. ermahne Ich Sie zu gleicher Thatkraft; es gilt die baker ändische Gesinnung sowohl für das Reich als für die Heimath mit ganzer Liebe zu bekunden und für die Ordnung in Staat und Heer muthig einzutreten. Mit dieser Mahnung nehme Ich Abschled von Ihnen und rufe aus treuem, deutschem Herzen ein freudiges Hoch dem tapferen deutschen Heere!“ .
Sessen.
Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Großfürst und die Großfürstin Sergius sowie der Großfürst Paul von Rußland sind vorgestern zum Besuch am Großherzoglichen ofe in Darmstadt eingetroffen und von Seiner König⸗ lichen eher dem ö und Ihrer Großherzog⸗ lichen Hoheit der Prinzessin lix am Bahnhof empfangen worden. Gestern trafen Ihre Königliche . die . von Preußen und Ihre Hoheit die Prinzessin Victoria Luise zu Schleswig⸗-⸗Holstein zu kurzem Besuch in Darmstadt ein.
Renz j. L.
Der Landtag ist gestern in Gera durch den Staats— Minister Dr; Vollert mit einer Ansprache eröffnet worden, in der er seines Vorgängers, des am 13. Juni d. J. ver— storbenen Stagts-Ministers Dr. von Beulwitz mit, warmen Worten gedachte und sodann die Vorlagen mittheilte, mit denen der Landtag sich in der gegenwärtigen Session zu be⸗ schäftigen haben werde. Hierauf ergriff der Präsident Für⸗ bringer das Wort, um des freudigen Ereignisses in der Erbprinzlichen Familie zu gedenken, das gleichermaßen die Hoff⸗ nungen und Wünsche des Reußenvolks wie des Fürstenhauses erfüllt habe. Er brachte die Dankschreiben zum Vortrage, die dem Präsidium anläßlich der Glückwünsche zur Geburt eines Prinzen zugegangen, und gedachte auch des Ablebens des Staats-Ministers Br. von Beulwitz mit der Aufforderung, seiner durch Erheben von den Plätzen ehrend zu gedenken. Die nächste Sitzung findet heute statt.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Prinz Alexander von Preußen, Höchstwelcher am Sonntag in Wien eintraf, hat sich gestern zu längerem Aufenthalt nach dem Semmering begeben.
Der Erzherzog Albrecht wird sich am Sonnabend als Vertreter des Kaisers zum militärischen Jubiläum des Königs von Sachsen nach Dresden und von dort nach Berlin begeben.
Der Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich⸗ Este hat dem „H. T. B.“ zufolge gestern Abend von Paris die Rückreise nach Wien angetreten.
Die Prager Stadtverordneten haben nach einer Meldung des „W. T. B.“ beschlossen, wegen der Ministerial⸗ . über die czechischen Straßenta feln eine Beschwerde an den Verwaltungsgerichtshof zu richten und gleichzeitig die Statthalterei zu ersuchen, die angeordnete Ersetzung der bereits angebrachten czechischen Tafeln durch doppelsprachige bis zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts⸗ hofs hinauszuschieben. —
Der Unterrichtsausschuß des un garischen Unter— hauses hat gestern auch in der Specialdebatte den Gesetz— entwurf über die Reception der Israeliten ange— nommen und beschlossen, in den dem Hause vorzulegenden Bericht die Regierung darauf aufmerksam zu machen, daß es mit Rücksicht auf die massenhafte Einwanderung aus dem Auslande auch im Interesse der Israeliten wünschenswerth sei, wenn das Heimathsgesetz strenge durchgeführt werde, eventuell entsprechende weitergehende legislative Verfügungen getroffen würden.
Frankreich.
In dem gestern abgehaltenen Ministerrath wurde dem „W. T. B.“ zufolge beschlossen, daß der Empfang der russischen Offiziere in Paris heute um 4 Uhr Nachmittags durch die Minister Develle und Rieunier erfolgen solle und daß auch der Präsident Carnot dem Empfang bei⸗ wohnen werde. Officielle Illuminationen sollen am 17. und 22. Oktober stattfinden und am 24. eine Gratis⸗Galavorstellung in der Großen Oper veranstaltet werden.
Aus Toulon wird gemeldet, daß der Admiral Avelane, begleitet von den russischen Offizieren, gestern nach Paris ab⸗ ereist ist. Eine dichtgedrängte Menschenmenge begrüßte ihn egeistert auf der Fahrt zum Bahnhofe. — An Bord des „Richelieu“ gab gestern der Admiral de la Jaille den russischen Offizieren ein Dejeuner, wobei er einen Toast auf den Kaiser von Rußland ausbrachte und seinem Bedauern darüber Ausdruck gab, daß der Admiral Avelane dem Feste nicht beiwohnen könne; dagegen freue er sich, die anderen Offiziere zu empfangen. Der Admiral hob sodann die gegenseitige herzliche und liebevolle Werthschätzung und die Zuneigung hervor, die zwischen den französischen und russischen Seeleuten bestehe. Ein russischer Offizier dankte und trank auf die Gesundheit des Präsidenten Carnot.
Bei einem Bankett in St. Mands hielt der De⸗ putirte Goblet aus Anlaß des Besuchs des russischen Ge⸗ schwaders eine Rede, worin er äußerte: „Wir werden die russischen Seeleute aufnehmen, wie unsere Seeleute in Kron— stadt und St. Petersburg aufgenommen wurden, mit offener Herzlichkeit, nationalem Stolz; und Würde. Wir wollen nur unser Bedauern darüber aussprechen, daß wir nicht wissen, ob sie, denen wir die 86 drücken, Alliirte oder lediglich Freunde sind; denn diese
weideutigkeit und Ungewißheit steht der auswärtigen Politik nicht besser an als der inneren Für uns Franzosen und Pa⸗ trioten beherrscht die Frage der Unabhängigkeit und der Größe des franzoͤsischen Vaterlandes alle anderen Fragen.“
Italien.
Das britische Geschwader ist gestern in Tarent an⸗— gekommen. Am Morgen verließ ein italienisches Torpedoboot mit acht Marine⸗Offizieren den Hafen, um dem britischen Geschwader entgegenzufahren. Die ö waren vom Admiral Turi, Commandanten des See⸗Departements, und dem Admiral Corsi, Commandanten des . Mtalia“, beauftragt, den Admiral Seymour und bie Schiffgcommanhanten des englischen Geschwaders zu be⸗ grüßen und willkommen zu heißen. Gegen Mitta traf das britische Geschwader ein. Das pmircks gab, wie „W. T. B.“ berichtet, beim Herannahen an die Stadt eine Salve ab, die von den Forts erwidert wurde. Die Durchfahrt des Geschwaders durch den Kanal
nach dem Mare Piccolo, wo Anker geworfen wurde, gelang vorzüglich. An der 5 des Geschwaders befand sich das italienische Panzerschiff „Italia“, commandirt vom Contre— Admiral Corsi, dem die sechs Schiffe des Geschwaders ,, . Ri,, hf ihre „Dreadnaught“ und „Edgar“ folgten. Auf dem Quai waren Abtheilungen von Infanterie und Marine⸗Infanterie sowie sämmtliche Arbeiter Vereine aufgestellt, die das Geschwader mit lebhaften Ovationen begrüßten. Während der Vorbeifahrt der „Italia“ spielten die Musik— corps die italienische ymne, und während der Vorbeifahrt jedes einzelnen britischen Schiffes wurde zuerst die englische und dann die italienische Hymne espielt. Die ungemein zahlreich herbeigeströmte städtische und ele Bevölkerung bereitete dem britischen Geschwader einen überaus herzlichen und würdigen Empfang. Die Stadt ist festlich geschmückt. Um 1 Uhr tauschten die Admirale Turi und Corsi und die Chefs ihrer Stäbe mit dem Admiral Seymour Besuche aus, die einen sehr herzlichen Charakter trugen. Gegen Abend gingen der Admiral Seymour und eine Anzahl anderer Offiziere vom britischen Geschwader an Land und begaben sich, von der zahlreich herbeigeströmten Volksmenge lebhaft hegrüt, nach dem Clubhause „Principessa Isabella“. Der Verkehr auf dem Schiffahrtskanal ist infolge der großen Anzahl der auf demselben versammelten Fahrzeuge sehr erschwert. Die Bevölkerung befindet sich in festlicher Stimmung und in den Straßen der Stadt herrscht lebhafte Bewegung. Aus der Provinz sind zahlreiche Personen in Tarent eingetroffen.
Das Programm der Festlichkeiten zu Ehren des britischen Geschwaders lautet: Dienstag officielles Diner an Bord des Panzerschiffes „Italia“, darauf Serenade und Fackelfahrt auf dem Golf; Mittwoch Jagd auf Wildschweine, Hasen und Füchse auf dem Besitzthum des Barons von Ber⸗ lingeri in Policoro; Donnerstag Fiye o'clock tea, dargeboten von der Municipalität für den Admiral Seymour und die britischen Offiziere, danach Serenade. An jedem Abend findet eine elektrische Beleuchtung des Schiffahrtskanals statt, auch werden Musikcorps an verschiedenen Punkten des Kanals und der Stadt spielen.
Die sämmtlichen gestern in Rom erschienenen Blätter ver⸗ öffentlichen Artikel, in denen sie dem in Tarent eingetroffenen britischen Geschwader warm gehaltene Will kom mensgrüße darbringen.
Vorgestern fand in Genua unter großer Betheiligung
der Bevölkerung die Enthüllung. des Garibaldi⸗ Denkmals statt, der auch Crispi beiwohnte. Hierauf folgte bei Quarto al mare eine Gedächtnißfeier zur Erinnerung an die Ab fahrt der Tausend unter Garibaldi nach Sicilien, wobei Crispi eine Rede hielt, in der er aus— ührte: , „Heute haben wir denselben Glauben wie damals. Ich glaube an das Vaterland, welches seine Geschicke selbst lenkt und von anderen Nationen geliebt und geachtet wird.“ (Lebhafter Beifall, Rufe: „Es lebe Italien!“) „Dieser Beifall und der Schmerzensschrei, der jüngst gelegentlich eines unseligen Ereignisses (der Vorgänge zu Aigues-Mortes) durch ganz Italien hallte und wobei mein Name ausgesprochen wurde, enthalten für mich die Verpflichtung, das Werk zu vollenden, das auf diesem Felsen begonnen wurde. Diejenigen täuschen sich, welche glauben, ich wollte den Krieg. Ich bin ein Apostel des Friedens, nicht des Krieges. Ich kann den Krieg nur gegen die Unterdrücker der Völker wollen, aber nicht gegen die Völker selbst. Garibaldi und Mazzini, unsere großen Männer, wollten die Freiheit und Unabhängigkeit aller Nationen. Mich an ihrem Vorbild begeisternd, werde ich in demselben Sinne zu wirken suchen. Diejenigen fälschen meine Handlungen, welche mir vorwerfen, daß ich das Recht anderer Nationen hätte verletzen wollen, als ich das Recht Italiens vertheidigen mußte. Den Krieg können nur unvernünftige oder gewaltthätige Leute wollen, nicht diejenigen, die sich für Italien geschlagen haben. Ich wünsche, daß Vorberei— tungen gegen einen möglichen Angriff getroffen werden, um das Vater⸗ land zu vertheidigen. Der Plan Mazzini's und Garibaldi's, der auch der unsrige ist, war die Conföderation der Völker. Bereiten wir uns auf dieses für die Menschheit so nothwendige Werk vor!“
Während der Rede und an deren Schluß fanden lebhafte Beifallsbezeugungen statt. .
Gestern hat die Beförderung von 8 Bataillonen, welche die Regierung zur Unterdrückung des Räuberunwesens nach Sicilien entsendet, begonnen.
ESyanien.
Die Generale Sanchez und Castro sind, wie „W. T. B.“ meldet, in Melilla eingetroffen. Die Regierung sendet 15 000 Mann dorthin. Die spanische Regierung wird vom Sultan von Marokko Genugthuung und Bezahlung der Kosten der Expedition verlangen.
Rumänien.
Das „Amtsblatt“ veröffentlicht folgendes Königliche Rescript:
„Durch den Segen der Vorsehung ist die Erbprinzessin Ferdinand, meine vielgeliebte Nichte, von einem Sohne entbunden worden, welcher den Namen Carol erhalten hat. Meine Dynastie ist durch dieses glückliche Ereigniß neugefestigt worden. Das Land sieht darin die Erfüllung des Wunsches, der während eines halben Jahrhunderts 6 oft ausgedrückt wurde. Der Prinz, auf rumänischem Boden geboren und inmitten der Nation erzogen, über die er berufen ist, dereinst zu herrschen, wird das mächtigste Band zwischen der Dynastie und dem theuren Lande sein, dem ich seit 27 Jahren alle Kräfte und alle Gedanken weihte. Ich zweifle nicht, daß die Freude meiner Familie ein Fest für die ganze Bevölkerung bilden werde, und vertraue den jungen Prinzen mit Stolz der Liebe und der Anhänglichkeit meines geliebten Volkes an.“
Amerika.
Die Daily News“ melden aus New⸗Hork vom 16.8. M., daß die Aussichten für ein Ueberein kommen in der Silberfrage geringer seien als jemals. Der Präsident Cleveland und seine Anhänger im Senat erklärten, sie seien entschlossen, nur die Aufhebung der Shermanacte zu acceptiren; sie würden den Kampf nicht aufgeben, und wenn er ein Jahr dauern sollte.
Der New⸗York Herald“ 8 weitere Einzelheiten über das ombardem ent von Rio de Janeiro. Darnach hätten die Regierungstruppen bedeutende Verluste erlitten. Das Schiff der Aufstaͤndischen „Aquidaban“ habe das Feuer aer Es habe sich dann ein Kampf um den Besitz der Fabriken, in Armaco entsponnen. Viele Ge⸗ bäude seien beschädigt, eine große Anzahl Fremder ge⸗ tödtet oder verwunbet worden. Die Regierungstruppen hätten das Feuer erwidert, aber ihre alten Geschuͤtze haͤtten den r fn Mello's keinen Schaden zufügen können. Die Aufständischen hätten alsdann die Vorstädte von Rio bom⸗ bardirt. Der Verlust an Menschenleben solle ein beträchtlicher
sein, obwohl die Regierung diese Thatsache nicht einräumen wolle. — In Paris eingetroffenen Nachrichten zufolge hatte das Fort Santa⸗Cruz die Insurgentenschiffe „Urano“ und „Pallas“ beschossen. Eine Anzahl Personen sei dabei etödtet und verwundet worden. Viele Einwohner verließen
io. Der General Peixoto rüste ein Geschwader zur Ver= theidigung aus.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Die Klage 36 eine bereits zur Zeit der Eheschließung in den Prozeß verwickelte Ehefrau wegen einer Leistung aus ihrem nun⸗ mehr in die Ehe eingebrachten Vermögen kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom 8. Mai 1893, im Gebiete des Preuß. Allg. Landrechts auch nach der , unbeschränkt weiter verfolgt werden, ohne daß es einer Mit belangung des Ehemannes bedarf.
— Das Zurückgeben der Waare an den Verkäufer zum Ausgleich für die Kaufpreisforderung seitens des insolventen Schuldnert ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Civilsenats, vom I. Juli 1893, als eine Befriedigung zu erachten, welche der Verkäufer in die ser Art nicht zu beanspruchen hat, und ist dem gemäß aus § 23 Nr. 2 der Konk.⸗Ordn. anfechtbar.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die deutsche über seeische Auswanderung über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam stellte sich nach den Ermittelungen des Kaiserlichen Statistischen Amts im S z ptember 1893 und im gleichen Zeitraum des Vorjahres folgender⸗ maßen: Es wurden befördert im September über ö 1892 Bremen 2822 Hamburg l 243 andere deutsche Häfen (Stettin) 130 deutsche Häfen zusammen .. 59116 31595 Antwerpen ; 289 Rotterdam . —
Amsterdam ĩ Ueberhaupt .. 7175 3484 Aus deutschen Häfen wurden im September d. J. neben den vorgenannten 5916 deutschen Auswanderern noch 7065 Angehörige fremder Staaten befördert. Davon gingen über Bremen 5562, über Hamburg 1713.
IIl. Hguptversammlung des Deutschen Vereins für den Schutz des gewerblichen Eigenthums in Nürnberg.
Im Hörsaal des Bayerischen Gewerbe⸗Museums zu Nürnberg begannen, wie W. T. B.“ berichtet, gestern Vormittag unter Be⸗ theiligung von Mitgliedern der Reichs- und der bayerischen Staats— behörden, der Spitzen der Stadt Nürnberg, der Handelskammer und anderer wirthschaftlichen Körperschaften sowie zahlreicher und nam⸗ hafter Vertreter der Industrie und des Handelsstandes die Berathungen der dritten Hauptversammlung des Deutschen Vereins für den Schutz des gewerblichen Eigenthums. Die Verhandlungen wurden von dem Vorsitzenden, Commerzien⸗ Rath Henneber eröffnet. An ein einleitendes Referat des Ingenieurs Carl Pieper aus Berlin „Ueber das Erreichte und Erreichbare auf dem Gebiete des inter⸗ nationalen gewerblichen Rechtsschutzes“ schloß sich eine lebhafte Debatte, an der sich u. a. der Geheime Regierungs⸗Rath Hauß aus dem Reichs⸗ amt des Innern, der Reichstagsabgeordnete Dr. Goldschmidt (Vertreter der Aeltesten der Kaufmannschaft zu Berlim, Rechtsanwalt Häuser (Vertreter des mittelrheinischen Fabri⸗ kantenvereins) aus Höchst, Handelskammer⸗Secretär Professor Dr. Huber aus Stuttgart und Rechtsanwalt Dr. Edwin Katz aus Berlin betheiligten. Die Erörterungen führten zu der folgenden, in ihrem ersten Theil einstimmig, in ihrem zweiten Theil gegen fünf Stimmen angenommenen Resolution: „Das deutsche Ge— werbe bedarf 1) dringend des baldigen Anschlusses an die inter⸗ nationale Union zum Schutz des gewerblichen Eigenthums; 2) der ein⸗ heitlichen Ausgestaltung der das gewerbliche Eigenthum betreffenden Schutzgesetze.“
Ueber die Arbeiterverhältnisse im Unter-Elsaß im Jahre 1892 entnehmen wir dem Bericht des Gewerbe Aufsichtsbeamten, Regierungk⸗ Raths Dr. Wolff in Straßburg folgende Mittheilungen:
Der Geschäftsgang und die Entwickelung der Industrie waren im Jahre 1892 wenig günstig. Infolgedessen wurden vielfach Klagen der Industriellen über 6 verschärften Wettbewerb, nicht lohnende Waarenpreise, überfüllte Lager zu theure Eisenbahnfrachten — namentlich nach den sächsischen Industriegebieten hin —, sowie zeit= weise über Mangel an Aufträgen laut. Gleichwohl war ein er— heblicher . an gelernten Arbeitern nicht allgemein vor⸗ handen. Nur in trahburg trat ein solcher in der Schuh und Bauindustrie hervor. In den Landorten, namentlich in solchen mit groß ten Fabrikbetrieben, war eher ein Mangel an geeigneten Arbeitern merklich, welcher nur zeitweise und theilweise . die An⸗ forderungen der Landwirthschaft zurückgeführt werden mußte, in an— deren Fällen aber dadurch entstand, daß , Arbeiterfamilien ins Ausland verzogen, wo sie entweder höhere Löhne oder doch wegen der dort üblichen unbeschränkteren Verwendbarkeit ihrer Familienglieder zur industriellen Arbeit größere Einnahmen zu erlangen hofften, Trotz dieses Arbeitermangels ist eine allgemeinere Lohnsteigerung nicht ein ⸗ etreten, ein Beweis dafür, daß die Klagen über die üble Geschäfts⸗ age begründet waren. Aber auch von Lohnverminderungen umfäng— licher rt ist nichts bekannt geworden.
Seitens einzelner Industrieller wurde der Versuch gemacht, den Arbeitermangel durch die Heranziehung unbeschäftigter oder ungünstig 6 Arbeiter ähnlicher Industriezweige aus anderen Landeßs⸗ oder Bezirkstheilen zu 2 In der Regel sseatest der Verfuch an der Unfähigkeit der herangeholten Familien, sich in die ungewohnten Lebens⸗ und Arbeitsverhäͤltnisse hineinzufinden. Ebensowenig gelang der Versuch, sächsische Weber in das Unterelsaß zu verpflanzen; beide Theile waren mit den gegenseitigen Leistungen so wenig zufrieden, daß das Einschreiten des Gewerbe⸗Aufsichtsbeamten zur Erledigung der Konflikte angerufen und nothwendig wurde.
Nach den im Spätjahr 1892 vorgenommenen Erhebungen waren am 1. Dezember 1892 in, 292 Betrieben 656 Kinder und 2265 junge Leute = darunter 860 Mädchen — beschäftigt. Die Kinderarbeit hat demnach um 27 / gegen das Vorjahr abgenommen, während die Za der jungen Leute um 7,4 0/0, die * der solche beschäftigenden Betriebe um 13,6 0 zunahm. ie Zunahme in der Zahl der jungen Leute hielt bei, beiden Beschlechtern nahezu gleichen Schritt; sie betrug bei den Burschen 7,8 / und bei den gleichalterigen Mädchen 6,7 / 9. Wie im Vorjahre ö. treffen die letzteren die ersteren an ahl erheblich in der Textil, Genußmittel. und Bekleidungtzindustrle., Im Gesammtbestande i. Industrie machen die jugendliche Arbeiter beschäftigenden BVetrig e Irm? Y aller Betriebe, die Kinder 0, 24s oh, die jungen Leute sä39 oh der Arbeiterschaft aus. In einem das Mittel erheblich iber hre tern!
rocentsatz werden jugendliche Arbeiter in den ve nn,, Textil Bekleidungs⸗ und Mr , et: e verwendet, in der , Industrie derart häufig und zahlreich, daß sie nahezu die Hälfte
eth
sei, was umsomehr zu beklagen, als gerade in
1
aft ausmachen und daß die Zahl der männlichen jugend— lichen Arbeiter die der männlichen über 16 Jahre alten Arbeiter um No überragt. Unter den 604 Revisionen, welche der Aussichts⸗ beamte und die Assistenten in 544 Betrieben gusführten, ergaben 158 3566 Uebertretungen der Schut vorschriften über die Beschäfti ung jugendlicher Arbeiter. Die Einführung der neuen Arbeitsbücher 3 bei weitem leichter von statten e , als in 1889. Gleichwohl sind auch jetzt noch nicht alle Arbeits bücher gegen neue umgetauscht.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber den Ausstand der englischen Gruben— arbeiter liegen neue Mittheilungen von Belang nicht vor. Von dem Beschluß der Grubenbesitzer in Leicestershire und Süd⸗Derhyshire, ihre Zechen sofort in Betrieb zu setzen und ihren Leuten bis zur allgemeinen Regelung des Lohnstreits die alten Sätze u bezahlen (vgl. Nr. 248 d. Bl.), werden, der Londoner „A. C.“ zufolge, —= 8000 Bergleute be⸗ troffen. — In Staffordshire hat sich die Hoffnung auf die Wiederaufnahme der Arbeit noch nicht erfüllt, obwohl die Noth fürchterlich ist.
Aus dem Ausstandsgebiet im Norden Frankreichs liegen Meldungen über verschiedene Ausschreitungen der aus⸗ ständigen Kohlengrubenarbeiter vor. Wolff'sche Telegramme berichten aus Lens:
Die Nacht zum Montag ist ziemlich unruhig verlaufen. Die Ausständigen zertrümmerten zahlreiche Fensterscheiben an den Häusern solcher Arbeiter, welche die Arbeit fortsetzen. In Lis vin warfen die Ausständigen Steine auf die Cürassiere. Diese gaben Feuer, ver⸗ folgten die Aufständigen querfeldein und nahmen zahlreiche Ver⸗ haftungen vor. — Die GCavallerie mußte auch später wieder gegen Strikende einschreiten, welche die Arbeiter an der Arbeit verhindern wollten. Man befürchtete ernste Zwischenfälle.
In den Belgischen Kohlengrubenbezirken ist der Ausstand aufs neue wieder ausgebrochen. Aus Charleroi wird telegraphisch gemeldet: Infolge eines am Sonntag von dem Comité der Ritter der Arbeit gefaßten Beschlusses hat der Ausstand in Charleroi, Chatelineau, Gilly, Marchiennes und Montigny gestern wieder begonnen; S000 Arbeiter feiern.
In Leipzig hat der „Lpz. 3. zufolge eine Versammlung von . den Anschluß an den Holzarbeiterverband ab⸗ gelehnt und beschlossen, die Organisation der Gewerkschaft vorerst noch durch den Centralverband der Böttcher zu festigen.
In Straßburg i. E. dauert, wie im „Vorwärts“ mitgetheilt wird, der Ausstand der Sattler bei der Firma Jensen fort; die Arbeiter verlangen Erhöhung der Accordpreise, zehnstündige Arbeits⸗ zeit und wöchentliche Lohnzahlung.
Kunst und Wissenschaft.
Die hiesige Friedrich⸗Wilhelm s⸗Universität beging Sonnabend, den 15. d. M., den Act des Rectorats⸗ wechsels. Der zeitige Rector, Geheime Medizinal⸗Rath, Pro⸗ fessor Dr. Virchow leitete die Uebergabe des Rectorats an seinen Nachfolger, den Geheimen Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Weinhold mit dem Vortrag einer statistischen Ueber⸗ sicht der Ereignisse des jetzt abgelaufenen Rectoratsjahres ein, aus welchem Folgendes mitzutheilen ist:
Aus dem Lehrpersonal der Universität schieden aus:
durch den Tod: der ordentliche Professor, Geheime Regierungs⸗Rath Dr. Kummer, die außerordentlichen Pro⸗ fessoren Geheimer Regierungs-Rath Dr. Werder, Geheimer Medizinal⸗Rath Dr. Hartmann und Dr. Lossen, die ö. Hen Sanitäts⸗Rath Dr. Guttmann und Professor )Ar. Zülzer,
durch Berufung nach außerhalb: die außerordentlichen Professoren Dr. Siemerling und Dr. Nauds sowie die Privatdocenten Dr. Korschelt, Dr. Marcks, Dr. Pax und Dr. Rathgen,
t durch Verzicht: der außerordentliche Professor Dr. Bern⸗ tein.
Dagegen traten in den Lehrkörper neu ein:
durch Berufung: der ordentliche Professor Dr. Schlatter,
durch Habilitation:
in der medizinischen Facultät: die Dr. Dr. Katz, Hirsch⸗ feld, Grawitz, Neumann, Heymann, Schimmel⸗— busch, Nasse,
in der philssophischen Facultät: die Dr. Dr. Thomas, Abel, Goldschmidt, Spannagel, Schum ann, Fröhde, Raps und Schulz.
Befördert wurden:
in der theologischen Facultät: der Privatdocent Dr. Frei⸗ herr von Soden zum außerordentlichen Professor,
in der medizinischen Facultät: die Privatdocenten Dr. Dr. A. Baginsky ünd Israel zu außerordentlichen Professoren,
in der n,, . Fc ih der außerordentliche Professor, Geheime Regierungs-Rath Dr. Meitzen zum ordentlichen Honorar⸗-Professor und der Privatdocent Pr. Sering zum außerordentlichen Professor.
Es wurden im Laufe des Jahres promovirt: von der theologischen Facultät 2 Licentiaten, bei der juristischen Facultät 4 Doctoren, bei der medizinischen Facultät 182 Doctoren, bei der philosophischen Facultät 92 Doctoren, außerdem von der juristischen und philosophischen Facultät je 1 Doctor honoris causa;
immatrikulirt wurden: 369 . 1182 Juristen, 832 Mediziner, döõ9 Philosophen, zusammen 3342 Studirende.
Abgegangen sind: 449 3 1124 Juristen, 771 Mebiziner, 885 Philosophen, zusammen 3279 Stuͤdirende—
k von Studirenden sind zur Anzeige gekommen.
Es wurben 781 Privat- und 531 öffentlichs Vorlesungen gehalten, an welchen 28 103 bezw. 25 474 Zuhörer theil⸗ nahmen.
Der Rector berichtete ferner über die Handhabung der akademischen Disciplin und einige allgemeine Universitäts⸗ verhältnisse. Hierbei sprach er sein Bedguern aus, daß in diesem Jahre der Universität nicht eine k ,.
erlin eine
Schließlich erwähnte der Rector, daß die Familie des derstorbenen Professors Schönlein zu dessen am 29. November . eintretenden 190 jährigen Geburtstage der Universität ine Marxmorhüste Schönlein's gestiftet und bereits übergeben habe. Der Rector wies auf die hervorragende Bedeutung Schönlein'g hin und ließ hierauf die in der Aula aufgestellte Büste enthüllen.
odann nahm der Rector seinem Amtsnachfolger den vorgeschriebenen Rectoreid ab und übergab ihm die Insignien es ie, bam.
er neue Rector, Geheime Regierungs-Rath, Professor . Weinhold hielt hierauf seine Antrittsrede, in welcher er uber die Beziehungen der germanischen Philologie zur Ge—
große Anzahl a fer Studirender vorhanden .
schichte der Berliner Univerität und zur Wissenschaft über— haupt sprach.
Der für das Universitätsjahr 1893,‚94 constituirte Se nat ö ö. ö
em Rector, Geheimen Regierungs⸗Rath, Professor
Dr. Weinhold, . ; ⸗ kö
N dem Universitätsrichter, Geheimen Regierungs-Rath Dr. Daude, .
3), dem Prorector, Geheimen Medizinal⸗Rath, Professor
Dr. Virchow, der theologischen Facultät, Professor
4 dem Dekan Dr. Dillmann,
5) dem Dekan der juristischen Facultät, Wirklichen Geheimen Ober⸗Justiz-⸗Rath, Professor Dr. von Gneist,
6) dem Dekan der medizinischen Facultät, Geheimen Medizinal⸗Rath, Professor Dr. von Bergmann,
7) dem Dekan der philosophischen Facultät, Geheimen Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Kundt,
8) dem Senator, Geheimen Regierungs⸗-Rath, Professor Dr. Vahlen, )
M dem Senator, Professor Dr. Harnack, 9 Hh 23 Senator, Geheimen Regierungs⸗Rath Professor
. ulze,
11) dem Senator, Geheimen Justiz-Rath, Professor Dr. Pernice,
12) dem Senator, Professor Dr. Johannes Schmidt.
— Die Preisrichter, welche unter den im Rathhause ausgestellten Entwürfen zu den Bronze⸗Standbildern für die Mühlen⸗ dammbxrücke die Auswahl zu treffen hatten, haben sich gestern unter dem Vorsitz des Stadtraths Friedel nach einem Referat des Stadt— Bauraths Hobrecht für die Entwürfe der Bildhauer Fohannes Böse (Albrecht der Bär) und Max Unger (Waldemar) entschieden.
— Die Secessions⸗Ausstellung in München (Prinz— Regenten⸗Straße) bleibt mit Rücksicht auf den erst seit kurzem dort versammelten bayerischen Landtag bis einschließlich Sonntag, den 29. Oktober, geöffnet.
— Aus Karlsruhe wird von gestern das Ableben des Genre⸗— malers PJaul Borgmann, Vorstehers der dortigen Malerinnen— schule, gemeldet.
Literatur.
Die Verlagsbuchhandlung von Ernst Hofmann u. Co., Berlin SW. , Wilhelmstraße 122, kündigt das binnen wenigen Tagen zu er— wartende Erscheinen der Reden des Grafen von Caprivi im Deutschen Reichstage, Preußischen Landtage und bei besonderen An—⸗ lässen, 1883 — 1893, mit orientirenden Einleitungen und erläuternden Anmerkungen herausgegeben von Rudolf Arndt, an. Das Werk ist mit der Biographie und dem Bildniß (Stahlstich mit Faesimile) versehen, enthält etwa 2 Bogen Großoctav und kostet geheftet 5 , in feinem Leinenband mit Rothschnitt 6 M6
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Spanien.
Die Königlich spanische Regierung hat gegen Herkünfte von Ancona Quarantäne angeordnet und alle Häfen, welche von dem ge— nannten Ort in gerader Linie nicht weiter als 165 km entfernt sind, für choleraverdächtig erklärt.
Herkünfte von Skutari, welche nach dem 14. Oktober in einem spanischen Hafen eintreffen, unterliegen einer Quarantäne. Alle Häfen, welche von Skutari in gerader Linie nicht weiter als 165 km entfernt sind, gelten als choleraverdächtig.
Portugal. Das portugiesische Ministerium des Innern hat sämmtliche Häfen Hollands für choleraverseucht erklärt. (Vergl. „R.⸗»Anz.“ Rr. 208 vom 30. August.) Bulgarien.
Die für rumänische Provenienzen angeordnete Quarantäne ist auf fünf Tage herabgesetzt worden. Die Einfuhr von Sesampaste (tahyn) in Bulgarien aus verseuchten Ländern ist verboten.
Uruguay.
Die Regierung in Montevideo hat die spanischen Mittelmeer— häfen sowie die englischen, niederländischen und die französischen Häfen am Atlantischen Ocean für choleraverdächtig erklärt. Gegen die Pro⸗ venienzen der gedachten Häfen ist eine achttägige Quarantäne an⸗ geordnet worden.
Cholera.
London, 16. Oktober. Der amtliche Medizinal⸗ Bericht stellt fest, daß in Greenwich seit gestern 11 Erkrankungen an Cholera vorgekommen sind, aber kein Todesfall.
. Ueber den Stand der Cholera Epidemie in Polen wird Folgendes berichtet: in Warschau sind in der Zeit vom 10. bis 12. d. M. 2 Erkrankungen und 2 Todesfälle vorgekommen; in den Kreisen Warschau und Gostynin (Gouvernement Warschau) vom 8. bis 10. d. M. 10 bezw. 6; in Kolo und Ozorkow (Gouver⸗ nement Kalisch) vom 5. bis 9. d. M. 20 bezw. 12; in der Stadt und dem Kreise Kozienice (Gouvernement Radom) vom 4. bis 8. d. M. O bezw. 3; im Kreise Cholm (Gouvernement Lublin) vom H. bis 10. d. M. 2 bezw. 0; in Konstantinow und Sokolow (Gouverne⸗ ment Siedlez) vom 8. bis 11. d. M. 21 bezw. 11; in Prasnysz und dem Kreise Plonsk (Gouvernement Plozk) vom 7. bis 9. d. M. 6 bezw. 2; in den Kreisen Kolno, Lomza, Makow, Ostrow, Mazo— wieck, Ostrolenka und Pultusk (Gouvernement Lomza) vom 6. bis 11. d. M. 396 bezw. 179.
Rom 16. Oktober. In Livorno sind laut Meldung des W. T. B. 165 Erkrankungen und 8 Todesfälle, in Palermo 12 Erkrankungen und 5 Todesfälle und in Patti⸗Marina 4 Er⸗ krankungen und 2 Todesfälle an Cholera vorgekommen. In Rom ist eine von den früher erkrankten Personen gestorben.
Amsterdam, 16. Oktober. In der vergangenen Woche sind nach dem Bericht des W. T. B.“ in neun Orten 10 Cholera⸗ Erkrankungen und 7 Todesfälle festgestellt worden.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 14.8 M. gestellt lo 961, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. Am 16. Oktober d. M. sind gestellt 11 0028, nicht rechtzeitig gestellt 30 Wagen.
In Oberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 3614, nicht recht⸗ zeitig gestellt 364 Wagen.
Zwangs ⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am
16. Ottober die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Alte Schönhauserstraße 33/34, dem e n, f,. Aug. Schulze gehörig; Mindestgebot 409 doo „e; für das Meistgebot von 480 000 S6 wurde die Handelsgesellschaft Carl Schulze u. Co., Greifswalderstraße 41142, Ersteherin. — Chorinerstaße 30, dem Kaufmann C. L. R. Kelterborn gehörig; Fläche 661 a; Mindest— ebot 400 S; für das Meistgebot von 156 655 S wurde Rentier
ou is Richterund der Kaufmann SigismundRich ter, Raupachstr. 9,
Ersteher. — Wegen der am 31. Oktober d. J. stattfindenden Land ta , . werden die Termine in den nachbenannten Sachen an diesem Tage aufgehoben; kö O, dem Maurer⸗ und Zimmermeister 5. Müller gehöri Chausseestraße 28 / 28 a,
dem Kaufmann Eduard Cree ter gehörig. — Lübecker⸗
strhe 27, den Tischlermeistern G. Krause und H. 8 J remmenerstraße 4, dem Bauunternehmer Ernst Ullri gehörig.
— Unter dem Titel ‚Usancen der Berliner Fondsbörse erscheint seit einer Reihe von Jahren im Verlage von 9. Dümmler Buchhandlung (Edmund Stein) in Berlin ein handliches Büchlein, das für Banguiers und Kapitalisten, die Anlagen in Börsen⸗ papieren machen, als ein nützliches Nachschlagebuch sich bewährt hat. Das von August Schneider und Louis Dahl heim sorgfältig zusammengestellte Werk macht sich, wie bereits der Titel erkennen läßt, zur Aufgabe, die Handelsgebräuche der Berliner Fondsbörse im allgemeinen für die einzelnen Gattungen und auch für die einzelnen Effecten anzugeben, wobei in der für 1893/94 bestimmten Ausgabe die Zeitgeschäfte, das Prolongationsgeschäft und einige andere Gegenstände eine erweiterte Behandlung a . haben.
Magdeburg, 16. Oktober. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exel.,, von 92 , —, neue 1465, Kornzucker excl., s88 o. Rendement 15,85, neue 13,90, Nachproducte excl., 75 0 o Rendement —. 236 Brotraffinade JI. —, Brotraffinade II. —.
Gem. Raffinade mit Faß 28,09. Gem. Melis J. mit Faß 2625. Ruhig. Rohzucker. J. Product Transito f. . B. Hamburg pr. Ok⸗ tober 13,900 bez. u. Br., pr. November 13,65 bez., 13,673 Br., pr. Dezember 13723 Gd., 13,75 Br., pr. Januar Maͤrz 135,85 Gd. 153,99 Br. Stetig.
Frankfurt 9. M., 16. Oktober. (W. T. B.) Gestern fand hier unter dem Vorsitz des Konsuls Puls im Saale der Handels⸗ kammer die constituirende Sitzung des Vereins deutscher Immobilienmakler statt. Es waren 65 Städte vertreten, darunter Berlin, Breslau, Bremen, Hannover, Dresden, Leipzig, München, Lübeck und Königsberg i. Pr. Im ganzen waren 150 Mitglieber anwesend. Die Versammlung nahm das vorgelegte Statut sowie eine die gesetzliche Regelung der rechtlichen Stellung der Immobilien⸗ makler verlangende Denkschrift an und wählte einen Ausschuß von 30 Mitgliedern. Der Vorstand besteht aus 12 Personen.
Wien, 16. Oktober. (W. T. B.) Eine außerordentliche Ge⸗ neralversammlung der österreichisch⸗ungarischen Staats⸗ bahn ⸗Gesellschaft ist auf den 18. November einberufen. Auf der Tagesordnung steht die Ausgabe einer neuen Prioritäts⸗ Anleihe zur Convertirung der fünfprocentigen Prioritaͤten.
Leipzig, 16. Oktober. (W. T. B.) Kam mzug⸗-Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Oktober 3,423 MS, per November 3,42 , per Dezember 3,45 6ς6, per Januar 3,50 , per Fehruar 3,523 , per März 3,55 e, per April 3,57 „66, ver Mai 3,50, per Juni 3,65, per Juli 3,65, per August 3,65, per September 3,65. Umsatz 55 000 kg.
Bremen, 16. Oktober. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffäiönirtes Perroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum Börse. ) Faßzollfrei. Fest. Loco 4,40 Br. — Baum wolle. Stetig. Upland middling, loco 444 , Upland Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin -Lieferung, pr. Oktober 44 3, pr. November 44 3, pr. Dezember 44 3, pr. Januar 441 , per Februar 44 4, pr. März 444 3. —
chmalz. Ruhig. Shafer 50 3, Wilcor 4895 3, Choice Grocery 497 3 Armour shield 487 3. Cudahy 497 , Rohe & Brother spure) 49 3, Fairbanks 415 5. — Speck. Ruhig. Short clear middl. Dezember ·Januar⸗Abladung 45. — Taback. 0 Packen
Sumatra. London, 16. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen loco 17 träge, Rüben⸗Robzucker
ladungen angeboten.
96 0,9 Japazucker lo 1 loco 137 stetig. — Chile⸗Kupfer 415/18, pr. 3 Monat 4116 /n.
Glasgow, 16. Oktober. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 3455 Tons gegen 5040 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Bradford, 16. Oktober. (W. T. B.) Wolle fest, ruhig, ordinäre Kreuzzuchten ziemlich belebt. Mohairwolle zu 18 Pence ver⸗ kauft. Garne ruhig, fest. Stoffe nicht gebessert.
Rom, 16. Oktober. (W. T. B.) Die Gesammteinnahme des Italienischen Mittelmeer-Eisenbahnnetzes vom 1. Just bis 10. Oktober beträgt 33 094 479 Lire mithin 991 307 Lire weniger als in der gleichen Periode des Vorjahres.
Am sterdam, 16. Oktober. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 52. — Banegzinn 533.
New⸗JYork, 16. Oktober. W. T. B) Die Börse eröffnete und blieb während des ganzen Verlaufs unregelmäßig. Der 2 der Actien betrug 163 50090 Stück. Der Silberdorrath wir auf 175 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 15 000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen 20 000 Unzen zu 73.20. .
Weizen eröffnete schwach auf erhebliche Verringerung der Engagements bedeutender Speculanten und reichliche Verkäufe, nahm dann steigende Tendenz an auf Deckungen, zum Schluß ging jedoch Besserung verloren. y ruhig. Mais schwächte sich nach Er⸗ öffnung entsprechend der Mattigkeit in den Weizenmärkten und auf 9. etwas ab, später erholt auf geringes Angebot. Schluß tetig.
Visible supply an Weizen 65 267 000 Bushels, do. an Maig 9 083 000 Bushels. .
Chicago, 16. Oktober. (W. T. B.) Weiz en abgeschwächt auf lebhafte Verkäufe für entfernte Termine, steigerte sich später auf Ab⸗ nahme der Zufuhren, welche auf der Oceanfahrt begriffen sind sowie auf Deckungen der Baissiers und auf die Wahrnehmung, daß die sicht⸗ baren Vorräthe weniger zugenommen haben, als erwartet wurde. Schluß fest — Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später erholt. Schluß stetig.
Verkehrs · Anstalten.
Zwischen Queensland in Australien und Neu-⸗-Cale⸗ donien ist ein Kabel gelegt worden. Die Worttaxe für Telegramme nach Neu · Caledonien beträgt 10 4M 30 3.
Txiest, 16. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Berenieer ist heute Vormittag, von Konstantinopel kommend, bier eingetroffen.
London, 16. Oktober. (W. T. B.) Der Uni on⸗Dampfer Tartar“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Madeira abge⸗ gangen. — Der Union⸗Dampfer Gaul ist am Sonnabend auf der Heimreise von Capetown abgegangen. Der Union⸗Dampfer „Mexican“ ist gestern auf der Beimreise in Southampton angekommen. Der Castle⸗ Dampfer Courland“ ist auf der Augreise heute in Durban (Natal) angekommen.
Theater und Musik. Concerte.
elches gestern aus München
Hierauf fol einfache me dem Aufsch
ö
n lichen und humorist ähnliche Scherzo. Die Ausführung der genannten Werke sowie der