Briccialdi vortragen; ferner werden die vier Waldhornisten zwei
Hornguartette von Kewitsch und von Kücken spielen.
Fir das Concert der jugendlichen Altist aus kargarethe Boye, welches am r aal Bechstein stattfindet, hat die Pianistin ö 6 Voigt ihre Mitwirkung zugesagt. — ü
der neunjährige Violin Virtuose, wird in seinem vierten im Saal Bechstein von Spohr zum ersten Male zum
abend im Magdalene Argiewiez,
Concert zu volksthümlichen Preisen, Sonntag u. A. ein Violin⸗Concert
k. Fräulein
Vortrage bringen. Der Director
Schulz, erläßt ein Preisausschreiben ⸗ Vol ksstück. Er setzt den Betrag von 1500 46 für dasjenige Werk aus, welches von der aus Schriftstellern, Mitgliedern dr . und Theater⸗BDirectoren zu bildenden Jury als das beste, zur üihrun geeignete Stück befunden wird, und erklärt sich fernerhin bereit, für te und zur Aufführung bestimmte Stück eine Tantiemen⸗
das preisgekrön sodaß der betreffende Autor
Einnahme von 3000 4 zu garantiren, auf jeden Fall eine Minimal⸗KEinnahme von 4500 6 Bedingungen des Preisausschreibens, nähere Mittheilungen gemacht werden.
Ueber Jury,
termin ꝛc. werden no
Freitag, Jagd statt.
Die große Obstaus stellung, welche der Märkische Obst⸗ n der geschmückten Maschinenhalle des Ausstellungs⸗ zahnhof veranstaltet hat, ist heute eröffnet ickte Ausstellung umfaßt Obst und Okhst⸗ producte der Mark, außerdem aber ist mit der Schau zum ersten Mal eine deutsche Handelsobst⸗Ausstellung verbunden, durch welche eine Neuorganifation des Obstverkaufs angebahnt werden soll. Für die märkischen Obstfrüchte war eine Reihe von Concurrenzen aus⸗ betraf eine Collection Mark Brandenburg
bauverein i s gebäudes am Lehrter X Die reich bes
worden.
volle Aepfel, Birnen, Kirschen ausgele currenz für ein
enthaltenen geeignet ist.
currenz
welche
mit 150 Sorten,
ke
Sorten
ü. Die Haupteoncurrenz bstes, welches sich zum . besonders eignet. In hervorragender Weise hat sich der Obstbau⸗ verein Werder hieran betheiligt; auf über vierzig Tellern sind pracht⸗ flaumen, Pfirsiche und auch No . ist die Betheiligung an der Con⸗ st, welches durch die Art der darin Bezeichnung, durch . Zusammenstellung namentlich zur Belehrung ax 125 Apfelsorten 10 amerikanische Eine weitere Concurrenz betrifft die beste Collection von Obst, welches an Straßen gewachsen ist. Hier sind es die Berliner Rieselfelder, ch befonders auszeichnen. Osdorf (Ober⸗Gärtner Mende) ist Blankenburg (Ober⸗ 40 Sorten erschienen. Beide zeigen, daß zum Anbau an Straßen Aepfel geeigneter sind als Birnen. Für s Februar und Mär . — gegen die ich besonders der Obstzüchter Mathieu beworben hat. u
rtiment O
und
des Central⸗Theaters,
Jagd.
den 13. d. M, findet Königliche 0 Stelldichein: Mittags 1 Uhr, Jagdschloß Stern.
Mannigfaltiges.
Anbau für die
durch musterhafte
Buntzel⸗Niederschönweide 706 Birnensorten sowie Apfelsorten zur
reifend, ist eine
bäume, namentlich hochstämmige, sind Unter den Obsterzeugnissen spielen die Obstweine die
linken Seitengang findet man die H Preis ist hier ausgesetzt für von einer Sorte in tadello
16.
Der Winter-⸗Fahrplan der Berliner Dampfstraßenbahnen ist am 3. Sktober in Kraft getreten und hat, wie das „Berl. Tgbl.“ mittheilt, verschiedene Aenderungen und Ergänzungen gebracht. Die Abfahrt. bezw. Ankunftstelle der zwischen Berlin und Wilmersdorf,
andelsausstellung.
Wetterbericht vom 12. Oktober,
00
Uhr Morgens.
Stationen.
Bar. auf 6 r u. d. Meeressp. red. in Millim
Temperatur in O Celsius
50 C. — 40R.
Belmullet .. Aberdeen Kopenhagen. Stockholm aranda.
t Petersburg Moskau...
—
765 755 758 759 757 762 768
—
— — O O EK Od — O
—
Gork, Queens⸗ ann, Cherbourg. hee, 1 mburg .. Swinemünde Neufahrwasser Memel...
766 763 760 757 759 761 764 764
kig?) 3 wolkig 3 bedeckt
Breslau. .
761 759 763 762 765 763 762 765 765
2 bedeckt
halb bed.
31. d Aix
3
761 765 764
wolti halb bed. NO 1 wolkenlos
) Nachts Regen.) Thau, Dunst. Uebersicht der Witterung.
Während das barometrische Minimum, welches gestern nördlich von Schottland lag, langsam ost⸗
warts fortgeschritten ist, . on nach Nordwestdeutschland ver⸗
die T
at sich auf seiner Südseite
schoben, daselbst ergiebige Regenfälle verursachend,
l. 56
demn ochdruckgebiete lagern vorm Kanal und über Südost⸗Europa.
t weiter ostwärts ausbreiten Bei schwacher Luftbewegung
aus vorwiegend südlicher Richtung ist das Wetter Über Deutschland ziemlich mild, vorwiegend trübe, nur in den östlichen Grenzgebieten vielfach heiter. Münster meldet 41, Brest 21, Grisnez 31, Cher—⸗
bourg 44 mm
Guropa in starker 5. enden demnä ij bei Bewölkung zu erwarten sein. ung bei wechselnder
Regen. Der Luftdruck ist über West⸗
unahme, über Central⸗-Guropa
egriffen, und daher dürfte für
Deutsche Seewarte.
—
in und Coloratursängerin
Herr Richard
für ein Berliner
hat Schau
ärtner Jörns) mit
päte Tafelbirnen, erst im in ein eigene Concurrenz
4 ausgestellt. denjenigen, der mindestens 16 Centner
sen Früchten gut verpackt verkauft und zur i , met des Käufers liefert. Die Schau dauert bis zum
ist vom genannten onn⸗ rthur
am im Winter stattfindenden waldorten ist welcher eine und eine ßere besserung erfaͤhr . Hundekehle, woselbst die Verwa
Verdoppelun nzah
ufführung
boten wird, und zwar einmal
erzielen würde. Einlieferungs⸗ aufgang bra
werfen. arforce⸗
Nachr.“ gemeldet:
Fabrice feierlich eingeweiht.
solchen
noch einige eines geräumigen Vorgartens. sowie von allein Con⸗ gebracht.
hier außer
facher Wachs und Kalkmalerei Portalbogens . das
gebracht; darüber lies Minister stufenartig
man
etwa sich aufbauenden Postament
des
aus- Standbild
Niederwald⸗Denkmals. auptrolle. Im Ein besonderer
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Freitag: Opern. haus. 205. Vorstellung. Gringoire. Oper in 1Acect von Igngz Brüll. Text nach Banville's gleichnamigem Schauspiel von Victor Léon. In Scene gesetzt vom Ober- Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. — Mara. Dper in 1 Act von Ferdinand Hummel. Text von Axel Delmar. In Scene gesetzt vom QberRegisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. — Die erste Walpurgisnacht von Felix Mendelssohn⸗ Bartholdy. Dichtung von Wolfgang von Goethe. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Diri⸗ gent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 99. Vorstellung. Vom land⸗ wirthschaftlichen Balle. Lustspiel in 1 Aufzug von Emil Pohl. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. — Eingeschlossen. Lustspiel in 1 Aufzug bon Karl Niemann. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Militär fromm. Genrebild in 1 Aufzug von Gustavp von Moser und Tilo von Trotha. u Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Ühr.
Sonnabend: Opernhaus. 206. Vorstellung. Dja⸗ mileh. Romantische Dper in 1 Act von Georges Bizet. Text von Louis Gallet, deutsch von L. Hartmann. Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Qber⸗ Reglsseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Wein⸗ gartner. — Bajazzi (PFaglinzzi)h. Oper in 3 Acten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann.
n Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff.
irigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 100. Vorstellung. Zum b0jährigen Gedächtniß der ersten Aufführung am 14. Oktober 1343. Neu einstudirt: Ein Sommernachtstraum von. William Shakespeare, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel. Musik von Felix Mendels⸗ sohn⸗Bartholdy. Tanz von Emil Graeb. In Scene . vom Ober-⸗Regisseur Max Grube. Anfang
r.
Deutsches Theater. Freitag! Der Talis—
man. Anfang 7 Uhr. Sennabend; Man sagt! Lustspiel in 4 Aufzügen von Victor Laon und Heinrich von Waldberg. Sonntag: Man sagt! Die Tageskasse ist von 10— 14 Uhr geöffnet.
Berliner Theater. Freitag: 7. Abonnements Vorstellung. Nora. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Die guten Freunde.
Sonntag: Nachmittags 25 Uhr: Die Jungfrau von Orleans. Abends 71 Uhr: Cornelius Voss.
Lessing · Theater. Freitag: Mauerblümchen.
An ang 7 Uhr. Sonnabend: Manerblünichen. Sonntag: Mauerblümchen.
Schmargendorf bezw. Hundekehle über Schöneberg verkehrenden Züge Tage ab von der Zwölf⸗AUpostelkirche (Ecke Zieten⸗ Bülowstraße) nach dem Nollendorfplatz verlegt worden, alljährlich wird der Betrieb mit Ausnahme der ĩ . dorsplatz=- Steglitz auf allen Linien um eine Stunde später beginnen. Dagegen erfährt der Fahrplan der Strecke Nollendorfplatz- Schöne⸗ berg = Friedenau = Steglitz durch Einlegun Spätzuͤge eine recht wünschenswerthe Ausflugtverkehr nach
ein i , n n, Sonntags ⸗ Fahrplan aufgestellt, er Spätzũge auch der Wochentagsverkehr na tung eine geschmackvolle errichtet hat, dadurch, daß an Stelle der vorjährigen einstündlichen Verbindung in diesem Winter zweimal stündli
St. Hubertus und einmal über Wilmersdorf⸗Schmargendorf.
Ein blutrothes Nordlicht zeigte sich, der Nat. 3. zufolge, am Dienstag früh vor 5. Uhr am nordöstlichen e nt Mit Sonnen⸗ ein Sturm los, welcher die Schi
zwang, die Segel herunter zuholen und mitten im Strom Anker zu
Würzburg, 19. Oktober. Ueber den gestern beendigten Prozeß des Lieutenants Hofmeister, der kürzlich wegen soeialdemokrgtischer Umtriebe vor Gericht gestellt worden war, wird den Münch. Neuest.
Die Sachverständigen nahmen bezüglich des an⸗ eklagten Lieutenants Rudolf 3 j k an, worauf die Geschworenen sämmtliche Schuldfragen berneinten und die Freisprechung erfolgte.
Dresden, 11. Oktober. Heute wurde das monumentale Mausoleum für den verstorbenen Kriegs⸗Minister Grafen von Es ist auf gemeinsame Kosten der Offiziere und Militärbeamten der Königlich sächsischen Armee nach dein Plan des Bauraths Professors Lipsius ausgeführt worden und hat feinen Platz erhalten inmitten der Albertstadt, d. h. des groß- artigen Complexes von Kasernen u. a. militärischen Bauten, die im wefentlichen das Werk des verstorbenen, um Sachsens Militärwesen so hochverdienten Kriegs⸗Ministers sind. Tas Mausoleum liegt an der Nordseite der Carola ⸗ Allee, 11 m zurück von der Straße, im .
In reinem Sandstein erbaut, erhebt es sich auf quadratischer Grundfläche (7 m breit und lang) zur on 5,5 m. Der quadratische Raum im Innern ist mit einem Kranzgewölbe überspannt; an der Nordseite schließt sich eine halb— kreisfsrmige Apsis an, in der ein Altar steht. Bunte Glasfenster sind an den drei rin, Seiten angebracht; die Wände sind mit ein⸗
geschmůückt. amilienwappen mit der
Grafen von Fabrice die sächsische Armee“. Dache, r auslãuft, Kriegs-Ministers in ein Werk von Professor Johannes Schilling, dem Schöpfer des Den Vorhof des Mausoleums umgiebt eine steinerne Mauer, auf deren beiden Postamenten zwei mächtige vafen antiker Form zur Aufnahme von Pechpfannen stehen. Coniferen bilden den Hintergrund des würdevollen Bauwerks.
Die Leiche des Grafen von Fabrice wurde gestern Abend um 7 Uhr vom Neustädter Friedhofe, wo sie einstweilen beigesetzt worden war, nach dem Mausoleum übergeführt. Reiter⸗Regiment trugen den Sarg; daneben schritten Unteroffiziere des J. Leib⸗) Grenadier⸗Kegiments Nr. 1090 mit brennenden Fackeln. gleitet wurde der Trauer⸗Zug von 2 Escadrons nebst dem Trompeter⸗ corps des Garde⸗Reiter⸗Regiments. — Der heutigen feierlichen Ein⸗ weihung des Mausoleums wohnten bei: Seine Majestät der
Wie Strecke Nollen ⸗ sammten das mehrerer Früh ⸗ und erbesserung. Für den auch den Grune⸗ worfen, geschiedenen, dauernden
Zahl der Wochentagszüge einne, 1 Ver⸗ orsthaus
arte halle
dem
eine Verbindung ge⸗
auf dem Wege über Halensee⸗
daten bilden
Gott der ffer auf der Oberspree
endlich
weiß, e Wirken
das
ter Geistesstörung durch Ver⸗] zu wachsenen,
Leben.
Höhe
worden.
Am Schlußstein des Grafenkrone an⸗ „Dem Kriegs⸗ Auf dem im Mittelpunkt das bronzene
Lebensgröße,
die Inschrift
das sich doppelter
erhebt verspürt.
seinen Erfol en llmächtige reichen Gaben, Mit dem weiten Blick des Staatsmanns, der die Ereignisse von fern kommen sieht, Richtung sowie Tragweite derselben erkennt und dar— nach seine Entschlüsse trifft, mit der unbeugsamen Energie, welche den erwählten 3 rastlos bis ans Ende verfolgt, mit der Ge— wandtheit, welche Me
des vergleichen jugendkräftigen wegt, der Sturm beugt, der sich aber immer wieder elastisch auf richtet und seinen Platz behauptet. r Erfolgen, so doch in seiner Königstreue, seiner Vaterlandsliebe, seinem Pflichtgefühl bis zum Tode können und nacheifern, und ist er uns in dieser Beziehun Andenken nach dem Tode ebenso segensreich, wie sein Wirken im Das walte Gott!“ .
Nach der Ansprache wurden von der Batterie und der Jäger— Compagnie unter Ehrenbezeugung der Truppen Ehrensalven kö
Innsbruck, Aldrans, vielen Touristen und Sommerfrischlern wegen seiner herr— lichen Lage am südlichen Mittelgebirge oberhalb Innsbrucks wohl— bekannt, ist den ‚M. N. Nachr.“ zufolge in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend von einem entsetzlichen Brandunglück heimgesucht v 21 Wohnhäuser und 7 andere Baulichkeiten, Kirche und Schule, sind innerhalb einer Stunde vollständig ein— geäschert worden. Stunde von der Brandstätte entfernt, war in größter Gefahr und wurde von dem schnell herbeigeeilten Militär geschützt.
König Albert von Sachsen, Seine Königli oheit der Prin Johann Georg, die Familienangehörigen des ichn enen, on 1. Generalität, viele Garnifon Dresdens. Die Weiherede hielt Garnisonprediger Heinemann; darauf nahm der Kriegs⸗Minister Edler von der Planitz Wort zu folgender Ansprache: ö „Die Grabstätte, welche Seine Majestät der König und mit Allerhöchster Erlaubniß die Armee dem General der Cavallerie Grafen von Fabrice, mehr ihre Weihe erhalten. l erbaut und gekrönt mit dem soll die Anerkennung Seiner Seines treuen Dieners, sowie von dem nie versiegenden Dank der Armee für die hingebende und erfolgreichste Fürsorge, we Verewigte in seiner fast 25jährigen Die Grabstätte soll aber nicht bloß ein Merkmal des unauslöschlichen Dankes der Armee sein, sie soll auch eine Mahnung für uns Sol⸗ dem großen Todten nachzueifern. — i ĩ
ilitärbeamte und Vertreter der ge—
ff&sßte
taats⸗ und Kriegs⸗Minister, ewidmet hat, hat nun⸗ Von bewährten Meistern der Kunst ent— Standbilde des Dahin⸗ Grabstätte Zeugniß ablegen von der Majestät für die Verdienste
lche de e ert leer gab herr
icht in — Das wäre vermessen. Nur seͤlten stattet seine menschlichen Werkzeuge mit so wie den Kriegs⸗Minister Grafen Fabrice aus.
nschen und Dinge erfolgreich nutzbar zu machen Erscheinung, welche versinnbildlicht, — schlanken, hochge.
der Wind be⸗
mit der imponirenden
Verewigten gleichsam einem festgewurzelten, Baum, welchen Wenn aber auch nicht in seinen
sollen wir dem Verewigten ein Vorbild, so ist sein
9. Oktober. Das 41 Häuser zählende Dorf
einschließlich Das Kaiserliche Schloß Ambras, in Luftlinie
Agram, 11. Oktober, . D. B. H.“ meldet: In früher Morgen stunde wurde hier ein heftiges, mehrere Secunden langes Erdbeben Mehrere Häuser weisen bedeutende Risse auf.
Stein⸗ Ernste
Unteroffiziere vom Garde⸗
Be⸗
Eisenach, 12. Oktober. Gewerbekammertag ist heute hier zusammengetreten. Es sind 16 Gewerbekammern, der Gewerbevereins⸗Verband und der Centralausschuß der Innungsverbände durch 52 Delegirte vertreten. Nach der Begrüßung durch die officiellen Vertreter der sachsen⸗weimarischen Regierung, der Stadt Eisenach, des Reichsamts des Innern Ministeriums wurde mit den Verhandlungen begonnen.
Nach Schluß der Redaction eingegangene
Depeschen. (W. T. B.) Der deutsche
und des preußischen Handels—
Friedrich Wilhelmstüdtisches Theater. ; Chausseestraße 265. reitag: Der ,, . Operette in 3 Aufzügen nach einer Idee des Bieville von M. West und L. Held. Musik von Carl Zeller. Regie: Herr ne Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ mann. Anfang 743 Uhr. Sonnabend: Zum 1, Male: Freund . Operette in 3 Aeten nach einem älteren Stoffe von Richard Gense und L. Herrmann. Musik von Richard Gense.
Residenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten burg. Freitag: Zum 7. Male: Das System Ribadier. chwank in 3 Aeten von Georges Feydeau und Maurice Hennequin. Deutsch von Emil Neumann. In Seene gesetzt von Sigmund Lautenburg. — Vorher: Sympathie. Dramatischer Scherz in 1 Act von F. Dunkland. Anfang 74 Uhr.
Sonnabend und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Nenes Theater (am Schiffbauerdamm 4a / 59). Freitag: 13. Ensemble⸗Gastspiel des Residenz⸗ Theaters. Direction: Sigmund Lautenburg. Jugend. Ein Liebesdrama in 3 Aeten von Max Halbe. In ß gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang . Sonnabend und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Victoria - Theater. Belle. Alliancestraße 7/8 , 3 149. Male mit vollständig neuer Aus.
attung: Fran Venus. Modernes Märchen (großes Augsta , ee. mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 73 Uhr.
Sonnabend: Frau Venus.
Theater Unter den Linden. Freitag:
. von Palmay als Gast. Zum 14. Male: ataniel. Dperette in 3 Acten von Carl Görlttz und A. Braun. Musik von Ad. e n Couplet theilweise von Jul. Freund. Inscenirt durch den artistischen Leiter Herrn Ed. Binder. Dirigent: Herr Kapellmeister Ferron. Mit vollständig neuer Ausstattung. — Hierauf: Neu einstudirt: Die Welt in Bild und Tanz. Phantastisches Aus, stattungs⸗ Ballet von Gaul und Haßreiter. Musik von J. Bayer. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst Theater. Freitag: Zum 27. Male: Charley's Tante. Schwank in 3 Acten von Brandon Thomaz. — Hierauf: Die ela. ere f ich 1 mit Gesang in 1 Act von Gow. acobson und Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Central Theater. Direction: Richard Schult. Alte Jacobstraße Nr. 30.
Freitag: 556 46. Male: Berliner Vollblut. . mit Gesang in 4 Acten von Jean Kren.
usik von Julius Einödshofer. Im dritten Aet: Bajazzi⸗Parodie, vorgetragen von Frau Josefine Dora und Herrn Carl Meißner. Anfang 74 Uhr.
Sonnabend: Berliner Vollblut.
Tageskasse: Vormittag von 10 bis 2 Uhr. Abend kasse von 65 Uhr ab.
Concerte.
Saal Pechstein, Linkstraße 42. Freitag, Anfang 75 Uhr? Concert von Lina Maher (Klavier) und Mina Rode (Violine).
Conrert -Haus, Leipzigerstrahe 48. Freitag: Karl Mender⸗ Concert. I. Virtuosen Abend. Anfang 7 Uhr.
JJ ;;; 77
Familien Nachrichten.
Verlobt: Frl. Ange von . mit Hrn. Lieut. Gerhard Löbbecke (Insterburg).
Verehelicht: Hr. Pastor un; Dienemann mit Frl. Marie Berendes (Halle a. S. — Reesen). — Hr. Prem. Lieut. von der Mülbe mit Frl. Anna von Billerbeck (Berlin). — Hr. Rittmeister a. D. und Kammerherr Walter von Stoeßer mit Frl. Vally von Lücken (Gwoßdzian). — Hr. Privatdocent Dr. Alfred Partheil mit Frl. Anna Spehr (Mar⸗
burg = Königsberg). — Hr. Professor Hermann
Lr iber mit Frl. Emma Vörkel (Friedenau n, — Hr. inte Clemens 1
rl. Martha ,, . (Waldenburg i. Schl = tollberg im Erzgeb. ).
Geboren? Ein Sohn: Hrn. Albert von Gaudecker Woblanses. Hrn. Major Friedrich von Busse (Münster J. W.). — Hrn. Gymnasiallehrer Detto (Magdeburg). — Eine Tochter: Hrn. Rechtss⸗ anwast und Notar Reumann (Spandau). — Hrn. Assessor Wershoven (Ahrweiler),
Gestorben: Dr. Major 4. D. Carl von Lukomwit (Guben). — Frl. Katharine von Rohr (Berlin) — f Geh Kanzlei Rath Pr. Earl Brecht Berlin). — Hr. Postdirector a. D. Ottomar
ritsch (Ratibor).
m
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag ver Expedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin w., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen seinschließlich Börsen · Bellage).
M 245.
m
Statiftik und Volkswirthschaft.
Die preußische Bevölkerung nach ihrer Abstammung.
In der schon erwähnten Bearbeitung der letzten Volkszählung durch den Geheimen Regierungs⸗Rath Freiherrn von Fircks im III. Viertel- jahrsheft der Zeitschrift des Königlich pretßi chen Statistischen Bureaus“ Jahrgang XXIII (18953) befindet sich auch Line gründliche Unter⸗ fuchung über die Abstammung der Bevölkerung Preußens. Im ganzen wurden am 1. Dezember 1899 gezählt 29 957 367 Einwohner (14763105 männl. und 15 264 262 weibl. Personen). Hiervon waren Deutsche; 26 100 284 (12 832 448 männl. und 13 267 836 weibl.). Skandinavier 143 9006; Briten, Amerikaner g4lo; deutsche Mischlinge 126 844; Littauer 117567; Kuren, Esthen, Letten 416; Finen 58; Wenden s5 248; Polen, Masuren, Kassuben 2920 3066; Tschechen, Mähren 73 9360; Südslawen 6406; Russen, Ruthenen 1618; Rumänen 1366; Wallonen 10967; Franzosen 6216; Italiener, Ro— manen 5258; Spanier, Kreolen 670; Portugiesen 230; Malteser 1; Griechen 88; Albanesen 2; Magyaren 1191; Türken Tataren 32; Armenier, Syrier 9; Juden 372 0659 (182739 männl., 189 320 weibl.; davon 79 286 in Berlin, und zwar 40 848 männl. und 38 438 weiblich); Araber 16, Perser 2, Zigeuner 32; Abessinier 1; Inder, Singhalesen 6. Siamesen 14; Malayen 14; Jawaner 3; Fhinesen 40 (davon 27 in Berlin); Japaner 99 (davon 56 in Berlin) und Negervölker 63 (davon 45 in Berlin).
Zu den „Deutschen sind hier auch diejenigen gezählt worden, welche friesisch, holländisch, flämisch oder schweizerisch als ihre Mutter⸗ sprache, sowie diejenigen, welche friesisch und deutsch, holländisch und deutsch, dänisch (bezw. norwegisch, schwedisch, englisch) und deutsch als ihre Muttersprache angegeben haben. Es sind also die Mischlinge deutscher und anderer Germanen den Deutschen zugezählt worden. Rein deutsch sind 12781 975. männliche und 13 221 246 weibliche Personen. Hierunter befindet sich auch, eine An⸗ zahl Personen jüdischer Abstammung, welche zum Christenthum übergetreten sind. Ferner befinden sich hierunter eine nicht unbeträcht⸗ liche Zahl Slawen, namentlich Wenden, Kassuben, Polen, welche ihre Volkssprache verloren und an deren Stelle die deutsche an⸗ genommen haben. Der Zahl nach lassen sich diese slawischen Volks—⸗ reste deutscher Zunge nicht genau feststellen; doch geben die Aufnahme der Farbe der Haut, der Haare und der Augen der Schulkinder welche im Jahre 1875 seitens der Schulbehörden stattgefunden hat, sowie im Jahre 1891 vorgenommene Untersuchungen über die Sprache der Schulkinder hierfür einigen Anhalt. Unter Verwerthung der anthropologischen Merkmale berechnet der Verfasser, daß die Kopfzahl der germanischen Völker in Preußen 25 253 594 — 876,356 rro Tausend beträgt. Hiervon sind reine Germanen nach Sprache und Abstammung 10628 874 — 364,3 vom Tausend; mit ger⸗ manischer Sprache und überwiegend germanischem Typus blonde Hagre, graue Augen) 7219725 — 241 vom Tausend; mit germanischer Sprache, aber theilweise slawischem oder romanischem Typus (dunkle Haare, graue Augen) 8 389 274 — 279,740 vom Tausend; mit germanischer Sprache, aber sonst starkslawischem Typus (dunkle Augen) 24 721 — 9,8280 vom Tausend. Ferner giebt es 126 844 deutsche Mischlinge (— 4. 234 vom Tausend), welche die deutsche und eine andere, nicht germanische Muttersprache besitzen; 119 232 (— 3.3890 vom Tausend) Littauer, Kuren, Esthen, Letten, Finen und Magyaren; 3 09661 878 (— 102,208 vom Tausend) Slawen; 23 324 romanische Völker, 372 059 Juden u. s. w.
Von den Juden waren der Muttersprache nach deutsch 982 vom Tausend. In den Städten wohnten 152 875 männliche und 156 495 weibliche Juden; in den Landgemeinden und Gutsbezirken 29 864 männliche und 32 865 weibliche. Im Stadtkreis Berlin wohnen 40 848 männliche, 38 438 weibliche Juden; in Qstpreußen: in den Städten 16848, auf dem Lande 3563 Juden; in West—⸗ preußen: in den Städten 16745, auf dem Lande 4005; in Brandenburg: in den Städten 10378, auf dem Lande 3397; in Pommern: in den Städten 10 693, auf dem Lande 1553; in Posen: in den Städten 41 801, auf dem Lande 2545; in Schlesien: in den Städten 40 942, auf dem Lande 7061; in Schleswig-Holstein: in den Städten 7749, auf dem Lande 209; in Hannover: in den Städten 11938, auf dem Lande 3174; in Westfalen: in den Städten 13 525, auf dem Lande 5647; in Hessen⸗ Naffau: in den Städten 31 692, auf dem Lande 12 851; in Rh ein⸗ land: in den Städten 28 985, auf dem Lande 13249; in Hohenzollern: in den Städten 291, auf dem Lande 370. Den folgenden Berufös— klassen gehören sehr viel mehr Juden als Mitglieder der evangeli⸗ schen oder katholischen Kirche an. Von Tausend der erwerbsthätigen Juden waren berufsthätig 67,6 in der Industrie der Nahrungs und Genußmittel, 79,1 in den Gewerben der Bekleidung und Reinigung, 40 im Buch⸗ und Kunstdruck, 464.5 im Waaren. und Produeten⸗ handel, 21,? im Geld⸗ und Credithandel, 3,3 im Buch, Kunst und Musikalienhandel, 48,9 in sonstigen Handelsgewerben, 1,65 im Versicherungsgewerbe, 26,6 im Beherbergungs‘ und Schankgewerbe, 18,5 in der Religionspflege, der Erziehung und dem Unterricht, 7, s in der Gesundheits⸗- und Krankenpflege, 5, in der Schriftstellerei, der Musikausübung und in öffentlichen Schaustellungen; 1290 waren Rentner, Pensionäre oder Insassen von Anstalten. Diesen 12 Beruft⸗ klassen gehörten somit vom Tausend aller Erwerbthätigen bei den Juden 877,ů7', bei den Evangelischen dagegen nur 235,8 und bei den Katholiken 193,1 Personen an. Mehr als die Hälfte aller erwerb⸗ thätigen Juden (638 vom Tausend) sind im Handelsgewerbe thätig mehr als ein Sechstel (173,, vom Tausend) im Beherbergungs- und Schankgewerbe, der Industrie der Nahrungs- und Genußmittel und den Gewerben für Bekleidung und Reinigung, über ein Achtel (129 vom Tausend) sind Rentner, Pensionäre und Anstaltsinsassen; außer⸗ dem sind noch verhältnißmäßig viel Juden (374 vom Tausend) im Cultusdienst, dem Unterrichtswesen, als Aerzte, Schriftsteller, Musiker und in öffentlichen Schaustellungen sowie im Buchdruck und Ver— sicherungswesen erwerbthätig.
Ordnet man die preußischen Propinzen nach der Höhe des An— theils, welchen die Juden vom Tausend ihrer Gesammtbevölkerung bilden, fo erhält man folgende Reihe: Berlin 50,22; Hessen⸗Nassau 26,76; Posen 25,32; Qesly enen 15,17; Schlesien 11,36; Rheinland 1093; Hohenzollern 10,99; Pommern 3.05; Westfalen 7, 89; Ostpreußen Uöß; Hannoper 6,63; Brandenburg 5,42; Sachsen 3, 08; Schleswig⸗ Holstein 2,93. Von den Regierungsbezirken sind am meisten mit Juden bevölkert Wiesbaden (36,92 vom Tausend der Cinwohnerzahl), Bromberg (26,46), Posen (26, 24), Cassel (22,49), Marienwerder (18,73), Köln (1456), Koblenz (14,35), Breslau (153,90), Oppeln (13,46), Aurich (12,44) u. s. w. Von den Kreisen sind besonders bevölkert mit Juden: Stadt Frankfurt a4. M. (96, 82 bom Tausend der Cinwohner), Stadt Posen (87,98), Stadt Beuthen in Oberschlesien (59,15), Stadt Breslau (6297), Stadt Emden (Hl, 36), Stadt Berlin ö Kempen in Posen (48.52) Hünfeld (433,56), Kirchhain (0, 28), Schlüchtern (39,76), Czarnikau, oö, ß), Samter (7 47). Obornik (3681), Lissa (36463), Fritzlar 36,33), Gnesen (36, 30), Ostrowo (36,16), Stadt Bromberg (ö, 2), tolmar in Posen (35, 835. Flatow (191), Eschwege salt), 3 (Il,18), Krotoschin (0,72), Haigerloch (30,50), Rolenburg in Hessen (29,38), Ziegenhain (29. 586), Hanau Land (28771), Kattowitz erh, NMelsungen (275, 7), Stadt Cassel 27, 535, Schildberg (27,10), Wirsiß (26 6g), Schubin (at, 7, Inowrazlaw (2645), Warburg Et, 08), In in (25,91), Briesen n gz Gelnhausen (26.69)
und Frankenberg (26,45). Wir verweisen betreffs der übrigen
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 12. Oktober
Kreise, sowie der absoluten Zahlen der jüdischen Einwohner in den Städten sowie der Stadt⸗ und Landgemeinden mit über 100 Juden im Tausend der Bevölkerung auf die Mittheilungen in dem erwähnten Heft, der Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Buregus selbst, und erwähnen hier nur, welche Zunahme die Juden seit 1871 in einzelnen Städten gehabt haben: Berlin, von 36021 auf 79286, Breslau von 13916 auf 17754, Köln von 3607 auf 6859, i von 1319 auf 2090, Frankfurt a. M. von 10099 auf, 17426. Königsberg i. Pr, von 38365 auf 3933, Cassel 1322 auf 2917, Charlottenburg von 142 auf 14765; in einzelnen Städten z. B. Bromberg, Posen, Altona, Danzig, Elbing hat die Zahl der Juden abgenommen.
Auch im Verhältniß zu der Gesammthevölkerung ist ein Rück⸗ schritt zu constatiren, da die Juden langsamer zunehmen als die Bevölkerungszahl überhaupt. Insgesammt beträgt die jüdische Be⸗ völkerung 12,42 vom Tausend der Bevölkerung, während sie Ende 18859: 12,90, 1880: 13.34 betrug; in früherer Zeit nahm sie rascher zu: Ende 1811, betrug die jüdische Be⸗ völkerung 7,30 vom Tausend der Bevölkerung, 1816: 11,98, 1849: 13,94, 1861: 13,58. Die Abhandlung veröffentlicht ferner eine bezirks⸗ weise Zusammenstellung aller Städte und Landgemeinden, in denen am 1. Dezember 1890 mehr als 50 Juden gezählt worden sind.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand der englischen Grubenarbeiter nähert sich endlich erkennbar seinem Ende. In Nottingham haben, wie „W. T. B.“ meldet, zwei der Hüttengesell⸗ schaft Stanton gehörige Kohlengruben, die 2000 Arbeiter beschäftigen, den Betrieb wieder aufgenommen. — Die übrigen Kohlengruben in Nottingham schlossen sich gestern an. Aus London wird mit dieser Meldung über⸗ einstimmend berichtet, daß mehrere große Hüttenwerke gestern die Absicht kundgegeben haben, die Arbeit, zu den früheren Lohnsätzen wieder beginnen zu lassen. — Die gesammte Presse bespricht, wie der Londoner „A. C. zu entnehmen ist, die Vorschläge, die auf der Conferenz in Sheffield gemacht wurden, und giebt sich der Hoffnung hin, daß es zwischen den Gruben⸗ 2 und Grubenarbeitern zu einem Compromiß kommen werde. Ferner theilt die Correspondenz folgende Einzel⸗ heiten mit:
In der Ashton Moß Grube in Ashton under Lyne, welche die tiefste Grube in England ist, wurde Dienstag morgen die Arbeit wieder aufgenommen. 700 Mann sind dort thätig. — Nach einer Bekannt⸗ machung der Besitzer der Peel Hall Gruben konnten die Arbeiter gestern zu den alten Lohnsätzen zur Arbeit zurückkehren. — Im ganzen sind seit dem Beginn des Ausstandes 50 Hochöfen kalt gelegt. — Die Arbeiter in den Kohlengruben Durhams sind um Gehaltsvorschüsse eingekommen. Die Bergwerksbesitzer sind bisher noch zu keinem Beschluß gekommen.
In Belgien geht die Ausstandsbewegung der Kohlengrubenarbeiter einer noch schnelleren Beendigung entgegen. Im Mittelbecken und im Borinage war der Aus⸗ stand nach einer Brüsseler Mittheilung der „V. 3 bereits am Dienstag beendet. Die Zechen haben die Löhne um 5 bis 6 Proc. erhöht und bei weiterem Steigen der Kohlen⸗ preise eine weitere Lohnerhöhung zugesagt. Im Becken von Charleroi, in dem die Zechen dasselbe Angebot vergeblich machten, und im Samhrebecken dauerte der Ausstand in aller Schärfe fort. Vom gestrigen Tage berichtet aber ein Wolff 'sches Telegramm aus Charleroi, daß achttausend Grubenarbeiter zur Arbeit zurückgekehrt sind, und daß man am heutigen Tage die völlige Beendigung des Ausstandes erwarte.
Literatur.
Erziehung und Unterricht.
Die Versorgung der Wittwen und Waisen der Pro— fessoren und Begmten an deutschen Universitäten. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von Hr. P. Dau de, Geheimem Re⸗ gierungs⸗Rath und Uniyersitätsrichter der Königlichen Friedrich- Wilhelms⸗Universität in Berlin. Berlin 1893, Carl Heymann's Verlag. 8. S. 234. 4 S ! 50 3. — Durch Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts und Medizinalangelegenheiten vom 12. Fe⸗ brugr. d. J. war dem Verfasser der Auftrag ertheilt worden, eine vollständige Zusammenstellung der Vorschriften, statutarischen Fest⸗ setzungen u. s. w. über den im Titel angegebenen Gegenstand zu ver anstalten. Diese Sammlung für die preußischen Universitäten, die Königliche Akademie zu Münster und das Königliche Lyceum zu Braunsberg, sowie für die übrigen deutschen Universitäten liegt in amtlich sicherem Wortlaut der Bestimmungen nunmehr vor. In einem Anhang befinden sich die betreffenden Satzungen der österreichischen und der schweizerischen Universitäten. Ein A⸗B⸗C-Register macht den Abschluß. Allen Betheiligten wird dieses Buch willkommen sein, da eine anderweite Veröffentlichung, welche zu sicheren Vergleichungen Gelegenheit giebt, nicht vorhanden ist. Die äußere Ausstattung ist gediegen, wie alle Werke der überaus umsichtigen und rührigen Verlags— buchhandlung.
Rechts- und Staatswissenschaft.
Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts in besonderer Beziehung auf das preußische Recht mit Einschluß des Handels- und Wechselrechts, herausgegeben von Rassow, Reichs— gerichts Rath, Küntzel, Geheimem Justiz Rath, und vortragendem Rath am Königlich preußischen Justiz⸗Ministerium, Dr. Eccius, Ober⸗Landesgerichts⸗Präsidenten. Berlin, Franz Vahlen. — Von dieser unter dem Namen „Gruchot's Beiträge“ bekannten Zeitschrift liegt Bd. XXXVlII, Heft 4, 5 vor. Aus den Abhandlungen ist hervorzu—⸗ heben: die Reformütio in pejus bei Eidesurtheilen, vom Geheimen Rath, Prof. Dr. Wach-Leipzig; Wer hat den Vorsitz zu führen, wenn der ordentliche Vorsitzende verhindert ist, von Landgerichts. Rath Dr. Th. Wolff⸗Dortmund; Zum Verlagsrecht, von Hr. Fuld⸗Mainz; Der Eivilmakler von Dr. Riesenfeld Breslau; Gründererklärung und Gründerhergang bei Actiengesellschaften, von Ober Landesgerichts Rath Hagenhahn⸗ECisengch; Sicherheitsleistung im Arrestverfahren, von Gexichts⸗Assessor Felix Friedmann⸗Berlin; Der Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuchs in jweiter Lesung, bon, Gerichts, Assessor Greiff⸗Berlin; Derselbe Gegenstand, von Regierung ⸗Rath von Secklin⸗Berlin. Es folgt eine Auswahl anderweit nicht veröffent⸗ lichter Entscheidungen des Reichsgerichts in Civilsachen. Den Ab⸗ schluß machen literarische Besprechungen.
Kunst gewerbe.
rf, ih eine Sammlung der wichtigsten Schreib- und Druckschriften aus alter und neuer Zeit nebst = nitialen und Monogrammen, Wappen, Landesfarben und heraldischen Motiven, für die praktischen Zwecke des Kunstgewerbes zu . von Ludw. en n fh, Stuttgart. Julius Hoffmann. — Von diesem Prachtwerke, das im ganzen 20 Lieferungen zu je 11M umfassen wird, liegen jetzt die Lieferungen 7 bis 14 vor. Wie schon der Titel besagt, will der Schriften Atlaz den praktischen Zwecken des Kunstgewerbes
1893.
dienen; der Herausgeber hat darauf bei der Auswahl] der Schriften Rücksicht genommen und daher auch in den meisten Fällen vollständige Alphabete der gewählten Schriftgattungen zur Anschauung gebracht; er hat ebenso die mit schönen Initialen geschmückten Pergamenthand⸗ schriften des frühen Mittelalters und der gothischen Zeit wie die Druckwerke der Renagissance mit ihren prächtigen, häufig polychrom verschönten Typen zu Rath gezogen und das als mustergültig Erkannte theils in Schwarz, theils in Farbendruck wiedergegeben. Graveuren, Decyorationsmalern, Lithographen, Steinmetzen *, welche Schriften in einem bestimmten Stilcharakter anzuwenden haben, wird sich der Schriften-Atlas als ein gediegenes und brauchbares Handbuch erweisen, das bei a,, Preis vielfältig willkommenes Material an muster⸗ haften Vorbildern darbietet. w Unterhaltung.
Die kürzlich angekündigte neue Monatsschrift „Die Frau“, herausgegeben von Helene Lange, ist im Verlage von W. Moeser, Hofbuchhandlung, Berlin, am 1. Oktober erschienen. Das erste Heft der äußerlich vornehm ausgestatteten neuen Zeitschrift bringt außer einem trefflichen Programmartikel der Herausgeberin u. a. Kaiserin Friedrich (mit Porträt), ihr Wirken in der deutschen Frauenbewegung“ von Georg von Bunsen. „Das neue Denken in der Frauenfrage“, vom Geheimen Reg.⸗Rath, Professor Dr. Wilhelm Förster. Disharmonie“, Skizze von E. Liß⸗Blanc. „Deutsche Mädchen⸗ gymnasien !, von Gustab Dahms. Marie von Ebner⸗Cschenbach — unsere erste Schriftstellerin“ (mit Porträt) von Marie von Bunsen. Ferner eine Parabel von Marie pon Ehner. Eschenbach, sowie Gedichte und Sprüche von . g. Gensichen, Otto Ernst, Frida Schanz und Richard Zoozmann. „Die Familie auf Gilje“', Roman von Jonas Lie. „Allein durchs Leben?, Betrachtungen und Rathschläge von Mathilde Lammert. „Blaß und schief“, ein Wort für unsere Mädchen von K. Falkenhorst. Deutsch⸗Asien ), eine feine satirische Plauderei. Dazu eine Fülle Praktischer Winke für die Erwerbsthätigkeit der Frau, interessante Notizen aus dem Frauenleben und Streben unserer Zeit, allerlei Wissenswerthes aus den Frauenvereinen, eine treffliche Bücherschau, eine Liste deutscher Aerztinnen u. s. w. Das elegante Titelbild des neuen Blatts hat Professor Emil Döpler d. J. gezeichnet. Die Zeit⸗ schrift erscheint in gut ausgestatteten Heften zu Anfang jeden Monats und kostet vierteljährlich 2 „„ Das erste Heft kann in allen Buch⸗ handlungen eingesehen werden.
. Verschiedenes.
Die Musik zur Oper „Gringoiren von Ignaz Brüll, die soeben in den Spielplan unserer Königlichen Bühne aufgenommen wurde, ist im Klavpierauszuge mit dem Text der Singstimmen im Verlage von Josef Weinberger in Leipzig und Wien erschienen (Pr. 6 4 50 . Das hübsch ausgestattete, in gutem Druck aus⸗ geführte Werk wird um der leicht singbaren, schönen Lieder willen um⸗ somehr Beifall finden, als erkennbar darauf Rücksicht genommen ist, die Compositionen möglichst leicht ausführbar zu gestalten. Der von Victor Léon nach Th. H. Banville's gleichnamigem Schauspiel bearbeitete Text der genannten Oper, der viele dichterische Schön⸗ heiten enthält, ist von demselben Verlage veröffentlicht worden.
— Ferstwissenschaftliches Centralblatt. Unter Mit—⸗ wirkung zahlreicher Fachleute aus Wissenschaft und Praxis heraus⸗ gegeben von Dr. Franz Bauer, o. 6. Professor der Forstwissenschaft an der Universität München. Berlin, Paul Parey. Jahrgang von 12 Heften. 14 66 — Es liegen vor Heft 4 bis 10 Jahrgang 1893. Aus dem reichen Inhalt sei hervorgehoben: Bakteriologischer Beitrag zur Nonnenfrage von Dr. Franz Tangel, Professor in Tübingen; Ertragsregelung der Weißtannen⸗ oder Plantarwaldungen, vom Forst-Assessorx Gretsch Frankfurt a. M; die Eiche im Forst⸗ bezirk Heilbronn von Oberförster Mayenau⸗Dehringen; Sonnenbrand und Oberstand von Rechnungs⸗Rath Roth⸗Laubach; der Waldbesitz Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Ludwig von Bayern.
— Der Zoologische Garten. Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Thiere. Organ der zoologischen Gärten Deutschlands. Frankfurt a. M. (Mahlau u. Waldschmidt. — Aus Bd. XXXIV. 5, 6, 7, 8 seien hervorgehoben: Ein neuer Beutel⸗ frosch von Professor Dr. Boettger⸗Frankfurt a. M.; kosmopolitische Thiere von Hr. C. Müller; Neotoma cinerea Baird von C. A. Purpus⸗Delta Colorado. Nord⸗Amerika die europäische Sumpf⸗Schild⸗ kröte; eine biologische Studie von H. Fischer⸗Sigwart⸗Zofingen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ernte in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Der Bericht des Ackerbaubureaus führt, wie ‚W. T. B.“ aus Washington meldet, des weiteren aus, daß der Weizen⸗ ertrag weit geringer gewesen sein würde, wenn nicht viel verdorbene Aus⸗ saat umgepflügt und neue Aussaat gemacht worden wäre. Die Qualität des Weizens in den östlichen und südlichen Staaten sowie in den Pacifie⸗Staaten habe den Durchschnittsstand erreicht, während die Qualität in den Staaten, die hauptsächlich den Markt versorgen, unter dem Durchschnitt geblieben sei.
Verdingungen im Auslande.
Spanien.
4. Nobember, 2 Uhr. Ministerio de la guerra II. Seceion in Madrid: Lieferung von 10 zerlegbaren Feldbacköfen, Modell 1893. (Näheres an Ort und Stelle)
20. Dezember, 3 Uhr. Finanz⸗Ministerium in Madrid: Ver⸗ pachtung der Salinen von Torrevieja und von Mata in der Provinz Alicante auf 25 Jahre gegen einen jährlich um 320 900 Fr. steigenden Pachtzins. Der Pachtzins für das erste Jahr beträgt 1 500 000 Fr. Caution 500 000 Fr.
Portugal.
27. Oktober, Mittags. Königlich portugiesische Eisenbahngesell⸗ schaft in Lissabon: Lieferung von 1099 m Transmission⸗Riemen aus einfachem und 170 m aus doppeltem Leder.
6. November, 1 Uhr. Eisenbahngesellschaft vom Minho und Douro in Porto“ Lieferung von 260 6 Stahlschienen. Vorläufige Caution 266 000 Reis.
Bulgarien.
24. Oktober (unter Aufhebung des auf den 30. September an⸗ gesetzten Termins). Gemeindeverwaltung von Sofig: Kanalisations⸗ arbeiten der Stadt Sofia. Kostenanschlag ungefähr 2 600 000 Fr. Caution 130 000 Fr. Lastenhefte ze. liegen in dem technischen Bureau r Stadt während der Bureaustunden der Wochentage zur Ein icht aus.
20. Oktober.
Egypten. Verwaltung der Häfen und Leuchtthürme in Alexandrien: Lieferung von Tauen, Farben, Werg Bürsten, Seife, Segeltuch u. s. w. Verzeichniß der verlangten Quan itůten owie Muster daselbst einzusehen. Löschungs⸗ und Douanekosten zu Lasten der Verwaltung. Offerten auf Dreipiaster. Stempelpapier unter doppeltem llunf lig — der innere mit der Aufschrift: offre our la fourniture d divers articles pour kanne 18894.
D hi heret in französischer Sprache beim Reichs⸗Anzeiger“.