sein wird, werden die Operationen zur Bestrafung der Ka⸗ bylen ihren Anfang nehmen.
Die Besserung in dem Befinden Sagasta's macht weitere . ritte. . .
In Barcelona sind neuerdings fünf Anarchisten ver— haftet worden.
Rumänien.
Gegenüber der Meldung verschiedener auswärtiger Blätter, daß der russische Botschafter in Konstantinopel bei der Pforte Einwendungen gegen die bevorstehende i g der in Hamburg bestellten rumänischen w e durch die Dardanellen erhoben habe, wird dem „W. T. B.“ zufolge von unterrichteter Seite festgestellt, daß diese Nach⸗ richt durchaus unbegründet sei, weil zu solchen Einwen⸗ dungen kein Anlaß vorliege. Die rumänische Regierung habe nur Schaluppen für die Donaupolizei bestellt. Diese würden die Dardanellen nicht passiren, weil sie für die Seefahrt nicht geeignet seien.
Serbien.
Der Minisler⸗Präsident Docie hat, wie „H. T. B.“ er—⸗ fährt, wegen seines unbefriedigenden Gesundheitszustandes einen Urlaub zur Reise ins Ausland erhalten. Der Kriegs⸗Minister Gruie wird inzwischen die Geschäfte des Minister⸗Präsidenten übernehmen.
Dänemark.
Der Finanzgesetzentwurf für 1894/95, der vom Finanz⸗Minister vorgestern dem Folkething vorgelegt worden ist, zeigt 56 G27 265 Kronen Einnahme und 55 672 263 Kronen Ausgabe, mithin 354 282 Kronen Ueberschuß. Eine außer⸗ ordentliche Bewilligung wird dem „D. B. H.“ zufolge für die Anlage von Küstenbatterien bei mehreren bedeutenderen Hafen⸗ städten zur Sicherung der Verbindung der Landestheile im Kriegsfalle gefordert.
Amerika.
Im Senat brachte vorgestern, wie dem „W. T. B.“ aus Washing ton gemeldet wird, Morgan ein Amendement zu dem Gesetzentwurf wegen Aufhebung der Sherm an⸗ Acte ein. Nach diesem Amendement wäre das Gesetz vom Jahre 1837 über die freie Münzprägung für den Fall der Nußfhebung der Sherman⸗-Acte in Wirksamkeit zu setzen und denjenigen Waaren, die . amerikanischen Schiffen eingeführt würden oder aus Ländern stammten, in denen der amerikanische Silberdollar als gesetzliches Zahlungsmittel angenommen werde, eine Herabsetzung der amerikanischen Einfuhrzölle zu gewähren.
Der „Kölnischen Zeitung“ zufolge hat die deutsche Regierung den Schutz der öster reich isch⸗un arisch en Unkerthanen in Braäsilien übernommen und bereits mit Erfolg ausgeübt. Als der dier fg Lloyddampfer „Medusa“ in Rio de Janeiro einen Theil seiner Ladung. in ein Leichterschiff gelöscht hatte, wurde letzteres vom Admiral Mello beschlagnahmt. Alle Vorstellungen des Capitäns des Lloyddampfers blieben erfolglos. Infolge Einschreitens des Commandanten des deutschen Geschwaders wurden Schiff und Ladung unversehrt freigegeben. ;
Eine gestern in London eingetroffene Privatdepesche aus Rio de Janeiro berichtet, die Commandanten der dort liegenden fremden Kriegsschiffe, mit Ausnahme der deutschen, hätten dem Admiral Mello mitgetheilt, daß er künftig das Bombardement auf die Forts zu beschränken habe; wenn er die Stadt bombardiren sollte, so würden die fremden Kriegsschiffe ihre Geschütze gegen die unter seinem Commando stehenden . richten.
Der „New⸗York Herald“ meldet aus Montevideo vom 3. d. M., der Staat Parana habe sich gegen Peizoto erklärt. Der Congreß in Rio de Janeiro habe seine Sitzungen . die Lage daselbst werde mit jeder Stunde kritischer. Die Schiffe „Republica“ und „Pallas“ bewachten den Hafen von Desterro, wohin nach kurzem Bombardement von Santos fünf Rebellenschiffe unterwegs seien, um daselbst das Hauptquartier de Mello's einzurichten. Ruy Barb osa werde vorauszsichtlich von Montevideo nach Desterro berufen werden, um die Präsidentschaft der provisorischen Regierung zu übernehmen. Der Staat Santa Catarina habe si far die Rebellen erklärt. — Dasselbe Blatt erfährt aus Rio de Janeiro, Peixoto habe ein Manifest er— lafsen, worin er erklaͤre, er werde nicht abdanken, sondern den Kampf fortsetzen, so lange er auf seine Truppen zählen könne. Santos sen blockirt, der Handel mit Rio de Janeiro ge—⸗ lähmt, die Stadt Rio de Janeiro durch das Bombardement thatsächlich zer stört.
Wie dem „Reuter schen Bureau“ aus Buenos Aires von gestern gemeldet wird, ist General Roca von Rosario dorthin zurückgekehrt. Die Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗ verbindung ist wieder hergestellt. Der Prozeß gegen die politischen Gefangenen wird alsbald in Buenos Aires be— . Dr. Alem wird in Santa Fé abgeurtheilt werden.
ei der Mobilisirung der Nationalgarden während der letzten Tage waren 65 000 Mann unter die Fahne getreten. — In Paris eingetroffenen Meldungen zufolge hätte Valentin Virasors die Candidatur fuͤr den Posten eines Gouver⸗ neurs von Corrientes angenommen und werde auf den Ministerposten verzichten. Der Gouverneur von Tu⸗ cu man habe seine Demission eingereicht. Die Behörden von Rosario führen fort, Waffen zu sequestriren; ein Theil der verhafteten Radicalen werde von den Gexichten in Santa Fe abgeurtheilt werden. Die bewaffneten Colonisten setzten hen Widerstand fort, würden jedoch ohne Mühe unterworfen werden.
Asien.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Kabul berichtet, daß die britische Mission am 2. d. M, daselbst eingetroffen ei. Sie sei unterwegs von der Cavallerie von Kandahar egrüßt und von dieser nach Kabul geleitet worden. Die
itglieder der Mission seien in Kabul mit 21 Kanonenschüssen empfangen und von dem Emir gastfreundlich bewirthet worden.
Afrika.
Nach einer dem „RNeuter'schen Bureau“ aus Capstadt zugegangenen Meldung habe der Administrator der , . nischen Gesellschaft infolge des weiteren Vorrückens der Matabele⸗ — beschlossen, diese anzugreifen. Es seien daher zwei Abtheilungen von den Forts Victoria und Charter gegen die Matabele abgeschickt worden.
Nr. 40 der Veröffentlichungen des Kagiserlichen Gesundheitsamts“ vom 4. Oktober hat folgenden Inhalt: , . — Gesundheitstand und Gang der Volke. Tankheiten (Cholera 2c). — Sterbefälle in deutschen Städten mit 40 060 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Grohstãdte. == Desgl. in deutfchen Stadt- und Landbezirken. — Gesundheits⸗ stand und Sterbefälle, August. — Witterung. — Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera ꝛcc. — Desgl. gegen Gelbfieber. — Ge⸗ fundheitswesen in Dresden 1891. — Gesetzgebung u. s. w. e, ,, Lungen feuche. — (Württemberg.) Gntschaͤdigun für an Maul⸗ und Klauenseuche gefallenes enn, ,, n. chlesien) Infectiöse Kranke. — (Belgien) Schiffahrtsüberwachung. — Oeffentliche Desinfection. — (Rußland, Finland.) Cholera. — Gang ger. Thier⸗ seuchen in Italien, 1. Vierteliahr. — Desgl. in Frankreich. Desgl. in Rußland, 1. Halbjahr. — Desgl. in Serbien. 3. Januar bis ö April. = Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Deutsches Reich, . Württemberg.) — Rechtsprechung. Ober⸗Landes⸗ gericht Feng.) Thierheilmittel. Vermischtes, Veutsche Hospitäler des Lluslandes 1552. — Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, August. — Desgl. in größeren Orten des Auslandes.
Statistik und Volkswirthschaft. Gewerbegerichtliches.
Ein Arbeiter hatte die Arbeit niedergelegt, weil ihm der Arbeit⸗ geber erklärte, er zahle fortan statt 36,o M nur. 30 ½ Wochenlohn, und trotz des Protestes des Arbeiters dabei verblieb, der Arbeiter solle welter arbeiten, aber für 30 ½ς. Der Anspruch des Arbeiters auf Zahlung von Lohnentschädigung für zwei Wochen ist abgewiesen orden. Die von dem Arbeitgeber angekündigte Lohnherabsetzung kann — wie es in der Entscheidung heißt — von dem Arbeiter nicht als Entlassung angesehen werden. Der Arbeit⸗ geber wollte ja, daß der Arbeiter weiter arbeite. Die einseitige Herabsetzung des Lohnes war unberechtigt, der Arbeitgeber er kündigen müssen mit dem Bemerken, daß er nach Ablauf der vierzehntägigen Kündigungsfrist, den Arbeiter weiter be⸗ schäftigen wolle mit geringerem Lohn. Während der Kündigungsfrist behalt der Kläger Anspruch auf den höheren Lohn; er hätte weiter arbeiten und event, falls der niedrigere Lohn wirklich gezahlt wurde, die Differenz einklagen müssen. Die Ankündigung eines Lohnabzuges giebt noch keinen Grund, die Arbeit niederzulegen; erst wenn bei der folgenden Lohnzahlung der Arbeitgeber den widerrechtlichen Abzug mn machte, lag der Fall des 5 124 Nr. 4 Gewerbeordnung vor.
Widerrechtliche Einbehaltung der Quittungskarte giebt oft Anlaß, daß die Arbeiter Schadenersatzansprüche erheben (5 108 Abs. 2, § 148 Nr. 3 des R.⸗G. vom 22. Juni 1889 Geldstrafe bis 300 oder Haft). Insbesondere bei der Entlassung muß der Arbeitgeber die Dulttungskarte sofort auf Erfordern aushändigen, darf sie auch nicht einbehalfen, um noch erst Marken zu kleben, denn die Marken müssen schon bei der Lohnzahlung geklebt werden E 109, 14, 3 Ordnungsstrafe bis 300 M1). . .
Ein Arbeiter verlangte, daß der Arbeitgeber das auf ihn ent⸗ fallende Drittel der Krankenversicherungsbeiträge für die ganze Dauer der Arbeitszeit nachzahle, da er die Beiträge in voller Höhe selbst entrichtet hat. Der Einwand des Arbeitgebers, das sei ausdrücklich be⸗ dungen, daß Kläger die Beiträge zahle, mußte verworfen werden, weil dem Gesetze zuwiderlaufende Vertragsbestimmungen nach § 80 des Krankenversscherungsgesetzes keine rechtliche Wirkung haben und strafbar sind (6 82: Geldstrafe bis 3900 M oder Haft). .
Ein Arbeiter verlangte ,, weil er ohne Kündigung entlaffen fei. Ihm wird ein Einwand auf Grund der den gesetzlichen Bestimmungen entsprechenden Fabrikordnung, wonach Kündigungsfrist ausgeschlossen, entgegengehalten. Der Einwand wird verworfen, weil festgestellt wird, ö. der Unternehmer sich darauf beschränkt hat, die Fabrikordnung , der Arbeiter bei der Annahme nicht darauf verwiesen ist. Nach § 1340 RG. O. ist die Fabrikordnung jedem Arbeiter bei seinem Eintritt in die Beschäftigung zu behändigen, die Ünterlassung ist nach 149 Ziffer ? strafbar Gelbsteafe bis 30 , im Unvermögensfall Haft bis 8 Tagen). 4 . .
Ein Maurer, der in einer Fabrik regelmäßig mit kleinen Rexa⸗ raturen beschäftigt wurde, hatte sich, als er eine größere Arbeit, Ein⸗ mauern eines Kessels, übertragen erhielt, einige Maurer zur Mitarbeit angenommen. Einer derselben verlangte, nachdem er entlassen war, . auf die vierzehntägige Kündigungsfrist. Das Ge⸗ werbegericht hat ihn abgewiesen. Die Vorschriften der Ss 121 ff. Gew. Ord. . nur auf das Verhältniß der selbständigen Gewerbetrei⸗ benden zu ihren Arbeitern Anwendung. Die Gewerbe⸗Ordnung ge⸗ braucht die Worte: Arbeitgeber, Gewerbe⸗Unternehmer, selbständiger Handwerktreibender in gleicher Bedeutung. Ein, unselbständiger Krbeiter kann nicht Arbeitgeber anderer Arbeiter im Sinne des 5 122 Gew.- Ord. sein. Vierzehntägige Kündigung können Arbeiter, die von einem anderen zur Hilfe angenommen werden, nicht fordern.
Invaliditäts- und Altersversich erung.
An Anträgen auf Gewährung von Renten sind bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt eingegangen: a. an Alters⸗ renten im Laufe des Jahres 1891 1105, im Laufe des Jahres 18927 404, im Jahre 1893 vom 1. Januar bis Ende September 293, zusammen 1863; b. an Invalidenrenten im Laufe des Jahres 1397 181, im Jahre 1893 vom 1. Januar bis Ende September 2lh, zusammen 396, mithin seit Beginn des Jahres 1891 an Renten⸗ anträgen eingegangen 2198. Von den Anträgen auf Altersrente ent⸗ fallen auf das Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck 397, Bremen I9h, Hamburg 1096, und von den Anträgen auf Invalidenrente auf daz Gebiet von Lübeck 60, Bremen 145, Hamburg 191. Von den Anträgen auf Altersrente sind bis Ende September d. J. erledigt 1785 Anträge, und zwar 1568 durch Rentengewährung, 192 durch Ablehnung und 26 auf sonstige Weise, Tod e. Von den Anträgen auf Invalidenrente sind bis Ende September d. J. erledigt 376, und zwar 267 durch Rentengewährung, 199 durch Ablehnung und 14 auf fonstige Weise, Tod 2c. Auf die Gebiete der drei g f n. vertheilen sich die gewährten 1568 Altersrenten und 262 Invaliden renten folgendermaßen: Lübeck 264 Altersrenten 39 Invalidenrenten, Bremen 35h Altersrenten, 107 Invalidenrenten, Hamburg 949 Alters renten, 116 Invalidenrenten. Die Jahressumme der bis jetzt 6 währten Renten macht insgesammt 278 700 aus. Nach den Berufs⸗ zweigen vertheilen sich die 18369 , ,, auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei 124 Rentenempfänger, . und Bauwesen 740 Rentenempfänger, Handel und Ver ehr Ihh Rentenempfaͤnger, sonstige Berufsarten 143 Rentenempfänger, Dienstboten ꝛc. 228 Rentenempfänger.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber den Ausstand der englischen Gruben— arbeiter liegen neue Nachrichten von Belang nicht vor. Das „Wolff'sche Bureau“ theilt mit, daß die ausständigen Berg⸗ arbeiter l in Jorkfhire erklären, sie könnten den Strike zehn Wochen aushalten. — Die in Glasgow tagende Vereini⸗
ung der englischen ien n, . bewilligte 000 Pfund Sierstu als Beitra r en Unterstützungsfonds der englischen Bergarbeiter. — Ueber die Verhandlungen, die der Verband der Kohlenbergwerksbesitzer in einer Ver⸗ sammlung im Westminster Palace Hotel in London füÜhrte, theilt die Londoner „A. C.“ olgendes mit: .
Man berieth, so viel verlautet, über verschiedene , . schläge, um dem unheilvollen Streit ein Ende zu machen. U. a. wurde ber Plan erwogen, die Bürgermeister von Sheffield, Leeds,
Bradford, Derby, Barnsley und Nottingham als Vermittler
fungiren zu lassen. Es wurde beschlossen, eine Abordnung zu der ,, Zusammenkunft der Bürgermeister der oben⸗ enannten Städte (P9gl. Nr. 238 d. Bl.) zu entsenden, nach deren
irt n Verband erwägen wird, welche Stellung er zu dem Plan nehmen soll.
In 36 Zechen von Porkshire, wo am Montag die Arbeit wieder aufgenommen wurde, arbeiten 14 -= 15 009 Arbeiter.
Aus dem Bergarbeiter-Ausstandsgebiet in Frank⸗ reich liegen auch heute keine Nachrichten vor. In Belgien hat die Ausstandsbewegung bei weitem nicht die Ausdehnung 5 auf welche die 5 hinarbeiteten. Die großen
eden, die in den Massenversammlungen im Hennegau am Sonntag zu Gunsten des allgemeinen Ausstandes gehalten wurden, sind, wie in einer Brüsseler Mittheilung der V. 3.“ hervorgehoben wird, nicht ohne Wirkung geblieben. Die zahl der ausständigen Bergarbeiter war bis Diengtag beträchtlich gestiegen, aber der geplante Generalausstand ist ins Wasser gefallen. Nach amtlichen Angaben feierten vorgestern im Borinage 7895 Bergarbeiter, im Mittelbecken 8208 Bergarbeiter und im Becken von Charleroi 16 838 Bergarbeiter, also insgesammt 32 941 Bergarbeiter. Jedenfalls kann von einem General⸗ ausstand keine Rede sein, denn Belgien beschäftigt in den Provinzen Hennegau und Lüttich Jahr ein Jahr aus über 100 000 Bergarbeiter. — Vom gestrigen Tage berichtet ein Wolff'sches Telegramm aus Mons:
Die Zahl der Ausständigen beträgt heute 900; es haben dem⸗ nach über 1000 Arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen, auch im Westen der Kohlenbecken von Mons und Flenu sind die Arbeiter wieder angefahren. In dem Kohlenbecken von Charleroi striken nunmehr von 30 000 Bergarbeitern ungefähr 17000.
In Leipzig hat sich seit längerer Zeit bereits unter den socialdemokratischen Arbeiterorganisationen i das von ihnen geschaffene Gewerkschaftscartell eine iß⸗ stimmung gie, der wiederholt in Versammlungen einzelner Gewerkschaften Ausdruck gegeben wurde,. Wie die „Leipziger Stg.“ berichtet, beschäftigte sich am Dienstag wieder eine Versammlung er Maler⸗ und Lackirergehilfen mit dem Gewerkschaftscartell. Es wurde beantragt, das Cartell aufzulösen und mit seinen Be⸗ fugnissen eine einzelne Person zu betrauen. Die Versammlung beschloß, keinen Vertreter mehr in das Cartell zu entsenden.
Kunst und Wissenschaft.
Bei den nunmehr abgeschlossenen Ausgrabungen auf der Insel Salamis sind, wie der „Standard. berichtet, etwa hundert alte Gräber entdeckt worden, die fünf parallele Reihen bilden. Die meisten sind viereckig oder länglich geformt. Weiter entdeckte man eine Gräberstätte von ähnlicher Anlage wie die in Mykene. Die Gräber bestehen aus unbehauenen Steinen und sind sehr klein. Endlich fand man fünfzig Vasen der Mykenischen Zeitperiode und eine Anzahl Bronze- und Goldgegenstände, Ringe, Spangen, Schnallen ꝛc.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Paris, 5. Oktober. (W. T. B) Dem „XIX. Sisele“' zufolge kann nach den Mittheilungen der verschiedenen Vereinigungen der Weinbergsbesitzer die diesjährige Wein production auf 36 Mill. Hektoliter geschätzt werden.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Oesterreich⸗Ungarn.
Die amtliche „Wiener Zeitungö« vom 30. v. M. veröffentlicht folgende Verordnung der Ministerien des Innern, des Handels und der Finanzen vom 77. v. M.: ö;
Wegen Gefahr der Einschleppung der Cholera wird im Einver⸗ nehmen mit der Königlich unggrischen Regierung die Einfuhr nach— stehender Gegenstände aus Rumänien verboten.
II Leibwäsche im gebrauchten, ungereinigten Zustande, getragene Bekleidungsstücke mit Inbegriff von getragenem Schuhwerk, ferner benütztes Bettzeug. —⸗ .
Sofern diese Gegenstände als Reisegepäck oder infolge eines Aufenthaltswechsels als Uebersiedelungs⸗Effecten befördert werden, unterliegen sie der sanitätspolizeilichen Revision und der event. sanitätspolizeilichen Behandlung (beim Grenzübertritte bezw. am Bestimmungdorte.
2) Hadern und Lumpen.
Von dem Verbot sind ausgenommen: .
a. Hadern, welche mittels hydraulicher Kraft. comprimirt als Waaren für den Großhandel in mit Eisenreifen geschlossenen Ballen zur Beförderung kommen, wenn sie mit Ursprungsmarken und Nummern versshen find, welche behördlich anerkannt worden sind;
p. neue Abfälle, welche direct aus Spinnereien, Webereien, Schneidereien oder Bleichereien in den Verkehr kommen, Kunstwolle (shoddy) und neue Papierabfälle.
Die Durchfuhr der bezeichneten, von der Einfuhr ausgeschlossenen Gegenstände ist zulässig nur gegen Beibringung der amtlichen. Be⸗ stätigung, daß die Ein, bezw. die Durchfuhr in den benachbarten Aussandöstaat, in welchen sie eintreten sollen, gestattet ist und bei vollkommen isolirtem Transport unter Raumverschluß, wodurch jede Manipulation während der Durchfuhr auggeschlossen wir.
Diese Verordnung tritt mit dem Tage, an welchem sie den betreffenden Zollämter, beim. See Sanitätsbehörden bekannt wird, in Kraft. (Vergl. ‚Reichs-Anzeiger' Nr. 237 vom 3. d. M.)
Spanien. .
Die spanische Regierung hat alle Häfen, welche von Stettin in gerader Linie nicht weiter als 165 km, entfernt sind, für seit dem 35. v. M. choleraverdächtig erklärt. (Vergl. R.“ A.“ Nr. 236 vom
2. Oktober.) . Rumänien.
Die Königlich rumänische Regierung hat den Grenzpunkt Chilia⸗ Veche (Districk Tultscha) für die aus Bessarabien kommenden Reisen⸗ den geöffnet. Am gedachten Orte ist vom 26. v. M. ab ein gesund⸗ heitlicher Revisions⸗ und Desinfectionsdienst eingerichtet worden.
Schweden.
Durch eine neuerdings erlassene Königliche Verordnung sind in Betreff der Einfuhr von Waaren nach Schweden verschiedene Bestim⸗ mungen getroffen worden, deren i, Inhalt folgender ist.
r Bett und Kleidungsstücke, welche nicht von Reisenden als Passagiergut mitgeführt werden, der der Schiffs⸗ mannschaft gehören und für deren ersönlichen Gebrauch bestimmt sind, dürfen nur nach Städten eingeführt werden oder auch mittels der Eisenbahn nach Mon, Charlottenberg und Storlien, um von
dort mit der Bahn unmittelbar nach einer Stadt befördert
und daselbst der Zollbehandlung unterworfen zu werden. Die Zoll⸗ verwaltung darf das Gut erst ausliefern, nachdem entweder der Gesund⸗ heitsausschuß erklärt hat, daß die Desinfection desselben nicht er= forderlich, oder nachdem dasselbe auf Kosten und n . des Eigen⸗ thümers durch Vermittelung des Gesundheitsausschusses und in dem von diesem vorgeschriebenen Umfange — 1 worden ist. (Vergl. „‚HR.⸗Anz.“ Nr. 8b vom 1. Dezember 1892.
Lumpen dürfen nur aus ,. Dänemark, 24
(mit Ausschluß von Hamburg), sowie aus Gro britannien und Irland nach Schweden, und zwar unter folgenden edingungen eingeführt werden:
a. die Lumpen müssen in Ballen verpackt sein; .
p. die Finfuhr seewärts darf nur nach einer Stadt oder mit der Eisenbahn nur nach Mon, Charlottenberg oder Storlien erfolgen;
c. es muß eine Bescheinigung eines schwedisch⸗norwegischen diplo⸗ matischen oder . ertreters oder, wenn ch 9 solcher am Abgangkort nicht befindet, der zuständigen Behörde oder von Per- sonen, deren Glaubwürdigkeit von einer der genannten Amtsstellen bezeugt wird, darüber beigebracht werden, daß die Waare nicht aus einem andern Ort stammt, als einem folchen, von welchem die Ein⸗ fuhr . ist.
ußerdem sind noch in Betreff des Transports, der Aufbewahrung und der Desinfection der Lumpen eingehende Bestimmungen in der Verordnung enthalten.
Die Einfuhr von Kunstwolle (shoddy) ohne Desinfection ist nur gestattet, wenn entweder durch ein amtliches Zeugniß (vergl. oben unter c) der Nachweis ihrer Carbonisirung oder Erhitzung durch feuchte Wärme bis zu 1090 Celsius erbracht wird, oder aber die Ein⸗ fuhr aus einem Ort erfolgt, von welchem die Einfuhr von Lumpen gestattet ist, in welchem Falle die bezüglich der letzteren getroffenen Bestimmungen zu erfüllen sind. (Vergl. . R.⸗Anz.“ Nr. 260 vom 2. November.)
Cholera.
Hamburg. Wie in den ‚Veröffentlichungen des Kaiserli Ham e den. f ⸗ aiserlichen Gesundheitsamts“ mitgetheilt wird, 6 ler in . 32 Cholerafälle, davon 12 mit tödtlichem Ausgange, vorgekommen.
Oesterreich⸗ Ungarn. Vom 19. bis 25. September Morgens sind. in Galizien = zufolge der Nr. 39 des . Oesterr. San. Wesens? — in 36 zu 12 politischen Bezirken gehörenden Gemeinden insgesammt 134 Cholera. und choleraverdächtige Erkrankungen, darunter 60 mit tödtlichem Ausgange, angezeigt worden. Von den früher Er⸗ krankten sind in der Berichtswoche 17 gestorben. Die Gesammt⸗ zahl der zin Galizien festgestellten Cholera⸗Erkrankungen beläuft sich auf 783, darunter 477 mit tödtlichem Ausgange. In . polnischer Bezirk Sanok, hat die Cholera innerhalb vier Wochen 68 Erkrankungen verursacht; auch sind in weiteren acht Gemeinden des Gerichtsbezirks Rymanow 15 Krankheitsfälle beobachtet worden. — In Ungarn wurden zufolge den täglich veröffentlichten Cholera⸗ berichten vom 12. bis 24. September nachstehende Erkrankungen lund Todesfälle) festgestellt: in den Comitaten Also Feher 2 (— Baecs⸗ Bodrogh 49 (33), Bekes 4 (2), Bereg 7 (6), Vlhar (2), Brasso 1 (1), Csongrad 6 (4, Heves 2 (1). Jasz: Nagy⸗Kun⸗Szolnok 16 (11), Kolois 1 (2), Marmaros 34 (20), Pest⸗Pilis⸗Solt⸗Kis⸗Kun 8 (6), Preßburg 1 (1), Saros (1). Szaboles 3 (6), Szathmar 7 SY), Szolnok-⸗Doboka 5. (2), Torda-⸗Aranyos 8 (2), Torontal 6 (6), Ung (U), Stuhlweißenburg 2 (1), Zemplin 3 (l), in den Städten . 13 (9), Maros⸗Vasarhely (1), Pest 22 (11), zusammen 2 * 7.
Frankreich. In dem Departement Finist ere hat sich nach den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gefundheitsamts“ die Seuche ziemlich stark verbreitet. In Brest, wo bis zum 2. September
105 Cholera . Todesfälle festgestellt worden waren, zählte man vom 2. bis 15. dess. M. deren 83, und seitdem soll die Epidemie noch in weiterer Zunahme sein. Am 19. September fanden 8 Sterbefälle statt. In der Nähe von Brest sind Saint⸗Pigrre⸗ Quilbignon und Lambezellee heftig ergriffen. In ersterem Orte wurde am 18. August der erste Krankheitsfall ge⸗ sehen; es starben bis zum 1. September 35 Personen an der Seuche, vom 2. bis 16. September 45. In Lambezellec, wo der Ausbruch am L. September erfolgte, betrug bis zum 15. September die Zahl der Sterbefälle 55. In Camaret (2999 Einwohner), wo der erste Fall am 22. August sich ereignete, zählte man bis zum 15. September 39 Todesfälle. Außerdem sind bis zu diesem Tage in noch zehn Ortschaften des Departements 29 Personen der Cholera erlegen, davon 3 in Tröboul und 5 in Douarnenez. In Moléne ist die Seuche angeblich erloschen, dagegen in Landerneau und, in Quimper neuerdings auf— getreten. Um ihre weitere Ausbreitung zu verhindern, wurde die Ab⸗— reise eines Pilgerzuges aus dem Département Finistère nach Lourdes untersagt. — In Noiremoutier (Vendée) belief sich vom 2. bis 15. September die Zahl der Sterbefälle auf 7. Für Nantes wird sie vom Seuchenausbruch am 5. Juni bis zum 15. dess. M. auf 301 angegeben, vom 14. bis einschl. 27. September erkrankten 69 und starben bl Personen. In dem aus dieser Stadt ausgerückten 3. Drg= goner Regiment sind in der Nähe von Tours 3 Erkrankungen fest— gestellt worden. — In Thuir (Pyrénses orientales) ist die Seuche neuerdings ebenfalls aufgetreten; desgleichen in Bgrröme (Basses⸗ Alpes), einem Ort von 800 Einwohnern, am 9. September, gerade zu der Zeit, als dort die Truppen zu den Herbstübungen zusammen⸗ gejogen wurden. Allein am 16. September sollen hier 13 Personen der Seuche erlegen sein. Von den Einwohnern haben etwa 5690 den Ort verlassen. Die Manöver sind eingestellt; einzelne Truppentheile haben vor Entlassung der Reservisten bejw. vor der Rückkehr in ihre Garnison ein fünftägiges Feldlager zum Zweck der Beobachtung des Gesundheitszustandes bezogen.
; Rom, 4. Oktober. In den letzten 24 Stunden sind laut Meldung des „W. T. B.“ in Livornb 3 Personen an Cholera er— krankt und 5 von den früher Erkrankten gestorben. In Palermo sind 14 Todesfälle, in der Irrenanstalt zu Nocera seit dem 20. Sep—⸗ tember 78 Erkrankungen und 38 Todesfälle vorgekommen.
Madrid, 4. Oktober. In Bisegya sind, wie W. T. B.“ meldet, gestern 43 Personen an der Cholera erkrankt und 13 Personen gestorben.
Niederlande. Vem 12. bis 27. September sind den Ver⸗ nt e ffn des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ Cholera⸗Erkrankungen und Todesfälle in , , Orten bekannt geworden: 1) im west-⸗ lichen Seehafengebiet 73 Erkrankungen und 47 Todesfälle, und zwar: in Enkhuizen 2 Fälle, in Koog bei Amsterdam 1, in Amster⸗ dam 1 (und 1 Todesfall, im Haag 2 (1), in Stompwyk zwischen Leiden und Haag (2), unterhalb Rotterdams in der . auf einem Schlammkasten' 1, in Vlaardingen 1, in Brielle (0), in Rotter⸗ dam nunmehr 41 (25), in Ouwershie 5 (4 in Kralingen (I, in Ysselmonde 3 (l), zwischen Rotterdam und. Dordrecht in Baren⸗ drecht 1 (1), in Dordrecht 3 (1, in Zwyndrecht nunmehr 10 (5), in s Gravendeel 1 (1), in Dubbeldam (1) und in Wemeldinge bei Hans⸗ weerd 1; 2) in den mittleren Landesth eilen 19 Erkrankungen, 11 Todesfälle, und zwarz in Gouda 1, in Utrecht 1, in Aalt— meer 49 in Alfen (1), in Aarlanderveen hei Alfen 2 (I), in 8 Graveland zwischen Hilversum und Nagrden (2, in Caren am Leck 3 (1), in Schoonhorn 1, in Workum 1, in
orinchem J, in Gameren bei Zultbommel a4. d. Waal 5 (2), in Woudrichem (I), in Hardingsveld (1), in Nordbrabant zu Gertrüiden⸗ berg 1 und zu Oudenbosch z (19; 3) in den östlichen Landes theilen 3 Erkrankungen, 1 Todesfall, und zwar: in Uitwellingerga bei Sneek 1 auf einem Flußfahrzeuge, in Zwaartsluis 2 4
Stockholm, 4. Oktober. Bei einer am 30. September in Um ea ,,. Person hat nach Meldung des W. T. B.“ die in Stockholm vorgenommene bakteriologische Untersuchung Cholera asiatica als Todesursache ergeben.
Kopenhagen. Das auswärts verbreitete Gerücht, daß Däne⸗ mark eine fünftägige Quarantäne angeordnet habe, ist, wie W: T. B.‘ meldet, durchaus unbegründet. Pase , aus dem südlichen Auslande werden am Aufenthaltsort einer fünftägigen ärzt⸗ lichen Beobachtung auf Grund der Beschlüsse der Dresdener Genf e: conferenz, dagegen keinerlei Quarantäne am Landungsort oder an der Grenzstation unterworfen.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks . . der Ruhr und in Oberschlesien. n der Ru d 4. d. M. ni i och ö. . am M'. gestellt 10 816, nicht rechtzeitig erschlesie d 3. d. M. 4122 = zeitig gestellt keine ien fu 9 6. .
—
Zwangs-⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am Grundstücke zur Schwartkopffstraße 9, Ecke der Pflugstraße, der Handelsgesell⸗ irma Carl Behne u. Söhne gehörig; Fläche 763 2; Nutzungswerth 15 530 S; Mindestgebot 222 800 e; für das Meist⸗ gebot von 261 009 S wurde der Kaufmann Raupachstra meister Gu
Oktober die nachbezeichneten Versteigerung:
R. Michaelis, e 60 n f F. — 91 bing J 12, . ö a eidler gehörig; Nutzungswerth 9020 M; fü das Meistgebot von zl doo e ger r der knggj . Leigh Green, Kurfürstenstraße 14, Ersteher.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am Grundstücke zur Versteigerung; ensee, dem Buchbinder Emil
entier William Henry
selben Tage die Königs⸗Chaussee 47 zu Neu⸗Wei Clemens und seiner Ehefrau gehörig; Fläche 6,20 a; Nutzungs⸗ . . 50 . ö Bäcker⸗ erlin, Dorotheenstr. 55, Ersteher. — Schönstr, 2, zu Weißen see belegen, der Frau Marie ö en⸗ berg gehörig; Fläche 5, 16 a; Nutzun
thenow Ersteher.
— Der Aufsichtsrath der Deutschen Bank in Berlin hat in seiner gestrigen Sitzung Herrn Arthur Gwinner zum Mitglied Der neue Virector wird seine Stellung am 1. Januar 1894 antreten und sein in Berlin unter der Firma Arthur Gwinner u. Co. bestehendes Bankgeschäft gleichzeitig auflösen. Hermann ĩ ihrem Bestehen angehört, beabsichtigt, nach langjähriger Thätig—
vorbehaltlich des Beschlusses der Generalversammlung, in den Auf⸗ sichtsrath einzutreten. — Ferner wurde Bericht erstattet über den Geschäftsverlauf des ersten Semesters 1893. werden, daß das laufende Geschäft der Bank eine Zunahme der Um⸗ sätze sowie der Einnahmen daraus gegenüber dem ersten Semester
Maschinenbau⸗Aetien⸗
nachbezeichneten
werth 2860 M; für das Meist meister August Werner zu?
werth 1368 ; für das
s6 wurde der Rentier Heinrich Klehr
der Direction ernannt.
Es konnte festgestellt
1892 aufweist. Die Berlin-Anhaltische gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahre einen Reingewinn don 235 598 66 (gegen 347 903 M im Jahre 1891/92) erzielt. Aufsichtsrath schlägt vor, aus dem Gewinn eine Dividende von 750,0 (1891/92 1069) zu vertheilen. .
— Der Aufsichtsrath der Berliner Elektricitäts-Werke hat, den Anträgen des Vorstandes entsprechend, beschlossen, der auf den 26. Oktober d. J. einberufenen ordentlichen Generalversammlung für das Geschäftsjahr 1892/é93 die Vertheilung einer Dividende von S5 oυ gegen 746 .υ im Vorjahre vorzuschlagen.
— Dem Aufsichtsrath der Neuen Gas-⸗Actien⸗-Hesell— schaft wurde, die Bilanz, sowie die Gewinn⸗ und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1892 / 93 vorgelegt.
1892 — t. Es wurde beschlossen, Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 56 vor—
. — Die Betriebseinnahmen der Ostpreußischen Südbahn im September 1893 betrugen nach vorläufiger Feststellung im Personen⸗ verkehr 80 128 S, im Güterverkehr 278 509 „S, an Extraordinarien 14 000 S, zusammen 372 637 S, darunter auf der
Strecke Fisch— hausen — Palmnicken 5079 recke Fisch
l mic im September 1892 provisorisch 342 500 6, mithin gegen den entsprechenden Monat des Vorjahres mehr 30 137 , im ganzen vom 1. Januar bis 39. September 1893 2727781 Ae sprovisorische Einnahme aus russischem Verkehr nach russischem Stil), gegen provisorisch 2 451 491 6 im Vorjahre, mithin gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres mehr 276 290 „, gegen definitiv 2608 271 S im Vorjahre, mithin mehr 119 510 0 — Dem Geschäftsbericht des Vorstandes der Actien⸗Gesell⸗ . von Eisenbahn⸗Material zu Görlitz über das Rechnungsjahr 1892ñ‚93 entnehmen wir Folgendes: Im abgelaufenen Geschäftsjahre wurden gefertigt: 203 Personen— wagen im Werthe von 2 322 597 M, 339 Gepäck⸗ und Guͤterwagen im Werthe von 830 590 „S und verschiedene kleine Arbeiten im Werthe von 25 935 ½ , sodaß die Gesammt⸗Production einen Werth abrik war im Jahre 1892/93 diger i auf einige Monate des neuen Geschäftsiahres genügend, jedoch zu gedrückten Preisen mit Arbeit Die Abschreibungen betragen im ganzen 150 000 ( Der satzungsmäßige Reservefonds Von dem Rein⸗
schaft für Fabrikation
von 3 179 223 6, darstellt. befriedigend beschäftigt und
gegen 146 676 M im Vorjahre. Actienkapitals 297 722 M
zur Verfügung der Generalversammlung 270 603 M, die wie folgt verwendet werden sollen: 192 834 S zur Zahlung einer Dividende : r Extra⸗Reservefonds, 30 000 S zur, Bildung einer Reserve für schwebende Garantien, 15 000 ½ zur Dotirung des Unterstützungsfonds, 2769 6 zum Ueber⸗ trag auf neue Rechnung. . Aufsichtsrath des Archimedes, Actien für Stahl⸗ und Eisen-Industrie, hat beschlo nächstigen Generalversammlun 4 0 gegen 35/10 0so im Vorja — Die Steuereinnahmen Portugals im Monat Juli d. J. haben betragen im ganzen 1209756 763 (Milreis); davon ent. fallen auf die Importsteuer verschiedener Waaren und Artikel (Taback und Getreide ausgenommen) 1044528 9 877 und auf die Exportsteuer feste und ad valorem) 27 68 8 886, Auf die Steuerämter und Unter⸗ ämter vertheilen sich die Gesammtbeträge mit folgenden Summen: oben) 564 083 5 122, 576 181 5 697; 431 460 5 518, Exportsteuer 14 704 8 101, zusammen 446 16438 619; Importsteuer 6958 5 408, Exportsteuer 12 5 222, zusammen 21 1658 5 181, 6195 096, zusammen 21 777 5 277; Ponta Delgada: Importsteuer 14 954 5 594, Exportsteuer 1345 892, zusammen 15 089 5 486; Herta: Importsteuer 5194 8 064.
Magdeburg, 4. Oktober. von 92 0s9 —, Rendement 14,265, neue
zur Erhöhung
esellschaft . sen, der dem⸗ die Vertheilung einer Dividende von hre vorzuschlagen.
Importsteuer
Exportsteuer 12 098 8575, heart
Importsteuer
6970 8 636; Importsteuer Exportsteuer
(W. T. B.)
neue 15,20, Kornzucker Nachproducte exel., 75 o o Ruhig. Brotraffinade J. —, Brotraffinade II. —. Gem. Melis J. mit Faß 27,25. Ruhig. Rohzucker. J. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Ok⸗ O2 Br., pr. Rovember 13,823 bez. und Br., ez, 13,925 Br., pr. Januar⸗März 1405 bez.,
(W. T. B.) Kam mzug⸗Termin⸗ per Oktober 3, 50 , per November 3,525 S, per Dezember 3,55 M, per Januar 3,60 (6, 3.65 S, per April 3,67 , per tz 10000 kg. T. B) Produetenmarki. Weizen pr. November 165,70, pr. März 1645, pr. Mai 16,60, gen pr. November 1400, pr. März 1400, pr. Mai 14,20. er per November 15,30, per März 16, 6h is pr. November 11,25, pr. Mä Brem en, 4. Oktober. Raffinirtes Petroleum. etroleum · Börse.) aum wolle. Steigend. Upland middling, loco 431 8, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin Lieferung, pr. November 43 6, ebruar 433
Grocery 497 3, Armour shield 485 5, Brother (pure) 49 8, 166 Ballen.
Abladung 43.
uckerbericht. Kornzucker exel., 3 erich
Rendement —. Raffinade mit
tober 14,00 bez., 1 pr. Dezember 13,90 14,07 Br. Fl Leipzig, 4. Oktober. lata Grundmuster B.
per Februar 3, 23 S, per Mä Mai 3,70, per Juni 3, 25. — Mannheim, 4. Oktober.
pr. Mai 15,75. Vörsen · Schluß bericht.
otirung der Loco 440 Br.
11,56 Karg Faßzollfrei.
pr. 363. . . pr. Januar . per Schmalz.
pr. Dejember 43 8, März 435 85. — cor 1895 4 udahy 493 , airbanks 417 5. W
Speck. Ruhig. Short elear middl. Dezember ⸗Januar⸗
1. bis 30. September 2 262 408 Tl., Mehreinnahme gegen den ent⸗ sprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 127 169 Fl.
— 5. Oktober. (B. T. B.) Die ,,, Bank hat heute den Discont von 40½ auf 5 oo erhöht.
Pest, 4. Oktober. (W. T. B.) ,, Weizen fester, pr. Herbst 7,34 Gd., 7,346 Br., per Frühjahr 7,78 Gd., 7,77 Br. fer Pr. Herbst 7, 0 Gd, 7io2 Br., pr. Frühjahr 6,97 Gd., 5,94 Br. Mais per August ⸗ September 4391 H 4,93 Br., pr. Mai⸗Juni (1894) 5,19 Gd., 5,21 Br. Kohlraps vr. September Oktober —.
Lond on, 4. Oktober. (W. T. B) Wollauction. Preise fest, unverändert.
Den Financial New zufolge besserte sich Rio Tinto an der heutigen Börse auf die Dividende, welche eine Verzinsung des Actien⸗ kapitals zu 70, darstellt.
An der Küste 12 Weizenladungen angeboten.
26 0lo Jayvazucker loco 171 träge, Rüben⸗Robzucker loco 135 träge. —-Chile⸗Kupfer 4116616, pr. 3 Monat 425 /is.
— BH. Oktober. (W. T. B.) Die Bank von England hat
heute den Discont von 34 9 auf 3 Co Erg gelez
Am sterdam. 4. Oktober. (W. T. B. Java⸗Kaffee good ordinary 52. — Bancazinn 535. New-⸗ York, 4. Oktober. (W. T. B) Die Börse ver⸗ lief in durchweg fester in Der Umsatz der Actien betrug 141 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 165 000 Unzen geschätzt. Silberverkäu fe fanden nicht statt.
ach einer Meldung der „Frkf. Ztg.“ aus New⸗Y or k ergiebt
der Jahresbericht der Louisville and Nashville Railroad eine Netto, Betriebseinnahme von 8 029997 Doll, der Ueberschuß über die Lasten und Dividenden beträgt 410 550 Doll. — Für mehrere die Lasten nicht verdienende Zweiglinien der Northern Pacific Railroad wird die , von Receivers verlangt. 2 Weizen eröffnete träge und fiel stetig auf unerwartet ungünstige Kabelmeldungen und Verkäufe im Westen, sowie auf günstige Ernte⸗ aussichten. Schluß schwach. — Mais anfangs fest und etwas steigend auf Berichte aus dem Westen, dann Reaction auf Verkäufe und Realisirungen, später wieder steigend. Schluß fest.
Chicago 4. Oktober. (W. T. B.). Weizen fallend den ganzen Tag mit wenigen Reactionen auf günstiges Wetter für die Aussaat, sowie auf, schwächere Kabelberichte und lebhafte Verkäufe 9 . Termine. — Mais allgemein fest während des ganzen Tages.
. A . 45 ö e ,,, im Monat September beliefen sich auf 5 oll. gegen 1 452 000 Doll. im Monat August. .
Verkehr s⸗Anstalten.
Bremen, 4 Oktober. (W. T. B) Vorddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Saale“ ist am 2. Oktober Abends in New⸗ Vork angekommen. Der Reichs-⸗Postdampfer Bayern“, nach Ost⸗Asien bestimmt, ist am 2. Oktober Nachmittags in Su ez an⸗ gekommen. Der Postdampfer Straßburg“ hat, am 2. Oktober Nachmittags St. Vincent passirt. Der Reichs - Postdampfer „Stettin . nach Kamerun bestimmt, ist am 3. Oktober Nach⸗ mittags in Wilhelmshaven angekommen.
— BH. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer Hannover; hat am 3. Oktober Nachmittags die . von Oporto nach Lissabon fortgesetzt. Der Postdampfer Neckar ist am 3. Oktober Abend auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer Havel“ ist am 4. Oktober Nachm. auf der Weser angekommen. Der Schnell. dampfer Aller“ ist am 3. Oktober Nachmittags von New-⸗-Nork via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer Lahn“ hat am 4. Oktober Morgens Daver passirt. Der 3. dampfer Frankfurt! hat am 4. Oktober Vormittags die Reise von Antwerpen nach Corunna fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Oldenburg“ ist am 4. Oktober Vormittags auf der Weser angekommen.
Theater und Musik.
Berliner Theater.
Gestern Abend wurde das bekannte, vor etwa dreißig Jahren entstandene Lustspiel Die guten Freunde“ von Vietorien Sardou, in der deutschen Bearbeitung von Heinrich Laube, mit bestem Erfolg zum ersten Mal gegeben. Das feine Lustspiel mit seinem witzreichen Dialog und der naturwahren Charakterisirung der falschen und der aufrichtigen Freundschaft fand in einer vor⸗ trefflichen Darstellung allgemeine Theilnahme und erregte die lebhafteste Heiterkeit. Den von seinen falschen Freunden fast zur Verzweiflung gebrachten gutmüthigen Villenbesitzer Caussade, dem zuerst sein Haus verleidet, dann ohne rechten Grund zum Zweikampf zugeredet und schließlich die schuldlose Gattin als untreu verleumdet wird, gab Herr. Sus ke durchaus angemessen und sympathisch. Als seine Gattin Cäcilie, die nahe daran ist, auf Abwege zu gerathen, aber durch ihre ehrenhafte Gesinnung und die Rathschläge des Doctors Tholosan davor bewahrt bleibt, entwickelte Fräulein Pospischil überraschend viel Liebenswürdigkeit. Mit geistvoller Beredtsamkeit stellte Herr Sta hl den Doctor Tholosan, den einzigen aufrichtigen Freund des Hauses Caussade dar, dem es gelingt, alle die heimtückischen Anschläge der falschen Freunde gegen Caussade und seine Gattin zum Besten zu wenden. In ergötzlicher Weise wurden die falschen Freunde des Herrn Caussade: Maréeat. Abdallah und Vigneux mit Frau von den Herren Formes, Nollet, Weiß und Frau Wilke gegeben. In den übrigen Rollen wirkten ansprechend zum Erfolge der Aufführung mit die Damen Rhoden, Storm und Feldau, die Herren Stockbausen, Viebeg und Jelenko. .
Saal Bechste in.
Zwei noch jugendliche Künstlerinnen, Fräulein Agnes Witting (Mezzosopran) aus Dresden und Fräulein Elfriede Christiansen (Klavier) lien sich gestern zum ersten Mal bhierselbst hören. Leider bleibt für ihre vollkommene Ausbildung noch viel zu thun übrig. Die Saͤngerin besitzt eine recht wohlklingende Stimme, deutliche Aus sprache und meist reine Intonation; in der Auffassung der e wählten Lieder sowie in der Gleichmäßigkeit der Rangfarbe aller Lagen ist aber noch wenig Befriedigendes zu inden. Am besten gelangen Der Wegweiser' von Schubert. Er, der Ort lichste von Allen“ von Schumann und ‚O wüßt' ich doch den Weg zurück! von Brahms. Die Pianistin bat einen weichen Anschlag und viel Fertigkeit, doch mangelt ibrem Spiel die nötbige Sicher i und Sauberieik. Das Präludium don Bargiel und die Cencert Etude von Moszkowski befriedigten am meisten. Die zahlreich erschienenen Zuhörer spendeten beiden Vortragenden reiche Beifallsbezengungen.
Im Königlichen Opern bause werden mergen Deon · eavallo's Baja‘ mit Frau Herzeg und den Oerren Solda, Balß, . Philipp unter dapell moister Dr. Muck Leitung !
ierauf folgt das Ballet Die Puppenfeen mit den Damen dell Cra, . na z
Im Königlichen Schauspielhause gebt morgen Gaßkemß Lustsßlel Zepf und Schwert? n Scene e, e de ed, mad Vasantasena . gegeben, da wegen Unpäßlichkeit des Fräulein Derpe die Aufführung von Sappbo“ verschoben werden muß.
Im Restdenz-Theater gebt morgen Madame zack am letzten Mal in Scene, da am Sonnabend die erste Auf den Svystem Ribadier', Schwank in 3 Aeten den Georges und Maurice Qennequin, stattf&ndet.
Die Sängerin Fräulein Anna Kuzniß ke ant Winbadn en. certirt unter Mitwirkung des Violindirtnosen Derrn 2 am 7. d. M, Abends 7 Ur, im Saal . ö
Wien, 4. Oktober.
T Ausweis der 5ster⸗ reichisch ⸗ ungarischen Staats b
B. sterreichisches Netz vom
Der naͤchste (weite? Volksunterbaltung sadend
and tua. Sonntag im Saale des Oandwerkerdereine fart de