n der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird ein Regulativ, betreffend die fernere Ausgabe auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Rheinprovinz durch Vermittelung der Landesbank der Rheinprovinz, veröffentlicht.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 9. September.
Seine Majestät der Kaiser und König begaben Sich heute früh von Schloß Urville aus über Station Kurzel mit . nach Straßburg⸗Neudorf, wo die Ankunft um 9 Uhr 55 Minuten erfolgte. Kurz vorher waren die Fürst⸗ lichen Gäste, die Generalität und die fremden Militärattachés von Metz eingetroffen. Auf dem Bahnhof wurden Seine Majestät von dem Statthalter, dem Staatssecretär, dem Gouverneur, dem Commandanten, dem Bezirks⸗Präsidenten, dem stellvertretenden Polizei⸗Präsidenten und dem Bürger⸗ meister von Straßburg empfangen. Vom Bahnhof begaben Sich Seine Majestät, von der Volksmenge mit lautem Jubel begrüßt, nach dem Polygon, wo Allerhöchstdieselben die Parade über das XV. Armee⸗Corps, die um 10“ Uhr ihren Anfang nahm, abhielten. Nach der
arade ritten Seine Majestät an der Spitze der ahnen⸗Compagnie und der Standarten⸗Escadron und unter dem Jubel der zahlreich herbeigeströmten Bevölkerung durch die reichgeschmückte Stadt Straßburg bis zum General⸗ Commando und fuhren von dort nach dem Central⸗Bahnhof, wo . die Rückfahrt nach Metz um 2 Uhr anzu⸗ treten gedachten. In Metz werden Seine Majestät im Bezirks⸗ ö. absteigen. Abends um 7 Uhr findet im allgemeinen
ilitär⸗Casino in Metz Paradetafel für die Generale und Stabs⸗ offiziere des XV. Armee⸗Corps statt, J diesem Zweck kh J mit Sonderzug von Straßburg nach Metz egeben.
Ueber den zweiten Tag der Manöver des VIII. gegen das TVI. Armee-Corps (am Donnerstag) be— richtet die „Straßb. Corr.“ in Folgendem:
Das Manöver am Donnerstag bot ein ganz besonderes Interesse, weil Seine Majestät der Kaiser das XVI. Armee⸗Corps Allerhöchstselbst führte. Das Gefecht am Tage vorher hatte, wie schon berichtet, um 12 Uhr damit geendet, daß das VIII. Armee⸗ Corps zurückgedrängt wurde. Eine Verfolgung des weichenden Gegners konnte seitens des XVI. Corps nicht stattfinden, weil Meldungen einliefen, daß von Osten her feindliche Kräfte über Wadgassen und . im An⸗ marsch seien. Trotz der errungenen Vortheile sah sich das XXI. Corps also gejwungen, bis an die deutsche Nied zurückzugehen, während das III. Corps langsam bis in die Höhe von Bolchen folgte. Die Truppen bezogen theilweise erst in der Abendstunde ihre Bivouaes. In der Nacht war beim General⸗Commando des XVL. Corps die Nachricht eingetroffen, daß am Morgen die 5. bayerische Division von
alkenberg her um 8 Uhr in der Höhe von Zimmingen und Busch⸗ orn eintreffen werde.
Die Stärke der sich gegenüberliegenden Armee⸗Corps war am Donnerstag folgende: Das VIII. Corps zählte einschließlich der Reserve⸗Brigade und des Garde⸗Grenadier⸗Regiments Königin Augusta 11 Infanterie⸗Regimenter, eine Cavallerie⸗Division und 96 Geschütze. Unter Commando des Kaisers standen drei Infanterie⸗ Divisionen zu vier Regimentern, eine Cavallerie⸗Division und 114 Ge⸗ schütze, dazu ein Pionier-Bataillon, eine Luftschiffer⸗ und eine Tele⸗ , ,, . Sanitäts⸗Colonnen u. s. w. Im ganzen zählten
eide Corps rund 55h 009 Mann.
Das XVI. Corps hatte die Aufgabe, den linken Flügel der von
Falkenberg nach Forbach marschirenden Hauptarmee zu decken. Da zu erwarten war, daß das VIII. Corps seinerseits versuchen würde, weiter vorzudringen, so hatte der Kaiser in der Nacht den Befehl egeben, das XVI. Corps solle zunächst in einer Linie „Helsdorf— I diesem Anmarsch entgegentreten und hier das Eintreffen der bayerischen Dipision abwarten. Zwischen den beiden genannten Ort⸗ schaften erhebt sich der Galgenberg, ein in der Richtung von Osten nach Westen ziehender, das umliegende Gelände dominirender Höhenzug. Um 7 Uhr trafen die vorrückenden Truppen hier ein. Die gesammte Artillerie stellte sich in langer Linie auf, vollständig gedeckt. Die Protzen und die Bespannung der Munitionswagen, gingen zurück, während die letzteren bei den Geschützen blieben. Die Mannschaften setzten Mützen auf, um möglichst ungesehen zu bleiben.
Den linken Flügel der Aufstellung bildete die 33. Division, hinter ihr die Cavallerie⸗Division. Rechts stand die 34. Division. Am nördlichen Abhang des Galgenberges waren in langen Linien Schützengräben aufgeworfen. Bald nach 8 Uhr zeigten sich die ersten feindlichen Abtheilungen: Cavallerie⸗Patrouillen und Schützen⸗ schwärme. Die letzteren gingen zunächst auf Hallingen vor, ein von der Mitte der Postion etwa 2 km, entferntes, im Grunde liegendes Dorf, welches sie besetzten. Alsbald begann die Artillerie zu feuern. Sowie der erste Schuß fiel, stieg in . welches von dem linken Flügel der 33. Division besetzt war, ein Fesselballon auf, von dessen Gondel aus das Anrücken des Feindes beobachtet wurde. Der f entwickelte jetzt seine an . Artillerie, deren größere Masse auf der Chaussee, welche von Bolchen nach Buschborn führt, abprotzte. Auf etwa 3000 m Ent⸗ fernung entspann sich nunmehr ein andauernder Geschützkampf, über die zwischen den beiderseitigen Positionen liegende Einsenkung. Unter dem Schutze der Artillerie stiegen von den jenseitigen Höhen, gegen⸗ über dem rechten Flügel der diesseitigen glufsẽlllinn groß Infanterie⸗ gef herab, während auch gegen den diesseitigen linken Flügel Infanterie⸗Abtheilungen vorgingen. Mittlerweile war die bayerische Infanterie⸗Division herangekommen.
Der Kaiser hatte das sich entspinnende Gefecht bisher von einem vorwärts der Mitte der Aufstellung der Corps⸗ANrtillerie belegenen Punkt aus beobachtet. Um 9 Uhr 50 Minuten sprengte der Kaiser zurück zum rechten Flügel der uf gg und gab den Befehl zum offensiven Vorgehen der hier stehenden 34 und der bayerischen Division. Während sich die Infanterie in Bewegung setzte, ging die bayerische Artillerie vor und nahm Aufstellung in der linken Flanke des Gegners. Die Cavallerie⸗Division war indessen von ihrer , . Stellung hinter dem linken Flügel, gedeckt durch den Galgenberg, hinter den rechten Flügel getrabt und brach hier zwischen der im Feuergefecht mit dem Feinde befindlichen Infanterie durch. Wenn auch die glänzend gerittene Attacke durch das Schnellfeuer des Gegners . wurde, so war derselbe doch schwer erschüttert, und unter dem ug der Attacke hatte die diesseitige Infanterie weiter vor⸗ gehen können. Der linke Flügel des III. Corps war zum Rückzug ge⸗ zwungen, Um diesen möglichst verderblich zu gestalten, ging die diesseltige Coꝛrpt⸗Artillerie batterieweise vor. Diesen Moment benutzte die der Mitte der diesseitigen Aufstellung gegenüber stehende 15. Divdisien zu einem Vorstoß. ie Divisions⸗Cavpallerie, Escadrons des Hessischen Leib—⸗ Dragoner⸗, des Dragoner und des 14. Husagren⸗Regiments attackirten und gelangten, nur durch eine Infanterie⸗Compagnie auf⸗ bis in die erste gerade im Abprotzen begriffene Batterie und
ber dieselbe hinaus. Währenddessen war auch die 30. Infanterie⸗ ekommen und griff mit . die diesseitige
Brigade heran em übermächtigen Feuer der Artillerie und Infanterie
Stellung an.
stellenmietherin).
konnte der Gegner aber nicht Stand halten und mußte zurück. Von
Theilen der 33. Division war mittlerweile auch das oben erwähnte Dorf Hallingen genommen worden, und auch der äußerste linke Flügel
hatte, ohne ernsten Widerstand zu finden, Terrain . Nach
11 Uhr befand sich das VIII. Corps auf allen Theilen des Schlacht⸗ feldes im Rückzug. Um diese Zeit ertönte das Signal zum Einstellen der Bewegungen.
Ueber das Manöver vom Freitag (dritter und letzter Tag) bringt W. T. B.“ folgende telegraphische Mittheilung:
Das Manöver fand bei Kurzel und Pange statt. Das VIII. Corps war durch die 5. bayerische Division verstärkt, während bei dem XXI. Corps eine Cavallerie⸗Division sich anschloß, welche sich bisher bei dem VIII. Corps befand. General Graf aeseler commandirte das XVI. Corps. Seine Majestät der Kaiser, in der Uniform der Leib⸗Garde⸗Husaren, führte das bei diesem Corps befindliche, aus 12 Regimentern bestehende Cavallerie⸗Corps. Der Kronprinz von Italien folgte den Manövern mit großer Aufmerksamkeit. Das e . (XVI.) Corps wurde von einem übermächtigen Feind bedrängt, hatte aber in außer⸗ ordentlich günstiger Stellung das linke Nied⸗Ufer besetzt; in dieser Stellung liegt das Schloß Urville. Nachdem die Vor⸗ truppen das XVI. Corps über die Nied zurückgedrängt hatten, entwickelte sich auf beiden Seiten Artilleriekampf. Das VIII. Corps konnte mit seinem rechten Flügel kein Terrain ge⸗ winnen, dagegen gelang es der 5. bayerischen Division, welche den linken . bildete, den Uebergang über die Nied bei Pange zu forciren; das XVI. Corps mußte infolge dessen seinen rechten Flügel zurückziehen. Mittlerweile war aus Metz die 59. Brigade angelangt. Nunmehr ging Seine Majestät der Kaiser mit dem ganzen Cavallerie⸗Corps auf dem rechten Flügel des XVI. Corps vor und attackirte in schwierigstem Terrain glänzend die den linken Ille des Gegners bildende bayerische Division. Nach der vollkommen gelungenen Attacke wurde das Gefecht eingestellt. Die Leistungen der Truppen waren trotz der großen Anstrengungen und nach drei Bivouaes, in der letzten Nacht bei Regen, ganz ausgezeichnet. Speciell war die Haltung der Landwehr⸗Brigade bei dem VIII. Corps sehr gut. Nach der Kritik defilirte die bayerische Division vor Seiner Majestät dem Kaiser. Alsdann rückten die Truppen ab, theils nach Metz, theils nach den Bahn⸗ höfen. In 43 Sonderzügen werden das ganze VIII. Armee⸗ Corps und der größte Theil des XVI. innerhalb 24 Stunden die Fahrt in die Heimath antreten.
Ihre Mäjestät die Kaiserin und Königin hat von Wilhelmshöhe, 6. September, ein Schreiben an den Ober⸗ Bürgermeister von Köln gerichtet, welches dieser gestern ver⸗ J hat und das nach der „Köln. Ztg.“ folgendermaßen autet:
Geehrter Herr Ober⸗Bürgermeister! Ich spreche Ihnen, den Ge⸗ meindekörperschaften und den Einwohnern von Köln Meinen herzlichen Dank aus für die genußreichen Stunden, welche Sie Mir am 4. Sep⸗ tember in Ihrer Stadt bereitet haben. Der hehre Dom, das Wahrzeichen der vereinten deutschen Christenheit, die herrlichen Baudenkmäler und Kunstschätze, die Zeugen deutscher Gottesfurcht und deutschen Fleißes, haben auf Mich im Vereine mit den Mir an den heiligen Stätten gebotenen Willkommgrüßen einen tiefen Eindruck gemacht. Mit Freude und Genugthuung habe Ich empfunden, daß mit den alten und neuen äußern Zeichen des kirchlichen Sinnes auch die Bethätigung des innern kirchlichen Lebens durch Werke der Nächstenliebe verbunden ist. Das Mir überall ausgesprochene Streben, in versöhnendem Wetteifer Frieden und Eintracht durch die Segnungen des Christenthums zu mehren und den Noth⸗ leidenden und Kranken in brüderlicher Liebe zu dienen, hat Mich mit innigem Danke gegen Gott erfüllt. In den jubelnden Kinderschaaren, in dem mit meisterhaftem Gesange und sinnigem Blumenschmuck gekrönten Fest im Gürzenich spiegelte sich der alte rheinische Frohsinn wider und vollendete den schönen Eindruck des 4. September in Köln, dessen Ich Mich immer mit Freude und Dank erinnern werde.
Auguste Vietoria, Kaiserin und Königin.
Durch die Presse geht die Nachricht, daß von dem Cultus— Minister eine Verfügung getroffen sei, welche betreffs der Volksschulen den Beginn und das Ende des schul— pflichtigen Alters in neuer Weise, und zwar derart regele, daß Aufnahme und Entlassung der Kinder auf ein früheres Lebensalter herabgesetzt sei.
Diese Nachricht beruht auf Irrthum. Es ist von dem Cultus⸗Minister auf diesem Gebiete etwas Neues nicht an⸗ geordnet, ja in neuerer Zeit überhaupt keine Verfügung ge— troffen worden.
Um übersehen zu können, ob eine der Königlichen Re⸗ gierungen eine Verfügung getroffen hat, welche den Nach⸗ richten in der Presse eine gewisse Grundlage gewährt, sind die Königlichen Regierungen zu baldiger Anzeige veranlaßt worden, ob dortseits eine Verfügung erlassen 9 auf welche sich die Zeitungsnotiz beziehen könnte.
Am 8. und 9. September sind dem Kaiserlichen Ge⸗ sundheits amt vier neue Cholera fälle gemeldet worden. In Papiermühle bei Solingen erkrankten im Zusammen⸗ hang mit einem anderen schon mitgetheilten Fall 2 Personen, in Andernach erkrankte die Magd des bereits früher als cholerakrank gemeldeten Schiffers Boßmann, dessen
rau ebenfalls, wie früher mitgetheilt, an der Cholera erkrankt ist. In Hamburg endlich ist am 7. September der englische ampfer „Gallina“, der am 5. aus Rotterdam abgefahren war, mit 6 verdächtig erkrankten Personen eingetroffen; bei einer (inzwischen verstorbenen) Person ist Cholera festgestellt. Durch die 6h. leich getroffenen umfassenden Schutzmaßregeln scheint die n einer Verschleppung im Hafen oder am Lande be⸗ seitigt zu sein. — . In Berlin haben sich neue Cholerafälle nun schon seit mehreren 326 nicht ereignet. Im ganzen sind innerhalb der letzten 5 Wochen nur 13 Fälle vorgekommen; sie be⸗ trafen zunächst polnische Arbeiter und eine Genossin derselben, dann Personen, welche mit dem infolge jener ersten Fälle stellen⸗ weise scheinbar inficirt gewesenen Flche fc der Spree in Berührung gekommen waren, zuletzt . Angehörige der Familie Schuster (die Mutter, vier Kinder und eine Schlaf⸗ ] Von einer Epidemie unter der mehr als
nicht die Rede sein. Eingehende Durchsuchungen der in Berlin befindlichen Schiffe haben stattgefunden; weitere Erkrankungen sind dabei nicht entdeckt, vielmehr hat sich durchweg ein guter Gesundheitsstand der Schiffsbevölkerung herausgestellt. Diese ünstgen Ergebnisse haben dazu geführt, daß bereits eine Ein⸗ 6 und allmähliche Aufhebung der zur Vorsicht ange⸗ ordneten ständigen Schiffscontrole auf den Gewässern in und bei Berlin in Erwägung genommen werden konnte.
. ählenden Bevölkerung von Berlin kann hiernach
Der General der Cavallerie von Rauch, General⸗ Adjutant Seiner Majestät des heel gen Kaisers und Königs . J. und Präses der General⸗Ordenscommission, ist hierher zurückgekehrt.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ober⸗Regierungs⸗Rath von Landmann ist aus dem Urlaub zurückgekehrt.
Hefssen.
Die Besserung des Kniegelenkes ist, wie die „Darmst. Ztg.“ aus 3 dschloß Wolfsgarten erfährt, so weit vorge⸗ schritten, daß Seine Königliche Hoheit der Großherzog seit dem 4. d. M. zeitweise mit entsprechender Unterstützung umher⸗ gehen kann, auch hat Höchstderselbe bereits verschiedene Aus⸗ flüge ö. Wagen in die Umgegend unternommen.
orgestern Nachmittag trafen Ihre Majestät die Kaiserin . Seine Königliche Hoheit . von Wales, eine Hoheit der Erbprinz und Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sach sen-Meiningen mic nr in Darmstadt ein, besuchten das Mausoleum auf der Rosenhöhe und begaben sich sodann nach Egelsbach, wo Allerhöchstdieselben von 36. Großherzoglichen , der . sin Victoria von Battenberg und der Prinzessin Alix empfangen und zu Wagen nach Schloß Wolfsgarten geleitet wurden. Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing den Hohen Be—⸗ such an der Treppe des Schlosses. Die Rückreise nach Hom⸗ burg erfolgte Abends von Station Langen aus.
Oe sterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser hat gestern in Krakowiec vor der ver⸗ sammelten Generalität, der Oberleitung der Manöver, den Generalen der beiden in Action getretenen Armee⸗Corps und den Schiedsrichtern seine vollste Zufriedenheit und Anerkennung für die Durchführung der sehr interessanten und lehrreichen Manöver ausgesprochen. Insbesondere erklärte Allerhöchst⸗ derselbe gegenüber den beiden Corps⸗Commandanten sich für sehr befriedigt durch den vollkommen kriegs⸗ gemäßen Zustand der Truppen und die außerordentliche Ausdauer in Ertragung der Strapazen und hob die Ruhe, die vorzügliche Haltung und die gute Gefechts⸗ führung der Infanterie, die großen und ausdauernden Leistungen der Cavallerie, sowie deren beträchtliche Fortschritte im Auf⸗ klärungsdienste, ferner die durchweg entsprechende Feuerleitung sowie die schnelle und ausdauernde Beweglichkeit der Artillerie, selbst auf schwierigem Boden, rühmend hervor. Der Kaiser besprach sodann einige Details der Gefechtsführung, dankte nochmals vornehmlich dem Feldmarschall Erzherzog Albrecht für die hingebungsvolle Leitung der Uebungen, den Corps⸗Commandanten Prinzen zu Windischgraetz und Golgotzy für den vortrefflichen Zustand der Truppen und dem Generalstabs⸗Chef Baron Beck für die Anlage der Manöver und die Auswahl des so besonders interessanten Manöver⸗ terrains, wobei er zugleich die Leistungen der Offiziere des Generalstabs-Corps besonders anerkannte. Gestern Rachmittag hat der Kaiser unter enthusiastischen Kund⸗ gebungen der ö Krakowieg verlassen und sich zu Wagen nach Radymno begeben. Processionen von Schul⸗ kindern sowie Banderien der Landbevölkerung gaben dem Kaiser das Geleit bis zum Bahnhof; unter stürmischen Ova⸗ tionen der zahlreich erschienenen Volksmenge erfolgte die Ab⸗ reise nach Bo ros⸗Seb es, woselbst heute die Manöver beginnen. Die Erzherzoge sind gleichfalls nach Boros⸗-Sebes abgereist. Auf der Reise dorthin wurde der Kaiser, nach einer Meldung des „W. T. B.“, in Przemysl enthusiastisch empfangen. In Erwiderung auf eine Ansprache des Landesmarschalls bemerkte der Kaiser, er werde im nächsten Jahre wieder nach Galizien kommen, um sich persönlich von den Fortschritten des Landes auf den verschiedenen Gebieten des d, . zu überzeugen. Gegenüber den ruthenischen Landesausschüssen äußerte Alijerhbch soerselbe, die Ruthenen hätten in der letzten Zeit auf dem Gebiete der Schule bedeutende Fortschritte errungen.
Der König von Rumänien ist heute um 65 Uhr Vormittags in Wien eingetroffen und hat um 8 Uhr die Reise nach Sinaia fortgesetzt.
Der Präsident der österreichischen Staatsbahnen Dr, von Bilinski ist von Teplitz nach Berlin abgereist, um die auf den deutschen Eisenbahnen eingeführten Betriebs neuerungen zu besichtigen. .
Der Wortlaut der am 2.8. M, vom Papst unterzeichneten, an den Episkopat Ungarns gerichteten Eneyklica ist int veröffentlicht worden. Es wird darin den Reistlichen empfohlen, keine Mischehen einzusegnen und die Rechte der Kirche kräftig zu wahren. Wer irgend welchen öffentlichen Einfluß besitze, solle sich dafür verwenden, daß der religiöse Unterricht unversehrt bleibe. un g sollten Katholikentage statt⸗ finden, damit die verschiedenen Klassen der Vevölke⸗ rung sich einander näherten. Nur gute und er Abgeordnete sollten gewählt werden. Es seien keine Mühen zu ne, um den Unterricht in den Priester⸗Semingren so zu heben, daß fähige und würdige Geistliche daraus hervor⸗ gingen. Laienbruderschaften seien zu unterstützen, damit sie der Geistlichkeit behilflich seien. Am Schlusse heißt es, daß den Geistlichen in dieser hochheiligen und gerechten Sache auch das Wohlwollen und die Beihilfe des Monarchen nicht fehlen werde, dessen Verdienste um das ungarische Volk von Beginn seiner Regierung an weithin bekannt seien.
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Oberhauses, der die Botschafter Hen lsĩinde ühlash, der Türkei und der Vereinigten Staaten beiwohnten, bekämpfte Lord Sag lis⸗ bury in fünfviertelstündiger Rede die Homerule⸗Bill, die England keineswegs Ruhe bezüglich (er irländischen
ernste
Fragen bringen werde, da die Irländer im Neichsparlament blieben. Die Regierung behaupte, daß die Unionsacte ein Mißerfolg sei; er bestreite dies, denn . der Union habe sich der Gesammtzustand Irlands wesentlich gebessert. Die Politik der Opposition sei am besten durch Gladstone's und Lincoln's Erklärungen gekennzeichnet, nämlich: geduldiges Verharren, Gutes zu stiften und von der bisher verfolgten Linie nicht abzuweichen. Es sei unwahr, daß durch die Annahme der Bill die internationale Lage gebessert werden werde, im Gegen⸗ theil werde England dadurch die Controle der irischen Küste verlieren. Lord Salis e. empfahl schließlich der unionistischen Partei als Motto Macaulay's Erklärung: Die Union bis zum äußersten zu vertheidigen und dem Mandat der Vorfahren, den hohen Ueberlieferungen, sowie dem briti⸗ schen Reiche nicht untreu zu werden. Nachdem der Lord⸗ Präsident des Geheimen Raths Earl of Kimberley auf die Rede Lord Salisbury's geantwortet hatte, erfolgte die Ab⸗ stimmung, bei welcher die zweite Lesung der Homerule— Bill mit 419 gegen 41ñ Stimmen verworfen wurde.
Frankreich.
Der „Temps“ giebt bei Besprechung des langsamen Ganges der französisch⸗siamesischen Verhandlungen ber Hoffnung Ausdruck, die siamesische Regierung werde bald auf— hören, den französischen Forderungen dilatorische Antworten entgegenzusetzen, da Frankreich sonst an das Operationstalent des Admirals Humann appelliren müßte.
Ein gestern in Paris verbreitetes Gerücht, der König Milan sei von einem Schlaganfall betroffen worden, ist dem „W. T. B.“ zufolge für unbegründet erklärt worden.
Belgien.
Der „Moniteur“ hat gestern die Königlichen Decrete veröffentlicht, durch welche die Beschlüsse der Kammer und des Senats über die Verfassungsrevision sanctionirt werden.
Schweden und Norwegen.
Beim König fand, wie „W. T. B.“ meldet, gestern zu Ehren des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen ein Diner statt. Abends wohnten der König, der Prinz Friedrich Leopold, sowie die schwedischen Prinzen der Opernvorstellung Stradella“ bei. Heute findet ein 23 nach dem Königlichen Lustschloß Gripsholm statt. Nach der Rückkehr von dort giebt der Prinz Friedrich Leopold ein Diner, woran der Prinz Eugen, der deutsche Gesandte Graf von Wedel und mehrere andere hoch⸗ gestellte Persönlichkeiten theilnehmen werden. Heute Abend wird der Prinz die Rückreise nach Deutschland antreten. Der Großherzog von Sachsen weilt seit vorgestern zum Besuch bei dem schwedischen Kronprinzenpaar auf Ick Tullgarn und wird heute wieder auf Schloß Drottningholm erwartet, wo er noch einige Tage zu verbleiben gedenkt. Am Dienstag wird der Großherzog abreisen.
Amerika.
Aus Paris meldet „W. T. B.“: als Gerücht werde aus Rio de Janeiro mitgetheilt, daß die aufständischen Schiffe abgegangen i um sich des Hafens von Santos zu be⸗ mächtigen und sich der Revolution in Rio Grande do Sul anzuschließen. Der „Frkf. Ztg.“ wird aus Paris berichtet, die brasilianische Regierung habe beschlossen, allen Telegraphen⸗ verkehr mit dem Ausland einzustellen.
Nach Meldungen aus Buenos Aires sei zwischen Olivera und dem Chef der Streitkräfte in den La Plata⸗ Stagten Bosch Uneinigkeit eingetreten, infolge derer Olivera demissionirt habe.
Alien.
Dem „Standard“ wird aus Shanghai vom 7. Sep⸗ tember gemeldet, der Vice⸗König Chang, dessen Haß gegen die Fremden notorisch sei, habe eine Petition an den Thron gerichtet, worin er die Ausrottung, das heißt die Nieder⸗ metzelung aller Fremden in China, besonders der Engländer, verlange, indem er behaupte, daß dies zur Verhinderung einer . Chinas unter den europäischen Mächten noth⸗
ei.
wendig girl rika.
Der „Standard“ meldet heute weiter über den in der ien Nummer d. Bl. erwähnten Brief eines englischen
ffizers, der Brief sei aus Nynangwe vom 2. Februar datirt und enthalte die Mittheilung, daß unter den Mitgliedern der Expedition kein Zweifel an den Gerüchten über den Tod Emin Pascha's obwalte. Dieser sei am 26. Februar längs des Flusses Lualaba, begleitet von einer kleinen Be⸗ deckung, in der Richtung der Stanley⸗Fälle marschirt und habe an dem Kampfe gegen die Araber theilgenommen. Emin sei durch Saidie, einen Verwandten Tippu Tipp's, wiedererkannt worden, und dieser habe auf Befehl Moharra's, eines Bruders von Tippu Tipp, sich auf Emin gestürzt und ihm mit einem breiten krummen Messer den Kopf k
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ernte⸗Ergebniß in Rumänien.
Einer von dem rumänischen e , m nn, veröffentlichten Ulebersicht über das voraussichtliche diesjährige Ernte⸗Ergebniß in Ru— maͤnien entnehmen wir folgende Angaben:
Anbauflãche MHoreue ne, . Ertrag in h
in ha 1284990 21 184 260 143 010 2714160 591 860 12561 980 5 383 140
248 480 18 590 217 800
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und A bsperrungs⸗ Maßregeln.
Spanien.
Die, spanische Regierung hat unter dem 4. d. M. folgende Quargntãnemaßregeln angeordnet:
Einer Quarantäne unterliegen: .
I) alle Herkünfte aus Grimsby und Hull, welche diese Häfen nach dem 22. v. M. verlassen haben.
2) alle Herkünfte aus Konstantinopel, welche von dort nach dem 23. v. M. J,, sind. Gleichzeitig werden alle Häfen, welche von den genannten Orten in gerader Linie nicht weiter als 165 km entfernt sind, für cholerg= verdächtig erklärt, und zwar ad 1 seit dem 2, ad 2 seit dem 3. d. M.
Portugal. Durch Verfügung des portugiesischen Ministeriums des Innern ist der Hafen von Grimsby feit dem J
5. v. M. für verseucht erklärt.
Dad e en Häfen der englischen Grafschaft Lincoln gelten als
Cholera.
Nach den bis heute 10 Uhr Vormittags im Rathhause ein⸗ gelaufenen . über den Stand der Cholera in Berlin ö. im Krankenhgause Moabit 3 männliche Personen entlassen. Neu eingeliefert wurde keine an Cholera erkrankte oder choleraverdächtige
erson, Es verblieb somit heute ein Bestand von 7 Personen 4 männl., 3 weibl), darunter 4 Fälle von Cholera. asiatica bei 2 männl. und T weibl. , m. Die Krankenhäuser am
riedrichshain und am Urban sind auch heute völlig frei von cholera—⸗ ranken und choleraverdächtigen Personen. Köln, 8. Seytember. Der ‚Kölnischen Volkszeitung. zufolge ist die Frau eines Schiffscapitäns, welche heute in St. Goar an— gekommen ist, unter choleraverdächtigen ee, , . gestorben.
Hamburg, 8. September. Der am 5. d. M. von Rotterdam bier angekommene englische Dampfer „Gallina“ hatte nach einer Meldung des W. T. B.“ 6 unter verdächtigen Erscheinungen Er⸗ krankte an Bord, die in das Krankenhaus geschafft wurden. Bei einem von ihnen hat die ärztliche Untersuchung Cholera ergeben. Die übrige Mannschaft ist in den Räumen der, Concordia“ in Quarantäne untergebracht. Das Schiff wird desinficirt.
Ru n,. Ueber den Stand der Cholera. Epidemie in Polen wird Folgendes berichtet: In Jad ow (Gouv. Warschau) sind in der Zeit vom 39/8. bis 3/9. 2 Erkrankungen 0 Todesfälle vorgekommen, in Kolo (Goup. Kalisch) vom 1. bis 3/9: 165 bezw. 16; im Kreise Mazowieck, im Kreise Ostrow (Gouvp. Lomza) und in der Stadt Lomza vom 3. bis 5.9. 23 bezw. 23.
St. Petersburg. 9. September. (W. T. B.) Vom J. bis J. September sind in St. Petersburg 59 Erkrankungen an Cholera und 21 Todesfälle vorgekommen, in Moskau vom 31. August bis 3. September 82 Erkrankungen und 38 Todesfälle. Vom 20. bis 26. August sind in dem Gouvernement Warschau 1 Person erkrankt und l gestorben, in Wolhynien 120 erkrankt, 39 gestorben, in Woronesch 205 erkrankt, 86 gestorben, in Kasan 317 erkrankt, 146 gestorben, in Kursk 778 erkrankt, 319 gestorben, in Mohilew 316 erkrankt, 122 gestorben. In dem Gouvernement Moskau sind vom 27. August bis 2. September 248 Erkrankungen und 99 Todesfälle vor⸗ gekommen, in dem Gouvernement St. Petersburg 13 Erkrankungen und Todesfälle, in Radom 21 Erkrankungen und 16 Todesfalle, in Tschernigoaw 161 Erkrankungen und 47 Todesfälle, im Dongebiet vom 30. August bis 2. September 164 Erkrankungen und 91 Todesfälle
Rom, 8. September. . W. T. B.“ meldet: In den letzten 24 Stunden sind hier 5 Erkrankungen an Cholera vorgekommen, in Cassino 1 Todesfall. Ju Neapel, wo heute nur 3 Personen an Cholera starben, scheint die Epidemie nachzulassen. In Palermo sind 8 Personen an Cholera erkrankt und 5. gestorben, in Patti 4 Personen erkrankt.
Rotterdam, 8. September. In den letzten 24 Stunden sind, wie W. T. B.“ berichtet, hier 3 Erkrankungen und ein Todes fall an Cholera vorgekommen. In Waterweg ist der englische Dampfer ‚Fairmead', von Sulina nach Rotterdam bestimmt, angekommen, an dessen Bord sich eine unter verdächtigen Erscheinungen erkrankte Person befindet. Der Dampfer ist in Maaßluis in Beob⸗ achtung gestellt worden.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 10749, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 7. d. M. gestellt 4021, nicht recht ˖ zeitig gestellt keine Wagen.
Berlin, 8. September. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise. Hof⸗ und Ge⸗ nossenschafts⸗Butter Ia. 116— 118 MS, IIa. 112 — 115 S, IIa. —— do. abfallende 106 – 111 96, Land⸗, Preußische 87 — 90 4, Netzbrücher 87 — 900 MS, Pommersche 87-90 M, Polnische 87 — 90 , Baherische Sennbutter —— S, do. Landbutter — — , Schlesische 90 — 93 S, Galizische 75 — 80 S, Margarine 40— 70 M — Käse: Schweizer, Emmenthaler 83-90 4M, Bayerischey 60 - 70 ½, Ost⸗ und Westpreußischer Fa. 60 - 70 S, do. IIa. 55 — 60 MS, Holländer 80 — 835 M, Limburger 38 4ę Quadrat ⸗ Mager. käse La. 20–- 24 MS , do. IIa. 10—12 SS — Sch i al: Prima Western 17090 Ta. 5200 AM, reines, in Deutschland raffinirt 35 6, do. Berliner Bratenschmalz 6 ä 68 S — Fett, in Amerika raffinirt 46 M6 do. in Deutschland raffinirt 43.00 A — Tendenz: Butter: Bei kleineren Zufuhren und gutem Bedarf erhöhten sich die Preise. — Schmalz: sehr fest und steigend.
— Die Liquidatoren der Berliner Producten⸗ und Han⸗ delsbank in Ligu. machen bekannt, daß vom 2. Oktober d. J. ab die vierte Liquidationsrate mit 150ͤ0 oder 5M bei der Gesellschafts⸗ kasse zur Auszahlung gelangt.
— Nach dem Rechenschaftsbericht der Görlitzer Maschinen⸗ bau⸗Anstalt und Eisengießerei zu Görlitz konnten im Ge⸗ schäftsjahr 1892/93 Aufträge nur durch Preisopfer erlangt werden. Die Gesellschaft hat 1892193 annähernd die vorjährige fr ge fl er⸗ reicht, und das . Gewinnresultat ermöglicht bei gleich hohen Abschreibungen wie im Vorjahre eine Vertheilung von 75 Jυ Dividende, die der Generalversammlung in Vorschlag gebracht werden soll. Die Herstellung neuer Modelle , . einen . von 28 483 4, die voll abgeschrieben wurden. Am 1. Juli 1893 lagen für 475 696 M unerledigte Aufträge vor. Der Bruttogewinn betrug 275 864 S, dagegen waren erforderlich für Handlungsunkosten 50 085 υ, Steuern und Arbeiterversicherung 22 486 „MS, Zinsen 11 855 9σς, Als Reingewinn verblieben 150 414 M, wovon 44 236 , zu Abschreibungen, 16316 S für Tantiemen und 80 500 S— zur Dividende von 706 verwendet werden sollen.
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt be⸗ richtet die „Schles. Itg. : Die Lage des oberschlesischen Eisenmarkts hat sich in der letzten Woche noch ungünstiger, gestaltet. Die ie. fieationen gingen so spärlich ein, daß der He af e n ran der Werke bereits beträchtlich abgenommen hat und eini . genöthigt waren, den Betrieb während eines Tages in der Woche ausfallen zu lassen. In Roheisen ist das Geschäft ebenfalls matter geworden, da infolge des verringerten Bedarfs an Puddel⸗ wie 14 Gießereiroheisen die Abfuhr zu den Werken nachgeläassen hat. — Für Walzeisen hat sich die Nachfrage noch mehr verringert, da in dn. ern der meisten Bauten auch für Träger und sonstiges Baueisen die Bestellungen weit geringer eingingen als vordem. Auch für die übrigen Walzeisensorti⸗ wei chmiede, und Con⸗ struetionswerkstätten ebenfalls schwächer , , In Fein blechen liegt das Geschäft auch bereits matt, in Grobblechen aber schon seit Monaten ganz darnieder. Die Stahlwerke sind nach wie vor unzu⸗ länglich beschäftigt und haben vorläufig wenig Aussicht auf größere lohnende Beschäftigung. — Bei den , hat sich in letzter Zeit wenig Feandert; nur in Bauguß bestand schwächere Nachfrage als in den Vorwochen. Röhrenwalzwer ke, Draht« und Nägel⸗ werke sind immer noch voll beschäftigt, und bei den ersteren ist das Geschäft rege und lohnend, — Auf. dem . hat sich nichts geändert; in ,,, ist das e,, ehr rege, sodaß die Käufer ich lange Lieferungsfristen gefallen lassen müssen. Die bigherigen
reise sind bis 35 nicht geändert worden. Im Rohzinkgeschäft lieb die Tendenz fest.
Magdeburg, 8. September. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92/0 —,— Kornzucker exel., Sd jo Rendement — , Nachproducte exel., Ih o/o Rendement —, —. Geschäftslos. Brot. raffinade J. — Brotrafftnade II. — Gem, Raffinade mit Faß . Gem. Melis J. mit Faß —. Geschäftslos. Robzucker 1. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. September 14, 50 bez. 14,55 Br., pr. Oktober 1410 Gd, 1441235 Bre, pr. November ⸗Dezember 15.977 bes, 14550 Br., pr. Janugr. Hiär; 14, ib Gd, ä Br. Ruhig, stetig. — Wochenumsatz im Rohzuckergeschäft 15 000 Ctr.
mente ist der Bedarf . zurückgegangen, weil die
, a. M. 7. September. (Get reidemarktber ich von Joseryh Strauß). An den auswärtigen Getreidemärkten dag Geschäft fortgesetzt still; hier nahm das Geschäft einen ebens ruhigen Verlauf. — In Weizen war der Handel unbedeutend. Die Notiz bleibt: Vorjähriger ab Um . 16— M frei Bahn hier ebenso. Neuer, hiesiger (grö . 8 klamm und Auswuche) auf dem Lande je nach Qualität 15t— M frei hier 154 16 60, Ausländische Sorten (redwinter, Kansas, La Plata) je nach Qualität und Herkunft 16644175 ½ — Für Roggen hlieb der Umsatz gering; Angebot mäßig; Curse bleiben: Neuer, ab Umgegend (größtentheils klamm) 14 ½ frei hier ebenso, La norddeutscher 145/10 0 bezahlt, Tendenz fest. — In Gerste fand bei guter Frage der Brauereien ziemlich lebhaftes Geschäft statt; 14 ungarische wurde bis 195 66, bezahlt. Auch für Wetterauer, Ried Pfälzer und Thüringer wären einige Verkäufe moglich gewesen, wenn nicht e, n. Qualität und hohe Forderungen ab⸗ eschreckt hätten. Die Notiz von 166 —185 46 bleibt. — Hafer beg. mehr . ans Inland und an den Platzeonsum, weil die bisher zu hohen Forderungen dem wirklichen Marktwerth entsprechend ermäßigt wurden. Man notirt: Hoch J. hiesiger, vorjähriger 184 bis 19 S, Mittelgualitäten von 165 — 174 „, hiesiger neuer, je 4 Qualität und Herkunft 16—17 S6 Tendenz matt. — In Raps i hier nichts umgesetzt worden. Man war mit 26 S vergebens am Markt. — Mais erlitt keine Veränderung, da der hiesige Markt der Bewegung des Artikels an den Hauptmärkten New⸗Hork und Chicago sich anschloß. Der letzte Curs war für Mixed 119 M und für Donau 114 4M — kö Stimmung sehr flau; Preise zu Gunsten der Käufer. Man fordert fuͤr Roggenkleie I1I0J — 4 1A. Weizenkleie 97— 4 S6, La Heu 55 Æ pr. Ctr., Roggenstroh gepreßt (Maschinendrusch) per Ctr. 24 — 3 M — Spelzenspreu 2. -—3 M bezahlt. — Auf dem Mehlmarkt ist nichts vorgefallen. Stimmung ruhig und tendenzlos. Milchbrot⸗ und Brotmehl im Verband 44 —47 ½, norddeutsche und wesst- fälische Weizenmehle 00 4 —22? ½Ʒ, Weizenmehl, hiesiges Nr. 0 266 — 275 ½, Roggenm ehl loco hier, Nr. 0 2114 — 223 M, Nr. O / 20–— 21 ½è, Nr. 1 19 — 0 416
1 8. September. (W. X. B.) n Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per September 3,50 , per Oktober 3,50 M, per November 3,55 M, per De⸗ zember 3,574 SM, per Januar 3,60 A, per Februar 3, 625 M, per März 3,65 M, ver April 3,65 SM, per Moi 3,679 „S, per Juni 3,70 MS, per Juli — M Umsatz 10 000 kg.
Bremen, 8. September. (W. T. B. (Börsen⸗Schlußhericht.) Raffinirtes Petroleum. (OOfficielle Notirung der Bremer Petroleum Börse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loco 445 Br. — Baum wolle. Ruhig. Upland middling, loch 427 , Upland, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin ⸗ Lieferung, pr. Sep⸗ tember 43 , pr. Oktober 42 J, pr. November En 3, pr. Dezember 42 9g, pr. Januar 4253 J, per Februar 42 . — Schmalz. Sehr fest. Shafer 7 3, Wilcox 45 3, Choice Grocery — 56, Armour 45 3, Cudahy 485 , Rohe & Brother (pure 45
airbankö 39 3. — Wolle. Umsatz 129 Ballen. — Speck.
Short elear middl. September ⸗Abladung —, Dezember⸗Januar⸗Ab⸗ ladung 42. — Taback. Umsatz: 900 hacken St. Felix, 45 Packen , 75 Packen Mexico, 69 Fässer Kentucky, 36 Fässer
irginy.
London, 8. September. (W. T. B.) An der Küste 5 Weizen⸗ ladungen angeboten.
6 09 Fava Zucker loco 16 träge, Rüben⸗Rohzucker loco 1435 h. Centrifugal⸗Cuba 164. — Chile⸗Kup fer 42516, pr. 3 Monat
* 16.
Liverpool, 8. September. (W. T. B.) (Baum wollen Wochen bericht.) Wochenumsatz gegenwärtige Woche 54 000 sworige Woche 45 000), do. von amerikanischen 42 000 (40 000), do. für Specu⸗ lation 2000 (—), do. für Export 2000 (2000), do. für wirklichen Consum 38 000 (38 000, do. unmittelb. ex. Schiff 53 000 (41 000), wirklicher Export 11 000 (3900), Import der Woche 19006 (24 000), davon amerikanische 12 000 (15 000), Vorrath 1118000 (1162000), davon amerikanische 86h 000 (905 000), schwimmend . 35 000 (30 000), davon amerikanische 25 000
Manchester, 8. September. (W. T. B.) 12m Water Taylor 5), z30r Water Taylor 71, 20r Water Leigh 63, 30r Water Clayton 77, 32 Mock Brooke 73, 40r Mapoll 71, 40r Medio Wilkinson 853, 32r Warpecops Lees 7, 36r Warpeops Rowland 76, 36r Warx cops Wellington 8, 40r Double Weston 83, Sor Double courant Qualität 114, 32 116 Jards 1620 16 grey Printers aus 32r / 6r 165. Stramm.
Glasgow, 8. September. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 334 427 Tons gegen 390 959 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieb befind⸗ lichen Hochöfen beträgt 39 gegen 79 im vorigen Jahre.
St. Petersburg, 8. September. (W. T. B. Producten⸗ markt. Talg loco 8,00, Weizen loco 10, Roggen loco 6,75. Hafer loJeo 4,50. Hanf loco 44,00. Leinsaat loco 14.60.
Am sterdam 8. September. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 505. — Bancazinn höz.
NewYork 8. September. (W. T. B.) Von der Börse wird berichtet: Der Umsatz der Actien betrug 257 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 161 000 Unzen geschätzt. Silber⸗ verkäufe fanden nicht statt.
Nach einer Meldung der „Frkf. Ztg.“ aus New⸗Jork haben die Directoren der Northern par ie rend ahn, Colby Hoyt und Wegg, ihre Demission gegeben.
Weizen eröffnete fest und blieb allgemein fest während des ganzen Tages, entsprechend der Festigkeit des Mais, sowie auf bessere Kabelmeldungen. Gegen Schluß etwas schwächer auf locale Verkäufe. Schluß stetig. Mais fest und etwas steigend auf umfangreiche Käufe infolge schlechter 6 ungen, dann Reaction auf Verkäufe, darauf wieder steigend. Schluß 1 Baumwoll len⸗Wochenbericht. nn. in allen Unions häfen 27 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 9090 Ballen . uhr nach dem Continent 7000 Ballen. Vorrath A4 hob
allen.
Chieggo, 8. September. (W. T. B) Weizen anfangs fest, Schluß stetit. — Mais anfangs steigend und lebhaft bewegt auf ungünstige Ernteberichte, später Reaction und Abschwächung.
Verkehrs⸗Anstalten.
unn, 8. September. (W. T. B.) Hamburg ⸗Ameri⸗ kanische * etfahrt⸗Aetien⸗Gesellscha ft. Der Schnell⸗ dampfer Normannia“ ist gestern Nacht in New⸗JYJork ein ⸗ getroffen. Der Schnelldampfer . Columbia“ ist heute Vormittag auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer Ru gig. ist gestern Abend ö. der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer Gellert“ ist heute früh in New⸗York eingetroffen.
London, 38. September. (W. T. B.). Der Union⸗Dampfer Mexican“ ist gestern auf der Augreise in Capetown an⸗
gekommen. Theater und Musik.
Im Königlichen . eht am Dienstag Beethoven's Fidelio“ unter Kapellmeister Dr. Mucks Leitung mit den Damen 1 und Herzog, den Herren Rothmühl, Betz und Schmidt in ene. Gegen Ende September findet im Königlichen Opernhause nachstehender Novitätenabend statt: Gringoire“ von nh Wal . von Felix Mendelssohn⸗Bartholdy, „Mara“ von Ferd. ummel. . Im Neuen Theater wird vom Königlichen Schauspiel am Montag Wichert s rr Ein Schritt 99 . e,. Am Dienstag gelangt Nathan der Weise“ mit den Damen 6 von , . chramm, den Herren Klein, Ludwig, Matkowtzky, Ärndt, Bberlander und Eichholz zur Aufführung. Mar Halb Scherzspiel in Knittelreimen „Der wer , n zur k
am Königlichen Schauspielhause angenommen. 2