1893 / 288 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Dec 1893 18:00:01 GMT) scan diff

ö

Bekanntmachung, betreffend die Unfallversicherung.

Nachdem gemäß § 47 Absatz 6 des 1 vom 6. Juli 1884 Schieds˖ Reichs⸗Gesetzblatt Seite 69) und der 85 1 flg. des Gesetzes vom 28.

latt Seite 159) Neuwahlen vorgenommen worden sind, wird die neue Zusammensetzung der für die Betriebe der Kaiserlichen Marineverwaltung errichteten Schieds⸗ bezirk. ö gerichte nach 5 48 des ersteren Gesetzes nachstehend bekannt gemacht. ; sitzenden.

Name, Sta nd und Wohnort

tai 18865 (Reichs⸗Gesetz⸗ , n

des

Vor⸗

des stel. ö ver e nden stellvertretenden

ö Vor⸗ eisitzer. V n. sitzenden. Beisitzer.

Sitz des des Schieds⸗ Vor⸗ gerichts. sitzenden.

*

Schieds⸗ gerichts⸗ bezirk.

des stell. vertretenden der

sitzenden.

Name, Stand und Wohnor .

1 ; Vor⸗ Beisitzer.

der

Wilhelms⸗ Wilhelm Dr. Meyer, Mauve

haven. haven.

Intendantur⸗ Intendantur⸗ Rath in Wil⸗Rath in Wil. helmshaven. helmshaven. 2.

Kaiserlicher Kaiserlicher 2

Marine⸗ U Marine⸗ Intendant Intendantur⸗

; Rauchfuß, Marine. I. Nott, Kaiserlicher Kaiserlicher Bauinspeetor Marine. Marine. Wilhelmshaven.

3. Hertjen, Sattler in l. von Döring, Schmiede— Wilhelmshaven.

4. Brünlow, Schiff /I. bauer in Bant. Heppens.

Hildebrand, Dr. Albath, 1. Bartsch, Marine⸗ 1. Beck, Marine⸗Baurath in zaurath in Kiel. Kiel.

in Kiel. Rath in Kiel. 2. Oheim, Rechnungs- 1. Gille, Garnison-Verwal— / Rath, Marine, tungs⸗Director in Kiel.

Ober ⸗Lazareth⸗In⸗2. Strehlau, Kasernen⸗In⸗

spector in Kiel.

U stellvertretenden

Marine ⸗Bau⸗

in inspector in Wilhelms— haven.

2. Zernecke, Marine⸗Ren⸗ Danzig. Danzig.

dant in Wilhelmshaven.

Inspector in Wilhelms⸗ Assessor

3. Brey, Heinrich, Ma— schinenbau⸗Vorarbeiter in Gaarden.

P „Mohr, Heinrich, Ma—

schinenbau⸗Vorarbeiter in

Gaarden.

4. Wustrow, Gottlieb, 1. Sachau, Johannes, Kessel⸗ Vorarbeiter in schmied in Gaarden. Gaarden. 2. Bock, Adolph, Ma⸗

schinenbau⸗Vorarbeiter in

Gaarden.

von Heyking, Büchting, / Kretschmer, Ma⸗ '. Klamroth, Marine⸗Bau⸗ Königlicher Töniglicher rine-Bauinspector meister in Danzig. Regierungs- Regierungs⸗ in Danzig. 2. Preuß, Werftverwaltungs⸗

Assessor Secretär in Langfuhr.

haven. in Danzig. in Danzig. 2. Haepke, Marine⸗ . Wolff, Werftverwaltungs—

ö 1. Reimann, Ober⸗Lazareth⸗

2. Sokopf, Kasernen⸗In⸗ spector in Wilhelmshaven.

BPorarbeiter in Bant. 2. Tzschuke, Takler in Wil⸗ helmshapen.

Traugott, Handlanger in

2. Kuhn, Maler in Bant.

2. Illing, Marine⸗Rendant in Gaarden.

spector in Kiel.

Berlin, den 29. November 1893. Der Minister für Handel und Gewerbe.

Rendant in Lang, Seeretär in Danzig. fuhr. 2. Radke, Werftverwaltungt⸗ Secretär in Danzig. 3. vacat. J1. Ziche, Bernhard, Zimmer⸗ mann in Danzig. 2. Neitzel, Hermann, Schlosser in Danzig. Jantzen, Paul, 1. Liebert, Eduard, Ma—⸗ Maschinenbauer in schinenbauer in Banzig. Danzig. 2. Roschewski, Theodor, Schiffszimmermann in Danzig.

In Vertretung: Lohmann.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Fürth ist nach einer Mittheilung des „Vorwärts“ in der Lorenz Scheidig'schen Spiegel, und Möbelfabrik ein Ausstand der Bildhauer ausgebrochen.

In Wien dauert der Ausstand der Rohrdrechsler fort. In der Lage des Wiener Bildhauerausstandes ist in der letzten Woche keine wesentliche Aenderung eingetreten. Zu den 185 Werk— stätten, die vorige Woche die Forderungen der Arbeitnehmer bewilligt hatten, ist noch eine Arbeitsstätte hinzugekommen. Die Zahl der Auß— ständigen beträgt gegenwärtig 60 Mann. Werkstätten, welche die Forderungen nicht bewilligten und die Gehilfen beschäftigen, sind 24 vorhanden.

Die Londoner A. C. schreibt: Der englische Krieg Minister hat die Einführung des achtstündigen Arbeits— tags im Arsenal von Woolwich beschlossen. Der Minimallohn für Arbeiter im Marinegeschütz⸗Departement soll 1 Pfd. Sterl. die Woche betragen und im Armeegeschütz⸗Departement 19 Sh. 6 d.

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Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 19. November bis incl. 25. November er. zur Anmeldung gekommen: 293 Eheschließungen, 889 Lebendgeborene, 27 Todtgeborene,

722 Sterbefälle.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. der Ruhr sind am 1. d. M. gestellt 11 334, nicht rechtzeitig

60 Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin standen am 29. und 30. November die nachbezeichneten Grundstücke zur Ver— steigerung: Zu Schöneberg an der Fregestraße belegen, dem Bau— unternehmer Karl Lahtz zu Charlottenburg gehörig; Fläche 12,90 a, Mindestgebot 1250 ; für das Meistgebot von 86 200 ½ wurde der Ziegeleibesitzer Wilhelm Fredrich zu Brielow bei Branden— burg a. H. Ersteher. meister Heinrich i zu erlin gehörig; Fläche 12,78 a; Mindestgebot 2455 „Sn; für das Meistgebot von 458 000 S wurde die Birkenwerder Actiengesellschaft für Baumaterial“ zu Berlin, Friedrichstraße 104 2a, Ersteherin. Zu Deutsch⸗ Wilmersdorf belegen, dem pensionirten Lehrer Ernst Pur— mann gehörig; Fläche 11,99 a; Mindestgebot 1569 S; für das Meistgebot von 118 850 6 wurde der Kaufmann Fritz Pax zu Berlin, Nostizstraße 44, Ersteher.

zember. Amtliche Preisfeststellung für Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco en bezahlte Abrechnungspreise.. Hof und Ge— I 6 n e, n abfallende 195— 108 6, Land⸗, Preußische 95—98 4, 303 95 M, Pommersche 95 98 M, Polnische 93 96 4, Sennbutter S, do. Landbutter M,

R Galizische 40—

9 . W R *

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1

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3 23

N 83 8

X 18

3

80 85 M, Limburger 38 —– 42 , Quadrat ⸗Mager · IIa. 15 - 20 S Schmalz: Prima

55 S, reines, in Deutschland raffinirt Bratenschmal; 57 658 S Fett, in

do. in Deutschland raffinirt 42

Bei regulärem Geschäft blieben Preise

behauptet, fehlerhafte gaben nach. Schmalz:

en⸗ und Metall markt es oberschlesischen Eisen—⸗

eßereien mit jeder haben den Berric bereits aufs ikt; an ausländischen Eisenerzen und Spaten beziehen atz zu dem heimischen Material unbedingt Nöthige. ie Lage der oberschlesischen Werke recht uner— sich nach allen Richtungen, den Betrieb dem gegenwärtigen Standpunkt zu erhalten Beschäftigung zu geben. Ob dies jedoch

ber möglich sein wird, ist fraglich. In Walz— Angebote mit jeder Woche stärker und die Ab—

no die Magazine bei den Händlern leer sind,

e zerken gefüllt, und selbst in den gangbarsten aljeisensorten lagern bereits nicht unbedeutende Bestände. 63 dem duct besseren Absatz zu verschaffen, wenden sich die Werke dem Verfeinerungssystem zu und kommen zum theil schon mit fertiger WBaare auf den Markt. So hat 3. B. auch Königshütte in neuerer geit Stahlfazon⸗ (Gießerei eingerichtet und macht dadurch den

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westfälischen Werken in Stahlrädern bedeutende Concurrenz. In Feinblechen war bis jetzt noch ziemlich befriedigende Nach— frage, während gröbere Blechsorten nur geringem Begehr be⸗ gegneten. Bei den Maschinen- und Kesselfabriken gehen die Aufträge sehr knapp ein, sodaß sie unzulänglich beschäftigt sind. Den Eiseneonstructions- und Reparaturwerkstätten ergeht es nicht besser. Vom Verdienen ist auch bei diesen keine Rede mehr, da sie sich, nur um Arbeit zu haben, gegenseitig stark unterbieten. Im Betrleb der Röhrenwalzwerke, Sraht‘ und Nägelwerke hat sich nichts geändert. Im Zinkgeschäft verblieb die Lage gleichfalls unverändert.

Magdeburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excel, von 92 5s9 —, neue 13,B75, Kornzucker exel. S8 , Rendement 12,50, neue 13,05, Nachproducte excl., 769 0ο Rende— ment 1969. Ruhig. Brotraffinade J. 26,75, Brotraffinade 11. 26,50, Gem. Raffinade mit Faß 27,909). Gem. Melis J. mit Faß 24.75. Ruhig. Rohzucker. J. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. De⸗ zember 12,59 bez., 12,523 Br., pr. Januar 12,578 Gd., 12,50 Br., pr. Februar 12,576 Gd., 12,70 Br., per März 12,577 Gd., 12,829 Br. Still. Wochenumsatz im Rohzuckergeschäft 289 000 Ctr.

Cassel, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der Kur hessischen 40 Thaler-Loose: 31 66 98 102 122 148 z00 393 453 462 492 496 574 611 649 771 781 801 804 837 889 940 946 997 1002 1079 1086 1098 1117 1136 1172 1223 1244 1291 13. 1341 1348 1355 1357 1408 1417 1475 1476 1516 1518 1520 15 1556 1838 1848 1849 1867 1914 1932 1951 2007 2067 2085 2 2237 2260 2304 2372 2407 2515 2535 2565 2600 2652 2665 2821 2828 2905 2940 2950 2992 3101 3229 3317 3401 3415 3442 3465 3494 3589 3623 3736 3765 3785 3839 3889 3894 3953 3990 4044 4100 4118 4142 4159 4206 4239 4338 4409 4544 4571 4609 4652 4697 4733 4773 4811 4822 4840 4958 5079 5128 5159 5173 5199 5203 5 5336 5362 5409 5438 5526 5545 5702 5785 5892 6011 6026 6029 6035 6067 6138 6196 6286 6317 6359 6395 6578 6588 6598 6695.

Leipzig, 1. Dezember. (W. T. B.) Kammzug-Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Dezember 3,45 (t, per Januar 345 ½ς, per Februar 3,50 MS, per März 3,525 (Mt, per April 3,55 AM, per Mai 3,57 Ss, per Juni 3,60 MS, per Juli 3,524 AM, per August 3,65 S, per September 3,65 S6, per Oktober 3,65 e, per November tu

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Meiningen, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung 4prozentigen Meininger Prämien-Pfandbriefe: 25 49 92 145 303 561 720 759 841 981 1047 1058 1356 1406 1419 1443 1503 1604 1851 1996 2074 2146 2160 2469 2496 2505 2682 2685 2710 2723 2728 2749 2978 3200 3394 3549 3566 3626 3633 3685 3689 3799.

Bremen, 1. Dezember. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffinirtes Perroleum. (Dffieielle Notirung der Bremer Petroleum⸗Börse.) Sehr fest. Loco 460. Baumwolle. Stetig. Upland middling, loco 41 3, Upland Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin Lieferung, pr. Dezember pr. Januar 41 , ver Februar 41 8, pr. März 413 April 417 J. pr. Mai 12 3. Schmalz. Fest. Shafe 3, Wilcorx A4, Choice Grocery 4, Armour shield 46 , Cudahn 4. Rohe K Brother spure) 468 3, Fairbanks 40 4. Speck. Ruhig. Short elear middl. November⸗-Abladung 433, Dezember⸗Januar⸗Abladung 395. Wolle. Umsatz: 210 Ballen. Taback. Umsatz: 10 Fässer Kentucky, 99 Fässer Virginy, 121 Seronen Carmen, 80 Kisten Seedleaf, 520 Packen St. Felix.

Hamburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der Köln-⸗Mindener Loose: 151 214 337 700 g21 927 1631 1160 1191 1222 1270 1354 1604 1650 1728 1767 1942 1946 1958 1991 2022 2113 2122 2285 2320 2329 2355 2377 2413 2415 2426 2427 2494 2561 2657 2695 2702 2995 3017 3030 3052 3477 3572 3655 3683 3706 3830 3880 39605.

Wien, 1. Dezember. Wie die Abendblätter melden, ist die zur Berathung der Verlängerung des österreichischen Eisencartekls einberufene neue Versammlung der Theilnehmer an dem Cartell ohne Resultat verlaufen, da die böhmisch-mährische Gruppe in der Ver— sammlung nicht vertreten war.

Serienziehung der österreichischen 1864er Loose: 195 260 307 379 729 817 934 977 1066 1102 1849 2049 2470 2506 2606 2623 2919 2961 2999 3164 3307 33658 3591 3658 3795 3906 3958. 1650 000 Fl. auf Nr. 48 Ser. 3968, 20 000 Fl. Nr. 20 Ser. 195. 10 909 Fl. Nr. 78 Ser. 1965, je 006 Fl. Nr. 55 Ser. 2049, Nr. 28 Ser. 2999.

London, 1. Dezember. (W. T. B.) Wollauction. Preise unverändert bei lebhafter Betheiligung.

An der Küste 12 Weizenladungen angeboten.

tz.o/ / Japazucker loco 1595 träge, Rüben⸗Rohzucker loco 123 fest. Chile⸗ Kupfer z, pr. 3 Monat 433.

Liverpool, 1. Dezember. (W. T. B.) (Baumwollen⸗ Wochenbericht.) Wochenumsatz gegenwärtige Woche 63 000 (borige Woche 62 900), do. von amerikanischen hh 000 (64 000, do. für Spern⸗ lation 1099 (1909), do. für Export 3000 (2000), do. für wirklichen GConsum 51 900 (51 O00), do. unmittelb. ex. Schiff 69 000 (61 000, wirklicher Export 70090 (9900),ů Import der Woche 250 066 (1199000, davon amerikanische 213 000 (96 000), Vorrath 1 006000 (657 0h00), davon amerikanische 831 000 (678 000, schwimmend nach Großbritannien 320 000 (390 000), davon amerikanische 310 000 (380 000). U

Manchester, 1. Dezember. (W. T. B.) 12r Water Taylor 53, z30r Water Taylor 73, 20r Water Leigh 6, 30r Water Clayton 74, 328 Mock Brooke 71, 40r Mayoll 73, 40r Medio Wilkinfon 85 32r Warpeops Lees 64, 36r Warpeops Rowland 73, 36 Warpcops Wellington 74, 40r Double Weston st, 60r Double courant Qualität 114, 322 116 Jards 160 16 grey Printers aus 32r/46r 165. Fest.

Glasgow, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 323 153 Tons gegen 346 983 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieb befind⸗ lichen Hochöfen betragt 15 gegen 78 im vorigen Jahre.

St. Petersburg. 1. Bezember. (W. T. B Producten markt. Talg loco 57, 00, pr. August —. Weizen loco 10,00. Roggen loco 6,25. Hafer loco 4.20. Hanf loco 44.06. Leinsaat loco 14,25.

Moskau, 1. Dezember. (W. T. B.) Gestern ging aus Pe— ta owsk am kaspischen Meer, welches nunmehr mit dem altruffischen Eisenbahnnetz verbunden ist, ein Güterzug mit turkestanischer Baumwolle nach Moskau ab. Die Baumwolle war aus Kokand via Usunda nach Petrowsk gebracht worden. Hierdurch ist ein be— deutend verkürzter, in allen Jahreszeiten möglicher Transport centralasiatischer Baumwolle ins Innere des ruffischen Reichs or—

ganisirt.

Rom, 1. Dezember. Zu der Angelegenheit des Credito mobiliare bringt „W. T. B.“ folgende weiteren Meldungen: Das Gericht bewilligte heute Vormittag dem GCredito mobiliare das nachgesuchte Moratorium auf 6 Monate, ohne ihm die Verpflichtung! aufzuerlegen, eine Gläubi⸗ gerversammlung einzuberufen; gleichzeitig wurde der Credito mobiliare ermächtigt, die Liquidation an der Börse fortzu setzen und die Reports zu erneuern, ohne jedoch Differenzen oder Zinsen zu bezahlen. Die heutige Liquidation an der Börse ist regelmäßig verlaufen. Infolge des dem Credito mobiliare bewilligten Moratoriums wurde die Bank heute von Depotsbesitzern bestürmt; die Bank zahlte an— standslos. Die Blätter stellen fest, daß ein Zweifel darüber bestand, ob die Bank ihren Verpflichtungen nachkommen würde. In Turin ging die November⸗-Liquidation regelmäßig von Statten Während der letzten Dekade hat der Credito mobiliare 8 Millionen zurückgezahlt, in Turin bleiben 6 Millionen in laufender Rechnung. In Mailand besteht den Blättern zufolge allgemein der lebhafte Wunsch, daß der Credito mobiliare seine Geschäfte wieder aufnehmen möge. In Genua wurde infolge der Lage der Banken die Börsenliquidation auf morgen verlegt. In Palermo faßte der Commandeur Florio allein des Umstands wegen, weil die Geschäftsräume des Credito mobiligre sich in demselben Palast befinden, wie die Bank Florio, den Entschluß, den Depotinhabern und Besitzern von Sparkassenbüchern die von ihnen hinterlegten Summen zu garantiren. In Neapel wurden bei den dortigen Banken zahlreiche Depots zurückgezogen.

Madrid, 2. Dezember. (W. T. B.) Der Ministerrath be⸗ rieth gestern Abend das Project der Unterstützung der Eisenbahn-Gesellschaften, um aus der durch das Goldagio geschaffenen Lage zu gelangen. Die Minister der Finanzen, des In⸗ nern und der Arbeiten wurden beauftragt, diese Angelegenheit zu prüfen. Am sterdam, 1. Dezember. (W. T. B.) Java-⸗Kaffee good ordinary 525. Baneazinn 48.

New⸗York, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Börse war anfangs ruhig, wurde im weiteren Verlaufe lebhaft und im allgemeinen fest und schloß fest. Der Umsatz der Actien betrug 261 060 Stück. Der Silbervorrath wird auf 155 000 Unzen geschätzt.

Weizen eröffnete sehr fest und etwas steigend, da Abladungen klein sind, und infolge großer Käufe, sowie auf gemeldete Ernteschäden, später auf Realisirungen abgeschwächt. Schluß schwach. Mais einige Zeit steigend nach Eröffnung infolge der Festigkeit des Weizens, später Reaction und Schluß träge. .

Baumwollen-⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions häfen 292 009 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 117 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Continent 52 000 Ballen. Vorrath 1111000 Ballen.

Chicago, 1. Dezember. (W. T. B.) Weizen anfangs sehr fest auf umfangreiche Käufe und bessere Kabelmeldungen, sowie auf Abnahme der sichtbaren Vorräthe, später auf reichliches Angebot ab⸗ geschwächt. Schluß schwach. Mais allgemein fest während des ganzen Tages. Schluß träge.

)

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

Dienstag, 19. Dezember, 2 Uhr. Comissaris der Koningin in

der Provinz Drenthe im Provinzial⸗Verwaltungsgebäude zu Assen: Herstellung einer eisernen Drehbrücke über die Mündung der Witte Byk und einer Wächterwohnung bei dieser Brücke, Gemeinde Smilde Provinz Drenthe, zur Verbindung der Drenthe'schen und Friesi'schen Kanäle, über Appelscha. Schätzung 9900 Fl. Lieferungsbedingungen erhältlich bei den Buchhändlern Gebrüder van Cleef im Haag Spui 28 a.

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stuchts⸗Anzeiger.

. 2G.

Berlin, Sonnabend, den 2. Dezemher

1883

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Deutscher Reichstag. 10. Sitzung vom Freitag, 1. Dezember, 1 Uhr.

Auf der Tagesordnung steht die erste und eventuell zweite Berathung des Antrags des Abg. Grafen H ompesch und Genossen, betreffend die Aufhebung des Gesetzes über den Orden der Gesellschaft Jesn vom 4. Juli 1872.

Ueber den Beginn der Berathung ist bereits in der Nummer vom Freitag berichtet worden. Nach dem Abg. Frei— herrn von Manteuffel erhält das Wort der Abg. Merbach (Rp.): Auch ich habe namens meiner politischen Freunde eine Erklärung abzugeben. Die Lehren des Jefultenordens über das Verhältniß von Staat und Kirche sind mit den Grundsätzen und Lebensbedingungen des modernen Staats schwer vereinbar. Seine Lehren über den Protestantismus stören das friedliche Zusammen⸗ leben, das Zusammenarbeiten der verschiedenen christlichen Con—⸗ fesssonen, welcheß für die Wohlfahrt des deutschen Vater— landes unerläßlich ist. Bei allem Entgegenkommen gegen die berechtigten Wünsche unserer katholischen Mitbürger müssen wir demgemäß der Aufhebung des Gesetzes vom 4. Juli 1672, welches in keiner Weise mit den Grundsätzen der freien Religionsübung in Widerspruch steht, widersprechen. Wir hegen zu dem Bundesrath das volle Vertrauen, daß er sich durch keinerlei politische oder sonstige Rücksichten bestimmen lassen wird, der Zulassung des Jefuitenordens, welche in weitesten Kreisen des deutschen Volkes eine tiefe Beunruhigung hervorrufen würde, seine Zustimmung zu geben. Die Protestanten wollen mit ihren katholischen Mitbürgern in Frieden leben. Wir haben volle Achtung vor ihrer religiösen Auffassung und ihrem Glauben. Die Zulassung des Jesuitenordens würde zu einer Verschärfung der

confessionellen Gegensätze und nicht zum confessionellen Frieden führen. Ich habe noch hinzuzufügen, daß wir nicht beabsichtigen, in eine nähere Debatte einzutreten: nicht etwa, weil wir dieselbe zu fürchten hätten; nicht, weil es uns an Material fehlte, zu beweisen, was wir erklärt haben. Wir halten eine solche Discussion insofern für zwecklos, als sie weder an unserem, noch an dem Standpunkt der Antragsteller irgend etwas zu ändern geeignet sein würde. Dagegen fürchten wir,

daß eine solche Discusston die vorhandenen Gegensätze verschärfen könnte, und das wollen wir vermeiden. Wir wollen den confessionellen Frieden.

Abg. Dr. von Marquardsen (nl.): Gegenüber dem Antrag des Abg. Grafen Hompesch haber ine Freunde mich beauftragt, eine kurze Erklärung abzugeben. Dieselbe lautet: Wir sind der Ueber— zeugung, daß in einem Bundes mit confessionell gemischter Be— völkerung wie dem Deutschen Reich die Niederlassung des Jesuiten⸗ ordens und der mit ihm verwandten Congregationen den kirchlichen Frieden gefährdet. Ebenso halten wir daran fest, daß durch das Gefetz vom 4. Juli 1872, wie es

aller Freunde der bestehend s⸗ und Gesellschaftsordnung ge— fährden. Im Interesse des ssionellen Friedens halten wir eine nähere Discufsion des vorliegenden Antrags für ungeeignet, und wir werden uns deshalb unsererseits vorläufig auf die einfache ablehnende Abstimmung beschränken.

Abg. von Holleuffer (deons.): Ich habe eines Theils meiner Freunde, auf die scho Freiherr von Man⸗ teuffel hinwies, zu erklären, daß wir uns der Abstimmung enthalten werden mit Rücksicht auf besondere Verhältnisse unserer Wahlkreife. Einige meiner Freunde sind zwar an und für sich geneigt, dem An— trage zuzustimmen, andere entgegengesetzt, aber wir müssen befürchten, daß unsere Abstimmung, sei es für oder gegen, in unferen heimath— lichen Wahlkreisen Erörterungen hervorrufen wird, von denen wir meinen, daß sie nicht dienlich sind.

Abg. Lotze (Rsp.): Im Auftrage meiner politischen Freunde gebe ich hiermit die Erklärung ab, daß wir die Aufhebung des Ge— etzes über den Orden der Gesellschaft Jesu machen und es Jede

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eine Uebertreibung. nich anschließen konnte. fgesetz; es wurde gemacht unter der Aegide des Abg. Wagener, dem man jedenfalls keine con— fessionellen Hintergedanken dabei zumuthen wird! Der Antragsteller reilich identificirt die katholische Kirche mit dem Jesuitenorden. Die katholische Kirche hat anderthalb Jahrtaufende ihre Wirkfamkeit ent- faltet, ehe der Jesuitenorden entstand. Wenn das Gesetz aufgehoben wird, soll der alte partikularistische Zustand wieder herbeigeführt werden? Das wollen Sie doch nicht; Sie wollen von Reichswegen die Jesuiten überall zulassen, auch da, wo sie nach den früheren Landesgesetzen nicht zugelassen waren. Wir sind ve pflichtet, auf dem vaterländischen Boden gemeinsam unsere Pflichten zu erfüllen; dazu bedarf die katholische Kirche des Jesuitenordens nicht. Sie werden zugeben inüssen, daß selbst ein Papst der Meinung war, der Jesuiten— orden sei überflüssig, trotzdem er doch gegründet war als ein Werkzeug der Weltherrschaft des Papstthums. Mit Hilfe des Jesuitenordens gedenkt das Centrum die Soeialdemokratie zu bekämpfen. Es giebt sich dabei ganz seltsamen Illusionen hin; mit diesem Orden wird die Socialdemokratie nicht bekämpft werden. Zur Erhaltung des confessionellen Friedens würde die Rückkehr der Jesuiten nicht dienen. Wir achten die politische Freiheit und Persönlichkeit unserer Mitbürger; aber daraus folgt noch nicht, daß wir eine Institution zulassen, weiche die bürgerliche Freiheit und die Persönlichkeit unterdrücken will, nicht bloß innerhalb des Kreises ihrer Mitglieder, sondern soweit ihre Macht reicht. Ich bitte Sie, den vorliegenden Antrag abzulehnen im Interesse der Wohlfahrt unseres Vaterlandes, des Friedens der Confessionen, zum Schutz der individuellen selbständigen bürgerlichen und fittlichen Freiheit. Abg. Dr, Lieber (Centr): Gegenüber der Erklärung der großen Parteien, daß es zu ernst sei, diese Dinge jetzt wieder aufzuführen, unterlasse ich es, dem Abg. Schröder zu antworten; das Haus wird es mir danken, daß ich nicht einen Auszug aus den Verhandlungen von 1872 hier vortrage. Ich will nur daran erinnern, daß der preußische Cultus⸗-Minister Dr. Falk das vom Abg. Dr. Petri beankragte Altkatholikengesetz als auf demfelben Standpunkt stehend bezeichnete, auf dem die Regierung stehe: Kampf gegen Rom! Der Abg. Freiherr von Manteuffel hat sich mit dem Abg. Schröder zusammengefunden in dem Gedanken, daß das Jesuiten⸗ . eigentlich kein Culturtampfgesetz sei. Die katholische Bevöl⸗ (rung hält das Jesuitengesetz für ein blutiges Culturkampfgesetz. Der Vorredner meint, die Kirche bedürfe des Jefuiten. Drdens nicht. Hohe katholische Würdenträger haben erklärt, daß die Jesuiten zur vollen Entfaltung der Wirksamkeit der katholischen Kirche unent— behrlich feien; ö. erachten die Jesuiten als die höchste Blüthe kirchlichen eistes. Die Jesuiten mißachten nicht die politische Freiheit. Wir derlangen für den Orden, daß ihm die Freiheit gegeben wird, seine Thaͤtigkeit auf dem Boden des Vaterlandes zu ant ten. Das ist die Grundforderung jedes deutschen Reichsangehörigen, von der allein die

Jesuiten ausgenommen sind, und welche wir immer vertreten werden.

Niemand hat etwas dagegen, wenn gegen die Jesuiten mit der ganzen Schärfe des Gesetzes vorgegangen wird, sobald sie sich etwas haben zu schulden kommen lassen. Die Erklärung der Reichspartei sprach von . Ie uiten über den Protestantismus, Die Jesuiten lehren darüher nichts Schärferes als die Kirche selbst. Wir unterscheiden zwischen Protestanten und Protestantismus; wir erkennen nur eine Wahrheit an; aber wir erkennen auch an, daß alle auf dem Wege zur Wahrheit sind. Nur auf diesem Wege kann der Friede im Reich dauernd gesichert sein, daß wir gegenseitig unsere persönlichen religiösen Ueberzeugungen hochachten. Darum fordern wir und ge⸗

währen freie Bahn fuͤr den Kampf und wünschen, daß der Kampf mit Liebe zur Person und mit sachlicher Ruhe geführt werde. Wir wünschen den confessionellen Frieden fo lebhaft wie nur jemand im Vause; wir erkennen an, daß, solange es Gott gefällt, uns in religiöser Trennung auf deutschem Bodem zu erhalten, wir keinen anderen Weg haben im Interesse des Vaterlandes und im eigenen Interesse als den, des ehrlichen aufrichtigen Frieden. Aber nichts kann dem Frieden mehr dienen als die Anerkennung des Rechts beider Confessionen. Nichts kann ihn mehr gefährden als die Ver⸗ gewaltigung der confessionellen Minderheit durch die confessionelle Mehrheit. Was Sie an Beruhigung durch die Äblehnung des An— trags für die evangelische B völkerung zu schaffen glauben, das schaffen Sie an Beunruhigung für die katholische Bevölkerung. Die ‚Kreuz—⸗ zeitung“' hat im Zusammenhang mit dem Antrag von der Politik der Curie gesprochen und ausgeführt, so lange diese Politik eine Frankre ich freundliche sei, könne der Antrag nicht angenommen werden. Der zäpstliche Stuhl treibt keine den nationalen deutschen Interessen feind— liche Politik. Erst in diesen Tagen ist es auf Anregung eines süd— deutschen Parteifreundes möglich gewesen, eine formale Erklärung des

ahin zu erlangen: der päpstliche Stuhl it .

Cardinal ⸗Staatssecretärs da

halte sich ernsthaft und wissentlich von jeder politischen Organisation Deutschlands, sowohl von dem Dreibund als von dem französisch⸗ russischen Bündnisse fern. Jedenfalls haben die Jesuiten an irgend welcher Neigung des Papstes zum russisch-französischen Bündniß keinen Antheil. Für uns deutsche Katholiken erstreckt sich die Unfehl— barkeit des Papstes nicht auf die Frage der Erfüllung unferer Ver— pflichtungen gegenüber unserem Volke und unferem Reiche. Der heilige Vater kann uns keine vaterlandsfeindliche Politik zumuthen. Das Wort des Papstes zu den Franzosen: „Seld unterthan der Republik, weil sie Macht über Euch hat!“, heißt in ehrliches Deutsch übertragen: „Seid unterthan Kaiser und Reich, anhänglich dem König!“ Wir werden uns nicht beirren lassen und keine andere Haltung annehmen, als wir sie seit Gründung des Deutschen Reichs

bis auf den heutigen Tag trotz schwerer Bedrückung ein⸗

genommen haben, mit voller Hingebung und Treue zu Kaifer . . Mir stoRa— J . 8 EIII 26 ze n d fr fta 7

und Reich. Wir stehen der Entwicklung des Verhältnisses zwischen

d 53 1m t 34* 7 Kirche und Staat und d

zer Staaten untereinander nicht mit inter— nationaler Gleichgültigkeit gegenüber. Wir sind katholisch, das heißt auf tsch: alluinfassend; aber international sind wir nicht. Im des Wohls unseres Vaterlandes, der Gerechtigkeit, bitte 3 z Jesuitengesetz auf. Wir stehen vor Ihnen in der der Deutsche Reichstag selten oder nie einen größeren als den, an dem es seiner Mehrheit gefallen würde,

Gerechtigkeit zur Grundlage des Deutschen Reichs zu machen.

Abg. Blos (Soc.) erklärt sich für die Aufhebung des Jesuiten— gesetzes im Interesse der Gerechtigkeit; die Berufun ; fessionellen Frieden könne für die Socialdemokrati— sein. Zuerst schien es, als wenn der Antrag solle. Die liberalen Märchen über die Jesuiten wir machen uns aber die eigentliche Bedeutung der Institution voll“ ständig klar. Daß die Jesuiten Sendboten Gottes sind, glauben

auch nicht. Sie sollen unsere Todfeinde sein, aber ir, so viele Todfeinde haben, kommt es auf einige nicht an. In Bezug auf die Staatsgefährlichkeit sind wir ja Fachleute; Jesuitenorden war nicht politisch gefährlich, sondern wegen seiner großen Kapitalmacht. Der Abg. zauchte es ja garnicht zu bestreiten, daß die Jesuiten d; das ist wirklich der Fall, wenn auch freilich ni Nach 1845 hat der Jesuitenorden in Preußen herstellung von Zucht un zeneral von Radowitz

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meinte ja, daß de

Jesuitenordens war. Seine Union war eutsche Bund die Union uns nur

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hat, während selten eine oberflä 1872 die des

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: ihre Kampfeslust aus⸗ zut Die Je Wege; nachher sind wir es geworden. D itionssturm von damals trägt den Charakter des Gemachten. Die sui aber an der Börse, in

der nationalliberales Wahlcomité hatte, um die ultramontanen Bauern zu fangen, die Aufhebung des Jesuitengese versprochen; hier heiligte auch der Zweck die Mittel. Leider i öbliche Zweck damals nicht erreicht worden. Ganz genau erselben Stufe wie die Jesuitenschulen steht auch das Rauhe L Hamburg mit seinen Erziehungs⸗ resultaten. Die Jesuitenspionage kann auch nicht die Zu⸗ stände verschlimmern; es circuliren genug schwarze Listen, um Arbe! brotlos zu machen. An die große Mission des Jesuiten— Ordens zur Bekämpfung der Socialdemokratie glauben wir nicht; ebenso wenig fürchten wir uns davor, daß der Abg. Zimmermann diese Bekämpfung zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat. Die L waffe, so meint ein bayerisches Blait, sei für den Jesuiten⸗Or Beichtstuhl; aber es wird sehr schwierig sein, die Socialde in denselben hineinzubringen. Die letzten Ziele des Ordens konnte man in dem Jesuitenstaat Paraguay fi welchem eine Menge von Zukunftsstaatspolitikern spiele genommen haben. Der preußische Staat Jesuitismus bei sich groß gezogen; jedenfalls ist das zu beweisen, als die Behauptung des Kanzlers, daß wir die antwortnng für die Anarchisten zu übernehmen hätten. Der J mus hat es leicht, die große Masse der Bevölkerung für sich winnen, weil der Religionsunterricht in der Schule stattfinde er eigentlich nicht gehört. Eigentlich müßten die O schaften ebenso unter das Vereinsgesetz gestellt w Vereine. Aber davon sind wir noch weit entfernt. uns nicht hindern, das Ausnahmegesetz aufzuheben. Allein das möge sich nur nicht zu große Illusionen machen. Der Präsi Levetzow sagte einmal bei Eröffnung einer Session nach d rbild eines Mönches; Quod hamus, damus! Daran möge das Centrum denken und nicht mehr versprechen, als es halten kann.

Abg. Freiherr von Hodenberg (b. k. Fr.: Die Deutsch⸗ Hannoberaner werden für den Antrag stimmen, den sie auch unter 6 haben, wie sie alle Ausnahmegesetze verwerfen. Vielleicht ist dies unklug von uns, aber wir sind Mitglieder einer Rechtspartei und fragen nicht, was nützlich, sondern lediglich, was Recht ist. Es bieße der evangelisch⸗lutherischen Kirche, der auch wir Hannoveraner ange hören, ein Armuthszeugniß ausstellen, wollte man bebaupten, daß sich fürchte und durch Gewaltmaßregeln und Ungesetzlichkeiten jhren Bestand sichern müsse.

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Abg, Fürst Radziwill (Polen: Unsere Stelsung ist dadurch elennzeichnet, daß wir den Antrag aus vollem Herzen unterstũützt ben und ihn mit als unseren anfeher. Das Jesuitengesetz ist von

er Zeit nicht loszulösen, in welcher es entstanden ist. Es ist ein Culturkampfgesetz der schlimmften Art. Man spricht von Jesuiten und verwandten Orden, als wenn diese gefährlicher wären als die anderen Orden. Das muß ich durchaus befreiten; alle Orden sehen sich gleich und müssen zurückberufen werden, namentlich auch die oberen, die der Rückkehr ins Vaterland sehnlichst harren. Die sittlichen Gefahren in der Sachsengängerei, in der Massenverschiebung der Bevölkerung sind fehr groß; sie werden durch die segenzreiche Thätig⸗ keit der Orden wirksam bekämpft werden, und so sehr ich jeder Reform des Unterstützungswohnsitzes geneigt bin, so kann doch die Freizügigkeit nicht beseitigt werden. ;

Abg. Richter (fr. Vp. ): Der § 1 des Jesuitengesetzes handelt von der Ordensthätigkeit, welche vom Gebiet des Reichs ausgeschlossen werden soll, 5 2 von den Mitgliedern der Ordensgefellschaft? Es be— steht die falsche Ansicht, als ob die Jesuiten verhindert würden, in Deutschland Wohnsitz zu nehmen und zu sein. Die Jesuiten können z. B. als und Redacteure schriftstellerisch in Deu 5 stimmung, län Eine solche

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zu jat die Verwaltung ihnen den Aufenthalt an gewissen Orten zu rsag ] die Jesuiten dadurch auf dieselbe Stufe gestellt werden wie Zigeuner und Vagabunden, ist richtig. Alle anderen Deutschen haben das Recht, sich niederzulassen, wo sie den Erwerb finden; nur frühere Sträflinge sind davon ausgenommen auf Grund des Gesetzes vom 31. Dezember 1842. Die Jesuiten werden schärfer betroffen als die Sträflinge, weil diese immer erst durch gerichtliche Strafen getroffen sein müssen. Die Jefuiten sind aber als solche von der Ausnahmebestimmung betroffen und die Be— hörde ist auch berechtigt, ihnen gewisse Orte als Aufenthalt anzu⸗ weisen. Diese Beschränkung steht ohne Beispiel in der Gesetzgebung da. Man hat eine ähnliche Beschränkung den Socialdemokraten gegenüber einführen wollen. Eine ähnliche Beschränkung hat in dem Expatriirungsgesetz bestanden, dieses ist aufgehoben. Es ist also vollständig richtig, daß die inländischen schlechter gestellt sind als ein Anarchist.

stimmung sach Man hat mals früher behauptet, daß das durchgeführt werden könn Die⸗ selbe erklärt nur aus ganzen Lage von sie ist ein Ueberbleibsel der Gesetzgebung des Fürsten Bismarck. Es lien die Gefahr nahe, daß an ein Stück Ausnahmerecht sehr l ic ein anderes Stück schließ Ich kann daher erklären, daß

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