1893 / 306 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Dec 1893 18:00:01 GMT) scan diff

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Mittwoch Vormittags 1893

22. Nov.

20. Dez. 1894 1 14. Febr. 14. März 1. ö Mai

3. Juni

1893 23. Nov.

Dez. 1894 Jan. Febr. März 2. April Mai Juni Juli Aug. Aug.

25. Okt.

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1893 25. Nov.

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Sonntag 3,0 Nachm. 1893

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1893 6. Dez. 1894

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5. Dez 1895

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Mittwoch 8 9,0 Abds.

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7. Nov.

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1894 . Sonnabend 17. Febr. 17. März 14. April 12. Mai Juni 3

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Mittwoch 40 Nachm. 1894 31. Jan. 28. Febr.

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15. Nov.

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7. Febr. 7. März 4. April

Freitag Abends 1894 9. März 6. , Freitag früh 4. Mai Sonntag Vorm. 3. Fun Juli Juli Aug. Sept. Sit. 33 Freitag Dienstag

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8. Febr. 1 März 12 April

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15. März 2. April 10. Mai Sonnabd.

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1894 14. März 16. März 11. April 13. April Mittwoch Donnerst.

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Sept. Donnerst. 22. Nov. 20. Dez. Jan. Febr.

März 2 April

Sonntag

1894 25. März 22. April

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5. Nov.

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18394 26. März 23. April Sonntag

Dienstag

19. Juni 17. Juli 14. Aug. 11. Sept. 9. Okt. 6. Nov. Sonntag

2. Dez.

Dez. 1895 Jan

4. Febr. J März 21. April

Zusammenstellung der Entfernungen zwischen den verschiedenen Häfen (in Seemeilen zu 1852 m).

Ost⸗Asien.

Bremerhaven

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Hongkong Japan.

Hongkong Yokohama. Yokohama = Hiogo

Hiogo = Nagasaki

Hongkong —Nagasaki . ..

Nagasaki = Hongkong direct...

2325 Seemeilen.

1067

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 3Oc.

Berlin, Sonnabend, den 23. Dezemher

Kaiser Wilhelm · Gedächtnißtkirche.

Unter den zahlreichen, neuerdings in Angriff genommenen Kirchen⸗ bauten der Reichs-Hauptstadt nimmt die Katser Wilhelm-⸗Gedächtniß— kirche, deren Mauern und Thürme am Schnittpunkt der Hardenberh⸗ straße und des Kurfürstendammes im Aufsteigen begriffen find, die vornehmste Stelle ein. Denn während jene Bauten vorzugsweise dazu bestimmt sind, den durch das riesig Wachsthum Berlins und seiner Vororte immer neu hervorbrechenden kirchlichen Nothstand zu mildern und die Zahl der Gotteshäuser wenigstens einigermaßen im Verhältniß zu der rapid steigenden Bevölkerungszahl zu erhalten, soll die Kaiser Wilhelm⸗-Gedächtnißkirche das Gedächtniß des unvergeßlichen Heldenkaisers durch einen seines Namens würdigen monumentalen Kirchenbau feiern; sie foll unter den kommenden Geschlechtern den Ausdruck der Dankbarkeit lebendig erhalten, mit welcher die Mit— lebenden das Andenken des Wiederbegründers des Deutschen Reichs segnen; sie reiht sich den Dankeskirchen an, durch deren Exrichtung ganze Völker der Erinnerung an wichtige Momente ihrer nationalen Entwickelung eine dauernde kirchliche Weihe zu geben bestrebt sind.

Durch das mächtige Model, welches im Frühjahr im Lichthof des Kunstgewerbe⸗Museums aufgestellt war und das inzwischen eine Zierde der deutschen Ausstellung auf der world's fair in Chicago gebildet hat, ist vielen unserer Mitblrger vor Augen geführt worden, mit wie vor⸗ nehmen künstlerischen Mitteln der Architekt der Kaiser Wilhelm Gedächtnißkirche, Baurath Franz Schwechten, die bedeutende Bestim⸗ mung des ihm anvertrauten Monumentalbaues zum Ausdruck zu bringen sucht. Gegenwärtig sind in dem Königlichen Hof⸗Kunst⸗ institut des Herrn Otto Troitzsch hierselbst zwei Aquarelldrucke her⸗ gestellt worden, welche, mit einem Sinnspruch und den Ramen Ihrer y,, des Kaisers und der Kaiferin in handschriftlicher Wiedergabe versehen, soeben in den Kunsthandel gebracht worden sind und deren gesammter Erlös ohne Abzug der Herstellungskosten dem Kirchenbaufonds zufließt. Von diesen Blättern zeigt das eine die nach Charlottenbur gerichtete Westfront der Kirche mit dem gewaltigen k das andere die Choransicht nach der Berliner Seite, wie beide nach Vollendung des Baues in malerischer Perspective dem Blick des Beschauers sich darstellen werden.

Versuchen wir, durch einen Rundgang um und durch die Bau— stätte in kurzen Zügen zu veranschaulichen, wie weit das Werk jetzt, am Schluß des dritten Baujahres, gefördert ist.

Die durchgehends bis zum Hauptgesims emporgeführten Um- fassungs mauern lassen trotz des sie umgebenden Gerüstes schon jetzt erkennen, daß die Grundrißanordnung der Kirche sich im wefentlichen an die Form des lateinischen Kreuzes anschließt, die den Bedürfnissen des evangelischen Gottesdienstes sich am günstigsten anpaßt. Der Charakter der Gedächtnißkirche prägt sich wirkungsvoll in der dem Langschiff quer vorgelegten Halle aus, die in 20 m Länge, 7, i Breite und 7,ↄ9 m Höhe einen imposanten Vorraum der eigentlichen Kirche bildet und an ihren Wänden allegorische Darstellungen aus dem Leben Kaiser Wilhelm's aufzunehmen bestimmt ist. Ueber der Ge⸗ dächtnißhalle wird sich auf kühnen Substructionen der Hauptthurm in einer unteren Breite von 14 m bis zu der beträchtlichen Höhe von l08 m (12m höher als der Petri⸗Kirchthurm in Berlin) erheben. Ihn flankiren zwei schlankere Nebenthürme von 52 m Höhe, denen an der Ostseite zwei bis zur Höhe von sI m aufsteigende Chorthürme entsprechen. Ihre hochaufragenden Rüstungen sind im ganzen Westen Berlins weithin sichtbar und lassen ahnen, in welch wirksamer Weise der Kirchenbau nach seiner Vollendung das Gesammtbild seiner Um⸗ gebungen beherrschen wird.

Durchaus in den Formen des romanischen Stils gehalten, ist der Bau von Grund auf bis zu den Helmspitzen seiner Thürme in Haustein ausgeführt. Auf dem Sockel von schlesischem Granit streben die Umfassungsmauern empor; ihre Gliederungen, Abdeckungen ze, sind aus dem schönen Sandstein der Grafschaft Glatz, ihre glatten Flächen aus rheinischem Tuffstein hergestellt. Aus Sand— stein werden auch im Innern die Pfeiler, Gesimse, Bögen, die Rippen und Schlußrosetten der Gewölbe uͤnd die Emporenbrüstungen errichtet. Zahlreiche Säulenschäfte aus schwedischem Granit, theils“ von rother, theils von schwärzlicher Farbe (Labrador), heben sich wirksam von den hellen Sandsteinmasfen ab.

Mit dem Fortschreiten des Mauerwerks hält die Detailarbeit der künstlerischen Durchbildung der einzelnen Bautheile, der Kapitäle, Gurtbögen, Thüreinfassungen, Gewölbeverzierungen u. s. w. rüstig gleichen Schritt. Sowohl in der Bauhütte wie am Bau selbst läßt sich erkennen, mit wie liebevoller Vertiefung in den Formenschatz des romanischen Stils bei der Entwerfung, Modellirung und Ausmeißelung der zahlreichen Ornamentstücke zu Werke gegangen wird.

Ueber den reichen künstlerischen Schmuck, den das Innere der Kirche durch Statuen und Bildwerke in Relief erhalten soll, ist endgültige Bestimmung noch nicht getroffen. Doch darf als fest⸗ stehend betrachtet werhen, daß sowohl an den freistehenden Pfeilern der Vierung und des Langschiffes, als an den Cherpfeilern auf vor⸗ gestreckten Consolen Statuen der Apostel, der Reformatoren und derjenigen Fürsten und Fürstinnen des Hohenzollernhauses Aufstellung finden werden, welche auf dem Gebiete des religiösen und kirchlichen Lebens eine dem verewigten Kaiser ver— wandte Auffassung ihres landesherrlichen Amts bethätigt haben. Glas⸗ malereien sowohl an den reichverzierten Chorfenstern, als in den viel gliedrigen Rosen der Giebel des Langschiffes und der Querschiffe werden das Innere der Kirche stimmungsvoll erleuchten. Für die Abendbeleuchtung ist elektrisches Licht, für die Erwärmung eine Heiß⸗ wasserheizung in Aussicht genommen.

Die Kirche, welche Platz für etwa 2000 Kirchgänger enthalten soll, wird bei angestrengtester Arbeit vielleicht schon am 4. September 1385, dem 2b jährigen Gedenktage von Sedan, ihrer Bestimmung übergeben werden können.

Im Winter wird hauptsächlich nur in den großen Steinmetz Ateliers mit der Bearbeitung der Hausteine fortgefahren werden und die für die innere Einrichtung unter dem Vorsitz des Geheimen Ober—⸗ Regierungs⸗Raths Br. Jordan zusammengetretene Kunsteommission ihre ebe ffn fördern. Im nächsten Jahre foll, falls frühzeitig begonnen werden kann und keine Störungen eintreten, der ganze Rohbau, wenn möglich auch der gewaltige Hauptthurm vollendet werden, sodaß für das Jahr 1895 nur die umfangreichen Arbeiten für die innere Aus— stattung und Einrichtung übrig bleiben. Es wird dies allerdings wesentlich von der Beschaffung der nöthigen Mittel abhängen. Einzelne Gegenstände, wie die reiche Ausstattung der großen Vorhalle mit MNosaildecken und Reliefs, sowied die Aufstellung von Marmor⸗

tatuen im Innern der Kirche u. dergl., werden nicht allein wegen der Kosten, sondern auch wegen der Kürze der Baufrist einer späteren eit vorbehalten werden müssen.

Sollte es aber gelingen, am 1. September 1896 die Einweihung zu vollziehen, so wäre dies eine Ce e e, Leistung, und es wird wohl aum jemals vorgekommen sein, daß ein? Bauwerk von solcher Bedeu⸗ tung und fo hohem Kunstwerth in einem Zeitraum von nur wenig über vier Jahre hergestellt worden ist.

Durch freiwillige Sammlungen ist bisher ein Baufonds von annähernd zwei Millionen Mark aufgebracht worden. Um den äußeren Aufbau, namentlich der Thürme, zu vollenden und um die nere Ausschmückung und Einrichtung des Gebäudes in der seinem Iweck entsprechenden Würde herzustellen, bedarf es einer weiteren wesentlichen Verstaͤrkung dieser Mittel. Vereits sind von opfer⸗

willigen Händen für die Errichtung einzelner Schmucktheile nicht un⸗ beträchtliche Summen zur Verfügung gestellt worden. Corporationen, Gemeinden, Vereine, kunstsinnige Hg n, Frauen und Jungfrauen finden in dem, was an Glas und Wandmalereien, an Alta“ und Kanzelschmuck, Kirchengeräth, Teppichen und Vorhängen, an Ein. richtung der Sacristei und der Confirmandensäle, an Statuen und Reliefs, sowie an der künstlerischen Ap bildung der Gedächtniß⸗ halle zu thun bleibt, noch ein reiches Feld für die Bethätigung ihres patriotischen Sinnes und ihrer Verehrung für Kaiser Wilhelm, den ehrwürdigen Gründer des Deutschen Reichs.

Statistik und Volkswirthschaft.

Ein- und Ausfuhr.

Nach den Handels⸗Ausweisen des Kaiserlichen Statistischen

Amts für den November hat betragen

die Einfuhr in das deutsche Zollgebiet

im November Januar / November

dieses Jahres: 26 845 970 hkg, 24 422 2651 hkg, des Vorjahres: 27 037 106 ö 271 832 322

die Ausfuhr aus dem deutschen Zollgebiet dieses Jahres: 21 193 412 hkg, 194126792 hg, des Vorjahres: 19217 495 ö 181 214 934 ,

In den 11 ersten Monaten dieses Jahres ist also die Ein—

fuhr um 2589 929 hkg, die Ausfuhr um 13 212 058 hg stärker als die des Vorjahres. An der Hebung der Ausfuhr sind alle 43 Waarengruppen des Zolltarifs mit Ausnahme von 5, nämlich: Holz, Flachs, Hopfen, Steinen und Steinwaaren, Theer, Pech und Harzen, und von Blei und Bleiwaaren, betheiligt.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der Berliner Schuhmacher ist, wie die Berliner Volksztg. schreibt, durch die Dazwischenkunft des Fedac— teurs des „Schuhmacher Fachblattes“, des soeialdemokratischen Reichstags⸗Abgeordneten Rock? Gotha, vollständig aussichtslos geworden. Das Blatt schrieb in der Nummer vom 17. De— zember; „Wahrlich, wir find erstaunt über die Naivetät, das frivole Spiel und den Leichtsinn, mit welchem hier zu Werke gegangen wird. Erst die Collegen vom Verein deutscher Schuhmacher trennen und dann völlig mittellos in den Kampf ziehen, dazu gehört nur die gewissenlose Verwegenheit der traurigen Gesellen, die um jeden Preis eine Rolle spielen wollen. Die Anschauungen des Abg. Bock scheinen, wie die „Volksz. weiter bemerkt, in den Kreisen der Arbeiter gebilligt zu werden. Aus allen Theilen Deutschlands werden die bereits über, nommenen Sammellisten ohne Gelder wieder zursckgeschickt. Hier in Berlin beschäftigte sich, wie der, Vorwärts“ berichtet, der Verein der in der Schäftebranche thätigen Arbeiter am 16. d. M. mit dem Schuhmacherstrike. Mehrere Redner sprachen die Meinung aug, daß, die Leitung des Ausstandes zu tadeln sei, aber man nahm schließlich doch einen Antrag an, den Ausständigen 30 S aus der Vereinskasse zu bewilligen.

Aus Carmaux berichtet ein Telegramm des . H. T. B.“, daß dort infolge einer Lohnkürzung neuerdings 1500 Bergleute striken.

Aus Madrid. meldet W. T. B.“, daß die dortigen Bäcker⸗ gesellen beabsichtigen, die Arbeit einzustellen.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt B erlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 10. Dezember bis inel. 16. Dezember cr. zur Anmeldung gekommen: 28 Lebendgeborene, 205 Eheschließungen, 30 Todtgeborene, 661 Sterbefälle.

Literatur.

Geschichte.

ff. Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Herausgegeben von L. Gudde. 10. Bd. 1. Heft. Freiburg i. Br. und Leipzig 1893, Akad. Verla 6buchhdlg. von Mohr Im vor⸗ liegenden Heft behandelt zunächst F. Görres die inneren Verhãältnisse des. Vandalenreichts. Alle zur Zeit der Völkerwanderung auf römifchem Boden gegründeten germanischen Staaten Ost. und West⸗ gothen. Franken, Vandalen, Langobarden hatten mit dem Widerwillen zu kämpfen, den“ die hochcultivirten Römer den eingedrungenen Barbaren entgegenbrachten. Da die Römer Athanasianer und die Germanen Arier waren, so kam zu dem nationalen Gegensatz nech ein religiöser. Diesen Gegen⸗ satz zu überwinden, war die nächste Aufgabe der jungen Staaten, aber allein den Franken gelang sie völlig; die anderen ingen vor ihrer Lösung zu Grunde, zum theil, ehe sie ihre Aufga batten. Die Vandalen insbefondere vermocht Bedürfnissen ihrer Unterthanen gerecht zu wer fortwährendem Zwist mit ihnen. Pa si den stamm- und glaubensverwandten ost hingezogen fühlten und mit diesen V ihre Behandlung, die sie von den W von den politischen Beziehungen diese freundlich oder feindlich ware Wenn auch die Vandalen könige von An strebten, so fanden doch eigentliche reli zweiten König statt, der eine arianif katholischem Kirchengut dotiren woll wieder zwischen Duldung und Verfolgun nicht gefunden und die Kluft zwischen d brückt; so konnte der Vandalenstaat zu und, erlag ruhmlos dem ersten Ängri Belisar. Ferner behandelt J. Jastrow Kampf zwischen Welfen und Hohenstaufen

König selbst. Prozeß und spra

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ferner den eingebenden

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zur den e don die in der ersten Hälfte dieses

Jahres erschienenen Arbeiten zusammenstellt.

Gesetze, Verordnungen ze.

alender 1894 eiter versicher ellt und herau

schen Buchhandlung, Berlin.

für sich ebunden und käuflich). lohlk hak er Kalender vereini persicherungsgesetze mit allem Zub

lagebuch. Er ent 80 ) die Kranken⸗ den Bekanntmachungen beruhenden, allgemein v Sachregistern versehen. Im II. Theil (Preis das Invaliditäts. und Alters versicherungogesetz in derselben Weise er⸗ läutert und mit bollständigem Sachregffter versehen. Der III. Theil (Preis 2 M6) umfaßt die für die Beitrags, und Entschãdigungsberech⸗ nungen nach den Kranken, Unfall-, Invaliditäts- und ar gef. Uungsgesetzen wichtigen Tabellen über die ortsüblichen Tagelöhne, die Jahresarbeitsverdienste der land. und forstwirthschaftlichen Arbeiter, die Durchschnitts betrãge des Monatslohnes für Seeleute u, s. w. Auch diefer sechste Jahrgang des Kalenders enthalt alle Neuerungen und Veränderungen, welche bis Ende September in organisatorischer Beziehung fowie in Auslegung der verschiedenen Ge— setzesbestimmungen durch die Entscheidungen der maßgebenden Be⸗ hörden bekannt gegeben wurden. Den Gerichts-, Verwaltungs und Gemeindebehõörden, Berufsgenossenschaften, Ausführungsbehörden, Ver⸗ icherungtanstalten, Schiedsgerichten, Krankenkassen, Rechtsanwälten, erzten c. bietet der Kalender ein vortreffliches und zuverläffiges Hilfsmittel, da er ihnen durch fortlaufende Mittheilung der ergehenden Entscheidungen A. einen bequemen Ueberblick ber die Rechtslage auf dem immer noch schwierigen und vielfach unerschloffenen Gebiete der Arbeiterversicherung ermöglicht.

auf den gen und ausführlichen 2 30 4) findet man

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Maßregeln.

Cholera.

St. Petersburg, 22. Dezember. In den Gouvernements Bessarabien, Wolhynien, Kiew und Lschernigow kommen, wie W. T. B.“ berichtet, täglich noch einige Erkrankungen an Cholera vor. In den übrigen Gouvernements? hat die Cholera fast gänzlich aufgehört. In größerem Umfang tritt die Epidemie nur noch in St. Petersburg auf.

Absperrungs⸗

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 12 637, nicht rechtzeitig

gestellt keine Wagen. In Oherschlesien sind am 21. d. M. gestellt 3931, nicht recht-

zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am 22. Dezember das Grundstück Oppelnerstr. 19, dem Fabrikanten P. Fraederick gehörig, zur Versteigerung; Fläche 5. 9 a; Nutzungs⸗ werth 7700 M; für das Meistgebot von 125 560 6 wurde der

Schlächtermeister Emil Tzschö kel, Friesenstr. 19, Ersteher.

Berlin, 22. Dezember. (Amtliche Preis feststel lung fũr Butter, Käse und Schmalz.“ Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise. ) Jof. und Ge⸗ nossenschafts · Butter Ia. II5 , Ta. 106 —-· 108 , nm. . do. abfallende 100 - 104 , Land-, Preußische 93 95 4, Netzbrücher 93 95 , Pommersche 93 95 4, Polnische 90 -= 93 A, Bayerische Sennbutter J8 = 103 M do. Landbutter 90— 93 4, Schlesische 5— 98 6ç, Galizische 7833 C6, Margarine 40 0 M Käse: Schweizer, Emmenthaler S3 - 90 , Bavyerischer 60 - 70 S, Ost und Westpreußischer Ta. 60 - 66 6, do. IJ a. 50 - 60 S, Holländer 80 - 85 , Limburger 38— 42 60 Quadrat Mager · käse La. 23 28 66, do. JTa. 15-36 16 Schmal: Prima Western 179, Ta. 51-52 6. reines, in Deutschland raffinirt 52 S, do. Berliner Bratenschmalz 55 56 Fett, in Amerika raffinirt 44 „6, do. in Deutschland raffinirt GG - 41 4 Tendenz: Butter: Bei zufriedenstellendem Absatz konnten sich die Preise in dieser Woche behaupten Schmalz: neuerdings steigend.

Vom oberschlesischen Eisen- und Metallmar kt be—⸗ richtet die Schles. Itg.“: Infolge des heranrückenden Weihnachtsfestes sowie der Vornahme der Inventur auf den oberschlesischen Werken hat die Geschäftsstille noch zugenommen. Die Aufträge sind den Werken noch spärlicher zugegangen, zumal vor Jahresschluß stets nur die nöthigsten Anschaffungen gemacht werden. Daß sich das Geschäßt im nächsten Quartal beffern wird, ist insofern anzunebmen, als bei den Händlern sämmtliche Läger geräumt sind und grõßtentheils wohl nach Neujahr wieder ergänzt werden dürften. Der wärtige Beschäftigungsgrad der Werke ist im allgemeinen hauptsächlich werden die Arbeiter mit Ausführung von und mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Im Betriebe n werke hat sich nichts geändert; man ist nach Möglichkeit bemübt., gegenwärtig im Feuer stehenden Hochöfen im Betriebe zu erh Der Absatz für Roheifen aller Art ist ãußᷣers ; Bedarf nicht allein bei den Stahl. und j auch bei den Gießereien wesentlich ve ringert Walzwerke sind saͤmmtlich unzulänglich beschãftigt. ̃ einzelne etwas mehr zu thun baben als andere, so ist doch allgemeine Lage keine günstige; es feblt bereitk für sãämmtliche Bal; eisensorten an halbwegs befriedigendem Absaß. Stablwerkè. Maschinen und Kefselfabriken fübren ähnliche Klagen wie die übrigen Werke, und auch die Eisengieß ereien beñnden sich in keiner besseren Sage. Röhrenwal werke, Draht. und Nägelwerke haben,; um die Vorraͤtbe nicht gar zu sebr an. wachsen zu lassen, ibren Betriek ebenfalls eingeschrãnkt. Der biesige Zinkmarkt blick in der verflossenen Woche dell. ständig umsatzlos, und es ist desbalb schwer, eine zutreffende Preis. ziffer ju nennen. Von London werden felt etwa acht Tagen fortge niedrigere Notirungen gemeldet, jedoch scheint auch dert GSeschã ta. losigkeit zu herrschen. In biesigen Producentenkreisen ball man den. Londoner Preisrückgang Turck die innere Sage des Artikels nicht für gerechtfertigt, da fast alle reducenten sich nur geringer Bestaͤnde erfreuen, und man ist des bald vorlãusñg nicht gewillt, den Londoner Netizen Rechnung zu tragen. Eher dur fe sich die zweite Hand von den letzteren bein lussen laffen. M diese indeß auch nur über sehr geringe effertide Bestinde derfügt, se Hann es sich nur um solche Mengen 8 die sie auf Grund don Scala. verträgen zu empfangen bat.

Börse zu Düsseldorf. Amtlicher tber: Dom L.. Dejember 18653.) Der Tope rt ist tretz mi der

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