1893 / 188 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Aug 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Privileg ium =

wegen Verausgabung guf den Inhaber lautender An— leihescheine der Stadt Remscheid im Betrage von 13658 000 40

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ze.

Nachdem die Stadtverordneten. Versammlung zu Remscheid unterm 14. Juni 1892 beschlossen hat, die zur Bestreitung der Mehr— kosten des Grunderwerbes für die Bahnlinie Remscheid Solingen, zur Betheiligung an der elektrischen Straßenbahn, zur Bestreitung' der Mehrkosten . die Thalsperre und Erweiterung der Wasserversorgungs⸗ anlagen, sowie der Kosten für neue Wasserrohrstrecken, zur Erbauung eines Töchterschulgebäudes, zur Aufnghme, neuer Gebietstheile 2c. erforderlichen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der gedachten Stadtvertretung, zu diesem Zwecke auf, den Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 1 358 900 . ausstellen und nach Bedarf verausgaben zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger, noch der Schuldnerin etwas zu er⸗ innern gefunden hat, in Gemäßheit des 82 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 13658 000 Æ , in Wuchftaß'n: Einer Million Dreihundertachtund⸗ fünfzigtausend Mark Reichswährung, welche in Abschnitten von 5000, 2000, 1000 und 500 MS, und zwar:

100 Stück zu 00 6 590 000 , 1985 . 23000 . 390 000 33 . ,, J

Summa 1358 000 .

nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit vier Procent jährlich zu verzinsen und durch Ausloosung oder Ankauf vom 1. Januar 1894 ab mit jährlich wenigstens einem und einem halben Procent des ursprünglichen Kapitals, unter Zuwachs der durch die laufende Tilgung ersparten Zinsen, sowie der etwaigen Betriebsüberschüsse aus den gewerblichen Unternehmungen, zu deren Ausführung die Aufnahme der Anleihe erfolgt, zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Antheil⸗ scheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums ver— pflichtet zu sein.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird . die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung seitens des Staats nicht über⸗ nommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und bei⸗ gedrucktem Königlichen Insiegel.

K . 24. Juli 1893.

1, 8

Wilhelm R. Graf zu Eulenburg. Miquel.

Regierungsbezirk Düsseldorf. w n der Stadt Remscheid ... te Ausgabe JJ Mark Reichswährung. Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom 24. Juli 1893 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf 189. Nr eite... und Gesetz⸗Samm⸗ I 7

Auf Grund des vom Bezirksausschuß, Erste Abtheilung zu Düsseldorf, unterm 5. Juli 18972 genehmigten Beschlusses der Stadt- verordneten⸗Versammlung vom 14. Juni 1892 wegen Aufnahme einer Schuld von 1 368 000 6 bekennt sich der unterzeichnete Ober⸗Bürger⸗ meister namens der Stadt Remscheid durch diesen, für jeden Inhaber gültigen, seitens des Gläubigers unkündbaren Anleiheschein zu einer Darlehnsschuld von . . . . Reichsmark, welche an die Stadt Remscheid baar gezahlt worden und mit vier Procent jährlich zu verzinsen ist.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 1358 000 „SM erfolgt mittels Verloosung oder Ankaufs der Anleihescheine aus einem Tilgungsstock, welcher vom 1. Januar 1894 ab mit einem und einem halben Procent des ursprünglichen Kapitalbetrages unter Zuwachs der durch die laufende Tilgung ersparten Zinsen, sowie der etwaigen Betriebsüberschüsse aus den gewerblichen Unternehmungen, zu deren Ausführung die Anleihe aufgenommen ist, jährlich gebildet wird.

Die Ausloosung geschieht im Monat Mai jeden Jahres.

Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihe⸗ scheine auf einmal zu kündigen. Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen ebenfalls dem Tilgungsstock zu.

Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese. Bekanntmachung erfolgt drei Monate vor dem Zahlungstermine in dem „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger“, dem „Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf“, der „Kölnischen Zeitung“ und in der Remscheider Zeitung“.

Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Stadtverordneten Versammlung mit Genehmigung des König⸗ i, H in Düsseldorf ein anderes Blatt

estimmt.

Erfolgt die Rückzahlung der Schuld durch Ankauf, so ist der Betrag der angekauften Schuldverschreibungen alsbald, nachdem der Ankauf bewirkt ist, in gleicher Weise, wie die Rückzahlung durch Ausloosung, bekannt zu machen.

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen am 1. Juli und 2. Januar,

von heute an gerechnet, mit 4 0 jährlich verzinst.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine beziehungsweise dieses Anleihescheins bei der Stadtkasse zu Remscheid, und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleiheschein sind die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeitstermine zurück— zuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgejogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermin nicht erhoben werden, sowie die innerhalb fünf Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt Remscheid. Das Aufgebot und die Kraftlos⸗ erklärung verlorener oder vernichteter Anleihescheine erfolgt nach r, der S38 und ff. der Civilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (Reichs⸗Gesetzblatt S. 83): beziehungsweise nach 20 des Ausführungsgesetzes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Gesetzblatt S. 281). Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der fünfjährigen Verjährungefrist bei dem Ober⸗Bürger⸗ meister zu Remscheid anmeldet und den stattgehabten Besitz der e. scheine durch Vorzeigung des Anleihescheins oder sonst in glaub⸗ hafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemelden und his dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit diesem Anleiheschein sind halbjährliche Zinsscheine bis zum ,,. des Jahres 1902 ausgegeben. Die ferneren Zinsscheine werden für zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden.

Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadtkasse in Remscheid gegen Ablieferung der der älteren Zins scheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verlust der Anwessung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig erfolgt sst.

Rheinprovinz.

; . Sicherung der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt Remscheid mit ihrem Vermögen und ihrer Steuerkraft.

Dessen zu Urkunde ist diese Ausfertigung eigenhändig unter⸗ schrieben worden.

Remscheid, den

1893 Der Ober⸗Bürgermeister. (L. S.)

Eingetragen: Controlbuch Seite ..

Controlbeamter.

Rheinprovinz. Regierungsbezirk Düsseldorf.

Zinsschein

. Reihe . zu dem 2 der . Remscheid ö Buchstabe ... Nr.... zu vier Procent Zinsen über

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom. ten ... ab die Zinsen des vorbenannten Anleihe⸗ scheins für das Halbjahr vom .. ten bis .. ten... mit ... . Mark bei der Stadtkasse zu Remscheid.

Remscheid, den ... ten 189.

Der Ober⸗Bürgermeister. Eingetragen:

Controlbuch Seite . . .

Controlbeamter. .

Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb fünf Jahren nach r des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird.

Anmerkung. Die Namensunterschrift des Ober⸗Bürgermeisters kann mit Lettern oder Faecsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Unterschrift eines Control beamten versehen werden.

Regierungsbezirk Düsseldorf. Am in ng zu dem Anleiheschein der Stadt Remscheid .. te Ausgabe Buchstabe .. . Nr über.. Mark.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleiheschein die . . . Reihe von Zinsscheinen für die zehn Jahre von bis bei der Stadtkasse zu Remscheid, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird.

Remscheid, den. 1

Rheinprovinz.

Eingetragen: Controlbuch Seite . . ..

Controlbeamter.

Anmerkung. Die Namensunterschrift des Ober⸗Bürgermeisters kann mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Controlbeamten versehen werden.

Die Anweisung ist zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

ter Zinsschein.

..ter Zinsschein.

Anweisung.

Königliche Technische Hochschule zu Aachen.

Im Winter⸗Semester 1893/94 beginnen die Immatrikulationen am 2., die Vorlesungen am 9. Oktober 1893. Programme übersendet auf Ersuchen das Secretariat.

Abgereist: Seine Excellenz der Staats⸗ und Dr. Miquel, nach Frankfurt a. M.; Seine Excellenz der Staats-Minister und Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen, nach der Insel Borkum.

Finanz ⸗Minister

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. August.

Seine Majestät der Kaiser und König trafen bei gutem Wetter heute Vormittag um 9 Uhr vor Helgoland ein, begaben Sich gegen 10 Uhr an Land und wohnten der Schießübung mit der schweren Armirung bei.

Morgen früh gedenken Seine Majestät die Reise nach Kiel fortzusetzen.

Der Staatssecretär des Auswärtigen Amts, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Marschall hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Ab⸗ wesenheit ist mit seiner Vertretung der Unter⸗-Staatssecretär, . Geheime Legations-Rath Freiherr von Rotenhan

etraut.

Der Staats⸗ und Finanz⸗Minister Dr. Miguel ist nach Frankfurt a. Main abgereist und wird demnächst einen mehr⸗ wöchigen Urlaub nach Scheveningen antreten.

Der Regierungs⸗Rath Wetzel in inn ist der Königlichen Regierung zu Stettin zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden. ;

Der neuernannte Regierungs⸗Assessor Kesselkaul aus Trier ist bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Düren zur Hilfeleistung zugetheilt worden.

S. M. Kanonenboot „Iltis“, Commandant Corvetten⸗ Capitän Graf von Baudissin, ist am 7. August in Jokohama eingetroffen.

Sachsen. ;

Ihre Majestäten der König und die Königin hatten sich gestern vom Haag nach Schloß Loo begeben. Auf der Station Apeldoorn wurden Allerhöchstdieselben von Ihren Majestäten der Königin und der Königin-Regentin der Nieder⸗ lande begrüßt und fuhren von dort in offenem Wagen nach dem Schlosse. Heute Vormittag sind der König und die Königin wieder in Schloß Pillnitz eingetroffen.

General

Sessen.

Die beiden Kammern der Stände hatten aus Anlaß der in dem Großherzogthum herrschenden Nothlage der Land⸗ wirthschaft beschlossen, die Gro erh elich Regierung zu ersuchen, darauf hinzuwirken, daß von der Abhaltung der Militär⸗Herbstübungen im Lande Jahre überhaupt, jedenfalls in den besonders ge⸗ fährdeten Landestheilen, allermindestens aber von einer Fourage⸗ und Streulieferung, sowie von einer Mannschafts⸗ verpflegung durch die Gemeinden und Quartierträger ab⸗ gesehen werde. Die Militärverwaltung hat nun zwar, wie die Darmst. Ii. erfährt, mit Rücksicht auf die Nothwendigkeit her Ausbil Einschränkung der im Bereich des XI. Armee⸗Corps in Aus⸗ sicht genommenen Manöver Abstand nehmen zu sollen geglaubt, , bei den bevorstehenden Herbstmanövern der Bevölkerung er betreffenden Gegenden Erleichterungen durch geeignete Anordnungen an die zuständigen Militärbehörden zu theil werden us

in diesem

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.

Seine Hoheit der Herzog hatte nach dem gestern Vor⸗ mittag ausgegebenen Bulletin eine gute Nacht gehabt; die Besserung r , langsam fort.

Anhalt.

Seine Hoheit der Herzog begiebt sich, nach der „Magd. Ztg.“ heute von Dessau nach Berchtesgaden. In Schwarza wird sich Ihre Hoheit die Herzogin, die in Gehren verweilt, Seiner Hoheit anschließen. Ihre Hoheit die Erbprinzessin ist , n zu mehrwöchigem Aufenthalt nach Norderney ab⸗ gereist.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Gestern Vormittag ist in Wien die österreichisch⸗ ungarische Zoll- und Handelsconferenz zur Fest— stellung der Instructionen für die Handelsvertrags-Ver⸗ handlungen mit Rußland zusammengetreten. Wie das „Fremdenblatt“ mittheilt, dürfte die Conferenz voraussichtlich mehrere Tage dauern.

Großbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte, wie W. T. B.“ berichtet, der Premier-Minister Gladstone, die Anschauungen der Regierung bezüglich Egyptens seien in der Depesche Lord Rosebery's über die Vorgänge, die sich zu Anfang dieses Jahres in Egypten abgespielt hätten, sowie in den von Seiten der Regierung in einer darauf folgenden Unterhaussitzung abgegebenen Erklärungen dargelegt worden. Seitdem habe sich nichts zugetragen, was die Regierung in den Stand setzen könnte, weitere Erklärungen in dieser An⸗ gelegenheit abzugeben.

Spanien.

Der e n ,, Handelsvertrag ist laut Meldung des „W. T. B.“ gestern unterzeichnet worden.

Dänemark.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Kopenhagen wird in dem gestern veröffentlichten Bericht der Regierungs⸗ commission für den Gesetzentwurf über die Revision der Gewerbegesetzgebung beantragt, daß der obligatorische Befähigungsnachweis für Handwerk, Industrie und Handel eingeführt werde. Ferner wird beantragt, daß Geschäftsleute, die für ausländische Rechnung reisen, nur in Städten und nur an solche Personen sollen verkaufen dürfen, die zum Handels⸗ betriebe berechtigt sind, und zwar nur Posten von wenigstens 200 Kronen Werth.

Amerika.

Der Congreß der Vereinigten Staaten ist gestern in Washington zusammengetreten. Die , n des Pröä⸗ sidenten gelangt voraussichklich heute zur Ver gung, Sie ist dem „W. T. B.“ zufolge nicht umfangreich und behandelt fast ausschließlich finanzielle Angelegenheiten.

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Buenos Aires meldet, ist der Gouverneur der Provinz Buenos Aires Costa in Verkleidung nach La Plata entflohen. In einer an die Provinzial⸗-Legislatur gerichteten Adresse klagt er die National⸗ regierung an, daß sie die Insurgenten und Radicalen unter⸗ stützt und beschützt habe. Nach einer in Paris eingetroffenen Meldung ist der Vice-Gouverneur der Provinz Buenos Aires an die Stelle Costa's getreten und hat um die Inter⸗ vention der Bundesregierung gebeten. Diese entsandte den Amaroarias zur Herstellung der Ordnung. Angesichts der Entlassung der Provinzialtruppen herrscht in La Plata unter den Einwohnern, die. Unruhen befürchten, große Aufregung. Tausend Insurgenten von der Partei Mitre's verließen Pereira unter Füh⸗ rung des Generals Campos, um nach La Plata zu gehen. . Mann Nationaltruppen gingen von Lamas nach La Plata ab. Der Kriegs⸗Minister begab sich mit zwei Kanonenbooten ebendahin.

Asien.

Nach einer Depesche des „Temps“ aus Saigon sind 250 Schützen und Soldaten der Marine⸗Infanterie von dort zur Besetzung von Chantaboun abgegangen. Wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Bangkok vom gestrigen Tage emeldet wird, begaben sich Commissare der sigmesischen ,,, nach Chantaboun, wo sie während der Dauer der . Besetzung bleiben werden.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Bureaus.

Soeben ist im Verlage des Königlichen Statistischen Bureaus das J. und II. Vierteljahrsheft des XXXIII. Jahrgangs der vom Director des Buregus Geheimen Ober-Regierungs⸗Rath E., Blenck herausgegebenen Zeitschrift (1893) erschienen und, damit die unlieb⸗ same Verspätung der einzelnen Hefte ausgeglichen worden, welche insbesondere durch die Herstellung des Registers für die vorher gegangenen 30 Bände im Jahrgange. 1890 herbeigeführt war. Dag vorliegende Doppelheft enthält an Arbeiten ein— zelner Verfasser einen Aufsatz vom Regierungs⸗Rath G. Evert

ung der Truppen von einem Ausfall oder einer

über „die preußischen Sp arkassen im ,, 1891 bezw.

1591 /92*, welcher sich als eine Weiterführung der früheren gleichartigen ,. i, Professor A. Petersilie hat eine Ie nge über das niedere Schulwesen Preußens in statistischer Beleuchtung“ beigetragen. Die internationale Ausstellung für Musik⸗ und Theater⸗ wefen in Wien im Jahre 1892 und die Entwickelung des deutschen Musikinstrumenten⸗ Gewerbes“ ist von O. Behre in einer län—⸗ geren Arbeit besprochen. Daran reihen sich ausführliche. Mit- sheilungen über die „vorläufigen Ergebnisse der Viehzählung vom 1. Dezember 189 im preußischen Staat sowie in den Fürstenthümern Waldeck und Pyrmont‘ und üher „die Zwangs⸗ versteigerungen land. und forstwirthschaftlicher Grundstücke im preußischen Staat während der Rechnungsjahre 1886/87 bis 1891/92. Bücheranzeigen und die reichhaltige Statistische Correspondenz“ machen den Beschluß. Als besondere Beilage ist die übliche Nach⸗ weisung der „wirklichen und Mittelpreise der wichtigsten Lebensmittel für Menschen und Thiere in den bedeutendsten Marktorten der preußi⸗ schen Monarchie während des Kalenderjahres 1892 bezw. des Ernte⸗ 6, 1891/92“ angefügt.

Das III. Vierteljahrsheft, welches innerhalb der bestimmungs⸗ 5 en Zeit ausgegeben werden soll, wird aus der Feder des Geheimen Regierungs⸗Raths A. Freiherrn von Fircks eine Unter⸗ suchung über „die preußische Bevölkerung nach ihrer Muttersprache und Abstammung auf Grund des Ergebnisses der Volkszählung vom J. Dezember 1890 und anderer statistischer Aufnahmen“ enthalten.

Zur Arbeiterbewegung.

Zum internationalen Soeialistencongreß in Zürich waren, wie von dort gemeldet wird, etwa 700 Ab⸗— gesandte aus allen Weltgegenden angemeldet. Die eigentlichen Verhandlungen begannen gestern Vormittag. Auf der provisorischen Tagesordnung des Congresses stehen fol⸗ gende Gegenstände: 1) Maßregeln zur internationalen Durchführung des Achtstundentages. 2) Gemeinsame Bestimmungen über die Maifeier. 3) Die politische Taktik der Socialdemokraten: a. Parlamentarismus und Wahl⸗ agitation, b. directe Gesetzgebung durch das Volk. 4) Stellung der Socialdemokratie im Kriegsfalle. 5) Schutz der Arbeiterinnen. 6) Nationale und internationale Ausgestaltung der Gewerk— schaften. 7) Internationale Organisation der Socialdemokratie. 8) Verschiedenes. Ueber die Sitzungen des gestrigen Tages bericht R d. .

In der gestrigen Vormittagssitzung wurde beschlossen, daß am ersten Tage ein deutscher Delegirter, am zweiten ein französischer, am dritten ein englischer, am vierten ein belgischer, am fünften ein öster⸗ reichischer und am sechsten ein italienischer Delegirter die Verhandlungen des Congresses leiten solle. Für den gestrigen Tag wurde der socialdemokra⸗ tische deutsche Reichstags⸗Abgeordnete Singer zum Präsidenten, der Re⸗ dacteur der Pariser Revue Sociale“ Arg yad re zum Vice⸗Präsidenten gewählt. Ueber die Frage der Zulassung der Anarchisten zum Congreß entspann sich eine lebhafte Debatte. Für die Zulassung sprachen fran⸗ zösische, englische und holländische Delegirte. Bebel und Cahan⸗ New⸗Pork griffen die Anarchisten lebhaft an: unter den Anarchisten seien ebenso viele Verleumder als Köpfe. Die Debatte wurde Mittags ab⸗ gebrochen. Bald nach Eröffnung der Nachmittagssitzung brachten Bopson (England) und Volders (Belgien) einen Antrag auf so⸗ fortigen Schluß der Debatte über die Frage der Zulassung der An— archisten ein. Hierüber entstand eine große Aufregung. Schließlich wurde der Schluß der Debatte mit großer Mehrheit angenommen. In der definitiven Abstimmung nach Nationalitäten ergab sich, daß 12 von ihnen für und eine, und zwar die belgische, gegen die Ausweisung eintraten. Die Delegirten von Frankreich und Holland enthielten sich der Ab⸗ stimmung. Nach Bekanntgabe des Ergebnisses entstand ein großer Tumult. Die Anarchisten verließen unter Protesten den Saal. Der Beschluß wurde von dem größten Theil der De⸗ legirten mit lauten Bravorufen entgegengenommen. Hierauf trat in⸗ . der herrschenden Aufregung eine kurze Pause in den Ver⸗ handlungen ein. Nach Wiederaufnahme der Sitzung schritt man zur Festsetzung der Tagesordnung für den Congreß. Außer den oben an— geführten Verhandlungspunkten wurde auf Antrag der rumänischen Delegirten die Agrarfrage und auf Antrag der französischen Delegirten der Generalstrike in die Tagesordnung aufgenommen.

Zum großen Ausstand der englischen Gruben— arbeiter liegen heute folgende Meldungen vor:

In den Grafschaften Fife und Kinroß haben gestern ins— gesammt 7000 Bergleute gekündigt, weil die Grubensitzer sich weigerten, ihnen eine 250,0 Lohnerhöhung zu gewähren. Dem „Standard“ zufolge haben die Besitzer der Kohlengruben in Wales und Monmouth eingewilligt, die Löhne der Bergarbeiter um 10 9 zu erhöhen. Man nahm infolge hiervon an, daß die Arbeiter heute zu ihrer Thätigkeit zurückkehren würden. Die Grubenbesitzer von Durham verweigerten, wie ein Wolff'sches Telegramm meldet, die von den Arbeitern geforderte Lohnerhöhung um 1654 9e, die der seit zwei Jahren erfolgten Herabsetzung der Löhne entspricht. Den von den Grubenbesitzern gemachten Vorschlag, die Frage einem Schiedsgericht zu unterbreiten, werden die Arbeiter vor—⸗ aussichtlich zurückweisen.

Kunst und Wissenschaft.

Große Beachtung finden von Seiten des Publikums die An⸗ lagen vor dem Winterhaguse des Botanischen Gartens, wo in sehr decorativer und instruetiver Weise eine große Zahl präch— tiger Exemplare der Georgine (Dahlia variabilis) Aufstellung ge— funden hat. Und diese Pflanze verdient auch wirklich eine solche Be— achtung aus zahlreichen Gründen. Am Anfange unseres Jahrhunderts wurde sie aus ihrem Vaterlande Mexico nach Europa importirt, weil man an ihr eine Veränderungsfähigkeit wahrgenommen hatte, wie sie bis dahin unbekannt war. Und daher trägt sie denn auch ihren Namen „variabilis“, die Veränderliche. Während man sie nämlich in ihrer Heimath als unscheinbare Staude mit kleinen, meist nur gelb und roth gefärbten Blüthen kennt, ließen sich aus ihr in der Cultur immer neue Varietäten und Formen erziehen, sodaß sie nach kurzer Zeit zu den beliebtesten Gartenpflanzen zählte. Die Abänderungen erstrecken sich nicht nur auf Höhe und Gestalt der Staude, auf die Form und die mehr oder weniger tiefe Lappung der Blätter, sondern vor allem auf die sehr verschiedengrtig vorgeschrittene Füllung, die Farben, die Größe, und plastische e ile, des ganzen Blüthenkopfes und die Zierlichkeit und Grazie der Einzelblüthen. Das, was man gewöhnlich als eine Georginenblüthe bezeichnet, ist nämlich nichts Anderes als ein Con- n,, eine enge JZusammendrängung von oft mehr als hundert

inzelblüthen, wie wir dies bei sämmtlichen Arten der großen Familie der Körbchenblüher (Compositen) finden. Nachdem nun die Georgine längere Zeit hindurch die Lieblingsblume sämmtlicher Gartenliebhaber gewesen war auf den Dörfern hat sich übrigens die Vorliebe für dieselbe bis auf unsere Zeit unverändert erhalten wurde man ihrer allmählich mehr und mehrüberdrüssig, und aus den Luxusgärten verschwand sie desha b fast vollständig. Erst t fängt man wieder an, sich ihrer Cultur zuzuwenden, da fie eine Anzahl gärtnerisch sehr wichtiger Eigen⸗ schaften besitzt. Die verschiedenen Varietäten lassen sich nämlich prächtig zur Zusammenstellung großer Gruppen verwenden, wobei natürlich die Höhe und Blüthenfarbe jeder einzelnen Varietät genau bekannt sein und berücksichtigt werden muß. Infolge ihres raschen, Wachsthums, ihrer zahlreichen Blätter und der außerordentlichen Blüthenzahl sind sie wie nur wenige andere Pflanzen zur Deckung und Zierde von Zäunen oder von mangelhaft bestandenen Gehölzgruppen, . Ein⸗ fassung von größeren Geländen geeignet. Auch lassen fe ich sehr leicht als Topfpflanzen ziehen, weshalb sie dann zu außerordentlich hübschen Decgrationen zufammengestellt werden können. Die wichtigste Eigenschaft der Georgine ist jedoch ihre außerordentlich leichte und

mühelose Cultur. Im Frühjahr werden ihre Knollen etwas an⸗ 5 und, sobald keine Fröste mehr zu befürchten sind, gleich an

rt und Stelle in tief lockeren, nahrhaften Boden in ungefähr 5 em Tiefe und 0,75 —1 m Entfernung von einander ee, ,,,. Im Juli oder August beginnt die Blüthezeit und dauert ununterbrochen fort bis zum Eintritt der winterlichen Fröste, denen die Staude sofort zum Opfer fällt. Die Knollen werden sodann an trockenen frostfreien Orten leicht überwintert. Es läßt ; nun nicht leugnen, daß im . unserem Geschmack die großen massigen kugel⸗ förmigen Blüthenköpfe der , . wenig zusagen. Doch sind in neuester Zeit zahlreiche Varietäten, Liliput« oder Zwerg⸗ Georginen gezogen worden, deren reizende kleine Köpfchen und die vom zartesten Weiß bis zum tiefsten Schwarzpurpur alle Farben⸗ nüancen durchlaufenden zierlichen Blüthen wohl jeder „verfeinerten“ Geschmacksrichtung genügen werden.!

Am heutigen Tage feiert der Geheime Medizinal⸗Rath,

, Dr. Senater 9 265 jähriges Jubiläum als Docent der

erliner Universität. Der Jubilar wurde 1834 zu Gnesen in der 2 Posen geboren und machte seine Studien ausschließlich in Berlin.

Der 24. Congreß der Deutschen anthropologischen Gesellschaft nahm am Sonnabend seinen . mit einer nicht⸗ offieiellen Vorversammlung in Göttingen. ort wurden die berühmte Blumenbach'sche Schädelsammlung, sodann die paläon⸗ tologischen und prähistorischen Schätze, die das städtische Alterthümer⸗ museum birgt, sowie das naturhistorische Museum besichtigt. Durch die Anatomie wurden die Gäste von dem Director, Professor Merkel geführt. In der Schädelsammlung interessirten besonders die Mikro⸗ cephalenschädel, darunter das Skelett eines 30 jährigen Mannes, dessen Schädel wenig größer ist als eine Faust, verschiedene, höchst merk⸗ würdige Bildungen vom Neanderthal. Typus, alle von friesischen Inseln, ferner makrocephale Schädel eigenthümlicher Art, en das Gehirn des berühmten Mathematikers Gauß ꝛc. Nach der Besichti⸗ gung der verschiedenen Sammlungen fand in der Krone“ ein ge⸗ meinsames Mittagsmahl statt. Der Vorsitzende der Anthropologischen Gesellschaft, Geheime Medizinal⸗Rath Professor Dr. Virchow hob in seiner Tischrede die Verdienste Blumenbach's hervor, dem es gelungen sei, ein so reiches anthropologisches Material vom ganzen Erdenrund zusammenzubringen, wie es zu seiner Zeit an keiner anderen Stelle vereint gewesen. Besonders wichtig seien die vielen Ueberbleibsel aus der Zeit der ersten Weltumsegelung Cook's, die Blumenbhach als ein Bahnbrecher auf anthropologischem Gebiet mit unermüdlichem Fleiß gesammelt habe. Er schloß mit einem Hoch auf den um die Erhal⸗ tung und Vermehrung der Sammlung verdienten Nachfolger des Be—

ründers, den Professor Merkel, der seinerseitz auf die Anthropo— le . Gesellschaft und ihren verdienten Vorsitzenden toastete. Gestern Vormittag 1065 Uhr wurde sodann in Hannover, im Saale des alten Rathhauses der Congreß feierlich eröffnet. Namens der Staatsregierung begrüßte die Versammlung, wie „W. T. B.“ meldet, der Negierungs ⸗Präsident Graf Bismarck in Vertretung des behinderten Ober⸗Präsidenten Dr. von Bennigsen, namens der Provinz und der Provinzial verwaltung der Landes⸗Director von Hammerstein, namens der Stadt der Stadt-Director Tramm, der Technischen Hoch⸗ schule Professor Schaefer, als Localgeschäftsführer der Museums⸗ Director Schuchardt. In der sich anschließenden ersten Sitzung erstattete Professor Ranke⸗München den wissenschaftlichen Jahresbericht, Ober⸗ lehrer Weißmann⸗München den Rechenschaftsbericht pro 1892/93. Baurath Professor Köhler hielt einen Vortrag über die Baugeschichte Hannovers, Stadt⸗Bauinspector Rodewald uber das „Opfer beim Baubeginn“, Director Schuchardt über den deutschen Limes.

Aus Königsberg wird das am 5. August erfolgte Ableben des ordentlichen Professors der Theologie, D. Rudolf Friedrich Grau gemeldet. Er war im Jahre 1835 zu Heeringen in Hessen⸗Nassau geboren, studirte in Marburg, Leipzig, Erlangen und wurde aus Marburg, wo er im Jahre 1865 seine Lehrthätigkeit begann, im folgenden Jahre als ordentlicher Professor der Theologie an die Albertina“ berufen. Als theologischer Schriftsteller hat er nicht bloß in größeren, der neutestamentlichen Exegese dienenden Werken, sondern auch durch religionsgeschichtliche und systematische Arbeiten eine über die Grenzen Deutschlands hinausgehende Wirksamkeit aus⸗ geübt. U. a. war er Mitherausgeber der Zeitschrift Der Beweis des Glaubens“.

Die von der „Akademie gemeinnütziger Wissenschaften' zu Erfurt gekrönte Preisschrift des Stadtpfarrers Lic. Hummel in Schwaigern: „Was läßt sich zur Pflege einer gediegenen echt volks⸗ thümlichen Bildung in den Arbeiterkreisen thun?“ wird demnächst im Verlag von Eugen Salzer in Heilbronn in Buchform erscheinen.

Einen Wettbewerb für zwei evangelische Kirchen in Düsseldorf schreibt, wie dem ‚Centr.⸗Bl. d. Bauv. mitgetheilt wird, die dortige evangelische Gemeinde aus. Es handelt sich um Erlangung von Entwurfsskizzen im Maßstab 1: 100 für eine Kirche an der Kruppstraße (Oberbilk) und für eine Kirche an der Flora— straße. Die Kosten der ersteren dürfen 250 000 SL, die der letzteren 300 900 4 nicht übersteigen. Für die zwei besten Ent— würfe für jede Kirche stehen je ein erster Preis von 1200 M und je ein zweiter Preis von 800 S zur Verfügung. Ankauf weiterer Entwürfe zum Betrage von je 500 „M ist vorbehalten. Am Hreisgericht nehmen als Techniker die Herren Geheimer Ober⸗Bau⸗ rath Adler in Berlin, Baurath Moeller in Düsseldorf und Baurath Pflaume in Köln theil. Die Entwürfe sind bis zum 15. November d. J. einzureichen.

In der Nacht vom Sonntag zum Montag starb in Nau⸗— heim der Schriftsteller und Dramatiker Oskar Justinus.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Landwirthschaftliche Production der Welt.

Von dem Department of Agriculture der Vereinigten Staaten von Amerika sind kürzlich Untersuchungen darüber vorgenommen worden, welche Gesammterträge bei einer Reihe der wichtigsten menschlichen Nahrungs- und Genußmittel sowie bei der Wolle in den an Erzeugung derselben hauptsächlich betheiligten Ländern gewonnen werden. Die Ergebnisse finden wir in dem „Journal of the royal Statistical Society“ zu London veröffentlicht. Die „Statist. Corr.“ entnimmt dieser Quelle die nachstehenden, theils auf amtlichen, theils auf anderen Angaben beruhenden Zahlen, indem sie sich darauf be⸗ schränkt, bei den in Betracht gezogenen Früchten nur je diejenigen fünf Länder anzuführen, welche in erster Reihe verzeichnet sind. Hiernach betrug die zehn- bis elfjährige Durchschnittsernte (von 1880 bis 1890) in Tausenden von Huh 46 6 .

an Weizen in den Ver. Staaten von

Amerika in .

a ,

an Mais

in den Ver. Staaten von weren in Oesterreich⸗Angarn. 109 508 in Italien S0 722 in Rußland mit Poler in Rumänien 51 969 . und Finland... 0 9h in Frankreich 26 563

in Oesterreich⸗ Ungarn . 160 529 ö

an Roggen . ; ö ; ; in Rußland mit Polen in Rußland mit cen n , , , .

und Finland ... 723 066 ; , in Hestetreich Ungarn ö. 33 im Ver. brit. Königreich

in Frankrei in den Ver. Staaten von 25 340

143 357

100948

97 906

80 155

in den Ver. Staaten von ö (

Amer ka Amerika 54 992

an Hafer

in den Ver. Staaten von

Amerika

an Kartoffeln in Deutschland. .. 891 732 594 961 in Rußland mit Poler in Rußland 535 092 und Finland... 464 441 in Deutschland . . . . 299 556 in Oesterreich⸗ Ungarn. 409 369 in Frankreich 246 061 in Frankreich J im Ver. brit. Königreich 167 307 im Ver. brit. Königreich 228 093

Bei der Tabackernte stehen die Vereinigten Staaten von Amerika mit 499 066 000 Pfund (1 - 0459 h) in erster Linie; ihnen reihen sich an Oesterreich Ungarn mit 133 936 000, Rußland mit 112487 000, Deutschland mit 90 883 000 und Frankreich mit 13 74 609 Pfund. .

Die Wollprodu tion entfällt jetzt hauptsächlich auf die außer⸗ europäischen Länder. Unter diesen nimmt Australien mit Neuseeland und einem Durchschnittsertrag von 550 990 990 Pfund die erste Stelle ein. Ihm schließen sich die Argentinische Republik mit 376 700 0090 und die Vereinigten Staaten von Amerika mit 307 100 000 Pfund an, demnächst Rußland mit 291 500 090, Frankreich mit 124 803 000 und die Capcolonie mit 121 682 000 Pfund.

Die Erntearbeiten sind in Thüringen nahezu vollendet. Der Ertrag der Früchte, mit Ausnahme von Gerste und Hafer, die zum theil fehlgeschlagen sind, wird von der Th. C. als nicht un⸗ günstig bezeichnet; doch haben die zahlreichen Niederschläge der letzten Wochen das Hereinbringen namentlich des Roggens beeinträchtigt und wird in einzelnen Orten über Auswuchs geklagt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

n eher. über die Verbreitung der Maul⸗ und Klauenseuche

in Preußen im Ausgang des Monats Juli 1893.

Die Seuche herrschte in

. Gemeinde⸗ Guts⸗) Bezirken

Angabe der Thiergattung, welche von der Seuche be⸗ fallen ist.

Regierungs⸗ bezirk

Laufende Nr.

11 Rinder, Schweine.

19 Rinder, Schafe, Schweine. 4 Rinder.

11 Rinder, Schafe, Schweine. Rinder.

Rinder, Schafe, Schweine. Rinder.

Rinder.

Rinder.

Rinder.

Rinder.

Rinder, Schweine.

Rinder, Schafe, Schweine. Rinder.

Rinder.

Rinder, Schafe.

Rinder.

Rinder.

Rinder.

Rinder, Schafe.

Rinder, Sh ne Schweine. Rinder, Schweine. Rinder.

Rinder.

Rinder.

Rinder.

Rinder, Schweine.

Königsberg

Gumbinnen

, Marienwerder otsdam ; Frankfurt a. O. 6 ttin Köslin . , ö Bromberg .. , .

iegnitz 3 hell,, Magdeburg 5 Merseburg .. ,, 7Schleswig .. Hannover. Hildesheim

. Arnsberg .. n n,, 3 Koblenz... 5 Düsseldorf .. ö

Aachen Zusammen

OC —— 28 do O0 Oο0—

d = X λ R - Q —— M F N - 2 O

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y.

Die Regierungsbezirke Stralsund, Lüneburg, Stade, Osnabrück, Aurich, Münster, Wiesbaden, Sigmaringen und die Stadt Berlin waren am Schluß des Monats Juli 1893 frei von der Maul⸗ und Klauenseuche.

Italien.

Nach einer ministeriellen Verfügung werden in den Häfen der Provinz Genua die von Neapel eintreffenden Schiffe einer ärztlichen Untersuchung unterworfen. Die Ausschiffung von schmutzigen Gegen⸗ ständen ist verboten; letztere werden unter Mitwirkung des 8 arztes einer Desinfection unterzogen.

Spanien.

Nach einer in der „Gaceta de Madrid“ vom 3. d. M. ver⸗ öffentlichten Königlichen Verfügung vom 1. d. Mts. werden alle nach dem 18. v. M. von Neapel ausgegangenen und nach dem 3. d. M. in Spanien eintreffenden Herkünfte nach dem Quarantäne⸗ hafen gesandt.

Die in einer Entfernung von 1660 km von Neapel gelegenen italienischen Häfen gelten vom 1. d. M. an als choleraverdächtig.

Tür kei. Zufolge Beschlusses des Internationalen Gesundheitsraths in Konstantinopel unterliegen Herkünfte aus Rostow a. D. seit dem 31. v. M. einer fünftägigen in Kawak zu bestehenden Quarantäne.

Bulgarien. Vom 6. d. M. ab sind Personen und Provenienzen aus Ruß⸗ land, Rumänien und der asiatischen Turkei einer achttägigen Quarantäne unterworfen.

Cholera.

Wien, 7. August. Aus Nadworna in Galizien wird der „Wien. Abdp.“ gemeldet, daß daselbst zwei verdächtige Todes⸗ fälle vorkamen, die sich als Magen⸗-Darmkatarrh herausstellten. Da jedoch infolge des Eisenbahnbaues Szigeth— Woronienka der Ueber⸗ tritt der Arbeiter aus Ungarn nach Galizien die Besorgniß einer Einschleppung der Cholera nahelegte, wurden Vorsichtsmaßregeln, namentlich die sanitäre Revision an der Einbruchsstation Woronienka sowie die Errichtung von Spitalbaracken, verfügt.

Rom, J. August. Der Minister des Innern hat einer Meldung des W. T. B.“ zufolge den he en Vertretern der fremden Mächte mitgetheilt, daß die Cholera, we 23 in zwei kleinen Gemeinden der

rovinz Alessandria ausgebrochen war, erloschen sei. In gan Italien kämen jetzt nur vereinzelte Cholerafälle vor. In Neap * sei die Cholera im Verschwinden begriffen und es seien energische Maßnahmen getroffen, um das Einschleppen und die Verbreitung der Cholera zu verhindern. In Udine und Poentebba wurden die ärzt= liche Ueberwachung der Reisenden und die Desinfection ihrer Wäf 2

Bukgrest, 7. . Nach einer amtlichen Meldung aus Braila sind daselbst gestern acht Neuerkrankungen und sechs Todes⸗ fälle an Cholera vorgekommen. Aus Sulina wurden vier ver⸗ dächtige Erkrankungsfälle gemeldet.

Handel und Gewerbe.

Die russische Verordnung (avis du Département, des Douanes, veröffentlicht im „Journal de St. Pèétersbourg“ vom 2. August Nr. 193), betreffend die Erhöhung der sogenannten Laststeuer gegen deutsche Schiffe, lautet in Uebersetzung folgendermaßen

„Auf Grund der in Art. 827 des Zollgesetzes enthaltenen allgemeinen , , e die in russische Häfen einlaufenden fremden Schiffe einer Tonnenabgabe im Betrage von 1 Rbl.