Victoria⸗Theater.
Vorgestern Abend gelangte das Ausstattungsstück Frau Venus“ vor vollbesetztem Hause zur hundertsten Aufführung. Der Vorraum die für sich allein ̃ größten Antheil an diesen duftigen Zeichen der Verehrung erhielt in gerechter Würdigung ihrer Ver— dienste um das Stück Frau Director Lita schy⸗Heese, welche un—⸗ ermüdlich an jedem Abend die anstrengende wenn auch dankbare Titel⸗ Reiche Ovationen wurden aber auch ; errn Emil Litaschy, ferner dem Componisten der melodiösen Musik Herrn Raida und dem Balletmeister Herrn Severini, Darsteller waren
einer Blumenausstellung,
des Theaters glich Den
schon sehenswerth war.
rolle mit Erfolg gegeben hat. dem Director ö
begleitet von Lorbeerkränzen ꝛc., zu theil. Alle 6 bemüht, die J zu einer besonders machen und zu zeigen, daß die Aufführung trotz der
Herr Cassmann gab den Naturforscher Pr. von fünfhundert Aufführungen kannten gemüthlichen und auch hier bei Beifall.
humorvollen Weise
ders hervor. Die
dem Festballet, der von vier Damen getanzte magische
In den Königlichen Theatern beginnen die Vorstellungen Zur Aufführung kommen:
Der Freischütz“, „Lohengrin“, Sonntag „Die Zauberflöte; im Neuen Theater: . J. September: „Iphigenie auf Tauris“, Sonnabend „Hans
am 1. nächsten Monats. hause: am Freitag, 1. September:
ange“, Sonntag „Wohlthätige Frauen“,
Das Deutsche Theater eröffnet seine diesjährige Spielzeit — bon Adolph LArronge — am nächsten Freitag, 1. September, mit dem erfolgreichsten Stück des letzten Winter, dem „Talisman“, in der bekannten bisherigen Besetzung. Am Sonnabend, 2. September, dem Sedantage, kommt Heinrich von Kleist's vaterländisches Schauspiel „Prinz Friedrich von Homburg“ mit Josef Kainz in der Titelrolle zur Aufführung. Für Sonntag, 3. September, ist ‚Der Compagnon“ angesetzt. Der Billetverkauf beginnt am Dienstag, 29. August. Die Kasse ist von 10— 11 Uhr
die letzte unter der Leitung
geöffnet.
Im Berliner Theater geht am morgigen Sonntag Nach⸗
mittag fowie am Dienstag „Minna von Barghelm“ mit Margarethe Abend dehutirt
Der Montag „Veilchenfresser ! mit Rhoden Agnes Sorma nimmt ihre künstlerische Wirksamkeit am Mittwoch wieder auf, und zwar in der Titelrolle von Kleist's Käthchen von Am Donnerstag spielt Marie Pospischill die Titelrolle in Schiller's „Jungfrau von Orleans“. Dieselbe Vorstellung in der gleichen Besetzung wird am nächsten Sonntag Nachmittag wiederholt.
diesmalige Novität in der Hoxar'schen earbeitung erstmalig in Scene; diese Aufführung des Werks, das
in der Titelrolle in Scene. Morgen
Maria Stuart.
Tondeur Marie n als eine iederholung des
Tondeur als Sophia und Marianne
Heilbronn“. Im Freitag, 1. September, geht als erste
, . Schauspiel „Der verarmte Edelmann“
von Agnes Sormg und Margarethe Tondeur in
Hauptrollen, Ludwig Stahl in der Titelrolle und den übrigen ersten
Schauspielkräften der Bühne dargestellt wird, bildet
erste Abonnements-Vorstellung. Für Sonnabend ist eine Aufführung
des „Kaufmann von Venedig“ angesetzt.
Als nächste Novität wird im Lessing-Theater vorbereitet: eine vieractige Komödie von Rudolph er bereits mit seinem aus dem militärischen „Der blaue Brief“ einen bemerkenswerthen
Stratz. Der Autor, wel Leben geschöpften Lustspie Erfolg errungen, hat auch in den Mittelpunkt seiner arbeit einen soldatischen Typus gestellt. Freitag angesetzt.
ontag:
Der Oberst von .
Sonnabend: ‚Heimath“, Sonntag; „Der Oberst von
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Concertpark neigt Morgen findet das letzte Sonntags⸗ Concert statt, dessen Programm neben den Gesangtvorträgen die inter—
sich die Saison ihrem Ende zu.
essantesten Nummern der Spielzeit darbietet.
Wetterbericht vom 26. August, 8 Uhr Morgens.
rer e —
Stationen. Wind. Wetter.
Bar. auf 0 Gr
u. d. Meeressp
red. in Millim. Temperatur
I
Belmullet . 772 2 bedeckt Aberdeen. I68 7 2 wolkig Christiansund 761 J L wolkig Kopenhagen. 756 2 bedeckt Stockholm. 750 2 Regen aranda . 756 — 4 wolkig
t Petersburg 745 1 Regen Moskau... 747 l bedeckt
Cort, Queeng˖
72 Cherbourg. 770
66 7769 Hamburg H Swinemünde 758 Neufahrwasser Th Memel... 151
Paris 769 Münster . 1765 Karlzruhe.. 1768 Wiesbaden. 767 München.. 767 Chemnitz.. 764 Berlin.. 161 1 Breslau... 762
le d Aix. . 766
269 . 761
Regen halb bed. wolkig
3 wolkig wolkig wolkig wolkig Regen!) bedeckt halb bed. heiter wolkenlos heiter wolkig wolkig?) wolkig bedeckt?) heiter heiter bedeckt
& = en C T , Q s, — g R S e, e e oe r
O ONO
1 Gestern Nachm, Nachts Regen. ) Vorm.
Regen. I Nachm. Gewitter.
Uebersischt der Witterung.
Das barometrische Minimum, welches gestern östlich von Stockholm lag, ist. mit zunehmender . ostwärts über den Finischen Busen hinaus nach Rußland fortgeschritten, während eine Theil⸗ depression am Rigaischen Busen lagert, welche in
roßen Zahl der Wiederholungen nichts von ihrer ursprünglichen Frische verloren hat. Decorationen und Costüme strahlten in früherer Pracht; sämmtliche Damen waren geschmackvoll mit frischen ö geschmückt.
upp am alten Victoria⸗Theater be⸗
seinem hundertsten Auftreten den Als Miß Singleton, Vorsteherin eines Zukunftepensionats, und als Sultan Babur traten Fräulein Landgraf und Herr Hungar durch ihre unwiderstehlich komischen Leistungen noch beson⸗ im großen Festballet mit Accuratesse und Anmuth ausgeführten Tänze der Solotänzerinnen Fräulein, Rod⸗ mann, Caprano u. a. gefielen allgemein, ebenso wie die Einlage in
Die erste Vorstellung ist auf Im übrigen lautet der neue Wochenspielplan: „Die Orlentreise', Dienstag: „Das Recht zu Mittwoch: „Heimath“ (letztes Auftreten von Elise Sauer), Donners⸗
tag: ‚Das Recht zu lieben“ (letztes Auftreten von Georg Molenar),
Director Lautenbur eine Veränderung der
auf Mittwoch, den 30.
Der Wochenspielplan des morgen, Sonntag,
Titelpartie von Verdi's gastirt an diesem Abend theater in Frankfurt a. M.,
glanzvollen zu ) keit am Kroll'schen Theater
„Nachtwandlerin“.
in der Donnerstag verlegt werden.
und erntete
Zaubertanz.
im Opern⸗
Signora Nevada wird nach Sonnabend ö ;
Mitwirkung zugesagt hat.
Eigenartigste an dem
bringt Margarethe
als Valeska. Sitzplätze, während die
Garnisonkirche,
halten. . der Zions⸗ und der Dankeskirche.
für die neue Gemeinde zu dienen. den weiblichen
gleichzeitig die
verbreiten können.
, der Bewohner des Hauses um 1 Ühr 44 Minuten alarmirten
neuen Bühnen⸗ lieben“, Branitz“).
am hiesigen Bahnhof stürzte, Mauer ein; drei Maurer wurden
nordwestlichen und der kühlen Witterung über Nord⸗ deutschland verursacht. In Deutschland ist das Wetter Überall kühl, in den nördlichen und mittleren Gebietstheilen veränderlich mit häufigen. Regen⸗ schauern, im Süden meist heiter und trocken. An der ostdeutschen Küste sowie zu Magdeburg und Bresldu fanden Gewitter statt. In Frankreich herrscht vorwiegend heitere und trockene Witterung. Deutsche Seewarte.
J / // / Theater⸗Anzeigen.
NVentsches Theater. Freitag:
Vorstellung. Der Talisman.
Sonnabend: Prinz Friedrich von Homburg. Sonntag: Der Compagnon.
Eröffnungs⸗
BGerxliner Theater. Sonntag: Nachmittags
29 Uhr: Eröffnungs- Vorstellung. Minna von Barnhelm. (Marg. Tondeur.) Abends 77 Uhr: 1 Stuart. (Marie Pospischil, Rosa Hilde⸗ rand.
Montag: Der Veilchenfresser.
Dienstag: Minna von Barnhelm.
Lessing · Theater. Sonntag: Heimath. An⸗
fang 73 Uhr. Montag: Die Orientreise. Dienstag: Das Recht, zu lieben.
Friedrich Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 265.
Sonntag: Der Zigennerbaron. Dyperette in 3 Acten nach einer Erzählung M. Jokai's von J. Sh r Musik von Johann Strauß. Anfang
ö.
Im prachtvollen Park: Letztes Sonntags⸗Con⸗ cert in dieser Saison. Großes Doppel Con⸗ cert, ausgeführt von der Berliner Goncert, Kapelle, unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaterg, unter Leitung des Concertmeisters Herrn Stiemer. — Auftreten der Wiener Duettisten Rosa und Rudolf Riedel, der Liedersängerin Kassai Aranka, der Soubrette Thiedemann und der
hat im Einverständniß mit dem Verfasser
esetzung in Skowronnek's Drama „Verspielt für nöthig erachtet; aus diesem Grunde ist die Premisre dieses Werks d. M. verschoben und wird die morgige Er⸗ öffnungsvorstellung des Residenz- Theaters durch eine Aufführung von Dumas a lud nach der Hochzeit / eingeleitet. Kroll'schen Theaters eine nochmalige „Maskenball, mit Signor Battistini als Renato, des Künstlers findet alsdann am Mittwoch seine Fortsetzung in der „Rigoletto“; in der räulein Hedwig Schacko vom Stadt⸗
die von ihrer früheren Thätig—⸗ noch in . Signora Nevada verabschiedet sich am Dienstag als Amina in der Die auf Montag angesetzte Propheten“, mit Herrn Heinrich Ernst t wegen andauernder Krankheit der Frau Moran⸗Olden (Fides) auf Am Montag geht dafür „Der Frei⸗ schütz' in Scene. Am Freitag wird „Undine“ gegeben, gewohnten stellungen am Sonnabend und Sonntag sind noch unbestimmt.
Mit der bevorstehenden Eröffnung des Central⸗-Theaters, am 31. August, wird ein Personal in Thätigkeit treten, welches viele vor⸗ theilhaft bekannte Namen aufweist; zunächst Frau Josefine Dora und Fräulein Anna Pallas vom Hamburger Thalia⸗Theater, dann Frau Walther-Trost und die Herren Carl Meißner, ꝛ Theodor Müller, fämmtlich bewährte Kräfte aus dem früheren Wallner⸗Theater⸗Enfemble, ferner die Herren Bruno Bollmann, Max Walden, Robert Guthery, speciell für das komische Fach die Herren Fritz Helmerding und Adolf Lenau u. A
, nn, ihres Gastspiels im h
Kroll'schen Theater einem ehrenvollen Rufe na woselbst sie zu dem am 9. September stattfindenden Fest⸗Concert ihre
Mannigfaltiges.
Der Betrieb sämmtlicher Städtischen Fluß⸗Badeanstalten ist, nachdem das Königliche Polizei⸗Präsidium übrigen Flußbade⸗Anstalten aus Anlaß der hierselbst eingetretenen Erkrankungen an Cholera angemeldet hat, heute eingestellt worden.
Die Emmauskirche am Lausitzer Platz, deren Einweihung am morgigen Sonntag bevorsteht, ist nach der Deutschen Bauztg.“ unter den Kirchenbauten der deutschen Reichshauptstadt das geräumigste Gotteshaus, da sie die größte Zahl von ,. enthält.
Bauwerk ist die Aufstellung der Kanzel im Mittelpunkte des inneren Achtecks, also Der Fassungsraum der Kirche beträgt für das für jede der beiden Emporen rund, 700, im größte bisherige Kirche Berlins, deren nur 2360 enthält und der neue Dom 1960, die Kaiser Wilhelms⸗Gedächtnißkirche 1380 Plätze darbieten werden. Die Kosten des Baues werden sich innerhalb des Betrages von 530 000 Architekt der Kirche ist Baurath August Orth, der Erbauer Das Siegel der Emmauskirche ist im Auftrage Ihrer Majestät der Kaiserin von R. Otto, Unter den Linden 40, angefertigt worden, um als Geschenk
Sieben Menschenleben schwebten bei einem Brande, der heute Nacht das Grundstück Neue Friedrichstraße Nr. 83 heimsuchte, in schwerer Gefahr. Im Erdgeschoß des laden, in dem Feuer ausgekommen war, welches sich unbemerkt hatte Als man endlich kurz nach 153 Uhr die Gefahr ent⸗ deckte, hatten die Flammen bereits die hölzerne Treppe ergriffen. Die
zwei Leitergänge angelegt; außerdem drangen über das Dach des Neben⸗ hauses die Mannschaften in die gefährdeten Wohnungen ein und brachten aus dem zweiten Stock die Wittwe Klagatter mit ihrer Tochter, den Postsecretär Borchert und den Kaufmann Leß, sowie aus dem dritten Stock die Frau Storch mit ihren beiden Kindern in Sicherheit. Zur Ablöschung des Brandes mußten zwei Rohre in Thätigkeit treten. Osterode (Ostpr.), 26. August. Hei dem Bau einer Schmiede wie.
inzwischen ihren Verletzungen erlegen.
bringt Wiederholung von Verdj's
artie der Gilda
bester Erinnerung i
Aufführung des
in der Titelpartie, muß
Die Vor⸗
Georg Worlitzsch und
prügelte ihn.
Baden⸗Baden folgen,
Rom, 26.
die Schließung der löschen.
Das früh von inmitten der Gemeinde. Erdgeschoß 1200, anzen also 2600
schwer
aufgeklärt.
dem Hofgraveur suchte,
i heimsug zerrissen worden. Hauses befindet sich ein Cigarren⸗
geschlagen.
Schwerin i. Meckl. 25. August. zu Dömitz fand dem W. T. B. zufolge eine Explosion statt, in Folge deren vier Arbeiter getödtet wurden.
Prag, 25. August. In dem Prozeß gegen die Personen, welche am 18. Juni in der Nähe der Wolschaner Friedhöfe Ausschrei—⸗ tungen begangen hatten, bei denen mehrere Polizeimannschaften ver⸗ wundet worden waren, wurden, dem „W. T. B.“ zufolge, 7 Angeklagte zu Freiheitsstrafen von 7 Tagen bis zu 16 Monaten verurtheilt. Acht Angeklagte wurden freigesprochen.
London, 25. August. In den Wandelgängen des Unter⸗ haufes kam es, wie dem . W. T. B.“ berichtet wird heute zu einem Streit zwischen dem Abgeordneten Swift Mae Neill und Harry Furniß, dem Caricaturen-Zeichner, des „Punch“, wegen einer Caricatur in diesem Blatt. Letzterer gab die Schläge nicht zurück, sondern brachte feine Beschwerde vor das Präsidium des Unterhauses und beabsichtigt, die gerichtliche Klage gegen Mac Neill anzustrengen.
St. Petersburg, 25. August. In Nischny⸗Nowgorgd soll, wie W. T. B.“ erf ; Nationalausstell ung stattfinden.
sche Konsul nebst Familie wohnten.
Pera, 25. August. ü ; von Liverpool kommend, stieß, wie W. T. B.“ meldet, gestern Abend 5 Uhr bei der Insel Marmora mit dem der Levante⸗Linie an⸗ gehörenden Dampfer ĩ Panderma mit Ladung Erz in beschädigt pon dem GCapitän Beug geleitete Schiff hatte eine Besatzung von die 26 Mann und 8 Passagieren an Bord, welche sämmtlich von der Rumelia“ gerettet wurden. im hiesigen Hafen. Die Ursache des Zusammenstoßes ist bisher nicht
New⸗York, 25. t daß der Cyklon, welcher die Küstenhäfen am Mittwoch heim⸗ viel mehr Unheil angerichtet hat, Eine große Anzahl von Schiffbrüchen und ein bedeutender Verlust an Menschenleben sind zu beklagen. . Western Union Telegraphen-Gesellschaft sind dem R. B.“ zufolge
angerichtete Schaden ist höchst bedeutend. 3 ; wurden Bäume entwurzelt und eine Menge Fenster vom Sturm ein—⸗
Grünberg, 26. August. 24 Tuchfabrik von Janke und Co. ist laut Meldung des . i
Weberei in der vergangenen Nacht vollständig niedergebrannt. Der Schaden wird auf über eine Million Mark geschätzt. 600 Arbeiter sind dadurch brotlos.
44 Stettin. Vollendung entge
mit Spinnerei und
Der Bau der Lutherkirche hierselbst geht seiner
gen, ihre Einweihung ist für Oktober in Aussicht Das Gastspiel enommen. — Mik Regulirung der Swine und des Swinemünder 8 ist begonnen worden, die Arbeiten schreiten rüstig fort.
In der Dynamitfabrik
heute
Mac Neill insultirte Furniß und
erfährt, im Jahre 1896 eine russische
August. In der vergangenen Nacht hat, wie
W. T. B. meldet, ein großer Brand den Palazzo Negroni⸗ Caffarelli zerstört, und der portugiesi wurden durch die Fenster gerettet. herrschte große Besorgniß, doch gelang es schließlich, den Brand zu
in welchem auch der päpstliche Auditor Fausti Die Bewohner In den benachbarten Häusern
Der englische Dampfer „Rumelia“,
welcher gestern bestimmten wurde
Das
zusammen, Hamburg
Der „Euripos“ neun Minuten.
Euripos“ einer für gegangen war.
innerhalb
See und sank
Letztere landete die geretteten Personen
August. Die letzten Nachrichten melden, als man bisher annahm. Ueber 50 unterseeische Kabel der
Auch der an den oberirdischen Telegraphenleitungen In der Stadt New⸗York
war daher die erste Aufgabe der Feuerwehr. Es wurden sofort
berichtet, eine sofort getödtet, zwei andere sind
W. T. B.
Um 10 Uhr: Die Fontaine lJuminense. In Berlin nirgends sonst zu sehen. — Elektrijche Illumination. — Sämmtliche Sehenswürdigkeiten sind geöffnet.
Montag: Der Zigeunerbaron. Anfang ? Uhr. Im prachtvollen Part: Gr. Doppel ⸗Goncert. Auftreten erster Gesangs und Instrumental ⸗Künstler. Anfang 6 Uhr.
Residenz Theater. Direction: Sigmund Lauten · burg. Eröffnungs⸗-Vorstellung. Sonntag; Neu ein⸗ stüdirt: Jugend. Liebesdrama in 3 Acten von Max Halbe. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten⸗ burg. — Vorher: Besuch nach der Hochzeit. (Ghee visite de nöces,) Lustspiel in 14. Act von Alexander Dumas. Deutsch von Paul Block. Anfang 73 Uhr.
Montag und folgende Tage: Dieselbe Vorstellung.
Kroll's Theater. Sonntag: Gastspiel des Sgr. Mattia Battistini. Ein Maskenball. (Re— nako: Sgr. Battistini. Anfang 7 Uhr.
Montag: Der Freischütz.
Dienstag: Letztes Gastspiel der Sgra. Nevada. Die Nachtwandlerin. (Amine: Sgra. Nevada.)
Täglich: Vor, während und nach der Vorseellung Großes Concert im Sommer⸗Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags bi Uhr.
Victoria · Theater. Belle. Alliancestraße J / . Sonntag: Zum 103. Male mit vollständig neuer Aus- , Frau Venus. Modernes Märchen (großes
usstaktunggstüch mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 73 Uhr.
Im Belle⸗Allianee⸗ Garten:
Militär ⸗ Doppel ⸗Concert. Auftreten von Syecialitãten ersten Ranges. — Guten Morgen, Herr Fischer! Posse mit, Gesang, auf der Sommerbühne dargestellt von Mitgliedern des Schauspielpersonals. Anfang 4 Uhr.
Brillante Illumination durch 25 000 Gas flammen.
Montag: Frau Venus. Anfang 75 Uhr.
Im Garten: Militär⸗Doppel⸗Concert. treten von Specialitäten ersten Ranges.
AUuf⸗ An⸗
Kiel, 26. flotte ist heute nach Wilhelmshaven in See gegangen Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich wird sofort nach seiner Rückkehr das Commando des Panzerschiffs „Sachsen“ wieder übernehmen.
Nach Schluß der Redaction eingegangene
Depeschen.
August. (W. T. B.) Die Herbstübungs⸗
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater Unter den Linden. Beginn der Saison: Mittwoch. Zum 1. Male: Die Gondo⸗ siere. Sperette von Sullivan. — Hierauf: Columbia. Ballet. — Wiederauftreten der Prima Ballerina Signorina Carolina Elia.
Adolph Ernst- Theater. Sonntag: Zum 72. Male: Goldlotte. Gesangsposse in 3 Acten von Cd. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise bon G. Görß. Musik von G. Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr. Montag: Goldlotte.
e, Der Sommer⸗Harten ist geöffnet. We
Central Theater. Direction: Richard Schultz. Alte Jacobstraße Nr. 30. .
2 Eröffnungs⸗Vorstellung. Novität Zum 1. Male; Berliner Vollblut. Posse mit Hefang in 4 Acten von Jean Kren. Musik von Julius Einödshofer.
Der Billet-⸗Verkauf beginnt am Montag an der Tageskasse des Theaters und im Inval dendank, Markgrafenstraße 51 a.
Familiẽn⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Frieda von Usedom mit Hrn. Prem. Lieut. Max von Podewils Zirmoissel a. Rügen = Stargard i. P.). = Frl. Glse Sommer mit Hrn. Universitäts, Bibliothek. Assistenten Dr. Ernst Kuhnert (Königsberg j. Pr.).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. F. von Lochow
Quast Sohn
(Petkus). . . Gestorben: Hrn. Adolph von
Ghristian Ludwig Adelbert (Garz). — Fr.
Martha. Gräfin Klinkowstroem, geb. Gräfin zu
Eulenburg ⸗Gallingen (Korcklach.
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und. Verlagt⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilbelmstraße Nr. 32.
Vier Beilagen
fang 5 Uhr.
Wechselwirkung mit dem barometrischen Maximum vor dem Kanal Fortdauer der böigen westlichen und
sächsischen Gesangshumoristen Zocher. Anfang 5 Uhr.
seinschließlich Börsen⸗Bellage).
zum Deutschen Reichs⸗Anz
205.
Aichtamtliches.
Preußen. Berlin, 26. August.
Der im November v. J. auf der Reise von Bremen na New⸗Hork 3 Schraubenwellenbruch des Norddeutsch . Lloyd⸗Dampfers „Spree, durch welchen das Schiff eine erhebliche Beschädigung erlitt, hat seiner Zeit in der Oeffentlich⸗ keit Aufsehen erregt Und zu übertriebenen Darstellungen in der Presse Veranlassung gegeben. Auf Grund der nach dem Einschleppen des Schiffs in Milfordhaven von dem dortigen deutschen Vice⸗ Konsul Phillips in Ge⸗ meinschaft eines Beamten des englischen Schiffs— klassifikations-Instituts Lloyds vorgenommenen ersten Besichtigung des Schiffs hat der Vice⸗-Konsul die Ansicht aus— gesprochen, daß die „Spree“ im Verhältniß zur Stärke ihrer Naschinen zu leicht gebaut, sei. In Anknüpfung an diese Aeußerung bemächtigte sich die auslaͤndische Presse des Falles, um die Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der betheiligten deut⸗ schen Gewerbszweige, der deutschen Rhederei, der deutschen Schiffsbau⸗ und der deutschen Schiffsklassifikationsanstalt herabzusetzen.
Die auf Grund des Gesetzes vom 27. Juli 1877 über den Unfall eingeleitete seeamtliche Untersuchung hat nunmehr die völlige Grundlosigkeit dieser Vorwürfe erwiesen. Das Seeamt zu Bremerhaven ist im Anschluß an ein technisches Gutachten, hei welchem u. a. der auf dem Gebiete des Schiffs—⸗ maschinenwesens als Autorität geltende Professor Busley zu Kiel mitgewirkt hat, zu dem Aus spruch gelangt, daß die See⸗ tüchtigkeit der Spree“ zur Zeit des Unfalls eine so hohe gewesen sei, wie sie von keinem anderen zur Zeit schwimmenden Schnell⸗ dampfer überschritten werde. Bemerkenswerth ist ferner die ö daß die gebrochene Welle von einer englischen
irma gellefert war, und daß diese Firma nach dem Unfall trotz Ablaufs der Garantiezeit eine neue, nunmehr als Reservestück dienende Welle unentgeltlich geliefert hat.
Wir lassen den Spruch des Seeg mts, vom 19. Juli d. J einschließlich der das technische Sachverständigengutachten wiedergebenden Begründung hierunter folgen.
Seeamt zu Bremerhaven.
In seeamtlichen Untersuchungssachen, betreffend den Seeunfall des . Dampfer Spree“, Capitän Willigerod, mit gebrochener Welle in Queenstown eingeschleppt, hat das Seeamt auf Grund der in der öffentlichen Sitzung vom 19. Juli 1893 stattgehabten Haupt- ö , . k ; 8
. als Vorsitzender: der stellvertr e Vorsitz es Se Rich! *. ar . stellvertretende Vorsitzende des Seeamts, 2) als Beisitzende: a. Hafenmeister⸗Assistent H. Andressen, b. Capitän Heincks. . c. Ingenieur Neukirch,
; d. Rheder Wendt,
3) als Protokollführer: Gerichtsschreiber Trumpf,
4) als Reichscommissar: Dr. Romberg, l den folgenden Spruch verkündet:
Der am 26. November 1892 auf der Reise von Bremen nach New⸗York erfolgte Bruch der Stevenrohrwelle des Schnell⸗ dampfers Spree“, welcher bewirkte, daß einzelne der Bruch— stelle benachbarte Theile des Schiffskörpers beschädigt wurden und die hinteren unteren Schiffsräume sich mit Wasser füllten, ist wahr— scheinlich auf Fehler im Material der Welle zurückzuführen. Mit Sicherheit waren diese Fehler nicht mehr festzustellen, da die Bruch⸗ flächen bei der ersten Besichtigung schon stark angerostet waren.
Der Bericht des deutschen Vice⸗Konsuls in Milfordhaven vom 14. Ja⸗ nuar 18393, wonach der Unfall zum theil durch die zu schwache Eonstruckion des Schiffskörpers verursacht sein sollte, ist unzutreffend. Vielmehr war nach dem Gutachten der vom Seeamt ernannten Sachverständigen die Seetüchtigkeit der Spree“ zur Zeit des Unfalls eine so hohe, wie sie von keinem anderen zur Zeit schwimmenden Schnelldampfer überschritten wurde. s
Die von der Schiffsleitung nach dem Unfall getroffenen Maß— regeln waren durchaus zweckentsprechend, das Verhalten der gesammten ö mustergültig und im höchsten Grade lobenswerth.
ie Bereitwilligkeit des Capitäns Frank Carr) vom Dampfer „Lake Huron“, die „Spree“ nach Queenstown einzuschleppen, verdient volle Anerkennung. ; . Der Selbstmord des Passagiers Paul Kelsen aus Wien, welcher über Bord sprang, als die „Spree“ sich schon eg. 24 Stunden im Schlepptau des Dampfers „Lake Huron“ befand, steht mit dem Unfall in keinem directen Zusammenhang. Die zu seiner Rettung an— geordneten Maßregeln entsprachen der Sachlage.
Gründe.
. Der dem Norddeutschen Lloyd zu Bremen gehörige Schrauben— dampfer (Dreimastschooner) Spree, Inte u e e, ö. . M hat einen Raumgehalt von Brutto 19 726,4 cbm, Netto 10 676,5 bm oder 3768,80 Registertons, ist 140,83 m lang, 15,12 m breit, 10,40 m tief und hat einen Maschinenraum von 66,24 m Lange. Die „Spree“ ist im Jahre 1890 bei der Actiengesellschaft Vulean“ in Stettin aus Stahl erbaut. Sie hat dreifache Expansions— maschine, sechs Doppelend: und vier Feuerbüchsenkessel mit ruͤckkehren⸗ den Heizröhren und 12509 indicirten He enn Sie ist beim Germanischen Lloyd 88 100 AM auf vier Jahre für die
roße Fahrt vom September 1890 an klassisicirt. Bei der letzten Besichtigung von Schiff und Maschine im Oktober / November 3 lalso lurz ver dem Unfall, wurde alles in guter. Ordnung befunden und die Klasse bestätigt. Die „Spree ist seit ihrer Erbauung von Capitän W. Willigerod geführt und hat eine Besatzung von 242 Mann. Die hier fragliche Reise von Bremen nach New-⸗York (die
26, Reise seit der Erbauung) wurde, am 22. November 1892 mit Ho? Passagieren, einer Ladung Stückgüter und einer Besatzung von 247 Mann angetreten. Am 23. November Nachmittags verließ die „Spree. Southampton und passirte 4 Uhr 55 Minuten Nachmtttags die Needles. Der Tiefgang betrug vorn 26 17, hinten 23 9*. Die zunächst leichte veränderliche Brise, wurde, am 25. November ischer, der Seegang grob. Die Reise verlief aber ohne Zwischen⸗
all bis zum 26. Nohember Morgens ea. 6 Uhr, wo eine heftige Er—⸗ schütterung im Schiff verspürt wurde. Gleichzeitig, bemerkte der diensthabende Vierte Maschinist i daß die Maschine sehr rasch ging. Er schloß sofort die Drosselklappe und hatte die Maschine in wenigen Secunden zum Stillstand gebracht. Auch ließ er und der auß dem Kesselraum herbeigeeilte., Zweite Mas inist Olden ˖ büttel sofort die Heizthüren schließen. Inzwischen kam der Ober⸗Maschinist Baum, der sich außer Dienst in seinem Zimmer befand, herbei und fand bei der mit Oldenbüttel vorgenommenen Untersuchung der Welle, daß dieselbe im Stevenrohr gebrochen sein
Er ste Beilage eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 26. August
mußte und Wasser in den Wellentunnel eindrang. Ba ĩ = gleich die wasserdichten Thüren des Tunnels fm fn, 4 aus dem Maschinenraum fernzuhalten, und die Querschotten stützen, setzte auch, die Pumpen in Gang. Capitän Willigerod befand sich zur Zeit des Unfalls im Navigationszimmer. Er eilte auf die er wähnte Erschütterung hin auf die Brücke, und da er hinter dem Schiff nichts im Wasser schwimmen sah, was das Schiff berührt haben konnte, in den Maschinenraum, worauf er die bereits getroffenen Maßregeln dadurch vervollständigte, daß er sämmtliche hinteren Ab⸗ theilungen des Schiffs abschließen und die Querschotten fest stützen ließ. Wurde dadurch das Vordringen des Wassers in die weiter nach vorn belegenen Schiff sräume erfolgreich bekämpft, so konnte doch nicht verhindert werden, daß das Wasser durch eine Thür der Ladeluke aus dem hinteren Laderaum nach oben in die untere zweite Cajüte (Schlaf⸗ zimmgh) drang und auch diesen Raum schließlich vollstäͤndig ausfüllte. Alle Bemühungen, durch Pumpen und Ausschöpfen eine Abnahme des Wassers zu bewirken, waren vergebens und die Passagiere der II. Cajüte mußten in anderen Räumen untergebracht werden. Äuf Anordnung des , 66. r. , . achtzehn Böte der Spree“ und mit Proviant verse ; ü i ö . sehen, auch Rettungsgürtel an die iese, anfangs etwas unruhig, beruhigten sich bald, na ĩ . 384 oed . 1 19 ö beim ,,. ern konnte, daß man das Wasser unter Contro e i . ö vorhanden sei. kJ zmmerhin war die Lage der Spree“ eine bedenkliche. Sie be—⸗ fand sich auf 59 9 8 N und 290 11 W. Es herrschte . 3 weststurm und heftiger Seegang. Dieser wurde zwar durch über Bord gehängte Oelsäcke und in die Closets gegoßsenes Oel erheblich ge— mildert, indeß gelang es nicht, das große Schiff mit Hilfe des Patent⸗ Treibankers weiter als zwei Ghei an den Wind zu bringen. Es rollte daher heftig, dabei lag es infolge des hinten eingedrungenen Wassers jetzt hinten 33, vorn 19 8“, aber oft nur bis zu 7 tief. gin Mittags vom Capitän, Ersten und Zweiten Offizier und Ersten . k k zu dem Schluß, daß nicht r gethan werden könne, als geschehen. 8 w ? Nacht Nothsignale gegeben. ö , Am 27. November er. nahm Wind und Seegan Scha nn i r wurden. ; J In der acht vom 27. 28. November wurden Noth namentlich in der Weise gemacht, daß ein im Bug des e nel gebrachter Ascheneimer mit glühenden Koks gefüllt und letztere mit Petroleum hespritzt wurden, sodaß beim Niedersetzen des Schiffs eine masthohe Flamme aufschlug. Um ca. 1 Uhr 30 Minuten sah man einen Dampfer von Westen her auf die „Spree“ zusteuern und ließ Raketen steigen, 2 Uhr 45 inuten war der DYampfer „Lake Huron“ Capitän Frank Carry von Montreal nach giverpool in der Nähe. Es wurde der Vierte Offizier Heede mit einem Boot an Bord des Dampfers ‚Lake Huron“ geschickt und Capitän Carry gijklärte sich bereit, die Spree“ nach dem nächsten Hafen zu schleppen. Nachdem die Verbindung zwischen den Dampfern mit vielen Schwierig—⸗ keiten hergestellt und von Backbord die Stahltrosse der . Spree“, von Steuerbord die 12“ Manilla⸗Trosse, beide mit jeder Ankerkette aufgeschäckelt, an den „Lake Huron“ abgegeben waren begann. um Uhr 39 Minuten das Schleppen (Schiffsort: 510 4 * . 20 * 1 ö ö. . zum Hinüberschaffen der Trossen zum ‚Lake Huron“ verlor die „Spree“ info fti , . Spree“ infolge der heftigen
) da von mehr
zu sehen war und hohe Dünung herrschte. — Die Reise wurde dann fortgesetzt und ohne weiteren . am 3. Dezember Nachmittags 4 Uhr 15 Minuten, die Rhede von Queenstown trreicht⸗ Die Passagiere und die völlig unversehrte Post wurden per DH. ECtruria? bezw. „Havel“ weiterbefördert. In Queenstown ist die „Spree“ zunächst im Haulbowline⸗Regierungs⸗Trockendock besichtigt vorläufig dicht gemacht und am 27. 28. Dezember zur Reparatur nach Milford hapen geschleppt. Die dort vom Schiffsbesichtiger Alex. D. Allan im Januar 1893 vorgenommene eingehende Besichtigung der „Spree“ ergab namentlich folgende Beschädigungen: . Der Schraubenrahmen war an zwei Stellen gebrochen, ebenso vier Außenplatten in der Gillung (Achselgrubenplatten) und vier (drei?) Fillungsspanten oberhalb der Wölbung. Das Stevenrohr war in hundert Stücke zersplittert, die vier hinteren Spanten gesprungen bejw. gebrochen, sechs Bodenwrangenplatten gebrochen und gebeult. An der Kielplatte und an der Beplattung waren die Nähte an vielen Stellen offen, Tausende von Nieten in den Stößen und Nähten lose. An der Außenbeplattung waren eine Anzahl Stöße offen oder hatten sich begeben. Die ganze innere Einrichtung der hinteren Abtheilungen namentlich der JI. Cajüte war durch Wasser und die zu dessen Be— kämpfung gemachten Anstrengungen beschädigt. .
Die Welle war im Stevenrohr in schräg gewundener Fläche ab- gebrochen, gleichzeitig waren neun Kuppelungsboljen an der ersten Kuppelung abgeschnitten. Der Hals der Schraubenwelle (the neck af the prapeller shaft) war stark verbogen, ebenso die zunächst gelegene Trangmissionswelle und deren Tlansche. Dagegen waren die übrigen drei Transmissionswellen, die Druckwelle, Kurbelwelle und die ganze übrige. Maschine infolge des prompten Anhaltens der letzteren durch den Vierten Maschinisten unbeschädigt geblieben; nur hatte sich der schmiedeeiserne Drucklagerstuhl , und Hauptlager und Hinter⸗ steven waren nicht i, ganz in Linie. mee .
ie sehr gründliche Reparatur der „Spree war am 29. Apri 393, beendet, Während derselben hatte . deutsche . M. S. Phillips in Milfordhaven das Schiff besichtigt und in seinem Bericht an das deutsche General⸗Konsulat in London unterm 14. Januar 1893 behauptet, daß das Schiff nach seiner Ansicht durchweg Zeichen von Schwäche ai gl., welche zweifellos den Bruch der Stebenrohrwelle herbeiführen halfen, als der Schiffskörper einer ungewöhnlichen Beanspruchung unterlag. Namentlich sollte auch die r ft deg h h n es e . gi h hen Bauvorschriften der englischen hiffs⸗Klassifikationsgesellschaft Lloyd nir für ei ̃ von 1400 bis 1500 6 genügend ih. haf .
Schon während der vom Seeamt angestellten Vorermittelungen erhoben sich Zweifel, ob auf seiten des Vice Konsulsz nicht ein Irr— thum obwalte. Namentlich aus den Zeichnungen, welche der Director Middendorf vom Germanischen Lloyd überreichte, ergab sich, daß bei der Construction der. Spree“ Stärken ausgeführt sind, welche in der Addition die Bauvorschriften des englischen Lloyd nicht unerheblich übertrafen. Um aber den schweren Vorwurf, den jener Bericht offenbar auf ungenügee Ben Informationen hin 6 en die deutsche Rhederei, die deutsche Werft und die deutsche hie. eff fle neh eff f er⸗ hoben hatte, der auch schon an die Oeffentlichkeit gedrungen
Die Schraubenflügel waren
war, ründlich zu untersuchen, beschloß das Seeamt i der ersten über diesen Seeun fall . n ,
wie nach den
1893.
vom 6. Mai 1893, den fraglichen Bericht nebst den Acten ei Sach verständigen⸗Collegium zur Begutachtung zu unterbreiten. enn hierzu ernannten Sacherständigen, Professor Busley zu Kiel und Schiffs-⸗Baumeister Claussen zu Geestemünde, haben nach Einsicht der Aeten, der einschlägigen Schiffs⸗ und Maschinenzeichnungen, sowie nach einer an Bord des Schnelldampfers Spree am 4. Fin 1893 vorgenommenen Besichtigung — unter eingehender, durch Zeichnungen erläuterter Begründung — folgendes Gutachten abgegeben:
Die Seetüchtigkeit des Schnelldampfers Spree“ wa Zeit des Unfalles eine so hohe, wie sie von keinem 66 2 schwimmenden Schnelldampfer überschritten wird. Die „Spree ̃ist ihrem Zweck als Schnell dampfer ẽ323 . stãrker gebaut, ; heutigen technischen Erfahrungen für gewöhn⸗ liche, transatlantische Dampfer gleicher Größe erforderlich gehalten wird. Die Abmessungen ihrer Hauptverbandtheile gehen ĩ ,, . . vel e , . sifikationsges .
oyd, r die von der iffs⸗Klassifikati . . ,,, . ,
er ellenbruch im Stevenrohr kann unmögli i o von außergewöhnlichen, durch Schwäche der nr r e h .
erbeigeführten wer non des Schiffskörpers sein. Läge dieser Fall vor, so hätten sich wenigstens an einer der sieben Kuppelungen von 1066 am im Durchmesser, welche an die zwischen 56,4 em bis 69 em Durchmesser starke und 52 m lange Wellenleitung ange⸗ schmiedet sind, irgend welche Verschiebungen oder Lockerungen im Laufe der vorangegangenen 24 Doppelreisen, auf denen allein 173 322 Seemeilen durchdampft wurden, bemerkbar machen müssen. Vor dem Unfall ist, aber weder an einer dieser Kuppelungen , einem ihrer Bolzen die geringste Veränderung beobachtet Dagegen steht fest, daß die von der englischen Firma Vi Sons C Co. in Sheffield gelieferte . 36 56 * der Entfernung der Bruchstücke aus dem Schiffe noch ersehen ließ nicht ganz, einwandfreies Material enthalten . konnte In der einen Hälfte der mehr als 1. m langen, schräg durch die Welle laufenden Bruchfläche waren nach Aus⸗ sage, von, Augenzeugen noch Flecken von muscheligem bezw. grob—⸗ körnigem Gefüge mehr oder minder deutlich nachweisbar. Sie be—⸗ gännen etwa an dem 13 em lichte Weite besitzenden, inneren Bohrloch der Welle und reichten bis nahe zum Umfange. An dieser Stelle ist auch ein Stück des Umfangs von der sonst ziemlich glatt verlaufenden Bruchfläche des hinteren Wellentheils abgesprengt worden, wie die angeschlossene, nach Bloßlegung a ,, 3 e n n, ,, erkennen läßt. Hierdur as Vorhandensein krystallini ö ĩ = . der Welle 1 kö ragen wir nun noch dem Umstande Rechnung, daß sich di ‚! lische Firma trotz der abgelaufenen Garantiezeit . ae hs Ten. rung einer neuen, nun als Reservestück dienenden Welle bereit finden ließ (im Schiff liegt jetzt die deu tsche, vom Bochumer Verein für Gußstahlfabritation hergestellte, bisherige Reservewelle), so kommen wir zu dem Schlusse, „daß, der Wellenbruch auf dem Schnell⸗ dampfer Spree“ einzig und allein auf das Material e , , n, ist und mit der nstruetion des Schiffskörpers i ei chli in,, err l ; 4 Die Stärke der Kielplatte ist mit 205 mm bei der „Spree“ 1mm größer als auf dem 19090 t mehr messenden i , ,, »Fürst Bismarck“ und genau eben so groß als auf dem um 760 t größeren Schnelldampfer . Augusta Victoria.. Ware die Behauptung de Mr. Phillips zutreffend, daß die Kielplatte der Spree nach den are write . ,,, . Lloyd ? ei als für ein iff von 15 q 18 1 dick . brauchen. V . ie Zerstörung des gußeisernen Steven e Bruch dreier benachbarten Spanten und 3 schlagen der daranliegenden Außenhautplatten auf bei den Seiten des Schiffs ist als die unmittelbare Folge des Wellenbruchs zu bezeichnen. In Zeit von etwa 5h bis 8 Secunden nach dem eingetretenen Wellenbruch hatte der an der Umsteuerun siehende Vierte Maschinist die durchgehende Maschine dur Albschluß der Drosselklappe bereits zum Stillstande gebracht. Bis zu, diesem Zeitpunkte hat die entlastete 12 000 bis 13000 Pferdestärken indicirende Maschine aber noch ungefähr 15 bis 20 Um⸗ drehungen in schnellster Gangart vollführt, ohne daß sich hiernach an den Haupttheilen derselben, wie die spätere genaue Untersuchung ergab ö e , dien e e ff zen ließen. Dieser Umstand bildet unserer Ansicht einen Beweis für di ide ͤ . Jaugrt der Maschine. ͤ̊t as Volllaufen der hinteren Schiffsräume q sich durch die in die Außenhaut geschlagenen Löcher und das . Stwhenrohr, durch welche das Wasser nicht bloß in den abgeschlossenen Wellentunnel, sondern auch in die hintere Piek in die dieser zunãchst liegenden Abtheilungen trat. Hierdurch veränderte sich der Tiefgang des Schiffes derart, daß es hinten 10,3 m, dagegen vorn nur 5,99 m eintauchte. In der schwer xollenden See und dem entsprechend frischen Winde vermochte der ausgebrachte Treiban ker das Schiff nicht in den Wind zu bringen, sodaß es quer zu den Wellen liegen blieb. Das Schiff verharrte in dieser Lage mit etwa 880 Tonnen hinten eingedrungenen Seewassers an Bord etwa 44 Stunden lang, ehe es in Schlepp genommen wurde. Es ist ein sicheres Zeichen für seine guten Längsverbände, daß es ,, . Beanspruchung, die es wo ieser Zeit erfuhr, nicht di i . k tte hat. 2
nvermeidlich ist es nach unserem Dafürhalten, daß e obwaltenden, abnormen Verhältnissen . zune n g fan, und des Schleppens in grober See Nieten der Außenhauf gelockert wurden und demzufolge Quernäthe leck sprangen. Diese Leckagen waren indessen kaum nennenswerth, denn das wenige ee⸗ wasser, welches hierdurch in das Schiff eindrang, brauchte zen der Besatzung in keiner Weise beachtet zu werden. Durch die Reparatur in Milfordhaven sind die gelockerten Nieten beseitigt und die . 3 3 3. ö behoben worden.“
n der heutigen ußverhandlung vor dem Seea Sachverständige . uff (Pro . Hide ist zur Zeit in Chicago) dieses Gutachten . t und in einzelnen Punkten erläutert. Das Seeamt schließt sich im üibri en dem Gutachten durchweg an; es 19 jedoch mit Rücksicht darauf, daß die Bruchflächen in der Welle bei Ankunft des Dampfers in Queenstown und vollends in Milfordhaven nach Angabe einiger Zeugen schon sehr verrostet gewesen sein sollen, daher ein Irrthum in der angeblichen Feststellung krystallinischer Nester nicht ganz . erscheint, nur das aussprechen zu dürfen geglaubt daß. der Wellenbruch wahrschein lich auf Fehler im Matera det Welle zurüctzuführen sei. Diese Einschränkung schien um fo mehr 6. als das Entgegenkommen der Lieferanten der Welle, un- entgeltlich eine neue zu slefern, nach Ansicht des Seeamts nicht un- bedingt das Eingeständniß enthält, daß ursprünglich eine fehler
hafte Welle geliefert sei, sondern eb ⸗ werden kann, daß man die Fi zakrhrl teren . r t
anerkannt und ! — sich dem Norddeutschen Lloyd gegenüber hal eonlan;