1894 / 8 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 10 Jan 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Im Hugienischen Institut der hiesigen . iglich Universitat findet in der Zeit vom 28. Igler inkl. , d. J ein Kursus für Verwaltungsbeamte statt. An⸗

meldungen zu diesem Kursus sind an den Direktor der —— Institute, Berlin C., Klosterstraße 36, zu richten.

An Stelle des verstorbenen Wirklichen Geheimen Ober⸗ Regierungs⸗Raths Illing ist der vortragende Rath im Ministerium des Innern, Geheime Negierungs⸗Rath Dr. Lindig zum Mitgliede des Disziplinarhofes für die nicht richterlichen Beamten ernannt worden.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich würt⸗ tembergische Ministerial⸗Rath von Fischer ist hier an⸗ gekommen.

Bayern.

Die Kammer der Abgeordneten * gestern die Spezialberathung des Etats des Ministeriums des Innern wieder auf. Der Wirthschaftsaussch der Kammer empfahl mit 16 gegen 9 Stimmen die Ausschließung des Pferdebestandes von der staatlichen Viehversicherung. Der Minister des Innern Freiherr von Feilitzsch stimmte zu und stellte eine spätere, gesonderte Pferdeversicherung in Aus⸗ sicht. Der Finanzausschuß hat in namentlicher Ab⸗ stimmung einstimmig den durch die Militärvorlage einschließ⸗ lich der ersten bayerischen Unteroffizierschule veranlaßten Rach⸗ trags⸗Etat für 1893,94 angenommen.

Sachsen.

Die Zweite Kamm er beschloß in ihrer gestrigen Sitzung ohne Debatte, in Uebereinstimmung mit der Ersten Kammer, zu der Verordnung vom 23. September 1892 über die auf die Leipziger Michaelismesse gestellten Meßwechsel ihre Ge⸗ nehmigung zu ertheilen.

Baden. Die „Karlsruher Zeitung“ erklärt die Meldung, daß die Kronprinzessin von Schweden und Norwegen Ende anuar nach Algier reisen werde (siehe die gestrige Nummer d. Bl), ür unbegründet. Die Kronprinzessin werde vielmehr Ende dieses Monats nach Karlsruhe kommen und für den Rest des Winters einen südlichen Ort aufsuthen, dessen Wahl jedoch noch nicht getroffen sei. Sachsen⸗Meiningen.

Dem Landtag sind zwei neue Gesetzentwürfe über Er⸗ höhung des Schulgeldes in Gymnasien und Realschulen und über Ausdehnung der Kran kenversicherung auf die in land⸗ und forstwirthschaftlichen Betrieben be⸗ schäftigten Arbeiter zugegangen.

Sach sen⸗Coburg⸗Gotha.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog und Ihre Großherzogliche Hoheit die Prinzessin Alix von Hessen trafen gestern Mittag von Darmstadt zum Besuch des Herzog—⸗ lichen Hofes in Coburg ein. Gestern Abend fand dann, wie W. T. B.“ berichtet, die Verlobung Seiner . Hoheit des Großherzogs mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Victoria von Sachsen⸗Coburg und Gotha statt.

(Ernst Ludwig, Großherzog von Hessen und bei Rhein, Sohn des verstorbenen Großherzogs Ludwig IV. und dessen Gemahlin Alice, geborenen Prinzessin von Großbritannien und Irland, wurde am 25. November 1868 zu Darmstadt geboren und succedirte seinem Vater am 13. März 1892. Die Prinzessin Victoria von Sachsen⸗ Coburg und Gotha, zweite Tochter des Herzogs Alfred und dessen Gemahlin Maria, geborenen Großfürstin von Rußland, wurde am 25. November 1876 in Malta geboren.)

Samburg.

Gestern Mittag ist der von der deutschen Regierung ge⸗ charterte Dampfer „Admiral“ mit dem für West⸗Afrika bestimmten Detachement von Cuxhaven nach Kamerun in See gegangen. Der Führer der Truppe, Hauptmann von Kamptz vom 2. See⸗Bataillon, hielt, dem W. T. B.“ zu⸗ folge, vor der Abfahrt eine Ansprache an die Mannschaften, die mit stürmischer Begeisterung aufgenommen wurde.

Defterreich⸗Ungarn.

Die „Plzenske Listy veröffentlichen ein Telegramm aus Prag, dem zufolge Prinz Karl Schwarzenberg einem böhmischen Abgeordneten erklärt habe, daß die Koalition nicht als eine zufällige parlamentarische Schöpfung zu be⸗ trachten sei; sie gehe tiefer und der Adel werde genöthigt sein, sie vor dem Zerschlagen zu schützen. Alle anderen Rück⸗ sichten müßten bei Seite gestellt werden. Der Prinz habe die feste Zuversicht ausgesprochen, daß der enge Anschluß aller konservativen und gemäßigten Kreise nicht ohne Einfluß auf die Wahlen in die gesetzgebenden a,, . bleiben werde.

In Prag ist es gestern anläßlich des Leichenbegäng⸗ nisses des Soldaten Matauschek, der im Kampf mit einem

olizeiwachmann, gegen dessen dienstliches Eingreifen er sich zur hr gesetzt hatte, getödtet worden war, zu Ausschreitungen gekommen. Die angesammelten Vollsmaffen drängten vom . gegen den Pulverthurm, sodaß die Polizeiwache von dem Säbel Gebrauch machen mußte. Drei Personen wurden ver⸗ haftet Der verantwortliche Redakteur der von der Behörde unterdrückten Zeitschrift, Neodvislost“ Hain ist wegen Störung der öffentlichen Ruhe, bewirkt durch einen Artikel in der ge⸗ nannten Zeitschrift, zu acht Monaten schweren Kerkers ver⸗ urtheilt worden.

Großbritannien und Irland.

en Sitzung des Unterhauses erklärte, —— Staatssekretãr des Krieges

In der gestri wie W. T. B.“

Campbell Bannerman, der Herzog von Cambridge habe nicht die Absicht, nach Malta zu gehen, werde aber in einigen

Wochen nach Gibraltar kommen. Es sei kein Grund vorhanden, den Herzog aufzufordern, über die Befestigungswerke von Gibraltar Bericht zu erstatten Hunter kündigte für die nächste Session einen Antrag an, worin es für eine Ungerechtigkeit gegen die Arbeiterklasse erklärt werde, Steuern auf Thee und aͤhnliche Artikel zu erheben, um durch eine Beisteuer aus dem Reichs⸗ schaß eine Verminderung der Lokalabgaben zu bewirken, und

tzt werde, daß die

Thee, Kaffee, Kakao und

Bei der gestrigen Eröffnung der Kammern waren für den Zutritt zu den Tribünen strenge Maßregeln getroffen worden. Der Senat hielt nur eine kurze Sitzung, worin er b ß, das vorläufige Bureau bis nach der Prüfung der Wahlen der neuen Senatoren zu behalten, und vertagte sich sodann bis Donnerstag. In der Deputiertenkammer hielt, wie, W. T. B.“ meldet, der Alters⸗Präsident Blanc eine Ansprache, worin er die Kammer ermahnte, auf die Wünsche des Landes Bedacht zu nehmen und zusammen⸗ zustehen, damit das große Werk der Gerechtigkeit und der Beruhigung seiner Vollendung entgegengeführt werden könne. Mehrere Interpellationen wurden angemeldet, dar⸗ unter eine über das in Rouen ergangene Verbot der Auf⸗ führung zweier Theaterstücke mit dem Titel „Die Preußen in Lothringen“ und „Die Märtyrer von Straßburg“. Der Deputierte Caze brachte einen Antrag ein, wonach die Zölle für Herkünfte aus Ländern, in denen ein Goldagio bestehe, einen Zuschlag erfahren sollen, der diesem Agio entspreche. Bei der hierauf stattfindenden Präsidentenwahl stellte sich die Beschlußunfähigkeit der Kammer heraus. Die Wahl wurde auf Donnerstag vertagt. .

Der a n über den Abschluß einer Münz kon⸗ vention mit Italien soll der Deputiertenkammer sofort nach der Bildung ihres Bureaus vorgelegt werden.

Nach einer der „Magdeb. Ztg.“ zugegangenen Meldung aus Paris, hielten vorgestern Abend 500 Anarchisten eine Versammlung in Courbevoie ab und beschlossen, ein Gesuch an die Geschworenen des heute beginnenden Prozesses

egen Vaillant, sowie an den Vorsitzenden zu richten wegen

. Behandlung des Angeklagten. Die Anarchisten ver⸗ sprechen, falls Vaillant nicht zum Tode verurtheilt werde, die Dynamitanschläge einzustellen. Die Versammlung verlief ohne die gewohnten Brandreden gegen die Bourgeoisie.

Rußland. Die gestern erschienene Nummer der Gesetz Sammlung ver⸗ öffentlicht das Gesetz über den Ankauf der Mitauer Eisenbahn durch die Krone. Als Ankaufstermin ist der 1. Januar d. J. (a. St.) festgesetzt.

Italien.

Dem „Corriere di Napoli“ zufolge wird sich der Deputierte Defelice Giuffrida vor Gericht wegen mehrerer Ver⸗ gehen gegen die Staatsgewalt und gegen die öffentliche Sicher⸗ n u verantworten haben.

Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ aus Bari haben am Montag in Ruvo di Puglia ernste Un⸗ ruhen stattgefunden. Die Meuterer zündeten die Oktroi⸗ wãchterhäuschen, das Zolleinnahmegebäude, die Steuer⸗ agentur, die Notariatsarchive und das Kasino „Union“ an, zerstörten die Straßenbahngeleise und zerschnitten die Telegraphendrähte. Als sie die Kaserne angriffen, gaben die dort stationierten Gendarmen Feuer. Eine Person wurde getödtet, 4 Personen verwundet und 26 verhaftet. Mit dem Eintreffen von Truppen aus Bari wurde die Ruhe wieder⸗ hergestellt. Neun während des Handgemenges entflohene Ver⸗ haftete haben sich der Polizei wieder gestellt. Einer gestern aus Corato in Rom eingegangenen Privatdepesche zufolge sammelte sich daselbst vor dem Stadthause eine Volksmenge und warf wiederholt Steine gegen das Gebäude. Auch die herbeieilenden Truppen wurden mit Steinwürfen empfangen, wobei mehrere Soldaten verletzt wurden. Die Soldaten und Gendarmen gaben Feuer. Einige Personen wurden getödtet, mehrere verwundet. Nähere Nachrichten stehen noch aus. Nach dem „Fanfulla“ sollen der Regierung aus Apulien und Calabrien Nachrichten zugegangen sein, die als wahrscheinlich bezeichnen, daß in mehreren Gemeinden der genannten Provinzen Unruhen ausbrechen dürften. Der Kommandant des XI. Armee-Korps in Bari habe indessen eine Verstärkung der Garnisonen in den betreffenden Gemeinden verfügt.

Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Palermo, daß gestern Vormittag gemäß dem in Modena am 7. d. M. veröffent⸗ lichten Manifest die sozialistischen Deputirten Aguini und Prampolini an Bord des Packetboots Bostero“ im Hafen eingetroffen seien. Sie seien aber an Bord zurückgehalten worden und hätten sich noch gestern mittels Postdampfers nach dem Kontinent begeben wollen. w von einigen Störungen in Delia und San Vito, ist der vorgestrige Tag auf ganz Sizilien in vollkommener Ruhe verlaufen.

Spanien.

Der Herzog von Seo d Urgel, Flügel-Adjutant des Marschalls Martinez Campos, hat sich dem W. T. B. zu⸗ folge mit endgültigen Instruktionen für die Gesandtschaft nach Marokko gestern Abend nach Melilla begeben.

Schweiz.

Die Volksabsti mm ung über den neuen Artikel der Bundesverfassung, wodurch dem Bunde die Gesetzgebungs⸗ kompetenz auf dem Gebiet des Gewerbewesens verliehen werden soll, ist vom Bundesrath auf den 4. März d. J. an⸗ gesetzt worden.

Belgien.

Das Schwurgericht in Brüssel hat gestern den Anarchisten Andries, der bei der Abfahrt des Herzogs von , e, Coburg ⸗Gotha auf dem Bahnhof 2. lische Rufe laut werden ließ, zu einjährigem Gefängniß und 300 Fr. Geldbuße verurtheilt. Während der Berathung der Jury elang es Andries, wie ‚W. T. B.“ berichtet, zu ent⸗

ommen. Türkei.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Cetinje hat die Pforte die Entsendung von Truppenverstärkungen verfügt, um die Bewegung an der ö albanesischen Grenze zu unterdrücken.

Die von einigen Blättern gebrachte Meldung, daß gegen den ehemaligen Vali von Angora Abedine Fa nl der gegenwärtig in Rhodos die Stellung des Vali bekleide, eine gerichtliche Untersuchung eröffnet worden sei, wird in Konstantinopel an unterrichteter Stelle für vollkommen unbe⸗ gründet erklärt; ebenso die Nachricht, daß in Konstantinopel aufrührerische Plakate verbreitet und mehrere Ulemas verhaftet worden seien. Ferner wird auch die Meldung, daß in

Damaskus aus A des Umbaues einer 4 Gäh⸗

rungen 32 daß Christen m 3

und mehrere Europäer beschimpft worden seien, dementiert. Schweden und Norwegen.

Das Unwohlsein der Königin ist nach einer Meldung des W. T B.“ den Nachwirkungen der Influenza zuzu⸗ schreiben. Der Zustand der Königin ist in keiner Weise be⸗ sorgnißerregend.

Amerika.

Der „Times“ wird aus Philadelphia gemeldet, daß der Schatz sekre tär dem Finanzcomits und dem Comité für Mittel und Wege einen Bericht unterbreitet habe, worin die Nothwendigkeit nachgewiesen werde, dem Staatsschatze unverzüglich zu Hilfe zu kommen. Dem „Standard“ wird aus New⸗York berichtet, die Verwaltung werde eine Anleihe mit langem Fälligkeitstermin und erhöhtem Kurse begeben, wenn der Kongreß seine Zustimmung zu einer Anleihe mit kurzem Fälligkeilstermin und niedrigerem Kurse verweigern sollte.

In Paris eingetroffenen Nachrichten aus Rio de Ja⸗ neiro zufolge hätte der Marschall Peixoto seine Demission 6 Nach einem Telegramm aus London sei der briti⸗ 1 keine Nachricht darüber zugegangen, daß der Marscha Har zu demissionieren beagbsichtige, Der bra⸗ silianische Gesandte habe das Gerücht formell für unrichtig erklärt. Eine weitere Meldung aus Rio de Janeiro besagt, daß auf dem Geschwader des Admirals Saldan ha infolge eines monarchischen Manifestes Desertionen vorgekommen seien. Der Admiral Saldanha veröffentlich ein Manifest, worin das ihm zugeschriebene, zu Gunsten der Monarchie er⸗ lassene Manifest für apokryph erklärt wird. Ferner heißt es darin, Peixoto sei ein Militärtyrann, das Volk müsse die Jakobiner niederschlagen, um die bürgerliche Republik her⸗ zustellen und zu befestigen In Perngambuco, Para und Ceara sollen Unruhen vorgekommen sein.

Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, hat der argentinische Finanz⸗Minister Terry 500 0900 Piaster in Papier verbrennen lassen, welcher Betrag allmonatlich zur Verbrennung bestimmt ist.

Nach einer Meldung aus Santi ago in Chile wurde daselbst von einem Volkshaufen der Versuch gemacht, sich einer Artilleriekaserne zu bemächtigen. Der Versuch wird den An⸗ hängern Balmaceda's zugeschrieben. Zwölf Personen wurden

verhaftet. Auftralien. Wie das Reuter sche Bureau aus Honolulu vom 1. d. M. meldet, weigere sich die provisorische Re⸗ gierung entschieden, abzu danken. Der amerikanische Ge⸗ sandte Willis habe von der Regierung in Washington neuer⸗ dings Instruktionen erbeten.

*

Parlamentarische Nachrichten. Deutscher Reichstag.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstags be⸗ findet sich in der Ersten Beilage. 22. Sitzung vom Mittwoch, 10. Januar, 1 Uhr.

Der Sitzung wohnt der Staatssecretär Dr. Boetticher bei. .

Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Berathung der Anträge des Zentrums (Aichbich ler u. Gen.) und der Leun f n fror s. ( von Staudy u. Gen) wegen Re⸗ vision der Alters⸗ und Invalidenversicherung. Die Berathung hat am 9 Dezember v. J. begonnen und ist, nachdem die Antragsteller Aichbichler und von Staudy, der Staats⸗ sekretär Br. von Boetticher und der Königlich hayerische Ministerial⸗Rath von Landmann, ferner die Abgg. Dr. Sigl und Gamp gesprochen hatten, vertagt worden.

Abg. Singer (Soz )) weist darauf hin, daß die Krönung der Sozialreform, wie das Invalidengesetz damals genannt wurde, den Ansprüchen der Sozialdemokraten nicht genüge, weil es den Arbeitern nicht genug brachte. Die Sozialdemokraten sind ferner der Meinung daß die ganze Arbeiterversicherungs⸗Gesetzgebung an einem großem Fehler leidet: die Kranken⸗, Unfall⸗ und gur ide en! erung müßte konzentriert bei einer Reichsanstalt verwaltet werden und den Arbeitern de,, einen Schu gegen Unfall, Krankheit und ESrwerbsunfähigkeit bieten. Es ist nicht begreiflich, daß Klagen über diese Gesetze kommen. Daß eine Ver⸗ sicherung der Arbeiter den Unternehmern Lasten auferlegt, ist doch selbstverstãndlich Außer den Rentenempfängern hat keine andere Klaße der Bevölkerung so viel Nutzen von dem Gesetz wie die Land⸗ wirthschaft. Denn die Empfänger der Altersrenten sind namentlich in den ländlichen Kreisen zu suchen, und von ihrer Unterhaltung ist die ländliche Armenpflege befreit. Die Leistungen der Invalidenver⸗ sicherung sind ungenügend. Dieselben sollen nicht eingeschränkt, sondern eher ausgedehnt werden. Es sind verschiedene Vorschläge gemacht. enn die Einführung der Quittungsbücher an Stelle der Quit- tungskarten. Aber die Quittungsbü würden für die Unter⸗ nehmer nur dazu dienen, die Arbeiter zu maßregeln. Dagegen ist der Gedanke, daß man die Gewährung der Rente nicht an den Nachweis der Beitragszahlung knüpfen solle, uns sehr sympathisch. Man sagt freilich, das Gesetz solle keine Belohnung für die Faulen geben, sondern nur für die Fleißigen. Die Belohnung, welche das Besetz den Fleißigen in Aussicht stellt, ist doch nicht 0 sehr erheblich. Uebrigens sind nicht alle Arbeiter, welche nicht gearbeitet haben, ohne weiteres als Faule zu be= zeichnen. Die wirthschaftlichen Verhältnisse, die neueren technischen Erfindungen schaffen geradezu neue Arbeitslose, de, die Schaar derselben von Jahr zu Jahr wächst. Die Bergbehörde in Saarbrũcken, welche Arbeiter zu 8 dafür maßregelte, do sie ihre Interessen vertreten haben, hat. auch arbeitslo

rbeiter geschaffen. Und glaubt denn die Regierung,

sie an dieser Arbeitslosigkeit ganz schuldlos ist? 50 000 Taback⸗ arbeiter werden bei. Annahme der Tabacksteuer bhrotle. Redner verweist auf die Vorgänge in Senftenberg, wo zahlrei

Arbeiter entlassen worden sind, weil sie ihre ke, . leber zeugung nicht opfern wollten. Vermöge der Vereinigung der dortigen Grubenbesitzer werden die Arbeiter auf den an⸗ deren Gruben nicht angenommen. Die Konzentration der Se triebe, die Ausdehnung der Saisonarbeiten sorgt dafs daß die Zahl der Arbeiter, welche keine dauernde Arbeit findet, sich ständig vermehrt. Der Staatssekretãr Dr, von * . be⸗ stritten, daß es sich hier nur um eine Veränderung der Armenpflege handelt, das sei aber thatsächlich der Fall. Denn die gante Invalidenversicherung sei nur eine Umän der Armen. Pflege, welche von den Gemeinden auf die e. nen i , Übertragen fei. Von Liebesgaben an die Arbeiter einer der Redner am J. Dezember gesprochen. Liebesgaben infolge 2 8e. und Branntweinprämien, und jetzt durch die ufbehung .

titãtsnachweises, wodurch ja nur eine Getreideausfubrprämie 3 schaffen würde, werden nur an die wohlhabenden Klassen gewãh

von

unter dem Vorsiz des Abg. von Kardorff zu ihrer ersten S zu⸗; ammen. . stand der Etat für das , T wen naern. Bei Titel.2 ist eine Mehrforderung von 23 700 M auf⸗ ihrt für einen Direktor (15 0909 14) und einen vortragenden . G6700 6). Nach langer Debatte wurde die Forderung fur den Direktor mit 10 gegen 9 Stimmen 26 Die Forderung für einen neuen vortragen den Rath wurde einstimmig genehmigt. Eine Reibe weiterer Positionen (Statistisches Amt, Gefundheifs= amt u. s. w.) fanden keine Beanstandung. =

Statiftik und Bolkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Duisburg wird der Dortm. 3. mitgetheilt, daß in der dortigen Bergschlößchen⸗Brauerei eine 3 . aus⸗ gebrochen ist. Am Sonnabend fand eine von etwa 200 Versonen besuchte, von den Dortmunder Brauern berufene Versammlung statt, die sich in einer Entschließung mit den Forderungen der ausstãndigen Brauerburschen einverstanden erklärte und eine Kommission wählte, die sich mit den Wirthen, die Abnehmer des Ruthemeyer schen Biers sind, in Verbindung setzen soll, um die Wirthe zu veranlassen, die Firma Ruthemeyer zum Näch⸗ geben zu bewegen. Von der Verhängung eines Boykotts über die Brauerei wurde einstweilen abgesehen.

In Anng berg dauert, wie im Vorwärts- berichtet wird, der Ausstand der Porzellanarbeiter (vgl. Nr. 4 d. Bl.) unverändert fort.

Hier in Berlin haben die Kutscher der Taxameter⸗ droschken seit dem 1. Januar d. J. ihre Thätigkeit eingestellt, weil von ihnen das Tragen eines weißen Hutes verlangt wird. Die ausstãndigen Kutscher suchen nun die übrige Arbeiterschaft für ihre Angelegenheit zu interessiren. Eine Versammlung von Arbeitern und Droschkenkutschern, die am 7. d. M. stattgefunden hat, sprach sich für die Weiterführung des Strikes aus. Die Vertreter der Zimmerer und der Tischler sagten den Ausftändigen thatkräftige . zu. Die Hamburger Droschkenkutscher haben, wie die Berliner Volksz.“ berichtet, 100 1 zum Strikefonds beigesteuert.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Portugal.

Durch Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern ist der Hafen von Smyrna eit dem 9. November v. J. für Holeraverdächtig erklärt worden, während alle anderen Häfen der Asiatischen Türkei nach wie vor als verseucht gelten. ⸗—

; Rumänien.

Die nachstehenden, gegen Herkünfte aus Bessarabien und Odessa bisher in Rumänien angewandten gesundheitspolizeilichen Maßnahmen find aufgehoben worden:

6 Für Herkünfte aus Odessa die ärztliche Beobachtung in Sulina;

2) für die aus Odessa kommenden Fahrzeuge das Verbot des Einlaufens in die Häfen von n,. und Mangalia;

) die gesundheitliche Revision und Desinfizierung in den Hafen von Tultscha und Galatz und an den Grenzpunkten Üngheni, Falciu und Radautz, sowie in Satu⸗Nou für die in. aus ger n,

r, . Grenzpunkte an der bessarabischen Seite sind wieder eéroffnet.

(Vergl. R. Anz.“ Nr. 239 vom 5. Oktober 1893, Nr. 247 vom

14. Oktober 1893, Nr. 290 * 1 ü, 1893). rasilie n.

Durch ,, des brasilianischen Ministers des Innern vom 8. . M. sind die belgischen Häfen für rein von Cholera erklärt worden. Alle seit dem 3. v. M. aus diesen Häfen abgegangenen Schiffe werden nach einer strengen ärztlichen Untersuchung in den 66 Brasiliens zum freien Verkehr zugelassen. (Vergl. . R. Anz.“ Nr. 230 vom 25. /9. 93.)

Die Besserung in dem Gesundbeitsstande in Berlin hielt auch in, der Woche vom 24. bis 30. Dezember a. Pr. an, die Sterb⸗ lichkeit war jedoch eine etwas größere; von je 1000 Personen sfarben 200 g 184 der Vorwoche. Döwohl noch immer sehr häufig zum Vorschein kommend, zeigten doch akute Entzündungen der Athmungsorgane eine weitere Abnahme; auch Erkrankungen und Sterbefälle an Grippe waren noch zahlreich, wenn auch die Zahl der ersteren erheblich, die der letzteren nur wenig abge⸗ nommen hat (29 Todesfälle gegen 21 der Vorwoche). Akute Darm kran kheiten zeigten ö. etwas häufiger als Todes- nsachen und stieg die Zahl, der durch sie veranlaßten Sterbefälle auf 35. Die Betheiligung des Säuglingsalters war gleichfalls eine etwas erhöhte; von je 10000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 52 Säuglinge. Dagegen war das Vorkommen der Infektionsfrankheiten meist ein selteneres. Erkran⸗ kungen an Masern, Scharlach und Diphtherie zeigen einen erheblichen Rückgang; erftere kamen nur aus Moabit, letztere nur aus dem Stralauer Viertel in nennenswerther Zahl zur Anzeige. Erkran⸗ ungen an Unterleibstyphus blieben vereinzelt. Etwas häufiger kamen

gen an Kind eber () sowie eine tödtlich endende Er⸗ krankung an Genickstarre zur Kenntniß. Erkrankungen an Keuch⸗ husten, die quch etwas weniger Opfer forderten, wurden feltener beobachtet. Rheumatische Beschwerden aller Art zeigten keine wesentliche Ver⸗ änderung in ihrem Vorkommen.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. , . Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 10 848, nicht rechtzeitig

e en. ö ö rr ften ind am 8. d. M. At 4858, ni zeitig gestellt keine Wie f nf Ie e, eee,

Zwangs- Verste iger ungen.

Beim Königlichen Amtsgericht Ii Berlin stand am X Janugr im Wege der Zwangsvollftreckung das im Grundbuche von Groß⸗Lichterfelde Band I. Blatt Rr. 5 auf den Namen des Dauptmanntz a. D. Max Drake zu Berlin, jetzs zu Schöneberg, eingetragene, zu Groß⸗Lichterfelde, Di den e 22 und Wald⸗ straße belegene Grundftück zur Verstelgerung; Fläche 53 11 a. Rußungè- werth 1850 Mindestgebot 55 679 M; für das Meisftgebo von 63 0 6 wurde der Kaufmann Walter Sturm zu Berlin, Kom⸗ mandantenstra e 13. Ersteher. Eingestel lt wurde das Verfahren der gähollstreckung wegen des im Grundbuche von Schöneber 5 * 2. = . e . eng, n. 39 z

öneberg eingetragenen, ebendaselbst, Mo e 77, be⸗ legenen Grundffũcks. F ͤ un.

3 n r , Schl. h n e ere atur übt auf ober⸗ schlesische , , . ö. einigen Einfluß aus, als sich die

a e rand übri

in Nachfrage für Haughrandka etwas gesteigert hat. Im übrigen . ist der Eingang von Verladeordres nicht fo fark, alz man nach eendigung der Festtage und bei Beginn des neuen Quartals sowohl bel 2 Kohlenhänd lern, wie bei den Grubenderwaltungen erwarten onnte. Die eingegangenen Aufträge wurden prompt erledigt und

Die Bu dget koym miss ion des Reichstags trat heute

reichten zur Au e der fri oörderung gerade aus; = k ich h . ö Nuß- und II sowie Gries. rr ,. . wãhrend

22 =/ als Hausbrandkohlen für

den Bewohnern. des werden hãufi

ö.

n f west fälischen Eisen und Stahl⸗ markt berichtet die Rhein. westf. Itg⸗: Die Besserung, die fich in den letzten Wochen zeigte, hat angehalten und sich auf noch weitere Erzeugnisse erstreckt, so daß man annehmen darf, daß im allgemeinen die Konjunktur des rheinisch⸗westfälischen Eisenmarktes besser geworden ist. Die Preise sprechen diesmal in einzelnen Erzeugnissen schon deut⸗ licher die Tendenz aus; während im Anfang die untere Preis⸗ grenze sich etwas nach oben verschob, die Konzessionen geringer wurden, wird jetzt schon in vielen Fällen auch die obere

iffer erhöht, und. man schließt nicht mehr auf längere

risten zu den früheren Sätzen ab. Nach den Einzelberichten ist die Stimmung entschieden hoffnungsvoll und, nach der lebhaften Nachfrage zu urtheilen, überall 6 In Siegerländer Ei sen⸗ erzen hat die Nachfrage sich etwas gehoben. Die Preise sind fester geworden, ohne daß wesentliche ö hätten durchgesetzt werden können. Man hegt im ganzen doch mehr Vertrauen in die en n Situation. Luxemburg⸗lothringer Minettesorten sind fest, spanische Erze im wesentlichen unverändert. Auf dem R oh eisenm art wird von allen Seiten eine lebhaftere Nachfrage ge⸗ meldet, und wenn auch ein nennenswerther Einfluß auf die Preise sich noch nicht bemerkbar macht, so denkt doch niemand mehr daran, zu den jetzigen Preisen anzubieten. Die Abnehmer sind auch zufrieden, kleinere Poften zu den laufenden Notierungen oder selbst hier und da etwas höher zu erstehen. Der Absatz ist bis jetzt allerdings noch nicht derart, daß die Lager geräumt hätten; vorlaufig deckt die Tages⸗ erzeugung den Bedarf mehr als genügend. Auf dem Walzeisen⸗ markt herrscht regeres Leben. Stabeisen wird jetzt vom Inlande ber sehr lebhaft gefragt und viele Werke lehnen Aufträge zu den bis— herigen, nach der Auflösung des Verbandes üblichen Preisen ab und buchen Stabeisengufträge nur mit einem Aufschlage don etwa 3 bis 4 pro Tonne. Die Bandeisen werke haben gleichfalls in der letzten Woche das Anhalten der lebhafteren Nachfrage berspüren können; die Kauflust hat noch nicht abgenommen, und die Preise sind infolgedessen sehr fest. Ueber Träger liegen keine Nachrichten vor, ein größerer Absatz wird für diesen Artikel erst dann eintreten, wenn man an die Anschaffung für die Bauperiode denkt. In Grobblechen, speziell in Kesselblechen,L, hat sich gleichfalls in der letzten Zeit eine erfreu⸗ liche Belebung des Geschäfts gezeigt. In Feinblechen ist eine stärkere Nachfrage unverkennbar, doch hat sich ein Einfluß auf die Preise bis jetzt noch nicht bemerkbar gemacht. In Walzdraht, ge— zogenem Draht und Drahtstiften ist die Lage im wesentlichen unverändert, trotzdem vereinzelt eine größere Nachfrage gemeldet wird; ein Einfluß auf die Preise ist anch hier bis jetzt noch nicht zu spüren gewesen. Von Bedeutung für das Waljeisengeschäft ist die Thatsache, 9. die Verlängerung des Verbandes . gußstahlwerke beschlossen worden ist. Die Geschäftslage der Eisen⸗ gießereien und e, n,, . ist im wesentlichen unver- ändert; die Aufträge gehen noch immer spärlich ein, doch wird man bei den festeren Roh⸗ und Walzeisenpreisen besser auf den Forde⸗ rungen bestehen können. Den Bahnwagenanstalten stehen Auf⸗ träge in Personenwagen in Aussicht, jedoch bleibt das Arbeitsbedürfniß immer noch groß.

Die New⸗JYorker Handelsztg.“ berichtet in ibrer Nummer vom 39. Dezember v. J. vom Waaren⸗ und Produktenmar kt, daß die Lage des Waarengeschäfts unerfreulich sei. Selbst das Feiert age feft war klein an Umfang und an Bedeutung. Am klarsten erhellt die Abnahme des Umfangs des Waarengeschäfts aus den Ziffern der Clearinghäuser, die für die Woche ein um 25 90 geringeres Gesammtresultat aufweisen, als in der Feiertagswoche des Vorjahres. Was die Stapelartikel des Landes anbetrifft, so sind Brotstoffe wenn möglich noch gedrückter als in den letzten Wochen oder Monaten. Die Spekulation liquidirt ihre Hausse⸗Positionen in Weizen, Mais und Hafer, trotzdem die Zufuhren nur unbedeutend sind. Es liegt auch nicht ein Moment vor, das den Getreidehandel zu er— muthigen geeignet wäre, und obgleich zB. Weizen auf einen so niedrigen Preis gefallen ist, wie man ihn seit 1831 nicht gekannt hat, wagt kein Mensch selbst zu diesen ,,. Preisen Anschaffungen zu machen. Nicht viel besser verhält es sich mit Baumwolle; man hatte gehofft, die Preise mindestens stetig erhalten zu können; die Zufuhren aber sind fast ebenso groß wie im letzten Jahre, was darauf schließen läßt, daß die Ernteschätzungen für die Hausse - Spekulation wohl etwas zu optimistisch gemacht waren. Eine etwas günstigere Tendenz scheint in der Eisenindu strie zu bestehen; da erwartet man zwar für die nächsten Monate auch nicht annähernd eine Nachfrage, wie in früheren guten Jahren, aber immerhin Bestellungen für Eisen— und Stahlfabrikate in größerem Umfange, als man sie seit sech, Monaten bekommen konnte. In Wolle ist das Geschäft matter gewesen, als je vorher; die Verkäufe beliefen sich für die Woche auf zusammen nur 2500 000 Pfund im Vergleich mit 5597 400 in der entsprechenden Woche von 1892; die Schließung einer der größten Fabriken Philadelphias hat den Markt dort ins⸗ befondere verstimmt. Das Schnittwaarengeschäft ist ruhig. . das Geschäft in Baum wollwaaren erwartet man eine leichte

esserung; Wollwaaren dagegen sind ganz aussichtslos.

Magdeburg, 9g. Januar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 9200 —, neue 13,45, Kornzucker exkl. S8 o/o Rendement neue 12,65, Nachprodukte exkl., 75 0 / Rende⸗ ment 1915. Matt. Bragtraffinade J. Brotraffinade IJ. —, Gem. Raffinade mit Faß 26,50. Gem. Melis J. mit Faß Matt. Rohzucker. J. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. * 13374 bez, 12.40 Br., pr. Februar 12, 40 bej., 12,423 Br., pvr. März 12,45 bez., 12,477 Br., ver April 1250 Gd, 12,55 Br.

Schwach. ng. 9. Januar. (W. T. B.) bandel. Plata Grundmuster B. per e 3,45 M, per März 3,47 46, per April 3,47 50 „, per Juni 3,55 6, per Juli 3,57 , ver August 3, 60 M, ver September 3, 623 M, per Oktober 3, 65 M, per November A677 4M 6 25 000 Eg. rem en, J. Januar. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Rafßfiniertes Petroleum. (Offtzlelle Notierung der Bremer Petroleum Börse.) Besser. Loko 6 Käufer. Baum wol le. Anfangs fest, jetzt ruhiger. Upland dling, loko 414 3, Upland, Basis middling, chts unter low middling, auf Termin -Lieferung, pr. Januar 41 * pr. Februar 41 . pr. Mär; 411 , pr. il 43 3, pr. Mai * 3. 9 Juni 425 3. Sch m al. . Loko Wilcor 445 8, Armour shield 44 3, Cudahr 465 3, he K Brother 99 3, Fairbanks 36 4. Speck. Fest. Short clear middl. loko —, De . 39. Wolle. Umsatz 315 Ballen. Taback. Umsatz 100 Packen Paraguay, 312 Packen

Ambalema.

Bien, 9. Januar. Die Budapester Korr. meldet: Der rr, . Dr. Wekerle und der Finanz⸗Minister Dr. von Plener hatten eine mehrstündige Tonferenz mit den Vertretern der österr eichisch ungarischen Bank Miller von . und Mecenseffyn, in der eine volle Verständigung über die

Kammzug⸗Termin⸗ Januar 3,45 Æ, per n, ver Mai

10909 Millienen Stggtsngten bedarf jetzt, die ing von WM Millignen handelt, einer

der F der Summe Silberguld ungaris Hen für das zu depo Gold theilweise übernommen werden soll, kann selbstverständlich nicht die Rede sein. Die beiden Staatsãrare werden vorerst zur ein,. der Einguldennoten Silberkronen ausgeben; es dürften in diesem und dem nächften Jahre insgesammt 80 Millionen Sinkronenstũcke leicht in den: Verkehr fe und im Umlauf erhalten werden. Da äannäbernd 64 Millionen Cinguldennoten umlaufen, die baldmögli m. werden sollen, dürfte der Verkehr noch 20 bis 30 Millionen Silbergulden beanspruchen. Nach dem Bedarf des Geldverkehrs werden mithin als Gegenwerth der für 1894 und 1895 der Bank zu Über⸗ 8936 Goldbetrãäge Werthe von 160 Millionen Gr oder 20 Millionen Kronen Silbergulden, für den Rest gber Banknoten von der Bank übernommen und zur Einziehung von Staatsnoten ver⸗ wendet werden. Das Gold wird von der Bank . verwaltet und bis zur Erneuerung des Privilegiums, eventuell big zur Aufnahme der Baarzahlungen jederzeit beiden Finanjäraren zum Relationskurs gegen Banknoten oder Silbergulden rücklösbar zur Hr ien, stehen. ie Bankleitung wird außerdem das Devisengeschäft durch eine größere Erweiterung der leihweisen Ueberlassung von Devisen und durch den effektiven Kauf und Verkauf bon Devisen gegen Banknoten namhaft ausdehnen. Eine Festsetzung des Devisenkurses ist aber schwer denkbar. In der morgen stattfindenden Sitzung des Generalraths der österreichisch ungarischen Bank wird ein Referat über die Anträge der Regierung erstattet werden. Die Ent⸗ scheidung wird von dem Generalrath . am 20. oder am 24. Januar 6 werden; alsdann findet ein neuer offizieller Notenwechsel statt. Im Sinne der heutigen Besprechungen dürfte der General- rath bei der ordentlichen Generalversammlung anfangs Februar die e, . nachsuchen, über die Erneuerung des Privilegiums in sachliche Verhandlungen mit den Finanz⸗Ministern einzutreten.

London, 8. Januar. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladun gen angeboten.

26 , Javajucker loko 159 ruhig, Rüben⸗Robzucker loko 123 ruhig Chile Kupfer 42 / is, pr. 3 Monat 42/1.

Manchester, 9. Januar. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5z, z0r Water Taylor 77 zor Water Leigh 63, 301 Water Clayton 73, z32r Mod Brocke 7. 40r Mavpoll 73, 40r Medio Wilkinfon 83, 3ar Warpcopys Lees 63, 36r cops Rowland 71, 36r Warpeops Wellington 73, 40r Double on 85, S60r Double courant r in tn it. 32 116 VJards 16 16 grey Printers aus 22r /46r

2. Fest.

St. Peters burg, 9. Januar. (W. T. B. Produkten markt. Talg loko 58,00, pr. lug Weizen loko 10,09. Roggen loko 6,35. Hafer loko 4.19. Hanf loko 43.09. Leinsaat loko 14.50.

Am sterdam, 9. Januar. (W. T. B35 Die Nieder⸗ ländische Bank hat heute den Diskont von 37 auf 3 o herabgesetzt.

Java⸗Kaffee good ordinary 521 Bankazinn 44.

New⸗Jork, 9. Januar, (W. T. B.) Die Börse eröffnete träge und schloß nach theilweiser Steigerung sehr unregelmäßig. Der Umsatz der Aktien y 193 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 155 000 Unzen geschätzt. =

Weizen steigend nach Eröffnung infolge Regierungsberichts, großer Käufe und Deckungen der Baissiers, worauf Abschwächung und fallend auf Realisierungen und matte Kabelmeldungen. Schluß stetig Mais einige Zeit steigend nach Eröffnung, entsprechend der 7 tigkeit des Weizens und, auf den Bericht des Washingtoner 1ckerbauamts, später Reaktion auf bedeutende Ankünfte in den west⸗ lichen Plätzen. Schluß träge. .

Weizen -Verschiffungen der letzten Woche von den atlantischen Däfen der Vereinigten Staaten nach Groß⸗ britannien 7 O00, do. nach Frankreich 45 900, do. nach anderen Väfen des Continents 32 009, do. von Caltfornien und Dregon n. . II 000, do. nach anderen Häfen des Continents

Chicago, 9. Januar. (W. T. B.) Weizen sehr fest bei Eröffnung infolge des Regierungsberichts, dann abgeschwächt auf Realisierungen, worauf wieder fest auf unbedeutende Ankänfte und be⸗ deutende Exporte. Mais fest und etwas steigend nach Eröffnung, dann Reaktion auf Verkäufe, darauf wieder steigend. Schluß feft.

Verdingungen im Auslande.

ö . Egypten. 31; Januar. Eisenbahnverwaltung Kairo: Lieferung von Holz. Verzeichniß der Mengen im Lastenheft, das beim Magazin⸗Inspeftor zu Gabbari bei Alexandrien zu erhalten ist. .

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 9. Januar. (W. T. B) Wie . Bösmann's Tel. B. erfährt, werden nach einer zwischen dem Norddeutschen Lloyd und der Hamburg ⸗Amerikanischen . n, , Gesellschaft getroffenen Uebereinkunft beide Gefellschaften ihre zwischen New⸗Jork und Genua⸗Neapel bestehenden Linien gemeinschaftlich betreiben. Man beabsichtigt, wöchentlich Schnell⸗ dampfer⸗Expeditionen zwischen New⸗NVork und den benannten Häfen 9 . (B. T. 8) N

Bremen, 9. Januar. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Kaiser Wilhelm II. ist 6 2 Mittags von New⸗JYork nach Genua abgegangen. Der Post⸗ dampfer ,, , hat am 8. Januar Vormittags Lizard Passiert. Der Postdampfer Pfalz. hat am 6. Januar Nachmittags St. Vine ent passiert. Der Postdampfer Braunschweig ift am 58. Januar Nachmittags auf der Weser ,. Der leich!

ostdampfer Sach sen' ist am J. Januar Nachmittags in ong⸗ kong angekommen. Der 5 , n. Bayern 96 am Januar Nachmittags die Reise von Antwerpen nach Southampton fortgesetzt. Der Schnelldampfer Werra“ hat am . 1 Vormittags die Reise von Gibraltar nach Genua ortgesetzt.

Hamburg, 9. Januar. (W. T. B.) am burg Ameri⸗ kanische Packetfahrt Aktien S 5m fn Poft⸗ dampfer Holsatia- ist gestern in St. Thom as eingetroffen. Der Poftdampfer Flandria' hat heute früh Lizard paffiert.

Sanden 9. Januar. (W. X * Der Union Dampfer Anglian! ist gestern auf der Heimreise von Madeira abgegangen.

Theater und Mufik.

Im . Opernhause wird morgen Gounod's Margarethe mit Fräulein Hiedler in der Titelrolle, Göõtze als Faust und Herrn Mödlinger als Mephisto unter Kapellmeifter Sucher's Leitung gegeben.

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Sbake⸗ speares Sommernachtstraum mit Mendelssohn 's Musik in Scene.

Herr Direktor Fritzsche hat das Aufführungsrecht der neueften

tte von Johann Strauß für das Friedrich⸗Wilhelm⸗ städtische Theater erworben. Das Libretto zu dem Werk haben die Herren Max Kalbeck und M. Davis verfaßt.

Das Residenz - Theater bringt Ende der Woche einen Einakter von Meilhae und Halévy, Lolotte.⸗ betitelt, der schon früher an der 86 Stätte einen tarken Erfolg gehabt hat. Der von Joseph

rünstein bearbeitete Schwank wird dem Mustergatten“ an Stelle der Reinfels'schen Plauderei Im Negligè“ i f vorangehen.

Im Victoria⸗Theater, wo das A . Die Kinder des Kapitän Grant allabendlich vielen Beifall findet, wird für Sonntag Nachmittag 3 Uhr eine Aufführung von Nestroy's Lumpazihagabundus. oder Das liederliche Rleeblatt⸗ vorbereitet. Im Neuen Theater ist die erste Aufführung des bärgerlichen Schauspiels Licht von Max Stempel auf Sonntag choben

erörterten Fragen erzielt worden ist. Das vorjährige Ueber- einkommen besüglich der Modalitãten der Einziehung 83 erften

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worden. M wird infolgedessen Sappho“ und a reit Jugend! 9 3