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w Q Q Q Q Q Q Q . a den eee.
Wie der „Temps“ aus Paris meldet, gab gestern Nach⸗ mittag 2 Uhr ein der revolutionären Partei angehöriges Individuum zwei Revolverschüsse auf den Deputirten Lockroy ab, als dieser sich zu einer Sitzung seines Wahlcomités in der Rue Charonne begab. Als Thäter wurde der Kutscher Mooxre festgestellt, der dadurch bekannt ist, daß er in n . ersammlungen und anderwärts seine über— chwänglichen Dichtungen vertheilt. Lockroy wurde an der linken Brust getroffen und in Folge dessen ohnmächtig. Man eilte ihm zu Hilfe und stellte fest, daß die Kugel nur eine starke Contusion hervorgebracht habe. Lockroy wurde zu Wagen nach seiner Wohnung geleitet, Moore wurde verhaftet.
Der König von Griechenland ist am Sonnabend in Aix⸗les⸗Bains eingetroffen.
Italien.
Seine Mafestät der König und der Marine⸗Minister werden am Mittwoch Abend in Genua Seine Königliche Hoheit den Prinzen Heinrich von Preußen empfangen und sich mit n nd, an Bord der Königlichen Yacht „Savoia“ nach Vereinigung mit dem Geschwader zu den großen Flottenmanövern begeben.
Niederlande.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen ist, wie 96 * B.“ meldet, gestern Vormittag im Haag eingetroffen. Zur Begrüßung waren am Bahnho Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich mit dem Prinzen Waldemar sowie der deutsche Gesandte und die Mitglieder der deutschen Gesandtschaft erschienen. Die Prinz— liche Familie begab sich sofort nach Scheveningen.
Belgien.
Der Senat hat vorgestern, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, die Reform der Senatswahlen zum Abschluß gebracht. Der Wählbarkeitscensus wurde auf 1400 Fr. herabgesetzt. Außer—
dem sollen 26 Senatoren ohne Censusbedingung durch die
Provinzialräthe gewählt werden. Serbien. Der König besuchte, wie „W. T. B.“ erfährt, vorgestern und gestern den erkrankten Minister-Präsidenten Dokic. Der Bericht des Untersuchungs-Ausschusses über das Material zur Anklage gegen die früheren liberalen Minister elangte am Sonnabend in der Skupschtina zur Verlesung. er Bericht hält alle elf Punkte der Anklage aufrecht und fordert außerdem die Einleitung eines ordentlichen Straf— verfahrens gegen mehrere Präfecten und Commandeure von Truppen. In ihrer gestrigen Sitzung nahm bie Skupschtina die Vorlage über die Einführung des Petroleum⸗, Zünd— hölzchen- und Alkohol-Monopols in zweiter Lesung an.
Amerika.
Der Präsident Cleveland hat sich nach einem Tele— gramm des „W. T. B.“ aus we nn on am Freitag nach seinem Landhause an der Buzzarb⸗Bai in Massachusetts be— eben. Vor seiner Abreise sprach der Präsident sein Bedauern . aus, Washington jetzt verlassen zu müssen; aber nach der Erklärung seiner Aerzte bedürfe er der Ruhe.
Das Ministerium hat, wie das „Reuter 'sche Bureau“ aus Buenos Aires meldet, seine Entlassung genommen, vorher aber noch die Verfolgung des früheren Präsidenten Cel man und des ehemaligen Finanz⸗-Ministers Pacheco wegen ver— dächtiger finanzieller Operationen im Betrage von 100000 Pfd. Sterl. angeordnet. Das neue Cabinet ist wie folgt zusam— mengesetzt:! Quintana Inneres, Terry Finanzen, Eduardo Costa Justiz, Campos Krieg, Virasoro Auswärtiges. Die Bildung des Cabinets hat einen guten Eindruck gemacht. Zur Verstärkung der Garnison von Buenos⸗-⸗Aires wurden
2009 Soldaten in die Stadt verlegt. Zwei Bataillone wurden
im Regierungspalast aufgestellt. Afien.
Die Aufregung in Bombay dauerte dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge am Sonnabend fort. Die Geschäfte ruhten gänzlich, 4 Fabriken waren geschlossen. Zwei Escadrons Lanciers sind von Popnah nach Vombay abgegangen; Marine— truppen wurden von den auf der Rhede liegenden cg f gsiffen ausgeschifft. Am Sonnabend Morgen starben sechs Personen
infolge der erlittenen ö Gegen Abend des genannten
Tages verschlimmerte sich die Lage von Stunde zu Stunde. Alle regelmäßigen und freiwilligen Truppen wurden aufgeboten, erwiesen sich aber bei der großen Ausdehnung der Ruhe— störungen und bei deren noch immer zunehmender Heftigkeit als unzureichend. Es kam zu einem erbitterten Kampf, wobei 8 Personen getödtet und etwa 100 verwundet wurden. Bei weiteren Zusammenstößen erlitten die Aufständischen beträcht⸗ liche Verluste. Etwa 200 Verhaftungen wurden vorgenommen. Nach einer Meldung des gengnnten. Bureaus aus Bombay von heute dehnt sich der Aufruhr in den Vorstädten immer weiter aus. Bisher wurden 1200 Verhaftungen bewirkt. Nach den bisherigen . sind 50 Personen ge⸗ tödtet worden, es ist jedoch noch schwer, den wirklichen Ver— lust anzugeben. Die Hospitäler sind mit Verwundeten an⸗ efüllt. Selbst die Leichenzüge werden von den Muhamedanern ö. tig angegriffen und müssen von Truppenabtheilungen eleitet werden. Weitere Cavallerie⸗ und Infanterie⸗Ver⸗ . sind aus Poonah herangezogen worden. Die Truppen bivouakiren in den Straßen. Die Ankunft des Gouverneurs Lord Harris wird morgen erwartet. Die Zeitungen in Bombay besprechen den nd in gemäßigtem
one und rathen den . Bürgern, das Möglichste zur Beschwichtigung der de snr beizutragen; zie en, wird dem Bedauern Ausdruck gegeben, daß die Truppen nicht früher aufgeboten worden seien.
Afrika.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Kairo vom 12. d. M. sind die in Nr. 191 d. Bl. gemeldeten Schwierigkeiten im Cabinet wieder beseitigt. Eine Aenderung im Ministerium ist nicht wahrscheinlich.
Wie der „Times“ aus Alexandrien gemeldet wird, ist der spanische General⸗Konsul Morejon zum Richter bei den gemischten Gerichtshöfen ernannt worden. Hierdurch wird der . Gesandte Lord Cromer Doyen des diplomatischen
orps.
Aus Sansibar meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß gestern infolge der feindseligen Haltung Oma ri's, des ehe— maligen Sultans von Witu, die britischen re „Blanche“, „Swallow“ und „Sparrow“ Truppen an der Küste von Witu gelandet hätten. Es sei ein Angriff auf die Stadt Witu unternommen und diese nach zweistündigem hart⸗
nãckigen Widerstand eingenommen und verbrannt worden. Auf Seiten der Engländer sei ein Soldat getödtet und zwei Offiziere leicht verwundet worden.
Statistik und Volkswirthschaft.
Produetion der Bergwerke, Salinen und Hütten des preußischen Staats im Jahre 1892.
Band XL der „Zeitschrift für das Berg, 33 und Salinen⸗ wesen im Preußischen Staat: enthält eine auch als Separatabdruck erschienene , ,, der Production im Jahre 1892 (Verlag von Wilhelm Ernst und Sohn, vorm. Ernst und Korn, Berlin). Danach wurden an
Steinkohlen (abzüglich der für den eigenen Bergwerksbetrieb verbrauchten) in ganz Preußen 61494333 t im Werthe von 442 935 890 ½ε (die Tonne also im Werthe von 7,20 S)) produeirt bei einer Belegschaft von im ganzen 258 198 Köpfen; von letzteren waren unter Tage 198 266 beschäftigt, über Tage 54 607 männliche und 5323 weibliche Arbeiter. Die stärkste Production weist der Ober⸗ Bergamtsbezirk Dortmund mit 35 064 506 t im Werthe von 258 795 695 „M (bei einer Belegschaft von 142 247 Mann) auf.
An Braunkohslen wurden producirt 13 842 299 t im Werthe von 38 404 113 S (die Tonne im Werthe von 2,77 t) bei einer Belegschaft von 30 416 Köpfen. ;
An Mineralsalzen wurden gefördert 674 520 t im Werthe von 7661 642 υV (die Tonne im Werthe von 11,36 M) bei einer Belegschaft von 3902 Köpfen.
An Erzen wurden gefördert 5711 984 t im Werthe von 81 790 289 ½ (die Tonne zu 14,32 S) bei einer Belegschaft von 71 112 Köpfen.
In Summa belief . die Production der Berg⸗ werke auf 81 736 486 t im Werthe von 571 103 359 S (die Tonne zu 6,99 „) bei einer Belegschaft von 363 796 Köpfen.
Die Hütten producirten an Roheisen 3439080 im Werthe von 170 062 203 M (die Tonne zu 49,45 M ) bei einer mittleren ö lichen Belegschaft von 19599 Köpfen; an Zink 139724 t im Werthe von 54 973 148 ½ (die Tonne zu 393,44 S') bei einer Belegschaft von 9599 Köpfen; an Blei 87982 t zu 18429 477 ƽ (die Tonne zu 209,47 M) bei einer Belegschaft von 2576 Köpfen; an Kupfer 21 5h8 t zu 21 534 889 S (die Tonne zu 998,88 MS) bei einer Be⸗ legschaft von 3293 Köpfen; an Silber 301 374 kg im Werthe von 35 145 658 60 (1 kgg 116,51 A4), an Gold 115,82 kg zu 324 266 M. (1 kg zu 2799,74 S). ;
Vergleicht man die Production des Jahres 1892 mit dem Vor— jahre — es wird hierbei die gesammte Production ohne Abzug des eigenen Bedarfs zu berücksichtigen sein — so ergiebt sich für die Steinkohlen, von denen im Jahre 1892 65 442558 t zu 470 709 833 S producirt wurden, gegenüber 1891, wo 67 528 015 t im Werthe von 527 225 051 S producirt wurden, ein . Rückgang in der Menge wie insbesondere dem Werthe nach, aber auch in der Arbeitsleistung. Im Jahre 1891 war die Belegschaft 252 178 Mann stark, auf den Arbeiter entfiel mithin, bei einer Production von 67528 015 t, eine Arbeit sleistung von 267,? t. Im Jahre 1892 war die Belegschaft 258 198 Köpfe stark; auf den Arbeiter entfiel mithin bei einer Production von 65 442 558 t eine Arbeits— leistung von nur 253,4 t. Die Belegschaft hatte zugenommen. Auch der Werth der Tonne war erheblich zurückgegangen, von 7, 83 M, im Jahre 1891 auf 7,20 S im Jahre 1892:
Die Braunkohlenförderung stieg von 16739984 t im Jahre 1891 auf 17219 033 t im Jahre 1892, von 43 568 357 M. Werth auf 47 652 132 ½ε, die Tonne von 2,64 M auf 2,77 „, die Belegschaft von 29046 auf 30416 Köpfe. Zurückging allein die Arbeitsleistung des einzelnen Arbeiters von 576,5. K auf 566, t.
Die Production der Hütten an Roheisen stieg der Menge nach von 3 288441(t im Jahre 1891 auf 3 439 080 t im Jahre 1892, sie fiel dem Werthe nach von 175 329 433 M auf 170062 203 S, die Tonne fiel von 53,32 S auf 49,45 „S, die Belegschaft 69 von 20 134 auf 19599, die Arbeitsleist ung des einzelnen Arbeiters stieg von 163 t auf 175 t.
Gewerbe⸗Inspection in Preußen.
Nach der amtlichen Ausgabe der „Jahresberichte der Königlich preußischen Regierungs- und Gewerberäthe und Bergbehörden“ für das Jahr 1892 (Verlag von W. T. Bruer in Berlin) ist die im Jahre 1891 begonnene Neu⸗ regelung des Gewerbe Aufsichtsdienstes, wie sie nach der dem Staatshaushalts-Etat für 1891792 beigegebenen Denkschrift geplant war, im Jahre 1892 unter Ueberweisung der Dampfkesselrevision auf, die Gewerbe ⸗Inspection in den Regierungsbezirken Potsdam, Münster, Minden, Cassel, Wiesbaden, Koblenz, Köln, Trier und Aachen sowie in der Stadt Berlin weitergeführt worden. Es sind hiernach im Jahre 1892 96 Beamte in der Gewerbe⸗Inspection beschäftigt gewesen gegenüber 64 im Vorjahre. In dem Aufsichts⸗ bezirk Berlin und Charlottenburg wurde die Zahl der Beamten von 5H auf 7, in dem Aufsichtsbezirk Póetsssam und Frankfurt a4. D. von 5 auf 10, im Aufsichtsbezirk Köln⸗Koblenz von 3 auf 8, in Düssel⸗ dorf von 12 auf 15, in TrierAachen von 1 auf 7, in Münster⸗ Minden von 2 auf 8, in Arnsberg von 12 auf 13, in Wiesbaden von 2Wauf 4 vermehrt. Wir behalten uns vor, auf die Berichte im einzelnen zurückzukommen.
Zur Arbeiterbewegung.
Der internationale Socialistencongreß in Zürich ist am Sonnabend geschlossen worden, nachdem er seine Tages—⸗ ordnung erledigt hatte. Bemerkenswerth ist wohl unter den Lal ger nur der von den deutschen Delegirten vertretene, daß die Socialdemokraten sich an allen parlamentarischen Ar⸗ beiten und Wahlkämpfen zu betheiligen haben. Ein Wolff sches Telegramm meldet vom vorgestrigen letzten Sitzungstage:
In der Vormittagssitzung wurde der Antrag der Commission an⸗ genommen, daß die Partei gi in der bisherigen Form an allen parlamentarischen Arbeiten und Wahlkämpfen betheiligen solle zur Erlangung der politischen Macht. Die , über Compro- misse und über die Taktik im Speciellen soll den einzelnen Ländern überlassen bleiben. Ferner wurde ein Zusatzantrag des Delegirten Ell⸗ bogen angenommen, wonach auf die Einführung des allgemeinen Wahlrechts in allen Ländern hingewirkt werden soll. Namentlich Jollen die Socialisten Oesterreichs von dem Proletariat der n Welt moralisch unter⸗ stützt werden. Schließlich wurde beschlossen, die Agrarfrage in erster Stelle auf die Tagesordnung des nächsten Congresses zu . en. Mit 16 gegen 12 Stimmen beschloß der Congreß bei der stimmung nach Nationalitäten die Errichtung großer internationaler Verbände mit, gemeinschaftlichen Arbeitersecretariaten. Auf Einladung der englischen Delegirten wurde bestimmt, den nächsten Congreß im Jahre 18965 in London abzuhalten. Sodann wurde der Congreß geschlossen.
Zu dem internationalen Schuhmachergongreß in gang waren, wie der Vgrwärts“ berichtet, 30 Delegirte, die
eutschland, die Schweiz, Sesterreich, Ungarn, Dänemark, Belgien,
rankreich und England vertraten, erschienen. Die Mittheilungen über den Stand Ter Organisationen waren nicht sehr erfreuliche, namentlich für Oesterreich, Ungarn und die Schweiz. Be— irn wurde die Errichtung eines internationalen Secretariats mit dem Sitz in Zürich und die internationale Gegenseitigkeit in der Unterstützung reisender Mitglieder. Die Unterstützung soll nach Kilo⸗ metern erfolgen und zur geißelt e , Abrechnung das Markensystem überall eingeführt werden. Bezüglich des Strikewesens soll das Secretariat bestimmte Grundsätze aufstellen. ; .
Aus Brüssel wird der. V. 3. i, Die socialistische eorporative Genossenschaft Vrhe Bakker“ in Antwerpen hat im ersten e, d. J. einen Geschäftsumsatz von 800 000 Fr. erzielt. Der Reingewinn beträgt 76 644 Fr., wovon unter die 4600
Mitglieder 60 719 Fr. vertheilt werden. Die Bäcerei hatte einen
Umsatz von 267 905 Fr. und erzielte den größten Theil des Gewinns,
nämlich 64 093 Fr. Die Genossenschaft betreibt daneben eine Apo—
eie en Handel mit Spezereiwaaren, Kaffee, Kohlen, Stoffen und uhwerk.
Zu dem Aus stande der englischen Grubenarbeiter wird der Londoner „Allg. Corr.“ geschrieben:
Seltsamerweise wich der Preis der „Steinkohlen“ auf der Lon= doner Kohlenbörse am Freitag um 2 Sh. die Tonne, wohl wegen des warmen Wetters un weil in und um London genügend Kohlen vorräthig sind, um dem einstweiligen Bedürfnisse zu genügen. Sonnabend wollten sich 21 000 Bergleute der Binnengrafschaften den Strikern , Damit beträgt die Zahl der ber re ne, Kohlenbergleute jetzt 290 000, ganz abgesehen von den 190 000 Mann, die sonstwie an den Bergwerken beschäͤftigt sind. In Wales greift der Strike um sich. Im Forest of Dean scheinen die Bergleute sich mit ihren Arbeitgebern gütlich einigen zu wollen. Die letzteren bestehen aber auf 265 oo Lohnkürzung.
Kunst und Wissenschaft.
Der Directorial⸗Assistent bei der ägyptologischen Abtheilung der hiesigen Königlichen Museen und Privatdocent an der Berliner Universität Dr. Georg Steindorff ist, wie das ‚Dresd. Journ.“ meldet, zum außerordentlichen Professor für Aegyptologie und Leiter der ägyptologischen Sammlung in der philosophischen Fakultat an der Universität zu Leipzig ernannt worden.
— In Wittenberg ist am 11. August der Ober⸗Consistorial⸗ Rath Dr, theol. Heinrich Eduard Schmieder, früher lang— jähriger Director am dortigen Prediger⸗Seminar, in dem hohen Alter von 994 Jahren verstorben.
— Aus München berichten die M. N. Nachr.“: Ein hervor⸗ ragendes Prachtstück deutscher Goldschmiedekunst ist soeben in der Werk— statt von Th. Heiden hier fertig gewerden: die goldene Bürger⸗ meisterkette, welche für das Stadtoberhaupt von Metz gefertigt wurde. Der herrliche Schmuck ist nach einem Entwurf von Professor Seder in Straßburg gefertigt. Die pothische Kette zeigt vorn als Hauptstück einen reichen und außerordentlich zierlichen Baldachin mit der Kaiserkrone und dem Reichsadler. An einer Art von Tabernakel ist hier eine Gemme mit dem Bildniß Kaiser Wilhelm's II. angebracht. An diesem Theil hängt an verschiedenen Kettchen ein originelles Kleinod, darstellend die nie besiegte Jungfrau von Metz mit Schwert und Stadtwappen in reichem Lorbeergerank. Das niedliche Figürchen ist bunt emaillirt. Ein Spruchband trägt die Inschrift: „Sie ist in guten Händen“. Die rückwärtige Schließe der Kette ist durch das Wappen von Lothringen in superber Ausführung gebildet. Die Kette selbst zeigt ein originelles Muster von goldenen Gliedern, Diamanten und emaillirten Blumen. Viele Theile des Schmuckes sind in muster⸗ 3. , Emaillirung behandelt und alles reich mit Steinen
esetzt.
— Die Ausstellung der Münchner Secessionisten ist nunmehr in allen Theilen fertig und thatsächlich noch reichhaltiger und werthvoller geworden, als die Veranstalter selbst erwarteten. Namentlich haben die französischen und andere in Paris lebende Maler vieles geschickt, was das höchste Interesse kunst⸗— freundlicher Besucher herausfordert. Die plastische Abtheilung ist numerisch nicht reich, aber sie weist n, Perlen moderner Bild⸗ hauerkunst auf. Von Liebermann, Hans Thoma, Hubert Herkomer, Albert Keller sind neue Arbeiten e ,., Das Interesse an der Ausstellung, das sich durch lebhaften Besuch documentirt, ist ein fort⸗ während wachsendes, und auch die Verkäufe schreiten in erfreulicher Weise fort.
— Die Generalversammlung der . Görres⸗-Gesell⸗ schaft wird nach der Germania“ in diesem Jahre vom 3. bis 5. September in Bamberg stattfinden. Die im vorigen Jahre nach Breslau einberufene Generalversammlung mußte wegen der Cholera— gefahr kurz vor dem bereits bestimmten Zeitpunkt abgesagt werden.
— Bei einem Eisenbahnbau im belgischen Luxemburg hat man, wie der „V. Z.“ geschrieben wird, bel Arlon einen Ichthyo⸗ saurus, eine vorweltliche Fischeidechse gefunden. Der Director des Brüsseler zoologischen Museums Herr Dupont hat sich mit Arbeitern nach Arlon begeben, um die sorgsame Ausgrabung des Thieres zu be⸗ wirken und die Ueberführung nach HBrüssel zu leiten.
— Eine Mammuthleiche ist an den Ufern der Anabara, eines Flusses zwischen Jenissei und Lena, aufgefunden worden, und zwar wieder, wie die früheren, mit Haut und Haar, Fleisch und Knochen. Es begab sich daher, wie russische Blätter berichten, der Erforscher Sibiriens, Baron Eduard Toll an der Spitze einer kleinen Expedition im Auftrage der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften nach Kasatschje in Ostsibirien. Von dort soll die Ent⸗ fernung bis zur Fundstelle in den Tundren noch 400 Werst betragen.
Literatur.
Religiöses.
Der Große Kurfürst als evangelischer Charakter. Von D. Willibald Beyschlag. Halle a. S. 1893, Eugen Strien. — ‚Durch ihn“, so heißt es am Schluß der Schrift, aus welcher warm religiöser Sinn und feste Vaterlandsliebe zum Leser spricht, hat Gott den Grund gelegt zu dem hohen und festen Haus, in welchem wir heut dankbar wohnen; der Staat des Großen Kur— fürsten ist der Eckstein geworden für den Einheitsbau, der unser Volksthum aus tiefster . ja vom Rande des Untergangs emporgehoben hat über alle Völker. Daß er dies geworden ist durch den Geist, den sein Begründer ihm einhauchte und hinterließ, den Geist der freien Gottesfurcht und sittlicher Selbstverant⸗ wortung, hochherziger Duldung und vertrauensvollen Freilassens der Geister, kraftyollen staatlichen Selbstbewußtseins gegen römische n , ,,, und muthigen Eintretens für das Segenszerbe unserer
deformation, mit einem Worte, durch jenen Geist, welchen allein das evangelische Bekenntniß wie in der Persönlichkeit so im Staatswesen erzeugen kann, das liegt in unserer Geschichte offen zu Tage.. Die mitgetheilten Sätze erscheinen wohl geeignet, dem Buch viele Leser zu
gewinnen. Landeskunde.
Die Weltstadt Berlin, eine Heimathkunde für Schule und Haus von O. Stephan, städtischem Rector und F. Gindler, städtischem Lehrer in Berlin. Verlag von Kar! Siegismund. Preis 1,20 M — In leicht (,,. und anschaulicher Weise unterrichtet das vorliegende Buch die heranwachsende Jugend über ihre Vaterstadt und erschließt ihr das Verständniß für deren Größe und Bedeutung als Neichs⸗Hauptstadt. Das Buch enthalt durch Karten erlauterte geographische Mittheilungen über die Bodengestaltung, die Gewässer und die Stadt selbst, durch zahlreiche Abbildungen veranschaulichte Beschreibungen der Monumentalbauten und Denkmäler, der Theater, Museen, Kirchen, Kirchhöfe u. s. w; es belehrt über die. Verkehrsmittel innerhalb der Stadt, nach den Vgrorten und in die weitere
erne, sowie über die städtische und Staatsverwaltung, die Polizei,
echtöpflege und die militärischen Einrichtungen. Endlich ht es einen n r in, Abriß der Entwickelung Berlins vom Fischerdorf zur Weltstadt, sowie eine Beschreibung der näheren und weiteren Umgebung von Berlin. Das mit Liebe zur Heimath und zum Vater⸗ lande verfaßte Werk verdient weite, Verbreitung und dürfte zur Weckung und Förderung der Anbänglichkeit an die Heimathstadt, an Kaiser und Reich beitragen.
Seewesen. .
Segelhandbuch des Englischen Kanals. Erster Theil. Die englische Küste. Herausgegeben von der Djrection der Deutschen Seewarte. amburg 1893. In Gommission bei L. Friederichsen und Comp. Preis 4 K4. — Um den deutschen See mann immer mehr hg n ch, von der Ee, e, chen nau t chen Literatur zu machen, 1 der Deutschen Seewarte seit dem Herbst 1891 die Aufgabe fia, 1 worden, sich auch mit der Anfertigung von , n Verbindung mit Küstenbeschreibungen zu befassen. Den bisher erschienenen größeren Segelhandbüchern für den Atlantischen
und Indischen Ocean reiht e nun ein Segelhandbuch für den Englischen Kanal an, von welchem der erste, die englische Küste be⸗ handelnde Theil uns vorliegt, während der zweite, eine Beschreibung der Kanas-⸗Inseln und der französischen Küste enthaltende Theil vor— aussichtlich noch im Laufe dieses Jahres erscheinen wird. Die im wesentlichen den, durch die englische Admiralität heraug= egebenen Werken ähnlicher Art entlehnte Beschreibung der englischen lt. ist unter Benutzung aller neuen und modernen Quellen, be⸗ sonders der zahlreichen Berichte von den Schiffen der Kaiserlichen Marine und den deutschen Dampfergesellschaften, sowie von Segel⸗ schiffen an die Direction und nach den eigenen Erfahrungen der See— warte vervollständigt worden. Abweichend von dem Hergebrachten, ist in diesem Werk die Beschreibung der Küsten nicht don Westen nach Osten, sondern in Anknüpfung an das bereits vorhandene Segel- handbuch des Hydrographischen Amts des Reichs⸗Marineamts für die Nordsee und aus praktischen Gründen von Osten nach Westen fort- schreitend gegeben. Dem vorliegenden ersten Band ist eine Tafel mit nach französischen Vertonnungen angefertigten Küstenansichten beigefügt, sowie eine Tiefenkarte, welche nach der Karte der englischen Admiralität Nr. 1698 angefertigt und in Meter Linien übertragen worden ist. Bei der ftets wachsenden Bedeutung, welche die Lothungen in der Schfff— fahrt gewinnen, können diese genauen Angaben über Tiefenverhältniffe in engen und vielbefahrenen Gewässern nur willkommen geheißen werden. Das einem längst gefühlten Bedürfniß abhelfende Segel⸗ handbuch des Kangls wird in den betheiligten Krefsen einer freundlichen Aufnahme sicher sein.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
. Ernte in der Türkei.
Die Annahme, daß die diesjährige Ernte in der europäischen Türkei und in Klein-Asien im Burchschnitt eine Mittelernte sei vergl. „Reichs ⸗Anzeiger Nr. 172 vom 21. Juli, findet durch den weiteren Verlauf Bestätigung. Gut lauten namenklich die Nachrichten aus den Bilaietẽ Samsun, Trapezunt und Hudavendikjar. Im letzteren, Vilajet sind die Erträge um 20 , höher als im Vorjahre. Anch im Vilajet Aidin und den umliegenden Gegenden, sowie in Erzerum ist die Ernte recht zufriedenftessend. In dem Vilajet Kastamuni haben 66 Dörfer durch Hagelschlag ihre Ernte verloren. Großen Schaden hat der Hagel auch im Vllajet Adrianopel angerichtet, wo Weizen und Roggen eech gerathen sind, während Gerste an Qualität und Gewicht befriedigt. Im Sanbschak Dedea— gatsch, wo die Ernte infolge der Frübjahrskälte um 20 do geringer als die vorjährige ausgefallen ist, soll harter Weizen, Roggen und Gerste qualitativ gut sein.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungẽ⸗ Maßregeln.
. Niederlande.
Nach einer im „Nederlandsche Staatscourant‘ vom 11. d. M. veröffentlichten Verfügung der niederländischen Minister des Innern und der Finanzen vom 16. d. M. wird vom 14. d. M. ab das Ver— bot, der Ein und Durchfuhr von Lumpen, gebrauchten Kleidungs— stücken und ungewaschener Leib⸗ und Bettwäsche hinsichtlich Venedigs eue f f geh, m ö Nr. 50 vom X. irn,
Hinsichtli tußlands und der asiatischen Türkei bleibt die Verbot aufrechterhalten. ö. ö Türkei.
Durch Beschluß des internationalen Gesundheitsraths zu Kon⸗ stantinopel sind folgende Quarantänen verfügt worden:
1) gegen den Golf von Neapel zehn Tage, . gegen die übrigen Häfen Italiens für Schiffe mit Passagieren fünf Tage, für solche ohne Passagiere 24 Stunden, 3) gegen alle Häfen Rumäniens seit 5. August zehn Tage, in Sinope abzumachen,
4) gegen Cherson fünf Tage, in Kawak abzumachen.
. Griechen land. . , aus Neapel angeordnete zehntägige Quaran⸗ täne (vergl. „Reichs- Anzeiger Nr. 183 vom 2. August) ist auf die Pro⸗ denienzen sämmtlicher Häfen, welche an dem Golf von Neapel liegen, ö ö Die dreitägige Beobachtungsquarantäne für Provenienjen aus Brindisi (vergl.. Reichs. Anzeiger Rr. i83 vom 2. August) ist in eine ünstãgige umgewandelt und auf die Provenienzen sämmtlicher zwischen Bari (inbegriffen) und dem Vorgebirge Santa Maria di Lenca (eben= falls inbegriffen) liegenden Häfen ausgedehnt worden. . Die dreitägige Beobachtungsquarantäne gegen Chios (vergl. Reichs⸗Anzeiger⸗ Nr. 187 vom 7. August) ist aufgehoben. Postpackete dürfen aus sammtlichen europäischen Staaten nicht mehr nach Griechenland eingeführt werden.
Bulgaxien.
Der bulgarische Gesundheitsrath hat unter dem BH. d. M. fol⸗ eng, n getroffen (Vgl. „Reichs ⸗Anzeiger' Nr. 188 vom
1) Reisende aus Rumänien, Rußland und der asiatischen Türkei unterliegen einer Quarantäne von acht Tagen; ihr Gepäck und ihre Kleidung wird mittels Dampfes desinfieirt. Außerdem sollen dieselben nur über Burgas. Varna, Silistria, Rustschuk, Sistow und Lom nach Bulgarien Zutritt haben.
2) Waaren aus den erwähnten Ländern werden in den bulga⸗ rischen Häfen des Schwarzen Meeres und der Donau zugelassen, nach⸗ dem sie desinfieirt und der achttägigen Quarantäne unterworfen worden find.
. Ausgeschlossen von der Einfuhr bleiben gewisse Artikel aus 'nen Ländern. (Dieselben sind im Reichs ⸗ Anzeiger Nr. 282 vom 28. November 1892 unter Rubrik 13 aufgeführt.)
4) Die Landgrenze ist gegen Rumänien nur in Silistria offen. 5 Reisende und Waaren von der Mittelmeerküste unterliegen iner Quarantäne von fünf Tagen; haben sie eine solche schon in Konstantinopel bestanden, so werden sie nur einer strengen ärztlichen Untersuchung unterzogen.
Egypten. 1 Zufolge Bes— lusses des , ,, Gesundheitsraths in 2 lexandrien unterliegen Herkünfte aus Neapel einer siebentägigen Duarantäne, von der Abfahrt des Schiffes an gerechnet.
Cholera.
Wien, 12. August. Dem „Fremdenblatt“ zufolge ist ein Todes⸗ fall an Cholerg in Belzee wen , In Jablo⸗ nia und Mikoliezyn wurde je eine Erkrankung an Cholera ii n,
„ Le mch erg, 13. August. In dem Bezirk Nadworna ist, 96 ein . Telegramm meldet, ein neuer Cholerafall i. gekommen. In Delatyn sind zwei Personen an Cholera gestorben. it London, JX. August. Wie das „Reuter'sche Bureau? meldet,
in der letzten Nacht in Grim sby ein Todesfall an Cholera horse mn n
; t. Petersburg, 14 August. Nach dem heute veröffent— lihten Bulletin über . Stand der Cholera in Rußland fen. nich; T. B. meldet, in der Stadt Moskau in Ver Zeit vom 3 . bis 7. August an der Cholera 58 Personen erkrankt und Ji ersonen gestorben. Im Gouvernement Mogkau erkrankten in der .. rf 30. Juli bis 5. August 27 und starben g. im Gouwverne— en Bessarabien sind vom 309. Juli bis 5. August 12 er— . gestorben, in der Stadt Warschau vom 3. auf ben 4. August
8 skre ung ein Todesfall, Gouvernement Wladimir vom
7 uli bis 5. August 23 Erkrankungen 5 Todesfälle, Gouvernement
m 30. Juli bis 5. August 13 Erkrankungen,
. Gouvernement Wjätka vom 30. Juli bis zom ng Erkrankungen, 7 Todesfälle, Gouvernement Grodno el, eh Juli bis 5. August 151 Erkrankun gen, 27 Todes“
Gouvernement Jekaterinoslaw vom 36. Ju bis 5. August
3 Erkrankungen, 3 Todesfälle, Gouvernement Kasan vom 23. bis 39. Juli 39 Erkrankungen, 13 Todesfälle, 2 Kiew vom 30. Juli bis 3. August 290 Erkrankungen, 91 Todesfãälle, Gouvernement Nishni⸗Rowgorod vom 29. Juli bis 5. August 258 Erkrankungen, 107 Todesfälle, Gouvernement Srel vom 279. Juli bis 5. August 327 Erkrankungen, 119 Todesfälle, Gouvernement ensa vom 29. Juli bis 5. August 1 Erkrankung, Gouvernement odolien vom 29. Juli bis 5. August 454 Erkran“ kungen, 175 Todesfälle, Gouvernement Ssamara vom 23. bis 29. Juli 31 Erkrankungen, 8 Todesfälle. Gouvernement Sfimbirsk vom 29. Juli bis 5. August 16 Erkrankungen, 1 Todesfall, Gouvernement Charkow vom 29. Juli bis 5. August 12 Erkran⸗ kungen, 9 Todesfälle, Gouvernement Ufa am 8. August 3 Erkrankungen, Gouvernement. Chersson vom 1. bis z. August 50 Erkrankungen, 18 Todesfälle, Gouvernement Poltawa am 3. August 6 Erkrankungen, 3 Todesfälle, Gouvernemen? Minsk am 5. August 10 Erkrankungen, 4 Todesfälle, Gouvernement Jaroslaw vom 2. bis 8. August 398 Erkrankungen, 15 Todesfälle, im Dongebiet vom . bis 9. August 354 Erkrankungen, 147 Todesfälle. Cholera⸗ derdächtige Erkrankungen fanden statt im Gebiet von Akmolinsk vom 27. Juli bis 1. August 16 (davon 7 Todesfälle, in der Stadt Oren⸗ burg . K i Gen drei.
om, 12. August. er gestern unter verdächtigen Symptomen hier Erkrankte ist gestorben. Indessen ist noch nicht fie e nn die Krankheit Cholera war. (Vgl. Rr. 193 8. Bl.)
Bukarest, 12. August. Nach amtlicher Mittheilung sind vom 178d; bis zum 12. d. in Braila 14 neue Cholera⸗ Erkrankungen und 6 Todesfälle an Cholera vorgekommen, in Sulina 24 neue Erkrankungen und 11 Todesfälle, in Czernawoda z Erkrankungen und 2 Todesfälle.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks . an der Ruhr und in Oberschlefien. n der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 10 h27, ni ane, i. 3 ; gestellt 10 27, nicht rechtzeitig In Oherschlesien sind am 11. . M. gestellt 4253, nicht recht. zeitig gestellt keine Wagen. . ö
Zwangs⸗Versteigerungen. .
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am 12. August das 1 Schwedter st r. A, der 6 Kauf⸗ mann Elma Thierbach gehörig, zur Versteigerung; Mindestgebot 135 590 63, für das Meistgebot von 2060 600 , wurde? der Fahrikant Wilhelm Emmer, Seydelstr. 20, Ersteher. — Auf⸗ gehoben, wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des . Pallisadenstr. 61, dem Werkführer H. Jage gehörig.
nin, n August. (Wochenbericht für Stärke, Stärkefgbrikagte und Hülsenfrüchte von Maxðsa bers ky.) la. Kartoffel mehl 195— 20 6, Ja. Kartoffelstärke 1953 — 30 M0, Ila. Kartoffelstärke und ⸗Mehl 16— 175 M, gel ber Syrup 22 — 225 M, Cap. Syrup 255-24 , Cay. Export 244 - 25 S, Kartoffelzucker gelber 2 — 225 S0, do. Cap. 233 - 24 M, Rum⸗Couleur 36— 37 M,. Bier⸗Couleur 35—- 5 M, Dextrin, gelb und, weiß Ia. 238-669 46, do. secunda 35 = 6 4. Weizenstãrke (kleinst) 3134-326 10, Weizenstärke (großst.) 39 – 393 , Hallesche und Schlesische 09—– 41 M, Reisstärke ( trahlen) 48 bis 19 „t, do. (Stücken) 464 47 M, Maisstaͤrke 3— 35 S, Schabe⸗ stärke 30 32 , Victoria⸗Erbsen 18 —22 MS, Kocherbsen 16. — 19 M. grüne Erbsen 17—19 SS, Futtererbsen 15—16 S, Linsen, große, 0 - C64 de, do; mittel 30 — 38 „6, do. kleine 20-30 „, gelber Senf 90-100 Gd., Kümmel 50 —60 „. Mais loco 123— 13 6, Pferdebohnen 16.2417 6, Leinsaat 25— 27 S6, Buchweizen 18 — 20 4, inländische ni. Bohnen 11 —19 ƽ, weiße Flachbohnen 02 „, ungarische Bohnen 16—17 46, galizische und russische Behnen 15 — 16 , Wicken 15-16 , Hanfkörner 13 26 4. Lein⸗ kuchen 165 - 173 ½, Rapskuchen 15 — 165 , Weizenschale 11 — 113 46, Roggenkleie 11412 S6, Mohn, blauer 60 —= 0 „, do. weißer 866-100 , Hirse, weiße, 18-20 6. (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)
— Der „Rhein.Westf. Itg. zufolge wird der Hauptversamm— lung der Rheinischen Sig h rn ee zu . ö Ver⸗ theilung einer Dividende von sz oo für das abgelaufene Geschäftsjahr, bei gleichen Abschreibungen wie im Vorjahre, und Ueberweifung von 50 900 M aus dem Reservefonds für die Moselkanalisirung vor⸗ sech nn, ö
Der Generalyersammlung der ‚Vereinigungs-⸗Gesell— schaft . Steinkohlen bau im ö n,, 6 wie die „Köln. V3. erfährt, die Vertheilung einer Dividende von 700 vor⸗ ,,, 3 *
„ Der „Köln. Ztg.“ wird aus Paris gemeldet, daß der Rechts— beistand der Gläubiger des , von ö . Eiffel einen Schadenersatz von 18 Millionen Franes be⸗ ansprucht.
— Dien Einnahmen der Warschau⸗ Wiener Fisen bahn be— trugen im Monat Juli 1893 132 000 Rbl. mehr als im entsprechenden Zeitraum des Vorsahres.
Magdeburg, 12. August. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exel.,, von 92 ½ —, Kornzucker exel., S8 o/ g Rendement —, Nachproducte excl. 75 o Rendement 13,50. Matt. Brot- raffinade J. —. Brotraffinade II. — Gem. Raffinade mit Faß 3060. Gem. Melis J. mit Faß geräumt. Ruhig. Rohzucker' R Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Au ust 15,830 Gd., 15,85 Br., pr. September 15,423 bez., 15, 45 Wu, vr. Oktober 6. bez., 14,02 Br., pr. November ⸗ Dezember 13,77 Gd., 13,80 Br.
etig Köln, 12. August. (W. T. B.) Wie die „Köln. Ztg.“ mit theilt, hat heute die Eisenbahn-Direction Köln (lin Hein h i e ingen, . Sh g r nnn, abgehalten, wobei das
rigste Angebot au t ienenlaschen in der Höhe von 108,80 M vom Bochumer Verein erfolgte. w
Leipzig, 12 August. (W. T. B.) Kammzug - Termin; hande l. La Plata. Grundmuster B. per August ⸗ September 3,b0 „, ver Oktober 3625 4M ver November 3,65 AÆ per De⸗ , . . 3 ö M, per Februar 3,2 M, per
ärz 3, ver April 3,7 A, per ai⸗Juni 3,86 , Juli — 4 en nz 30 000 kg. ö 2 .
Mannheim, 12. August. (W. T. B. Produetenmarki Weijen pr. November 16,70, pr. März 17,15, pr. Mai 17,25, Roggen pr. November 1495, vr. März 14355, br. Mai 15,10, 8 per November 1530, per März 15, 45, pr. Mai 16,70,
lait pr. November 11,560, pr. März 11.86, pr. Mal 12356.
Bremen, 12. 2 (W. T. B.) (Böorsen. Schlußbericht.) Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum Börse. Faßzollfrei. Ruhig. Loco 4,50 Br. — Baum. wolle. Stetig. Upland middling, loc 41 . Upland, Basie middling, nichts unter low middling, auf Termin · Lieferung, pr. August 414 3, pr. September 414 J, pr. Oktober 41H 8, pr. November 414 J, vr. Dezember 411 , pr. Januar 42 3. — Schmalz. Fest. Shafer 453 3, Wilcor 46 3, Choice Grocerr:v — 6, Armour 46 , 8. 47 *. Rohe & Brother (pure) 46 3, Fairbanks 40 3. — Ta back. Umsatz 19 Fässer Kentucky, 43 Fässer i, n 300 Packen Paraguay, 159 Packen Brafil, 40 Packen
armen.
Pest, 12. August. (W. T. B) Productenmarkt. Wei fest, r. Herbst „63 Gd. 7.685 Br., ver Frühjahr S8 02 2 804 Br. Hafer * Herbst 650 Gd., 652 Br. ais per August⸗ September 430 Gde., 4.385 Br., pr. Mai Juni (1894) 5,16 Gd., b, 18 Br. Koblraps vr. August. Seytember —
London, 12. August. (W. T. BJ An der Küste 8 Weizen
la dungen angeboten.
7 , , . loco 18 träge, Rüben⸗Rohzucker loco rãge.
— 14. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be—⸗ trugen in der Woche vom 5. g bis 11. August: . Weizen 236 , . ö. e. engl. . 36. . K 4. . 26 Malz⸗
fremde —, engl. er 953, fremder 95 367 Qrts., en . n,. 6 3 25 9 Am sterdam, 12. August. (W. T. B. ava⸗Kaffee goo ordinary 515. — Bancazinn hö. . J
New J r August. (W. T. B.) Der Verkehr an der Fondsbörfe war vorwiegend schieppend, die Tendenz Vormittags unregelmãßig, um Schluß lustloz. Der Umsatz der Actien betrug o58 900 Stück. Der Silbervorrath wirs auf 170 600 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt.
Weizen eröffnete schwach 61 mattere Auslandsberichte und in⸗ hi finanzieller Störungen, dann trat auf umfangreiche Käufe für Rechnung des Westenz jne Befferung ein. Schuß sehr fest. — Mais schwächte sich anfangs auf günstiges Wetfer und Realisirungen etwas ab, Später trat, entsprechend der Festigkeit des Weizens, eine Besserung ein. Schluß fest.
Der Werth ber in der vergangenen Woche ein geführten Waaren betrug 6 161 532 Dollars gegen 7 622 151 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 2116553 Dollars gegen 2 828 673 564. in der ö
ieago, 12. August. (W. T. B.) Weizen anfangs fest auf große Speculationskäufe und Deckungen der Baissiers, 9. 9 höhere Kabelberichte. Schluß sehr fest auf Deckungen. Mais höher, . Abnahme der sichtbaren Vorräthe größer ist, als erwartet
Verdingungen im Auslande.
Serbien.
Bauten ⸗Ministerium, Kanzlei der Rechnungsabtheilung in Belgrad. t September. Bau einer gemauerten Brücke über die Ibra bei Raschke. Voranschlag 191 907,71 Dinar. Caution 20 oso.
Bulgarien.
27. Scytember, 9 Uhr. Direction für öffentliche Bauten in Sofia im Sobranje⸗ Gebäude: Bau der Theilstrecke der projectirten großen Eisenbahnlinie Sofia = Kaspitschau lanschließend an die Bahn Rustschuk Varna), und zwar Sofia Roman 168 Rm. Caution 1000 00 Fr. Lastenheft gegen Zahlung von 20 Fr. bei der Ab— eg, fuͤr Studien und Bau der bulgarischen Staatseisenbahnen
Verkehrs⸗Anfstalten.
Am Sonntag, 20. August, kommt ein Sonder ⸗Personenzug zu ermäßigten Fahrpreifen von Berlin nach Dresden und chgn dau über Rödergu zur Beförderung. Ser Zug fährt t Vm. vom Bahnhof am Askanischen Platz ab und trifft in Dresden Altstadt 11,38 Vm, in Schandau 13.53 Nm. ein. Die Fahrkarten preise betragen: von Berlin nach Dresden 9 II., 6 M III. Kl., von Berlin nach Schandau 11,40 ½ II., 7, 50 S III. Kl. Für Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren werden Fahrkarten zum halben Preise verausgabt. Die Rückfahrt kann innerhalb acht Ta en, bei Schnellzügen gegen Lösung von Zuschlagkarten, beliebig über Röderau oder Elsterwerda⸗ Zossen erfolgen. . wird nicht gewährt. 6 ist nur bei der Rückfahrt in Dresden gegen Be⸗ tätigung seitens des Stationsvorstandes zulässig. Der Fahrkartenverkauf erfolgt vom 17. August ab an den Fahrkarten Ausgabestellen auf den Bahn⸗ höfen am Askanischen Platz, in der Friedrichstraße und am Alexander platz von 9 bis 1 Uhr Vorm. und 3 bis 6 Khr Nachm. Bei der Fahrkarten. Aut gabestelle auf dem Bahnhof am Askanischen Platz wird der Verkauf bis zur Abfahrt des Zuges fortgesetzt, bei den ubrigen e n Ausgabestellen dagegen am 19. August, 6 Uhr Nachm., geschlossen.
In Nęr wegen ist die Einfuhr von getragenen Kleidern, ge⸗ brauchtem Bettzeug und anderen derartigen Gegenständen wieder ge⸗ stattet. Dagegen ist die Einfuhr von Lumpen aus Deutschland auch Eiern . 2 ö Wege über Hamburg und unter ge—
fen einschrankenden Bedingungen gestattet, über welche die Poft⸗ anstalten auf Befragen Auskunft geben. 6 vj
Bremen, 13. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd Der Reichs⸗Postdampfer Hohenstaufen“ hat am 123. ö 66 n. mittags die Reise von Antwerpen nach Bremen fortgesetzt. Der k Leipzig! hat am 11. Auguft Abends die 5 von Forunna nach dem La Plata fortgesetzt.
Wien, 13. August. (W. T. B.) Nach einer Mittheilung der General. Direction der K. K. Staatsbahnen wurde auf der Strecke Lemberg — Ra varuska wegen Hochwassers der Gesammtverkehr eingestellt. Ferner mußte wegen Beschädigung des Bahnkörpers durch Volkenbrũche zwischen Las lo — Neu⸗Zagorz und Szezawne — Kulaszne — Mokre der Verkehr unterbrochen worden.
Prag, 12. August. (W. T. B.) Infolge des niedrigen Wasserstandes der Elbe ist der Schiffs ⸗ Güterverkehr auf der Strecke Aufsig Dresden eingestel!lt.
Trie st, 13. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Venus, ist, von Konstantinopel kommend, heute Vormittag hier eingetroffen.
London, 12. August. (W. T. B.) Der Union ⸗Dampfer German ! ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen.
Theater und Musik.
Lessing⸗Theater.
Ein, neues Schauspiel Das Recht zu lieben“ von dem in neuerer Zeit bekannt gewordenen Schriftsteller Max Nordau fand bei seiner ersten Aufführung, am Sonnabend starken Beifall beim
ublikum. Der Verfasser hält in seinem Schauspiel jenen zwie⸗ pältigen Standpunkt fest, den er in seinen sonstigen Schriften bis jetzt eingenommen hat: er sieht in die Gefisde der modernen Literatur und Kunst sowohl mit dem scharf beobachtenden Auge des Arztes, wie mit dem prüfenden Auge des kritischen Schriftstellers. Der ärztliche Beruf hat 1 zu der Ansicht geführt, daß die moderne realistische Richtung, der Cultus des Ich“, den er bei Richard Wagner, Henrik Ibfen und . Nietz e verkörpert zu sehen glaubt, und ebenfo die natura⸗ istische Vorliebe für das Häßliche und Unsaubere, die in der modernen Kunst hervortritt, als Ausflüsse psychischer Erkrankungen anzufehen seien. Nordau hat nicht Unrecht, wenn er den esunden Menschenverstand und die gute Sitte wieder in Unsehen bringen will; aber sein Schauspiel Das Recht zu lieben“, das er sichtlich zu weiterer und eindringlicherer Erläuterung sei , ,, hat, vermag die lebhaft verfochtenen Ans⸗ nicht wirksam zu vertheidigen und noch weniger ihnen Freunde zu werben. Das Schauspiel stellt das alte Probkem auf die Bühne, daß eine verheirathete Frau, die utter von zwei lieb⸗ lichen Kindern. plötzlich ihr Herz entdeckt, das für einen ungen geistvollen Assessor Miß, Dieser junge Mann, der für einen Freund des Gatten gelten soll, fenkt, während er vorgiebt, die hübsche Kauf⸗ mannsfrau in die Hallen der schönen Künste einzuführen, das Ver ˖ derben bewußt in ihre Seele. Der Assessor betrachtet daz Liebesspiel von Anbeginn als eine flächtige, kurze Unterhaltung, und das Verlangen der bethörten 3 und des betrogenen Gatten, seinem Opfer durch die Fhe die Ehre wiederzugeben, erscheint ihm als romantische Lächerlichkeit. Der Ehemann, der jeden Skandal haßt, behält schließlich die Frau bel sich, die, durch eine tiefe Kluft von ihm getrennt, als Erzteherin der Kinder und Leiterin * ö ein beklagenswerthes e, e neben dem Gatten ühren soll. BVem Recht zu lieben; spricht der Titel des S iels, aber im Schauspiel elbst liebt g eh. eigentlich . Fast alle Personen sind gedankenlose Hl le Ten en e aus