1893 / 203 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Aug 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Der Umsatz der Agtien an der heutigen Börse betrug, wie W. T. B. meldet, 1098 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 160 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt,

Weizen eröffnete trage und fiel anhaltend bis zum 866 auf dringendes Angebot für , pro Dezember, schwächere Kabel berichte und Nachrichten vom Continent. 6 schwach. Mais entfprechend der Mattigkeit in den Weizenmärkten und auf höhere . stetig fallend von 9 bis Ende.

Chicago, b ile, (W. T. B) Weizen fallend den ganzen Tag mit wenigen Reactionen auf Realisirungen matte Kabel⸗ meldungen und große Ankünfte im Nordwesten. Mais fallend einige Zeit nach Eröffnung auf ,,. Ernteberichte, dann lebhafte Reaction auf Deckungen der Baissiers, später wieder fallend auf günstiges Wetter.

Theater und Musik.

Lessing⸗Theater.

Das Lustspiel ‚Menschen!‘ von Robert Kohlxausch ging estern Abend zum ersten Mal in Scene und wurde von dem gewoͤhn⸗ * Schicksal der auf einer Theorie aufgebauten, docirenden Bühnen werke ereilt; das Stück bot manche interessante und gefällige Einzel⸗ beiten, aber die volle Gunst des Publikums konnte es nicht erringen. Die Gestalten des Dichters sind nicht lebensvolle Menschen von Fleisch und Blut, sondern zumeist erdachte Schattengebilde. R. Kohl⸗ rausch schildert einen modernen Diogenes, den jungen Baron Kurt von Wesselbüren, der Menschen sucht. In der vornehmen adeligen Gesell⸗ . in der er lebt, sieht er nur Masken und Heuchler; es sind Leute“, aber keine Menschen'. Er sucht die Menschen daher in einer anderen Gesellschaftsschicht, im Volke, und findet nur, daß auch dort die . guten Seelen dünn gesäet sind. Seine Sucht, nur in den breiten Schichten des Volks .Menschen' zu vermuthen, läßt ihn blind neben einem wahrhaft edlen Menschenkinde, seiner lieblichen Adoptiy⸗ schwester, einhergehen; erst in der Schlußscene entdeckt er ihr Herz mit Hilfe der kleinen Verkäuferin, die er beinahe geheirathet hätte. Der Baron hält lange Vorträge über Menschengluͤck und Menschenbestimmung; er ergreift das Wort bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit; dabei ist er selbst kein ganzer Mann und Mensch“ wenn, man darunter ein Wesen mit harmonischer Herzens⸗ und Geistesbildung versteht. Er handelt unüberlegt, beinahe leichtsinnig in den wichtigsten Fragen und Augenblicken des Lebens. Zum Beweise seiner be. daß er den Adel der Gesinnung höher schätze als den Adel der Geburt, bietet er in kindischem Trotz und aus Laune seine Hand dem ersten besten kleinen ädchen aus dem Volke dar, hier der Verkäuferin Anna Müllenthien. Daß bei einem echten Manne auch das Herz dabei sein müßte, vergißt der Phrasenheld. Die Familie des hübschen Kindes ist nun höchst ab⸗ schreckend, eine Art von Sudermann'scher Hinterhausfamilie. Entsetzt zieht sich der junge Baron zurück und wird durch, den gesunden Menschenverstand seiner Erwählten, deren Herz eigentlich einem Sergeanten gehört, vor der fürchterlichen Chekatastrophe bewahrt.

Es würde nicht lohnen, so genau auf die Charakterzeichnung der Personen einzugehen, wenn nicht das Stück manchen ernsten, gut ge⸗ meinten und auch gelungenen Anlauf nähme und als Lustspiel gelten wollte. Bei einer . wären die leichtere, öfter an Zerrbilder mahnende Zeichnung der Menschen und die Oberflächlichkeit der Hand⸗ lung weniger auffällig gewesen. Die Scenen, die wirklich possenhaft sind, die Scenen im Hinterhaus beim Claqueur Müllenthien, gefielen denn auch am besten. . aller Mängel ist die Idee des Stücks recht glücklich und die Ausführung verräth eine, wenn auch noch un— geschickte, aber nicht unbegabte Hand. .

Die Darstellung bot zumeist treffliche Leistungen. Fräulein Sauer spielte die kluge und sehr verschwiegene Adoptiyschwester, die ihren Gefühlen fast nur durch Shakespeare'sche Verse Ausdruck giebt, mit anmuthiger Zurückhaltung. Als redegewandtes, freimüthiges Mädchen aus dem Volke, die Verkäuferin Anna, traf ein Fräulein Elsinger, das wir hier zum ersten Mal sahen, den rechten Ton; sie sprach frisch und frei, ohne dabei die gebotenen künstlerischen Grenzen zu überschreiten. Vortrefflich [,,, von Pöllnitz als die ehemalige Ballettänzerin und jetzige brave Mutter von fünf Kindern. Ihr dreister Augenaufschlag, die blonden kunstvoll frisirten Haare, die affectirte Jugendlichkeit der Bewegungen ließen die ehemalige leichtfüßige und leichtfertige Jüngerin Terpsichore's erkennen. Neben ihr erzielte Herr ö. als Clagueur und weitherziger Ehemann prächtige komische

irkungen. Weniger gut besetzt war die Rolle des, Menschen“ suchenden jungen Barons und Liebhabers durch Herrn Precht ler; ihm fehlt die für diese Gestalt nothwendige Vornehmheit des Wesens. Gut be⸗ währten sich dagegen wieder die Herren Schönfeld und Molenar in zwei kleineren Rollen.

Wetterbericht vom 24. August, r Morgens.

S w

b

Stationen. Wind. Wetter.

Regen.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres sp. *

red. in Millim. in O Celsius

Temperatur 50 C. 40R.

nahezu den Mittelwerth erreicht hat.

Kroll s Theater.

Gestern Abend sang Sgra. Emma Nevada die Violetta in Verdiss „La Traviata.“ mit im ganzen ebenso schönem Gelingen, wie die vorhergehenden Rollen ihres diesmaligen Gastspiels. Zu, An⸗ fang schien die Sängerin unter einer leichten Indisposition zu leiden, was namentlich die erste größere Arie etwas beeinträchtigte, aber weiterhin gewann sie die gewohnte volle Herrschaft über ihr Organ wieder und erfreute Ohr und Herz durch den Wohlklang und die zarte Ausdrucksfähigkeit ihrer Stimme, Immerhin setzte die Lin fiel, ihre volle Kraft wohl nicht ein; aber es wäre auch sonst für die Sängerin räthlich, wie für die Hörer vortheil⸗ haft, wenn, sie den überaus zarten Instrument, als das wir ihre Stimme kennen, nicht zu große Anstrengungen zumuthete. Die ö,, schauspielerische Seite der Auf⸗ gabe überwand Sgra. tevada mit aner Geschick und wirkte durch ihre natürliche Anmuth besonders nachdrück⸗ sich. Die Partie des Alfred wurde von Herrn Bernardo Zerni sehr tüchtig wiedergegeben; der Sänger verfügt Über eine kräftige, umfangreiche Stimme von angenehmem Timbre und esitzt auch das für diese Rolle nöthige Temperament. Mit Recht ward ihm neben Sgra. Nevada der reichste Beifall zu theil. Den alten Germont gab Herr Kromer mit etwas zu viel Kraftaufwand der Stimme, aber im uͤbrigen gesang⸗ lich wie schauspielerisch recht erfreulich. Die Nebenrollen konnten befriedigen, und das Orchester verdiente wieder, wenigstens für die rein orchestralen Sätze, uneingeschränktes Lob.

Im Berliner Theater sind die Mitglieder bereits eifrig mit den Proben für die am Sonntag, 27. d. M., beginnende neue Spiel⸗ zeit die sechste und letzte unter der Direction des Herrn Ludwig Barnay beschäftigt. Die Eröffnungs⸗Vorstellung bildet am Sonn⸗ tag Nachmittag Lessing's Minna von Barnhelm? mit Margarethe Tondeur, welche in der Titelrolle debutirt; am Sonntag Abend geht „Maria Stuart“ in Scene mit den Debuts von Marie Pospischill als Maria und Rosa Hildebrandt als Elisabeth. Für Montag ist das erste Auftreten von Agnes Sorma angesetzt, und zwar spielt die Künstlerin das Lorle in dem Schauspiel „Dorf und Stadt“. Der Billetverkauf nimmt morgen Vormittag an der Kasse des Berliner Theaters seinen Anfang. . .

Im Lessing-Thegter ist unter Abänderung der früheren Repertoirebestimmungen für Sonntag eine Wiederholung von Hermann Sudermann s Schauspiel Heimath“ angesetzt worden, während morgen Robert Kohlrausch's Lustsplel ‚Menschen!“ wiederholt und am Sonn⸗ abend das Schauspiel „Das Recht zu liebenꝰ von Max Nordau gegeben wird. .

In der Sonnabend⸗ . des „Zigeunerbaron? im Friedrich ⸗Wilhelmstädtischen Theater nehmen Fräulein Collin, Fräulein Elise Schmidt und Herr Wellhof nach Ablauf ihres Urlaubs ihre Thätigkeit wieder auf. .

Die Eröffnung des Residenz-Theaters ist auf. Sonntag, den 27. d. M., angesetzt. Herr Director Lautenburg leitet persönlich die Proben zu Sardou's Sittenbild ‚Odette' und Max Halbe's Liebesdrama . Jugend“, das neueinstudirt die diesjährige Spielzeit ein⸗ leiten soll. Zusammen mit dem dreiactigen Stück wird ein deutsches Drama in einem Act als Novität in Scene gehen, nämlich Richard Skowronneck's Lebensbild „‚Verspielt“, ein ernstes Werk des begabten und durch sein Lustspiel „Palastrevolution“ schnell bekannt gewordenen Autors.

Im Residenz-⸗-Theater beginnt der Vorverkauf zur Sonn tagsvorstellung bereits morgen in den gewöhnlichen Kassenstunden.

Im Kroll'schen Theater singt morgen Signor Battistini als zweite Gastrolle den Renato in Verdi's „Maskenball“. Signora Nevada tritt am Sonnabend als Rosine im „Barbier von Sevilla“ zum vorletzten Male auf. Die Künstlerin wird an diesem Abend als Einlage unter anderen Mozart's „Wiegenlied“ zum Vortrag bringen.

Bie Novität, mit der Director Richard Schultz am 31. August das Central Theater wiedereröffnet, ist, wie schon erwähnt, von Jean Kren und hat den Titel Berliner Vollblut“. Die Musik dazu hat Kapellmeister Julius Einödshofer geschrieben, der auch die Leitung des Orchesters übernommen hat.

Mannigfaltiges.

Im Städtischen Allgemeinen Krankenhause im . sind im Verwaltungsjahre 1892/93 902 Kranke ehandelt worden. Es sind nämlich zu dem am 31. März 1892 ver⸗ bliebenen Bestande von 611 Personen aufgenommen worden 9291 Per- sonen. Im Laufe des Jahres sind von den 9902 Kranken entlassen worden 7ö6h, gestorben sind 1383, sodaß Ende März 1893 ein Be-

In Süd⸗ In Westdeutschland Anfang 6 Uhr.

Deutsche Seewarte. burg. Vorher, zum 1. Male:

Gelmullet.. I.762 heiter

Aberdeen. 756 WN bedeckt Christiansund Kopenhagen. 757 Stockholm. 7564 aranda .

t Petersburg 756 Moskau... 758

Cork, Queens;

. Cherbourg. 767 ö 646.

. 7y3v899 Hamburg.. 758

winemünde 758 Neufahrwasser 769 760 766 761 764 763

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Regen!)

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1) Dunst. Y Nachts Gewitter, Regen. 3) Nachts Regen. 9 Nachm. Gewitter. ) Nachts Regen. ) Nachts Regen.

Uebersicht der Witterung.

West⸗Europa ausgebildet und bewirkt in Wechsel⸗ wirkung mit der über Nord⸗Europa liegenden umfangreichen Depression in Central ⸗Europa mäßige mere, , . westlicher und südwestlicher Rich⸗ 3 Aeten nach tung. Die

genommen, wobei die Temperatur gesunken ist und! 74 Uhr.

nd geöffnet.

helter Theater ⸗Anzeigen.

heiter Berliner Theater. bedeckk 25 Uhr: Eröffnungs Vorstellung. Minna von Barnhelm. Abends 7 Uhr: Maria Stuart. bedeckt ? Montag: Dorf und Stadt.

Dienstag: Minna von Barnhelm.

Lessing ·˖ Theater.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.

einem Lustspiele der Herren Theaulon 166 ; . und d'Artois] von F. Zell und Richard Gene. 756 Musik von Richard Gene. Regie; Herr Unger. Bildern. 759 SW Dirigent: Herr Kapellmeister Kroner. Anfang 74 Uhr. Im i nnn . ; gie. ee . cert, ausgeführt von der Berliner Concert-Kapelle, Sypecialitäten en Nanges. unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, 9 q , e. 8 und dem Orchester des Friedrich ⸗Wilhelmstädtischen Theaters, unter Leitung des Concertmeisters Herrn Stiemer. Auftreten der Wiener Duettisten Rosa und Rudolf Riedel, der Liedersängerin Kafsai . 3 krüh * 5 Aranka, der Soubrette Thiedemann und der Concert. Anftreten von Speeialitäten ersten Früh Regen. sachsßschen. Gesangshumorisfen?' Zocher. Anfang Ranges. Das Fest der Handwerker, Posse 6 U mit Gesang, auf der Sommerbühne dargestellt von

ö. ; Um 10 Uhr: Die Fontaine lumimense. Mitgliedern des Schauspielpersonals. Anfang 5 Uhr. Bertin

1 1 7 f In Berlin nirgends sonst zu sehen. Eleltrische Gin Hochdruck über 6. m, bat i iert llumination. Sämmtliche Sehenswürdigkeiten

fang 73 Uhr. Sonntag: Nachmittags

Kroll's Theater.

bier von Sevi lla. Freitag: Menschen! An⸗ w,

wolkig Sonnabend: Das Recht, zu lieben. Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Sonntag: Heimath. Gro

Victoria · Theater.

ussta nfang 7 Uhr

Militãr ⸗Doypel Concert.

flammen.

Sonnabend: Der Zigennerbaron. Operette in Saison: Freitag, 1. September. einer Frzählung M. Jokal'z von J. Die Gondoliere. Operette von Sullivan.

ewölkung hat in Norddeutschland zu. Schnitzer. Musik von Johann Strauß. Anfang Hierauf: Columbia. Ballet.

Im prachtvollen Park: Gr. Doppel Concert. , m en nell gi warme, vorwiegend Auftreten erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler. 0. Mal?? Gosdlotte. Hesangspoffe in 3 Äeten ist vielfach Regen gefallen, am meisten 13 mm in Begleitung eines Gewitters auf Sylt, auch Karls⸗ ruhe und Bamberg hatten Gewitter, aber ohne burg. Eröffnungs⸗Vorstellung. Sonntag: Neu ein⸗ studirt: Jugend. Liebesdrama in 3 Acten von

Max Halbe. In Seene gesetzt von Sigmund Lauten⸗ Verspielt. Der

letzte Act eines Dramas von Richard Skowronneck. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. An⸗

Freitag:

Sgr. Mattia Battistini. Ein Maskenball. (Re⸗

nako: Sgr. Battistini) Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Vorletztes Gastspiel der Sgra. Nevada.

Montag: Vorletztes Gastspiel des Kgl. preußischen Kammersaͤngers Herrn Heinrich Ernst. Der Prophet. Verlobt: Frl. Susanna Koch mit Hrn. Predigt⸗

zes Concert im Sommer-⸗Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 54 Uhr.

? ö Belle ⸗Alliancestraße 7 / 8. Freitag: Nanon. Komische Qper in 3 Acten ö Zum 101. Male mit vollständig neuer Aus⸗ ät

attung: Fran Venus. Modernes Märchen (großes kn, . mit Gesang und Ballet in 12 J

m KBelle⸗ ANiliance · Garten: Auftreten von Anfang 5. Uhr.

Brillante Illnmination durch 25 000 Gas.

Sonnabend: Fran Venus. Anfang 79 Uhr. Im Garten: Italienische Nacht.

stand von 654 Kranken verblieb. Die Zahl der Aufnahmen (9291) ist die höchste seit Bestehen der Anstalt und übertrifft diejenige für 1889/90 (9118) um 173.

Die Eröffnung der allgemein en Pferde und Thierschutz⸗ Ausstellung findet nunmehr Sonnabend, den 2. September, Vormittags 19 Uhr, im großen Saale der Actien Brauerei Friedrichs⸗ hain statt. Im Laufe des Vormittags soll eine Concurrenz um ver⸗ schiedene Ehrenpreise und um 11 Uhr die Prämiirung stattfinden. Neu angemeldet sind das Modell einer Vorrichtung zum y, der Schlachtthierr zum Zwecke des Schächtens, eine Schutzvorrichtung für Ziehhunde und Pferde, um solche gegen die Einflüsse der Witterung zu schützen, eine Vorrichtung zum schnellen Ausspannen der Zugthiere und ein Massir⸗Instrument zur Behand⸗ lung kolikkranker Pferde. Auch eine infectionssichere Stallausführung aus comprimirtem Cementbeton nebst Krippenanlage, . und Gewölbe wird auf dem Ausstellungsterrain hergestellt. An den Nachmittagen aller Ausstellungstage findet großes Concert statt. Am Eröffnungstage wird der Eintrittspreis 2 S, von 4 Uhr Nach mittags an 1 6, an allen anderen Tagen 50 3 betragen. Passe- partouts zu 3 berechtigen zum Eintritt an allen Tagen. An zwei Stunden des Tages finden Prüfungen und Demonstrationen statt. Alles Nähere ist im Bureau des Deutschen Pferdeschutz-Vereins, Berlin C., Alexanderstraße 31, zu erfahren.

Einer der ältesten Bürger Berlins, der Schuhmachermeister Pie n sen., der sich bei seinem Sohn, Saarbrückerstraße 12, in Pflege befindet, begeht, wie die ‚Voss. Ztg. mittheilt, am 28. August d. J. seinen 100. Geburtstag. Sein Bürgerbrief datirt vom 5. Dezember 1821, er ist also bald 72 Jahre Bürger von Berlin. Die Verhältnisse des Jubilars sind ungünstige.

Rosenheim. Aus Rosenheim in Bayern vom 22. August meldet ein Telegramm des „W. T. B.“, daß der Regierungs⸗Rath Kähler aus Berlin dort in einem Dickicht verhungert , worden ist. Wie die ‚Nat. Ztg. erfährt, wurde Regierungs, Rath Kähler, welcher bei der Provinzial-Steuerdirection in Berlin ange⸗ stellt war, schon seit vier Wochen vermißt. Der etwa 38 Jahr alte Beamte zeigte seit einiger Zeit eine tiefe Melancholie. Eine Urlaubs⸗ reise, die er am 1. Juli mit seiner Gattin nach Oberbayern antrat, sollte ihm Heilung bringen. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. der Unglückliche wußte in Rosenheim die Aufmerksamkeit seiner Frau zu täuschen und verschwand plötzlich spurlos. Alle Nachforschungen waren vergeblich. Seine Frau setzte deshalb vor vierzehn Tagen eine Belohnung von 300 S für den Nachweis aus, wo der Verschwundene zu finden sei, ob todt oder lebend. Demzufolge wurde der Inn bei Rosenheim wiederholt abgefischt, aber ebenfalls ohne Ergebniß. Nun⸗ mehr endlich bringt obige Nachricht die Lösung des Räthsels. Der Unglückliche, dessen 6 sich allmählich umnachtet hatte, sodaß er augenscheinlich an Verfolgungswahn litt, hat sich wahrscheinlich in den Wald geflüchtet, in dessen verborgenstem Winkel er dann frei⸗ willig den Hungertod erlitt.

Halifax, N. S., 22. August. Ein furchtbarer Orkan suchte gestern Abend die an der See i , n Provinzen von Britisch⸗Nord⸗ amerika heim. In Halifax selbst ging einem Telegramm des . R. B.“ zufolge ein Schiff im Dock unter, Bäume wurden entwurzelt und Telegraphenpfähle umgerissen. Die telegraphische Verbindung mit der Außenwelt war heute Nacht abgeschnitten. Die Obstbäume und das Getreide sind stark beschädigt, auch sind viele Schiffsunfälle zu verzeichnen. An der Pieton-⸗Zweigbahn der Intercolonialen Eisen⸗ bahn ereignete sich ein Erdrutsch.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Schwerin i. Meckl., 24. August. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser traf um 101½ Uhr Vormittags hier ein, wurde am Bahnhof von den hier anwesenden Fürstlich⸗ keiten empfangen und begab Sich alsdann nach dem Großherzog⸗ lichen Schlosse, wo Seine Majestät in den Königszimmern Wohnung nimmt.

Gotha, 24. August. (W. T. B.) Der gemeinschaft⸗ lich e . tritt bereits morgen hier zusammen. Pro⸗ fessor Kugel⸗Gotha nahm die Todtenmaske des verstorbenen Herzogs. Gestern Mittag erschien auch Gustav Freytag am Sarge des Herzogs.

von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens.

Residenz ˖ Theater. Direction: Sigmund Lauten · In Scene gesezt pon Adolph Ernst. Anfang 7i Uhr.

Sonnabend: Goldlotte. ae Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. Wwe

Central - Theater. Direction: Richard Schultz. Alte Jacobstraße Nr. 30. Donnerstag, 31. August: Eröffnungs⸗Vor⸗

Montag und folgende Tage: Dieselbe Vorstellung. feen ung Der Billet⸗Verkauf beginnt am Montag 8 ag

an der eskasse des Theaters und im Invaliden⸗

Gastspiel des dank, Markgrafenstraße 51a.

Familien ⸗Nachrichten.

amts⸗Candidaten Robert Waldow (Seebad Westerplatte)ꝰ). Frl. Johanna Barthold mit Hrn. Pastor Brandt (Bad Kösen Baceum, Pro⸗ vinz Hannover). mit Hrn. Referendar Erich Bernhard von Buggen⸗ hagen Braunschweig . Lüneburg) .

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Ludwig von Storch (Neu Stuer). Hrn. Hauptmann g. D. Max don Landwüst (Nerseburg. Hrn, Regierungs⸗ Assesso r von Steinau, Steinrück (Danzig) Wk ö Hrn. Prem. Lieut. von Stocken Berlin).

Gestorben: Frl. Mimi von Selchow (Berlin). Hr. Major Egmont von Koß (Köslin). DI. Oberst-Lieut. Pauline Freifrau Spiegel von und zu Peckelsheim, geb. Freiin Schenck zu Schweins berg (Rinteln).

Do pyel⸗

Redacteur: Dr. H. Klee, Director.

Verlag der Expedition (Scholy.

Theater Unter den Linden. Beginn der Druck der Nerddeutschen Buchdruckerei und Verlaltz⸗

Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Drei Beilagen einschließlich Börsen⸗Beilage).

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Adolph Exrnst Theater. Freitag: Zum

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. E r fte Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Stants⸗Anzeiger.

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fentlicher Anzeiger.

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10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1893.

I) Untersuchungs⸗Sachen. 30824 Steckbrief.

Gegen den Geschäftsreisenden Ernst Pick, geboren den 3. Juni 1870 zu Forst N.⸗L., zuletzt in Groß⸗ Strehlitz, welcher sich verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Walden— burg i. Schl. vom 8. Juli 1893 wegen Wander⸗ gewerbesteuer⸗Contravention erkannte Geldstrafe von noch 56ß „M eingezogen, event. die substituirte Haftstrafe von? Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, den- selben im Betretungsfalle, wenn er sich nicht über Zahlung obiger Geldstrafe ausweisen sollte, zur Ver— büßung der substituirten Haftstrafe von 7 Tagen an das nächste Königliche Amtsgericht abzuliefern, welches um Strafvollstreckong und Nachricht zu den Acten fehr Pick H. 101592 wir hiermit ergebenst er⸗ uchen.

Waldenburg i. Schl., den 11. August 1893. Königliches Amtsgericht.

30822 Oeffentliche Ladung.

Nachbenannte Personen:

1) der Militärpflichtige Wilhelm Mathias Vogt aus Wien, geboren daselbst am 25. Dezember 1876, Sohn des zuletzt in Biberteich (Rabz. Frank— furt a. O.) aufhaltsam gewesenen Wilhelm Vogt, jetziger Aufenthaltsort unbekannt,

2 der Militärpflichtige Alexander Peter Theodor Philipp aus Nieklan bei Bzin in russisch Polen, geboren am 29. April 1870 zu Kawenczvk in Ruß⸗— land, Sohn des nach Throem (Kreis Ratibor) zu⸗ ständigen preußischen Staatsangehörigen Theodor Philipp, jetziger Aufenthaltsort unbekannt,

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militär— pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben Vergehen gegen 5 1401 Strafgesetzbuchs —. Dieselben werden auf den 2E. Oktober 1893, Vormittags 1A Uhr, vor die erste Strafkammer des Königlichen Land— gerichts zu Ratibor im ersten Stock des Land—⸗ gerichtsgebaudes Zimmer Nr. 31 Zwinger⸗ straße geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten und es werden die Angeklagten auf Grund der nach 5 472 der Strafprozeßordnung von dem Civilvorsitzenden der Ersatzcommission zu Ratibor über die der Anklage zu, Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Er— klärungen verurtheilt werden. IIb. M. 44/93.

Ratibor, den 10. August 1893.

Der Erste Staatsanwalt.

30840

I) den Carl Wilhelm —ᷓ, Rose, geboren am 22. November 1869 zu Delliehausen, Kreis Uslar, zuletzt in Hannover aufhaltsam,

25 Facko Antonius Hinrikus Helmke, geboren am 14. November 1870 zu Papenburg, Kreis Aschendorf, zuletzt in Hannover aufhaltsam,

3] Sander, geboren am 23. März 1869 zu Döhren, Landkreis Hannover, zuletzt daselbst auf— haltsam,

4) Hermann Johann Wilhelm Weiß, geboren am 24. Mai 1869 zu Misburg, Landkreis Hannover, zu⸗ letzt daselbst aufhaltsam,

5) Carl Heinrich Wilhelm Baxmann, geboren am 14. Mai 1870 zu Bothfeld, Landkreis Hannover, zuletzt daselbst aufhaltsam,

6) Carl Wilhelm Bernhard Baumgarten, ge⸗ boren am 23. Oktober 1870 zu Müllingen, Landkreis Hannover, zuletzt daselbst aufhaltsam,

7 Georg Heinrich Bernhard Weber, geboren am 5. Juni 1876 zu Stöcken, Landkreis Hannover, zu⸗ letzt daselbst aufhaltsam,

8) Carl Friedrich Heinrich Ernst Baxmann, geboren am 10. Dezember 1871 zu Bothfeld, Land⸗ kreis Hannover, zuletzt daselbst aufhaltsam,

M Erich Simon Weber, geboren am 13. No⸗ vember 1871 zu Stöcken, Landkreis Hannover, zuletzt daselbst aufhaltsam,

10 Christian Friedrich August Schaper, geboren am 2. August 1872 zu Laatzen, Landkreis Hannover, zuletzt daselbst aufhaltsam, .

11) Conrad Hermann Timpe, geboren am 23. Juni 1872 zu Wülfel, Landkreis Hannover, zuletzt daselbst

aufhaltsam,

12) Johannes Max Hoffmann, geboren am 24. April 1870 zu Weißenfels, Kreis Weißenfels, zuletzt in Hannover aufhaltsam,

13) Christoph Degenhardt, geboren am 15. Ok⸗ tober 1871 zu Marth, Kreis Heiligenstadt, zuletzt in Hannover aufhaltsam, ö

14) Ferdinand Christian Heinrich Albrecht Arne⸗ mann, geboren am 5. Januar 1879 zu Hollenstedt, Kreis Einbeck, zuletzt in Linden aufhaltsam,

16) Friedrich Wilhelm Hermann Simmack, ge— boren am 30. Januar 1870 zu Kulm, Kreis Sorau, zuletzt in Holtensen, Kreis Linden, aufhaltsam,

2c. Xe. 2c.

Zugleich wird nach 5 326 der Straf,Prozeß⸗ ordnung das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen der Beschuldigten mit Beschlag belegt. Dannover, den 12. August 1893.

Königliches Landgericht. Ferien⸗Strafkammer IIa.

(gez) v. d. Fr Neubypurg. Dr. Görck.

Für richtigen Auszug: . (LS. Noltem eier, Staatsanwaltschafts. Secretär.

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft hier wird gemäß 8* 480, 325. 326 der Strafprozeß ordnung daz im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen der Angeschuldigten:

1) des Wilhelm Mathias Vogt aus Wien, ge⸗ boren daselbst am 25. Dezember 1870, 2) des Alexander Peter Theodor Philipp aus Niellan (Russisch. Polen), geboren am 29. April 1879 zu Kawenczyk (Rußland), soweit dasselbe zur Deckung der sie möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens erforderlich ist, mit Beschlag belegt. IIb. M. 44/93. . Ratibor, den 5. August 1893. Königliches Landgericht. JI. Ferienkammer.

a n ,

und dergl.

309855 Zwangsversteigerung.

Das im Grundbuch von den Umgebungen Band 86 Blatt, Nr. 43578 auf den Namen des Malers Friedrich Fechner und des verstorbenen Malers Otto— mar Baecker zu gleichen Rechten und Antheilen ein— getragene, zu Berlin, Hallesches Ufer Nr. 5j. belegene Grundstück soll auf Antrag des Malers Friedrich Fechner zu Berlin zum Zwecke der Auseinandersetzung unter den Miteigenthümern am 9. November 189, Vormittags LO Uhr, vor dem unterzeichneten Ge— richte, an Gerichtestelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück ist 6 a 52 m groß und mit 13100 ½½. Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 9. Nonember 189:33, Nachmittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden. ;

Berlin, den 11. August 1893.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 87.

30856 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Louisenstadt Band 31 Blatt Vr. 1627 auf den Namen des Kaufmanns Eugen Friedlaender zu Berlin eingetragene, hierselbst in der HYrin zenstrghe Nr. 87 belegene Grundstück am 6. No⸗ vember L893, Bormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, bersteigert werden. Das Grundstück ist mit 7860 6 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge—A richtsschreiberei, ebenda, i. D., Zimmer Nr. 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er— steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige k von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei, Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens , widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. November 1893, Nachmittags 127 Uhr, an . wie vorstehend bezeichnet, verkündet werden.

Berlin, den 16. August 1893.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 87.

30854

In Sachen des Kaufmanns A. Dahlheim in Hannover und Cons., Kläger, gegen den Großköther Heinrich Gundelach zu Delligsen, Beklagten, wegen Wechselforderung, wird der auf den 25. d. M., Morgens 11 Uhr, anberaumte Zwangsversteige⸗ rungstermin damit aufgehoben.

Greene, den 22. August 1893.

Herzogliches Amtsgericht. (Unterschrift.)

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30868]

Das K. Amtsgericht München J., Abth. A. für Civ. Sachen hat unterm 16. d. M. in Sachen Muckenthaler und Bayr. Hyp. und Wechselbank gegen Schenk, Johann, Schreinermeister, wegen Subh. des Anwesens Pl. Nr. 2671,10 und 15 auf Antrag des Rechtsanw. Anton Oppenheimer als Vertreters des Betheiligten Josef Muckenthaler, Baumeister, hier, in Anwendung des Art. 97 Subh.⸗O. Vertheilungs⸗ termin auf ,,, den 26. September 1893, Vorm. 11 Uhr, TeBimmer Nr. 261. anberaumt.

Demnach werden aufgefordert:

1) die Gläubiger, binnen zwei Wochen bei Meidung der hi eri fehlen, bei Aufstellung

des Vertheilungsplanes unter Vorlage der Beweis⸗

urkunden oder unter Bezugnahme auf die bei den

Acten befindlichen Beweismittel ihre Ansprüche mit Angabe des Betrages in Haupt⸗ und Nebensache, des Grundes der Forderung sowie des beanspruchten Ranges hierorts anzumelden;

2) die Gläubiger und der Schuldner, in dem Vertheilungstermine zur Erklärung über den Ver—⸗ theilungsplan, die darin eingestellten Ansprüche sowie zur Ausführung der Vertheilung zu erscheinen, widrigenfalls angenommen würde, daß der Nicht— erscheinende mit dem aufgestellten oder im Termine berichtigten Vertheilungsplan sowie mit dessen Aus⸗ führung einverstanden sei.

Die erfolgten Anmeldungen sowie der Entwurf des Vertheilungsplans liegen während der letzten Woche vor dem Vertheilungstermine auf der Ge— richtsschreiberei zur Einsicht auf.

Dies wird den Betheiligten, Max Wagen⸗ sonner, Maurerpolier, Franz Seraph Reiser, Privatier, früher Schönfärbemeister hier, und dem Schreinermeister Johann Schenk, sämmtlich derzeit unbekannten Aufenthalts, im Wege der öffentlichen Zustellung bekannt gegeben.

München, 21. August 1893.

Der Kgl. Gerichtsschreiber: (L. S.) Störrlein.

30853

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des der Schlosserwittwe Schultze und dem Schlosser Schultze gehörigen Hausgrundstücks Färberstr. Nr. 148 hier, wird zur Abnahme der Rechnung des Se⸗ questers, zur Erklärung über den Theilungsplan und zur Vornahme der Vertheilung Termin bestimmt auf den 5. September 189, Vorm. 10 Uhr. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden eine Woche vor dem Termin auf der Gerichts⸗ schreiberei zur Einsicht der Betheiligten niedergelegt werden. Die Vergütung des Sequesters ist auf 30 M. festgesetzt worden.

Gadebnsch, den 21. August 1893.

Der Amtsrichter: Schroeder.

69912 Aufgebot.

Der Schuhmachermeister Philipp Stohr in Mainz hat das Aufgebot der drei 0 igen Prioritäts⸗Obli⸗ gationen der Hess. Ludwigseisenbahngesellschaft in Mainz über je 200 Thlr. oder 600 S6 vom Jahre 1869 Nr. 29 545, 29 547 und vom Jahre 1874 Nr. 15 135 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Mai 1898, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 23, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Mainz, den 1. Februar 1893.

Großherzogliches Amtsgericht. l, 8) (gez. . Hoh feld. Veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber: i. V.: Schubert. 70736 Aufgebot.

Die Hebamme Wittwe Sophie Liebig in Mar⸗ kirch, vertreten durch die Rechtsanwälte Dr. Rein⸗ hard und Burg in Straßburg, hat das Aufgebot des 40,9 Pfandbriefes Nr. 001406 Serie II. Litt. A. der Actiengesellschaft für Boden⸗ und Communal⸗ credit in Elsaß⸗Lothringen mit dem Sitze in Straß⸗ burg, lautend über 590 „S, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Oktober 1897, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte in dem Sitzungs⸗ saale für Civilsachen anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur⸗ kunde erfolgen wird.

Strasiburg, den 20. Februar 1893.

Kaiserliches Amtsgericht. 30886

Das auf Antrag des Herrn Theodor Braun in Mulda behufs Kraftlogerklärung des ihm abhanden gekommenen 4 igen Pfandbriefs des Erbländischen ritterschaftlichen Creditvereins im Königreich Sachsen Ser. Vb. Jitt. G. Nr. 360902 über 75 M6. 25 Thlr. eingeleitete Aufgebotsverfahren wird nach Rücknahme des Antrags hiermit wieder eingestellt und wird die unter dem 351. Juli 1893 erlassene vorläufige Bekanntmachung wieder aufgehoben.

Leipzig, am 12. August 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. Steinberger.

28743 Aufgebot.

Der Auszügler Gottlieb ö zu Rutzkau hat das Aufgebot des bei dem Brande zu Rutzkau in der Nacht vom 4. zum 5. November 1887 angeblich verbrannten Quittungsbuchs der Niederlausitzer Neben sparkasse zu Kalau Titt. H. Nr. 7075, welches auf den Namen der Auszüglerin Christiane Kniep, geb. Freschke, zu Lindthal lautete, und welches im August 1880 einen Bestand von 47 M 46 3 nachgewiesen, beantragt. Der Inhaber des Quittungsbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem vor dem unterzeich⸗ neten Gericht auf den 4. Mai 1894, Vorm. 10 Uhr, anberaumten Termin das Quittungsbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

sKtalau, den 31. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht.

6483 Aufgebot. Im Hypothekenbuche für Winhöring Bd. I. S. 189 u. ff. sind auf dem Anwesen der Bauers⸗

eheleute Johann und Maria Heindlmaier von

Enhofen die nachstehend bezeichnelen zwei Forderungen eingetragen:

a. 10 Fl. Erbtheil der Anna Sighart, Zimmer⸗ meisterstochter von Altmühldorf, laut Eintrags v. 12 Jänner 1824;

b. 171 Fl. Darlehensrest des Mathias Schachner, illeg. der Anna Haring von Winhöring, laut Eintrags vom 22. März 1851. 3. m.

Nachdem die Besitzer des Anwesens die Einleitung des Amortisationsverfahrens beantragt haben, werden hiermit

J. diejenigen, welche auf obige Forderungen ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung innerhalb sechs Monaten unter dem Rechtsnachtheile auf⸗ gefordert, daß im Falle der Unterlassung der An⸗ meldung die Forderungen für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würden, und wird

II. als Aufgebotstermin Samstag, der 18. No⸗ vember L883, Vormittags 9 Uhr, im dies⸗ gerichtlichen Sitzungssaale bestimmt.

Altötting, den 1. April 1893.

K. Amtsgericht. gez. Achtinger. Zur Beglaubigung:

Altötting, den 6. April 1893.

Der K. Secretär: (L. S.) Koeppl.

30857] Aufgebot.

Der Rechtsanwalt Driever in Ahaus hat auf Grund einer ihm von der Firma M. van Delden et Comp. in Gronau ertheilten Vollmacht namens derselben das Aufgebot der in der Steuergemeinde Gronau belegenen Parzellen Flur 21 Nr. 591/659 Schnorsweide, Graben, groß 10 Qu.⸗Meter, Flur 21 Nr. 592 / 99 Schnorsweide, Graben, groß 7 Qu.⸗Meter, und Flur 21 Nr. 593/59 Schnorsweide, Graben, groß 97 Qu.⸗Meter, beantragt. Alle Eigenthums⸗ prätendenten werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf diese Grundstücke spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den 20. Dezember 18934, Morgens 9 Uhr, anberaumten Termine anzumelden und zwar unter der Verwarnung, daß im Falle nicht erfolgender Anmeldung und Bescheinigun des vermeintlichen Widerspruchsrechts der . aller Eigenthumsprätendenten und die Eintragung des Besitztitels für die genannte Firma erfolgen werde.

Ahaus, den 8. Juni 1893. Königliches Amtsgericht.

30894 Bekanntmachung.

Das K. Landgericht Frankenthal Civilkammer hat auf Gesuch von Friedrich Kück II, Winzer in Ungstein, und Genossen, durch Beschluß vom 22. April 1893 die Gesuchsteller zum Beweise durch Zeugen darüber zugelassen: ‚daß der im Jahre 1837 in Ungstein geborene und daselbst wohnhaft gewesene Jacob Kück III. im November 1879 sich nach Amerika entfernt hat und nicht mehr von dort zurückgekehrt ist, sowie, daß seitdem und mindestens seit mehr als 10 Jahren keine Nachricht mehr von ihm eingegangen ist. Mit Vernehmung der Zeugen ist. der K. Landgerichts Rath Wildt beauftragt. Dieses wird gesetzlicher Bestimmung gemäß hiemit veröffentlicht.

Frankenthal, den 22. August 1893.

Der K. J. Staatsanwalt: Baum.

30724 Bekanntmachung.

Durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Gerichts vom 8. d. Mts. ist das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Halle a. S. Nr. 48 2831 über 40 , auf Klara Kaiser lautend, für kraftlos erklärt worden.

Halle a. S., den 15. August 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.

30723 Im Namen des Königs! Verkündet am 17. August 1893. Brendel, Referendar, als Gerichtsschreiber.

Auf den Antrag der Wittwe Henriette Kaerger, geb. Grasse, als Eigenthümerin des Grundstücks Nr. 31 Freystadt, erkennt das Königliche Amtsgericht 1 .. ö durch den Amtsgerichts⸗Rath Scheibel ür Recht:

1 Das Hypotheken- Instrument vom 6. Januar 1812 über 209 Thlr. Darlehn für die verehelichte Bäcker Deckardt, Anna Dorothea, geb. Schäfer, in Sagan auf dem Grundstück Nr. 31 Freystadt Ab- theilung III. Nr. 9 wird für kraftlos erklärt.

2) Die Kosten des Aufgebotsverfahrens trägt die Antragstellerin.

Von Rechts Wegen.

139598] Im Namen des Königs!

Auf, den Antrag der Wittwe des Gastwirths Eduard Jentzsch, Henriette, geb. Blüher, zu Loßwi erkennt das Königliche Amtsgericht zu Torgau fur Recht: Die Hypothekenurkunde über 3000 Thaler rückständige Kaufgelder für Caroline Helene, Franz Reinhardt und Emil Paul Jeßner zu Loßwig, jetzt noch gültig über 1000 Thaler oder 000 M für t verehelichte Schankwirth Jentzsch, Wilhelmine Hen⸗ riette, geb. Blüher, zu Loßwig, , aus der

12. Ja 18 Schuldurkunde vom . am 8. Februar

1865 im Grundbuche von Loßwig Band J. Fol. 91 in Abtheil. III. Nr. 8, iel, 1 der Aiief· igun

12. Januar

des Kaufvertrags vom 5 1865 nebst Hypo⸗

thekenbuchtauszug vom 8. Februar 1865, wird

kraftlos erklärt und fallen die Kosten des a r ce

verfahrens der Antragstellerin zur Last. . Torgau, den 12. Wendt 1893.

Ftönigliche Umtsgericht.

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