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Auch innerhalb der Ausstellung sind freilich einige der⸗ artige exotische Ausstellungen untergebracht, wie z. B. der . on⸗Tempel und andere, in denen die Eingeborenen selbst nicht den uninteressantesten Theil der Ausstellung bilden. Hier aber in „Midway Plaisance“ trägt alles einen un⸗ den, nne und freien Charakter, und es ist ein höchst interessanter Anblick, wenn nach Anbruch des Abends aus den verschiedenen Gebäuden selbst die malerischen Gestalten der dort wohnenden braunen und gelben Nationen sich die Straße entlang bewegen, um in der Kühle der Nachtluft sich zu ergehen. Auch haben — was bei . Ver⸗ anstaltungen sonst m der Del ist — die meisten dieser Fremd⸗ linge eine nicht unbeträchtliche Zahl ihrer Frauen mitgebracht, und wenn wir die hauptsächlichsten der hier vereinigten Schau⸗ stellungen Revue passiren lassen, wird es dem Leser einleuchten, daß gerade hier hochinteressante Völkerstudien zu machen sind. Wem es, wie dem Schreiber dieses, vergönnt gewesen ist, die meisten der hier vertretenen Nationen in ihrem eigenen Lande h sehen und aufzusuchen, der wird freilich ein gewisses Be⸗
auern darüber nicht unterdrücken können, daß die Geld⸗ speculation auch solche Stämme aus ihrer Heimath nach ö. gelockt hat, denen sonst derartige Unternehmungen remd zu sein pflegen. Ob alle diese Leute dabei auf ihre Rechnung kommen und dereinst mit Befriedigung in ihre Hei⸗ math zurückkehren werden, mag dahingestellt bleiben. Begreif⸗ licherweise können die Darstellungen, welche hier in der Regel sich auf Tänze, begleitet von ihrer originellen Musik, und theatralische Darstellungen beschränken, ein richtiges Bild des heimathlichen Lebens dieser Völker nicht geben, da hier ge⸗ wissermaßen als täglicher Lebensgebrauch dargestellt wird, was in der Heimath nur hin und wieder bei besonderen Anlässen stattfindet, und die meisten dieser Stämme, wie z. B. die Ja⸗ vanesen, Hindus ꝛc, sonst ein stilles und beschauliches Leben zu führen gewohnt sind.
Mit welchen Opfern es verbunden gewesen sein muß, Völkerschaften, wie sie hier in so zahlreichen Gruppen vertreten sind, aus allen Enden der Erde nach Chicago zu transportiren und hier zu verpflegen, läßt sich leicht ermessen.
Jedenfalls ist aber „Midway Plaisance“ mit seinem bunten Völkergemisch für jeden Besucher eine der interessan⸗ testen . welche ihm geboten werden kann. Ist doch nichts dem Menschen interessanter als der Mensch selbst, und so ist es denn leicht zu erkennen, daß die charakteristischen Physiognomien, Haartrachten, Kleidungen 2c. der einzelnen Völker auch auf diejenigen Vorüberwandelnden eine besondere Anziehungskraft ausüben, welche vielleicht sonst nicht ge— . sind, sich durch irgend etwas in Erstaunen ver— . zu lassen. Hier wird es auch recht deutlich veranschaulicht,
aß die verschiedenen Trachten der Menschen nicht etwas rein
Willkürliches sind, sondern daß auch hier ein gewisses Gesetz der Harmonie mit der äußeren Umgebung der Menschen ob⸗ waltet. Ueberall da, wo, wie es in einzelnen Fällen geschieht, die Angehörigen der betreffenden Nationen, wie z. B. einzelne Chinesen, durchgängig die Japanern, auch selbst Lappländer, u. a., ihre heimathliche Tracht abgelegt haben, um sich in halbeuropäische Tracht zu kleiden, erscheinen die Menschen un— schön in ihren Bewegungen und das Charakteristische ihrer Physiognomie tritt weit in den Hintergrund.
Die wichtigsten dieser Schaustellungen, wie sie eine Wanderung durch „Midway Plaisance“ darbietet und wie sie in besonderen Bauten und in der Regel gegen ein Extra⸗ Entrée zu ½ bis “ Dollar zu besichtigen sind, mögen im Folgenden kurz erwaͤhnt sein.
Zur Linken eintretend, erblickt man zunächst die Nach⸗ bildung eines irländischen Schlosses, in welchem die heimische Industrie der „Grünen Insel“ ausgeüht und vorgeführt wird. Die Ausstellung selbst verdankt ihre Entstehung der Gemahlin des igt zum General⸗Gouverneur von Canada ernannten Lord berdeen, welche ihr persönliches Interesse dem Zustande— kommen dieses Unternehmens gewidmet hat,
Hieran schließt sich ein Dorf von Dahomey⸗Negern und ihren Weibern, welche in demselben ihre kriegerischen Tänze ur Aufführung bringen. Ein großer und mächtiger Bau ant, in welchem ein elegantes Wiener Café nebst Bäckerei untergebracht ist. An dieses Gebäude stößt der weltbekannte Hagenbeck'sche Circus, welcher durch die wohl kaum je zuvor in solcher Vollendung dagewesene Vorführung 6 wilder Thiere, hervorragt. In der That bildet dieses Etablissement einen der J der „Midway Plaisance,ů und die zahlreiche Menge der Besucher felgt den einzelnen Piècen des Programms mit athem⸗ oser K da es immerhin ein seltenes und aufregendes chauspiel ist, wenn Menschenhand und die geistige Ueberlegenheit des Menschen es zu Wege bringen, die wildesten Thiere, Leoparden, Tiger, Löwen ꝛct, an den blindesten Gehorsam zu gewöhnen. Der Ritt eines Löwen durch die Arena auf einem Pferde, die Darstellung eines anderen Löwen, der, als König gekrönt, in einem Wagen von vier Tigern durch die Bahn gezogen wird, und ähnliche wunder⸗ . ö haben auch in irn bereits das größte Auf⸗ ehen erregt.
Der nächste größere Bau umschließt ein türkisches Theater, wo namentlich Frauen die bekannten, mehr pantomimischen Tänze ihrer Nation in Hriginalcostümen vorzuführen pflegen.
Hier, etwa in der Mitte des ganzen Weges tritt uns nun der imposanteste Theil der ganzen Schaustellung entgegen: das sogenannte Ferris⸗Wheel“, ein riesiges Rad von 00 Fuß Umfang und einer Höhe von 300 Fuß. Bekanntlich hatte man ursprünglich auch den Gedanken gi. eine 63 Riesenconstruction, wie den Pariser , urm, herzustellen, ein . welches dann aber fallen gelassen worden ist. An Stelle dessen ist nun dieses „Ferris-Wheel“ getreten, welches,
wenn auch nicht gleich imposant, in seiner Construction immer⸗ hin ein bewunderungswürdiges Product der hiesigen Mechanik ist. Dasselbe besteht aus einem Riesenrad, an welchem 36 waggonähnliche Wagen nach dem Princip einer russischen Schaukel auf , 6. Von einer Dampfmaschine ge⸗ trieben, setzt 6 ie ungeheure Maschine langsam in Be⸗ wegung, und die in den Wagen Befindlichen werden allmählich in die Höhe gehoben, um von der gewaltigen Höhe herab einen sich .. ig erweiternden, herrlichen Ausblick über Jackson⸗ Par ö. die gesammte Umgegend und den Michigan⸗See zu genießen.
Rechts auf dem Wege zur „Midway Plaisance“ fällt der Blick zunächst auf die Ankündigung einer großen Schönheits⸗ concurrenz, wo vierzig junge Damen vierzig verschiedener Nationen als Typen weiblicher Schönheit ausgestellt sind. An diese ö reiht sich eine panoramaartige Darstellung der Alpenlandschaft an, wo durch elektrische Lichtwirkung, von der Firma Siemens u. Halske geliefert, die verschiedenen Ueber⸗ gänge von Morgen⸗ und Abendlicht, Alpenglühen u. s. w. bis . Eintritt der Nacht, dem an sich schönen landschaftlichen
ild ein besonderer Reiz verliehen wird. Hieran schließt sich ein mächtiger Bau, in welchem eine der großen amerikanischen Glasfabriken (Libby Glaß Works) ihre Fabrikation zur Dar⸗ stellung bringt.
Einen beträchtlichen Raum nimmt an dieser Seite die erst vor kurzem fertig gestellte Nachbildung eines javanesischen Dorfes ein, wo die Hütten ganz in der heimischen Weise auf— 66 und ihre inneren Einrichtungen, den Sitten und Ge— räuchen des J entsprechend, wiedergegeben sind. Auch hier suchen die exotischen Gäste durch Gesang und mimische Darstellungen das Interesse der Besucher zu gewinnen. Schlangenbändiger, Schwerttänzer u. s. w. treten auf, und das Ganze bildet eine ziemlich anschauliche Darstellung des Cultur⸗ zustandes dieser Hauptinsel des ostindischen Archipelagus.
Von hier führen uns nun wenige Schritte nach einem der größten Etablissements, dem ö „Deutschen Dorfe“. Dasselbe ist bekanntlich von einer Actiengesellschaft ins Leben gerufen, bei welcher die Berliner Deutsche Bank wesentlich mit interessirt ist. Stattlich ragen aus den Baum⸗ gruppen die vielgestaltigen Gebäude und Burgmauern hervor Und trotzig⸗stark liegt mit ihren Thürmen, Erkern und Bastionen die Wasserburg da. Den rechten Flügel des einen Raum von 223 bei 780 Fuß bedeckenden Etablissements nimmt eine Reihe von Baulichkeiten ein, welche die verschiedenen Typen mittel— alterlicher Wohnhäuser repräsentiren, während den Mittelpunkt des Ganzen die Ritterburg bildet, in welcher sich ethnographische Sammlungen von hohem Werthe befinden. Die lebensvollen Gestalten in den Bauerntrachten aller deutschen Gauen, die Waffensammlung, die Rüstkammer, die anstoßende Burgkapelle mit den ringsum ausgestellten Rüstungen für Roß und Reiter haben nicht nur für den Kenner, sondern auch für die zahl— losen, diesen Theil der Ausstellung täglich besuchenden Laien roßes Interesse. Den Hauptanziehungspunkt des „Deutschen orfes“ aber bildet der den rechten Flügel einnehmende Sommergarten, wo die beiden trefflichen deutschen Militär— kapellen abwechseln im Vortrage der Werke unserer großen Tondichter, heiterer Weisen und Lieder. Hier ist es, wo all— abendlich der größte Theil der anwesenden Deutschen sich zu⸗ sammenzufinden pflegt, um in der kühlen Abendluft und unter dem Schatten der Bäume den Klängen der concertirenden Kapellen zu lauschen. Die Voraus⸗ setzung, daß hier auch direct importirte bayerische Biere würden zum Ausschank gelangen, hat sich leider nicht erfüllt. Wie es scheint, hat es bis dahin noch nicht gelingen wollen, Bier in Fässern hierher in der heißen Jahreszeit in solcher Weise zu transportiren, daß mit Sicherheit darauf zu rechnen wäre, daß diese weltberühmten Biere in einem schmackhaften Zustande hierher gelangen würden. Auch für amerikanische Kreise ist das Deutsche Dorf ein gern besuchter Platz, wie denn auch die hier eingetroffenen vornehmen und erlauchten Besucher meistens nicht verfehlt haben, demselben ihren Besuch abzustatten und ihre Mahlzeiten dort einzunehmen.
Ein sehr gelungenes und charakteristisches Bild fremden Völkerlebens ist in der „Straße von Kairo“ gegeben, wo nicht nur der Bazar für die Erzeugnisse des Orients, Teppiche, Schnitzereien gestickte Sachen c, ausgelegt ist, sondern auch, wie es in Kairo selbst der Fall ist, Reitkameele vorhanden sind und eine größere Anzahl von Eseln mit ihren originellen Eseljungen einen Ritt durch die Straße möglich machen. Leider sind die Esel nicht in genügender Anzahl vorhanden; sonst würden sie das Mittel abgeben können, um einen Ersatz j die mangelhaften Transportverhältnisse auf der Aus⸗ tellung bieten zu können. Ueber die Straße von Kairo hinaus sieht man dieselben nicht; aber gerade dieses abge⸗ schlossene Bild echt orientalischen Lebens ist höchst lebendig und in jeder Beziehung anziehend, und auch manche schlanke amerikanische Lady kann der Versuchung nicht widerstehen, einmal auf einem der Kameele einen kurzen Ritt zu wagen. Die Zahl der von allen Seiten herzugeströmten Vertreter der fremden Nationen ist eine so große, daß die Täuschung eine vollkommene wird und man sich thatsächlich in diesem ab⸗ geschlossenen Raum in das Land der Pharaonen versetzt glaubt.
Um das in der Mitte des Weges befindliche, schon er⸗ wähnte „Ferris-Wheel“ gruppirt sich noch eine Anzahl von Schaubuden und Berka s fi nn der verschiedensten Völker des Orients, von Algier, Tunis, Persien u. a, wo allerdings theilweise die bekanntesten und geringwerthigsten europäischen Waaren feilgeboten werden. Während die Japaner es wohl für unter ihrer Würde gehalten haben, sich hier noch als exotische, orientalische Völker h zu zeigen, indem sie sich begnügten, im Jackson⸗Park ein Theehaus aufzustellen, hat das Volk der Mitte, China, reichliche Vertreter hierher gesandt, die ein chinesisches
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Theater in „Midway Plaisance“ errichtet haben. Hier sitzen auch schli aug chinesische Frauen am Eingange, . daß es ihnen indeß J gelinsen scheint, eine größere Anzahl von Besuchern anzulocken. Auch aus einem brasilianischen Tanzhause ertönen wirre Laute, und so zieht sich bis zum Ende der stets von Besuchern gedrängten Straße noch eine rößere Anzahl verschiedener, ähnlicher Anziehungspunkte hin, ie alle . oder minder einen Theil der Besucher zu fesseln wissen. Als eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten mag noch die Nachahmung des Vulkans „Kilauea“ erwähnt werden, der, auf der Insel Hawaii gelegen, zu den groß— artigsten Erscheinungen unserer Erdoberfläche gehört. Die durch Eruptionen des Erdinnern hervorgerufenen wunderbaren Felsgebilde, die e,. Machtentwicklung des im Schooße der Erde thätigen Elements und die gesammte, über⸗ wältigende Großartigkeit der Scenerie sind in so realistisch getreuer Weise zur Darstellung gebracht, daß sich das Auge nur schwer von derselben trennen kann.
Eine größere Schaustellung eines der Beduinenstämme, der wohl auch ganz Europa durchzogen hat, ist seit kurzer Zeit hier gleichfalls eröffnet worden, und damit dürfte wohl im wesentlichen die bunte Reihe der Völker vorgeführt sein, die sich hier temporär heimisch niedergelassen haben — unter⸗ mischt, begreiflicher Weise, auch noch von einer Anzahl von Kaffeehäusern, Biergärten und ähnlicher, der Erholung ge⸗ widmeter Vergnügungsanstalten.
Es erübrigt noch, einen Moment länger bei einer der schönsten und charakteristischsten Schöpfungen zu verweilen, welche „Midway Plaisance“ aufzuweisen hat, nämlich „Alt— Wien“. Dem Künstler, welcher diese schöne Wiedergabe des mittelalterlichen Alt⸗Wiens geschaffen hat, ist es in seltener Weise gelungen, ein Bild der mittelalterlichen Kaiserstadt her— kö und in einem geschlossenen Raum eine solche Fülle von reizvollen , . zu vereinigen, daß es nicht befremden kann, daß „Alt⸗Wien“ fast noch mehr als das „Deutsche Dorf“ immer und immer wieder einen ganz besonderen Anziehungspunkt für die Besucher der NUus⸗ stellung bildet. Die Nachahmung der Stadt mit ihren Thürmen, Bastionen und den charakteristischen Giebelbauten, ob⸗ wohl nur decorativ, ist gleichwohl eine das Auge völlig täuschende. Ueber eine Bruͤcke eintretend, gelangt man nach dem Mittelpunkte der Stadt, der rings umgeben ist von Häuschen, in denen sich Verkäufer und Restaurants eingerichtet haben. Hier auf dem Marktplatz selbst concertirt die berühmte „Ziehrer“-Kapelle vom Regiment „Feldzeugmeister“ und fesselt durch ihre vollendete Wiedergabe von Meisterwerken die beständig in großen Schaaren anwesenden Besucher. Hier in „Alt-Wien“ ist man so völlig von der gesammten übri⸗ F Umgebung abgeschlossen, daß man alsbald vergißt, ich noch auf amerikanischem Grund und Boden zu befinden. Der Lärm der draußen vorübergehenden Menschen dringt hier nicht herein, und das lebendige Treiben und Leben, wie es sich hier auf einem vech ee ner; engen Raume abspielt, die lustigen Weisen, wie sie aus dem nahen Locale „Zum Höchsten Heurigen“ herübertönen, und endlich die wirklich vollendeten Concertaufführungen der Ziehrer schen Kapelle sind wohl geeignet, die Besucher bis in die späten Nachtstunden hinein zu fesseln. Die Abende sind jetzt meistens lau und schön, und so kann man, mit guten Freunden wandelnd, kaum ein behaglicheres Plätzchen finden als in der Nach⸗ bildung „Alt⸗Wiens“, um die Ereignisse des Tages an sich vorübergehen zu lassen und bei einem erquickenden Trunke dem bunten Leben und Treiben, wie es sich hier allabendlich ab⸗ spielt, zuzuschauen. „Alt-Wien“ ist denn auch, neben dem „Deutschen Dorfe“, der Lieblingsplatz aller Nicht-Amerikaner, und hier ist es, wo man am leichtesten Freunde und Bekannte wiedertreffen kann, die man vielleicht im Laufe des Tages in den unendlich ausgedehnten Wegen und Bauten der „Weißen Stadt“ vergeblich gesucht hat.
Nach diesem Versuch, ein Bild davon zu geben, was „Midway Plaisance“ den Besuchern darbietet, kommt es dem Berichterstatter zum Bewußtsein, wie schwierig es ist, gerade von derartigen Dingen eine einigermaßen anschauliche und lebendige Beschrei⸗ bung zu geben. Wer vermöchte die charakteristischen Gesichts⸗ züge eines Hindoos, den stolzen Gang eines Beduinen, die eigenthümlichen schmächtigen Formen eines Singhalesen 2c, mit den charakteristischen Sonderheiten ihrer Tracht dem . ohne bildliche Darstellung vor das Auge zu führen? Gerade hier versagt die Feder mehr als bei jedem anderen Versuch.
Ueber dem Ganzen von „Midway Plaisance“ und seinem bunten . ruht aber gerade der schärfste Gegensatz zu dem, was wir sonst in Amerika zu sehen gewöhnt sind, — etwas von jenem Hauche orientalischer Träumerei. Man hat das Empfinden, unter Menschen zu sein, die, wenn sie auch
um eines geschäftlichen Zweckes willen hier herübergebracht
worden sind, doch ihr Leben noch unter ganz wesentlich ver⸗ schiedenen Verhältnissen führen, als sie in dem modernsten aller Länder, den Vereinigten Staaten von Amerika, herrschen. Während in der Stadt selbst das hastigste und heftigste Treiben die Menschen durch die Straßen drängt und jagt, ruht unser Blick hier noch auf den verschiedenartigsten Gestalten von Bewohnern der Erde, die, in einem milden Klima geboren, ein beschauliches Leben . das von dem hier maßgebenden noch himmelweit ver⸗ chieden ist. Gerade dieser Hauch des Romantischen ist es gewih. der unbewußt seinen Reiz auf alle diejenigen ausübt, ie vielleicht hier zum ersten Male sich inmitten von Menschen⸗ typen und Menschenrassen befinden, welche, weit über die Erde zerstreut, ihre eigenen Anschauungen, ihre eigenen Ideen, ihre eigenen Ideale und Wünsche haben, die aber wohl in den meisten Fällen noch ein glücklicheres Dasein führen, als es den modernen Menschen mit allen ihren Errungenschaften gegeben ist.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. n fen Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ zc. Versicherung. 4. . Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. h. erthpapieren.
Verloosung ꝛc. von
Oeffentlicher Anzeiger.
6. ger m dt g ,, , u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 58. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.
9. 1 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
27841]
Die diesseits unterm 5. Juni 1888 in diesem Blatte vom 15. Juni 1888 — Stück 151 pro 1888 127942) zuh Nr. 14704 — gegen die Militärpflichtigen Johann Hermann David H und Genossen erlassene offene Strafvollstreckungs⸗ 9 den requisition wird hierdurch erneuert. — Mi 12/88. 5
Landsberg a. W., den 26. Juli 1893.
Der Erste Staatsanwalt.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
Zwangsversteigerung.
amen des Kaufmanns Carl Grinst zu Grundstück betreffende edenau eingetragene, angeblich Sieberstraße Nr. 16 am 29. September 1893, ebenda, diner D.,, Zimmer Nr. 17, eingesehen machen
elegene Grundstü e Realberechtigten werden aufgefordert, geringslen Gebots nicht berücksichtigt werden und ben
Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten werden.
eigert werden. Dag
Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗— . Flügel C., e ef e, Saal t rundstück, dessen Größe nicht bekannt ist, ist mit 2250 Sp. Nutzungs⸗ steigerungspermerks nicht hervorging, insbesondere werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der derartige Forderungen von Kapital,
Nr. 40, ver⸗ ech. deren ö oder Betrag aus dem runpbuche zur Zeit der Eintragung des Ver
insen, wieder⸗
! Im Wege der Zwangbollstreckung soll das im Steuerrolle, beglaubigte, Abschrift des Grundbuch- lehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver—⸗
ödtke aus Weinberg , , . von Berlin Band 15 Blatt Nr. 1127 blatts, etwaige . ungen und andere das steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe
Nachweisungen, sowie besondere bon, Geboten anzumelden und, falls der betreibende
Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Gläubiger widerspricht, dem Gerichte ier t zu e
widrigenfalls dieselben bei Feststellung des
Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücsichtigten Ans ba, ; im Range much eten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstäcks bean⸗ pruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ eigerungstermins die Einstellung des Verfahrens , widrigenfalls nach 2 Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Ok⸗ tober 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichts⸗ stelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 3. Zull 1563.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 88.
27943 l In Lachen der Firma H. C. Flügge Nachf., In⸗ haber Julius Pfeiffer zu Goslar, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. jur. Rudolph zu Goslar, Klägerin, wider den Tischlermeister Chr. Bauerochse zu Wolfshagen, Beklagten, wird, nachdem auf An— trag der Klägerin die Beschlagnahme der dem Be⸗ klagten gehörigen
J 315 MRuthen — 6, 67 a Acker in der . Wiese auf den Aeckern' von Nr. 42 der westliche Theil, und
2) 495 MRuthen — 1024 a Wiese in der IX. Wiese „die Rohrwiese“ von Nr. 14 das in der Mitte belegene Stück,
zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Be— schluß vom 30. Juli 1895 verfügt, auch die Ein— tragung dieses Beschlusses im Grundbuche an dem⸗ selben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 30. September 1893, Nachmittags 233 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Lutter a. Bge., in der Gieseckesschen Gastwirthschaft zu Wolfshagen angesetzt, in welchem die Hypothek— gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Lutter a. Bge., den 31. Juli 1893.
Herzogliches Amtsgericht. H. Huch.
25285
̃ . den Antrag des Gastwirths Gröpler in Mellenthin und des Gutsbesitzers Wallis in Schöne— berg wird der Inhaber der angeblich verloren e. gangenen Stamm-⸗Aetien Nr. M74 und 975 (Gröpler gehörig) und Nr. 4568 und 4569 (Wallis gehörig) der Stargard Küstriner Eisenbahn ⸗Gesellschaft über je 500 6 hierdurch aufgefordert, seine Rechte aus diesen Actien spätestens im Aufgebotstermine am 4. Juni 1894, 10 Uhr Vormittags, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und die Actien vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ selben erfolgen wird.
Soldin, den 4. Juli 1893. Königliches Amtsgericht.
36636] Aufgebot. ö.
Die Kaufleute Julius Cohn und Hermann Cohn, alleinige Inhaber der Handlung 7. Cohn zu Walden⸗ burg in Schlesien, haben das Aufgebot von fünf Plandbriefen der Equitable Mortgage⸗Compagny (Boden ⸗Kredit⸗Actien⸗Gesellschaft zu New⸗York und Berlin Nr. 40, 41, 42, 43 und 44 zu je 100 Dollars, zahlbar am 1. Juli 1894, und der zu denselben gehörigen je neun Zinsscheinen (zahlbar am l. Juli und 1. Januar eines jeden Jahres vom 1. Juli 1890 bis einschließlich 1. Juli 1894) bean tragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf den 15. Januar 1895, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof Flügel B., parterre, Saal 32, anberaumten Aufgebot termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird.
Berlin, den 27. September 18990.
Das Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48.
(15062 Aufgebot.
Die ledige Anna Maria Theresia Schimpe zu Neisse, die Wittwe des Felix Alexander Pierer, Henriette, geb. Heidemann, zu Kowno in Rußland, haben das Aufgebot:
zu 1: der Police Nr. 5628 F. Nr. 14383 der Frankfurter Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft zu Frankfurt a. M., lautend über die Summe von 200 Thalern, ausgestellt am 25. April 1873 auf den Namen des Bäckermeisters Franz Schimpe zu Neisse, geb. am 21. Februar 1826, als Versicherungs⸗ nehmer,
zu 2: der Police Nr. 30147 der Providentia, Frankfurter Versicherungs-⸗Gesellschaft zu Frankfurt a. M., lautend über die Summe von 1099 Thalern, ausgestellt am 13. April 1874 auf den Namen des Felix Alexander Pierer, Seilermeisters in Kowno, geb. am 17. Dezember 1825, als Versicherungs⸗ nehmer,
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 20. Dezember 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 29, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Frankfurt a. M., den 20. Mai 1893.
Das Königliche Amtsgericht. IV.
19150 Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der Kreis⸗Sparkasse zu Ra⸗ tibor Nr. 1388, noch gültig über 6890 „6, ausgefer⸗ tigt für die Aug) ůglerwittwe Sophie Hanslik zu ee if, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Sophie Hanslik zum Zweck der neuen , mene amortisirt werden. Es wird des⸗ halb der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 14. Januar 1894, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Ge⸗ richt seine Rechte darauf anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des⸗ selben erfolgen wird.
Ratibor, den 14. Juni 18935. —
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VI.
25283 Aufgebot. Es haben beantragt: 2 der Pferdehändler Friedrich Ehlert zu Kalbe f . durch den Rechtsconsulenten Hägeler aselbst, das . des Sparkassenbuchs Nr. 19 543 der Sparkasse des Kreises Kalbe, ausgestellt für Friedrich Ehlert zu Kalbe a. S., über die Summe von 116. 36 1M — e, e,, . Mark 36 Pf. — 27) der Schuhmachermeister Andreas Wetterling zu
Atzendorf und dessen Ehefrau Anna Elisabeth, geb. ayer daselbst
das Aufgebot der Sparkassenbücher Nr. 26 832 und 20 952 der Sparkasse des Kreises Kalbe, ersteres ausgestellt für den Bergmann Heinrich Stein in Atzendorf über die Summe von 1227.34 S — ein⸗ tausend zweihundertsiebenundzwanzig Mark 34 Pf. — letzteres für Hermann Wetterling in Atzendorf über die Summe von 4443 6 — vierundvierzig Mark 43 Pf. —
Die unbekannten Inhaber dieser Sparkassenbücher werden aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf den 21. Februar 1894, Vorm. 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Sparkassenbücher vor⸗ , widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Kalbe a. S., den 12. Juli 1893.
Königliches Amtsgericht. 21680
Aufgebot. Auf Antrag:
1) des Schäfers Ernst Zick zu Klausdorf,
2) der Altsitzerin Ulricke Geisler zu Springberg,
3) des Kaufmanns Paul Geisler zu Berlin
werden die Inhaber folgender angeblich verloren ge⸗
gangener Sparkassenbücher der hiesigen Kreissparkasse
I) Neue Folge 9582, lautend über 646,05 „½ für Ernst Zick zu Rosenthal,
2) Neue Folge 18496, lautend über 109,87 M für die Altsitzerin Ulricke Geisler zu Springberg,
3) Neue Folge 16015, lautend über 308,42 ½ für Paul Geisler zu Springberg,
aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. Fe⸗
bruar 1894, Vormittags 10 Uhr, anberaumten
Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterzeichneten
Gerichte anzumelden und die Sparkassenbücher vor⸗
n, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen
wird.
Dt. Krone, den 30. Juni 1893.
Königliches Amtsgericht. (15399 Aufgebot.
Der Maurer Johann Friedrich Ferdinand Steen zu Bannesdorf a. F. hat das Aufgebot des Conto⸗ buchs für Spareinlagen der Fehmarnschen Bank Nr. 175, nach welchem für seine am 15. Juni 1892 verstorbene Tochter Katharina Christine Steen 928 M. 30 , zu 3 oo jährlich seit dem 1. April 1892 verzinslich, bei der Fehmarnschen Bank (A. G.) zu Burg a. F. belegt sind, beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Dezember 1893, Vorm. 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, anberaumten Auf⸗
ebotstermine seine Rechte anzumelden und die lehr r. vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Burg a. F., den 29. Mai 1893.
Königliches Amtsgericht. Veröffentlicht: Neumann, Aetuar.
216841 Aufgebot. ;
1) Das für die Kirche zu Canena ausgefertigte Sparkassenbuch Nr. 16483 E. der Sparkasse des Saalkreises nebst dem dazu gehörigen Spar⸗ kassenschein Nr. 123 134 über 40 Sι und
2) die zu dem Sparkassenbuche Nr. 30 430 E. der Sparkasse des Saalkreises, ausgefertigt; für August Friese, gehörigen Sparkassenscheine Nr. 249 721/91, 255 657/99, 256 762/92, 2658 649/92, 260 082/92 über je 10 ,
sind angeblich verloren gegangen und sollen auf An⸗ trag der Eigenthümer, nämlich:
zu 1 der Kirche zu Canena,
zu 2 des Fuhrwerksbesitzers August Friese, zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos er⸗ klärt werden.
Es werden daher die Inhaber des Buches und der Scheine aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine am 24. Januar 1894, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, kleine Steinstraße 7, Zimmer Nr. 31, ihre Rechte anzu⸗ melden und das Buch bezw. die Scheine vorzulegen, 3 die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Halle a. S., den 23. Juni 1893.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII. Kleeberg.
27275 Aufgebot.
Auf Antrag der Hirni Büren C Eisfeller zu Elberfeld wird das Aufgebotsverfahren eröffnet be⸗ . eines Wechsels, welcher am 18. Oktober 1892 von Heinrich Wilhelmi in Duisburg, zahlbar an die Ordre des Ausstellers, auf W. H. Schrey in Barmen-⸗Wichlinghausen gezogen und am 18. Januar fällig war. Die Wechselsumme betrug S 89,25. Der Wechsel war vom Bezogenen acceptirt, vom Aussteller weiter begeben und zuletzt von D. G. David in Duisburg am 5. Dezember 1892 an die Antrag⸗ stellerin girirt.
Der Aufgebotstermin wird anberaumt auf Frei⸗ tag, 20. März 1894, Vormittags 9 Ühr, im Sitzungssaale.
Ansprüche und Rechte aus dem Wechsel sind, unter Vorlegung des Wechsels, spätestens im Aufgebots⸗ termine ki Gericht anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgt.
Barmen, den 18. Juli 1893.
Königliches Amtsgericht. IV.
27944 Oeffentliche Ladung.
Das in dem Grundsteuerflurbuch von Baumholder unter Artikel 564 eingetragene Grundstück Flur 12 , Nr. 304, auf'm Rohrbacherweg zum Ringels⸗
erg, Acker, groß 14a 0l qm, gehört zu der . den hir fg verlebten Eheleuten Ackerer Johann Welker und Charlotte, geborene Kuhn, bestandenen gesetzlichen Gütergemeinschaft. Als Gigenthümer der unabgetheilten Hälfte dieses Grundstücks haben sich die nachgenannten Erben der Charlotte, geborene Kuhn, Ehefrau Ackerer Johann Welker legitimirt, nämlich: 1) Konrad Welker, Schmied zu Baum⸗ holder, ) Friedrich Welker, Ackerer daselbst, 3) Ka⸗ tharina, geb. Welker, Ehefrau Handeltzmann Georg Kettenring zu Baumholder, 4) a. Luise Schmidt, b. Bertha Lina Schmidt, beide zu Oberstein, als Hiechtznachsolger ihrer verftorbenen Mutter, der Ehe⸗ frau Goldschmied Ludwig Schmidt, Luise, geb. Welker. Da die hiervor unter J bis 3 genannten Personen, sowie die damals noch lebende Cern Goldschmied Ludwig Schmidt, Luise, geb. Welker, vorschriftsmäßig unterm 8. September 1879 auf den Nachlaß des am
27. Juli 1879 zu Baumholder verstorbenen Ackerers Johann Welker Verzicht geleistet haben, so werden
alle dem Namen und Wohnort nach unbekannten Erben des Ackerers Johann Welker behufs Geltend⸗ ö ihrer Ansprüche an der unabgetheilten i e des eingangs näher bezeichneten Grundstücks ierdurch auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts zu dem auf den 2. Oktober Vormitta d f den 2. Oktober 1893, Vormittags LI Uhr, bestimmten Termine vor das hiesige Königliche Amtsgericht geladen, mit dem Bemerken, daß, falls in diesem Termine ein Eigenthumsanspruch an der Grundstückshälfte nicht angemeldet wird, dem als erblos anzusehenden Nachlaß des Johann Welker ein Pfleger gemäß 5 89 Vormundschafts⸗Ordnung bestellt werden wird. Baumholder, den 29. Juli 1893. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
2I63 Oeffentliche Ladung.
In Sachen, betreffend die Anlegung des Grund⸗ bnchs für die Gemeinde Materborn werden:
J. die unbekannten Erben des in der Grundsteuer⸗ Mutterrolle von Materborn unter Artikel 76 als Eigenthümer der Parzellen Flur 2 Nr. 37, 512/58, 1 . Handelsmannes Gerhard Hendricks zu Kleve.
II. die unbekannten Erben der im Flurbuch unter Artikel 154 als Eigenthümerin der Parzellen Flur 1 Nr. 1066 und Flur 2 Nr. 152125 der Katastergemeinde Materborn eingetragenen Wittwe Bernhard Pastoors zu Materborn, insbesondere die beiden Söoͤhne derselben. Theodor und Johann Pastoors, unbekannten Aufenthalts, zum Termine auf den 1. Oktober 1893, Vorm. 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht II. w ,, Nr. 10, mit der Androhung geladen, daß im Falle des Nichterscheinens gemäß 5§ 58 Abs. If. des Ge⸗ setzes vom 12. April 1888 die Eintragung:
ad J. der Eheleute Kassenrendant Heinrich Her⸗ . Kamshoff und Antoinette, geb. Büschgens, zu Kleve,
ad II. der Eheleute Anton Welbers und Petro⸗ nella, geb. Pastoors, zu Materborn,
als Eigenthümer der vorgenannten Grundstücke ins Grundbuch erfolgen wird.
Kleve, den 5. August 1893.
Königliches Amtsgericht. II. 728321 Aufgebot.
Der am g. Juli 1843 in Schleiz geborene Handlungsbeflissene Karl Gustav Wilke, Sohn weiland des Schnitthändlers Karl Gottlob Wilke und dessen Ehefrau, weiland der Henriette Pauline, geborenen Köhler, in Schleiz, welcher im Juli 1861 nach Nord⸗Amerika ausgewandert und seitdem ver⸗ schollen ist, wird auf Antrag seines Bruders, des Fleischers Karl Richard Wilke in Lüneburg, und des Privat seerclarg 896 zu Cassel, als Verwalters im Konkurse zu dem Vermögen des anderen Bruders, des Zimmermeisters Bernhard Edmund Wilke in Wehlheiden bei Cassel, hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 20. Sep⸗ tember 18923, Vormittags 10 Uhr, von uns anberaumten Aufgebotstermine persönlich oder durch gehörig legitimirten Bevollmächtigten vor uns in Schleiz in dem Zimmer Nr. 1 des dasigen Fürstl. Amtsgerichts zu erscheinen und seine Rechte auf das für ihn bei uns verwaltete Vermögen anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen an die sich legitimirten Erben ausgeantwortet werden wird.
Schleiz, den 28. Februar 1893.
Fürstliches Amtsgericht. Wendler.
27977 Aufgebot.
Der Buchdruckereibesitzer Emil 966. zu Franz⸗ burg hat als Vormund der verscho ,, des Arbeiters Röder, Sophie Friederike Henriette, geborenen Jung, die Todeserklärung derselben be⸗ antragt. Die Verschollene ist im Jahre 1868 mit ihrem Ehemann von Stralsund verzogen, und ist seitdem über ihr Leben und ihren Aufenthalt nichts bekannt geworden. Die verehelichte Roeder wird daher geladen, in dem auf den 26. September 1894, Vorm. 11 Uhr, an hiesiger Gerichts⸗ stelle, dimmer Nr. 12, anberaumten Termine zu er⸗ scheinen oder bis dahin von ihrem Leben und Auf⸗ enthalt Nachricht zu geben, widrigenfalls sie für todt erklärt und ihr Vermögen ihren legitimirten Erben ausgeliefert werden soll.
Stralsund, den 1. August 1893.
Königliches Amtsgericht. J.
27947 Bekanntmachnng. Nr. 9028. Wilhelm Mammel von Durlach, eboren am 7. Oktober 1857 als Sohn des Wirths arl Mammel und dessen Ehefrau Nanette, geb. Lustnauer, der letztmals im Sommer 1887 von Louisville in Nordamerika aus durch einen Brief an seine in Eßlingen als Wittwe lebende Mutter Nach— richt von sich gab, während ein im Sommer 1888 an seine 6 in Sedalia, Missouri, Vereinigte Staaten von Nordamerika, abgegangener Brief als unbestellbar zurückkam, weshalb seitens seiner Mutter dessen Verschollenheitsertlärung beantragt wurde, wird hiermit aufgefordert, binnen Jahresfrist Nachricht von sich an das Amtsgericht Durlach ge⸗ langen zu lassen. sußlech werden alle diejenigen, welche Auskunft über Leben oder Tod des Ver⸗ mißten (Wilhelm Mammel) zu ertheilen vermögen, aufgefordert, hiervon binnen Jahresfrist dem Amts⸗ gerichte Durlach Anzeige zu erstatten. Großherzogliches Amtsgericht. gez. i ez. Dies veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber: J. V.: Rittelmann.
21674 Aufgebot.
In Sachen, betreffend die Ausmittelung der Erben des am 26. Zanuar 1393 zu Neuhaus a. Oste ver ö Rentiers Hinrich Hecksteden, haben sich
is jetzt als Erben desselben gemeldet die Kinder von . und Cousinen, Verwandte im 5. Grade, nämlich:
I die Wittwe weil. Kaufmanns G. F. W. Wilckens, Catharina, geb. Beckmann, hier in Neu⸗ haus a. Oste,
2) die Ehefrau des Stellbesitzers Hinrich Winter, Anna, geb. Beckmann, zu Altkehdingen,
3 Schiffsheizer Johann Wilhelm Beckmann in West⸗Hobocken, in Hill Street, between Clinton
An. and. Spring Street, N. Amerika, 5 der 4 Hinrich Tietje in d.
5) der geisteskranke Makler Hinrich eckmann hier, vertreten durch dessen Vormund, Mandatar
Winter hier,
. . Schullehrer Eduard Ernst Kahrs in Oyten, ei m,
7 . Wittwe weil. Schlachters Brammann, Auguste, geb. Kahrs, in Elm, bei Bremervörde,
s) der pensionirte Constabler Friedrich Kahrs in Hamburg, Billhörner Röhrendamm Nr. 2)
M der Gustav Kahrs in New⸗Vork, 1734. Str.
u. Topping Street ⸗ ö 10 der Heinrich Mangels, in Firma M. 5 Mangels Ww, See und Flußfisch⸗Handlung in Hamburg, Raboisen 78, ⸗ ; 1I) die Ehefrau H. Clasen, Milchgeschäft, Maria, geb. Mangels, in Hamburg, Eilbeck, Papenstraße 265, 12) die unverheirathete Elisabeth Beckmann in Altona, gr. Mühlenstraße 67, parterre, . 13) der Gemüsebauer Johann Beckmann zu Kirch⸗ wärder in Vierlanden, . 14) der Töpfermeister Peter Lafrenz Hecksteden in Kadenberge, . ö 39 der Töpfermeister Hinrich Hecksteden in Neuen⸗ irchen, 16) der Töpfermeister Wilhelm Hecksteden in Bederkesa, 17) die Ehefrau des Rentiers Claus Michaelsen, Anna Catharina, geb. Hecksteden, in Allwörden bei Freiburg, . . 18) die Wittwe weil. Hofbesitzers Claus Schütt, Catharina, geb. v. Holten, zu Oberhüll, Osten, 19 die Wittwe weil. Hofbesitzers Balthasar i. Maria, geb. v. Holten, in Kleinwörden, en, 20) die Ehefrau des Rentiers Hinrich Bammann, Elise, geb. von Holten, in Großenwörden, Osten, 21) die Wittwe weil. Hofbesitzers Johann Söhl, geb. v. Holten, in , ,,
22) die Ehefrau des Auctionators J. H. Bammann, Catharina Margaretha, geb. von Holten, in Basbeck, 23) die Wittwe weil. Schmieds Hinrich Bartels, Rebecka, geb. Umlandt, in Bentwisch, . 24) der Tischler Carsten Hinrich Umlandt in Großenwörden, .
25) die Ehefrau des Rentiers Diedr. Bartels, Maria Dorothea, geb. Umlandt, in Osten,
26) die Wittwe weil. Rentiers Johann Draack, geb. Büther, in Großenwörden,
das dstber Zimmermann Anton Hinrich Umlandt aselbst,
da R er Stellbesitzer Johann Diedrich Umlandt aselbst,
29) der Rentier Johann Hinrich Umlandt daselbst, 30) die Wittwe weil. Arbeitsmanns Christian Föge, Maria Rebecka, geb. Umlandt, daselbst,
31) der Gastwirth Barthold Umlandt zu Neuland, 32 der Schmied Lafrenz Diedrich Umlandt in Himmelpforten, .
33) der Zimmermann Anton Hinrich Umlandt in Engelschoff,
34) der Altentheiler Barthold Koppelmann in Neuland, .
35) die Ehefrau des Stellbesitzers Diedr. Jung⸗ claus, Anna, in Großenwörden, .
36) der Arbeiter Johann Hinrich Horeis daselbst,
37) der Schuster Jürgen Horeis in Neulander⸗ moor,
38) eine in Lehe wohnende Schwester der beiden letzteren, deren Name nicht bekannt geworden ist.
Auf Antrag des Hecksteden'schen Testamentsvoll⸗ streckers, Mandatar Kemme hierselbst, werden alle diejenigen, welche nähere oder gleich nahe Erb- ansprüche auf den Nachlaß erheben, aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 21. Oktober 1893, Vormittags 105 Uhr, damit anberaumten Ter⸗ mine zu melden und resp. zu legitimiren, widrigen⸗ falls die Erbbescheinigung für die oben bezeichneten Erben ausgestellt werden wird.
Nenhaus a. Ofte, den 14. Juni 1893.
Königliches Amtsgericht.
1 Aufgebot. . ; Auf Antrag des Nachlaßpflegers Auctionscommissars Th. Krengel in Frankfurt a4. O. werden die un⸗ bekannten Rechtsnachfolger der am 23. Februar 1889 zu Frankfurt a. O. verstorbenen Maurerpolier Lehmann, Emilie Ernestine, geb. Scholz, auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den II. Mai 1894, Vormittags 107 Uhr, an Gerichtsstelle, Oderstraße 53/54, Zimmer Nr. 11, ihre Rechte und Ansprüche an den etwa 2009 6 be⸗ betragenden Nachlaß anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen werden und der Nachlaß dem Königlichen Fiscus ausgeantwortet werden wird. Der sich m,. meldende Erbe muß alle Ver⸗ fügungen des , ,, anerkennen, darf weder Rechnungslegung noch Ersatz der Nutzungen, sondern nur Herausgabe des noch Vorhandenen fordern.
Frankfurt a. O., den 15. Juli 1893.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung 4. 27945 Aufgebot.
Auf Antrag der Wittwe Ihlau, Gertrud, geb. Martens, zu Rea d ehr als Benefieialerbin werden die Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des am 13. Maͤrz 1895 verstorbenen Curanstaltsbesitzers Gottlieb Ihlau aus Magdeburg aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 10. Oktober E893, Mittags 12 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß bei dem unterzeichneten Gerichte, Domplatz Nr. 9, Zimmer Nr. 1, anzumelden, widrigenfalls sie gegen die Beneficialerben ihre An⸗ sprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Be⸗ r nnn der angemeldeten Anspruͤche nicht erschöpft wird.
Das Nachlaßverzeichniß kann in unserer Gerichts⸗ schreiberei eingesehen werden.
Magdeburg, den 27. Juli 1893.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.
[27946 r, ,
Die unbekannten Erben der am 15. Mai 1892 verstorbenen, hier wohnhaft gewesenen Wittwe Nöggerath, Emma, geb. Renner, Tochter des Ge—= richtsbeamten Gustav Renner und seiner Ehefrau Johanna, geb. Rohr, zuletzt in Breslau, werden auf 3 des Nachlaßpflegers, Rechtsanwalts Friedländer hier, aufgefordert, spatestens in dem auf den 19. Oktober 1894, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue — 36. Hof, Flügel B., part. Saal 32, anberaumten
termine sich zu melden, widrigenfalls der 66
dem sich legitimirenden Erben zur freien Dieposttio earn, werden wird, und der nach erfolgter Prä-