1894 / 15 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Jan 1894 18:00:01 GMT) scan diff

wobei sie von der ertheidigung unterstützt wurden.

ö ã

willfahrte ihrem Wunsch, indem er die S und bemühte sich, durch wiederholte energische . ie

nossen und verlangten Unterbrechung der Sitzung 253 * ers, ö. itzung unterbrach,

die Haltung der Angeklagten und

Vertrauensmänner,

einander unausgesetzt haranguierten und sich selbst gegen den Präsidenten herausfordernd und ungebuͤhrlich ,

in den Grenzen zu halten.

Der Präsident rügte ener⸗

Lich die Pereatrufe und gehässigen Worte, die dem richterstatter des Altezechenblatts ‚„Hlas Naroda“ beim Be⸗ treten und Berlassen des Saales zugerufen wurden. Das Einzelverhör begann mit dem Angeklagten Holzbach, der die

bei ihm vorgefundenen Pläne u

nd Skizzen der Unter⸗

nehmungen der Omladina als Skizzen zu einem Roman be— 1 den er zu schreiben beabsichtige. Das Programm eines Vereins bestehe nur in allgemeinen h , Be⸗ strebungen. Der achtzehnjährige Tischlergeselle Zieglofer, bei dem Material zur Herstellung von Schriften vervielfältigungen und anderes gravirendes Material vorgefunden worden war,

sagte aus, er habe dieses Material

on dem ermordeten Mrva

erhalten. Der Präsident bemerkte, Mrva sei todt und könne

nicht verhört werden. Nach dem An

geklagten Ziegloser wurde

der Hanz giahrige Thorn Waygert verhört. Er ist der Bru

er der Helene

aygert, die dem ermordeten Mrya sein

Notizbuch entlockt und dem Abgeordneten Herold übergeben

hatte. Der Angeklagte leugneie

alle ihm vorgehaltenen

Hauptaktionen, die ihm als einer leitenden Persönlich⸗

keit der Omladina zur Last gelegt wurden.

Er war

Administrator des Vereinsorgans der Omladina Pokrokove Listy“ und hatte noch aus der Zelle des Untersuchungs⸗Ge⸗

fängnisses Briefe mit der Aufforde

rung zur Fortsetzung der

strafwürdigen Handlungen zu versenden versucht. Der An⸗ geklagte bestritt dies, sowie die Betheiligung an der Besudelung des Kaiserlichen Adlers und gestand nur zu, internationale

Zwecke verfolgt zu haben.

Frankreich. Der Senat genehmigte gestern einstimmig die Kon—

8

versions⸗Vorlage.

Rußland. Laut Hofansage findet heute a

m Tage des Wasserweih⸗

festes die Auffahrt zum Win terpalais statt.

Italien. Dem Dekret des Königs,

durch das, wie gestern

unter den nach Schluß der Redaktion eingetroffenen Depeschen bereits gemeldet worden ist, der Belage ru ngs zu stand über die Provinz Massa Carrara verhängt wird, geht, wie W. T. B. berichtet, ein Ministeriglbericht an den König voraus, worin auf die unaufhörlich von Banden be? waffneter Anarchisten verübten Gewaltthaten hin⸗ gewiesen wird. In dem Bericht wird bemerkt, die Bewegung sei keine politische, sondern eine sozialistische, indem fie auf nationale Auflösung, die Schädigung des Eigenthums und

die Zerstõrung der

amilie abziele; die Handlungen und Pro⸗

gramme dieser Feinde des Vaterlandes bewiesen zweifellos den Zusammenhang der Vorgänge in Massa Carrara mit denen auf Sizilien. Zur raschen Unterdrückung dieser rohen Aus⸗

schreitungen schlage der Ministerrath lagerungszustandes vor.

die Verhängung des Be⸗

Wie aus Massa gemeldet wird, veröffentlichte der Königliche Kommissar, General Hensch gestern das Dekret,

durch das der Belagerungszust

and erklärt wird, und

erließ ein Manifest an die Bürger, worin er sagt, er werde der ihm übertragenen Aufgabe, die Geschicke

des arbeitsamen, aber durch das einiger Thoren und gestörten Landstriches zu

unüberlegte Vorgehen

Böswilligen in seiner Ruhe lenken,

energisch obliegen.

Hierbei . ihn das Bewußtsein der Erfüllung einer

heiligen Pflicht und das Vertrau willige Mitwirkung aller von dem

en, daß er die frei⸗ lebhaften Gefühle der

Ordnungs⸗ und Vaterlandsliebe beseelten Mitbürger finden werde. Die Stadt Massa wurde in der vergangenen Nacht von Truppen bewacht; in Carrara sind drei weitere Compagnien eingetroffen. Die Munizipalitãät von Carrara hat eine Proklamation an die Einwohnerschaft erlaffen, worin sie diese zur Ruhe und Achtung vor den Gesetzen auf⸗ fordert. Die strikenden Marmorarbeiler zwangen auch gestern die noch arbeitenden, die Arbeit einzustellen. Infolge des vor⸗ gestrigen Zusammenstoßes vor den Stadtthoren verbargen sich 80 Anarchisten in den Häusern von Massa, wo sie verhaftet wurden. Die Truppen verfolgten die Ruhestörer ins Gebirge.

Nach einer Meldung der „Agenz

ia Stefani“ aus Massa

von heute ist die letzte Nacht daselbst ruhig verlaufen. Auf Sizilien herrscht weiter Ruhe; die Entwaffnung

wird fortgesetzt. Bulgarien.

Nach einer Meldung der „Politi Sofia hätte die russische Regieru

schen Korrespondenz“ aus ng in den letzten Tagen

die bulgarische Regierung neuerdings an die gegen Ende

des Jahres 1892 überreichte russische der rücktändigen Raten der erinnern lassen.

Note, wegen Zahlung Occupatfionsschuld,

Schweden und Norwegen. Der König hat den ehemaligen Minister Eh renh eim zum Präsidenten und den Grafen Sparre . Vize⸗

l e. der Ersten Kammer sowie den Gra

ardie zum Präsidenten und D

en de la anielsson zum Vize⸗

Präsidenten der Zweiten Kammer ernannt. Der Reichstag wird dem „W. T. B.“ zufolge heute

durch den Staats Minister Boström

Dänemark.

eröffnet werden.

Die Besserung im Befinden des Königs nimmt, laut

Meldung des, W. T. B.“ stetig zu.

seit vorgestern an einem Unwohlsein,

Die Königin leidet infolgedessen Allerhöchst⸗

dieselbe das Bett hüten muß; die Temperakur ist normal.

Amerika.

Der Schaßsekretär Carlisle hat nach einer Meldung des WB. T. B“ aus Washington gestern ein Zirkular ver⸗ öffentlicht, worin zur Subskription auf 50 Millionen

Dollars fünfprozentiger, in 16 Ja gefordert wird. Die Bonds sind nur rückzahlbar in gemünztem Gelde. Das Repräsentantenhaus dement zur Ta rifbill, nach welchem ab zur zollfreien Einfuhr gelangen so

hren fälliger Bonds auf⸗ gegen Gold käuflich und

hat gestern ein Amen⸗ Wolle erst vom 1. August llte, abgelehnt.

Asien.

Das „Reuter sche Bureau“ meldet aus Kalkutta vom 173d. M.: Nach einer amtlichen Bekanntmachung hat die indische Regierung beschlofen, keinen Einfuhrzoll auf Silber zu erheben.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstags befindet sich in der Ersten Vie. 6 .

In der heutigen (29) Sitzung des Reichstags, welcher die Staatssekretäre Dr. von Boetticher und Br. Graf von Posgdowsky, der Königlich preußische Finanz-Minister Dr. Miquel, der Königlich bayerische Staats⸗-Minister der Finanzen Dr. Freiherr von Riedel, der Königlich württem— bergische Präsident des Staats⸗Ministeriums Dr. Frei⸗ herr von Mittnacht und der Großherzoglich badische Gesandte Dr. von Jagemann hbeiwohnten, wird, nachdem der Antrag des Abg. Auer, betreffend die Einstellung des Strafverfahrens gegen den Abg. Klees für die Dauer der Session, ohne Debatie genehmigk ist, in die erste Lesung der We insteuervorla ge eingetreten. Zur Be⸗ gründung der Vorlage nimmt zunächst der Staatssekrekär Br. Graf von Posadowsky das Wort zu einer längeren Rede, die wir morgen im Wortlaut nachtragen werden.

(Schluß des Blattes)

Im weiteren Verlauf der gestrigen (2) Sitzung des Herren hauses wurden die dem Hause vorgelegten Gesetzent⸗ würfe wegen Einführung der Gerichtsverfassung in Helgoland und wegen des Vertriebs der Loosabschnitte von Privatlotterien der Justizkommission überwiesen.

In der heutigen G) Sitzung des Herrenhauses, welcher der Handels-Minister Freiherr von Berlepfch, der Finanz Minister Dr. Miquel und der Minister für Land⸗ wirthschaft 2. von Heyden beiwohnten, wurde zunächst mit— etheilt, daß die Abtheilungen und Kommissionen sich kon⸗ kenn haben.

Eingegangen ist eine Vorlage wegen Aenderung des allgemeinen Berggesetzes, die der Justizkommission über— wiesen wird. . ö

Zur einmaligen Schlußberathung steht der Antrag Adickes auf Annahme des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Stadterweiterungen und Zonen-Enteignungen.

Der Berichterstatter Ober⸗-Bürgermeister Becker⸗-Köln verweist darauf, daß der Antrag nur den Zweck habe, die Materie wieder dem Abgeordnetenhause zur Berathung zu unterbreiten. .

Der Antrag wird darauf ohne Debatte angenommen.

Es folgt die Interpellation des Freiherrn von Manteuffel, die der Interpellant bei Schluß des Blattes in längerer Ausführung begründet.

Die heutige (2) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, die um 19 Uhr eröffnet wurde und der der Finanz⸗Minister Dr. Miquel, der Minister für Land—⸗ wirthschaft ꝛc von Heyden und der Minister der öffentlichen Arbeiten Thie len beiwohnten, eröffnete der Alterspräsident, Abg. Die den mit der Mittheilung, daß eine die Beschluß— fähigkeitsziffer übersteigende Zahl von Mandaten geprüft und für gültig erachtet worden ist.

Bei der dann folgenden Wahl des Präsidiums schlägt Abg. von Benda vor, die Abgg. von Köller, Dr., Freiherr von Heereman und Hr. Graf⸗Elberfeld durch Zuruf zu Präsidenten zu wählen. Der Vorschlag findet lebhaften Beifall.

Abg. von Köller wird durch Zuruf zum Präsidenten gewählt und beim Betreten des Präsidentenplatzes mit leb— haften Bravorufen empfangen. nimmt die Wahl an, indem er für das seit 14 Jahren ihm geschenkte Vertrauen dankt und um Nachsicht bittet wegen seines zunehmenden Alters, welches ihn nicht leistungsfähiger mache.

Zum Ersten Vize-⸗Präsidenten wird Abg. Dr. Frei⸗ herr von Heereman gewählt, der mit dem Ausdruck des Dankes die Wahl annimmt.

Zum Zweiten Vize⸗Präsiden ten wird Abg. Dr. Graf— Elberfeld gewählt, welcher die Wahl ebenfalls annimmt mit der Bitte, einen Theil des Wohlwollens und Vertrauens, das seinem Vorgänger Herrn von Benda zu theil geworden, auf ihn zu übertragen.

Der Präsident von Köller dankt darauf dem Alters— präsidenten im Namen des Hauses für die gehabte Muͤhe⸗ waltung; die Anwesenden stimmen ihm durch Erheben von ihren Plätzen zu.

Zu Schriftführern werden die Abgg. Bode, Hart— mann, Vopelius, Weyerbusch, Im Wal le, Jer usalem, Olzem, Worzewski ebenfalls durch Zuruf gewahlt.

Damit ist das Haus konstituiert. Sowohl Seiner Majestät dem König wie dem Herrenhause wird hiervon Anzeige ge⸗ macht werden.

u Quästoren beruft der Präsident die Abgg. Bartels und Sattler.

Der Prasident schlägt vor, die Fachkommissionen wie in früheren Jahren zu wählen. Das Haus , . demgemäß.

Darauf erhält das Wort der Finanz⸗Minister Hr. Migqu el. Der Minister legt dem Hause die Rechnungen über den Staats haushalts⸗ Etat für 1890 91, die Uebersicht der Staatseinnahmen und Ausgaben des Jahres 1892/93 und den Staatshaus⸗ , , n. ür 1894/95 nebst Anleihegesetz vor und

egleitet die Vorlage mit einer längeren Rede, welche wir morgen im Wortlaut nachtragen werden.

Sodann bringt der Minister . Landwirthschaft ꝛc. von Heyden den Entwurf eines Gefetzes über die Land—⸗ wirthschaftskammern (s. unten) ein, den er mit einer Rede begründet, die wir ebenfalls morgen nach dem steno—⸗ graphischen Bericht mittheilen werden.

Damit war die Tagesordnung erledigt.

Schluß 14 Uhr. Nächste Sitzung Dienstag, den B. Januar, 1 Uhr. (Erste Lesung der heute eingebrachten Finanzvorlagen)

Der heute dem Hause der wurf eines Gesetzes über die Landwirkhf afts⸗ ka 66. rn 36 J e 4 immungen:

1. Zum Zwecke der korporakiven anisation des landwirth. schaftlichen 2. werden In nf e men n n, welche der Regel nach das Gebiet einer Provinz umfasfen. Im B dürfnißfalle können für eine Provinz mehrere Landwirthschafts kammern ö gwirthscr afre

Die Landwi ammern haben die Bestimmung, di Gesammtinteressen der Land⸗ und Forstwirthschaft ihres Bezirk 32 zunehmen, zu diesem Behufe alle auf die Hebung der Lage des länd- lichen Grundbesißzes ,. Einrichtungen zu fördern und die Verwaltungsbehörden zei den die Land und Forstwirthschaft bi treffenden Fragen durch thatsächliche Mittheilungen, Anträge und Er . . a e e aral

Insbesondere haben die Landwirt Skammern auf Erford nicht nur über solche Maßregeln der Gesetzgebung und . sich zu äußern, welche die allgemeinen Interessen der Landwirthschaft oder die besonderen landwirthschaftlichen Interessen der betheiligten Bezirke berũhren, sondern auch bei allen Maßnahmen mitzuwirken, welche die Organisation des ländlichen Kredit? und sonstige gemein⸗ e, . ;

ie Landwi aftskammern haben außerdem den technischen

Fortschritt der Landwirthschaft durch zweckentsprechende Lin e gen 3u fördern. Zu diesem Zweck können sie die Anstalten, sowie die Verpflichtungen und das gesammte Vermögen der bestehenden land- wirthschaftlichen Vereine zur bestimmungsmaßigen Verwendung und Verwaltung übernehmen, oder solche Vereine in' der Ausführung ihrer Aufgaben unterstützen. J . . ö. Mitwirkung bei der Verwaltung der. Produktenbörsen und bei den Preisnotierun i 4 . 6 . übertragen 1 . ö K

Die Errichtung einer Landwirthschaftskammer erfolgt auf Grund eines den Vorschriften dieses Gesetzes . ., Anhörung des Provinzial -Landtags zu erlassenden Statuts durch Königliche Verordnung. Aenderungen des Statuts bedürfen, soweit die Königliche Verordnung nicht etwas Anderes bestimmt, der König⸗ lichen Genehmigung. Das Statut, sowie Aenderungen desselben sind durch den Staats. Anzeiger zu veröffentlichen.

S4. Das Statut muß innerhalb der durch dieses Gesetz ge⸗ gebenen Vorschriften Bestimmungen enthalten über:

h 4 Si ö. 2 aftẽkammer;

2 nach dem Grundsteuerreiner trage anzugebende Mindestmaß des zur Theilnahme an der Wahl berechtigenden 8 . ö

3) die Zahl der Mitglieder und ihre Vertheilung auf die Wahlkreise

4 die Reihenfolge des Auescheidens der Mitglieder; 2. die für die Beschlußfähigkeit 3 Zahl der Mit⸗ glieder; EG) die Wahl und die Zusammensetzung des Vo tandes, die Be⸗ fugnth⸗ des Vorstandes und des w . 4 ö 2 die Form für die Legitimation des Vorstands und seiner Mit⸗ glieder;

s) die Voraussetzungen und die Form für die Zusammenberufun der n , . ö . .

Die Bezeichnung der Gegenstände, welche der Beschlußfassun der Landwirthschaftskammer , . ill ele rf na

10 die Form der Bekanntmachungen;

11) das Verfahren bei Aenderungen des Statuts.

(Wir werden den Entwurf, der 29 Paragraphen enthält, morgen vollständig mittheilen. R.)

Nr. 3 der „‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 17. Januar hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten (Cholera, In⸗ fluenza). Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera c. Ghosera in Nantes 1892/93. Influenza in Neu⸗Süd⸗Wales 1890591. Desgl; Lepra 1891. Unterleibstyphus und Diphtherie in Sydney 1889/51. Berichte des Gesundheitsamts von Viktoria 189091. Gesetzgebung u. s. w. (Preußen. Todtgeborene Leibesfrüchte. (Reg. Bez. Oppeln.) Baupolizei Ordnung. (Reg. Bez. Stade.) Nothschlachtungen. (Elsaß Lothringen.) Influenza. (Griechen⸗ land.). Quarantäneverfahren. Queensland.) Vepra. Gang der Thierseuchen. Rotz im Deutschen Reich 1892. Thierseuchen in Ruß⸗ land 1. Mai bis Ende Oktober. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Deutsches Reich, Baden.) Rechtsprechung. (Sber⸗ Landesgericht München.) Amerikanischer Zahnarzt: als Bezeichnung. Y. Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften. Rußland Viehseuchen. Geschenkliste Grundwasserstand und Bodenwärme in Berlin und München. Dezember. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Städten mit 40 000 und mehr Einwohnern. —=— 3 in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Saarburg schreibt man der St. P.“: Die Sozial⸗ demokratie hatte sich bisber hier noch nicht öffentlich gezeigt. . tauchten vor einigen Tagen drei junge Burschen auf, die in verschiedenen Wirthschaften Marken des sozialdemokratischen Agitations⸗ fonds zu verkaufen versuchten. Die Polizei stellte indeffen den Markenverschleiß ein. Die Sozialdemokratie faßt in unferen Fabrik⸗ orten keinen Boden, denn zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern herrscht hier Frieden. Wie hier die Verhältnisse liegen, ist an eine Störung dieses , ,. auch garnicht zu denken.

Aus dem rheinisch⸗west fälischen Kohkenrevier wird der Berliner.. Volls⸗Ztg⸗ berichtet, daß ein Theil der Bergleute wieder im Geheimen für die alten Rechte der sogenannten ersten Hauer (Bergleute) agitiere. Man beruft sich darauf, daß in allen Gewerben und Handwerken der ältere Arbeiter oder Meister mehr verdiene als der junge, erft wenige Jahre im Betrieb, , oder auch im Beamten berufe stehende Mann. Der alte Bergmann (Kohlenhauer) müsse, . auf seine im Bergbau gemachten Erfahrungen, dem jungen, starken Bergmann in der Höhe des Lohnes bevorzugt werden. Diesem Vorschlage treten die Mitglieder des „Verbandes entgegen mit dem Einwande, der junge Bergmann müsse für die geleistete Kraft bezahlt werden. Cine Wiedereinführung der alten Zuftäͤnde 66 unter den Bergleuten nur Unzufriedenheit und Neid herbei⸗ ühren.

Aus Krefeld theilt der Vorwärts‘ mit, 3. die dortige Han dels kamm er, um zu verhüten, 9. arbeit slo se Arbeiter ihrer Anrechte an die Krankenkasse verlustig gehen, beschlofsen habe, der städtischen sozialen Kommission 1000 Æ zur Verfügung zu stellen, damit diese für Arbeitslose die Krankenkassenbeiträge 2. ihrer Mittellosigkeit weiterzahle. . . In Friedrichshagen bei Berlin nahm der Berliner. Volksz. zufolge eine sozialdemokratische Versamm lung am letzten Sonnabend über die anzustrebende Organisation N Ver⸗ schlag an: Ta eine Allgemeine Gewerkschafts. Srgamifation - nicht, oder doch nur in geringem Maße geeignet ist, Gleichgũltige zu Sozialisten zu machen, wird der öffentlichen Volksversammlung empfohlen, die ef ge politische Organisation bestehen zu lassen.

Bier in Berlin fand gestern eine Versamm lung der Ber⸗ liner Droschkenkutscher statt, in der vom Agitationscomité mit- getheilt wurde, daß sich seit Montag, dem Tage, an dem der Aus

stand auf alle bei Taxameter⸗Fuhrherren besd lig n Kutscher aus ·

eordneten vorgelegte Ent⸗ .

dinand von Oesterreich⸗Este ein künstleri

werden sollte, Hõ0 Droschkenkutscher mit 1260 Familienmitgliedern Ausstand Zehn Fuhrherren sollen bereits die Tarameter ihren Gefährten nt haben, dreißig Kutscher sollen dagegen den weißen Hut e. vgl. Nr. 8 d. Bl), zwanzig andere ; ö. haben , eschãftigung gelt und gefunden. Ein An⸗ trag: von Sonnabend. 20. 3. M. ab, den allgemeinen Ausstand über den gesammten Droschkenbetrieb zu erklären, wurde von der Leitung der ammlung nicht zur Abstimmung gebracht.

Im Westminster⸗Palace⸗Hotel in Lon don trat am Montag der ür die Ordnung der Arbeits⸗ und Lohnverhältnisse in der Kohlen

dustrie ernannte Versöhnungsrath zum ersten Mal zu⸗ sammen. Im Rath sitzt die gleiche Anzahl von Vertretern der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer. In der ersten Sitzung handelte es sich darum, zum Einverständniß zu kommen über die Grundlagen, auf welchen die Lohnfrage im Februar erörtert werden soll. Der Gewerkverein fordert, daß vor allem ein Minimallohnsatz in den Friedensvertrag aufgenommen werde, der um 39 o höher ist, als der im Januar 1888 vereinbarte. Dieser . dürfte, wie die Londoner A.⸗C. schreibt, zu erbittertem Kampf Anla5 geben; es sei nicht unmöglich, daß das ganze Versöhnungs werk daran schestere. Daß in naher Zeit ein neuer Strike in Aussicht stehe, sei nicht wahrscheinlich, da die Bergwerksbesitzer keine Lohnher setzung am 1. Februar, dem Tage, an dem der von Lord Rosebery vereinbarte Waffenstillstand abläuft, planen. Der Gewerkverein seinerseits will auch keine Forderung auf Lohnerhöhung stellen. Auf einer am letzten Sonnabend in Neweastle abgehaltenen Versammlung der Bergwerksbesitzer von Northumberland wurde beschlossen, den Arbeitern die vor drei Monaten gewährte 50 / oige Lohnerhöhung nicht nur zu lassen, sondern ihnen obendrein 23 zu gewähren.

In Leicester wurde am Dienstag die Jahreskonferenz des Bundes der Bergleute von Großbritannien eröffnet. An Stelle des erkrankten Präsidenten, des Parlaments⸗Abgeordneten Dicht führte der Parlaments⸗Abgeordnete Woods den Vorsitz. Zur Verhandlung kommen u. a. folgende Fragen: Gesetz über die SAftvflicht der Arbeitgeber, Nationalisierung der Bergwerke und Acht⸗ Stunden⸗Bill. In der gestrigen Sitzung wurde, wie die Hl, ö meldet, eine Entschliehung gefaßt, die besagt, daß, wenn die Regierung nicht in der nächsten Session die Einführung des Achtstundentags in Angriff nähme, bei der Adreßdebatte ein Amendement Über diese Frage in der Antwort auf die Thronrede beantragt werden solle.

Kunst und Wissenschaft.

Dr. O. Warburg, welcher auf mehrjährigen Reisen das indisch⸗malayische Gebiet erforschte, hat über die vorher fast völlig unbekannten egetationsverbältnisse Neu-Guineas (in Verhand!. d. Gesellschaft für Erdkunde ju Berlin, Bd. XIX. Nr. 2 3, Pp. 1309 4147) interessante Aufschlüsse gegeben. Er hat dieses gewaltige Eiland, das größte der Erde, bei längerem Aufent- halt daselbst gründlich kennen gelernt, soweit dies überhaupt angängig war; denn die merkwürdigen Boden- und Vegetationsverhältnisse haben bisher ein tieferes Eindringen in das Innere ver bindert. Wir kennen aus Neu⸗Guinea mindestens ebensoviel 6 wie aus Deutschland. Es ist aber gewiß, daß bei genauerer

rforschung sicher mehr als das Dreifache dieser Anzahl sich wird feststellen . en. Neu⸗Guinea, etwa anderthalbmal so groß wie Deutschland, ist im allgemeinen als großartiges tropisches Waldgebiet zu bezeichnen. Dieser Wald ist auch die ursprüngliche Vegetations- formation, denn alle übrigen Formationen sind sicher früher oder sväter eingewandert, Fast die ganze Küste ist umsäumt von einem dichten Mangrovebestand, wie ihn beinahe alle tropischen Küsten auf⸗ weisen und deren ursprüngliche Heimath sich nicht mehr bestimmen läßt. Weiter findet man in der Nähe der Küsten nicht selten eine Art von Buschwald, welcher seine Entstehung dem Verwildern von Plantagen oder Waldbränden verdankt. Nicht selten finden wir hier auch Grasflächen, welche den Anschein eines guten Futterlandes erwecken. Die jungen Sprossen sind auch wirklich als Futter mit Vortheil zu verwerthen, doch schießen die Pflanzen rasch heran und werden starr, hart und damit werthlos. Fast alle in diesen Grasflächen gedeihenden Gewächse kann man als Tropenunkräuter bezeichnen, da sie über das anze indisch⸗malayische Gebiet und theilweise auch über Afrika und Amerika verbreitet sind. An wenigen Orten findet man auch Savannen, welche meist mit Blaugummibäumen (Eucalyptus) und Akazien bestanden sind und einen durchaus australischen Typus zeigen. Aber es ist vom pflanzengeographi⸗ schen Standpunkte aus . merkwürdig, daß im allgemeinen trotz der kurzen Entfernung von nur 90 km australische Elemente im Pflanzen⸗ wuchs sich nur sehr wenig bemerkbar machen und fast nur im Süden an einzelnen Stellen Posto gefaßt haben. Bei weitem der größte Theil der Insel ist nun aber eingenommen von dichtem, kaum zu passierendem Urwald, der außerordentlich reich an Palmen ist. Unter diesen befinden sich auch zahlreiche nutzbare. Für den Handel haben wenigstens vorläufig = nur diejenigen Arten der Waldbäume Werth, welche in der Nähe der Küste gedeihen; denn auch ein sehr werthvolles Holz würde die Kosten des mühevollen Transports nach der Küste nicht decken. Aber auch an den Küsten finden sich zahl—⸗ reiche vielversprechende Nutzhölzer, so Eisenholz, Rothholz, Eben⸗

holj, Cedrelenholz, Dammarbäume ꝛc. Für den Handel sehr werth⸗

voll scheint die sogenannte Massoi⸗ n Rinde werden zu wollen, da bereits vor 1830 die Ausfuhr (ohne Dampferverkehr) einen Werth von etwa 50 099 6 erreichte. Die auf. Neu ⸗Guinga ver tretenen Faserstoffe scheinen einer sachverständigen Prüfun sehr würdig, da die Stricke und Netze der Eingeborenen außerordentli dauerhaft sind. Die zahlreichen eßbaren Früchte sind vorläufig für den Welthandel ohne Bedeutung. Erst ein geregelter Dampferverkehr könnte hier Wandel schaffen. Gegenwärtig ö der wichtigste Ausfuhr⸗ artikel die wilde Muskatnuß zu sein, von der schon in den siebziger Jahren für etwa 170 900 M ausgeführt wurde und deren Bedeutung seitdem infolge der besseren Verkehrswege ihre stetig zugenommen hat. Die einheimischen Kautschuk liefernden Pflanzen haben dagegen trotz der großen Zahl ven Arten kaum Werth für den Handel, da sie nirgends in geschlossenen Beständen auftreten und auch keine der Arien wirklich größere Mengen von Guttapercha enthält. Neben der Geologie beweist auch die Botanik das hohe Alter der Insel. Wir kennen nämlich jetzt schon mehr als 50 nur hier vorkommende , welche Zahl allein von Neu⸗Caledonien (70) und adagaskar (156) übertroffen wird.

Das Präsidium der geographischen Gesellschaft zu

Wien überreichte, wie W. 2 K* meldet, gestern unter Führung

des Geologen, Hofraths von Hauer dem Erzherzo h F 4 . . ausgestattete

Ehrendiplom und die Hauer ⸗Medaille.

Gesundheit swesen, , und Absperrungs⸗

Cholera. Oesterreich⸗Ungarn. In Bosnien wurden, wie in den

BVerffentlichungen de Kaiserlichen Gesundheitsamts ,

wird, vom 3. bis 15. Dejember 55 Neuerkrankungen (und 26 Sterhe⸗ fälle) amtlich angezeigt, davon entfielen 18 (9) auf den Bezirk Brcka. 6, Im Departement Finist ere ist einer Mitthei⸗ lung desselben Blattes vom 10. Januar zufolge die Cholera noch nicht erloschen. Es gelangten daselbst während des Monats Dezember 45 Sterbefälle an Cholera in zusammen 16 Gemeinden zur Anzeige; davon betrafen 12 bejw. 13 je eine Gemeinde. Im laufenden Monat wurden bisher 3 Sterbefälle gemeldet. . Rußland. Vom 23. oh 29. Dezember (n. St. an. die nach⸗ stehend aufgeführten Cholera-Erkrankungen und Todesfälle amtlich ge— meldet worden: In Warschan vom 3. bis J. Dezember 13 bejw. 5, in Radom vom 10. bis 16. Dezember 18 bezw. 14, in Kowno vom 10. bis 1s. Dezember 41 bejw. II, in Wolhynien vom 24. November

6 12. . 3 30, 6 vom . 1 94 Dezem w. 61, in igow vo Novem i 3. Dezember 6i bezw. 27, in St. Petersburg ien, meg, g. 28. Dezember 167 bezw. 82, in St. Petersburg (fonst im Gouverne— ment) vom 10, bis 16. Dezember 24 bezw. 3, in Stawropol vom 4.

bis I6. Dezember 52 bezw. 28.

am burg, 17. Januar. Zur Verhütung der Einschleypung

und Weiterverbreitung der Maul. und Klauenseunche hat die

,. laut Meldnng des. W. T. B. Folgendes e . a

uf dem Viehhof ankommende Schweine dürfen nur sieben e dort bleiben; in den Stallungen des Schlachthofes untergebrachte Schweine y. nur drei Tage la i ö

n ern. Die Restbestände in dänischem Horn⸗

müssen nach Schlu jeden Mittwoch⸗Marktes auf den Schlacht⸗ of gebracht, von i gen Vieh getrennt aufgestellt werden und dürfen nicht auf den Viehhof zurück.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 17. d. M. gestellt 12018, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 16. d. M. gestellt 4829, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs ⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 16. und 17. Januar die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Waldemarstr. 52, dem Tischlermeister G. P. R. Mosel gehörig. Fläche 8, 68 a, Nutzungswerth 9350 „1, für das Meistgebot von I64 900. wurde der Rentier Alb. Holz, Köpnickerftr. 16, Grsteher. . 20, Ecke Lüneburgerst r, dem Maurermeister Max Arland gehörig, Fläche 1189 a, für das Meistgebot von 435 000 a0 wurden der . Edwin Schmidt und der Zimmermeister Ern st Selle zu Berlin Ersteher. ·Gneisenau str. 55, dem Maurer meister Pn2ẽ ul Scholz gehörig. Nutzungswerth 33 6060 S, für das Meistgebot von l 00 M wurde die Grunder werbz gesell⸗ schaft“ mit beschrän kter Haftung, Behrenstr. 39, Ersteherin. . Aufgehoben wurde das Verfahren wegen des Grundstücks Selerstr. 15, dem Maler Carl Rossel gehörig. Beim Königlichen Amtsgericht IL Berlin stand im Wege der Zwangsvollstreckung das im Grundbuche von Weißen see Band 36 Blatt Nr. 1051 auf den Namen des Kaufmanns Otto Radem eier eingetragene, zu Neu- Weißen see, Straßburger⸗ traße 51, belegene Grundstück zur , f Fläche 6660 a; utzungswerth 1592 ½; Mindestgebot 935 S; für das Meistgebot bon 27 090 6 wurde der Rechnungs⸗Rath Nathan Cohn zu Berlin, Melanchtonstr. 18, Ersteher. In dem gleichen Verfahren stand das im Grundbuche von Wei ßensee Band 39 Blatt Nr. 135 auf den Namen des Bauunternehmers Robert Treite 3 zu Ne u⸗ Weißensee, am Heinersdorfer Weg, belegene Grundstück zur Ver steigerung. Fläche 12,89 a, Mindestgebot 396 ; für das Meist⸗ gebot von 38 100 M wurde der Kaufmann Berthold Jacoby zu Berlin, Greifswalderstr. 108, Crsteher. Eingest e llt wurde das Verfahren wegen des Grundstücks zu Friedrichsberg, Kietzerweg 8 belegen, dem Mechaniker H. Micklisch gehörig.

Die Betriebseinnahmen der Gotthardbahn betrugen im Dezember 1893 für den Personenverkehr 250 500 sim Dezember 1899 242 409) Fr., für den Güterverkehr S5 000 (im Dezember 1892 723 009 Fr.), verschiedene Einnahmen im Dejember 1893 000 (im Dezember 1892 80 000) Fi. zusammen 1 150 000 (im Dezember 1892 1 045 000) Fr. Die Betriebsausgaben betrugen im Dezember 1893 7180 009 (im Dezember 1892 760 009 Fr.; demnach Ueberschuß im Dezember 1893 370000 (m Dezember 1892 285 000) Fr.

Magdeburg, 17. Januar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 , —, neue 13,36, Kornzucker exkl. s88 C Rendement neue 12,75. Nachprodukte exkl., 75 Ge Rende⸗ ment 1910. Fest. Brotraffinade J. Brotraffinade II. —, Gem. Raffinade mit Faß —. Gem. Melis J. mit Faß Ruhig. Rohzucker. J. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Januar 12,45 bez., 12,474 Br., pr. Februar 12,474 bez. u. Br., pvr. März 1250 Gd., 12,52. Br., per April 1255 Gd., 12,57 Br. Stetig. .

Leipzig, 17. Januar. (W. T. B.) Kam mzug-Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Januar 3, 423 M, ver Februar 342 S6, per März 3, 45 66, per April 3, 476 , ver Mai J.47 „6, per Juni 3,523 Aver Juli 355 M, ver August 3,574 , ver September J 60 M, per Oktober 3,623 6, per November 3, 65 M Umfaß 45 00 Cg.

Mann heim, 17. Januar. (W. T. B.) Err du kten marki. Weizen pr. März 15,19, pr. Mai 15410, pr. Juli 15,45, Roggen pr. März 1345, pr. Mai 13,45, pr. Juli 1340. Hafer per ar 14,90, pr. Mai 14,50, pr. Juli 14,40. Mais pr. März 11,05, pr. Mai 11,00, pr. Juli 10,85. . .

Brem en, 17. Januar. (W. T. B.) Börsen ˖Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum Börse.) Fest. Loko 5, oh. Baum wol le. Niedriger. Upland middling, loko 417 3, Upland, Basis middling, nichts unter low middling, auf. Termin Lieferung, vr. Januar 414 4‘, pr. Februar 416 A, pr. März 41 , vr. April It 3, pr. Mai 42 3, pr. Juni 425 3. Schmal. Ruhig. Wilcox 44 . Armour shield 4535 , Cudahy 46 3, Fairbanks 36 3. Speck. Ruhig. Short clear middl. loko 39, Januar⸗Abladung 38. Wolle. ug 195 . Taback. Umsatz 43 Seronen Carmen, 45 Fa Scrubs. .

am burg, 17. Januar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Aufsichtsraths der Wagren-Liguidgtionskasse wurde die Dividende für das Jahr 1893 auf 10 festgesetzt, gegen 9 o im Jahre 1592.

Pest, 17. Januar. (W. T. B.) , , Weizen matt, per Frühjahr 745 Gd, 746 Br., pr. Herbst 765. Gd. 7b7 Br. fer pr. Frühjahr 6,8! Gd., 6,8? Br. Mais pr. Mai. Juni fis) Gd, , Br.

London, 17. Januar. (W. T. B. Wollauktion. Preise fest, unverändert. Ordinäre greasy merino eher schwächer.

An der Küste 7 Weizenladungen angeboten.

96 o Javazucker loko 151 ruhig, ben Ro bzucker loko 125 stetig Chile Kupfer 41s, pr. 3 Monat 42/1

Paris, 18. Januar. (W. T. B.) Die amtliche Bekanntmachung des Konversionsgesetzes sowie der bezüglichen Ausführungs⸗ bestimmungen ist erfolgt. Die Hinterlegung solcher Stücke, für welche die Zurückzahlung des Kapitalbetrages verlangt wird, muß in der Zeit vom 21. bis 28. d. M. geschehen. . . 4

Rom, 17. Januar. (W. T. B.) Wie die „Agenzia Stefani meldet, hat die Banca gengrale infolge erneuter Entnahme be⸗ deutender Summen aus dem Kontokorrent heute früh ein Mra- torium nachsuchen müssen. Man glaubt indessen, daß die ser Zustand nur von kurzer Dauer sein werde. In dem Gesuch um Bewilligung des Moratorium giebt der Direktor der Bank den ue n der Aktiva über die hasffe auf 25 Millionen an. An der Gewährung des Moratoriums wird nicht gezweifelt.

Amster dam, 17. Januar. (W. T. B.) Java Kaffee good ordinary 53. Ban kazinn 453. .

Konstantinopel, 17. Januar. (W. T. B. Die Einnghmen der Tüůrkischen Tabackregie Gesellschaft betrugen im Monat i ch . 8 0 iaster gegen 17 400 000 Piaster in der gleichen Perisde des ahres. J

Washington, 17. Januar. (W. T. B.) Der Schatz sekretär Carlisle hakt die Herstellung fünfprozentiger Bonds an⸗

schloß lustlos bei

2 * geordnet. Man glaubt, daß die Fertigftellung ungefähr drei Wochen in Anspruch nehmen wird und daß diese Bonds einen Preis haben werden, der ihnen den Werth dreiprozentiger Bonds giebt. , . e. * 6 . 2 anfangs unregelmãßig, e sich im en Verlaufe ab un chen Kursen. Der Umsatz der Aktien betrug 119 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 155 000 Unzen gesche z.

eizen schwächte sich nach Eröffnung etwas ab auf Zunahme der Ankünfte im Innern, war später erholt auf Deckungen der Baissiers und bessere Kabelberichte. Schluß stetig . Mais schwãchte sich entsprechend der Mattigkeit in den Weizenmärkten nach Eröffnung etwas ab, später auf Deckungen der Baifsiers erholt. Schluß stetig. Chic ago. 17. Januar. (W. T. B.) Weizen fallend einige . nach Fröffnung auf große Ankünfte im Nordwesten, dann leb⸗ afte Reaktion auf Deckangen der Baissiers, später wie fallend auf Bradstreatsberichte. Mals allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs.

Verkehr s⸗Anstalten.

Die mittels des Reichs-⸗-Postdampfers Hohenzollern“ beförderte Post aus Australien (Abgang aus Adelaide am 13. De⸗ zember) ist in Neapel eingetroffen und sollte für Berlin heute zur Ausgabe gelangen. =

Der Postdampser . Amsterdam“ der Niederländisch⸗ Amerikanischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft ist am I7. Januar in New⸗Jork angekommen.

Bremen, 17. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Kaiser Wilhelm II. hat am 15. Januar Abends die Reise von Gibraltar nach Genug fortgesetzt. Der Post⸗ dampfer Karlsruher ist am 15. Januar Abends auf der Weser angekommen. Der Reichs ⸗Postdampfer Bayern; ist am 13. Januar Abends in Genua angekommen. Der Reichs- Postdampfer Hohen. zollern“' hat am 15. Januar Abends die Räse von Neapel nach Genua fortgesetzt.

London, 17. Januar. (W. T. B.) Der Union -Dampfer „Pretoria“ ist gestern auf der Ausreise von Lissabon ab⸗ gegangen.

Theater und Mufik.

Konzerte.

Der Königliche Domchor gab am Dienstag in der Garnisonkirche ein Konzert, welches durch den Orgel ⸗-Virtuosen Herrn Dr. Reim ann mit einer Passacaglia von G. Muffat (1690) eröffnet wurde, die er mit gewohnter Meisterschaft vortrug. Die dann folgenden beiden Motetten von. Palestring sang der Chor ebenso wie die später sich anreihende achtstimmige Motette von Bach: Fürchte dich nicht, eine andere von Sucro: Lasset uns mit Jesu ziehen und den 130. Psalm von A. Becker mit einer Klangschönheit der Stimmen und einem so seelenvollen Vortrag, daß der Zuhörer von An⸗ dacht und Rührung ergriffen werden mußte. Unter den Solisten ist be⸗ sonders Fräulein Clara Schacht lobend zu erwähnen, deren metall⸗ reiche Altstimme und empfindungsvolle Ausdrucksweise in zwei Arien von Bach und Blumner vortrefflich zur Geltung kam. Außerdem erfreuten noch die Herren Struß (Geige) und Dr. Reimann durch ein Adagio für Violine und Orgel bon Horwitz Daß die einsichtsvolle Leitung des Chors durch Herrn Prof. Albert Becker sich an diesem a wiederum trefflich bewährte, bedarf wohl kaum einer Be⸗

ãtigung. ;

Der Lied er-Abend, den Herr E. E. Taubert am Dienstag in der Sing Akademie zu einem wohlthätigen Zweck veranstaltete, und der nur Gesänge eigener Komposition zu Gehör brachte, war ungemein zahlreich besucht. Unter der großen Anzahl von Liedern sind mehrere in der Musikwelt bereits bekannt und beliebt geworden. Zwar waren nicht sämmtliche Gesänge von gleich künstlerischem Werth, doch gefielen von den Liedern für Männerchor besonders Sinnspruch“, ,, und Reiterlied', unter den Sologesängen Widmung“, Maienklänge', In einem dunklen Thal“. Sommerruhe“, Reiter lied', Frühlingsboten', welche letzteren gleich dem Mütterchen auf Wunsch wiederholt wurden, ferner der Liedercyelus“, Liebesleben‘. Von reizender Zartheit waren das ‚Korsische Wiegenlied! und das Duett Du liebes kleines Mägdelein'. Die Ausführung, um welche sich außer der von Herrn Zander geleiteten Berliner Liedertafel auch die Damen E. Leisinger, O. Fellwock, A. Herms, die für den verhinderten Herrn E. Götze eingetreten war, und Herr F. Betz verdient ge⸗ macht hatten, war, wie sich erwarten ließ, eine durchweg vollendete und kam der Wirkung der Kompositionen vortrefflich zu ffatten. Herr C. E. Taubert, der die Lieder selbst begleitete, wurde am Schluß des Abends unter rguschendem Beifall hervorgerufen.

An demselben Abend fand im Sagl Bechst ein ein Konzert der jungen Violinistin Fräulein Elsa. Bar kowska (Schülerin des Derrn Exner) und der Konzertsängerin Fräulein Gertrud Heinxich (durch Herrn O. Eichberg ausgebildet) statt. Erstere bewies im Vor⸗ trag des Konzerts (C-moll) von Bruch, sowie in kleineren Stücken von Beethoven, Ries, Godard und Zarzycki eine weit vorgeschrittene tech nische Fertigkeit und sehr, eingehende Ausdruckswese. Auch die Sängerin erfreute durch ihre wohlklingende Stimme, die mit stets reiner Intonation und warm empfindender Vortragsweise vereinigt war. Sie sang Lieder von Beethoven, Liszt, Eichberg und anderen. Lebhafter Beifall wurde beiden begabten Künstlerinnen zu theil.

Am Mittwoch gah Frau Nicklaß-Kempner aus Wien im Saal Bechstein ihren ersten Lieder⸗Abend. Die bereits vortheil⸗ haft bekannte Künstlerin brachte eine Reihe von zwölf Liedern für Sopran von Mozart, Haydn, Schubert, Schumann, Brahms, R. Mandl, Rubinstein und anderen zu Gehör. Ihre ke sche auch in der Höhe mit großer Leichtigkeit ansprechende, vortrefflich geschulte Stimme, das e v , , und die tief empfindende, zarte Ausdrucksweise rissen die zahlreich erschienenen Zuhörer zu lebhaftem Beifall hin. Unterstüßt wurde der Abend durch die bereits öfter gehörte junge Violinspielerin Fräulein Rosa Schindler, die mit kechnischer Gewandtheit und verständnißbollem Ausdruck eine Sonate von Tartini und einen Konzertsatz von Bruch unter allgemeinem Bei⸗ fall vortrug.

Im Königlichen Opernhause, geht am Sonnabend auf Allerhöchsten Befehl als Thöätre pers Weber s „Freischütz. Amit den Damen Leisinger, Dietrich, eitz, Rothauser, Deppe, den Herren Gudehus, Mödlinger. Betz,. Bulß, Krasa. Schmidt unter Kapellmeister Dr. Mucks Leitung in Scene. Die Vorstellun beginnt um 8 Uhr. Billets sind r alle Plätze an szuflich Die erste Aufführung von Leoncavallo's Oper Die Medici? muß auf kurze Zeit verschoben werden, da Herr Sylva . von den Folgen der Influenza noch nicht so weit erholt hat, um chon am Sonnabend seine künstlerische Thätigkeit wieder aufnehmen und die vorhergehenden erforderlichen Proben mitmachen zu können. Im Königlichen Schauspielhause wird morgen als 6. Abend des Ea e gr chn? Wallenstein ' Tod“ gegeben. Am , v. folgt Maria Stuart“ mit Fräulein Poppe in der itelrolle. Im Berliner Theater soll, demnächst Shakespeare's Mac- beth“ zur Darstellung kommen. Ludwig Barnay wird darin zum ten Mal in Berlin den Macbeth, Marie Pospischil die Lady acheth und Arthur Kraußneck den Maeduff spielen. Im Wallner⸗Theater wird, wie schon gemeldet, am Sonn⸗ tag das Lustspiel Mauerblümchen? von Otcar Blumenthal und Gustav Kadelburg zur Aufführung gelangen. Franz Guthery und

Oscar Höcker, Franz Schönfeld, Carl Waldow und Lujise von Pöllnitz