1893 / 297 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Dec 1893 18:00:01 GMT) scan diff

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5600 ½ει Einkommen). Die eventuelle Erhöhung der Ein⸗ kommensteuer, die alle Klassen der Steuerzahler treffe, würde also ziemlich ! 3 von der Mark betragen.

Desterreich⸗ Ungarn.

Wie das „Fremdenblatt“ meldet, sind die Gegen⸗ vorschläge der russischen Regierung bezüglich des Abschlusses des Handels vertrags in Wien eingetroffen. Die österreichischungarische Zoll⸗ und Handelsconferenz dürfte des⸗ halb demnäͤchst wieder zusammenträten.

Im österreichischen Abgeordnetenhause waren gestern, wie „W. T. B. berichtet, hinsichtlich des Eintritts in das Haus verschärfte Controlmaßregeln getroffen. Die Kartenausgabe war beschränkt worden. Das Haus begann die Berathung er Ausnahmeverfügungen für Prag und Umgebung. Der Berichterstatter der Minorität, der Jungczeche Herold führte aus, die Ausnahmeverordnungen und Äus⸗ nahmegesetze seien unbegründet, die gewöhnlichen Gesetze hätten genügt. Auch die Jungezechen Blazek, Kaftan, Gregr und Pa cak griffen die Regierung heftig an und erklärten, daß die Ausnahmeverfügungen nicht im Einklange mit den gegenwärtigen Zuständen in Böhmen ständen. Klkaic (Süd⸗ slave) sprach sich in gleichem Sinne aus. Die deutsch e Line erklärte, sie werde, um keine Schädigung der Staatsinter⸗ essen herbeizuführen, für den Antrag der Masorität stimmen, in der Hoffnung auf eine baldige Beseitigung der Ausnahme⸗ verfügungen. Szezepanowski hob hervor, die Polen würden im . auf das von der Regierung vorgelegte Material für die Ausnahmeverfügungen stimmen, sie erwarteten aber die Aufhebung der Maßregeln, sobald die Voraussetzungen für deren Verhängung wegfallen. Hierauf wurde die Weiter— berathung auf heute vertagt.

Großbritannien und Irland.

Im Oberhause erklärte gestern Lord Salisburn unter dem Beifall des Hauses, daß, falls es ein internationales Mittel gebe, die Greuclthaten der Anarchisten zu verhindern, die englische Re⸗ gierung nicht zögern dürfe, ihren Theil an dieser Pflicht zu übernehmen. Monkswell führte aus, die Localbehörden seien angewiesen, ihr Möglichstes zur Linderung der durch den langen Kohlenstrike 'ent— standenen Noth zu thun. Der Staatssecretär für Indien Earl of Kimberlen erklärte, eine große Zunahme der Ein— wanderung armer Ausländer sei nichk erfolgt, es sei daher in dieser Hinsicht ein sofortiges Vorgehen nicht erforderlich, die Regierung werde aber sorgfältig beobachten, ob eine Zunahme der Einwanderung eintrete. Im Unterha use kündigte George Hamilton unter dem Beifall der Opposition einen Antrag an, worin die Regierung aufgefordert werden solle, im Sinrasse der Sicherheit des Landes und des steten Schutzes der britischen Interessen und des Handels die Flotte sofort bedeutend zu vermehren. Zu diesem Zweck möge die Regierung noch vor den Weihnachtsferien dem Hause Mit⸗ theilungen über ihre Absichten machen, damit unverzüglich die nöthigen Schritte gethan werden könnten.

Fine gestern von der Londoner Handelskammer einberufene Versammlung nahm einstimmig mehrere Reso— lutionen an, worin der Regierung empfohlen wird, sofort die nöthigen Schritte zur Verstärkung der Kriegs⸗ marine behufs Gewährleistun der Sicherheit des Reichs und des Handels zu thun. Die Unterstützung seitens der Handelskreise sei gesichert. Die Resolutionen wurden dem Premier⸗Minister Gladstone und den übrigen Ministern übermittelt. Wie die Londoner Zeitungen melden, beab⸗ sichtige übrigens die Regierung den Bau von sechs bis sieben neuen Schlachtschiffen. Die Kosten der geplanten Marine⸗ verstärkung würden auf nahezu acht Millionen Pfund Sterling geschätzt. .

In einer am Sonntag von dem Parnelliten Red mond in einer Versammlung zu Thurles Irland) gehaltenen Rede äußerte er sich der „Allg. Corresp.“ zufolge dahin, daß Irland während der Lebzeiten Parnells sich allgemeiner Achtung erfreut habe, daß aber jetzt die Aussichten auf legis— lative Unabhängigkeit viel problematischer feien, als sie je in den letzten 20 Jahren gewesen seien. Die Re— gierung, die gern so lange wie möglich im Amte bleiben möchte und die sich vor einer neuen Parlamentswahl fürchte, beabsichtige die Homerule⸗-Frage in den Hintergrund zu schieben. Die Parnelliten hätten ernstliche Pflichten zu voll⸗ bringen, und sie würden sie erfüllen, falls die Regierung nicht das Parlament, nachdem die Wahlagitations vorlage zum Gesetz geworden sei, auflöse oder die Homerule⸗Bill wieder einführe. Er gebe zu, daß Morley 's Gesinnung gegen Irland freundlich sei, er sei jedoch ein schwacher Mann und unter seiner Verwaltung habe sich die Lage Irlands nicht gebessert.

Zweihunderkfünzig Rekruten der Artillerie, die von London nach Gibraltar abgehen sollten, revoltirten gestern Abend, wie ‚W. T. B.“ meldet, in der Doverstraße und richteten großen Schaden an. Viele Verhaftungen haben statt⸗ gefunden. Die Meuterer werden nach Gibraltar gebracht und dort vor ein Kriegsgericht gestellt werden.

Frankreich.

Der Senat ernannte in seiner gestrigen Sitzung eine Commission zur Prüfung des Gesetzentwurfs, wonach das Preß gesetz abgeändert werden soll. Der Berichterstatter der Commission faßte, wie W. T. B. meldet, den Bericht sofort ab. Der Senat genehmigte den Gesetzentwurf ohne Bergathung mit Einstimmigkeit. .

In der Deputirtenkammer erklärte der Präsident Dupuy, Sympathiebezeugungen für die Kammer von der italienischen, belgischen und schweizer Regierung sowie der englischen, österreichischen und holländischen Kammer erhalten zu haben; er drücke allen Absendern dieser Sympathiebezeu⸗ gungen den Dank der Kammer aus. Der Depu⸗ tirte Basly vertheidigte sodann semen Antrag, wo⸗ nach eine Untersuchungscom mission über den' Aus— stand in den Departements Nord und Pas de Calais ernannt werden solle, und tadelte dabei das Vorgehen der Bergwerksgesellschaften, die r n mmer Regierung und das Verhalten der Beamten. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Jonnart wies den Antrag auf Einsetzung einer . zurück.! Die Regierung wolle die Freiheit der Strikes und die Freiheit der Arbeit; wenn der Strike aber, wie im Pas de Calais, ein politisches Unternehmen werde, so hemme er die nationale Arbeit und bedrohe die nationale Wohlfahrt. (Lebhafte Unterbrechungen

auf der äußerften Linken, Beifall im Centrum.) Der Minister rechtfertigte sodann die Haltung der Regierung, die einen Schiedsspruch vorgeschlagen habe, den die Syndikate aber zurückgewiesen hätten, und verlas einen Artikel aus einer von Basly abhängigen Zeitung, worin den Dynamit ⸗Attentaten das Wort geredet wird. (Lärm, leb⸗ hafter Widerspruch auf der äußersten Linken). Der Minister fügte hinzu, das Land werde diese Aufreizungen in enge Verbindung bringen mit dem Attentat vom Sonnabend. Schließlich sagte der Minister, allen diesen Aufreizungen müsse ein Ende bereitet werden, das Land ver⸗ lange nach Ordnung, Ruhe und friedlichem Fort⸗ schrlstt. Die Regierung habe den Amnestie⸗Antrag ab⸗ gelehnt, werde aber zum 1. Januar zahlreiche Be⸗ gnadigungen bewilligen. Die am meisten Schuldigen seien nicht im Gefängniß, vielmehr seien es diejenigen, welche aus ihrem Comité heraus die Leiden der Aufgewiegelten dazu ausbeuteten, den Kampf zwischen Kapital und Arbeit zu vergiften. (Beifall auf der Linken, Widerspruch und Unter— brechungen auf, der äußersten Linken). Die Weiterberathung wurde dann auf heute vertagt.

Die Kammerbureagur ernannten gestern die Com⸗ missionen, welche die Vorlagen über die Vereinigungen von er f rn und die Herstellung sowie den Besitz von Explosipstoffen prüfen follen. Sämmtliche Mitglieder der Commissionen billigten die Vorlagen, und man glaubt, die Kammer werde noch in dieser Woche über sie beschließen. Der Antrag, einen Credit zur Vermehrung der Polizei⸗ beamten zu eröffnen, ist an die Creditcommission verwiesen worden.

In einer gestern abgehaltenen Conferenz des Minister⸗ Präsidenten Casimir Périer, des Ackerbau⸗Ministers Viger und des Deputirten Méline wurde anerkannt, daß es gegen⸗ wärtig nicht angängig sei, die Getreidezölle zu erhöhen, man müsse jedoch die gesetzlichen Vorschriften über die zeit—⸗ weise Zulassung und die Zollniederlagen für Getreide prüfen, um den Schmuggel und die Speculation zu verhindern.

Dem „Temps“ zufolge hat der Kriegs⸗Minister, General Mercier die Deputirten und Senatoren der döst⸗ lichen Departements empfangen, die ihm Wünsche betreffs der Grenzvertheidigung vortrugen. Der Kriegs⸗Minister 9 Versicherung, daß diesen Wünschen entsprochen werden werde.

Vorgestern ist im Wartesaal des Palais Bourbon ein ge⸗ wisser Vaudan verhaftet worden, der mit einer anderen Person sich über anarchistische Angelegenheiten unterhielt. Bei Vaudan wurden Papiere anarchistischen Inhalts gefunden; die Person, mit der er sich unterhalten hatte, entfloh. Weitere Verhaftungen sind gegenwärtig nicht vorgenommen worden, doch wird versichert, daß zahlreiche Ausweisungen von Fremden unmittelbar bevorständen; die Verhaftungsbefehle lägen bereit.

Italien.

Die Verhandlungen mit Ricotti über die Annahme des Kriegsportefeuilles dauerten dem „W. T. B.“ zufolge gestern fort. Das Portefeuille des Marine⸗Ministeriums soll den Vice⸗ Admiral Morin, der heute in Rom erwartet wird, angeboten werden. General Pedotti ist gestern Abend in Rom ein— getroffen. Crispi wurde Abends vom nig empfangen.

Das Kammer-Präsidium berieth gestern anläßlich des Attentats in der französifschen Kammer die Vorsichtsmaß⸗ regeln, welche für die Kammer zu treffen seien. Die An⸗ ordnungen über den Zutritt zu den öffentlichen und reservirten Tribünen wurden abgeändert und der Vorschlag, die Tribünen mit Metallnetzen zu versehen, in Erwägung gezogen.

In Partinico auf Sicilien dauert“ die Agitation fort; die Umgegend wird von Landleuten durchstreift, die Kaufleute werden gezwungen, die Lebensmittelpreife herabzusetzen. Die Einwohner weigern sich, die Verzehrungssteuer zu entrichten; die Gemeindewächter sind entflohen. Giardinelli ist von einer Schwadron Cavallerie besetzt worden.

Spanien.

Wie aus Melilla gemeldet wird, hat die Conferenz zwischen dem Marschall Martin ez Campos und dem Bruder des Sultans Araaf stattgefunden. Es heißt, Araaf habe Vollmacht, üder die Ausführung des Vertrags von Wadras zu verhandeln, eine neutrale Zone zu vereinbaren und deren Räumung durch die Kabylen zu bewerkstelligen. .

In Barcelona sind dem „W. T. B.“ zufolge gestern Abend in einem Hause der Trafalgarstraße vier Dynamit— bomben aufgefunden worden.

Belgien.

Der „Gazette“ zufolge hätten die Verhandlungen zwischen dem Congostaak und Frankreich betreffs gewisser streitiger Territorien eine ungünstige Wendung genommen, da der Congostaat gewisse von Frankreich aufrechterhaltene Forderungen als durchaus unannehmbar betrachte. Man er⸗ warte einen vollständigen Abbruch der Verhandlungen.

Der aus Anlaß des jüngsten Attentats in Paris aus Frankreich ausgewiesene Anarchist Cohen ist auch aus Belgien ausgewiesen worden. Es wurden ferner, wie die eFrkf. Itg.“ erfährt, polizeiliche Maßregeln an der franzö⸗ sischen Grenze angeordnet, um den Ucbertritt französischer Anarchisten auf belgischen Boden zu verhindern. In Mons werden von allen Reisenden der Pariser Züge Identitätsbeweise verlangt.

Rumänien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Bukarest widerlegte der General-Secretär des Ministeriums des Aus— wärtigen Ghika in der gestrigen Sitzung des Senats bei der Debatte über die Adresse an den König die Angriffe Sturdza's gegen die Finanzverwaltung und die Wirthschafts— polilitik der Conservativen, sowie den Vorwurf, daß die Regierung zwischen der ungarischen Regierung und den Sieben⸗ bürger Rumänen nicht vermittelt habe Der Minister erklärte; die, Finanzlage sei glänzend und die Einnahmen nähmen alljährlich zu, ohne Einführung neuer Steuern. Deutschland habe bei den Handelsvertragsverhandlungen das größte Ent⸗ gegenkommen bewiesen, und wenn der Reichstag den Vertrag genehmige, stehe zu hoffen, daß die Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien noch herzlicher werden würden. Die siebenbürgische Frage verlange eine kluge Behandlung; Rumänien könne nicht die Vermittlerrolle spielen, weil es sich nicht um eine Angelegenheit zwischen zwei unabhängigen Staaten, sondern um einen Staat und dessen Unterthanen handele. Rumänien gestatte niemandem eine Einmischung in seine Angelegenheiten und könne sich daher auch nicht in An⸗

n anderer Staaten einmischen. Wenn die Landes⸗ rechte bedroht werden sollten, würden sie energisch vertheidigt werden. Rumänien könne sich jedoch nicht in eine Lafse bringen, die einen ungünstigen usgang nehmen müsse. ö zu hoffen, daß ein Einvernehmen zwischen Rumänen und

ngarn durch gegenseitige Concessionen werde errei t werden. Im weiteren Verlaufe der Sitzung hob der Finanz Minister G ermani den Ausführungen des oppositioncllen Senators Marzesko gegenüber unter lebhaftem Beifall die günstige Finanzlage des Landes hervor, sowie die Vortheile des lng durch dessen rechtzeitige Einführung die conservatide 23 ein großes Verdienst erworben habe. Nach eingehender usführung über die Anleihe⸗-Emissionen und die Herstellung des Gleich' gewichts im Budget erklärte der Minister, die conservativ. Finanzverwaltung fürchte keine Controle.

Afrika.

Einer Meldung des Reuter'schen Bureaus“ aus Mo⸗ zambique zufolge sind Major von Wissmann und Pr. Bu miller mit 200 Askaris vom Nyassa über Quilimane daselbst angekommen.

Parlamentarische Nachrichten. Deutscher Reichstag.

Der Bericht über die gestrige Sitzung befindet sich in der Ersten Beilage.

19. Sitzung vom Mittwoch, 13. Dezember, 1 Uhr. Der Sitzung wohnen bei der Reichskanzler Graf Caprivi,

die Staatssecretäre Dr. von B oetticher und Freiherr von Marschall, der Königlich preußische Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch und der Königlich preußische Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten von Heyden.

Auf Antrag des Abg. Schmieder (fr. Vp.) beschließt das Haus, daß das gegen den Abg. von Reibnitz schwe— bende Strafverfahren eingestellt werden soll.

Zweiter Gegenstand der Tagesordnung ist die Wahl don sechs Mitgliedern zu? der Commission für Arbeiterstgtistik, wozu folgender Antrag des Abg. Frei herrn von Buol und Gen. (Centr.) vorliegt:

Den Reichskanzler zu ersuchen, eine Abänderung des dem Reichstag mittels Schreibens des Herrn Stellvertreters des Reichs kanzlers vom 24. März v. J. mitgetheilten Regulativs für die Errichtung einer Commission für Arbeiterstatistik dahin zu ver— anlassen, daß die nach. 5 2 vom Reichstag zu wählende Zahl von Mitgliedern von sechs auf sieben erhöht werde.“

Abg. Freiherr von Buol (Centr.) empfiehlt den Antrag, weil es sich nicht als möglich erwiesen habe, die Wahl vorzunehmen, da bei der Wahl von sechs Mitgliedern es nicht möglich sei, allen berechtigten Wünschen zu entsprechen; er bittet, die Wahl von der Tagesordnung abzusetzen.

Staatssecretär Dr. von Boetticher: Das Regulativ für di Errichtung einer Commission für Arbeiterstatistik ist von den Reichskanzler unter Zustimmung des Bundesraths erlassen; eine Ab— änderung des Regulatips im Sinne der Resolution würde also nur möglich fein unter Zustimmung des Bundesraths. Dem Reichskanzler würde die einseitige Abänderung dieses Regulativs nicht zustehen. Ich bin aber meinerfeits gern bereit, indem ich annehme, daß ich damit das geschieht zu meiner Freude den Wünschen des hohen Hauses entgegenkommen kann, den Antrag des Vorredners zu befürworten. (Sustimmung.)

Der Antrag Buol wird angenommen und die Wahl von der Tagesordnung abgesetzt.

Darauf wird die zweite Berathung des rumänischen Handelsvertzrages fortgesetzt.

Abg. Dr. Lieber (Centr) : Mit dem Abg. Grafen Mirbach bin ich damit einverstanden, daß die Landwirthschaft sich in einer Noth— lage befindet, aber ich kann mich nicht davon überzeugen, daß durch die Ablehnung des rumänischen Handelsvertrags auch nur im mindesten der Nothlage abgeholfen würde. Wollen doch sogar Landwirthe den russischen Handelsvertrag annehmen, wenn die Regierung die Doppelwährung einzuführen bereit ist. Dieser Handelsvertrag ist doch nicht geeignet, um der Regierung bei dieser Gelegenheit mit Forderungen im Interesse der Landwirth' schaft entgegenzutreten. Wir haben den ernsten Willen, die Interessen der Landwirthschaft zu wahren, obwohl wir uns nicht als specielle Vertreter der Landwirthschaft fühlen, sondern als Vertreter des ganzen deutschen Volks. In der Commission habe ich bereits eine Resolution nach dieser Richtung hin eingebracht; ich hoffe, daß dieselbe baldigst berathen wird. Ich wünsche, Faß die Betonung eines Ab- geordneten als besonderen Vertreters der Landwirthschaft verschwindet, weil man dadurch den Vertretern der äußersten Linken das Recht giebt, sich als befondere Vertreter der Arbeiterschaft zu geriren. Der Abg. Graf Mirbach hat es so dargestellt, als wenn man im vorigen Jahre nur aus Höflichkeit das Provisorium mit Rumänien genehmigt habe; das ist doch nach den Aeußerungen der Conservativen in der damaligen Debatte nicht richtig. Der Abg. von Kardorff hat dieses Provisorium vertheidigt und daran nur die Bemerkung geknüpft, daß daraus keinerlei Präjudizien für andere Staaten ge— schaffen werden. Die Gegner des Vertrags sprechen davon, daß die Landwirthschaft durch die Herabsetzung der Zölle geschädigt wird; zu gleicher Zeit behaupten fie aber auch, der Getreidezoll werde vom Auslande getragen. Das ist doch ein unvereinbarer Wider spruch. Es, wird behauptet, daß die Tariferleichterungen nicht erheblich seien, daß man“ nur wenig von dem General⸗ tarif abgeändert habe. Was würde man sagen, wenn der rumänischen Regierung der Vorwurf gemacht würde, sie habe nicht einmal die Höhe der deutschen Getreidezölle von 1879 erreicht. Rumänien hat eben an den Getreidezöllen gar kein Interesse. Daß die deutsche Industrie durch die Zollerleichterung erhebliche Vortheile er⸗ hält, wird von allen Seiten bestätigt. Aus Schlesien sind mir darüber noch specielle Nachrichten zugegangen. Der Abg. Graf Mirbach meinte, daß 50 000 Arbeiter der Industrie brotlos würden, bedeute nichts gegenüber dem Interesse der Millionen landwirthschaftlicher Arbeiter, daß diese durch die Annahme des Handels vertrags brotlos werden, wird nicht behauptet werden können.

(Schluß des Blattes.)

Die Novelle zum Unterstützungswohnsitzgej etz wurde heute von der damit beauftragten Reichs tagscommission zu Ende berathen und die Vorlage, bis auf die gestern beschlossene und von uns mitgetheilte Aenderung (Erwerb und Verlust des Unterstützungs⸗ wohnsitzes vom 24. auf das 18. Lebensjahr herabzusetzen), unverändert angenommen.

Der IV. Commission des Reichstags für die Rech nungen über den Reichshaushalt find solgende Abgeordnete hinzugetreten: Blos, Galler, Hüpeden, Hr. Pieschel, Schall, Schmidt (Warburg), de Witt.

Die 1X. Gommission des . zur Vor— berathung des Entwurf eines Gesetzegß wegen Abänderung des Gesetzes, betreffend die Erhebung von Reichs- Stempel akgäben, vom 1. Juli i851 /29. Mai 1855, besteht aus folgenden Abgeordneten: Freiherr von Manteuffel, Vorsitzender; = Rintelen, Stellvertreter des Vorsitzenden; Gescher, Dr. Schoenlank, Dr. Stephan (Beuthen), Werner, Schriftführer; Graf von Arnim,

e

Dr. von Bennigsen,. Dr, Böttcher, Freiherr von Suol⸗Berenberg, Dietz, Graf von Vönhoff⸗Friedrichstein, Fritzen. Gamp, von 8 Gröben ⸗Arenstein, Gröber (Württemberg), Freiherr Heyl zu Herrns⸗ beim, Mr. von Komierowski, von Koscielski, Pr. Lieber (Montabaur), Liebermann von Sonnenherg, Nadbyl, Placke, Richter, Dr. Schaedler, Dr. Schneider, Singer, Traeger.

Der Ober Landesgerichts⸗Rath Lehmann, Mitglied des Hauses der Abgeerdne ten fur den 4. Trierer Wahl⸗ bezirk (Saarburg, Merzig, Saarlouis), ist am 11. 8. M ge⸗ storben. .

Statistik und Bolksmirthschaft.

Die Haupterzeugnisse der Montanindustrie im Jahre 1892.

Im vierten Hest des Jahrgangs 1893 der Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs liegen die endgültigen ze, , n. über die Production der Bergwerke, Salinen und Hütten im Deutschen Reich und in Luxemburg für das Jahr 1892 vor. Hiernach ist die Production an Steinkohlen der Menge nach von 75 715 653 t im Jahre 1891 auf 71 372 193 1 im Jahre 1892, dem Werthe nach, von 589 518 009 ½ auf 526 979 000 t zurückgegangen; dagegen ist eine Zunahme der Production von Braunkohlen sowohk der Menge nach von 20 536 625 auf 21 171 857 t) wie auch dem Werthe nach von 4 166 0090 auf 58 506 000 A) zu verzeichnen. Von anderen Erzeugnissen, deren Production zurückgegangen ist, sind zu nennen Steinsalz, Talisalze, Kupfererze, Silber- und Golderze (von 22569 auf 17536 t. bezw. 4667 006 auf 3 642 000 MS), Schwefelkies, Chlorkalium, Glaubersalz, schwefelsaures Kali. Eine bedeutende Zunahme weist die Production an Eisenerzen (von lo g57 522 auf 11539 133 t bezw 39 468 9000 auf 1 280 900 ½ auf; auch die Production von Zinkerzen hat, wenn auch nur der Menge nach (von 793 544 auf 805 237 t) zugenommen, während der Werth ron 24 354 000 guf 21 221 000 6 zurückging; die gleiche Erscheinung zeigt sich bei Bleierzen; die Production bon Kochsalz stieg von 503 386 t auf 594 687 * bezw. von 13 422066 MS auf 13 843 600 H

Eine starke Zunahme weist pon den Hüttenerzeugnifsen das Roheisen aller Art auf von 4641 217 * auf 4937 461 t, wogegen indeß der Werth von 232 428 000 auf 229 296 000 0 zurückging. Dasselbe Verhältniß einer Mehrerzeugung bei Rückgang des Werths ligt sich bei Zink von 159 353 * auf 139 958 t bezw. von ', sog Cc, anf. Wm og CoC. „), bei Ilci (von 95 ü n 742 t bezw. von 23 2665 000 . auf 20 547 060 M6), bei Kupfer von 24092 auf 24781 bezw. von 27 812000 5 auf 4 758 000 160) bei Silber (pon 444 852 kg quf 489 350 kg bezw. von 58 9s O06 M auf 57 229 909 M6). Die Goldproduction stieg der Menge und dem Werthe nach (von 3077 kg auf 3859 kg bezw. von 5568 O00 M auf lo 756 000 M6). Es mögen zum Schluß noch die Zahlen für ver arbeitetes Roheisen angeführt werden: Die Production von Gußwaaren zweiter Schmelzung ging zurück von 1026317 t auf 1 011389 t bezw. von 176 261 00. auf 165 984 000 S, des⸗ leichen Schweißeifen und Schweißstahl von 1 48076456 auf 1363 294 t bezw. von 196 568 000 S auf 168 762 000 Ab; die Pro⸗ duction von Flußeisen und Flußstahl stieg der Menge nach von 2562 549 t auf 756 217 t und ging zurück dem Werthe nach von 337 217 000 6 auf 336 931 000

Zur Arbeiter bewegung.

Aus Bochum wird der Berliner Volksztg.“ über den Geschäfts⸗ bericht des Verbandes deutscher Berg⸗ und Hüttenarbeiter geschrieben: Vom 28. September 1892 bis zum 1. Oktober 1893 sind von 189 Zahlstellen 25 119 „0 vereinnahmt und 26 0027 SM ver- uusgabt worden. Es ist also ein Fehlbetrag von 885 S6 vor— handen, der von dem Bestande gedeckt werden muß. Für Agitation sind 954 M, für Rechtsschutz 1057 S6 und für Verwaltung 3784 t beausgabt. Das Verbandsorgan und die Druckerei kosteten im ver- ossenen Jahre dem Verbande 16 370 60 Infolge der durch den lusstand der englischen Bergleute errungenen Vortheile hat der Ver⸗ band deutscher Bergleute durch Anmeldung neuer Mitglieder an Zahl gewonnen.

Aus DVaynau (Schlesien) berichtet man demselben Blatt: Die arbeitslose Zeit, die hier gegen 100 Handschuh macher, Gerber und Färber infolge der Krisis in der Export⸗Handschuh⸗ Industrie gerade zur Winterszeit aufs schwerste betroffen gat, nimmt jetzt eine erfreuliche Wendung zum Besseren. Vol. Vr. 229 ü. flgd. d. Bl) In der großen Thomas⸗ chen. Fabrik sind bereits wieder 80 Handschuh⸗Zuschneider beschäftigt und au in der Fabrik von Fran ke u. Kippermann ist mit Hilfe der früheren Arbeiterzahl der Betrieb wieder aufgenommen worden. In gleicher Weife beginnen auch die Gerbereien und Färbereien wieder, die unfreiwillig feiernden Arbeiter, die mit ihren Familien durch Unterstützung von Kassen vor der größten Noth einigermaßen geschützt waren, zu den alten Lohnsätzen zu beschäftigen. ö

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. Spanien. Gegen Herkünfte von Tripolis ist Quarantäne angeordnet worden. Häfen, welche von Tripolis nicht weiter als 165 Kin entfernt sind, gelten als verdächtig. SHerkünfte von Goletta (Tunesien) unterliegen einer dreitä igen Beobachtung, wenn dat Schifftpatent keine oder nur choleraverdaͤ tige Tlle angiebt. Im anderen Fall haben sich die Schiffe nach dem Duarantänehafen zu begeben. . Niederlande. Durch Verfügung des Königlich niederländischen Ministers des nenn vom 9. d. M. ist die Infel Teneriffa fur choleraverseucht erklart worden. Von dort kommende Schiffe unterliegen eventuel einer siebentägigen Quarantäne. . Tür kei. . Der internationale Gesundheitsrath in Konstantinopel hat folgende Nuarantäne-Bestimmungen getroffen: D Herkünfte von Noworossisk haben sich einer zehntägigen wuarngntaäne zu unterwerfen. . M Die für Herkünfte von den rumänischen Häfen der Tonau und des Schwarzen Meeres angeorpnete zehntägige Quarantäne ist auf 2 Tage herabgesetzt worden. (Vergl. . R.⸗Anz.“ Rr. 207 vom 283. / .) Einer weiteren Bestimmung des internationalen Gesundheitsraths , 5. d. M. zufolge unterliegen Herkünfte aus den rumänischen und nl gr chen Häfen nur noch einer ärztlichen Untersuchung und 3 stůndigen Beobachtung in Kawak. (Vergl. auch R. Anz.“ Nr. 280 vom 23. /11. Rumänien. schlic g Grenipunkte von. risacani (Distriet e n ab. bis ein⸗ . i. . sind 6 . aus Oefterreich , lingarn lit erken in els äften kommende . . gi nch Vandelsgeschäften kommenden , Bulgarien. troff bulgarische Gesundheitsrath hat folgende Bestimmungen ge⸗

auf 9 Neisende und Herkünfte von Rumänien und Oesterreich Ungarn n , . unterliegen einer 24 stündigen Quarantäne nebst strenger ection. Y. Reisende und Herkünfte von den Häfen de inis wi . 29 den Häfen der rumänischen Küste . Schwarzen Meeres haben sich einer dreitägigen Quarantäne und r strengen Desinfeetion zu unterziehen.

Brasilien. Durch Verordnung des brasilianischen Ministers des Innern vom 3. v. M. sind alle Häfen Großbritanniens für rein von Cholera er⸗ n, e vom 4 v. M. ab aus diesen Häfen abgegangenen Schiffe werden nach einer strengen ärztlichen n, '. den 56 Brasiliens zum freien Verkehr zugelassen. Vergl. e. n? Nr. 253

vom 21. /10.) . Montevideo.

Durch Verordnung der Regierung von Montevideo vom 9. v. M. sind die Häfen Großbritanniens für rein von Cholera erklärt worden. (Vergl. R. Anz.“ Nr. 249 vom 17.10.)

. Gg rpten. . Der internationale Gesundheitsrath in Alexandrien hat die gegen Herkünfte von dem Küstenstrich des Schwarzen Meeres zwischen Batum und Hoppa angeordnete Quarantäne aufgehoben. (Vergl. . R. Anz. Nr. 225 vom 19.9.)

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Rußland.

Der russische Regierungs⸗Anzeiger vom 20. November / 2. De⸗

zember 1893 veröffentlicht folgende Hitze fn über den Stand der Wintersaaten zum 1.13. v. M. . Stand des Wintergetreides war zum 15. Oktober sehr er⸗ freulich, mit Ausnahme einiger Ortschaften in den nördlichen und südlichen Gouvernements. Aus den beim Finanz⸗Ministerium zum 9 November eingegangenen Berichten geht hervor, daß der Stand der Aufgänge noch besser geworden ist, da die Winterfaat in den süd⸗ lichen Gouvernements, Dank dem guten Wetter im Sk tober, sich aufgebessert hat. Demnach befinden sich die Auf— 1 gegenwärtig im ganzen europäischen Rußland in sehr efriedigendem Zustande; besonders gut steht das Wintergetreide im ganzen schwarzerdigen Strich, sowie auch in vielen Kreisen der centralen Gouvernements. Eine Ausnahme machen hiervon einige Kreise der nördlichen Gouvernements, wo der Stand der Aufgänge nur mittel mäßig ist, infolge der späten Aussaat und der zu häufigen Herbst⸗ regen. Ende Oktober traten fast überall Fröste ein, die Aufgänge waren zu dieser Zeit genügend entwickelt und kräftig. Im allgemeinen sind demnach die Hoffnungen auf die zukünftige Ernte des Winter— getreides sehr erfreulich. .

Maisernte in Italien. Vorläufigen Schätzungen zufolge hat die diesjährige Maisernte in Italien einen Gesammtertrag von 7 5765 900 J gegen 25 418 800 h im Jahre 1892 ergeben. ö . Ueber die verschiedenen Regionen vertheilt sich die Ernte unter Vergleich zum Vorjahre, wie folgt:

. Ernte 1892 Procentsa tz E rn te 15935 Regionen . in 1893 gegen in Hektolitern Hektolitern

. 2794600 231. 3 440 600 w 6 053 000 569 w/ 5 516800 0 4: . dd 122 900 . . 3057 900 ö 3 334 600 Marken und Umbrien? 2429000 23 68 339 333 , 1139200 1356300 k 478 300 669 600 Adriatische Südregion. 1460300 1573 300 Mittelländische Sudregion 223535 Ih 95 2745 9606 Sizilien J 50 800 58 000 k 28 900 78 24 500 Zusammen. 25 418 800 108 49 27 576 000

Handel und Gemerbe.

Tägliche Wa gengestel lung für Kohlen und Koks . , n, n, und J Oherschlefien. n der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt Ji 946, nicht rechtzeitig ö 5 Wagen. J . erschlesien sind am 11. d. M. estellt 5509, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen. ; ; 3

Zwangs-⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am

11. und 12. Dezember die nachbezeichneten Gern fh fel zur Ver⸗ steigerung: Invalidenstr. 138, dem Schlossermeister Gustav Krüger gehörig; Nutzungswerth 6896 A6; Mindestgebot 206 500 6. für das Meistgebot von 65 Hh ½ wurde ber Rentier Wilhelm Mügge, Kulmstr. 30, Ersteher. Exereirstr. 9, dem Maurer⸗ polier Carl Preppern au gehörig; Fläche 10, 94 a; Mindestgebot 30 400 M; für das Meistgebot bond 30 ) A wurde der Ritterguts⸗ besitzer Hans von Westernhagen, Französischestr. III, Er- steher. Stralauer Brücke 6, dem Kaufmann Eduard Trop lo witz gehörig; Nutzungswerth 13 670 ½Æν; Mindestgebot 240 400 ι; für das Meistgebot von 55 O0 . wurde die Gründ⸗ grwerbs-⸗Gesellschaft“ m. b. H., Behrenstr. 39, Ersteherin. Theilung halber Schützen str. 46, den Kaufleuten Adolf Auer⸗ bach und Wilhelm Lie bert gehrig; für das Meistgebot von e 750 A6 wurde der Kaufmann Earl Bensheim zu Berlin Er— steher.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin fanden folgende Versteigerungen statt: Grundstück zu Steglitz belegen, dem Zimmer⸗ mann Friedr. Lieb ke gehörig; Fläche 7,14 a4 Mindestgebot S3 991 M; für das Meistgebot von 84 0 ½ wurde der Dachdecker⸗ meister G. F. Hirschfeld zu Rirdorf, Prinz Handjerystr. 25, Ersteher. Grundstück zu Schön eberg, Hauptstr. 95/96 belegen, dem Apotheker Richard Doehl gehörig, Fläche 8,82 a; Nutzungs⸗ werth 13 340 M ; Mindestgebot 185 354 für das Meistgebot von 320 100 g wurden die Apotheker Otto Weiß zu Charlottenburg, Schlüterstr., 74, und P. E. Beiersdorf zu Altona, Allee 25. gemeinschaftlich Ersteher.

= Die, Rhein. Westf. Ztg. berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Eisen⸗ und Stahlmarkt: Die Geschãftslage des rheinisch⸗westfälischen Eisenmarktes gestaltet sich immer ungũnstiger. Kauflust ist für einige Artikel fast ar nicht vorhanden, da man, trotzdem bekannt ist, daß die ietzigen Preise in den wenigsten Fällen die Gestehungskosten decken, doch noch abwarten will, ob nicht die Notirun en noch weiter sinken. Thatsächlich ist dies der Fall gewesen für Stabeisen und verwandte Erzeugnisse, die nach dem Zusammen⸗ bruche des Waljeisen verbandes recht billig auf den Markt gebracht werden. In Siegerländer Erzen wird noch verhältniʒmãßig wenig abgesetzt, und die Preise find sehr gedrückt. Luxemburg Lothtingisch Minette hat besseren Absatz zu festen Preisen. und auch in Wanischen Erzen entwickelte sich in letzter Zeit ein besfereg Geschäft Das Roheisengeschäft ist fo fl, wie es selten gewesen ist und, außerordentlich billige Angebote drücken dabei bestãndig die Preise; namentlich können die Grenzländer durch den ihnen ge lieferten billigen Koks ihre Preise niedriger stellen alz eg uns möglich ist. Man producirt daher, da es hier an Absatz mangelt und die Käufer nur das Allernothwendigste beziehen, in dielen

Fällen wieder stark auf Lager. Spiegeleisen wird jetzt

mehr für Anschaffungen für dag nächste Vierleliabr begehrt; auch Gießereiroheisen findet besseren Absatz. Auf dem Walzeisen markt dauert die matte Haltung underändert an. Die Folgen der Auflösung des Verbandez zeigen sich in recht unsicheren und recht

niedrigen Preisstellungen. Vor der and läßt sich die Entwicklung

des Spateisen nicht so gut ühersehen. Zwar ist kaum zu erwarten, daß d reise sich noch verstãrken werde, doch sst J ch zu den früheren Preifen zu stande bom Auslande chfrage sowohl vom Inlande wie

agenanstalten ist I. (W. T. B.) dad ere richt neue ornzucker exel. Nachproducte excf., 75 o, Rende 8 1nnade l, Brotraffinade I. , Faß 26,75. Gem. Melis J. mit Faß 24.75. Produet Transito f. 4. B. Hamburg vr. De⸗ bez, 12,32 Br., pr. Januar 1245 Gd., 13, 444 Br., bruar. 774 bez, 12,55 Br., per März 12, 90 bez. u. Br.

de psig, 12. Dezember. (W. T. B.) Kammzug⸗-Termin—⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Dezember 3,421 6, per Januar zz 6, per Februar 3, 15 n, per März 3, 77 66 Fer April 3, 9 A6. ver Mai 3, 523 66, per Juni 3,55 S6, per Juli 3,69 „6, per August 3,52 A6, per Seytember 3, 623 AM, per Oktober 3, 2! , per November 3sb2 S, Umsatz 20 G06 Kg.

Bremen, 12. Dezember. (W. C. B.) Boͤrsen Schluß bericht. Raffinir tes Petre teum. (Sfficiess- Notirung der Bremer Petroleum. Höre.) Sehr fest. Loco 4,90 Br. Baum wolle. Ruhig. Upland middling, loco 409 J, Upland Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin Lieferung, pr. Dezember 397 3, hr. Januar 399 , ver Februar 394. , pr. März 40 3, pr April 40 3, pr. Mai 405 3. Schmalz— Ruhig. Shafer Y. Wilcor 3, Choice Grocery = 3, Armour shield 47 3 Cudahy == , Rohe & Brother pure) = 3, Fairbanks 35 3? Speck. Ruhig. Short clear middl. November ⸗Abladung 43. Dezember Januar ⸗Abladung 3953. Ta back. Umsatz: 900 Packen St. Felix, 24 Packen Carmen, 14 Fäffer ,

Wien, 13. Dezember. (W. T. B.) Die Brutto⸗Cinnahmen der ,,, in der 46. Woche (vom 12. November bis 18, November 1893) 251 580 57 Fr., 5 Vor⸗ . Fr., Abnahme gegen das Vor nuar bis 18.

7. Dezember 755 036 Fl., London, 12. Dezemb eise unverandert. . An der Küste 9 Weizenladungen angeboten. ob 0 Javazu cker loco 159 ruhig, Rüben-Robzucer loeo 121 ruhig. Chile⸗Kupfer 433, pr. 3 Monat 4315/16. ö Man chester, 12. Dezember. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5z z0r Water Taylor 77, 25 Water Leigh 64, 30r Wafer Clayton 7* r Mock Broole s. zor Mapoll 3 Ihr Meridien 37 ar Warpeops Lees 63, 35 r Warpcops Rowland 74, 360 Warrvcor Wellington 73, 40r Double Weston 83, 60r Double courant

Qialität 113, 32 118 Jards 16 X16 grey Printers auz 32*r / I5⸗

98. 12. Dezember. markt. Talg loco 3509, pr Roggen loco 6,35. Hafer loch 4, loco 1450.

dezember. Fa va⸗ Kaff

Banegzinn 483. . Konstan tinopel, 12. Dezember einnahmen der Anatolifchen Fifen d. J. 375 761,89 Fr. oder ß5l, 096 Fr. pe ausgaben stellten sich für denselben Mon 310,48 Fr. per Kilometer. Für die Zei 31. Oktober 8d. J. betrugen die Betriebseir oder 584741 Fr. per Kilometer, di Be bezw. 2892,64 Fr.

New⸗JYork, 12. Dezember. träge und wurde im weiteren Ve schloß lustlos bei festen Cursen. 133 000 Stück. Der Silbervorr schätzt. Weizen durchweg fallend auf große An Realisirungen und auf Zunahme der Ankünfte in entsprechend der Mattigkeit in den B Realisirungen der Haufsiers stetig fallend. eizen⸗ Verschiffungen atlantischen Häfen der Vereini britannien 59 000, do. nach 5 Häfen des Continents 223 0, nach Großbritannien 35 000, do. Qrts. Chicago, 12. Dezember. steigend auf festere ausländisch Angebot und auf ĩ Mais fallend

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