreten durch den Justiz⸗Rath Tesmer bezw. den Justiz⸗Rath Lindner zu Danzig, werden daher alle Eigenthumsprätendenten und dinglich Berechtigten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die bezeichneten Grundstücke spätestens im Aufgebotstermin den 24. Oktober er., Vorm. 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden.

Falls die Anmeldung und Bescheinigung des ver⸗ meintlichen Widerspruchsrechts unterbleibt, wird der Ausschluß aller Eigenthumsprätendenten und die k des Eigenthums der Antragsteller er⸗ olgen.

B. Für folgende Grundstücke:

I) die in der Grundsteuermutterrolle von Schön⸗ baum unter Artikel Nr. 30 und Parzellen 2a. und 20. eingetragenen Liegenschaften von zusammen 3, 57, 40 ha. Größe,

2) die im Gemeindebezirk Guteherberge belegene. in der Grundsteuermutterrolle unter Artikel 35 Kartenblatt 1 Parzelle 128 verzeichnete Grundfläche von S5, 30 a

soll auf Antrag

zu 1 des Besitzers Gerhard Ens zu Reichenberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Ferber zu Danzig,

zu 2 der Hofbesitzer Jakob Mintz, August Schroeder und August Draheim zu Guteherberge, vertreten durch den Rechtsanwalt Levyfohn zu Danzig,

ein neues Grundbuchblatt angelegt werden.

Es werden daher alle unbekannten Eigenthums—⸗ prätendenten aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf die bezeichneten Grundstücke spätestens im Auf⸗ gebotstermine den 24. Oktober er., Vorm. 9 Uhr, anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben werden ausgeschlossen werden resp. ihnen ein ewiges Stillschweigen auferlegt und den erwähnten Anträgen gemäß verfahren werden wird.

Danzig, den 19. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht. X.

77367] Ausfertigung. . Aufgebot.

Der Schuhmgcherssohn Johann Georg Frieser von Wildenreuth, geboren 19. Oktober 1821, ist im Jahre 1845 nach Amerika ausgewandert und seit dieser Zeit verschollen. Auf Antrag seines Curators Michael Frieser, Gütler in Wildenreuth, ergeht hier⸗ mit der Auftrag:

a. an den Verschollenen, spätestens im Aufgebots⸗ termin sich persönlich oder schriftlich bei dem unterfertigten Gerichte zu melden, widrigen falls er für todt erklärt werde;

an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗ gebots verfahren wahrzunehmen;

„an alle diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, hier⸗ über Mittheilung anher zu machen.

Als Aufgebots termin wird Samstag, der 27. Jannar E894, Vormittags 9 ihr, im diesger. Sitzungssaale bestimmt.

Erbendorf, am 16. März 1893.

lgez.) Schnizlein.

Den Gleichlaut vorstehender Ausfertigung mit dem Originale bestätigt.

Erbendorf, am 17. März 1893. Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts Erbendorf. Der Kgl. Secretär beurlaubt.

(L. S.) brich, Stellvertreter.

24598 Aufgebot.

Georg Merker von Groß⸗Bieberau, geboren am s. April 1803, ist schon länger als 50 Jahre nach Amerika ausgewandert. Von seinem Aufenthalt ist nichts bekannt geworden, als daß er um das Jahr 1839 zu Pittsburg in Pennsplvanien als Arzt ver⸗ storben sein soll; ob mit Hinterlassung von Leibes. erben, ist unbekannt.

Für denselben wird von hiesigem Gericht ein Ver⸗= mögen von ungefähr 409 M curatorisch verwaltet. Die hier bekannte gesetzliche Erbin des Georg Merker ist seine im Jahre 1800 verstorbene Schwefter, die Adam Böck's Chefrau zu Groß-Bieberau, die von

hilipp Böck, Jakob pn ff ittwe und Jo

artmann's Epefrau zu Groß⸗Bieberau und Philipp Darmstädter's Wittwe zu Reinheim beerbt worden ist. Auf Antrag des Philipp Böck zu Groß. Bieberau werden Georg. Merker von Groß-Bieberau und dessen etwaige Leibezerben sowie alle diejenigen,

welche sonst Ansprüche an das curatorisch verwaltete

Vermögen zu haben glauben, insbesondere die Kinder des in Mülhagusen im Elsaß verstorbenen Matthes Merker, eines Bruders des Georg Merker, fasss folche vorhanden n die Kinder der verstorbenen Schwester i

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