1893 / 200 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Aug 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Dresden, 19. August. (B. T. B) Die Meldu e Elbe-Schiffahrt eingestellt worden sei (vgl. wird von der Elbschiffahrtsgesellschaft, Kette

erklärt; die Güterbeförderun

schwert, aber nicht überall behindert.

Kohlen in geringer anderen Güter. Die S Böhmen.

Bremen, 19. August.

ugust

Der Postdampfer ‚Baltim ore“

.

orgens in Antwerpen angekommen. 17. August von Santos nach der We hat am 16. August Nachmittags Santa

T. B.) Der Postdampfer Dresden“

Der Postdampfer York angekommen. von OSst⸗Asien

ist am st vo Postdampfer Leipzia“ Cruz n.

26. August. (W.

hat am 18. August Nachmittags Dover passirt. bends in New⸗ Braunschweig“, t am 19. . Vormittags in Suez angekommen. Bismarck“ ist am 18. August in Bahia „Kronprinz Friedrich Wil⸗ Genua in Neapel angekommen. hat am 19. August Nach⸗= ch Southampton fortgesetzt. Nachmittags in

„Weser“ ist am 17. August Der Reichs ⸗Postdampfer

kommend, ist Der Postdampfer „Graf angekommen.

Der ö mittags die

Colom bo angekommen. am burg, 19. August. kanische Pal

dampfer ‚Augusta Vietoria⸗ er Postdampfer Rugia“

(W. T. B.)

hier eingetroffen.

Der Lloyddampfer Daphne“

heute Mittag hier eingetroffen.

(W. T. 9 Der Union⸗Dampfer e

eingetroffen. New⸗York angekommen. Trie st, 19. August. Vorwärts“ ist heute Mittag 20. August. (W. T. B.)

ist, von Konstantinopel kommend,

London, 19. August.

Der Postdampfer helm“ ist am 18. August von Preußen“

eise von Antwerpen na Der Reichs⸗Postdampfer „Gera“ ist am 19. August

(W. T. B.) etfahrt⸗Aetiengesellschaft. ist heute Morgen auf der Elbe ist gestern Nachmittag in

Der Lloyddampfer

„German“ ist heute auf der Ausre

In eln abgegangen. 20 X

20. August. Pem broke Castle⸗ abgegangen. der

W. X.

Der Union Dampfer . ußreise von Southampton abgegangen.

B.)

Der

Der

Theater und Musik.

Im Friedrich K Thea

al in

ittwoch und . gelangt Nanon“ und am Sonnabend ufführung. , .

Außer dem morgigen ersten Auftreten des italienischen Baritonisten

roll'schen Theater (in Donizetti's

ein anderes sehr

z T ig zum letzten „Der Zigeunerbaron“ zur

Signor Battistini im

Favoritin“) bringt die laufende Woche noch interessantes Gastspiel, nämlich das des Kammersängers Herrn Hein Faust“ in Gounod's gleichnamiger tritt nur noch an Mittwoch als Violetta in

8 . auf 0 3

rich Ernst, der zunächst den Signora Nevada zunächst am

Oper singen wird. Abenden auf, und zwar Verdi's „Traviata“.

Im Victoria⸗Theater ist der Eintrittsprei herabgesetzt worden. Das Ausstattungsstück „Frau

Scene.

am Bonnerstag zur 100. Aufführung.

Bei der Stätte noch wohlbekannte

wieder zum ersten Mal auftreten. der bereits erwähnten Kren'schen

spielen. Wünsche entschlossen, während Bechstein wieder

findet am Montag, h Profe ssor Carl Halir

zum Vortrag zu bringen gedenkt.

In dem Kurort Kierling Blättern zufolge am Donnerstag v. Jenny Stube gestorben. Die Vertreterin der Operette in zahlreiche rollen in dem reichen ö. des Friedrich⸗Wilhelm⸗ erf hen und des einstigen Walha

hervorragendste

chaffen, namentlich ist sie zule

S*

Wetterberi 8

S* *

bei Klosterneuburg ist Wiener W. die bekannte Operettensängerin Künstlerin war lange Jahre die Berlin. Zahlreiche Haupt⸗

t vom 21. August, Morgens.

t als Nanon“, ; goldenen Lamm in Genée's g eichnamiger Operette, viel bewundert worden. Die Sängerin hat nur ein

ork fortgesetzt. Der Post⸗

ist am 18. . . „Köln“ er abgegangen.

Ham burg⸗Ameri⸗

von den Canarischen

Castle⸗Dampfer ist am Freitag auf der Ausreise von London Mexican“ ist gestern auf

Morgen,

iedereröffnung des Central-Theaters wird die dem Berllner Publikum von ihrer früheren Wirksamkeit an dieser Soubrette Fräulein Josefine Dora hier

Die beliebte Künstlerin wird in Novität die weibliche Hauptrolle

Herr Emanuel Reicher vom Lessing / Theater hat sich nach dem

Erfolg seiner letztwinterlichen Vortragsabende und, auf vielseitige der kommenden Saison im Saal

brei Vortragsabende zu veranstalten, für welche ein Abonnement eröffnet werden wird. Der erste dieser Abende

2. Oktober, statt. . in Weimar hat die Composition eines

Violkn⸗Concerts beendet, welches er im kommenden Winter öffentlich

Dperettentheaters die

Alter von etlichen dreißig Jahren

Stationen.

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeress red. in Millim

Wetter.

Temperatur in O Celsi

R.

ius

50 C. 40

Belmullet .. e , r. d ansun Kopenhagen. Stockholm. aranda. t Petersburg Moskau ...

bedeckt bedeckt wolkig wolkig wolkenlos Nebel halb bed. wolkenlos

Gort, Queeng⸗ town.

Cherbourg. m,

heiter Regen alb bed. alb bed. eiter!) eiterꝰ) eiter eiter

Breslau. 763

wolkig heiter?) wolkig eiter eiter alb bed. ) heiter?) wolkenl. ) halb bed.

760 164 762

le dix. i ö

1) Abends erngewitter, Dunst. 9) orgens starkes Wetterleuchten. leuchten. c) Nachm. Gewitter.

wolkig wolkenlos

wollenlos

) Abends

Wetterleuchten. ) Abends Nachts bends Gewitter. Abds.,

etter⸗

1 daß di Nr. 199 d. Bl.) für nicht zutreffend durch das kleine Wasser zwar er⸗ Von Böhmen werden fast nur Menge verschifft, von Dresden aus no leppdampfer bergwärts fahren noch bis

(W. T. B. Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Trave“ hat am 17. August Nachmittagz die Reise von Southampton nach New⸗ dampfer Eondor“ hat am 17.

ter geht heute

Der Magistrat

alle regen und Wolkenbrüchen un

Blankenstein aufgestellte, mit

Der

zahlreich vertreten. Bereits am grüßung im Vereinsloegle, Am Sonntag Mitta

Kirche die eigentliche

selbst gefertigte und mit

durch Christus“. Der Schnell⸗

Ziehung taubstummer Kinder statt.

Besuch des Zoologischen Gartens.

Dienstag, am

im südlichen Hannover, Monarchie einen mäßigen Uebers Theil der Niederschläge fiel in stellenweise in enormen einen Wolkenbruch heimgesu

drei ent ; da gußer zu Beginn

dessen herrs

enus“ gelangt vorwiegend

herbeiführten.

einem kurzen

Beginn der Dekade wieder her.

Ober⸗Bergrath von der Decken die

at sie ge. des Zapfenstreichs Wirthin vom

früh zog die Knappschaft vom

Uebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Maximum über 766 mm liegt über Südost⸗Europa, ein Minimum unter 735 mm westlich von Schottland, dementsprechend wehen über West⸗ Europa . und südwestliche Winde, welche auf dem Continent schwach, in Irland und Schott. land stark auftreten, an der Westküste Irlands herrscht Südweststurm. In Central, Europa ist das Wetter überall heiter und ungewöhnlich warm. An der deutschen Küste liegt die Temperatur 3 bis 6, im Binnenlande bis z Grad über dem Mittel- werthe. In Nord- und Mitteldeutschland fanden zahlreiche Gewitter statt, zum theil mit Regenfall. Deutsche Seewarte.

dd Theater ⸗Anzeigen.

Cessing · Theater. Dienstag: Das Recht, zu lieben. Anfang 79 Uhr.

Mittwoch: Zum 1. Male: Menschen!

Donnerstag: Heimath.

Freitag: Menschen!

Friedrich Wilhelmstüdtisches Thenter. Chausseestraße 25. Dienstag: Fatinitza. Tomische Operette in 3 NWeten von F. Zell und R. Gene. Musik von ranz von 6 Regie: Herr Unger. Dirigent: err Kapellmeister e Anfang 74 Uhr. Im prachtvollen Park: Großes Doppel ⸗Con⸗ cert, ausgeführt von der Berliner Concert. Capelle, unter Leitung bes Kapellmessters Herrn Guthschmidt, und dem Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaterg, unter Leitung deg Concertmeisters Herrn Stiemer Auftreten der Wiener Duettisten Rosa und Rudolf Riedel, der Liedersängerin Kassai Aranka, der Soubrette Thiedemann und der 66 schen Gesangshumoristen Zocher. Anfang

Uhr. n 10 Uhr: Die Fontaine lJumimęengæ. In Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektrische

Mannigfaltiges.

hat, wie hiesige Blätter melden, den Baurath Dr. James Hobrecht mit der Abfassung einer Denkschrift beauftragt, in welcher die jährlich r, unn fi ich e, bei Platz⸗

ihre mögli Stabtverwaltung erörtert wird. Bei der Pumpstation an der Gotz= kowsky⸗Brücke, nach dieser und der Straße 322 zu,

Gemeindeschule errichtet werden.

k . . . genre l . sal nach . de ittags Sant ru er Stabtverordneten⸗Versammlung zur Beschlußfassung zugehen. —= Für nn, . ] die Geschädigten in Schneidemühl hat der Berliner Magistrat 10 060 J0½ Unterstützung angewiesen, nur die wirklich Rothleidenden, welche keinen Ersatz von der Com—= mune beanspruchen, bedacht werden sollen.

Die 26 jährige Jubelfeier des a. en wurde gestern hierselbst begangen. eichs waren Festgenossen herbeigekommen, sfonders waren Sachsen, Westfalen, Braunschweig Sonnabend war eine

Landsbergerstraße Nr. 31, vor fand in der Jubelfeier . stand die den Taubstummen gehörige, und von Taubstummen Schnitzerelen gezierte kleine Kanzel. Der Seelsorger der hiesigen Taubstummengemeinde, Pastor Schönberner predigte über das Evangelium „Die Heilung eines Taubstummen An die Predigt schlo . Am Nachmittag versammelte man sich im Vereinslocal in der Lands⸗ bergerstraße zu einer geselligen Feier. keiten in Augenschein genommen. einer Lotterie zum Besten der Weihnachtsbescherung armer ahlreiche wohlhabendere ute traten einem ‚Festverein zum Besten des Baues eines Hospitals nebst Kirche für Taubstumme“ bei. Morgen schließt das Fest mit einem

Ueber die Witterung im Juli 1893 berichtet die „Stat. Corr.“ nach den Beobachtungen des Königlichen meteorologischen Inftituts Folgendes: Nach seiner Mitteltempergtur ist der vergangene Monat wiederum nahezu normal zu nennen. u warm und zwar besonders in der östlichen Hälfte des Landes, während in einzelnen Gegenden von Westdeutschland, wo die Tages⸗ temperaturen der zweiten und dritten Dekade anhaltend unter, dem 5 vieljährigen Durchschnitt lagen, sich auch im Monatsmittel Wärme⸗ euers Einhalt zu thun. Ein Feuerwehrmann wurde verletzt. mangel, allerdings nicht von nennenswerthem Betrage, machte. Die Vertheilung der Niederschläge war eine sehr ungleichmäßige, obwohl sich im allgemeinen nicht sehr erhebliche ĩ Besonders zu trocken war es in der ng, und

während der Osten und der Südwesten der zu verzeichnen hatten. Der größte egleitung von Gewittern und dabei Mengen: so wurde Berlin am ö der in etwa einer halben Stunde eine Regenhöhe von 365 mm brachte. Die Sonnenscheindauer und dem⸗ . auch die Zahl der heiteren Tage war nur eine mäßige, des Monats vielfach trübes Wetter herrschte. Wahrend der ersten Dekade des Juli befand sich meistens in einem Hochdruckgebiet, dessen Kern nördli te bei schwachen Winden aus dem nördlichen Quadranten eiteres Wetter, unter dessen Einfluß die Temperatur sehr rasch bis zum Schluß der Decade stieg. Zeit die höchste Monatstemperatur beobachtet. Wärme stetig ab, als meist 4 vorbeiziehende Depressionen Trübung und zahlreiche Niederschläge, mehrfach in Begleitung von Gewittern, Um den 18, wo stürmische Westwinde herrschten, war es fast allenthalben um etwa ho zu kalt. Beim Beginn der letzten Dekade stand einem Minimum im Norden ein Hochdruckgebiet im Süden gegenüber, wodurch bei südwestlichen Winden wurde, die gleichzeitig vielfach Gewitter im Gefolge hatte. Temperaturrückgange am 23. stellte omit dieselbe Witterung wie zu e Später verlagerte sich die Anti- eyklone nach Westen, sodaß am Monatsschluß bei nördlichen Winden und bedecktem Himmel starke Abkühlung eintrat.

In Rüdersdorf wurde gestern, wie alljährlich, das Knapp- schaftsfest gefeiert. Bereits am Sonnabend Abend war die tausend Mann starke Knappschaft auf dem Turnplatz angetreten und nach der Berginspection marschirt, wo Paradeaufstellun ahlreichen chaft war hierauf unter den Klängen urch den Alten Grund nach dem großen Festvzelt marschirt und hatte sich dort bis 1 Uhr beim Tanz vergnügt, Gestern

Heinitzbruch nach dem hochgelegenen

dieselbe Luftdruckvertheilung und s

Arbeiterklassen ng. Die Knapp

Gotteshaus, wo eine Festpredigt gehalten wurde. der Feftzug nach dem Platz vor der Apotheke, wo Parade stattfand.

In Decken einer

ein

Abhilfe seitens der

soll eine ne ue Das von dem Stadt⸗Baurath rund b20 000 ½ς abschließende

jedoch unter der Bedingung, daß

Ze

auf der

Kirchenfestes der Taub⸗

Aus allen Theilen des im ganzen ca. 600; be⸗ und Hamburg , Be⸗ hergegangen.

worden.

Na

tatt. Inmitten des Altar—

waren. die Zahl der sich eine Abendmahlfeier.

Dann wurden Sehenswürdig⸗ Heute Nachmittag findet die

nossen

einen Blitzs

Meistens war es etwas

bemerkbar

Abweichungen zeigten.

in Mecklenburg, sovlie Regen.

gebrannt. 22. durch

kerniger Ansprache

dreifaches

ganze Bauabtheilung, in der 100 als die Hälfte todt. Bis jetzt sind 2 Leichen zu Tage gefördert worden. i egai der Rh.⸗Westf. Ztg. sind die Bergungsarbeiten mit so Dorotheenstäbtischen großem Eifer fortgesetzt worden, daß am 19. um 6 Uhr Abend ee lich, Verunglückte

Die 36h der Todten beträgt nach diesem Blatt nur hl, erletzten 16.

Rudol stadt, 20. August. bereits eine verheerende Feuers brunst 30 Scheunen zerstört hatte, brach, wie . W. T. B. meldet, gestern Abend wieder Feuer aus, dat 22 Scheunen und 4 Wohnhäuser in Asche legte.

Lübeck, 20. August. t ältesten und größten Kirchen des Herzogthums Lauenburg, ist durch chlag in Brand Dachstuhl sind dem „W. T. Glocken herabgestürzt. Kunstschätze und Alterthümer befinden, blieb erhalten.

Ham burg, Bootbauerei von Feu erzbrun st vollständig zerstört. Sämmtliche Maschinen somt die großen Holzvorräthe wurden dem W. T. B.“ zufolge vernichtet, Auch ein Theil eines benachbarten J brannte nieder

eute Mittag gelang es der Feuerwehr, der

Paris, 19. August. drückende Hitze geherrscht hatte,

Ober · Bergrath dem die

ajestãt einer

Dortmund. Ueber die in der Sonnabend Nummer d. Bl. be—⸗ reits n, kurz gemeldete Explosion a,. Wetter e Kaiserstuhl

19. August, Nachmittags 55 Uhr, aus Dortmund noch gemeldet: Bis jetzt sind 30 Todte und 18 Verletzte herausgefördert worden. eber 30 Mann sind noch verschüttet, die vermuthlich todt sind. Daz Unglück ist wahrscheinlich, durch einen Sprengschuß Die sehr heftige Explosion verbreitete sich

wurde der „Köln. Ztg.“ vom

hervorgerufen über die Mann arbeiteten; davon ist mehr

bis auf einen Mann zu Tage gefördert

Nachdem am vorigen Sonntag

Der Dom zu Ratzeburg, eine der ght worden Die Thürme und der

zufolge niedergebrannt und die Das Innere der Kirche, in der sich viele

20. August. Heitmann auf der Uhlenhorst durch ein

eiterverbreitung del

Nachdem mehrere Tage hier eine g fiel heute gegen Mittag reich

Trient, 20. August. Das hiesige Kapuzinerkloster ist Die Kirche und die werthbolle Bibliothek konnten, „W. T. B.“ berichtet, gerettet werden.

Norddeutschland lag. Infolge

ast überall wurde um diese Dann aber nahm die

namentlich der

.

schnelle Erwärmung veranlaßt Nach ich um den 26.

Regierung . . zösi

genommen wurde und

eförderungen in höhere Unthaten von

häuser. Dann bewegte sich

Illumination. Sämmtliche Sehenswürdigkeiten sind geöffnet.

Mittwoch: Nanon. Komische Oper in 3 Aeten (frei nach einem Lustspiele der Herren Theaulon und dMAArtois] von F. Zell und Richard Gense. Musik von Richard Gene. Regie; . Unger. Dirigent: Herr Kapellmeister Kroner. Anfang 7 Uhr.

Im prachtvollen Park: Gr. Doppel ⸗Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler. Anfang 6 Uhr.

Kroll's Theater. Dienstag: Erstes Gast. spiel des Sgr. Mattia Battistini und Gastspiel der Frau Moran. Olden. Die Favoritin, (Leonore; . Moran⸗Olden; Alfonso: Sgr. Battistini.) Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Drittletztes Gastspiel der Sgra. Nevada. La Traviata.

Donnerstag: Erstes Gastspiel des Kgl. preußischen Kammersängers Herrn Heinrich Ernst. Margarethe.

Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Großes Concert im Sommer. Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 5 Uhr.

Belle ⸗Alliancestraße 7 / 8.

mit vollständig neuer Aus⸗ Modernes Märchen (großes Gesang und Ballet in 12

nfang 71 Uhr. Im Belle⸗Allianee⸗Garten:

Militãr · Doppel Concert. Auftreten von Specialitãten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr. Brillante Illumination durch 25 0090 Gas⸗

flammen. Mittwoch: Frau Venus. Anfang 74 Uhr. Doppel

Im Garten: talienische Nacht. Concert. nn von Syecialitäten ersten

Ranges. Anfang 5 Uhr. Sonnabend: Italienische Nacht.

Victoria · Theater. Dienstag: Zum 94. Male e, ,, Fran Venus.

usstattungsstück) mit Bildern.

Gotha, 21. August. Befinden Seiner Hoheit lautet: „Im Zustande seit gestern keine Aenderung.

Rom, 21. August. Popolo romano“, der egg gi und der

„Folchetto“ fordern u ver Der „Messaggero“ besteht darauf, daß Fran reich die chuldigen Beamten nicht erst durch eine Untersuchung festgestellt zu werden brauch, Heute Vormittag herrschte in der Stadt vollkommene Ruhe; die Straßen boten hat gleichwohl umfassende Voͤrsichtsmaßregeln ge igzza Farnese ist durch Militär besetzt; die fran

Nach Schluß der Redaction eingegangene

Depeschen.

(W. T. B.) Das heute über das des Herzogs ausgegebene Bulletin

ö 9 Florschütz. Schwerdt.“

(W. T. B.) Die Morgenblätter ern die Bevölkerung auf, sich ruhig zu ver

estrafen müsse, deren Verantwortlichkei

den gewöhnlichen Anblick dar. Di

ö Botschaft beim päpstlichen Stuhle und andere fran zösische Gebäude werden durch

Die e gr Zeitung“ meldet aus Paris vom

daß die italienisch

habe, sie verlange die strenge

olizei bewacht. . 20. d. M,

Reglerung der französischen mitgetheil een aller an den Aigues⸗Mortes Schuldigen, ]

der Verwundeten in die Kranken

(Fortsetzung des Richtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Adolph Ernst Theater. 67. Male? Goldlotte. Gesangspasse in von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. theilweise von G. Görß. Musik von G. St In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang? he

Mittwoch: Goldlotte.

gan Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. Va

Dienstag: R 3 An Cour

Familien ⸗Nachrichten.

Verehelicht: Hr. Heinrich Frhr. Bon Frickh mit Frl. Emma von Carlowittz Obe schöngz 9. Hr. Prediger Ernst Richter mit Frl. Anna dan Marienfelde). 1

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Eberhasrd nen, Lgncken, Galenbeck (Potsdam). Mn. . Tut. Hermann von Doetinchem Pe 6. Alvensleben). Hrn. General Kon ul 3Zwi (Berlinj. Hrn. Lieut. Frhrn. Wfrner pu Senden Gerbin bei Natzlaff ln. Fr W. von der Ropp (Pojeschmen, K frland zt Gin? Tochter! Bin. Frem. ien. Wogge Ch sottenburg⸗. Hrn. Major R. Guso)holus 6 berg i. Rlesengeblrge). Hrn. vpn de n, . 9. Hrn. Prem. Meut. Karl

ackewitz (Liegnitz). .

ö e lern, a. D. Rudolf . ( Offerode)h. Hr. Pastor Pasil Gri en Micheln bei Wulfen, Anhalt) ie,

arianne von a . geb. Hon Knobel (Liebthal bei Krossen a. O.).

Redaeteur: Dr. H. Ale e, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholy. 9 Druck der Norddeutschen Buchs fuckerei und

Anstalt Berlin 8Ww., Wissbelmstraße Rr. 3. Fünf Beissagen

leinschließlich Böen. Beilage). lh

In der vergangenen Nacht wurde di

convention ist

owie die . strafung des Bürgermeisters von Marseille wegn Verweigerung der Aufnahme

Erste Beilage

1

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger

M 200.

Königreich Preußen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und n n n n, ,,,,

Die nachstehenden, von uns unterm 8. August d. J. ge⸗ troffenen Anordnungen, betreffend Maßnahmen gegen Weiter⸗ verbreitung der Cholera, bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß.

Berlin, den 19. August 1893.

Die Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: von Wendt. Die Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten.

In Vertretung: von Weyrauch.

des Innern. Im Auftrage: Haase.

der öffentlichen Arbeiten. Im Auftrage: Ulrich.

Bei der zunehmenden Ausbreitung der Cholera in Frank⸗ reich und deren Fortdauer in Rußland ist die Gefahr nicht au eg ef g daß die Seuche im laufenden Jahre wieder nach Deut hl nd eingeschleppt wird. Es erscheint deshalb ge⸗ boten, bereits jetzt alle Vorbereitungen zu treffen, um er⸗ forderlichen Falls ohne Verzug und mit Nachdruck den Kampf gegen die Krankheit wieder aufnehmen zu können.

Die unter dem 1. September 1892 von uns getroffenen Maßnahmen sind auf Grund der seitdem gemachten Er⸗ . und im Hinblick auf die Bestimmungen der

resdener Sanitätsconvention einer Revision durch die Choleracommission unterzogen worden.

Indem wir die „Maßregeln“ in der abgeänderten, durch lateinische Schriftzeichen kenntlich gemachten Fassung zur ge⸗ . Kenntnißnahme ergebenst übersenden, geben wir der urch die Erfolge des letzten Sommers bestätigten Ueber⸗ zeugung, daß die wirksame Bekämpfung der Seuche durch ein überall gleichmäßiges Vorgehen bedingt ist, wiederholt Aus—

druck.

Im einzelnen bemerken wir nur hinsichtlich einiger Ab— änderungen Har nde!

1) Nach Titel LI der Anlage 1 zur Dresdener Sanitäts⸗ die Reichsverwaltung verpflichtet, den der Uebereinkunft beigetretetenen Staaten diejenigen Orte des Reichs, an denen sich ein Choleraherd gebildet hat, mit— . Diese Verpflichtung wird sie nur dann erfüllen önnen, wenn eine gemeinsame Meldestelle besteht, welche von allen in Deutschland vorkommenden Cholerafällen unverzüglich Kenntniß und dadurch die Möglichkeit erlangt, nach einheit— lichen Grundsätzen zu beurtheilen, an welchen Orten Cholera⸗ herde als vorhanden anzunehmen sind, Zu einer solchen Stelle eignet sich das Kaiserliche Gesundheitsamt. Es ist des⸗ halb in gr L der Allgemeinen Maßnahmen (Litt. A) statt der bisherigen telegraphischen Benachrichtigung des Reichs⸗ amts des Innern von jedem Cholerafall in einer Stadt, die . Verständigung des Gesundheitsamts von jedem ersten festgestellten Chölerafall in einer Ortschaft vorgesehen. Die tägliche telegraphische Uebermittelung ge⸗ drängter Uebersichten über weitere Cholera⸗-Erkrankungs⸗ und Todesfälle hat sich als dringend wünschenswerth , . und ist jetzt umsoweniger entbehrlich, wenn das Gesundheitsamt in der Lage sein soll, über Bildung von Choleraherden sich ein zutreffendes Urtheil zu bilden. Jedoch hat das im vergangenen Jahre aufgestellte Formular für die dem Gesundheitsamt ein⸗ ö Wochennachweisungen eine wesentliche Vereinfachung erfahren.

* Um voreiligen Beschränkungen des Verkehrs durch die nach Nr. 5 der Allgemeinen Maßnahmen (Litt. A) zulaͤssige Einführung der Meldepflicht für zureisende Personen vorzu⸗ beugen, sind ausschließlich die höheren Verwaltun oͤbehörden zum Erlasse bezüglicher Anordnungen ermächtigt. Auch ist die Meldepflicht, um unnöthige Belästigungen zu vermeiden, nur den Ankömmlingen aus solchen von der Cholera ergriffenen Orten oder Bezirken aufzuerlegen, wo sich ein Seuchenherd

gebildet hat.

3) Als besonders gefährliche Wege für die Weiterverbrei⸗ tung der Cholera haben sich wie bei früheren Epidemien so auch im Vorjahre die Wasserstraßen gezeigt. Es wird deshalb . sein, dem Verkehr auf den Binnengewässern besondere

lufmerksamkeit zuzuwenden. Anlage IT zu Nr. 6 der Allgemeinen Maßnahmen (Litt. A) enthält eine Zusammenstellung derjenigen Grundfätze, welche für die Einrichtungeiner ges undheitspolizeilichen Ueberwachung des Binnenschiffahrks⸗ und Flößereiverlehrs auf Grund der vorjährigen Erfahrungen und vorbehaltlich der nach Maßgabe örtlicher Verhältnisse etwa gebotenen Aende⸗ rungen anempfohlen werden können. .

4 Die in Nr.7 der Allgemeinen Maßnahmen (Litt. A) Hk Verpflichtung der Polizeibehörden, die Ausfuhr ,, Waaren aus solchen Orten, an denen sich ein Choleraherd gebildet hat, zu verbieten, beruht auf den Be⸗ slimmungen des Tit. III der Anlage 1 der Dresdener Sanitätsconvention, wonach die Beschränkung der Schutzmaß⸗ regeln ausschließlich auf verseuchte Bezirke an die Voraus⸗ eetzung geknüpft ist, daß die Regierung des verseuchten Landes

ie . Anordnungen trifft, um die Aus uhr solcher Begenstände, welche Träger. des Ansteckungsstoffs sein können, aus dem verseuchten Bezirk, zu verhüten. ö ist nur dann unbedenklich, von jedem Einfuhrverbote gegen inländische Choleraorte Abstand zu nehinen = Abs' d der Rr. 7 der Allgemeinen Maßnahmen

6 . wenn durch entsprechende Vorschriften die Ausz⸗

*

uhr ansteckungsverdächtiger Waaren aus, einem verseuchten Ort oder Bezirk, soweit möglich, verhindert wird. . Sollten Einfuhrverbote gegenüber dem Auslande sich als nothwendig . so werden dieselben auf die in Tit. I Ab⸗ theilung 1 der Anlage L der Dresdener Sanitãts convention auf⸗ geführten Gegenstände beschränkt bleiben müssen. Solche Einfuhr⸗ verbote werden, wie im vergangenen Jahre, durch landes⸗

polizeiliche Verordnung erlassen werden.

Berlin, Montag, den 21. August

5). Mit Rücksicht auf die Wichtigkeit, welche einer schleunigen Feststellung des Charakters der Krankheit bei zweifel⸗ haften Erkrankungsfällen für die wirksame Einleitung der Unter⸗ drückungsmaßnahmen zukommt, ö in Absatz 3 der Besonderen Maßregeln (Litt. B) ein besonderer Hinweis auf die Einsendung geeigneter Untersuchungsobjecte an die mit der baklteriologlschen Untersuchung betrauten Stellen aufgenommen. Die der Anlage VIII beigegebene „Anweisung zur Entnahme und Versendung choleraverdächtiger Untersuchungsobjecte“ enthält nur an zwei Stellen Abänderungen von der vorjäh—⸗ rigen gleichartigen Anweisung.

6) Die Bestimmungen über die Absonderung cholerakranker Personen sowie über deren Unterbringung in ein Krankenhaus

aben eine von dem vorjährigen Wortlaute abweichende, dem

exte des 313 des Seuchengesetz⸗Entwurfs angepaßte Fassung erhalten. Ihre 3 wird selbstverständlich nur in denjenigen Bundesstaaten in Betracht kommen können, wo ein Krankenhauszwang zulässig ist.

Schließlich . wir noch darauf ergebenst hin, daß über die in den Anlagen aufgeführten Beschränkungen des Personen⸗ und Waarenverkehrs bei der Abwehr und Bekämpfung der Cholera in keinem Fall hinausgegangen werden darf.

Unterschriften.)

An sämmtliche Königliche Regierungs⸗Präsidenten und den Königlichen eber m en zu Berlin.

Abschrift theilen wir Eurer Excellenz zur gefälligen Kenntnißnahme ganz ergebenst mit. Berlin, den 8. August 1893. Der Minister für Handel

Der Minister des Innern. und Gewerbe. Im Auftrage:

Im Auftrage: von Wendt.

Sa ase. Der Minister der i

Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Unterrichts- und Medizinal⸗ Angelegenheiten.

Im Auftrage: Ulrich. In Vertretung: von Weyrauch.

An den Königlichen Ober⸗-Präsidenten Excellenz zu

Maßregeln gegen die Cholera.

A. Allgemeine Maßnahmen seitens der Behörden.

I) Die Polizeibehörden müssen von jedem Erkrankungs⸗ oder Todesfall an Cholera oder choleraverdächtigen Krankheiten sofort in Kenntniß gesetzt wer den. Wo bereits eine Verpflich⸗ tung zur Anzeige derartiger Erkrankungs⸗ und Todesfälle besteht, soll dieselbe neu eingeschärft werden, wo sie noch nicht oder nur betreffs der Erkrankungsfälle besteht, ist sie einzuführen bezw. auf die Todes⸗ falle auszudehnen. Namentlich sind auch die Führer der Flußfahr— zeuge zur Anzeige der auf diesen vorkommenden Fälle zu verpflichten. Auf Grund der, eingegangenen Anmeldungen!) haben die Orts⸗ poltzeibehörden Listen nach anliegendem Muster O Anlage L fort laufend zu führen.

Die Polizeibehörde hat, sobald der Ausbruch oder der Verdacht des Auftretens von Cholera gemeldet ist, unver- zügliche Ermitteélungen durch den beamteten Arzt über Art, Stand und Ursache der Krankheit vornehmen zu lassen.

Jeder erste festgestellte Cholerafall in einer Ortschaft ist alsbald telegraphisch dem Kaiserlichen Gesundheitsamt mitzutheilen; demselben sind ferner täglich gedrängte Ueber- sichten über die weiteren Erkrankungs- und Todesfälle unter Benennung der Ortschaften und Bezirke auf gleichem Wege zu übermitteln.

Ausserdem ist über den Verlauf der Seuche in den ein- zelnen Ortschaften wöchentlich dem Kaiserlichen, Gesund- heitsamt nach Massgabe des anliegenden Formulars (Anlage II) Kenntniss zu gehen. Die Wochenberichte sind so zeitig abzusenden, daß bis Montag Mittag die Mittheilungen über die in der voran— gegangenen Woche bis Sonnabend einschließlich gemeldeten Erkran⸗ kungen und Todesfälle im Gesundheitsamt eingehen.

Hat sich an einem Orte ein Cholerahérq entwickelt, so ist es nothwendig, daß fortlaufende Nachrichten über den ung und Stand der Seuche, womöglich täglich, in geeigneter Weise zur öffent⸗ lichen Kenntniß gebracht werden.

2) Die zuständigen Behörden haben ihr besonderes Augenmerk darauf zu richten, ob etwa Messen, Märkte und andere Ver⸗ anstaltungen, welche ein ähnliches gefährliches n , n, pon Menschen zur Folge haben, an oder in der Nähe solcher Orte zu verhindern sind, in welchen die Cholerg ausgebrochen ist.

3) Schulkinder, welche außerhalb des Schulortes wohnen, dürfen, solange in dem . die Cholera herrscht, die Schule nicht besuchen, desgleichen müssen Schulkinder, in, deren Wohnort die Cholera herrscht, vom Besuch der Schule in einem noch cholerafreien Srte ausgefchlossen werden. An Orten, wo die Cholera heftig auftritt, sind die Schulen zu schließen. .

Gleichartige Beftimmungen müssen auch hinsichtlich des Besuchs jedes anderweitigen Unterrichts erlassen werden.

4) Für den Eifenbahn verkehr gelten die in der Anlage III enthaltenen Bestimmungen.

53) Die Polizeibehörde eines Ortes wird je nach den Umständen auf solche Personen ein besonderes Augenmerk zu richten haben, welche dort sich aufhalten, nachdem sie kurz zuvor in von der Ehöotera heimgesuchten Orten gewesen waren. Es empfiehlt sich, die Zugereisten einer, nach ärztlichem Dafürhalten zu be- messenden, aber nicht über 5 Tage vom Tage der Abreise aus dem Gholeraorte hinausgehenden Beobachtung zu unterstellen; jedoch in schonender Ferm und so, daß Belästigungen der Personen thunlichst vermieden werden.

Pi von der Landescentralstelle für zuständig erklärten Verwaltungsbehörden können für den Umfang ihres Bezirks oder für Fheile desselben anordnen, dass zureisende Per- sonen, sofern sie sich innerhalb einer Frist von H Tagen vor ihrer Ankunft in von Cholera betroffenen Orten oder Bezirken aufgehalten haben, ihre Ankunft der Ortspolizeibehörde Schriftlich oder mündlich zu melden haben.

6) Besondere Massregeln, insbesondere Beschränkungen des Aufenthalts oder der Arbeitsstätte können bei Krank- heits- oder Ansteckungsverdacht erforderlich werden gegen Obdachlose oder einen festen Wohnsitz nicht be- sitzende oder berufs- oder gewohnheitsmässig

i) Zur Benutzung für Aerzte, Polizeibeamte ꝛc. ist der Anlage 1 ein Formular zu einer Zählkarte beigefügt. z

1893.

umherziehende Personen (Anlage IV) (Zigeuner, Land- streicher, fremdländische Auswanderer, die Bevölkerung der Flussfahrzeuge und der die öffentlichen Gewässer befahren- den Holzflösse).

7) Die Polizeibehörde des von Cholera ergriffenen Orts hat dafür zu sorgen, dass inficirtée oder infections- verdächtige Gegenstände. vor wirksamer Desinfection nicht in den Verkehr gelangen. Insbesondere ist dort, wo sich ein Choleraherd entwickelt hat, die Aàusfuhr von Milch, von gebrauchter Leibwäsche, gebrauchtem Bettzeug, alten und getragenen Kleidungsstücken sowie von Hadern und Lumpen zu verbieten. Ausgenommen sind die auf hydrauli- schem Wege zusammengepressten, in mit Eisenband verschnürten Ballen im Grosshandel versandten Lumpen, ferner neue Abfälle, die direct aus Spinnereien, Webereien, Confections- und Bleichanstalten kommen, Kunstwolle, neus Papierschnitzel, sowie endlich unver- düchtiges Reisegepäck.

Für den Postpacketverkehr aus Cholsraortschaften kann vorgeschrieben werden, dass der Inhalt der Packete auf der Verpackung oder der Begleitadresse bezeichnet sein muss.

Einfuhrverbote gegen inländische GCholeraorte sind nicht zulässig. Inwieweit die Einfuhr bestimmter Waaren- Gegenstände aus dem Auslande zu untersagen ist, unterliegt der Bestimmung der Landescentralbehörds.

Es kann angebracht, zin, gebrauchte Betten, Loib- und Bott wäsche und Kleidungsstücke, welche aus Choleraorten mitgebracht sind. zu desinficiren. Ausserdem dürfen nur solche Gegenstände, welche nach ärztlichem Dafürhalten als mit Choleraentlee- rungen beschmutzt anzusehen sind, zwangsweise einer Des- . mg e e ü if e g

im übrigen ist eine Beschränkung des Gepäck⸗ und Güter⸗ verkehrs sowie d5s Verkehrs mit Post - (Brief⸗ und Packet⸗)) Sen⸗ ö nicht zulässig.

) Für den Transport der Kranken sind dem öffentlichen Verkehr dienende Fuhrwerke (Droschken und dergl.) nicht zu benutzen. Hat eine solche Benutzung trotzdem stattgefunden, so ist das Gefaͤhrt zu desinficiren.

10 Die Leichen der an Cholera Gestorbenen sind in mit, einer desinficirenden Flüssigkeit getränkte Tüchern gehüllt einzusargen. Der Sarg muss dicht und am Boden mit einer reichlichen Schicht Sägemehl, Torfmull oder eines anderen auf- saugenden Stoffs bedeckt sein. Die Leichen sind thunlichst bald aus der Behausung zu entfernen, namentlich dann, wenn ein gesonderter Raum für die Aufstellung nicht vorhanden ist. Das Waschen der Leichen ist zu vermeiden. Ihre Ausstellung im Sterbehause, oder im offenen Sarge ist zu untersagen, das Leichen⸗ gefolge möglichst zu beschränken und dessen Eintritt in die Sterbe⸗ wohnung zu verbieten.

Die Beerdigung der Choleraleichen ist unter Abkürzung der für gewöhnliche Zeiten vorgeschriebenen Fristen thunlichst zu beschleunigen.

Die Beförderung von Leichen solcher Personen, welche an der

Cholera gestorben in nach einem anderen, als dem ordnungsmäßigen Beerdigungsort, ist zu untersagen. 115 In den von Cholera ergriffenen oder bedrohten Ortschaften ist die gesundheitspolizeiliehe Beaufsichtigung des Verkehrs mit Nahrungs- und Genußmitteln besonders sorgfältig zu handhaben. In Ausnahmefällen kann es nöthig werden, Ver- kaufsräume zu schließen oder Vorräthe zu vernichten.

12 Für reines Trink⸗ und Gebrauchswasser ist bei Zeiten Sorge zu tragen; als solches ist an Choleraorten das Wasser aus Kesselbrunnen von gewöhnlicher Bauart, welche gegen Ver- unreinigung von ben her nicht genügend geschützt sind, nicht anzusehen und nicht zu benutzen, wenn vorwurfsfreies Leitungswasser zur Verfügung steht. Zu empfehlen sind eiserne Röhrenbrunnen, welche direct in den Erdboden und in nicht zu geringe Tiefe getrieben sind (abes⸗= sinische Brunnen). Wasser werke müssen einer beständigen Auf- sicht unterworfen sein. (Vergl. Anlage V)

Brunnen, welche nach Lage oder Bauart einer esundheits⸗ gefährlichen Verunreinigung ausgesetzt sind, sind zu schließen.

Jede Verunreinigung der Entnahmestellen von Wasser zum Trink oder Hausgebrauch und ihrer nächsten Umgebung, insbesondere durch Haushaltabfälle, ist zu verbieten, ins- besondere ist, das Spülen von Gefäßen und Wäsche, welche mit Cholerakranken in Berührung gekommen sind, an den Wasser⸗ entnahmestellen oder in deren Nähe strengstens zu untersagen.

13) Für rasche Abführung der Sch mutzwässer aus der Nähe der Häuser ist Sorge zu tragen. In öffentliche Wasserläufe oder sonstige Gewässer sollten Schmutz wässer aus Cheleraorten nur ein⸗ geleitet werden, nachdem Desinfectionsmittel (Anlage V') in genügen⸗ . Menge zugesetzt worden sind und ausreichend lange eingewirkt

aben.

14) Vorhandene Abtrittsgruben sind, so lange die Epidemie noch nicht am Orte ausgebrochen ist, zu entleeren; während der Herrschaft der Epidemie dagegen ist die Räumung, wenn thunlich, zu unterlassen.

Eine Desinfection von Abtritten und Pissoirs ist der Regel nach nur an den dem öffentlichen Verkehr zugänglichen, nach Lage oder Art des Verkehrs besonders gefährlichen Anlagen dieser Art (Eisenbahn⸗ Stationen, Gasthäusern und dergleichen) erforderlich. Auf veinliche Sauberkeit ist in allen derartigen öffentlichen Anlagen zu halten.

15) Die Desinfeetionen sind nach Maßgabe der anliegenden Anweisung (Anlage VI) zu bewirken. In größeren Städten ist auf die Einrichtung öffentlicher Desinfectionganstalten, in welchen die An⸗ wendung heißen Wasserdampfes als Desinfectionsmittel erfolgen kann, hinzuwirken. Die auf polizeiliche Anordnung erfolgenden Desinfectio⸗ nen sollten unentgeltlich geschehen.

16) Eine etwa nach dem Muster der Anlage VII auszuarbeitende Belehrung über das Wesen der Cholera und über das während der Cholerazeit zu beobachtende Verhalten ist in eindringlicher Weise zur Kenntniß des Publikums zu bringen.

B. Besondere Massregeln, welche an den ein zelnen von Cholera bedrohten oder ergriffenen Orten zu treffen sind.

Wo nicht bereits dauernd Gesundheitscommissionen bestehen oder . Fall drohender Choleragefahr vorgesehen sind, sind solche einzurichten.

Schon vor Ausbruch der Cpidemie sind die Zustände des Ortes in. Bezug auf die im Abschnitt X Nr. JI biz. wähnten . einer genauen Untersuchung zu unterziehen und ist auf Beseitigung der vorgefundenen Mißstände unter besonderer Berücksichtigung der früher vorzugsweise von Cholera betroffenen , keiten hinzuwirken, sowie das sonst Erforderliche in die

zu leiten.

Sobald verdächtige Krankheits- oder Todesfälle vorge- kommen (Anlage VIII), sind geeignete Untersuchungsobjeste in vorgeschriebener Verpackung mit jeder nur thunlichen Be- schleunigung an die von den Landesbehörden im voraus zu bezeichnenden Stellen behufs bakteriologischer Feststellung zu senden. Es ist erwünscht, dass in dieser Weise bereits vor Eintreffen des beamteten Arztes vom behandelnden Arat. vorgegangen wird.