1893 / 176 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 26 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

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ESchuldrerschreibungen itt. G. zur Rückzahlung auf den

1. Oktober 18935 gezogen:

37 Schuldverschreibungen à 1000 Fl. oder 1714 M 29 3:

Nr. 4 32 103 118 169 223 240 317 355 407 467 515 521 525 588 616 676 679 681 688 808 809 947 1043 1115 1141 1165 1365 1399 1427 1471 1491 1494 1496 1506 1546 1596 37 000 Fl. oder 63 428 M 73 5.

28 Schuldverschreibungen à 500 Fl. oder 857 4 14 3: Nr. 1618 1670 1699 1715 1731 1744 1760 211 2136 2206 2245 2252 2263 2286 2306 2310 2439 2453 2481 2513 2573 2583 2618 2642 2676 2711 2783 2784 14000 Fl. oder 23 999 92 .

10 Schuldverschreibun gen àæ 300 Fl. o der 514 4ÆS 29 3: Nr. 2846 2933 2967 2970 3017 3124 z3127 3130 3263 3295 3000 Fl. oder 5142 M 90 4.

31 Schuldverschreibungen à 100 Fl. oder 171 4 43 3: Nr. 3327 3330 33651 3425 3445 3464 3529 3638 3720 3840 3918 3939 4036 4048 4060 4069 4148 4191 4196 4243 4250 45304 4319 4332 4494 4534 4579 4588 4671 4748 4787 3100 Fl. oder 5314 Mn 33 8. 106 Schuldverschreibungen über 57 100 Fl. oder 97 885 M 88 3.

Die Inhaber dieser Schuldverschreibungen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Rückzahlungsterming erfolgt, bei der Königlichen Kreis kasse in Frankfurt a. M. bei der König: lichen Staatsschulden-Tilgungskasse in Berlin sowie bei jeder Königlichen e ge, gn, st gegen Rückgabe der , nebst den Zinsscheinen Reihe 111 Nr. 2 bis 8 und Zinsschein-⸗Anweisung erheben können.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzu— gebenden Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapitalbetrag der Schuldverschreibung zurückbehalten.

Soll die Einlöfung von dergleichen Schuldverschreibungen nicht bei der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse hier oder bei der König⸗ lichen r , g. in Frankfurt a. M, sondern bei einer der anderen 1 bewirkt werden, so sind die betreffenden Schuldverschreibungen nebst Zinsscheinen und Zinsschein⸗Anweisungen durch diese Kasse vor der Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden, wes⸗ halb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rückzahlungs⸗ termin eingereicht werden können.

Rückständig sind noch aus der Verloosung:

pro 1. Oktober 1385: G. 188 3813,

pro 1. Oktober 1888: G. 1327 3496,

pro 1. Oktober 1889: G. 3652,

pro 1. Oktober 1391: G. 3065 4456,

pro 1. Oktober 1892: G. 1422 3440 3742 3775 4505.

Die Inhaber dieser Schuldverschreibungen werden zu deren Ein⸗ lösung wiederholt hierdurch aufgefordert.

Wiesbaden, den 14. Juni 1893.

Der Regierungs⸗Präsident. von Tepper⸗Laski.

Bekanntmachung.

Dem Markscheider Albert Hirte aus Klausthal ist von uns heute die Concession zur Verrichtung von Markscheider⸗ arbeiten für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Klausthal, den 20. Juli 1893.

Königliches Ober⸗Bergamt. Achenbach.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R.⸗ u. St.-⸗A.“ wird ein Privilegium wegen Ausgabe von 300 000 M vierprocentiger Anleihescheine der Kreis Altenager Schmalspur-Eisenbahn-8Gesellschaft ver⸗ öffentlicht.

Per sonalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im Beurlaubten⸗ stande. Neues Palais, 12. Juli. v. Wedel, Pr. Lt. 4. D., zuletzt von der Inf. des damal. J. Bats. (Neutomischel) 3, Posen. Landw. Regts. Nr. H8, eine etatsmäß. Premier ⸗Lieutenantsstelle im Invalidenhause zu Berlin verliehen.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 17. Juli. Surkow, Zeug⸗Hauptm. von der 7. Art. Depot⸗-Insp., zum Art. Depot in Metz, Saltzgeber, JZeug⸗Hauptm. vom Art. Depot in Neu⸗Breisach, zur 2. Art. Depot⸗Insp., Hausmann, Zeug-⸗Pr, Lt. von der Depot⸗Verwalt. der Art. Prüfungscommission, unter Ent⸗ bindung von dem Commando auf dem Schießplatz bei Kummers⸗ dorf, zum Art. Depot in Neu⸗Breisach, Bode, Zeug Pr. Lt. vom Art. Depot in Straßburg i. Er, commandirt beim Kriegs⸗Ministerium, unter Belassung in diesem Commando, zum Art. Depot in Berlin, Teubler, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot in Straßburg i. E, zur Depot ⸗Verwalt., der Art. Prüfungs⸗Commission, unter Comman⸗ dirung nach dem Schießplatze bei Kummersdorf, Cavaler, Zeug— Lieut. 2 der Geschützgleßerei, zum Art. Depot in Straßburg i. E. versetzt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöchste Bestallung. 12. Juli. Zaar, Baurath, Garn.⸗Bauinsp.ä, mit Wahrnehmung der Geschäfte der Intend. und Baurathsstelle bei der Intend. IV. Armee Corps beauftragt, zum Intend. und Baurath ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 11. April. Ha che, Kanzlei⸗Diätgr von der Landes-Aufnahme, als etatsmäͤßiger Kanzlei⸗Secretär angestellt. .

1. Juli. Lemcke, Kanzlei⸗Diätar, zum Geheimen Kanzlei⸗ Secretär im Kriegs Ministerium ernannt.

10. Juli. Zeitz, Roßarzt vom Drag. . König Friedrich III. 9 Schles.) Nr. 8, zum Ober-Roßarzt des agdeburg. Feld ⸗Art.

egts. Nr. 4 Wiedmann, Unter, Roßarzt vom 1. Leib Hus. Regt. Nr. 1, zum Roßarzt, ernannt. Kubel, Roßarzt vom Drag. Regt. von Bredow (1. Schles.) Nr. 4, zum Drag. Regt. König Friedrich 111. (27. Schles.) Nr. 8, Gutzeit, Roßarzt vom 1. Garde⸗Feld⸗Art. Regt, zum Hanno. Hus. Regt. Nr. 15, versetzt. .

II. Juli. Weber, Ingen. 2. Kl. von der Art. Werkstatt in Spandau, zum Ingen. 1. Kl. ernannt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee⸗-Fähnriche za. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im attiven Heere. I6. Juli. Hiem er, Vice⸗Feldw. der Res., dermalen zienstleistend im 5. Inf. Regt. Wrede, zum Port. Fähnr. in diesem Truppentheil ernannt.

18. Juli. . v. Lerchen feld, Ser. Lt. des 2. Ulan. Regts. König, unter Versetzung in das Verhältniß la suits dieses Truppen⸗ theils, vom 1. August d. J. ab auf die Dauer eines Jahres beurlaubt.

19. Fuli. (Mit der Wirksamkeit vom 1. Oktober d. J.) Dannhorn, Pr. t,, bisher à la suite des Ingen. Corps, unter Enthebung vom Commando zur Fortifieation Ulm, in den etatsmäß. Stand des 1. Pion. Bats, Weber, Pr. Lt. des 1. Pion. Batz, in das Verhältniß A la suite des Ingen. Corps, unter Commandirung zur Fortification Ulm, versetzt.

triebsergebnisse deutscher

21. Juli. Rebay v. Ehrenwiesen, Hauptm. und Comp. Chef vom 58. Inf. Regt. vacant Pranckh, auf die erste Hauptmanns stelle im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, unter Beförderung zum überzähl. Major, verfetzt, Krane, Oberst-Lt. und Batg. Com- mandeur im 1. Inf. Regt. König, zum etatsmäß. Stabsoffizier in diesem Regt, Falkner v. Sonnenburg, Major vom 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, zum Bats. Commandeur im 1, Inf. Regt. König, Lentze, Haupitm., bisher à la suite des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern und commandirt zur Dienftleistung dortsel st, zum Comp. Chef im 8. Inf. Regt. vacant Pranckh, ernannt. Sondinger, Oberst⸗Lt. und etats mäßiger Stabsoffizier vom J. Infanterie⸗Regiment König, unter Stellung à la suite des 17. Infanterie Regiments Orff und unter Beförderung zum Obersten, zur Vertretung des Commandeurs des 17. Inf. Regts. Orff commandirt. Lo reck, Hauptm. und Comp. Chef vom 11. Inf. Regt. von der Tann, unter Stellung zur Disp. mit Pension, beim Bezirks— commando Regensburg, Diet! J., Hauptm. z. D. beim Bezirks⸗ commando 1 München, Baldauf, Hauptm. z. D. beim Bezirks⸗ commando Augsburg, sämmtlich unter Verleihung des Charakters als Major zu Bezirksoffizieren, Schröder, Hauptmann im 11. Inf. Regt. von der Tann, zum Comp. Chef in diesem Regt., ernannt.

Im Beurlaubtenstande. 19. Juli. Frhr. v. Pechmann (I. München), Seiden schwarz (Straubing), Sec. Ltg. in der Landw. Inf. 2. Aufgebots, zu Pr. Lts,. Rottmann Kissin gen)) . der Reserve im 2. Train⸗Bat, zum Sec. Lt. der Res., befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. 21. Juli. Gräff, Major z la suite des 1. Ulan. Regts. Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, persönlicher Adjutant weiland Seiner König— lichen Hoheit des Herzogs Maximilian Emanuel in Bayern, mit Pension zur Disp. gestellt. Den Majors z. D. und Bezirksoffizieren: Schneider beim Bezirkscommando Regensburg, diesem mit der Uniform des 11. Inf. Regts. von der Tann, Grünwalds beim Bezirkscommando J. München, Schust er beim Bezirkscommando Augsburg, diesem mit der Uniform des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig und unter Verleihung der Aussicht auf Anstellung im Civil⸗ dienste, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. 19. Juli. Von der Reserve: Aschenbrenner, Blumentritt, Pr. Lts. des 1. Inf. Regts. König, Rathgeber, Pr. Lt. des 1. Schweren Reiter⸗Regts. Prinz Karl von Bayern, Brunn, Sec. Lt. des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern; von der Landwehr 1. Aufgebots: Schu ster (J. München), Rittm. von der Cap,, Dost ler (J. München), Pr. Lt. von der Feld⸗ Art., diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform, Kuchenmeister (Aschaffenburg), Sec. Lt. von der Inf.; von der Landw. Inf. 2. Aufgebots: Perron, Kunkel Eudwigshafen), Schwarzwälder (gHweibrücken), Pr. Lts, Mackert, Krämer, (J. München), Müller, Herrmann (Ingolstadt), Sec. Lts., der Abschied bewilligt.

Im Sanitäts⸗Corps. 20. Juli. Dr. Roßnitz, Unter⸗ arzt des 2. Pion. Bats,, zum Assist. Arzt 2. Kl. in diesem Truppen⸗ theil, r. Eiermann (Nürnberg), Dr. Frotscher (J. München), Dr. Reism ann (Erlangen), Stix (Bamberg), Mandel (Würz⸗ burg), Dr. Jakob (Erlangen) Adam, Dr. Seifert, Dr. Rein- thaler (J. München), Dr. Bode (Würzburg), Geiger (Regens— burg), Dr. Franken (Würzburg), Dr. Fridrich (J. München), Dr. Koch (Würzburg), Dr. Bauernfeind, Dr. Tra az, Weißen⸗ rieder, Seif, Toelle (J. München), Dr, Frank (Erlangen), Bünz (J. München), Brunner, Reinig (Würzburg), Unterärzte der Res, zu Assist. Aerzten 2. Kl. der Res., befördert.

Beamte der Militär-⸗Verwaltung.

19. Juli. Strauß, geprüfter Rechtspraktikant; Sec. Lt. in der Res. des 9. Inf. Regts. Wrede, zum überzähl. Assessor bei der Intend. II. Armee⸗Corps ernannt. Mayring (Kempten), Ober⸗ Apotheker der Landw. J. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

20. Juli. Kürschner, Secretär der Intend. II. Armee⸗Corps, unter Verleihung des Titels eines Rechnungs-Raths in den erbetenen Ruhestand getreten. Hu ppmann Gitzingen), Königer (Amberg), Unter⸗Apotheker der Res., zu Kenn. der Res. befördert.

Nichtamtliches.

Deu tsches Reich.

Preußen. Berlin, 26. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König arbeiteten, wie aus Kiel gemeldet wird, heute Morgen von Sig Uhr an mit dem Stellvertreter des Chefs des Civilcabinets, Geheimen Regierungs⸗Rath Scheller und empfingen im Anschluß hieran den Staatssecretär des Reichs⸗Marineamts, Vice-Admiral Holl— mann zum Vortrage.

Der General-Lieutenant Edler von der Planitz IL, General-Inspecteur der Fuß⸗ꝛArtillerie, und der General⸗ Lieutenant von Spitz, Director des Departements für das Invalidenwesen im Kriegs-Ministerium, haben Berlin ver— lassen.

Der General-Lieutenant Oberhoffer, Allerhöchst beauf⸗ tragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs der Landes⸗ aufnahme, hat sich mit längerem Urlaub nach Marienbad begeben.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs und Staats⸗-Anzeigers“ wird die vom Reichs⸗ Eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be⸗ Eisenbahnen für den Monat Juni d. J. veröffentlicht, auf welche gestern an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.

Bayern.

Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent wird, wie

die „Allg. Ztg.“ meldet, am 30. d. M. einen mehrwöchigen Jagbausflug in das Gebirge unternehmen und sich zunächst zu längerem Aufenthalt über Tölz nach der Vorderriß begeben.

Württemberg. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die , von Hehe mit Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin von Genua trafen, wie der „St.- A. J. W.“ berichtet, vorgestern Nachmittag von der Mainau zum Besuch Ihrer Majestäten in Friedrichshafen ein, nahmen an der Königlichen Tafel theil und fuhren gegen Abend wieder nach der Mainau zurück.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.

Anhalt. Ihre Hoheit die Herzogin von Sachsen⸗-Altenbur ist vorgestern zum Besuch des Herzoglichen Hofes in Wong eingetroffen. Reuß j. L. Ihre Durchlaucht die Erbprinzessin ist gestern in Schleiz von einem Prinzen glücklich entbunden worden.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser traf gestern früh aus Ischl in Wien ein, stattete Mittags der Wittwe des Reichs⸗Kriegs⸗Ministers Frei⸗ herrn von Bauer einen Condolenzbesuch ab und folgte der Leiche bei deren Ueberführung nach dem Bahnhofe (s. u.). Am Abend kehrte Allerhöchstderselbe nach Ischl zurück.

Die feierliche Einsegnung der im Reichs⸗Kriegs⸗ Ministerium aufgebahrten Leiche des verstorbenen Reichs⸗ Kriegs-Ministers Freiherrn von Bauer fand gestern Nach⸗ mittag um 4 Uhr statt, worauf die Ueberführung nach dem Nordbahnhof erfolgte. Auf dem Wege dorthin bildete die gesammte Garnison Wiens Spalier. Die Straßen waren von einer dichtgedrängten Menschenmenge angefüllt. Hinter dem Sarge schritten, wie „W. T. B.“ berichtet, der Kaiser an der Spitze der Erh t oder dahinter folgten die Minister Graf Kälnoky, von Kallay, Graf Taaffe, Dr. Wekerle, die übrigen österreichischen Minister, die Vertreter des diplo⸗ matischen Corps und eine große Anzahl von Deputationen. Als der Zug die Augartenbrücke erreichte, wurden von dem Militär die Ehrensalven abgegeben. Die Beisetzung erfolgt in der Familiengruft in Lemberg.

Großbritannien und Irland.

Im Oberhause befragte vorgestern, wie die Londoner „Allg. Corresp.“ berichtet, Carl Cadogan die Regierung, nach welchem Princip der Lord⸗ Statthalter von Irland Lord Houghton bei der Annahme oder Ahweisung von . verfahre. Jüngst habe er Adressen der Dubliner Handelskammer und des Verbandes der irischen Methodisten, angeblich weil sie politische Anspielungen enthielten, zurückgewiesen; beide Adressen aber hätten lediglich auf die Erhaltung der Union Bezug genommen. Andererseits habe der Lord-Statthalter auf seiner jüngsten Reise durch Süd⸗ und West-Irland eine Anzahl von Adressen entgegengenommen, in denen die Bezugnahme auf die Homerule Regel gewesen sei; in einem Falle sei sogar auf ausdrücklichen Beschluß des Stadt⸗ raths von Cork jeder Ausdruck der Loyalität aus der Adresse ausgemerzt worden. Dieses Verhalten des Vice⸗Königs, des directen Vertreters der Herrscherin, sei für alle davon Betroffenen beschämend. Earl Spencer entschuldigte den Lord⸗Statthalter damit, daß die Ablehnung von Adressen gewöhnlich nach Einsicht in dieselben erfolge, während die an⸗ genommenen Adressen fast sämmtlich ihm auf Eisenbahnstationen zugeworfen worden seien, wo keine Prüfung ihres Inhalts möglich sei. Im Verlauf der Debatte tadelte der Marquis von Salisbury in scharfen Worten die Handlungsweise des Lord⸗Statthalters. Schließlich gab der Staatssecretär für Indien Lord Kimberley zu, daß Lord Houghton, wenn auch nicht aus Parteirücksichken, inconsequent gehandelt habe.

Im Unterhause erklärte gestern der Parlamentssecretär des Auswärtigen Sir Edward Grey, die Regierung habe von Frankreich die mündliche Anzeige von dessen Absicht, die siamesische Küste zu blockiren, erhalten; die englische Regierung beabsichtige nach wie vor die britischen Unterthanen in Bangkok und deren Eigenthum zu schützen. Weitere Mit⸗ theilungen zu machen, sei augenblicklich unthunlich.

Wie das „Reuter'sche Bureau“ erfährt, würde der britische Botschafter in Paris Lord Dufferin in der Blockade-Angelegenheit heute eine neue Unterredung mit dem französischen Minister des Auswärtigen Develle haben.

Frankreich.

Die Antwort Siams auf das französische Ulti⸗ matum lautet nach der „Köln. Ztg.“ folgendermaßen:

Herr Minister! In Beantwortung der Mittheilung, die Sie mir am Bonnerstag, den 20. d. M., 64 Uhr Abends, überreicht haben, beauftragt mich Seine Majestät der König, mein erhabener Souverän, Ihnen folgende Erklärungen abzugeben:

[) Seine Majestät bedauert, daß ihm niemals bestimmte Erklä⸗ rungen darüber gemacht worden sind, was unter dem Ausdruck „die Rechte des Kaiferreichs Anam und des Königreichs Kambodscha auf das linke Ufer des Mekong und die Inseln' zu verstehen ist. Seine Majestät war immer geneigt, jedes Gebiet aufzugeben, für das man diese Rechte bewiesen a, und schlug bereits vor fünf Monaten por, alle Streitpunkte einem internationalen Schiedsgericht zu unterbreiten. Heute fügt er sich jedoch sowohl dem Druck der Verhältnisse, als in der Absicht, den Frieden für sein Volk und die Sicherheit der zahl⸗ reichen in diesem Lande bestehenden Handelsinteressen wiederherzu⸗ stellen. Er stimmt zu, daß bei der Berichtigung der Grenzen zwischen Siam und Kambodscha das ganze Gebiet auf dem linken Mekongufer, das füdlich einer vom nördlichsten siamesischen, kürzlich von den fran— zösisch⸗anamitischen Truppen besetzten Militärposten bis zu einem Punkte auf der nämlichen geographischen Breite, nämlich dem 18. Grad nördlicher Breite, am linken e, gezogenen Linie gelegen ist, als Eigenthum Anams oder Kambodschas betrachtet wird, daß unter⸗ halb dieses Punktes der Fluß die Grenzlinie für die benachbarten Staaten bis zu seinem Eintritt in Kambodschg bildet, und daß die Be⸗ nutzung der Inseln für die Bedärfnisse der Schiffahrt den drei Grenz⸗ staaten gemeinsam sein soll. ; .

2) Die siamesischen Militärposten dieser oben erwähnten Gebiete werden binnen einem Monat geräumt. . .

3) Seine ., beklagt aufrichtig die infolge der Zwischenfälle von Theng⸗ieng Kham und Kham-⸗Mon Geng-Cha) auf beiden Seiten geschädigten Personen sowie den bedauernswerthen Zusammen⸗ ssoß, der bel der Einfahrt in den Menam stattgefunden hat, Der Bang⸗Bien wird in Freiheit gesetzt werden und, wenn es nothwendig sst, werden andere Genugthuungen gegeben werden, wenn ihre Ge⸗ währung als berechtigt erwiesen und mit der Unabhängigkeit der siamesischen Regierung, die achten zu wollen die französische Regierung erklärt hat, vereinbar ist.

4) Die der persönlichen, den nationalen oder internationalen Gesetzen zuwiderlaufenden Angriffe auf , n, Unterthanen schuldig erkannten Personen werden darnach bestraft werden, und wenn eine Geldentschädigung thunlich ist, so sollen die Familien der

Opfer solche erhalten. . . ö Hic weitläufige Correspondenz ist zwischen uns ausgetauscht worden in Bezug auf gewisse Rückforderungen französischer Unter⸗ thanen für Unbill, welche ihnen angeblich durch die . eng gr. Beamten zugefügt wurde. Ich e, im Namen der siamesischen! Regierung die Schuld der siamesischen Beamten bereits hestritten. Der König aber, geleitet, durch die schon erwähnten Rücksichten, geruhte, von der en w iensrege abzustehen und die Summe von zwei Millionen '. für die auszuzahlen, welche in den oben er—

Am 6. August gedenlt Ihre K Hoheit die Groß—⸗ herzogin sich nach Helgoland zu begeben.

wähnten Fallen Schaden erlitten haben. Die siamesische Regierung

, n., war, ist der bergmännische Rechts schutzverein

verlautet nichts Zuverlässiges.

bringt, ohne daraus eine Bedingung machen zu wollen, di

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Ultimatums) die Rede . ö. j

6) Die sofortige Hinterlegung einer Summe von drei Milli Franes in. Piastern, um die oben erwähnte Genugthuung in ene die Entschädigungen sicherzustellen, wird zu gleicher Zeit mit dem Aus— tausch der Ngten zwischen unseren Regierungen vor sich gehen. Da aber Seine Majestt Grund hat, anzunehmen, daß die drei Millionen . die als Genugthuung und Entschädigungen zu bezahlende

umme überschreiten, die man nach einer ernsthaften Prüfung als Schuld anerkennen wird, so rechnet er auf den Rechtlichkeitssinn der französischen Regierung, daß sie das, was nach der Regelung aller Fälle von der ,. Summe übrig bleibt, zurückerstatte. Die iamesische Regierung hat die Zuversicht, daß sie, indem sie den Forde⸗ rungen der französischen Regierung, wie aus den vorstehenden Er— klärungen hervorgeht, nachgiebt, einen Beweis ihres aufrichtigen 5 e en, 6 . der . J,. auf gutem Fuß

ind in vollständiger und endgültiger Weise alle zwi beiden Regierungen schwebenden ö . ö

Nach einer Meldung des „Temps“ ist Admiral Hu mann gestern Morgen mit den Kriegsschiffen „Triomphante“, WVipéêre“ und „Alouette“ sowie einigen Torpedobooten von Saigon nach Siam in See gegangen. Die Notificirung der Blockade wird wahrscheinlich heute erfolgen. Wie andere Blätter des weiteren melden, wird Admiral Humann, der heute Abend in den siamesischen Gewässern eintrifft, wahr— scheinlich die Insel Kohsitschang besetzen. Nach einem Telegramm des „Reuter 'schen Bureaus“ von gestern Abend haben der französische Gesandte Pavie und die drei französisfchen , J f nbo . . von Bangkok verlassen. Bei em Passiren der Forts wurden zwischen diesen und den Schiffe Salutschüsse gewechselt. ö 5

Der „Matin“ erklärt es für wahrscheinlich, daß die Blockade von Siam durch eine militärische Action ver— vollständigt werden würde, die bestimmt sei, die Besetzung der in dem Ultimatum geforderten Territorien zu .

U er siamesische Gesandte in Paris Prinz Vadhana soll sich, wie „W. T. B.“ meldet, zur Abreise rüsten und zal sich voraussichtlich nach Lon don begeben.

Velgien.

In der gestrigen Sitzung der Kammer brachte der Magd. Zig.“ zufolge die Regierung eine Vorlage über die Reform des Senats ein, wonach 57 Senatoren aus den Höchstbesteuerten, I9 aus der Mitte der Provinzial⸗Landtage gewählt werden sollen. . Bon unterrichteter Seite wird dem W. T. B.“ zufolge die Meldung französischer Blätter, daß Belgien seine Theil nahme an der lateinischen Muünz convention zu kündigen beabsichtige, für unbegründet erklärt. ;

Dänemark.

Das Heereserforderniß für das Finanzjahr 1893,94 ist durch ein provisorisches Gesetz vom 1. April d. J. wie folgt festgesetzt Es wurden bewilligt für das ordinäre Budget des Kriegs⸗Ministeriums 10 583 9965 Kronen 56 Oere, dazu extra— ordinär 992 00 Kronen. Letztere Summe setzt sich aus nach— stehenden Beträgen zusammen: 1) für die Vervollständigung des Kriegsmaterials 76 809 Kronen, darunter 10000 Kronen für Sanitätsmaterial, 2) für Militärbauten 50 000 Kronen, 3) für elektrisches Beleuchtungsmaterial 50 000 Kronen, 4) für An⸗ schaffung rauchschwachen Pulvers für leichtere Geschütze 100 9000 Kronen, 5) für die Umänderung elfzölliger Vorder— ladekanonen in Küstenhaubitzen 50 006 Kronen, 6) für BVeschaffung tragharer Panzerschilde für Schützen der Fußtruppen 25 900 Kronen, 7) für Kochgeschirre 2c. zweite Rate 62 0090 Kronen, 8) fur verschiedenes Inventar 12309 Kronen, M für Positionsgeschütz nebst Munition 300000. Kronen, 10) für die Errichtung einer Batterie leichter D ffn, . . und 11) für Beschaffung von Schnellfeuergeschützen für die Kopenhagener Seebefesti

116000 Kronen. . .

Asien.

Das „Reuter sche Bureau“ meldet aus Tientsin von gestern, die chinesische Regierung erhebe keinen Ein— spruch gegen die Forderung Frankreichs bezüglich des Gebietes am linken Ufer des Mekong bis zum 25. Grade nördlicher Breite; sie halte jedoch aufrecht, daß die beiden Ufer des Flusses bis zu dem Punkte, der unter— halb dieses Parallelkreises liegt, China gehörten und daher von den Siamesen nicht abgetreten werden könnten. Die den Franzosen feindlichen Mandarinen suchten die Regierung zu bewegen, in den Conflict einzugreifen. ;

Parlamentarische Nachrichten.

Im 3. hessischen Wahlkreise (Alsfeld-Lauterba erhielten der „Darmst. Ztg.“ zufolge e gef am 22. d. f vorgenommenen Reichstags⸗Nachwahl Backhaus (ul) 3221, Bindewald (Antisem) 3256 und Wilbrandt (freis. Vereinig 1415 Stimmen. Es findet somit Stichwahl zwischen Backhaus und Bindewald statt.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Das Zuräckbehaltungsrecht des Vermiethers an den eingebrachten Sachen des Miethers erstr eckt sich nach 64 Urtheil des Reichsgerichts, J. Strafsenats, vom 1. Mai 1895. in Baden nicht auf diejenigen Sachen, welche nach § 715 der Givilprozeßord⸗ nung der Zwangsvollstreckung nicht unterworfen sind. Der Miether, welcher in Baden vor Erfüllung seiner Miethsverpflichtungen seine der e m n, r, an . , , der Woh⸗ nung gegen den Willen des Vermiethers entfernt, macht sich demna

. nicht strafbar. ö ö

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Aus dem Saanrevier wird der „‚Frkf. Ztg.“ geschrieben: Wie

iquidgtion genöthigt, zur Deckung der Schulden das Saal⸗

gebäude in Bildstock zu verkaufen. Ueber seine künftige Bestimmung

In Dortmund sollte, wie die „Rhein.Westf. Ztg.“ berichtet am Sonntag eine von den . . ih Berga rb eiter⸗Versammlung stattfinden, zu der sämmt⸗ li e Knappschafts⸗Aeltesten eingeladen waren. Zu dieser Versammlung waren nicht nur nicht die Knappschafts-Aeltesten erschienen, fondern auch die Bergarbeiter hatten eg nicht für nöthig erachtet, die Ver— sammlung zu besuchen, weshalb sie aus Mangel an Theilnehmern ausfallen mußte.

Wie der „Mgdb. Ztg. mitgetheilt wird, ist das Suden 6 Brauhaus von Dummer u. Döring nicht aus dem . He der Magdeburger Brauereien ausgetreten. (Vgl. Nr. 171

In München fand am Sonnabend eine öffentliche Holz arbeiterversammlu ng statt mit der K e ng. nahme der Münchener Heliarbeiter zu dem neu gegründeten deutschen Holzarbeiterverband“. Es wurde, wie die „Münch. N. N.“ mit⸗ theilen, beschlossen, eine 536 München des Verbandes zu gründen. Eine gut besuchte öffentliche Bau handwerker“ versammlung fand am Sonntag in München statt, in der über die Antwort der Bau⸗ und Zimmermeister auf die Forderungen der Zimmerleute berichtet wurde. Hiernach sind die Meister gegen den geforderten Minimallohn von 43 3 per Stunde, wollen aber einen Durchschnittslohn von 45 3 zahlen. Mit der gänzlichen Be— seitigung der Sonn⸗ (Feiertags⸗) und Ueberstundenarbeit sind die Meister einverstanden, in wirklich nothwendigen Fällen wollen sie aber nicht die geforderten 100 ,,, sondern nur 50 oo Zuschlag zahlen. Wegen der geforderten gänzlichen Beseitigung der Accord— arbeit sprachen sich die Meister dahin aus, daß e die Arbeiter selbst Abhilfe zu schaffen hätten; den verlangten Arbeitsschluß Sonn— abend Abends 5 Uhr bewilligten die Meister. Nach langen Reden kam sodann eine Entschließung zur Annahme, nach welcher eine sieben— liedrige Com mission die im Laufe der Debatte zum Ausdruck ge— f, ., armen c . . Außerdem hat diese Fommission die einleitenden ritte zur Bildung eines Münchene Gewerkschaftscartells zu thun. ; k

Kunst und Wissenschaft.

In dem Wettbewerb um eine Kirche für die evan— gelische Gemeinde in Prüm, zw ler n ell Trier, der unter den Mitgliedern des Berliner Architektenvereins ausgeschrieben und zu welchem sechs Entwürfe eingegangen waren, sind, wie wir dem „Centr. Bl. d. Baup.“ entnehmen. von dem Beurtheilungs⸗Ausschuß des Vereins dem Entwurf des Königlichen Regierungs⸗Baumeisters K. Wil e in Berlin der J. Preis, der Arbeit des Königlichen Re⸗ gierungẽ⸗Baumeisters Müßigbrodt in Berlin der II. Preis, und dem Entwurf des Architekten O. Hoffmann in Friedenau ein Vereins— , worden.

= Dex „Köln. Ztg.‘ wird aus Beirut vom 12. d. M. ge⸗ schrieben: Der preußische, Regierungs⸗-Assessor Dr. Freiherr . von Oppenheim, der einen größeren Urlaub zu Forschungen in arabischen Ländern erhalten und sich bereits seit längerer Zeit zu diesem Zweck in Nord⸗Afrika aufgehalten hat, ist Ende Juni allein mit einer kleinen Karawane, geführt von einem zum Beduinenstamme der Anesie gehörenden Scheich, nach dem Hauran aufgebrochen, um von dort durch die Wüste über Es⸗Safa auf noch unbekannten Wegen nach Tadmor (Palmyra), sodann nordwärts nach Meskene am Euphrat und weiter durch Mesopotanien über Urfa nach Diarbekir zu gelangen. Von dort ist die Weiterreise über Mardin, das Gebiet der Géiden Teufelsanbeter) und Mosul nach Bagdad geplant.

Auf dem im Kreise Pr. Stargard gelegenen Gut Suzemin wurden, wie die „Danziger Allg. Ztg.“ meldet, in voriger Woche neun Stein kistengräber bie en, welche einen e reichen nhalt an verschiedenen Urnen nebst Beigaben an Bronze⸗, Glas, und Bernsteingegenständen aufwiesen. Die Gräber waren meist aus großen rothen Quarzitplatten fest zusammengefügt und von außen noch durch eine aus Kopfsteinen hergestellte Packung verstärkt. Eins derselben war ganz leer, abgesehen von dem nachträglich eingedrungenen Sand, und ein anderes, besonders geräumiges enthielt nur eine einzige, allerdings in hervorragender Weise verzierte Urne nebst einem kleinen Henkeltöpschen; zie übrigen Gräber hingegen umschlossen je drei bis sieben Urnen. Bemerkenswerth ist, daß an einer Steinkiste sich außen noch eine mit Knochenasche gefüllte Urne befand, was auf nachträgliche Beisetzung , ,, . wurden ö dim Besitzer, Herrn Le 6⸗ or Albrecht in Suzemin ovinzial⸗Mus ö , e. h 3 , dem Provinzial⸗Museum . Die Münchener Jahresausstellung 1893 im König— lichen Glaspalast daselbst wird in den nächsten 3 eine J und, werthvolle Bereicherung erfahren: etwa sechzehn Bilder von Neissennier werden demnächst in München eintreffen und dem Publikum sofort zugänglich gemacht werden. Die vor kurzem ein⸗ ,, , n ö . sind jetzt aufgestellt, und die „olleetivausstellung Boeklin's hat damit ein ßerordentliche Reich⸗ ö. . e außerordentliche Reich

G esundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungo⸗ Maßregeln. Türkei. Zufolge Beschlusses des Internationalen Gesundheitsrathes in Konstantinopel unterliegen die aus Europa mittels der Eisenbahn ankommenden Reisenden in Mustapha Pascha, Herkünfte aus Odessa in Kavak einer ärztlichen Untersuchung.

Der Gesundheitsstand in Berlin war auch in der Woche vom 9. bis 15. Juli kein günstiger und die Sterblichkeit eine . gesteigerte (von je 1900 Einwohnern starben 27.0 pro Mille gegen 3 der Vorwoche). Insbesondere kamen infolge der anhaltend heißen Temperatur der Luft acute Darmkrankheiten in überaus großer Zahl zum Vorschein und endeten in 245 Fällen (gegen 143 der Vor— woche) mit dem Tode. Besonders war im Stralauer Viertel, in der Rosenthaler Vorstadt und auf dem Wedding die Zahl der Todes⸗ fälle an diesen Krankheitsformen (meist kleine Kinder im Alter unter zwei Jahren) eine eee während sie in der Dorotheenstadt, Fried— richstadt und, Tempelhofer Vorstadt nur wenige Bpfer forderten. Die Betheiligung des Säuglingsalter an der Sterblich⸗ leit war eine bedeutend größere als in der Vorwoche. Von je 10060 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 132 Säuglinge. Acute Ent- zündungen der Athmungsorgane haben etwas abgenommen, obwohl die Zahl der durch sie hervorgerufenen Sterbefälle noch immer gine größere blieb. Erkrankungen an Grippe kamen wenig zur Beobachtung; aus der der Berichtswoche vorhergegangenen Woche wurden jedoch noch 4 Todesfälle gemeldet, Das Vorkommen der Infectionskrankheiten blieb meist ein ähnliches wie in der Vorwoche. Erkrankungen an Masern wurden aus der Friedrichstadt, der Schöneberger. Oranienburger und Rosenthaler Vorstadt, sowie aus dem Stralauer Viertel und aus dem Wedding am zahlreichsten gemeldet, während Erkrankungen an Scharlach in der Oranienburger Vor— stadt, an Diphtherie aus dem Stralauer Viertel und aus Moabit am häufigsten zur Anzeige kamen. Erkrankungen an Unterleibstyphus blieben selten; 1 Erkrankung an Flecktyphus gelangte zur Meldung. An Kindbettfieber wurden 4 Erkrankungen bekannt. Rosenartige Ent⸗ zündungen des Zellgewebes der Haut waren nicht selten. Auch Er— krankungen an Keuchhusten, die in 11 Fällen tödtlich endeten, waren häufig. Erheblich seltener als in den Vorwochen kamen da egen rheumatische Beschwerden der Muskeln zum Vorschein, nere, acute Gelenkrheumatismen keine wesentliche Veränderung aufweisen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ru hr sind am 25. d. M. gestellt 16 494, nicht rechtzeitig

gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 24. d. M. J zeitig geslellt keine . M. gestellt 4000, nicht recht ·

Zwangs-⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 25. Juli die nachbezeichneten n fl zur Verstei 6 Anton⸗ straße 17, dem Kaufmann Ernst von Kracht ge örig; Nutzungs⸗ werth 6800 n, Mindestgebot 1000 S; für das Meistgebol von 909 d“ wurde der Kaufmann Jacob Eisner, Alexanderftr. 14, Ersteher. Schu! str. 64, dem Kaufmann de le Roi gehörig; Fläche ö k ö . 106; 7 das rn g. von ; urde der Kaufmann u st av o igt u ie Kraemer'schen Erben Ersteher. ; 5 Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin standen die nach benannten Grundstücke zur Versteige rung; Grundbuch von Schön e⸗ berg Band 29 Bl. Nr. 1155, dem Malermeister Franz Augustin u Berlin gehörig, zu Schöneberg, Golzstr. 35, belegen, Fläche 114042, Nutzungßwerth 10 300 ½ ; Mindestgebot 2523 ; für das Meist gebot von 270 000 M wurde der Kaufmann Paul Lindenau zu Herlin Potsdamerstr. 119, Ersteher. Grundbuch von Schöne⸗ berg Band 34 Bl. Nr. 1300, auf den Namen des Schlossermeisters Aug. Pröf chel eingetragen, zu Schöneberg, Stubenrauchstraße, be⸗ ligen; Fläche 6.61 a; Mindestgebot 223 8585 e; wegen zu hohen Mindestgebots wurden Gebote nicht abgegeben.

Der Minister für Handel und Gewerbe hat dem Aeltesten⸗ Collegium der Kaufmannschaft von Berlin 6 vom 24. d. M. datirte Benachrichtigung zugehen lassen, daß nach einer Mittheilung der russischen Regierung der rufsische Maximal⸗ tarif am 1. August Deutschland gegenüber in Kraft kreten wird.

Der Aufsichtsrath der Berliner Viehcommiffions⸗ unnd Wech fel, Bank, die von den Schlächtermeistern Berlins als Aetiengesellschaft ins Leben gerufen wurde, theilt durch Rundschreiben mit, daß das Institut nach handelsgerichtlicher Eintragung nunmehr seine Thätigkeit beginne. Der Zweck des Unternehmens . darin, den gommissionsweisen Verkauf von Vieh auf dem Berliner Viehhofe , sowie auch alle bankgeschäftlichen Transactionen zu

P renze ihrer 9 anbelangt, angekommen sein. rze finden gleichfalls noch rage in spanischen Erzen Vorwoche,

N

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die Nach⸗ so zahl⸗

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5 175 t) . nr enn 2 t (1891/92 un ie ießerei lieferte 1802 t 1891/92 1066 t ö wagren. Für Eisenbahnfrachten 66 me Fin) . 18/8 205 Mill. Mark) und für Arbeitslöhne 1,85 Mill. Mark 139139 l,? Mill. Mark) verausgabt. Für Neubauten wurden 6537 125 6 (1891/92 14433 004 S) aufgewandt, welche direct aus dem Gewinn gedeckt werden. Nach Abzug der Generalkosten u. s. w. ergiebt, sich ein Reingewinn von 1569 832 ½ gegen 1605 827 ½ im Vorjahre. Nach Ergänzung des Unfall-⸗Contos und des Dispositions⸗ fonds, sowie nach Erhöhung des Reservefonds für Erneuerungen sollen Die, Aetiondre eine Dividende von 380 M6 gleich 2,16 ö 22,33 00) erhalten, wonach 38 131 M für neue Rechnung .—— Die Zuckerfabrik Döbeln hat in der letzten Betriebs« periode 620 420 Ctr. Rüben mit einer Gg ee , mn. 13, 59 o/ g verarbeitet. Tür die daraus erzeugten Zucker 2c. wurden 1119504 6 erlöst. Diesen Einnahmen stehen folgende Ausgaben n,, 26 . 2 ö 1 (= 112026 M für den Centner) und 243 9325 M für Betriebsunkosten, zusa g sodaß ein Gewinn 65 . S verbleibt. M 1 üd-Afrika erregen, wie wir einem ri i Glückauf Entnehmen, die 3 Kohlengruben 3 * Maße die Aufmerksamkeit. Die Förderung in Transvaal ist sowohl in din Bocksburg⸗ als auch den Vereeniging⸗ Feldern im Zunehmen begriffen, und neue Ablagerungen sollen westlich von Johannesburg und auch in der Nähe von 3 entdeckt sein. Die Nachfrage nach Kohle für Schiffs⸗ eizung ist so stark, daß die Anzahl der Eisenbahnwagen für den Ver= sand nicht genügt und Hunderte von Tonnen auf den Lagerplãtzen gestürzt werden müssen. Die Transvaalkohle wird jetzt vielfach auf den Kapeolenie⸗Fisenbahnen gebraucht. Die Kohle des Cyvhergat · Kohlengebiets ist von ausgezeichneter Beschaffenheit und die Debeers Company bezieht monatlich 2000 t. dieser Kohle. Zur Erschließung des Sterkstrom Kohlenbezirks, der nabe der Grenie von Natal gelegen ist, wird jetzt eine Eisen⸗ bahn gebaut. Auch im Oranje Freistaat, und in geringerem Maße in Jululand, sind kürzlich Kohlenflöze erschürft worden. Der Preis der Natallehle beträgt in Durban gegenwärtig 19 sh. die Tonne. Der 2. die Schiffskohle im Transvaal zu vercoken, hat big jetzt ehen 1 . ien fn Een jedoch wird wahrscheinlich der zoll auf eingeführten Gokes aufgehoben werden. ; 1 . Bremen, 25. Juli. (W. T. B.) (Börsen— Raff nirtes Petroleum. 6 * ,, Petroleum Börse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loco 4,70 Br. Bau m⸗ wolle. Stetig. Upland middling, . 424 . Upland, Basig middling, nichts unter low middling, auf Termin -⸗Lieferung, pr. Jul 43, , Pr. August 4 3, pr. September 427 J, pr. ober

j an Walzwerk⸗ 51 443 t) produeirt,

42 3, pr. November 42 3, pr. Dezember 43 3. Sehr fest. Shafer 54 J, Wilcor oz , . 8