und glos — 4573 Proc. eine dauernde theilweise Erwerbsunfähigkeit der Verletzten zur Folge. Die Getödteten hinterließen 3537 entschädigungsberechtigte Personen (1364 Wittwen, 2520 Kinder, 53 Ascendentem). .
75 Unfälle (darunter 9 — 1200 Proc. mit tödtlichem Ausgang) entstanden durch Verbrennung, Verbrühung oder Aetzung, 19 545 (darunter 1995 — 10,21 Proc. tödtlich) durch Verwundung, Quetschung oder Knochenbruch auf mechanischem Wege, 41 durch Ersticken, 48 durch Ertrinken, 73 . 61 — 83.56 Proc. tödtlich) durch Blitzschlag, 65 (darunter 5 [. gö,38 Proc. tödtlich) durch Hitzschlag, 71 durch
ost 2c. ⸗
Auf die Betriebseinrichtungen und Vorgänge, bei welchen ih entschädigungspflichtige Unfälle ereignet haben, vertheilen
ie Unfälle fich derart, daß 2542 bei der Handhabung und Bedienung von Maschinen, 3718 bei Arbeiten in landwirth⸗ schaftlichen Gebäuden und ö.. dem Hofe, 1444 bei Arbeiten auf dem Felde, 1899 bei Arbeiten im Walde, 530 bei der Baumzucht, 2686 bei der Thierhaltung, 5700 beim Leiten von . sowie beim Auf⸗ und Abladen, 1328 auf dem ege von und zu der Arbeit und 671 bei sonstigen Ver⸗ richtungen vorgekommen sind. Auf der Jagd haben sich 19 ker he ereignet. . ‚
In Bezug auf die Ursachen für sämmtliche Unfälle haben sich 624 —= 18,20 Proc. durch das Verschulden des Arbeit⸗ gebers zugetragen, und zwar durch das Fehlen von Schutz— vorrichtungen * 2261 Fällen — 11.35 Proc.,), durch mangel⸗ hafte Betriebseinrichtungen (in 1115 Fällen — 560 Proe.) und durch fehlende oder ungenügende Anweisung (in 248 Fällen — 1,25 Proc.); 48665 Unfälle — 24,43 Pro. sind durch Verschulben des Arbeiters eingetreten, und war durch . Unerfahrenheit und Unacht— ee eil (in 43535 Fällen — 21138 Proc.), durch Leicht⸗ sinn (in 300 Fällen — 1,51 Proc.), durch Handeln wider bestehende Vorschriften ꝛc. (in 155 . — M8 Proe.), oder endlich durch Nichtbenutzung oder Beseitigung vor⸗ handener Schutzvorrichtungen (in 152 Fällen — G76 Proc.); durch die gemeinsame Schuld des Arbeiters und Arbeitgebers zugleich haben sich 4006 Unfälle — 20,11 Proc. und durch die Schuld von Mitarbeitern oder dritten Personen 547 Unfälle — 275 Proc. ereignet. Es sind demnach 13 043 — 65,49 Proc. aller entschädigungspflichtigen Unfälle auf, irgend ein Ver— schulden zurückzuführen; dieselben hätten bei geeigneten Schutz⸗ vorrichtungen, strenger Pflichterfüllung und sachgemäßem
andeln aller Betheiligten vermieden werden können. Das
undschreiben, mittels dessen das Reichs-Versicherungsamt die Statistik zur Kenntniß der Berufsgenossenschaften bringt, schließt mit den Worten:;
„Alljährlich je tausend schwere Unfälle durch Fall aus Bodenluken 2c, durch Sturz vom Wagen während der Fahrt, durch Futterschneidemaschinen, durch Dresch⸗ 2c. Maschinen, durch fallende und rutschende Stämme und Aeste sprechen eine eindringliche Sprache zu jedem Menschenfreunde.
Ganz abgesehen von den durch so viele Unfälle veranlaß⸗ ten Kosten, fordern die Noth und das Elend, das trotz aller Renten an den Unfällen haftet, die ganze Energie und Um— sicht der Betheiligten zu deren Bekämpfung heraus.“
Das Kaiserliche Gesundheitsamt macht folgende Cholerafälle bekannt:
Zufolge Nachrichten aus Hamburg erkrankten am 5. d. M. auf einem Segelschiffe 3 Personen, von welchen 2 gestorben sind. J
In der Bergcolonie Hohenkränig Greis berg N⸗M.) 1 Erkrankung.
Königs⸗
Homburg v. d. H., 5. Oktober. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich, . Ende der vorigen Woche in Darmstadt eingetroffen war, ist heute, mit dem Prinzen Waldemar zum Besuch Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich von dort hier angekommen.
Hessen.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat vorgestern, wie die „Darmst. Ztg.“ meldet, den Flügel-Adjutanten Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs von Sachsen⸗Coburg⸗Gotha, General⸗Major von Sch*** fh behufs Entgegennahme des Benachrichtigungsschreibens von dem Regierungeantritt Seiner Königlichen . eit des Herzogs Alfred von Sachsen⸗Coburg— Gotha in besonderer Audienz empfangen.
Sach sen⸗Altenburg. Seine Hoheit der Herzog ist der „Magd. Ztg.“ zufolge vorgestern nach Kamenz in Schlesien abgereist.
Lübeck.
Die Zusammensetzung der für die Ausführung des Elb⸗ Trave⸗-Kanals vorgesehenen „K analbaubehörde“ ist nunmehr erfolgt. Seitens des Senats sind der Behörde bei⸗
eordnet: Senator Dr. H. Klug und Senator Wolpmannz als ärgerliche Deputirte sind vom Bürgerausschuß erwählt: Rechts⸗ anwalt Br. Stooß, Konsul Fehling, Kaufmann Poshehl, Gerichtschemiker Schorer, Kaufmann Bertling und Ge— werbebank⸗Director Schacht. Der Vorsitz ist dem Senator Hr. Klug übertragen. Als berathendes Mitglied nimmt Wasserbau-⸗Director Rhe der, der die Pläne entwerfen und mit der Oberleitung der Bauausführung betraut ist, an den
Sitzungen theil. Bremen.
Wie die „Wes⸗Ztg.“ erfährt, wird Seine Königliche Hoheit der , . von Oldenburg bei der Ent⸗ hüllung des Kaiser Wilhelm⸗Denkmals durch Seine Königliche
oheit den Erbgroßherzog vertreten sein. Seine König⸗ iche Hoheit der Prin . von Preußen ist am Er⸗ ö verhindert. ußerdem werden anwesend sein: der
eichskanzler Graf von Caprivi, der Staatssecretär des Innern Br. von Boetticher, der Kriegs⸗Minister General der Infanterie von Kaltenborn-Stachau und der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen.
= Oesterreich⸗Ungarn. Im ungarischen Unterhaus fand, wie „W. T. B.“
2
Antworten des Kaisers auf die Ansprachen der Deputationen in Boros- Sebes und Güns statt. Der Abg. Bartha beantragte im Namen der äußersten Linken, daß der Regie⸗ rung die Mißbilligung des Hauses ö werde. Graf Appony legte den Entwurf einer Adresse an die Krone vor, worin die Loyalität und das unerschütterliche Ver⸗ trauen der ungarischen Nation zu dem Monarchen hervorgehoben und die Bitte n wird, der Kaiser möge der ungarischen Nation bedingungsloses Vertrauen schenken und die durch die in Boros-Sebes und Güns ertheilten Antworten hervorgerufenen Besorgnisse zerstreuen. Der Minister-⸗Präsident Pr. Wekerle erklärte darauf, die Regierung übernehme für den Inhalt der ihr bekannt gewesenen Königlichen Antworten die volle Verantwortung. Gegen staatsfein liche Agitationen treffe die Regierung die erforderlichen Maßnahmen, und sie werde, falls dies nöthig sein sollte, neue , . beantragen. Der Minister kündigte sodann die demnächstige Vorlegung eines Gesetzentwurfs über das Versammlungsrecht an. Die Verfassung und die Gesetze seien niemals vorher so energisch betont worden als in Boros⸗Sebes, und es sei bedauerlich, daß gerade ungarischerseits die Ermahnung des Monarchen deyolvirt worden sei. Der Minister wies endlich auf den im öffentlichen Leben zu Tage tretenden Terrorismus hin, betonte den bleibenden Charakter der Ausgleichsbasis und stellte eine baldige Vorlage über die ungarische , in Aussicht. Zum Schluß sprach sich der Minister gegen die oppositionellen Anträge aus. Die weitere Debatte wurde sodann auf heute vertagt. . Der Finanzausschuß des Unterhauses begann gestern die Budgetberathung. Bei den Kosten der Hofhaltung erklärte der Minister⸗Präsident Dr. Weker!le, die bereits ausgearbeitete Vorlage über die Frage der Hofhaltung habe die principielle Gutheißung des Kaisers erhalten. Auf eine Anfrage erklärte der Minister-⸗Präsident ferner, daß er eine selbständige Hofhaltung niemals versprochen habe und eine . vom politischen Standpunkt auch nicht für richtig halte. Der General⸗Convent der ungarischen evangelischen Kirche Augsburger Confession hat den Baron Pron ay zum General⸗ Inspector wiedergewählt.
Großbritannien und Irland.
In einer am Dienstag in Edinburg abgehaltenen unionistischen Versammlung erwiderte Goschen auf die neuliche Rede Gladstone's gegen das Oberhaus. Der Redner wies, der „Allg. Corresp.“ zufolge, um den Unterschied in der Stellung der Lords zu der Reformbill 1832 und ihrer jetzigen zur Homerule⸗Vorlage zu beleuchten, ein Unterschied, der durch Gladstone's hittrische Rückblicke verwischt worden sei, auf den Unterschied in der Mehrheit im Unterhause hin, welche die beiden fraglichen Vorlagen erhalten hätten. 1832 habe die Mehrheit 167 Stimmen, jetzt 32 Stimmen betragen. Da⸗ mals hätten sich die Pairs von einer ungeheuren Volks— strömung zu Gunsten der Reformbill leicht überzeugen können. Das ganze Land sei von Protestversammlungen durch und durch aufgewühlt gewesen; es habe ein Druck auf dem Handel gelegen, und als bekannt geworden sei, daß die Lords die Bill verworfen hätten, seien die Kirchenglocken geläutet und Massen⸗ versammlungen von 150 000 Menschen veranstaltet worden ꝛc. Wenn sich heute 150 000 Menschen in Birmingham ver⸗ sammelten, so würde dies sicherlich; geschehen, um die Lords in ihrer Haltung zu bestärken. Wenn hinter der Regierung und ihrer Bill solche Volks massen steckten wie damals, so möchten sie doch hervorkommen! Wenn Gladstone dessen sicher wäre, so würde er sicherlich zur Auflösung des Hauses schreiten. Was er aber nun zu thun gedenke, ob er die Bill wieder einbringen werde oder nicht, hülle sich in Dunkel. Die Lords brauchten unter diesen Um⸗ ständen folche Mystificationspolitik nicht zu fürchten, die ebenso wie auf die irische Reformbill auch auf die Achtstundenbill für die Bergarbeiter und die Vorlagen zur Entstaatlichung der Kirche in Wales und Schottland ihre Schatten werfe.
Frankreich.
Der „Temps“ meldet, der Prinz August von Sachsen-Eoburg, ein Enkel Dom Pedro s, des ehemaligen Kaisers von Brasilien, habe sich gestern früh in Pauillae auf dem Packetboot „Brösil“ eingeschifft. . .
Alle Staaten der lateinischen Münzunion haben, dem „W. T. B.“ zufolge, ihre Zustimmung . fammentreten der Münzeonferenz am 9. d. M. erklart. Der Gegenstand der Conferenzverhandlungen wird sein, gewisse Detailfragen über die Anwendung der Convention zu ordnen. Die Fragen des Bimetallismus und der Aufhebung der Con— vention werden nicht erörtert werden.
Der General Saussier hat, wie der „Magd. Ztg.“ berichtet wird, ein Schreiben an den Kriegs⸗Minister, General Loizillon gerichtet, worin er sein Bedauern darüber aus— spricht, daß der Ministerrath ihm die Absicht der Verfolgung Cassagnac' wegen des den General Saussier beleidigenden Artikels nicht mitgetheilt habe, und den Preßprozeß gegen den Herausgeber der „Autorités“ als unnütz bezeichnet.
Der Chef⸗Redacteur des „Figaro“, Francis Magnard, bespricht in einem Artikel die von mehreren Blättern ge⸗ brachte Meldung über eine angebliche Entsendung von Agents provocateurs nach Paris und Toulon anläßlich der russischen Feste. Magnard bezweifelt die Richtigkeit der Meldung und ist der Ansicht, die Franzosen müßten sich vor allem gegen ihren eigenen Enthusiasmus, ihre eigenen Nerven und gegen sich selbst wehren.
Eyanien.
Der gestrige Ministerrath, in welchem die Königin⸗ Regentin den Vorsitz führte, beschäftigte sich dem W. T. B.“ zufolge ausschließlich mit der . des Ängrẽ fs gegen Melilla. Es wurde bes lossen, ö gegen die Mauren vorzugehen. In der Umgebung von Melilla werden die Befestigungsarbeiten ohne Unterbrechung , . Eine halbe Brigade ist gestern von Malaga nach Melilla abgegangen; heute folgt eine zweite . Brigabe. Der Commandant von Melilla, General argallo ist zum Divisionär befördert worden. — Der „Correspondencia“ zufolge hätten die Kabylen den heiligen Krieg gegen Spanien proclamirt. gz estern hatten die Vertreter mehrerer auswär⸗ tigen Mächte mit dem Minister des Auswärtigen Moret eine Conferenz über die marokkanische Frag; Die Begnadigung des wegen des Attentats auf den
Amerika.
Der Schatzsecretär Carlisle hat, wie ‚W. T. B. aus Wasphington berichtet, dem ö die Ant⸗ wort auf die Frage zugehen lassen, warum das Schatzamt nicht in den Monaten Juli und August dem Gesetz 6 4500000 . Silber angekauft habe. In der Antwort heißt es, da Amerika der größte Silberkäufer der Welt sei, so müsse der Schatzsecretär nach Prüfung des Angebots und der täglichen 964 entscheiden, welches der richtige Marktpreis sei; er müsse entweder die 4500 009 Unzen zu den Angebots⸗ preisen, so hoch diese auch sein möchten, 6. oder er müsse die ihm verfügbaren Mittel anwenden, um den reellen Markt⸗ preis zu machen. Dies habe das Departement gethan, indem es zu diesem Preise gekauft habe.
Wie das „Reuter'sche Bureau“ erfährt, hätten sich die Comman deure der fremden Kriegsschiffe vor Rio de Janeiro veranlaßt gesehen, von ihren Regierungen sich neue Instructionen zu erbitten, da die brasilianische Regierung an mehreren Punkten der Stadt Rio mit Artillerie versehene Ver⸗ theidigungs werke errichte, um das Feuer des Insurgenten⸗ Geschwaders zu erwidern. Die Commandeure bezweifelten, daß sie unter solchen Umständen im stande sein würden zu interveniren, um eine neue Beschießung der Stadt zu verhindern. In Londoner amtlichen Kreisen soll man der Ansicht sein, daß das Vorgehen der brasilianischen Regierung thatsächlich ein derartiges sei, daß eine Intervention der fremden wire dg unmöglich gemacht werde. — Ein demselben Bureau aus Buenos Aires von gestern zugegangenes Telegramm meldet, daß gestern das Bombardement von Rio de Janeiro von neuem eröffnet worden sei. Die Banken seien geschlossen, alle Geschäfte stockten. In Paris eingetroffenen Nachrichten zufolge war das gestrige Bombardement ein sehr heftiges.
Ein Manifest des Präsidenten der argentinischen Republik, Saenz Pena spricht der Bevölkerung Dank aus dafür, daß sie sich um die Regierung geschaart habe, deren Mitglieder unparteiische und ehrenhafte Männer seien; es sei daher kein Grund zu einer Revolte vorhanden. Der Präsident legt darin weiter die von ihm befolgte Politik dar, lobt die Treue der Armee und verspricht Stetigkeit und Be⸗ ständigkeit; er werde fortfahren ehrlich zu regieren. — Während des Angriffs auf Santa Fs sollen mehrere Ansiedler ge⸗ tödtet worden sein. Die dag, setzt die Verfolgung der Insurgenten fort.
Meldungen aus Chile zufolge hätte der Senat das Cabinet Vicunna des Hochverraths schuldig erklärt und die Verhaftung der Minister angeordnet.
Der Präsident von Venezuelgng hat demissionirt. Der Vize⸗Präsident Alvarez ist an seine Stelle getreten.
Afrika.
Aus Paris meldet „W. T. B.“, daß nach einer Depesche des Generals Dodds Ober-Dahomey infolge ungewöhnlich starker Regengüsse üb erschwemmt sei. Die Expeditions⸗ Colonie warte das Sinken des Wassers ab, um sich sodann nach Norden zu begeben. Der König von Dahom ey habe von neuem um Unterhandlungen gebeten. General Dodds habe ihm antworten lassen, es würden ihm sehr ehren⸗ volle Bedingungen bewilligt werden, falls er sich zuvor völlig unterwerfe.
Aus Liverpool wird dem „Temps“ telegraphisch gemeldet, Capitän Mizon habe den Benue verlassen und setze seine Relse auf dem Niger zur Küste fort. Wie verlaute, beabsichtige die Niger-Compagnie, Mizon in Akassa zurückzuhalten, weil er die Bezahlung des Zolls auf das von ihm mitgeführte Elfenbein verweigere.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Nach dem 8 25 Z. 2 der Konkursordnung sind die in den letzten
zwei Jahren vor der Konkurseröffnung von dem Gemeinschuldner bor⸗ genommenen unentgeltlichen Verfügung en zu Gunsten seines Ehegatten sowie eine innerhalb dieses Zeitraums von ihm bewirkte Sicherstellung oder Rückgewähr eines Heirathsguts ze. seiner Ehefrau ohne weiteres anfechtbar, sofern er nicht zu der Sicher⸗ stellung oder Rückgewähr durch das Gesetz oder durch einen por diesem Zeitraum geschlosseen Vertrag verpflichtet war. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichs—⸗ gericht, VI. Civilsenat, durch Urtheil vom 256. S935 ausgesprochen, daß unter die Bestimmung des § 25 3. 2 auch die Bestelklung einer Hypothek zur Sicherung des Heiraths—⸗ guts der Frau fällt, obgleich die Bestellung einer Hypothek im allgemeinen als ein entgeltlicher Vertrag im Sinne des 8 24 Z. 2 der Konkurzordnung (betreffend die Anfechtbarkeit entgelt⸗ sicher Verträge mit dem Ehegatten) zu erachten und, abgesehen von dem Falle der Sicherung des Vermögens der Ehefrau, dieser Be⸗ stimmung unterworfen ist.
Statistik und Volkswirthschaft.
Invaliditäts- und Altetsversicherung.
Bei der Invaliditäts« und Altersversicherungs⸗Anstalt Berlin sind im Laufe des Vierteljahrs Juli⸗September 1893 133 Anträge auf Gewährung von Altersrente eingegangen; aus der Zeit vor dem J. Jull d. J. lagen noch 32 Anträge vor, hinsichtlich deren die Ent⸗ scheidung noch ausstand. Von diesen 165 Anträgen sind a . 81, abgelehnt 39, anderweit erledigt 6 und unerledigt auf das folgende Vierteljahr übernommen 39. .
Innerhalb des gleichen Vierteljahres sind 179 Anträge auf Ge⸗ währung von Invalidenrente eingegangen und 65 unerledigt aus dem Vorvierteljahr übernommen. Von diesen. 244 Invaliden ˖ Anträgen sind 114 bewilligt, 65 abgelehnt, 10 anderweit erledigt, 65 unerledigt auf das folgende Quartal übernommen worden. Bis jum 1. Oktober 1893 waren insgefammt bewilligt an Altersrenten 2106. Von diesen sind ausgeschieden durch Tod 233, aus anderen Gründen 32, zusammen 266, sodaß am J. Oktober 1893 1844 Altersrenten Empfänger vorhanden waren. An Invalldenrenten sind bis zum 1. Oktober d. J. überhaupt 538 bewilligk worden. Ausgeschieden sind inzwischen durch Tod 58, aus anderen Gründen 16, zusanmmen 68. Mithin war ain 1. Ol⸗ tober d. J. ein Bestand von 470 Invalidenrenten⸗Empfängern auf⸗=
zuweisen.
Die Eisenbahnen Großbritanniens. ;
Nach dem Ausweis des britischen Handelsamts für das Jahr 1852 sind im Vereinigten Königreich in den Eisen bahnen T 06h 00 Ho Pfd. Sterl. angelegt. Das Kapital ist in den letzten zwölf Jahren um 20 000 009 * Sterl. jährlich gewachsen. Das reisende Publikum hat 1892 28 0909 0900 n Sterl. , Davon fielen auf die dritte Klasse 20 000 C00 Pfd. Sterl. ie Eisenbahnen
wurden benutzt von 0 0690 090 Fahrgästen erster, hl 000 990 zweiter
und 772 005 do dritter Klasse. Das in den britischen Eisenbahnen angelegte Kapital ist 74 000 00 Pfd. Sterl. größer als die gesammte
Nationalschuld.
— —
berichtet, geslern die Berathung der Petitionen wegen der
n,, Martinez Campos zum Tode verurtheilten Payas ist abgelehnt worden. Payas wird heute erschossen werden.
den unter dem 22. v. M.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber den Ausstand der englischen Gruben— arbeiter liegen neuere Nachrichten von Belang nicht vor. Der Londoner „A. C.“ wird geschrieben:
Wie vorausgesehen wurde, beginnt sich die Spaltung unter den Grubenbesitzern in einer für sie nachtheiligen Weise bemerkbar zu machen. Dadurch, daß eine Anzahl von Zechen theilweise in Be—⸗ trieb gesetzt werden, füllen sich wieder die Unionskassen und die Aus⸗ ständigen werden widerstandsfähiger. So werden am nächsten Freitag dadurch, daß in H Gruben Derbyshires die Arbeit zum alten Lohnsatz wieder⸗ aufgenommen worden, 5090 Pfd. Sterl. zur Vertheilung an die Mit⸗ glieder des Grafschaftsverbandes verfügbar sein. — In Yorkshire werden am Ende dieser Woche etwa 30 Zechen mit 14 bis 15 000 Arbeitern in Betrieb sein. — Obgleich die Bergleute in vielen Distrieten die Arbeit wieder aufgenommen haben, ist der Kohlenmangel gegenwärtig in Lon don kaum minder fühlbar als zuvor. Etwa h bis 7 pCt. des gesammten Kohlenbedarfs des Landes werden dadurch mehr ge⸗ fördert und diesen brauchen allein die Eisenbahnen. — Der Gewerk- verein der Bergleute hat bisher an die Ausständigen 160 000 Pfd. St erl, ausgezahlt. Jetzt ist die Kasse leer.
Aus Frankreich liegen über die Lohnbewegung unter den Bergarbeitern auch heute keine neuen Meldungen vor. In Belgien ist der Ausstand der Bergarbeiter im Rückgang begriffen. Wolff'sche Telegramme melden:
In den Kohlenbecken von Mons und Charleroi ist die Aus⸗ standsbewegung im Nachlassen. Die Zahl der Ausständigen hat sich beträchtlich vermindert. Ueberall herrscht Ruhe. Der Augstand in dem Bassin du Centre gilt als beendigt. — Aus Charleroi wird berichtet: Eine Schaar von 409 Strikenden beschädigte die Eisenbahn bei Ransart. Die einschreitende Gendarmerie wurde mit Steinwürfen empfangen, gab Feuer und zerstreute die Strikenden. Neun Personen wurden verhaftet. Mehrere Haufen Strikender durchstreifen die Gegend.
Aus Rom meldet ein Telegramm des „W. T. B.“: Wie die „Tribung , meldet, hat der Arbeiterbund in Neapel ein Cirkular erlassen, in welchem es heißt, er protestire gemeinsam mit den Arbeiter⸗ bünden von Sicilien gegen eine etwaige Auflösung.
Kunst und Wissenschaft.
— Bei Aushebung des Grundes zum Neubau des Postamts ist, wie den „Münch. Neuest. Nachr.“ unter dem 28. September aus Regensburg mitgetheilt wird, ungefähr drei Meter unter dem Boden die vollständig erhaltene Basis mit Plinthe und Fundirung einer mächtigen unkannelirten Säule sammt ihrem untersten Absatz gefunden worden. Offenbar stammt die Säule aus derselben römischen Zeit, in welcher die Borta Eraetoria errichtet wurde. Sie liegt so ziemlich genau in südlicher Richtung von dieser, und die Verbindungs⸗ linie geht mitten durch das Querschiff des Domes. Die Säule sammt Unterlage ist aus Kehlheimer Kalkstein gearbeitet. Nordwestlich, nur einige Schritte entfernt, kam in gleicher Tiefe eine ebenfalls horizontal liegende, ebenso genau zugerichtete Platte zum Vorschein. Der Historische Verein wurde sofort von dem Funde verständigt.
— Ein Massen fund seltener römischer Geräthe wurde der Nat. Ztg.“ zufolge in den letzten Wochen bei den Ausgrabungen auf der Heidenburg“ im Lauterthale (Pfalz) gemacht. Ein Arbeiter stieß am 6. September auf der Südwestseite der Umfassungs⸗ mauer in 70 em Tiefe auf einen Collectivfund von römischen Eisen⸗ sachen, der einerseits in Betracht der Massenhaftigkeit der Gegenstände — etwa 1009 —, andererseits in Rücksicht auf deren gute Erhaltung, neben dem Marfunde von Nydam einzig dasteht. Auf einer Fläche von etwa l 4m lag wohl ursprünglich in einer Holzkiste, deren Bänder und Beschläge sich vorfanden, das ganze Werkzeug- Inventar einer spätrömischen Lagerstätte. Es befinden sich darunter vier Ambosse, vier Zangen, mehrere Schmiede⸗, Maurer⸗, Hufschmiede⸗, Zimmermannshämmer, Löffelbohrer, Schlageisen, Stemmeisen, große Holjsägen, Baumsäge, Feile, Holzmeißel, Locheisen, Zirkel, Hacken, Nageleisen, Hufmesser, Kelle, Fuchsschwanz und andere Instrumente, ferner 2 Eimer, Ketten, Wagge, Gewichte, Sensen, Sichel, Kasserole, Blasbalgbeschläge, mehrere Lanzen, Schlüssel u. s. w. Die Münzen, welche auf und neben den Collectivfunden lagen, meist aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., sowie die zahlreichen Gefäßreste, die ohne Ausnahme dem 3. und 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ange⸗ hören, ebenso wie die Vergleichung mit den römischen Werkzeugen und Waffen in Lindenschmit's Werk, „Die Alterthümer unserer heidnischen Vorzeit“ bestätigen mit Sicherheit die römische Herkunft des Fundes. Der Leiter der Ausgrabungen Dr. Mehlis hat bereits bon, der Direction des Römisch⸗Germanischen Centralmuseums zu Mainz die Zusicherung erhalten, daß diese für die römische und deutsche Culturgeschichte hochwichtige Fundreihe sofort vom Rost gereinigt und conservirt wird. Der Fund gelangt dann in das Kreismuseum nach Speyer, welches die Kosten der Grabungen trägt.
— Ueber das Ob servatorium auf dem Montblanc hat, wie der Berner „Bund“ mittheilt, Professor Janssen nun einen aus⸗ führlichen Brief an den Präsidenten der Pariser Akademie der Wissen⸗ schaften gerichtet, worin er auch über die ersten Beobachtungen, die von ihm angestellt wurden, sowie im allgemeinen interessante Aufschlüsse i Janssen war am 8. September,. 7 Uhr Morgens, von Fhamonix aufgebrochen, langte aber erst am 11. September, 2. Uhr Nachmittags, bei dem neuen Observatorium auf dem Gipfel des Montblanc an. Dieses besteht aus einem Bau von zwei Etagen, deren erste in den Schnee eingelassen ist, welcher in jener Höhe so hart ist, daß man das Fin fn fen des Hauses nicht zu befürchten braucht. Gleichwohl ruht dasselbe auf Schrauben, so daß im Falle des Nachgebens der Basis seine gerade Lage ohne Schwie⸗ rigkeiten wieder hergestellt werden kann. Kaum waren Janssen und die Führer auf dem Gipfel angekommen, so wurden sie auch schon die Gefangenen des Berggeistes, der einen zweitägigen Schneesturm über sie ergehen ließ und sie in den von ihnen geschaffenen Raum bannte, eine Lage, die aus dem Grunde nicht ganz unbedenklich war, da die Lebensmittel zum größten Theil auf den Rochers Rouges, einige hundert Meter unterhalb zurückgeblieben waren. Nach dieser Prüfung wurde jedoch das Wetter schön und Janssen konnte seine Instrumente aufstellen und die Beobachtungen beginnen, die zunächst der Frage der Gegenwart des Sauerstoffs in der Sonnenatmosphäre galten. Hier⸗ über hatte er bereits im Jahre 1888 auf den Grands Mulets G0b0 m) und im Jahre 1890 auf dem Observatorium Vallots Beobachtungen angestellt. Seine jetzigen Messungen unterschieden sich von den früheren zunächst dadurch, daß sie auf dem Gipfel des Berges, 4810 m hoch, und zweitens, daß sie mit einem neuen Instrumente vorgenommen wurden, nämlich mit einem Rowland'schen . mit Gläsern von 9,75 Brennpunktentfernungen. Das neue Instrument gestattete, werthbolle Grundyrincipien für die Messung der Wirkungen der Verminderung des Einflusses unserer Atmosphäre aufzufinden. Janssen war mit seinen Beobachtungen sehr zufrieden und wird der Akademie der Wissenschaften noch eingehend Bericht erstatten.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Griechenland.
Die von Alexandrien nach dem 19. v. M. abgefahrenen Schiffe haben sich in Griechenland einer fünftägigen Beobachtungsgugrantäne zu unterziehen und dieselbe entweder in der Quarantänestation St. Georges (Bucht von Salamis) oder in Vido (Corfu) durchzumachen.
Schweden.
Durch Bekanntmachung des schwedischen Commerz ⸗Collegiums vom 29. v. M. sind, ebenso wie Lübeck mit Umgebung, auch die feen Provinzen Estland, Livland und Kurland für cholerafrei erklärt worden. Die bafag ere der aus einem afen dieser Provinzen nach dem 28. v. M. abgefahrenen Schiffe haben sich gleichwie solche aus Tübeck und Umgebung angeordneten Schutzmaßregeln zur
Verhütung der Einschleppung der Cholera in Schweden über nicht für cholerainfieirt erklärte ausländische Häfen zu unterwerfen. (Vergl. , . . vonn . . ö J ; aut der oben erwähnten Bekanntmachung vom 29. v. M. gelten in Schweden zur Zeit als cholerainficirt: chung gel giuhland icht inlet r reh
ußland (ni inland) m usnahme der Gouvernements Estland, Livland und Kurland seit dem 24. August d. J. (ve ö Nr. . . 6. , z unf J
Hamburg mit Umgegend, sowie sämmtliche Häfen an der Elbe seit dem 18. September d. J. (vergl. ure rr 228 vom 2 e, , gen
die Städte Hull und Grimsby nebst den übrigen Theilen der englischen Grafschaften Jork und Lincoln seit dem ö 5 J a n d 2. vom 13 k
ie niederländischen Provinzen Zeeland und Süd⸗Holland seit dem 24. August d. J. (bergl. R. Anz.“ Nr. 298 vom 3 e fh
die Städte Nantes, Orient und Brest, ebenso die übrigen Theile der französischen Departements Loire Inférieure, Morbihan und Finisterre seit dem 22. August d. J. (vergl. . R.⸗Anz.“ Nr. 211 vom 2. September).
Bilbgo, sowie die übrigen spanischen, am Atlantischen Ocean zwischen Portugal und Frankreich gelegenen Küstenstrecken seit dem k d. J. (vergl. R. Anz.“ Nr. 233 vom 28. Sep⸗ ember),
die Stadt Neapel nebst der Provin: gleichen Namens seit dem 25. Juli d. J. wergl. . R. Anz.“ Nr. 1943 vom 15. Augusth),
Ungarn seit dem 29. August d. J. (vergl. . R.⸗Anz.“ Nr. 214 vom 6. September),
Galizien und die Bukowina seit dem 14. August d. J. (vergl. R. Anz.“ Nr. 219 vom 12. September),
die rumänischen Häfen am Schwarzen Meere und an der Donau (vergl. „R. Anz.“ Nr. 202 vom 23. August);
. b. außerhalb Europa: —Kaukasien; die asiatische Türkei; die Häfen am Rothen und Kaspischen Meere und am Persischen Meerbusen; die Häfen in Britisch⸗Ostindien; Chalon in Cochinchina; Tongking; die Philippinischen Inseln; China und Japan; Senegal in ö. (vergl. R. ⸗Anz.“ Nr. 194 vom 15. August).
Cholera.
Kiel, 6. Oktober. Der schwedische Dampfer Hjalmar“, von St. Petersburg nach Hadersleben bestimmt, ist, wie W. T. B.“ berichtet, als choleraverdächtig hier in der Quarantänestation ein⸗ getroffen. Von der Besatzung sind zwei Matrosen gestorben, ein anderer ist erkrankt.
Rom, h. Oktober. In den letzten 24 Stunden ist, wie „W. T. B.“ meldet, in Livorno ein Todesfall an Cholera vor⸗ gekommen. In Palermo sind 12 Personen gestorben. In Rom ist der Gesundheitszustand vorzüglich.
J Madrid, 5. Oktober. In Biscaya sind laut Meldung des
W. T. B.“ gestern 39 Personen an Cholera erkrankt und 24 gestorben. Stockholm, 6. Oktober. In Umeg ist dem W. T. B. zu⸗ folge die Krankenwärterin, welche die jüngst verstorbene Cholerakranke w Krankenhause gepflegt hatte, ebenfalls an Cholera erkrankt.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 5. d. M. gestellt 10 836, nicht rechtzeitig gestellt 26 Wagen. In Oberschlesien sind am 4. d. M. gestellt 4151, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
— Vom Berliner Pfandbrief-⸗Institut sind bis 25. September d. J. 17 946 600 ½ 3 o,o, 21 400 200 ½ 40oso, 45 638 409 M 48 0ͤ und 9 679 800 A6 Hosc, zusammen 94 665 900 0 Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 16018500 A6 39 oo, 13 503 300 S 40/0, 14 340 000 Se 40,0 und 2 574 600 AÆ . Ho, zu⸗ sammen. 46 436 400 6. Pfandbriefe von den Grundbesitzern zu verzinsen sind. — Zugesichert, aber noch nicht abgehoben sind
507 300 — Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher ö vom 5. Okteber 1893.) — Der Versand von Kohlen ist außer⸗ ordentlich stark, sodaß sich Wagenmangel fühlbar macht. Der Eisenmarkt ist still. bei unveränderten Preisen. — (Be⸗ rechnung in Mark für 106900 kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk) — Kohlen und Koks. 1) Gas⸗ und Flammkohlen: Gaskohle für Leuchtgasbereitung 9 bis 10,50, Generatorkohle 850 — 9,50, Gasflammförderkohle 7.50 — 8,50; 2) Fettkohlen: Förderkohle 7 —– 7,50, melirte beste Kohle 8 — 8,60, Kokskohle 5, 50-6; 3) Magere Kohlen: Förderkohle 7— 8, melirte Kohle 9— 19, Nußkohle Korn I (AUnthracit) 17,00 – 20 00; 4) Koks: Gießereikoks 13,50 —- 14,59, Hochofenkoks 11, Nußkoks, gebrochen 11—15; 5) Briquets 8,50 — 11,00. — Erze: 1) Roh⸗ par 6,80 - 7,50, 2) Gerösteter Spatheisenstein 9,5011. 3) So⸗ morrostro f. o. b. Rotterdam —, H Nassauischer Rotheisenstein mit ea. 50 ½ Eisen — 5) Rasenerze franco —. — Roheisen; 1) Spiegeleisen la 19 120 Mangan 50, 2) Weißstrah⸗ liges Qualitäts Puddelroheisen: rheinisch-westf. Marken 45,00 = 46, 00, ,, 40-41, 3) Stahleisen 485 = 47, 4) Engl. Bessemereisen ab Verschiffungshafen =, Y Spanisches 6, Marke Mudela eif. Rotterdam — —, 6) Deutsches do. ——, 7) Thomaseisen franeo Verbrauchsstelle — —, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 36,00, 9) Englisches Roheisen Nr. Il ab Ruhrort 55,00, 10) Luxem⸗ burger Gießereieisen Nr. II ab Luxemburg 43,99, 11) Deutsches Gießereieisen Nr. L 62, 12) do. Nr. IJ = 15) do. Nr. III 53, 14) do. Hämatit 62, 16) Spanisches Hämatit Marke Mudela loreo Ruhrort 9 = 70. — Sta bei sen: Gewöhnl. Stabeisen 110 = 115. — Bleche: 1) Gewöhnliche Bleche 130 145, 2) Kesselbleche 150 — 166, 3) Fein⸗ bleche 125— 1355. — Draht: I) Eisenwalzdraht — —, 2) Stahl⸗ waljdraht = .
— Die Maschinenbau⸗Gesellschaft Union“‘ in Esse wird, wie die Köln. 3. berichtet, für das am 39. Juni zu Ende genen Geschäftsjahr keine Dividende zahlen; auch der Georgs⸗
arken⸗Bergwerks⸗ und Hüttenverein wird, keine Dividende vertheilen. Der k. Hütten⸗Actienverein habe dagegen bei reichlichen Abschreibungen 20 96 auf das vergrößerte Actienkapital
erzielt.
Magdeburg, 5. Oktober. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl, von 92 / —, neue 15,00, Kornzucker exel., 88 0/90 Rendement 14,15, neue 14,30, Nachproducte excl., 75 0/0 Rendement —. Matt. Brotraffinade J. —, Brotraffinade II. —. Gem. Raffinade mit Faß 28,59. Gem. Melis J. mit Faß 2725. Ruhig. Rohzucker. J. Product Transito f. 4. B. Hamburg pr. Ok⸗ tober 13,923 bez. u. Br., pr. November 13,75 bez., 13,775 Br.,
pr. . 13,823 Gd., 13,85 Br., pr. Januar ⸗März 13,95 Gd., .
14,00 Ruhig.
Leipzig, 5. Oktober. (W. T. B.) Kam mzug-Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Oktober 3,50 S, per November 3, 523 , per Dezember 3,55 M6, per Januar 3,0 „, er Februar 3, 825 S, per März 3,65 „ee, per April 3,65 M, per ai 3,70, per Juni 3,23. — Umsatz: 50 0090 Eg.
Brem en, 5. Okteber. (W. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht.) Raffinirtes Petroleum. (Offieielle Notirung der Bremei (, , Faßzollfrei. ehr fest. Loco 4,40 Br. — Baum wol le. Steigend. Upland middling, loco 44 8, Upland, Basig middling, nichts unter low middling, auf Termin ⸗Lieferung, pr. Oktober 433 3, pr. November 434 3, pr. Dezember 433 3, pr. Januar 44 3, per 6 446 J, pr. März 446 3. — Schmaljz. Ruhig. Shafer 506 3, Wilcor 48 83, Choice Grocery 499 3. Armour shield 48375 3, Cudahy 497 3, Rohe K
Brother spure) 49 8, Fairbanks 41 83. — Wolle. Umsatz:
115 Ballen. Speck. Ruhig. Short elear middl. Dezember⸗Januar⸗ Abladung 43. — Taback. Umsatz: 75 Packen Türkei, 45 Fässer , . 13 Fässer Virginy, 15 Fässer Kentucky.
ondon, 5. Oktober. (B. T. B.) Das Haus Hamhro u. Songs giebt bekannt, daß der Goldbetrag, der für den Dienst der ,. Fundirungs-⸗Anleihe von 1893 erforderlich ist, ereits eingezahlt worden ist.
Die Dividende der Rio Tinto ist auf 7 Shillinge festgesetzt.
London, 5. Oktober. (W. T. B) Wollauetion. reise fest, unverändert.
An der Küste 1 Weizenladungen angeboten.
960ᷣ0 Javazucker loco 17 träge, Rüben Rohzucker loco 1335 fest. — Chile Kupfer 42, pr. Monat 42.
Liverpool, 5. Oktober. (W. T. B.) (Officielle Notirungen, American good, ordin. 45, do. low middling 4, do. middling 45, do. good middling 44, do. middling fair R / is, Pernam fair 46, do. good fair 5, Ceara fair 48, do. good fair 415 /ig, Egyptian brown fair 45, do. do. good fair Hi / isn, do. do. good 5 / is, Peru rough good fair 6, do. do. good 68, do. do. fine 66, do. moder. rough fair 44, do. do. good fair 5g, do. do. good 5s, do. smooth fair 435, do. do. good fair 4t, M. G. Broach good hig, do. fine 45/16, Dhollerah good 3i5/is, do. fully good 41is, do. fine 42, Oomra good 4, do. fully good 48, do. fine 45 /ig, Seinde good 33, Bengal fully good 4 / ig, do. fine 43.
Bradford, 5. Oktober. (W. T. B.) Wolle anziehend, Mohair ⸗Wolle rubig. Garne ruhig aber fest. Stoffe flu.
Paris, 6. Ottober. (W. T. B.) Der „‚Autorits“ zufolge liegt das Project der Conversion der 40/0 Rente gegenwärtig dem Parquet der Wechselmakler zur Prüfung bor. Nach einem im Eclair bderöffentlichten Interview soll der . Peytral erklärt haben, die Conversion werde die Zinsen der 40/0 Rente keineswegs um ein Drittel kürzen. Eine so wichtige Finanzoperation bedürfe zu ihrem Gelingen der fast einhelligen Zustimmung der Renteninhaber. Die Regierung müsse daher in einem verständigen Maße den Interessen der Renteninhaber Rechnung tragen.
Rom, 5. Oktober. (W. T. B.) An der heute stattgehabten Genęralversammlung der Ban Ca Nazionale und der beiden toskanischen Banken nahmen 1049 Actionäre oder Be⸗ auftragte, von solchen theil, die 59 gos Actien vertraten. Nach Entgegennahme des von den Direrctoren der drei vereinigten Institute erstatteten Berichts wurden die Statuten der neuen Bank von Italien berathen und genehmigt. Die Versammlung ermächtigte die Directoren, sich auf die Aenderungen, welche eventuell die Regierung an den Statuten würde vornehmen wollen, zu äußern, ohne eine neue Generalversammlung einzuberufen.
Mailand, 3. Oktober. (W. T. B.) Die Einnghmen des Italienischen Mittelmeer⸗-Eisenbahnnetzes während der dritten Dekade des September 1893 betrugen nach provisorischer Er mittelung im Personenverkehr 1 480 012 Lire, im Güterverkehr 2260 354 Lire, zusammen 3 30 366 Lire, im Vorjahre 3 923 152 Lire, mithin weniger 192 786 Lire.
Amsterdam. 5. Oktober. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 52. — Baneazinn 538.
New Jork, 5, Otteber, WW. T. B) Die Bär öffnete und verlief träge. Der Schluß war recht lustlos. Der Umsa
der Actien betrug 128 000 Stück. Der Silbervorrath wir
auf 165 900 Unzen geschätzt. Silberverkäu fe fanden nicht statt. 4 kö für den Staatsschatz betrugen 49 000 Unzen zu 73,60.
. Weize n eröffnete träge und fiel darauf einige Zeit, dann leb⸗ k . 2. Ila dee ant später wieder allend auf locale Verkäufe. Schlu wach. Mais gegen die Mitte des Tages weichend. h .
Ch ieggo, 5. Oktober. (W. T. B) Weizen steigend auf reichliche Deckungen der Baissiers und Ermäßigung des . Bankdisconts, dann Reaction auf große Ankünfte im Nordwesten. — Mais gegen Ende des Marktes weichend.
Verdingungen im Auslande.
Dänemark.
14. Oktober, 11 Uhr. Materialintendanturens Contor (Rigens⸗ gade 1) Kopenhagen; Lieferung von goo0 Stück Kochgeschirren für je 1 Mann, Modell 1892. Bedingungen und Muster zur Ansicht an Ort und Stelle (wochentäglich von 10—1 Uhr).
Verkehrs⸗Anstalten.
1 25 nr f m, 3 Niederländisch⸗ merikanischen ampfschiffahrts⸗Gesellschaft ist am 4. d. M. in New ⸗JYork angekommen. ö
Hamburg, 5. Qktober. (W. T. B.) am burg ⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Aetien Gesellschaft. Der Post— dampfer „Columbia“ hat heute Morgen Lizard passirt.
London, 5. Oktober. (W. T. B. Der Union⸗Dampfer Arab“ ist gestern auf der Heimreise von Lissabon abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Drummond Castler ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen. Der Castle, Dampfer „»Grantully GCastle“ hat heute auf der Heimreise Madeira passirt. Der Union ⸗Dampfer „Trojan ist heute auf der Aus⸗ reise von Madeira abgegangen.
St. Petersburg, 5. Oktober. (W. T. B.) Der neue um 130 ermäßigte Cisenbahn⸗-Tarif für den Transport russi⸗ schen Getreides via Oesterreich nach Italien, der Schweiz und Frank⸗ reich ist heute veröffentlicht worden.
Theater und Musik.
Lessing⸗ Theater.
Das neue Lustspiel Mauerblümchen“ von Oscar Blumen thal und Gu star Kadelburg fand er Abend bei seiner ersten Aufführung eine sehr . Aufnahme, obgleich es hinter den anderen gemeinsamen Arbeiten der Verfasser, die in den letzten Jahren Zugstücke wurden, an Wirkungskraft und auch wohl an innerem Werth zurückbleibt. Seitdem Oscar Blumenthal sich einen fach⸗ männischen Mitarbeiter bei seinen dramatischen Werken angeschafft hat, scheint er an die dichterische Seite dieser Arbeiten nicht mehr so, hohe Forderungen zu stellen, wie vorher. Sein Probepfeil sein Tropfen Gift. u. s. w. erwarben doch größeren Anspruch auf den Rang eines Lustspiels feineren Stils oder nuf ein Schauspiel. Seit jener Zeit aber richtet sich das Hauptaugenmerk des Verfassers im Verein mit seinem seenengewandten Gengssen erkennbar auf eine derbe Lachwirkung, und diese mit möglichster Leichtigkeit und auf die Gefahr der Hintansetzung aller sonst wesentlichen drama tischen Forderungen zu erreichen, scheint das nächste Streben der Verfasser zu sein. So besitzt denn auch das Mauerblümchen“, der jüngste Sproß. der vereinigten Dichterthätigkeit, kaum eine eigentliche, einheitliche Handlung; das Motiv, daß ein alter Tapetenfabrikant sich mit seiner jungen Buchhalterin verlobt und sie endlich seinem jungen Neffen . ist für vier Acte nicht weit und groß genug; es wird, damit es ausreicht, gereckt und gedehnt und mit allerlei für den Haupt e,. des Intereffes nebensãaͤchlichen an, umgeben, die augenblicklich zur Heiterkeit zwingen, aber die heilnahme an dem, was eigentlich die . ausmachen soll, kaum zu fördern vermögen. Mit dem Lacherfolg hat also die Nobität offenbar das geleistet, was die Verfasser einzig und allein von ihr gefordert haben. Scherzworte, witzige . führten den Reigen während des ganzen Abends; im dritten Aete wurde, damit das Gefühl nicht zu kurz komme, auch eine empfindsame Seene eingefügt, aber eine wirkliche, herzliche Empfindung brach sich 36 — nicht Bahn; die Liebhaber es gab mehrere — und die Liebhaberinnen blieben modern nüchtern, klug und überlegen in jeder Lebenglage. Nun ein alter Tapetenfabrikant der in seinem Arbeitseifer das Heirathen verge 2 .
erregte manchmal Mitleid, wenn er als grauhagriger Braäͤ spöttischen Blicke und dersteckten Anspielungen der guten Gesellschaft