schon oben erwähnt, weiter vorwärts bei Busendorf mit der feindlichen Cavallerie in der Nacht zusammengestoßen.
Das XVI. Armee-⸗ Corps, unter dem Commando des Grafen . trat in der 8. Morgenstunde den Vormarsch in zwei Lolonnen an. Die rechte Colonne, 33. Division, marschirte von
1 über Bolchen auf Teterchen zu; bei ihr befand sich die orps-Artillerie. Die linke Colonne marschirte von Volmeringen über Huplingen auf Rottendorf. ald nachdem Seine Majestät der Kaiser auf der ö. nördlich Teterchen erschienen war, stießen die Vortruppen der beiden Corps südlich von Tromborn (ein größerer Ort, 5 km nördlich von Teterchen) aufeinander. Das VIII. Corps entwickelte alsbald Infanteriemassen, während die Avantgarden Geschütze ihr Feuer begannen. Der com⸗ mandirende General des XVI. Corps ließ seine soeben in Teterchen eintreffende Corps-Artillerie im Trabe die steile Höhe hinauf ehen, wo die 48 Geschütze in einer langen Front sich auf— . Diese Stellung, auf dem die ganze Umgegend be— herrschenden Berge, war gegen einen Frontalangriff geradezu unein⸗ nehmbar. Die aus Tromborn vorbrechende feindliche Infanterie wurde auf 1200 im Entfernung unter heftiges Feuer genommen und zum Stehen gebracht. Der Gegner versuchte, mit Umgehung der linken Flanke dieser großen Batterie, in der Einsenkung zwischen Tromborn und De, vorzugehen, stieß aber sehr bald auf die Infanterie der 34. Dipision, und zwar auf die 67. Brigade. Bald grfffen auch die 36 Geschütze dieser Division in das Gefecht ein. In der Hauptsache wurde dasselbe zunächst überhaupt von der Artillerie eführt, bis gegen 12 Uhr auf beiden Seiten die Hauptmassen der .. heran waren. Die eben erwähnten 36 Geschäsze der 34. Division waren durch das feindliche Feuer vorübergehend ge⸗ zwungen worden, hinter Brettnach zurückzugehen, avaneirten alsbald aber wieder mit der Infanterie, nachdem der unmittelbar gegen— überstehende Gegner durch das Feuer der großen Batterie er— schüttert und zum Rückzug gezwungen war. Nochmals versuchte jetzt von Tromborn her das VIII. Corps gegen die diesseitige Stellung auf dem mehrerwähnten hohen Berge nördlich Teterchen anzustürmen, wurde aher durch das verheerende Feuer der Geschütze und die nun⸗ mehr selbst vorstoßenden Infanteriemassen des XVf. Corps abge⸗ wiesen und zum Rückzug gejwungen. In diesem Moment wurde auf Befehl Seiner Majestät das Feuer eingestellt. Nach beendeter Kritik begab Sich der Kaiser wieder nach Teterchen, von wo Seine Majestät gegen 3 Uhr nach Schloß Uwville zurückkehrte.
Ueber das Manöver vom Donnerstag bringt „W. T. B.“ aus Kurzel folgenden Bericht:
Seine Majestät der Kaiser commandirte das XVI. Armee— Corps, welches durch die aus der Pfalz über Falkenberg an— rückende 5. Bayerische Division verstärkt war. Das CEorptz war um 9 Uhr zur Stelle. Seine Majestät der Kaiser hatte den Höhenzug zwischen Waibelskirchen und Memershronn' be— setzen und zur Vertheidigung einrichten lassen. Das VIII. Corps versuchte nach einem Artilleriegefecht von Norden her auf den rechten Flügel der Aufstellung des XVI. Corps zu drücken. Um 10 Uhr befahl Seine Majestät einen Offensipstoß Seines rechten Flügels, den die 34. Division bildete. Inzwischen waren die Bayern herangerückt und umfaßten den' linken . des Gegners. Zwischen der 34. und der Bayerischen
ivision ging die Cavallerie⸗Division vor und attackirte den linken Flügel des III. Corps. Derselbe wurde nunmehr zum Rückzug ge⸗ zwungen. Dagegen machte der rechte Flügel des VII. Corps einen schneidigen Vorstoß, bei welchem das 14. Husaren-Regiment, das 7. Dragoner⸗Regiment und die hessischen Dragoner bis in die Batterien der Corps-Artillerie des XVI. Corps kamen. Dieser Vorstoß konnte aber nach den großen Erfolgen des XII. Corps auf seinem rechten Flügel den Rückzug des XIII. Corps nicht aufhalten. Um 11 Uhr wurben die Bewegungen eingestellt. Das Wetter war truͤbe und windig; auch fiel etwas Regen.
Der Kronprinz von Italien folgte auch gestern dem Manöver mit dem größten Interesse und verweilte speciell bei der 5. Bayerischen Division. Seine Königliche Hoheit hielt sich auch längere * bei der rheinischen J auf und informirte sich eingehend über deren Zusammensetzung. Bei dieser Gelegenheit unterhielt sich der Kronprinz auch mit einzelnen Offizieren und Mannschaften. Der Kronprinz wohnt in dem Bezirkspräsidium, und zwar in den für Seine Majestät hergerichteten Zimmern. Auf dem Gebäude weht auf den ausdrücklichen Wunsch Seiner Majestät die Kaiserstandarte. Für heute (Freitag) ist Seine Königliche Hoheit von Seiner Majestät zur Frühstückstafel eingeladen, welche nach Beendigung des Manöpers auf Schloß Urville stattfindet. Den Armen der italienischen Colonie spendete der Kronprinz eine größere Summe. Er empfängt täglich eine Anzahl hochstehender Persönlichkeiten in Audienz.
Wie die Metzer Ztg.“ mittheilt, wurde der Pfarrer Jacot aus Feves, einer Kaiserlichen Berufung folgend, Dienstag Abend 63 Uhr von Seiner Majestät dem Kaiser, als Allerhöchstderselbe in Metz vom . eintraf, auf dem Bahnhofe empfangen, gleichzeitig mit dem . von. St. Privat⸗l⸗Montagne Abbs. Bauzin.
etzterer sprach Seiner Majestät seinen Dank für den ihm verliehenen Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse aus, während dem Pfarrer Jacot aus Kaiserlichem Munde warme Anerken— nung für die von ihm bekundete deutsch-patriotische Haltung zu theil wurde.
Das „Armee⸗Verordnungsblatt⸗“ Allerhöchste Cabinets⸗Ordres:
1) betreffend die Anlegung von Trauer für den verstorbenen General der Infanterie zur Dispo— sition von Dannenberg:
Um das Andenken des verstorbenen Generals der Infanterie zur Dieposition von Dannenberg, welcher eine Reihe von Jahren hindurch mit großer Auszeichnung als commandirender Generaf an der Spitze des II. Armee⸗Corps gestanden und sich in allen Dienststellungen im Kriege wie im Frieden hohe, Verdienste erworben hat, zu ehren, be— stimme Ich hierdurch, daß sämmtliche , des II. Armee⸗Eorpt, owie die Offiziere des Kaiser a arde⸗Grenadier⸗Regiments
r. 2, à 1a suite dessen der Verstorbene gestanden hat, 3 Tage lang
veröffentlicht folgende
Trauer — Flor um den linken Unterarm — . haben. Außer⸗
dem hat der commandirende General II. Armee-Gorps nebst elner von ihm zu bestimmenden Abordnung, sowie eine solche des Kaiser . Garde · Grenadier⸗Regiments Nr. 2, letztere bestehend aus dem
egiments⸗Commandeur, Stabsoffizier, 1 Hauptmann und 1 Lieute⸗ nant, an der Leichenfeier theilzunehmen. Ich beauftrage Sie, Vor⸗ stehendes der Armee bekannt zu machen. Neues Palais, den JJ. August 1893. Wilhelm. An den Kriegs⸗Minister.
2) betreffend die Gewährung der Immediat⸗ stellung für den Inspecteur der Feld-Arkillerie:
Ich bestimme hierdurch: 1) Der Inspecteur der Feld ⸗Artillerie ist Mir in allen seine Person betreffen den Angelegenheiten unmittelbar unterstellt. 2) Alle Eingaben personeller . über die Offiziere seines Stabes und der ö. chule, sowie die Vor⸗ chläge der zur Schießschule zu versetzenden beziehungsweise der zur
ruppe zurückzjuversetzen den Offiziere sind Mir von demfelben unmlt—
rungen der Ausführungs⸗Bestimmungen, betreffend die Unterstellung der Feld⸗A Artillerie unter die General⸗Commandos vom 1. Mai 1889. Neues Palais, den 19. August 1893. Wilhelm. von Kaltenborn.
3) betreffend das Aufrücken der Hauptleute ec. in das Gehalt 1. Klasse:
Ich bestimme: Das Aufrücken der Hauptleute und Rittmeister in das Gehalt 1. Klasse hat bei allen Waffen nach dem Dienstalter innerhalb der einzelnen Waffengattung zu erfolgen. Das Kriegs— Ministerium wird mit der Ausführung, dieser Ordre beauftragt. Neues Palais, den 29. August 1897. Wilhelm. von Kaltenborn.
Nach Mittheilung des Königlichen Gouvernements 39 Berlin ist durch Gouvernementsbefehl vom 5. September 1853 nn worden, daß, nachdem das Auftreten der asiatischen Cholera in Berlin amtlich festgestellt worden, den nach Berlin abcommandirten Mannschaften auswärtiger , die Cholerazulage von täglich A /. 3, sofern diese ihnen nicht bereits durch Verfügung des betreffenden General-Commandogs , worden, vom 3. September 1893 ab bis auf weiteres zu zahlen ist. Die Zulage ist nur neben Gewährung der Garnisonverpflegung zuständig.
Im Anschluß an unsere frühere Mittheilung über die Preisvertheilung in Chicago bringen wir nachstehend das Verzeichniß der in der Kunstabtheilung prämiirten deutschen Aussteller:
A. Bildhauer: Rob. Baerwaldt, Max Baumbach, Reinhold Begas, Peter Breuer, Ad. Brütt, G. Eberlein, J. Götz, E. Herter, Emil Hundrieser, Max Klein, Max Kruse, Rudolph Maifon, Walther Schott, A. Sommer, T. Uphues, Mich. Wagmüller, E. Wenck, Joh. Wind.
B. Maler: a. Oel gemälde: Oswald Achenbach, Anders Andersen⸗ Lundby, Hermann Baisch, Carl N. Bantzer, Frau Begas⸗Parmentier, Joseph Block, Ch. L. Bockelmann, C. Bracht, Anton Bralth, J. von Brandt, Ferd. Max. Bredt, Ferdinand Brütt, 56 von Defregger, Eugen Dücker, J. Falat, Oskar Frenzel. Otto Friedrich, r n Fanny Edle von Geiger, Carlos Greethe, Karl Hartmann, G. Hausmann,
einrich Heimes. Paul Hoecker, Hans Herrmann, Heinrich Herrmanns, Ludwig Herterich, Theodor Hummel, Peter Janssen, Frau Marie Kalkreuth, Hermann Kaulbach, Paul Wilhelm Keller, Ferd. Keller, 8. Knaus. Max Koner, H. König, Christ. Kröner, Gotth. Kühl, Walther Leistikoͤw, Franz von Lenbach, Max Liebermann, H. Liese⸗ ang. Gabriel Max. A. Menzel, Paul Meyer⸗Mainz, P. Meyerheim, 5 P. Müller, Ernst Oppler, Frau Vilma Parlaghy, Max Pietsch- mann, Franz Roubaud, Karl Saltzmann, Fr. von Schennis, Fräulein Auguste E. Schepp, Gust. Schoen leber, Richard Scholz, E. Schwabe, Franz Simm, Franz Skarbina, F. Stahl. Fräulein Agnes Stamer, Karl von Stetten, M. Thedy, Wilh. Trübner, Fritz von Ühde, Benjamin Vautier, Wilhelm Volz, Viktor Menn Ernst Zimmermann, Alfred Zoff, Heinrich Zügel.
b. Crayons:; Adolph Menzel, Ad. Adam Oberländer, F. Stuck.
e. Aquarelle; Hans von Bartels, L. Dettmann, Hans Herr— mann, Eugen Klimsch, Adolph Menzel, René Reinicke, M. Seliger, Franz Skarbina.
d. Großes Oelgemälde auf Porzellan; A. Kips.
S8. Kupf erstiche und Radirungen: G. Eilers, C. Koepping, Hans Meyer, J. Platow, Fräulein Doris Raab, Albrecht Schult— heiß, H. Struck.
Der Regierungs-Rath Passarge ist von der Königlichen . in Marienwerder an diejenige in Erfurt versetzt worden.
Der Regierungs⸗-Assessor Dr. jur. Bortfeld in Berent ist der Königlichen Regierung zu Liegnitz und der Regierungs— Assessor Büchting in Koblenz der Königlichen Regierung zu Danzig überwiesen worden.
Die neuernannten Regierungs-Assessoren Walter und Stechow sind den Landräthen der Kreise Graudenz bezw. Deutsch⸗Krone zur Hilfeleistung in den landräthlichen Ge— schäften zugetheilt worden.
Sachsen. Seine Majestät der König hat, nachdem Allerhöchst— derselbe am Vormittag den Manövern beigewohnt hatte, Metz gestern Nachmittag um 4/ Uhr verlassen und ist heute Vor— mittag 10 Uhr 25 Minuten wieder in Dresden eingetroffen.
Mecklenburg⸗Strelitz. Wie die „Meckl. Nachr.“ melden, hat Seine Königliche Hoheit der Großherzog Homburg v. d. H. am 5. d. M. verlassen und sich zur Nachkur nach Ostende begeben.
Oesterreich⸗Ungarn.
Nach Schluß der gestrigen Manöver begab sich der Kaiser, wie ‚W. T. B.“ berichtet, von der zahlreich zu⸗ sammengeströmten Bevölkerung enthusiastisch begrüßt, nach Krakowiec, wohin auch heute die Generale befohlen worden sind. Der Gesundheitszustand der Truppen ist vorzüglich. Gestern Abend fand in Krakowiec bei dem Erzherzog Albrecht ein Diner statt, dem auch der Kaiser beiwohnte.
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Oberhauses bemerkte im Laufe der Debatte über die Homerule⸗-Bill der Staatz⸗ secretär des Auswärtigen Earl of Roseb ery, beide politische Parteien seien über die besten Methoden, Irland zu regieren und zu versöhnen, uneinig. Dem Oberhause ständen zwei Wege offen, nämlich: Die Bill abzulehnen, oder sie im Princip anzunehmen und die Vorlage umzuarbeiten. Falls die zweite Alternative adoptirt und das . einer um⸗ fassenden Maßregel hinsichtlich der localen Verwaltung für Irland angenommen werden sollte, so werde das jetzige Ministerium nicht mit einer Hand, sondern mit beiden Händen die betreffenden Vorschläge bewillkommnen. Das Oberhaus sei für einen Conflict mit dem Unterhause nicht ausgerüstet, aber das Oberhaus sei Herr der Situation, und es sei keine Frage, daß die Angelegenheit durch Einvernehmen zwischen beiden politischen Parteien gelöst werden könne. Dies sei der Weg, auf dem nach seiner Ansicht die Frage eventuell gelöst werden . Er sei nicht enthusiastisch für die Homerule— Bill gestimmt, aber er glaube, daß die Union eine Sache der
telbar vorzulegen. Gleichzeitig genehmige Ich die anliegenden Aende⸗
Im Unterhause erklärte bei der Berathung des Etats des Auswärtigen Amts der Parlaments-Secretär des Auswärtigen Sir Edward Grey, die Vertragsmächte er⸗ wögen gegenwärtig Schritte zur Errichtung einer stabilen Regierung in Samoa. Bezüglich Mataafa s . es wahr⸗ scheinlich, daß er nach einer Insel, die einer der brei Vertrags⸗ mächte gehöre, werde deportirt werden.
Frankreich.
Das Marine⸗Ministerium hat, wie die „Köln. Ztg.“ er⸗ fährt, beschlossen, der russischen Flotte das active Mittel⸗ meergeschwader entgegenzuschicken, um sie einzuholen. Der Marine⸗Minister und der Marinestah schiffen sich auf dem Formidable“ ein. Der Präsident Carnot begiebt sich am Tage nach der Ankunft der russischen Flotte nach Toulon. Für den Empfang hat der Generalrath des Var⸗Departements einen Credit von 300 000 Fri, der Gemeinderath von Toulon einen solchen von 200 000 Fr. bewilligt.
Rusßzland.
Ueber die Lage der südrussischen Landwirthe wird der deutschen Petersb. Zig.“ aus der Krim berichtet:
Im Juni dieses Jahres, als über die Ernteaussichten in West⸗ Europa ungünstige Nachrichten kamen, schien es, als ob die Getreide⸗ preise in diesem Jahre etwas steigen würden, da mehrere Korn- händler in den Steppen herumführen und für die Gerste dies⸗ jühriger Ernte 45 bis 50 Kop. pro Pud boten; den Weizen wollten sie für 8 Rbl. pro Tschetwert aufkaufen. Als aber im Juli der unselige Zollkrieg zwischen Rußland und Deutschland ausbrach, ver— schwanden alle Getreidehändler aus den Steppen wie auf ein Com— mandowort und die Kornpreise sind seitdem noch weiter herunter— gegangen. Im Juni kostete der Weizen in Ssimferopol und Eupatoria 530 bis 85 Kop. das Pud; jetzt zahlt man für ihn nur 60 bis 76 Kop. ; die Gerste war für 4 Rbl. . Tschetwert gesucht, gegenwärtig gelingt es dem Verkäufer nur, eine kleine Partie zu 2 Rbl. 40 Kop. das Tschetwert (30 Kop. das Pud) loszuschlagen; der Hafer fand zu 4 Rbl. 56 Kop. das Tschetwert Abnehmer, jetzt bekommt man für ihn mit großer An⸗ strengung nur? Rbl. 80 Koß. bis 3 Rbl.; — es wird überhaupt nur für den örtlichen Bedarf etwas gekauft. Des eigentlichen Korn— marktes hat sich eine nicht geringe Geschäftslosigkeit bemächtigt, wie sie seit Menschengedenken in dieser Jahreszeit, im August, nichk wahr genommen worden ist.
Italien.
Die „Agenzia Stefani“ ist auf Grund amtlicher Aus⸗ kunft in der Lage, die in der Presse verbreitete Nachricht, daß in Rom, Mailand und Turin zahlreiche Verhaftungen von Anarchisten stattgefunden hätten, sowie daß Verhaf— tungen infolge eines Complotts vorgenommen worden seien, an dem der Agitator Cipriani betheiligt sei, für vollkommen erfunden zu erklären.
Die gestern in Rom im Umlauf gewesenen Gerüchte von einer Erkrankung des Papstes sind dem „W. T. B.“ zu⸗ folge vollkommen unbegründet. Der Papst befinde sich sehr wohl und habe gestern vier Cardinäle und fünf Prälaten empfangen.
Spanien.
Wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, herrscht nach den daselbst vorliegenden Berichten in ganz Spanien voll⸗ ständige Ruhe. Die Republikaner und die Carlisten hätten auf alle revolutionären Agitationen verzichtet angesichts der energischen und bestimmten Haltung der Regierung, die ent— ,. sei, unverzüglich und streng jede Unordnung zu unter— rücken. .
Schweden und Norwegen.
Der deutsche Gesandte Graf von Wedel gab gestern zu Ehren des Großherzogs von Sachsen und des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen ein Diner, dem nach einer Meldung des „W. T. B.“ auch der König beiwohnte.
Amerika.
Wie die „Agenzia Stefani“ aus Rio de Janeiro von
gestern meldet, hat der Minister des Auswärtigen, Pauma de Souza, den auswärtigen Vertretern die Mittheilung ge⸗ macht, daß das dortige Geschwader sich . die Regierung aufgelehnt habe. Die Regierung ᷣ hle sich jedoch stark genug, die Ordnung aufrechtzuerhalten . — etwaigen Versuch, eines Bombardements der Haupt— stadt könne sie nicht hindern. — Der italienische Kreuzer „Bansan; ist in Rio de Janeiro eingetroffen, der italienische Kreuzer Dogali“ geht von Bahia ebendahin ab. — In Buenos Aires eingetroffene Nachrichten aus Rio de Janeiro besagen, daß der Führer der dortigen aufständischen Bewegung der Admiral Custodio Mello sei. Die Schiffe, die sich der Bewegung angeschlossen hätten, seien „Aquidaban“, „Repu⸗ blica, Trajano“ und vier Torpedoboote. Gerüchtweise ver⸗ laute, Peixoto sei zum Dictator ausgerufen. — Nach Meldungen, die in Paris eingetroffen sind, haben die Befehls⸗ haber der fremden in Rio de Janeiro vor Anker liegenden Kriegsfahrzeuge auf Anregung des Commandeurs der fran⸗ ösischen Schiffe beschlossen, zu interveniren, um eine Be— r g der Stadt zu verhindern. Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Buenos Aires von gestern, infolge ungesetzlicher Vorgänge bei der Wahl des neuen Gouverneurs sei im Staat Tucuman eine Revolution ausgebrochen. Die Aufständischen hätten bei ö die Kasernen angegriffen und sich der Munition bemächtigt. Der Gouverneur habe sich in Cabillo verschanzt.
Alsien.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Bom bah von gestern erklärte in einer Versammlung, die behufs Veranstaltung von Sammlungen für die Opfer der kürzlich , Hindus und Muhamedanern ausgebrochenen Unruhen veranstaltet war, der Gouverneur Lord Harris, die Regierung besitze Informationen, denen zufolge die Ruhe— störungen gewissermaßen politischen Um triehen zuzuschreiben . Falls die Untersuchung dies bestätigen sollte, s würden ie Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden. Vier⸗ tausend Exemplare von , . welche die Erneuerung der Unruhen bezweckten, seien beschlagnahmt worden. — Der in Allahabad , „Pioneer“ meldet, daß die von den Führern der Bewegung gegen das Schlachten von Kühen in der Nähe der Tempel weiwerbreitete Brandliteratur einen wesentlichen Einfluß auf die Hindus in den verschiedenen Provinzen Indiens ausübe. Falls nicht alle Vorsichtsmaßregeln getroffen wurden, sei eine plötzliche gewaltsame , .
Vothwendigkeit sei. Die Bill sei ein Experiment, ein großer Schritt 3 dem Wege zur Versöhnung beider Nationen.
zu gewärtigen, im Vergleich zu der die Unruhen in Bombay und Rangoon unbedeutend , würden.
Afrika.
meldet, die Ermordung Emin
er „Standard“ af ** am Ufer des Victoria⸗Nyanza werde bestätigt durch in England eingegangene Briefe, die ein Offizier der Expedition n seinen Vater, einen Offizier in London, esandt habe. Der Briefschreiber theilt mit, er
in Nyangwe in einer Zinnbüchse Briefe und Depeschen m nde gefunden, die am Tage vor der Ex—⸗ mordung in deutscher Sprache geschrieben seien. Die Briefe berichteten eingehend über mehrere Kämpfe mit den Arabern, die 8090 Mann . . und wobei zwei oder drei
opäer getödtet worden seien. .
. 3 . Bureau“ berichtet, die Trans vaal⸗ Regierung habe ein Verbot gegen die Anwerbung Frei⸗ williger im Transvaalgebiet zum Dienst im Maschonalande, wo ber Krieg zwischen den Matabeles und der Südafrika⸗ Gesellschaft 3 wahrscheinlich erachtet werde, erlassen.
abe
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der am 5. d. M. . . wahl für den 6. Wahlkreis des Reg ierungshezir 8 Oppeln (Kattowitz-Jabrze) erhielt, wie ‚W. T. B. berichtet, der Amtsgerichts-Rath Letoch a C fin 13 811 Stimmen, Liebermann von Sonnenberg (Antisemit) 931 Stimmen, Merkowski (Socialdemokrat) 276 Stimmen. Ersterer ist somit
gewählt.
Nr. 36 der ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 6. September hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten (Fholera ꝛ6). — Sterbefälle in deutschen Städten mit 40 009 und mehr Einwohnern. — Desgl, in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern einzelner Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Gesundheitsstand und, Sterbefälle, Juli. — Witterung. — Zeitweilige m, gegen Cholera 2c. — Vesgl. gegen Gelbfieber. — Aus dem Jahreshericht des Gesundheitsamts der Stadt New⸗Vork 1891. — Thierseuchen in Oesterreich, 1. Viertel⸗ jahr. — Veterinärpolizeiliche Maßregeln. Preuß. Reg · Ben Gum⸗ binnen, Liegnitz, Schweden, Dänemark.) — Rechtsprechung. (Schöffen— und Landgericht Hamburg und Hanseatisches Ober⸗ Landesgericht) Nichtbefolgung wiederholter amtlicher Aufforderungen zur Impfung, — Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften. (Deutsches Reich) Giftverkehr. — (Preußen.) Zwangsimpfungen. — Vermischtes. (Bayern.) Knappschaftsvereine 1890 und 1891. — Geschenkliste. Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, Juli. — Desgl. in größeren Orten des Auslandes.
Kunst und Wissenschaft.
In der gestrigen ersten Sitzung des Jurist entags in . e, . der Königlich bayerische Justiz⸗Minister Frei⸗ herr von Leonrod die Versammlung mit folgender Ansprache; Meine hochgeehrten Herren! Seine Königliche Hoheit der Prinz— Regent, mein Allerhöchster Herr, geruhte mir den Auftrag zu ertheilen, dem hier versammelten Deutschen Juristentag seinen huldvollsten Gruß zu entbieten und diesen mit dem herzlichen Wunsch zu begleiten, daß es Ihnen auf bayerischem Boden recht wohl gefalle und der Juristen⸗ tag in dem altehrwürdigen Augsburg stets eine schöne Erinnerung bleiben möge. Diesen Allerhöchsten . vollziehen zu dürfen, schätze ich mich um so glücklicher, als ich nicht nur als Mitglied des Juristentags, sondern insbesondere auch in meiner dienstlichen Stellung feinen Berathungen und Beschlüssen das lebhafteste Inter⸗ esse entgegenzubringen, mich verpflichtet fühle. Hoch steht allerwärts das Ansehen des Beutschen Juristentags, seine großen Verdienste um die Theorie und die Praxis des Rechts sind überall anerkannt, — ins⸗ besondere hat die einheitliche deutsche Gesetzgebung, die für das Han⸗ dels, Straf⸗ und Prozeßrecht erreicht und für das bürgerliche Necht in nahe Aussicht gestellt ist, — durch den Juristentag eine wesentliche För⸗ derung erfahren, indem dieser fast alle wichtigen gesetzgeberischen Fragen in gruͤndlichen Gutachten und Berathungen zu erörtern und zu klären, sich zur Aufgabe gestellt hat. Mit großer Befriedigung, ja mit gerechtem Stolj; kann der Beutsche Juristentag auf die Erfolge seiner 33 jährigen Thätigkeit zurückblicken. Verfehlt aber wäre es, anzunehmen, der Juristentag habe seine Aufgabe schon erfüllt und das Feld seiner Thätigkeit sei als abgeschlossen zu erachten. Das ist keineswegs der Fall; Zweck und Aufgabe des Juristentags sind größer, sind fort⸗ dauernder Natur. Die deutsche Gesetzgebung hat schon in der nächsten Zeit sehr, sehr wichtige und schwierige Aufgaben zu bewältigen — ich erwähne nur die Vollendung des Bürgerlichen Gesetzbuchs, die Revision des Sandler br s, der Reichsprozeßgesetze und. des Strafgesetzbuchs — sie würde hierbei des sachkundigen Beiraths des Deutschen Juristentags nicht wohl entbehren können. Insbesondere gher wird es für eine der gesunden Rechtsüberzeugung und den, Be⸗ dürfnissen des Lebens entsprechende Gestaltung des künftigen bürger⸗ lichen Rechts vom höchsten Werthe sein, wenn der Juristentag, der schon bisher zur Codifiegtion des Civilrechts so hervorragende, bei der zweiten Lesung des Entwurfs des Bürgerlichen Gesetzbuchs vielfach berücksichtigte Beiträge geliefert hat, — auch fortan die einschlägigen . en mit gewohnter Gründlichkeit, Sachkenntniß und fachmännischer at verarbeitet. Indem ich der Hoff nung Ausdruck verleihe, daß auch die diesmaligen Berathungen an Ergebnissen fruchtbar sein wer⸗ den, die der Wissenschaft und Praxis gleichmäßig zum Nutzen ge⸗ reichen, wiederhole ich den dargebrachten Gruß und Wunsch. (Leb— after Beifall. ö
399 Der lg gende Wirkliche Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath Professor Dr. von Gnesist dankte dem Minister für seine be . Worte: Die bayerischen Justizbehörden haben an den Bestrebungen des Deutschen Juristentags stets den lebhaftesten Antheil genommen, Es ist nur zu bedauern, daß unser langjähriges Nit g der, bayerische Justiz⸗Minister Dr, von, eustle, so . rüh⸗ zeitig aus dem Leben geschieden ist. Wir sind in Bayern stets mit größter Gastfreundschaft empfangen worden, dies ist der Grund, ga wir Bayern bereits viermal mit unseren Plenarversamm⸗ lungen heimgesucht haben. Es sind aber auch innere Gründe, die den Deutschen Juristentag mit Bayern aufs engste verbunden haben. Die Entwickelung des baherischen Verfassungslebens, sowie die, gesammte Fahr nenn gehen dieses Staats haben in Bayern eine gewisse Energie und Intelligenz geschaffen, die auf die Bestrebungen des Deutschen Ju⸗ ristentags nicht ohne Einfluß geblieben sind. Die bayerischen Justiz⸗ und Verwaltungsbehörden haben bewiesen, dat sie auf dem Höhepunkt ihrer Aufgabe stehen. Wir können es daher mit um so eb re Freude begrüßen, daß der Chef der bayerischen Justizverwaltung so herzliche und an— erkennende Worte im Namen Seiner Königlichen ö des Prinz⸗ Regenten an uns gerichtet hat. Ich danke dem Herrn Minister im Namen des Drift en und ersuche Sie, sich zum Zeichen des Dankes von Ihren Sitzen zu erheben Gi f gh und damit gleich zeitig die Bitte auszusprechen: der Herr Minister wolle dem Juristen⸗ tag die hohe Ehre erweisen, das Ehrenpräsidium des Juristentags zu übernehmen. (Beifall) ö ö Der Minister erklaͤrte sich bereit, das ihm übertragene Ghrenpra idium
zu übernehmen. Der Justiz⸗Rath Wil ke⸗ Berlin erstattete hierauf Bericht Über die Entwickelung der Gesetzgebung in den beiden letzten Jahren in
Grundstücken, Bankdepotgeschäfte und das Verhältniß zwischen Geld⸗ 866 Freiheitsstrafen. (Wir werden nach 6 des Juristen⸗ tags einen zusammenfgssenden Bericht über den Gang der Ver⸗ handlungen bringen. D. Red.) — In der nächsten Woche wird die 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Nürnberg tagen. Die Versammlung beginnt am Montag, 11. 8. M. und schließt am 15. d. M. mit einem Ausflug nach Rear hen f 0. T. — Ueber die Auffindung einer vor geschichtlichen Stadt nahe bei der Colorado, Wüste (Umerika) berichtet die Chicago Tribüne wi In einer Ausdehnung von 420 Fuß Länge und 260 3 reite sieht man riesenhafte Säulen, welche geschnitzte Drachen⸗ köpfe und Klapperschlangen zur Schau tragen, noch im Sande der Wüste stehen. Die Säulen tragen große Granitstücke, welche mehrere Tonnen wiegen, Ein ornamentirter Fries wurde gefunden, welcher Aehnlichkeit mit egyptischer Architektur hat und der einen größeren Grad von Kunstfertigkeit an den Tag legt, als ihn heute indianische Handwerker besitzen. Fragmente von Töpferwaaren wurden ebenfalls entdeckt.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Serbien. Die Königlich serbische Regierung hat folgende sanitätspolizeilichen Bestimmungen zur Verhütung der Einschleppung der Cholera aus Rumänien und Oesterreich⸗Ungarn erlassen: Passagierschiffe, welche aus einem rumänischen Hafen kommen, dürfen in Serbien nicht landen. Frachtschiffe, welche von einem ver— seuchten Hafen kommen, unterliegen einer fünftägigen Quarantäne. Schiffe, welche von einem seuchenfreien Hafen kommen, unterliegen einer dreitägigen Quarantäne. . Reisende aus Rumänien haben in Serbien nur Zutritt, wenn sie durch Beibringung eines Zeugnisses nachweisen, daß sie aus einer seuchenfreien Gegend kommen; der Eintritt ist auf die Stationen Radonisvatz, Cladovo, Gradisté, Pojarevatz, Semendria und Belgrad beschränkt. Das Ge⸗ päck und die Wäsche der Reisenden werden desinficirt; sie selbst werden einer ärztlichen Beobachtung unterzogen. Ebenso haben Reisende aus Oesterreich⸗Engarn ein Zeugniß beizubringen; Reisende aus dem Comitat Saboleh werden nicht zugelassen. — . Die Einfuhr von Früchten aller Art aus Oesterreich⸗Ungarn ist verboten.
fer e nd. Pele Oeretenent ht Das Königlich norwegische Justiz. und, Polizei⸗Departement ha durch eine , . vom 1. d. Mts. bezüglich der Reisenden, Die von einem choleraverseuchten oder als choleraverseucht erklärten Ort des Auslandes nach Norwegen kommen, die Meldepflicht eingeführt, damit dieselben während der nächsten fünf Tage nach ihrer Ankunft ärztlich beobachtet werden können. Durch Verordnnng der Königlich norwegischen Regierung vom 4. d. M. ist Rußland mit Ausnghme der am Nördlichen Eismeer und am Weißen Meer gelegenen Häfen für choleraverseucht erklärt worden.
Cholera.
Nach den bis heute 10 Uhr Vormittags über den Stand der Cholera im Rathhause eingelaufenen Meldungen wurde im Kranken⸗ hause Moabit neu eingeliefert 1 weibliche Person, entlassen wurden z Personen (z männl., 1 weibl.). Es bleibt somit ein Bestand von 10 Personen (7 männl, 3 weibl.), darunter Fälle von Cholera asiatica 4 (bei 2 männl. und 2 weibl. Personen). Im Kranken⸗ hause Friedrichshain ist nach Entlassung von 2 weiblichen mit Cholera asiatica behafteten Personen kein Bestand verblieben. Aus dem Krankenhause am Urban sind keine Cholerafälle gemeldet. Es war somit der gestrige Bestand in allen drei Krankenhäusern 15 Personen (10 männl., 5 weibl.), der, heutige Bestand 10 Personen (7 männl,, 3 weibl.), darunter 4 Fälle von Cholera aslatica. Die noch im Krankenhause Moabit befindlichen, an wirklicher Cholera erkrankten 4 Personen gehen sämmtlich der Ge⸗
esung entgegen. . . September. Wie die „Wiener Abendpost⸗ mittheilt, scheint die Cholera in der Bukowina exloschen zu sein, doch besteht die Gefahr ihres Wiederauftretens durch Einschleppung aus Rußland, Rumänien, Ungarn oder Galizien fort,.
London, 8. September. Der Präsident der Localverwaltung Fowler theilt laut Meldung des „W. T. B.“ mit, daß i Morgen ein sehr verdächtiger Todesfall einer weiblichen Angestellten im Ünterhause vorgekommen. Die Daily News“ berichten, daß die Aerzte des 36 Government Board Cholera nostras als
Sursache annehmen,. i 12 . 8. September. Wie der „Times aus Varna ge— meldet wird, dauert die Cholera in Konstanti opel fort. Es sollen bereits 32 Erkrankungen und 18 Todesfälle vorgekommen sein.
Neweastle, 7. September. An Bord eines von Rotterdam
kommenden Dampfers ist, wie W. T. B.“ meldet, ein verdächtiger Frkrankungsfall vorgekommen. 96 en 8. y W. T. B. meldet: Innerhalb der letzten 24 Stunden sind hier 4 Todesfälle an der Cholera vor⸗ gekommen. Aus Palermo werden 7 Erkrankungen und 5 Todes fälle, aus der Provinz Salerno 4 Erkrankungen und 2 Todesfälle und aus Cass ino 8 Erkrankungen und 2 Todesfälle gemeldet.
Madrid, 7. September. Hier geht das Gerücht, in Barba⸗ charro bei Bilbao seien einige verdächtige Erkrankungen vorgekommen.
Amsterdam, 7. September. Die bakteriologische Untersuchung hat nach Meldung des W. T. B.“ bei einer am Montag gemel deten verdächtigen Erkrankung Cholera asiatiga festgestellt, der Patient befindet sich aber bereits auf dem Wege der Genesung. In Rotter⸗ dam hat sich kein neuer Fall von Cholerg ereignet, fünf Personen sind in Behandlung. In Leerdam sind innerhalb der letzten 24 Stunden 5 Erkrankungen und 2 Todesfälle vorgekommen in Oudshoorn eine Erkrankung, und in Hanswegrt, Giesendam und Stuivezand (Gemeinde Oosterhout) je 1 Todesfall.
Handel und Gewerbe.
ägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
5 6. ,, und in Oberschlesien. .
An der Ruhr sind am 6. d. M. gestellt 10 571. nicht rechtzeitig
gestellt keine Wagen; am 7. September sind gestellt 10702, nicht iti tellt keine Wagen. .
2 6 . 6e am 6. d. M. gestellt 4014, nicht recht ˖
zeitig gestellt keine Wagen.
Die Einnahmen der Marienburg⸗Mlawkaer Eisenbahn ,, . August 1893 nach ee, erlich, Feststellung 122 500 ½ς gegen. 132 0900 , provisorischer Feststellung im 2 1892, mithin weniger 9 ö 2 Börse . Biff kr orf. (Amtlicher Preisbericht vom 7. September 18653.) — Der Kohlenmarkt ist trotz der Stockung der Rheinschiffahrt fest. Auf dem Cisenmarkt ist die erwartete Besserung noch nicht eingetreten. — e, ,. in Mark für 1000 g und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk. — Kohlen und Koks. I) Gas⸗ und Flammkohlen: Gaskohle für deuchtgashereitung 9 bis 10,50, Generatorkohle 8.50 — *, 50, Gasflammfrherkohle 7,50 - 8,0; 3 Fettkohlen: Förderkohle 7-60, melirte beste Kohle a Kokskohle H — 6; 3) Magere Kohlen: Förderkohle 7 * 8, me irte Kohle 9—10, dia e Korn 1I1 Anthracit) 17,090 2000; 4 Koks: Gießereikoks 13,50 - 1460, ochofenkoks 11, Nußkoks, ebrochen 11—= 15; 5) Briquets S, 0 = 110. — Erze; 0 Roh⸗ J. 6.80 -=- 7, 20, 2) Gerösteter Spatheisenstein e 3) So⸗ morrostro f. o. b. Rotterdam —, H) Nassauischer Rotheisenstein mit ca. bo o½. Eisen — 5) Rasenerze ranco . sFRoheisen:; 1) Splegeleisen ia 19-1200 Mangan 49, 2) Weißstrah⸗ liges Qualltäts⸗Puddekroheisen; rheinisch⸗westf. Marken 45, 0046,00
eif. Rotterdam — — 6) Deutscheß do. — 7) Thomaseisen franco 3 stelll „=* 9) Puddeleisen . emburger Qualität) — —, sI) Englisches Roheisen Nr. III ab Ruhrort 5400, 10) 2 burger Gießereieisen Nr. III ab Luxemburg 43, 0, 117) Deu Gießereieisen Nr. I 62, 12 do. Nr. I1 = 15) do. Nr. III 53, 14) do. ämatit 63, 15) Spanisches . Marke Mudela loco Ruhrort . — Stabe sen: Gewöhnl. Stabeisen 110-115. — Bleche: I) Gewöhnliche Bleche 150 — 145, 2) Kesselbleche 150 — 165, 3) Fein⸗ bleche 125 - 1535. ; 3. Der Aufsichtsrath der Casseler Jutespinnerei und Webere beschloß, der Generalversammlung die Zahlung einer Dividende von 16 c vorzuschlagen; die vorjährige Dividende betrug 8 o. — ; ⸗ Magdeburg, 7. September. (W. T. B) Zu erbericht. Kornzucker excl., von 92 ) - —,—, Kornzucker excl., S8 a0 Rendement 15,30, Nachproducte exel. 75 oĩs Rendement 1250. Ruhig. Brot⸗ raffinade J. — Brotraffinade II. — Gem. Raffinade mit Faß . Gem. Mells J. mit Faß —. Geschäftslos. Rohzucker I. Produet Transito f. a. B. Hamburg pr. September 14,47 bez. u. Br., pr. Oktober 14, M75 bez. u. Br., vr. November Dezember 15,925 bez., 13, 95 Br., pr. Januar⸗März 1410 Gd., 14,15 Br. Ruhig. . Leipzig, 7. September. (W. T. B.) Kammzug⸗ermin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per September 3,525 Wc, per Oktober 3,529 A, per November 355 AKA, per De⸗ zember 3,57 S6, per Januar 3,50 M, per Februar 3, 624 M, per März 3,65 AM, per April 3,67 n, per Mai 3,0 AM, per Juni 37725 , per Juli — „ Umsatz 35 900 kg. Fünfte diesjährige Kämmlingsauetion. Das Angebot betrug 493 700 Kg, von denselben wurden 179 990 zurückgezogen; IId 760 Kg wurden verkauft. Käufer waren zahlreich am Markte. Die Stimmung für Buenos Aires⸗Wollen war bei unveränderten . sehr , Wollen stellten sich gegen die Juni⸗ ᷣ 5 bis 1 illiger. 3 . 9 8 B.) Die während der bevorstehenden Herbstmesse in den Räumen der Leipziger Börsenhalle abzuhaltende Garnbörse wird Freitag, den 22. September, ihren Anfang nehmen. Bremen, 7. September. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußberich:.) Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum -Börse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loco 4482 Br. — Bau m wol le. Ruhig. Upland middling, loc 42 3, Upland, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin ⸗Lieferung, pr. Sep⸗ tember 42 3, pr. Oktober 426 3, pr. November 427 3, pr. Dezember 424 , pr. Januar 425 , per Februar 42 3. — Schmalz. Höher. Shafer 47 3, Wilcox 45 3, Choice Grocery — 9, Armour 45 z, Cudahr 465 3, Rohe K Brother (pure) 45 3, airbanks 39 3. — Speck. Short elear middl. September ˖⸗Ab⸗ . —, Dezember⸗Januar⸗Abladung 43. — Wolle. Umsatz — Ballen. — Taback. Umsatz: 8 Fässer Kentucky, 113 Packen Carmen, 296 Fässer Paraguay. = ,, ,,, er. (W. T. B.) 60/0 Ja vagzucker loco 17 träge, ,, loco 145 fest. — Chile⸗Kupfer 4295/1, pr. 3 Monat 426 / iz. . . . 7. September. (W. T. B.) (Officielle Notirungen .) American good ordin. 44, do. low middling 45, do. middling 4, do. good middling 453, do. middling fair i5iz, Pernam fair 4sis, do. good fair is / ig, Ceara fair 4m/is, do. good fair 43, Egyptian brown fair 41 /ig, do. do. good fair 43, do. do. good 5* / is, Peru rough good fair 6, do. do. good 68, do. do. fine 64, do. moder., rough fair P / is, do. do, good fair 415 /is, do. do. good Hi, do. smooth fair 45sig, do. do. good falt 44. M. G. Broach good 416g, do. fine 47/6, Dhollerah good 3 / is, do. fully good Zis / in, do. fine 42, Oomra good 33, do. fully good 4, do. fine 45/16. Scinde good fair 37 iz, good Zu / iz, Bengal fully Zis / i, do. fine 43. Bradford, 7. September. (W. T. B). Wollpreise un⸗ verändert, Stimmung fester. Garne ruhig, Stoffe geschäftlos. kJ. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 504. — Bancazinn 5ög. . ,. J. September. (W. T. B.) Von der Börse wird berichtet: Der Umsatz der Actien betrug 2356 900 Stück. Der Silbervorrath wird äuf 161 009 Unzen, geschätzt. Silber⸗ verkäufe fanden . statt. K für den Staats⸗ atz betrugen 35 000 Unzen zu 73,50. . ö ö k eröffnete ruhig auf trockenes Wetter im Süden, dann fallend den ganzen Tag mit wenigen Reactionen auf Realisirungen. Schluß schwach. Mals eröffnete fehr fest auf weitere Berichte von Ernteschäden, e e nn ging jedoch später theilweise infolge Realisirungen wieder verloren. —ĩ r 7. September. (W. T. B) Weiz en anfangs höher auf erhebliche Kaufordres, später abgeschwächt auf lebhafte Verkäufe. Schluß etwas besser. — Mais zuerst steigend und lebhaft . auf ungünstiges Wetter, später Reaction und Abschwächung auf große Verkäufe und Verkaufsordres.
Verdingungen im Auslande.
Dänemark.
16. September, 12 Uhr. Stadsarchitektens Contoir, Lavendel- straede Nr. 1, Kopenhagen: Ausführung der Zimmerarbeit für zwei neue Gemeindeschulen. Bedingungen zur Ansicht an Ort und Stelle. Schriftliche Angebote mit der Aufschrift: „Tilbud paa PTömmerarbeidet ved Skolen i Dronningensgade eller paa Blegdamsveien. *
Verkehrs⸗Anstalten.
um Zwecke einer pünktlichen Bestellung der nach Berlin an ,, ist es unbedingt erforderlich, daß die Empfänger in der Ausfschrift durch Hinzufügung der 3 (Straße, Hausnummer, Stockwerk ꝛc.) näher bezeichnet werden. Au dient es zur Beschleunigung der Bestellung, wenn außer der Wohnung 6 der Postbezirk (., O., N.. NW., S0. 2 in welchem dieselbe belegen ist, hinter der Ortsbezeichnung Berlin angegeben wird. Sofern die Sendungen eine derartige nähere Bezeichnung der Empfänger nicht tragen, wird eine Verzögerung in der Bestellung nicht immer zu vermeiden sein; die Ungenauigkeit in der Aufschrift kann u. a. sogar die . der Sendungen nach dem Aufgabeort behufs. Rückgabe an den Absender zur Folge haben. Es liegt daher im eigenen Interesse der hiesigen Empfanger, wenn sie bei den Absendern dahin wirken, daß diese die nach Berlin gerichteten Postsendungen mit möglichst genauer Aufschrift versehen.
Das Verordnungsblatt des österreichischen Handels Ministeriums veröffentlicht die Frachtermäßigungen, die dem ruffischen Getreide von den österreichischen Eisenbahnen im directen Transitverkehr nach der Schweiz, Italien und Frankreich bewilligt werden. Die Begünstigung wird für die Transportstrecke von Brody, beziehungsweise Podwoloezyska, transite na Bregenz, Buchs! Lindau, St. Margarethen und Pontafe (Überall transito) für Sendungen nach der Schweiz, Frank- reich und Italien, und zwar nur bei der Nachweisung eines Minimal Verfrachtungsquantums von 1009 metrischen Tonnen ge⸗ währt. Das Zugeständniß bezieht sich auf die ,, der Nachlaß beträgt vom bestehenden Frachtsatz 390 Ct. Die ( günstigungen, die nur für mit directen Frachtbriefen exhedirte Sen⸗ dungen gültig sind, bleiben bis Ende August 1894, also für die Dauer eines Jahres, in Kraft und beziehen ih chf Getreide und Hülsen⸗ früchte, Mahlproducte aus Getreide und Hülsenfrüchten, sowie Malz.
S8. September. (W. T. B. LNorddeutscher Lloyd. Der ö „Spree“ ist am 6. September Nachts in New⸗ York ,,, a; . 2 w tember Mittags die Reise von Southampton ö J 3 on e g, Straßburg“ hat am 6. September Abends, der
Deutschland und Oesterreich. Die in den Abtheilungssitzungen be⸗ handelten Themata betrafen Abzahlungsgeschäfte, Pfandrecht an
min, e, Gahieisen 6 45, 4) Engl. Ve ffemere fen ab . . 5) e eg Hefe ere fen Marke Mudela
Postdampfer Baltimore“ am 7. September Morgens Qav er passirt. ö Se . „Dresden“ ist am 7. September Morgeng wen