1893 / 298 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Dec 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Jagd.

Morgen, Delta findet Königliche Parforcejagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr Jagdschloß Grunewald, 11 Uhr am Saugarten.

Maunigfaltiges.

Wegen des am Sonnabend, Vormittags 10 Uhr, stattfindenden Begräbnisses des früheren Bürgermeisters, Geheimen Regierungs- Raths Dun ger wird der Ober⸗Bürgermeister Zelle in der morgigen Sitzung dem Magistrats⸗Collegium vorschlagen, daß sich die Mitglieder in gorpore am Leichenbegängniß betheiligen, während der Stadtverordneten Vorsteher Dr. Langerhans in der heutigen Sitzung der Stadtverordneten beantragen wird, 12 Deputirte zu ernennen. Gleichzeitig wird er der Versammlung anheimgeben, sich an dem Leichenbegängniß zu bethei⸗ ligen. Uebrigens ist der verstorbene Bürgermeister nicht, wie gestern irrthümlich gemeldet, im April 1893, sondern schon am J. Oktober 1891 aus dem Amt geschieden.

Die Trauerfeier für den verstorbenen Professor Dr. Georg Conon v. der Gabelentz, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, fand gestern Vormittag im Sterbehause, Kleiststraße 15, statt. Der Senat der Universität war, wie die ‚Tägl. R. berichtet, durch den Rector, Geheimen Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Weinhold, vertreten; für die Akademie der Wissenschaften erschien der ständige Secretar, Pro— fessor Dr. Auwers. für das philologische Seminar der Geheime Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Vahlen, für das romanische Seminar Er. Zupitzäa. Von Lehrern des Seminars für orientalische Sprachen waren die beiden Chinesen Hsüh⸗Shan und Au⸗Fung ⸗Chi anwesend. Der Akademische Gesangverein hatte eine Abordnung mit der Fahne entsandt. Mitglieder des Opernchors sangen; Diakonus Thaer aus Charlottenburg hielt die Rede. Auf vierspännigem Leichen— wagen wurde der Sarg sodann nach dem Anhalter Bahnhof gebracht, um nach Poschwitz, dem im Altenburgischen belegenen Ritter— gute des Entschlafenen, überführt zu werden, wo morgen die Beisetzung stattfinden wird. Ber Verstorbene war als der Sohn des Sprachforschers Hans Conon v. der . am 16. März 1840 in Poschwitz geboren. Er widmete sich zuerst dem Rechts⸗ studium, schlug aber dann die Bahnen seines Vaters ein. Er wurde 1878 Professor der ostasiatischen Sprachen an der Universität Leipzig und im Jahre 1839 auf den gleichen Lehrstuhl an der Universität

Berlin berufen. Er begründete seinen Ruf in der Fachliteratur durch die 1882 erschienene „Chinesische Grammatik“ und andere sprach— wissenschaftliche Schriften.

Die Generalversammlung der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger genehmigte in ihrer gestrigen Sitzung die Erhöhung der Pensionssätze (vergl. Nr. 297 d. Bl.) nach den Anträgen des Directoriums mit der Maßgabe, daß erst die nächstzährige Delegirtenversammlung endgültig über die dauernde Erhöhung dieser Sätze Verfügung treffen soll und daß die vorläufig erhöhten Sätze wieder auf die alte Höhe zurückgehen sollen, falls die nächstjährige Generalversammlung die dauernde Erhöhung ablehne und die Staat⸗ regierung die Genehmigung versage. Die Generalversammlung trat sodann in die Erledigung der Angelegenheiten der Genossenschaft selbst ein. Dieselbe hatte eine Einnahme von 11 874 6 4906 ν zahlten die Pensionsmitglieder, 4438 die Mitglieder ohne Pensionsberechtigung, 129 die außerordentlichen Mitglieder. Verausgabt wurden Sh .

und zwar u. a. 1345 M für einmalige, 960 M für laufende Unter⸗ stũttzungen; Darlebne wurden in Höhe von 1153 S nieder⸗ eschlagen. Die Verwaltung erforderte 4703 9 Das Vermögen er ene m t stieg von 57 455 auf 60 870 SM Die Zeitung

der Genossenschaft verelnnahmte 30 9338 , der Gewinn beltef sich

auf 3963 „, der Betriebsfonds stieg infolge dessen auf 11 160 Die Sterbekasse hatte einen Mitgliederzugang von 101, die Ein⸗ nahmen betrugen 6602 M, die Ausgaben 1105 6, darunter 945 MC gezahlte Sterbegelder. Das Vermögen der Kasse stieg von 13 270 auf 18767 M Der Wittwen⸗ und Waisen⸗Pensionsanstalt gehören 143 Mitglieder an, 19 mehr als im Vorjahre. Vereinnahmt wurden 2 293, verausgabt 11 936 S, darunter 10461 6 für Pensionen. Die Gewährschaft beläuft sich auf 213 078 M

Leipzig, 14. Dezember. Vor dem vereinigten Zweiten und Dritten Strafsenat des Reichsgerichts begann heute die Verhand- lung gegen die beiden i ,, Marine ⸗Offiziere, welche Ende August d. J. in Kiel wegen Spionage verhaftet worden find. Die Angeklagten, Robert Degony alias Radoul Dubois und Jacquetz Delguey⸗Malevas alias Maurice Jean Daguet, hatten in Cowes die englische Dampf-⸗Lustyacht „Inseck“ gegen eine Entschädigung von 2000 6 auf die Dauer von 14 Tagen gechartert, angeblich um eine Vergnügungsfahrt zu unternehmen. Der Capitän und die aus fünf Mann bestehende Bemannung waren Engländer. Die Lustyacht fuhr von Cowes nach Helgoland, Cuxhaven, Wilhelmshaven, Bremer haven, Brunsbüttelerhaben, Tönning 26, und kam endlich durch den Nord⸗Ostsee⸗Kanal nach Kiel, wo die Verhaftung erfolgte. Die Franzosen sollen bei allen ihren Landungen die Hafenbefestigungen zum theil abgezeichnet, zum theil photographirt haben. Die Anklage stützt sich daher auf 5 92 des Reichs-Strafgesetzbuchs. Das Rei a0 ht hat beschlossen, die Verhandlungen, soweit nicht secrete Dinge zur Sprache kommen, öffentlich zu führen. Geleitet werden sie von dem Senats-Präsidenten von Wolff, der bei dem heutigen Beginn zunächst den Dolmetscher, Gymnasial⸗Ober— lehrer Professor Dr. Rose aus Berlin vereidigte. Die Anklage dertreten Ober-Reichsanwalt Tessendorf und Reichsanwalt Treplin. Als Sachverständige wohnen den Verhandlungen bei der Capitän zur See Graf von Baudissin und der Capitän Lieutenant Schack vom Reichs⸗Marineamt. Nach dem Anklagebeschluß ist Bubois am 16. September 1852 in Paris geboren, katholischer Confession, ver⸗ heirathet und Schiffs⸗-Lieutenant erster Klasse der französischen Armee; Daguet ist 1863 in Paris geboren, katholischer Confession und Schiffs-Lieutenant zweiter Klasfe der französischen Armee. Die An— geklagten werden laut Anklagebeschluß beschuldigt: durch Abzeichnungen, photographische Aufnahmen und schriftliche Bemerkungen über die Kriegshefestigungen der Häfen zu Helgoland, Cuxhaven, Bremerhaven, Brunsbüttelerhaven, Kiel und Borkum und durch die Aufzeichnungen über den Zustand der Eider und des Nord⸗-Ostsee⸗Kanals die Infer— essen des Deutschen Reichs geschädigt zu haben, da die Aufzeichnungen den Zweck hatten, der französischen Regierung mitgetheilt zu werden.

Hamburg, 13. Dezember. Der Schnelldampfer Au gu sta Victoria“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Actiengesellschaft, welcher zur Ausbesserung nach der Werft bon Blohm und Voß gehen sollte, gerieth laut Meldung des „W, T. B.“ heute Vormittag auf der Elbe infolge des durch den Ostwind herporgerusenen niedrigen Wasserstandes auf Grund. Man versuchte heute ÄÜbend den Dampfer bei eingetretenem Hochwasser durch neun Schlepper abzubringen, doch gelang dies nicht. Eine Gefahr für den Dampfer liegt nicht vor.

. .

London, 13. Dezember. Nach einer Meldung des W. T. B= aus Waltham Abbey erfolgte heute in der dortigen Pulver fabrik aus unbekannter Ursache eine . welche die Fabrik zerstörte. Ein Mann ist getödtet, neun Personen sind verwundet worden. Der Zustand des größten Theils der Verwundeten ist hoffnungslos.

Chieggo, 15. Dezember. Ein Unbekannter drang, wie. W. T. B. meldet, gestern im Centralpostamt in das Bureau des Kassirers der Abtheilung für Großverkauf von Briefmarken, schlug den Kassirer nieder und entfloh mit einer Baarsumme von 7660 ö ;

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Wien, 14. Dezember. (W. T. B.) Ein Kaiserliches Handschreiben an den Erzherzog Rainer knüpft an den fünfzigsten Jahrestag des effectiven Dienstes desselben an un gedenkt der vielseitigen Verdienste des Erzher, ogs und dessen hingebungsvoller Thätigkeit während eines fo langen Zeit⸗ raums. Das hör g ib hebt hervor, daß der Erzherzog dem Kaiser stets ein treubewährter Rath⸗ geber, ein unermüdlicher warmer Förderer der Kunst und Wissenschaft gewesen und als Ober- Commandant der Landwehr an der fortwährenden Erstarkung der Wehrmacht mitgewirkt habe. Das Handschreiben schließt mit dem Wunsche, der Erzherzog möge noch lange Jahre, in un— gebrochener Kraft weiterschaffend, in den Früchten seiner Thätigkeit den Lohn opferfreudiger Arbeit finden.

Prag, 14. Dezember. (W. T. B.) Die Blätter „Hlas Naroda“ und „Politik“ protestiren mit Entschiedenheit gegen die vorgestrige Rede des Abg. Gregr. Ersteres äußert geradezu Zweifel an der politischen Zurechnungsfähig⸗ keit des Redners, das letztere schließt sich vollständig der Zu— rückweisung Gregr's durch den Minister Marquis Bacgquehem an und erklärt, das dynastische Gefühl des böhmischen Volks unterliege keinem Zweifel.

B.) Die Bundes⸗

Bern, 14. Dezember. (W. T versammlung bestätigte die bisherigen Bundesräthe Schenk, Hauser, Deucher, Frey, Zemp und Lachenal für eine neue dreijährige Amtsdauer und wählte neu den National⸗Rath Ruffy⸗Lausanne (radicah. Bundes⸗Präsident für 1894 wird der bisherige Vice⸗Präsident Oberst Frey (radical) an dessen Stelle als . Bundes⸗Rath Zemp (ultramontam) tritt. ö

Washington, 14. Dezember. (W. T. B.) Der Fin anz⸗ aus schuß hat angeordnet, daß der Commissionsbericht über die Tarifvorlage dem Repräsentantenhause am Dienstag unterbreitet werden solle. ö.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 14. Dezember, 8 Uhr Morgens.

sp.

Wichert. In

5

Stationen. Wind. Wetter. Sonnabend:

in 0 Celsius 50 C. 40R.

red. in Millim. Temperatur

Bar. auf 06r. u. d. Meeres

Herr Schmidt.

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wolkenlos halb bed. wolkig Dunst Regen bedeckt Schnee bedecrtt

Belmullet .. Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm

Vaparanda St. Petersbg. Moskau ..

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7 Uhr.

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6. Symphonie Abend am 6. Januar 1894. Schauspielhaus. vom Wege. Lustspiel in 4 Aufzügen von Ernst

Max Grube. Anfang 7 Uhr. gold. Dirigent: Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 161. Vorstellung. Fiesco, oder; ; k eng ,. ; Die Werschwörnng zu Genua. Gin lepubsi, Pictoria-Theater. Belle, Allancestraße J/. . k .

Deutsches Theater. Freitag: Die Jüdin

169. Vorstellung. Ein Schritt

Kapellmeister Sucher. Regie:

nfang 735 Uhr.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 44/5). gte . * . ö .

) : 2 Freitag: 79. Ensemble⸗Gastspiel des Residenz⸗ von Statzer.

Seene gfsetzt vom Dber-⸗Regiffeunr Theaters. Direction: Sigmund Lautenburg. Zum k Drernheng. 264. Vorstellun 97. . 81 Liebesdrama in 3 Acten j . 8. 264. XV ö . j Richard Wagner⸗Cyelus. 6. Abend. Das Rhein . fand) ür J Sonnabend und folg. Tage: Jugend.

Sonnabend: Die sieben Raben. Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: Kinder ⸗Vor—

K Cherbourg k Sylt.. Hamburg Swinemünde Neu fahrwasser Memel

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künster... Karlsruhe.. Wiesbaden

Regen Sonnabend: Der Talisman. Reiselomödie für Kinder.

Regen Sonntag: Die Journalisten.

Regen Montag: Faust.

wolkig Die Tagestafse ist von 10— 1 Uhr geöffnet. .

wolkig!) . //

ye. h Berliner Theater. Freitag: 16. Abonnements.

3 Sonnabend Viel Lärm um Richts.

35 er Sonntag: Nachmittags 25 Uhr: Graf Waldemar. egen Abends 77 Uhr: Ans eigenem Recht.

Lessing ˖ Theater. Freitag: 6. Duse⸗Abend.

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Ballerino Sgr. Poggiolesi.

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Anfang 7 Uhr. Sonnabend: 7. Du se⸗ Abend. Fedora. Sonntag: Zum 1. Male: Der ungläubige , nn, Vorher, zum 1. Male: Ein Millionär stattungs⸗Ballet.

J 9 1 2* 9 Y . 1 se⸗ J . ) Nachts Regen. ) Gestern Regen. D Nachts . 8. Duse Abend. Caan Paterna

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Breslau.. Musik von J. Brandl.

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heiter von Toledo. Anfang 7 Uhr. stellung. Robinson Crusoe. Romantisch⸗komische FR, Bedeutend ermäßigte Preise. Rg

86 e zin &] fręj B ö Jeder Erwachsene ein Kind frei. (k, Uhr: Große Komiker. Vorstelluug.

Sonnabend: Ilka von Palmay als Gast. Zum Cavalleria rusticana. La Locandiera. 1. Male: Die Kosakin. Vaudeville⸗Operette in Großes Paradeschauffück mlt Festf

In Vorbereitung: Brahma. Phantastisches Aus—

Adolph Ernst Theater. Freitag: Zum

Saal VBechstein, Linkstraße 42. Freitag, Anfang 75 Uhr: Lieder Abend von“ Josesine

Concert Haus, Leipzigerstraße 46. Freitag: Karl Meyder Concert. Anfang ?7 Uhr.

uv. „Die diebische Elster' von Rossini. ‚Kron⸗ diamanten“! von Auber. Phantasie aus Lohengrin“

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kanisches, Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Freitag, mit vollständi —ñ . ;

ö . . . vollständig neuer Au err N ( ? 2673

bon Schiller. In Scene gesetzt vom Ober-Htegisseur K . N . nm gzel und der Mond, ffn

Mar Grube. (Muley Hassan: Herr Adolf Müller , ale! mie sieben Raben.

Bom. Thalia ⸗Theater in Hamburg, als Gast. Anfang Zäaubermärchtn mit Gesang und großem Ballet. A

Requisiten,: Zum Piston von Philipp (Derr Werner).

8 t is 1 1 2 Romantis hes Familien Sylvester Feier

unter gütiger Leitung des Kgl. Hofschauspielers a. D. Verrn Paul Dehnicke. Billets im Bureau des Hauses.

Circus Renz (Carlstraß). Freitag, Abends

U. a: Prinz Carneval und sein Gefolge, vorge⸗

arhettzt ume zn gnör, a,, ,, d n , , 114 Vage kung Ah figeneu Reg. Anfang 7 ubr. Fun Iz. Male sz wWaraggn' rler i pertt. mf Glen en ltztes, Tn, g, He, wich.

Tremplinsprünge mit Brillant⸗Feuerwerk. Der Clown

Arthur Sulliwan. Hierauf: Pierro, Gavotte. Ballet Hierkekumt seinem Esel Pipifar. Mr. Lavater Lee Divertissement. Grand pas de, deux, getanzt von mit dem kleinsten Elephanten der West. Signor der Prima Ballerina Sgra. Elia und dem Primo Moglio mit seinem dressirten Affen ꝛc.

Zum. Schluß der Vorstellung: Gr Suldigungsgruß au Berlin. Reg pielen, Aufzügen,

orelcten nach einer französischen Idee von M. West. Solo, und Ensembletänzen von 8 Damen, arran girt n,

vom Director Franz Renz.

Gewöhnliche Preise.

Billet Vorverkauf an der Circuskasse und bein Invalidendank, Markgrafenstraße 5a.

Sonnabend: Große Vorstellung.

ma, Dienstag: 9. Duse-⸗Abend. Die Camelien, 8. Male: Charley's Tante. Schwank in 3 Acten von Brandon Thomas. . Hierauf: Die Bajazzi. 11

Uebersicht der Witterung. dame. Ein barometrisches Minimum nordostwärts fort— y, . 7 3. an. 6 een, kJ einen Ausläufer südsüdwestwärts nach Nordwestfrank⸗ 1. . ö zich entfendend. Auf den britischen Jnfeln it das Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Barometer ãußerst stark gestiegen und sind westliche Chausseeftraße 25. bis nordwestliche Winde vorherrschend geworden, Freitag: Der Bettelftudent. Operette in welche im Kanal stellenweise stürmisch quftreten. In 3 Ieter von, F. Zell und Richard Gene. Musik Deutschland, wo seit gestern allenthalben Regen ge⸗ von Carl Millöcker. Regie: Herr Unger. Dirigent: fallen ist, ist das Wetter bei schwacher bis starker Herr Kaveslmeistet Federniann' Anfang 7 Uhr. süůdlicher und südwestlicher Luftbewegung trübe und S ungewõhnlich mild, dielfach liegt die Temperatur Oper in 3 Acten (frei nach einem Lustspiele der fran. 10 Grad über dem Mittelwerthe. . rren Theaulon und d'Artois) von F. Zessf und Deutsche Seewarte. ichard Gene. Musik von Richard Gene. Regie: 76. Ubr.

w Pert Unger, Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ mann. Anfang 7 Ühr. Theater ⸗Anzeigen. .

f 1 kasse. acobson und Benno Jacobfon.

Vorverkauf für alle Duse⸗ Abende an der Tages⸗ er, . Posse mit Gesang 4 9 von Gd. n Scene gesetzt

von Adolph Ernst. Anfang * Uhr. ; r Sonnabend: Charlehy's Tante. Die Bajazzi. Verlobt: Gräfin Eveline von der Pahlen mit

Sonnabend: Die eiserne Jungfrau. Tageskasse: Vormittags von 10 bis 2 Uhr. Abend⸗

Familien⸗Nachrichten.

Hrn. Lieut. Frhrn. Eberhard von Meerscheidt., Hüllessem (Weitenfeld Potsdam).

Central · Theater. Direction: Richard Schulz . Jacobstraße Nr. 30. ö Geboren: Ein Sohn: Hrn. Ludolf Maltzan Vorletzte Woche. Sonnabend. Zum 383. Male: Nau on. Komische 1 Zum 27. Male: Die eiserne ing, f u. Posse mit Gesang in 3 Acten von Ebarles Clairville. Musik von Louis Varney. Anfang

, zu Wartemberg und Penzlin (Peccatel).

ine Tochter: Hrn. Prem.⸗Lieut. Ludwig von Binzer (Posen). Hr. Hauptmann Wilhelm von Stockhausen (Königsberg i. Pr.).

Gestorb en; Hrn. Prediger A. Friederiei Tochter Marie (Stolh i. P.). Glise Fresin von Seidlitz und Gohlau (Polnischdorf bei Wohlau). Hr. ,, . Hans von Bülow (Tessin). Hr. Oberst⸗Lieut. z. D. Friedrich von Wwoedtke

Donnerstag, 21. Dezember: Mit vollständig neuer . ; Ausstattung: Zum 1. Male: Der Lieutenant zur

Aönigliche Schanspiele. Freitag; Opern See. Dverette in 3 Acten. Mufst don Leuiz Roth. haus. Keine Vorftellung. . .

5. Symphonie Abend der Königlichen Kapelle. Residenz Theater. Direction: Sigmund Lauten Beethoven Abend.) Direr ion; Herr Dr. Karl Muck, burg. Freitag: Zum 23. Male: Die Dragoner. Kgl. Kapellmeister. Anfang 74 Üühr. Schwank in 3 Acten von Boffu und Delapigne. In ö

Programm: I) Ouverture Egmont‘ v. Beethoven. Scene gesezt von Sigmund Lautenburg. orher: 1 ) Somphonie Nr. 4 B- dur von Beethoven. Zum 5. Male: Dramenstoff. Schauspiel in 1 Act 3 Quverture Leonore? Nr. 1“ von Beethoven. Fon Fedor von Zobeltitz. Anfang 76 Uhr.

. Symphonie C moll von Beethoven. . Sonnabend und folg. Tage: Tie Dragoner. Billets ju 6, . 3, 2 und 1 Æ sind in der Voranzeige. Sonntag, Nachmittags 27 Uhr: ofmuftkalien Handlung von Bote u. Bock, Leipziger Marquise. Lufffpiel in 7 Acten * don Victorien

straße 37, und an der Abendkasse zu haben. Sardou.

Concerte.

6j Elly

Sing Akademie.

Freitag, 15. Dezember, Abends 8 Uhr. Concert von Fuch 8 (Violine) unter gütiger Mitwirkung der Concertsängerin

Frl. Margarethe Graßmann (Alt). Karten 3, 2, 1 4 bei Raabe u. Plothow, Pots⸗ damerstr. Za. u. Schlesin ger, Französischestr. 25.

(Kolberg).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. erl. Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8W.,, Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Jeilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

zum Deutschen Reichs⸗

Mn 298.

der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom J.

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Beilage

Berlin. Donnerstag, den 14. Dezember

Deutsches Reich.

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ch wei sung

April 1893 bis zum Schluß des Monats November 1893.

Ober ⸗Postdirections⸗Bezirke

.

2.

Einnahme im Monat November

sl⸗

3. 4.

Hierzu Einnahme in den Zusammen Vormonaten

Al. ͤ Al.

5. 6.

In 1893

Einnahme in dem⸗

selben Zeitraum

des Vorjahres mehr (Spalte 4) weniger

sl⸗ 4 Mtb

I. Im Reichs⸗

1) Königsberg

2) Gumbinnen

3) Danzig.

4) Berlin.

Pots dam ; Frankfurt a. O. Stettin Köslin. )Posen Bromberg. Breslau Liegnitz. Oppeln Magdeburg Halle a. S. Erfurt. Kiel. 8) Hannover. Münster Minden Arnsberg Cassel = Frankfurt a. Köln

5) Aachen.

) Koblenz Düsseldorf.

Trier

9) Dresden

Leipzig.

31) Karlsruher.

32) Konstanz Darmstadt Schwerin i. M. Oldenburg Braunschweig Bremen Hamburg Straßburg i. E.

Metz

8 18 vn Bayern

Württemberg

Postgebiet.

16943 9390 10 953 * 8 552

8 800 2969 7 6 578

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70 480 80 980 25 289 28 750 60 351 68 957 643 932 * 721 951 29 646 1 34 218 48 041 960 54 570

11 668 6 13 331 36 Sß5 41 655 27 6135 40 36 15

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55 378 4 61 847 gh 806 70 12750 S965 9 76 387 77925 = 88 8783

65 567 50 74 368

44 876 20 51 454 111996 126 686 44131 50 432 235 940 265797 108 295 21 123 699 43 316 30 49359 29 08 7 33 474

305 916 5 348 535 9 14 706 134 210 355 584 177 605 48 768 99135 2 8 27336 26 404 * 29970 42 016 7 48 028 1 167379 605 267 6 687 837 108 396 8 12 ,

55 297 67 5607 40

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25 656 * 265 60 24

21 488 30 24 687

65 835 13 893 43 483 26 217 119530 75 681 59 218 110 406 72 875 92 528 61 315

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Ueberhaupt

4 804 544

im Dezember 1893. Haupt⸗Buchha

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lterei des Reichs⸗ ** 5e o ** Biester.

5 466182 50

5 262 498

Deutscher Reichstag.

1

gestrigen Sitzung von dem Herrn Abg. Schaedler

19. Sitzung vom Mittwoch, 13. Dezember, 1 Uhr.

Ueber den Beginn der Sitzung ist bereits in der Nummer vom Mittwoch berichtet worden.

Als dritter Gegenstand steht auf der Tagesordnung die Fortsetzing der zweiten Berathung des rumänischen Handelsvertrags.

Nach dem Abg. Dr. Lieber (Centr.,), dessen Rede in der⸗ selben Nummer schon mitgetheilt worden ist, nimmt das Wort der

Königlich preußische Bevollmächtigte zum Bundesrath, Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch:

Meine Herren! Anknüpfend an die Bemerkung, die der Herr Vorredner über die Bedeutung dieser Verträge für die Industrie ge⸗ macht hat, gestatte ich mir noch einige Ausführungen.

In der ersten Lesung und auch während der Commissions⸗ verhandlungen noch ist wiederholt der Versuch gemacht worden, nach— zuweisen, nicht nur daß die vorgelegten Verträge für die Landwirth⸗ schaft schädlich seien, sondern daß sie auch für die Industrie keinen Nutzen brächten, ja sogar für eine Reihe von Industrien eine Schädi⸗ gung in sich schlössen. Man suchte diese Behauptung zu rechtfertigen mit Mittheilungen aus Zuschriften einzelner Industrieller. Meine Herren, diese Beweisführung wird wohl aufgegeben werden müssen gegenüber den einmüthigen Aeußerungen, die die berufenen Vertreter unserer Industrie im ganzen deutschen Vaterland in den letzten Tagen gethan

zen, in den Petitionen, die dem Reichstag vorgelegt sind seitens des Ausschusses des deutschen Handelstags, des Centralverbandes deutscher

idustrieller und sonstiger wirthschaftlicher Verbände, die die be⸗ eutendsten Industriezweige unseres Vaterlandes umfassen.

Meine Herren, wenn man sich auf Aeußerungen industrieller Körperschaften beruft, so hört man oft den Einwand: ja, das sind Freihändler, das sind eben prineipielle freihändlerische Richtungen, die hier zur Sprache kommen, und daher verliert der Beweis für uns wesentlich an Bedeutung.

Meine Herren, so liegt die Sache hier nicht. Diejenigen In— dustriellen, die in den Ausschüssen der genannten Körperschaften die Petitionen an den Reichstag beschlofsen haben, sind vorwiegend die Führer der schutzzöllnerischen Bewegung in unserer Industrie; es sind die Vertreter der großen Eisen⸗, Baumwollen⸗, Wollen und anderer Industrien, es sind die Vertreter derjenigen Industrien, die längst schutzzöllnerisch gesinnt waren, als auf dieser Seite des Hauses (rechts) die freihändlerische Richtung noch die dominirende war. Also die Bedeutung dieser Kundgebung wird insbesondere auch von denen ö werden müssen, die auf dem Boden des Schutzæ ollsystems

ehen.

Trotzdem ist in der

angedeutet worden, daß der rumänische Vertrag seiner Auffassung nach für die deutsche Industrie keinen sehr erheblichen Werth haben könne, und zwar hat er das damit begründet, daß der augenblickliche Rückgang es österreichischen Imports verschuldet sei durch den Zollkrieg, den esterreich mit Rumänien soeben bestanden habe; wenn die Folgen ieses Zollkrieges erst überwunden seien, so würde die österreichische Industrie ihren alten Rang wieder einnehmen, und die deutsche Industrie würde dementsprechend naturgemäß in ihrem Import nach Rumänien zurückgehen. Meine Herren, ich halte das nicht für richtig. Zweifellos wird sich die österreichische Industrie in ihrem Import nach Beendigung des Zollkrieges wieder heben; ist es aber erst einmal einem so kräftig exportirenden Lande wie Deutsch⸗ land gelungen, in einem Staat festen Fuß zu fassen und andere Staaten zu überflügeln, so ist es nicht so leicht, es dieser Position wieder herauszubringen. Nebenbei, meine

.

handelt es sich durchaus nicht nur um Oesterreich; wir cone wie ich mir gestattet habe bereits in der Commission hervorz in Rumänien ebenso, wie mit Oesterreich, mit England in ganz besonderem Maß, weil es dieselben Artikel nach staaten einführt, die wir in Massenproduction herstellen, Baumwollen⸗ und Wollenwaaren. Nach meiner Auffassung die Artikel des großen Exports in den 2 ] ein gefährlicherer und wichtigerer Coneurren Oesterreich.

Nun, meine Herren, lohnt es sich einigermaßen

ö.

zu vergegenwärtigen, ob überhaupt eine große

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mn 121

Lor

d Eisenw 2 .

nach dem rumänischen Markte für die deutsche

ist. Rumänien ist ein Land, das in den letzten: überlegten, weisen, verständigen und sparsamen wirthschaftlichem Gebiete außerordentlich entwickelt hat; Wege vermehrt, seine Eisenbahnen; es hat die Zufuhrw und zum Meere verbessert; es z Richtungen geregelt; es hat eine günstige

591

gebildetes Bank. und Creditsystem; kurz, Rumänien gehört zweifellos

zu den Ländern, die für den deutschen Export die begehrenswerthesten sind mit Ausnahme vielleicht der alten großen Absatzgebiete, von denen wir leider eine so übergroße Zahl nicht haben. In dieses Land

führte Deutschland im Jahre 1871 für 7.40 Millionen Franken, Jahre 1891 für 139 Millionen Franken ein; im Jahre 1882

. gin

die Einfuhr um weniges zuruck, und in diesem Jahre hat sich die

1 J

Einfuhr in den ersten Monaten bereits so gestaltet, daß wir anne dien

dürfen, daß der Gesammtimport deutscher Waaren nach Rumänien

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1893.

immer nach rumänischer Statistik gerechnet pro 1893 150 bis 160 Millionen Franken ergeben wird. f

Meine Herren, auch die englische Einfuhr hat sich in außerordent⸗ lichem Maße gehoben; aber während in früheren Jahren die deutsche Einfuhr der englischen um etwa die Hälfte unterlegen war, hat sie sich seit einer Reihe von Jahren ihr überlegen gezeigt, und im Jahre 1892 exportirte Deutschland für 20 Millionen Franken mehr nach Rumänien als England. Meine Herren, Länder, die uns derartige Chancen für unseren Markt bieten, haben wir nicht sehr viel in der Welt. In der Exportstatistik Deutschlands werden Sie finden, daß es acht große Ländergebiete giebt, nach denen wir schon 1891 je über 100 Millionen Mark exportirten; England steht bekanntermaßen mit über 600 Millionen an der Spitze. Nach diesen acht Staaten kommt eine große Reihe anderer Staaten, die allerdings mit weit geringerer Zahl auftreten, die aber in ihrer Gesammtheit für den deutschen Exportmarkt dieselbe Be⸗ deutung haben, wie einzelne dieser großen Absatzgebiete, von denen ich vorhin gesprochen habe. Rumänien nimmt unter diesen Ländern mit die erste Stelle ein, ja in diesem Jahre wird es schon zu den großen Absatzgebieten übergeführt sein.

Meine Herren, es handelt sich für uns darum, ob wir ein so werthvolles Absatzgebiet, wie Rumänien es ist, erhalten, ob wir unseren Export dahin verstärken, oder ob wir ihn verlieren wollen.

Es ist wiederholt aus der Versammlung betont worden, es sei gar nicht nothwendig, nunmehr mit Rumänien in einen Zollkrieg zu kommen. Ja, meine Herren, da weiß ich wirklich nicht, wie man sich die Entwicklung der Dinge vorstellt. Es ist ja ganz gut denkbar, daß zwei Länder in Handelsbeziehungen bleiben, auch wenn jedes auf seinen autonomen Tarif sich stellt. Aber das ist meines Erachtens nicht denkbar: wenn das eine Land von dem anderen differenziell be⸗ handelt wird, schlechter als andere Staaten, daß dasselbe sich das ruhig gefallen läßt und nach wie vor seine Grenzen für den Import des anderen Staats unter ebenso günstigen Bedingungen offen hält, wie den Staaten gegenüber, die ihm die Meistbegünstigung gewähren; nein, das wird unter keinen Umständen eintreten.

Die Folge des Ablehnens dieses Vertrages wird die sein, daß der 5 Mark⸗Zoll unseres autonomen Tarifs, Rumänien gegenüber differenziell aufrecht erhalten wird; die weitere Folge wird ganz noth⸗ wendigerweise die sein, daß uns Rumänien nicht mehr dieselben günstigen Bedingungen für den Absatz unserer Industrieproducte ge⸗ währt wie den mit uns dort concurrirenden Staaten, vor allem Oester⸗ reich und England, und die differenzielle Behandlung wird unsern Import tödten. Die Industrie fürchtet nicht annähernd so sehr hohe Zölle, schlechte Valuta, schlechte Creditverhältnisse eines anderen Landes, wie die differenzielle Behandlung gegenüber den concurrirenden N Die differenzielle Behandlung Rumäniens wird, meines Erachtens ganz unausbleiblic Export dorthin aufhört oder h wes

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der großen industriellen Verbä— daß die Ablehnung des Schädigung der deutschen nicht zugegeben werden kann, der deutschen Landwirthschaft eintritt. Ja, meine Herren, da ie eiß ich ja. Ich möchte ) doch darüber klar zu sein, er richtigen Beurtheilung um nichts anderes. Am Schaedler dagegen protestirt, industriellen Arbeiter abspricht. es ist ja selbstverständlich seine nach aber hatte ihm die industriellen Arbeite eine große Zahl von Verträge brotlos werden in Anspruch nehmen Herz für die Landwirthschaft überhaupt glaubte, thun hat. welchem muß. hauptung wirklich

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