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ganz in denselben aufgehen werden. Dagegen wird das landwirth⸗
schaftliche Vereinswesen in den Kreis. und Lokalinstanzen nie entbehrt
werden können. Von diesen wird auch heute die eigentliche praktische Arbeit geleistet. Der von dem Herrn Abg. von Toöltowski geäußerten Ansicht, als ob die Regierung die Thätigkeit der landwirthschaftlichen Lokal⸗ und Zentralvereine unterschätze und ihnen gewissermaßen mit einer gewissen Gleichgültigkeit gegenüberstehe, muß ich auf das be⸗ stimmteste widersprechen. Die Staatsregierung legt den vollsten Werth auf die freie Thätigkeit, die sich in den Vereinen kundgiebt, und ist überzeugt, daß in und durch die Kreisvereine viel geschaffen wird, was durch eine Organisation, wie sie in den Landwirthschaftskammern Ihnen vorgeschlagen ist, nicht geleistet werden kann. Aber die Land⸗ wirthschaftskammern sollen auf anderen Gebieten mehr leisten. Wie von anderer Seite bereits hervorgehoben wurde, entbehrt die Land⸗ wirthschaft einer genügenden Vertretung ihrer Interessen. Es ist gar kein Zweifel, daß, wenn eine festorganisierte Vertretung, wie die Land⸗ wirthschaftskammern gedacht sind, durch dauernde und ständige Arbeit auf allen die Landwirthschaft interessierenden Gebieten, durch die Bearbeitung der öffentlichen Meinung und Sammlung allen Materials dauernd thätig ist, weit mehr geleistet werden wird, als bisher von den landwirthschaftlichen Zentralvereinen auf diesen Ge—⸗ bieten geleistet werden konnte.
Besonderen Anstoß hat die Konstruktion des Wahlrechts gefunden. Meine Herren, ich möchte heute auf diese Frage nicht weiter ein⸗ geben, wenigstens zur Zeit nicht, weil ich glaube, sie wird noch weiter berührt werden. Aber Sie werden gerade bei der Prüfung dieser Frage in der Kommission doch vielleicht finden, daß mit dieser Konstruktion, welche an den Grundsteuer⸗Reinertrag an⸗ knüpft und nicht dem Großgrundbesitz, sondern dem mittleren Besitz, der einen gewissen Grundsteuer⸗Reinertrag über⸗ schreitet, und ebenso dem kleineren Grundbesitz eine Vertretung in der Kammer sichern will, das Richtige getroffen ist. Ich mache darauf aufmerksam, daß alle Mitglieder der Landwirthschaftskammern von sämmtlichen Wahlmännern gewählt werden.
Ich schließe für jetzt mit der Bitte, die ganze Angelegenheit in der Kommission, ihrer Bedeutung entsprechend, zu würdigen, und Sie
werden die Staatsregierung bereit finden, alle Bedenken, die dabei
auftreten, bereitwilligst und eingehend zu erwägen; Sie werden sie aber auch bereit finden, sich wirklichen Verbesserungsvorschlägen gegen⸗ über nicht ablehnend zu verhalten. (Bravo!)
Abg. von Puttkam er⸗Plauth (kon): Ich bin kein prinzipieller Gegner der Bestrebungen, welche die Vorlage verwirklicht. Ich habe nur sehr viel stärkere Bedenken gegen die Vorlage als Herr von Mendel, und ich habe noch nicht die Ueberzeugung, ob es möglich sein wird, in der Kommission dem Gesetz eine solche Gestalt zu geben, daß es brauchbar wird. Es ist ja möglich, daß ich die Vorlage zu . nach besonderen Verhältnissen meiner Heimath beurtheile. Zum Gegner des Gesetzes macht mich der Umstand, daß die Zentralvereine unzweifelhaft werden eingehen müssen. Diese Vereine haben ein segens⸗ reiches Wirken hinter sich; es tritt an ihre Stelle etwas Neues, Ungewisses, von dem ich nicht die Hoffnung hegen kann, daß es etwas Besseres zu werden verspricht. Die allgemeine Wahl ist mir bedenklich; das Wahlverfahren ist allerdings dem Verfahren unserer Landtagswahl näher gerückt; aber es ist doch unbrauch⸗ bar fuͤr den Zweck. In den Zentralvereinen leben wir jetzt in einer außerordentlichen Einigkeit, sowohl bezüglich der politischen Richtung als bezüglich des Verhältnisses zwischen dem Klein⸗ und Großgrundbesitz. Die Kammern werden ihre Haupt⸗ aufgabe in der Lösung agrarpolitischer und wirthschaftlicher Fragen zu suchen haben. Dabei wird der Gegensatz verschiedener politischer Anschauungen nicht immer zurückgehalten werden; politische Parteien werden sich in die Wahlen einmischen. Es wird jetzt schon gesagt in freisinnigen Blättern, daß die Einführung der Rentenschuld nur dazu dienen folle, daß die Bauern die Garantie für die Schulden der Großgrundbesitzer übernehmen. Einem Theil der kleinen Land— wirthe solle das Wahlrecht genommen werden. Diese Punkte werden zur Agitation ausgenutzt werden, ebenso wie der Gegensatz der Nationalität; die Polen werden gezwungen, mit den Deutschen zusammen in einer Organisation zu arbeiten. Wenn dadurch Einigkeit hergestellt werden könnte, so würde das nichts bedeuten. Aber die Erfahrung lehrt das Gegentheil. Das Wahlverfahren wird den Ausgangẽpunkt für eine neue nationale Agitation bilden. Von der freiwilligen Mitarbeit ist bisher niemand ausgeschlossen. Künftig sollen nur zwei Vertreter für jeden Kreis gewählt werden. Jetzt arbeiten vielleicht ein Dutzend großere Besitzer in den Kreisvereinen; davon werden elf später zu Hause bleiben müssen, und in anderen Kreisen ist vielleicht nicht eine einzige Person vorhanden, welche zur Mitarbeit befähigt und bereit ist. Nun kommt der Geldpunkt. In der Begründung ist erklärt, daß die Gelder, welche der Staat den landwirkhschaftlichen Vereinen zuweist, nicht zurückgezogen werden sollen. Dann sehe ich keinen Grund, weshalb ein Besteuerungsrecht eingeführt werden soll. Wir würden geradezu in Verlegenheit sein, was wir mit dem Gelde anfangen sollen. Je mehr Geld man zur Verfügung hat, desto leichter ist die Versuchung, Geld auszugeben. Wir sind bei uns steuer⸗ und wahlmüde. Die Steuer für die Kammer wird keine unbeträchtliche Summe sein. Die Lage der e, ne, , ist eine so schlechte, daß der kleinste Tropfen das Glas zum Ueber⸗ laufen bringen kann. Unsere Landwirthe werden von einer solchen Steuer nicht erbaut sein. Eine gesetzliche Basis wird den Land⸗ wirthschafts kammern allerdings gegeben; aber es wird sonst weiter nichts an unseren Rechten geändert. Die Regierung hat uns jetzt schon hören können und hat jetzt schon unsere Gutachten beachtet oder in den Papierkorb geworfen wo sie ihr nicht paßten. Daran wird nichts geändert. In den Motiven sind ein paar Blicke in eine ferne Zukunft geworfen; aber sie gehen von so grundstürzenden Gesichtspunkten aus, daß ich die Ueberzeugung habe, die Landwirthschaftskammern werden am allerwenigsten dazu befähigt sein, diese Aufgabe zu lösen. Die Verwandlung der Hypothekenschuld in eine Rentenschuld wäre ein großartiger. Gedanke; ich finde aber keinen gangbaren Weg dafür. Wie denkt man sich die Stellung der Landschaften gegenüber einem solchen Schritt? Die landschaftliche Beleihung ist heute schon viel= i. eine viel zu hohe. Ebenso liegt es mit dem Gesetz über das Erbrecht. Populär ist eine Aenderung der Erbfolge in meiner Heimath keineswegs; der Bauer wünscht die freie Verfügung über seinen Grundbesitz zu haben. Die Beseitigung der freien Vererbung könnte eine wohlthätige Maßregel sein; aber diese Pläne kommen viele Jahrzehnte zu spät. Ich erkläre, daß ich nur für meine Person spreche; ich weiß nicht, ob ich viele meiner Freunde hinter mir habe. Es handelt sich nicht um eine Forderung der gesammten Landwirthschaft; es besteht eine große Unsicherheit der Beurtheilung dieser Frage bei den Ver⸗ tretungen der Landwirthschaft. Die meisten Zentralvereine haben sich gegen die Maßregel erklärt, nicht um ihr Todesurtheil zu vermeiden, sondern weil sie sich von der neuen Organisation keinen Nutzen ver⸗ sprochen haben. Auch das Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium bat sich nicht für die Form ausgesprochen, wie sie hier für die Kammern vorgeschlagen wird, sondern nur für die fakultative Einführung derselben. Wenn die ganze lokale Vereinsorganisation aufrecht erhalten werden könnte, so wäre das vielleicht der einzige Grund, der mich zur Aenderung meiner Ansicht bewegen könnte. Ich kann der Regierung danken dafür, daß sie den Versuch gemacht hat, den Nothständen der Land— wirthschaft abzubelfen, besonders nachdem der Reichskanzler erklärt hat, daß ihn die Landwirthschaft eigentlich gar nichts angehe. Ich hoffe, daß die Versuche der Regierung bald eine solche Gestalt an⸗ nehmen werden, daß ich denselben zustimmen kann.
Minister für Landwirthschaft ꝛc. von Heyden:
Die Hineinziehung des Herrn Reichskanzlers in die Debatte seitens des Herrn Vorredners nöthigt mich zu einer Erwiderung Er sagte, der Herr Reichskanzler habe im Reichstag ausgesptochen, daß ihn die landwirthschaftlichen Verhältnisse nichts angingen. Meines Wissens ist die Ausführung nur dahin gegangen, daß nach der Verfassung des Reichs die praktische Förderung des landwirtbschaftlichen Be⸗ triebs nicht in den Rahmen der Thätigkeit des Reichs hineingehöre. Ich glaube nicht, daß die Ausführungen einen anderen Sinn hatten. Im übrigen kann ich aus meinen vielfachen Berührungen und dem Ver⸗ kehr mit dem Herrn Reichskanzler bestätigen und erklären, daß er in der Auffassung, welche ich bezüglich der schwierigen Lage der Landwirtb⸗ schaft habe, und in den Bestrebungen für die Landwirthschaft, seitdem ich an dieser Stelle stehe, mit mir vollständig auf dem gleichen Boden gestanden hat, auch seinerseits die erste Anregung gegeben hat, um im Interesse der Landwirthschaft vorzugehen, zu einer Zeit, wo Sie allerdings bereits nicht mehr mit ihm zufrieden gewesen sind.
Abg. von . (Zentr.): Der Reichekanzler hat im Reichstag erklärt, daß ihn die Landwirthschaft eigentlich garnichts angehe; nur das Veterinärwesen gehöre zum Ressort des Reichs. Die Landwirthschaft ist also vom Reichskanzler damit für vogelfrei er⸗ klärt worden, namentlich die deutsche, denn für die auswärtige ist genügend gesorgt. Von den Landwirthschaftskammern habe ich immer läuten hören, aber keiner konnte mir darüber Auskunft geben. Sympathisch an der Vorlage ist, daß sie vom Schutz der Landwirth⸗ schaft ausgeht und denselben für patriotisch erklärt. Ich bin ein Agrarier nicht aus Eigennutz, sondern im Allgemeininteresse, weil ich meine: je mehr Leute den Wanderstab 3 und in die Städte wandern, desto schneller wird der Aufmarsch der Sozialdemokratie sich vollziehen. Der Schutz der Industrie ist in den Handels⸗
verträgen mit minutiöser Gewissenhaftigkeit durchgeführt, aber
für die Landwirthschaft ist nichts geschehen. Wenn die Landwirth⸗ schaftskammern eingeführt werden, dann können sie eine Bedeutung nur haben, wenn sie nicht erst gefragt werden, nachdem die entscheidenden Stellen sich bereits eine feste Meinung ö haben. Man hat alle möglichen Experimente gemacht, z. B. auch mit den Renten⸗ gütern; aber die Rentengüter werden nur eine Zukunft haben, wenn es bessere Preise giebt, und so a die Handelsverträge dauern, wird das wohl nicht der Fall sein. Die Einführung der Rentenschulden wäre zu erwägen. Wenn man aber in der Verschuldung Beschränkungen ein⸗ führen will, dann könnte man erst untersuchen, ob denn die allgemeine Wechselfähigkeit aufrecht erhalten werden muß. Ich will über diese Dinge nicht sprechen, weil sie noch nicht reif sind. Die Landwirth⸗ schaftskammern müßten nicht fakultativ, sondern unter allen Um— ständen berechtigt sein, an der Preisnotierung für landwirthschaftliche Produkte mitzuwirken. Ein Gegensatz zwischen , und Klein⸗ grundbesitz besteht wirklich nicht, aber er ist in Gegenden hineingetragen worden, wo vor 5 Jahren davon keine Rede war. Das hat sich bei den Reichstagswahlen gezeigt, und man sollte es sich daher überlegen, ehe man ein Mittel schafft hier in dieser Vorlage, den Großgrundbesitz auszuschließen. Eine provinzielle Ord⸗ nung auch des Wahlrechts wird durchaus nothwendig sein. Auch nationale Gegensätze werden sich herausstellen, aber sie haben sich auch jetzt schon bemerkbar gemacht, wo man sie nicht hätte erwarten sollen. Die landwirthschaftlichen Vereine werden neben den Land⸗ wirthschaftskammern bestehen können. Die Grenze der Besteuerung könnte auf die Hälfte herabgesetzt werden, wenigstens so lange die Gesundung der Landwirthschaft noch nicht eingetreten ist. Die Land⸗ wirthschaftskammern sollen ein Siegel mit dem preußischen Adler führen. Der Adler erinnert an die Bureauxr, und wenn man etwas mit einem Adler bekommt, dann denkt man an die Bureaukratie. Deswegen möchte ich glauben, daß man es den Kammern überlassen könnte, je nach der Provinz sich ein besonderes Emblem zu suchen. Wenn der Landwirthschafts⸗Minister schnell helfen will, dann sollte er für die gleitende Zollskala nach der Valuta eintreten.
Abg. Dr. Sattler (nl. ): Wer nicht anerkennt, daß die Lage der landwirthschaftlichen Produktion die höchste Wichtigkeit für das Gedeihen des ganzen Staats hat, hat überhaupt keinen Blick für die praktischen Verhältnisse. Wir haben in unserer Partei eine große Anzahl von Vertretern der landwirthschaftlichen Interessen, namentlich des mittleren Grundbesitzes und müssen natürlich für die Lage der landwirthschaftlichen Bevölkerung und landwirthschaftlichen Produktion Interesse haben. Darum war bei meinen Freunden zunächst große Neigung für die Vorlage; namentlich diejenigen meiner Freunde aus der Induftrie und dem Handel, welche den Segen einer gesetzlichen Organisation in den Handelskammern kennen gelernt haben, standen von vornherein der Vorlage sehr freundlich gegenüber, und wurden auch durch die Berechtigung der Landwirth⸗ schaftskammern zur Steuererhebung nicht abgeschreckt; dagegen hat diese Aussicht auf eine neue Steuer bei meinen landwirthschaftlichen Freunden Bedenken erregt, denn die Steuermüdigkeit ist nicht nur in West⸗ preußen, sondern auch in anderen Provinzen vorhanden. Wir müssen also die Vorlage in der Kommission eingehend prüfen. 21 Mitglieder dafür würden uns genügen, denn es ist eine alte Sage, daß bei 28 Mitgliedern nichts herauskommt. Die Ziele der Landwirthschafts⸗ kammern sind in der Vorlage ziemlich unbestimmt und nur in ihren Umrissen angegeben; namentlich ihre Mitwirkung bei der Verwal⸗ tung der Produktenbörse und bei der Preisfestsetzung ist so un⸗ bestimmt gehalten, daß wir uns kein Bild davon machen konnten. Und wer sich ein Bild davon machen konnte, kam zu der Ueberzeugung, daß dieser Weg ungangbar sei. Große und schwere Bedenken sind gegen den Wahlmodus zu erheben. In den Ge⸗ meinden wird natürlich der Ortsvorsteher Wahlmann sein, und eine Versammlung von Gutsbesitzen und DOrtsvor⸗ stehern unter deitung des Landraths wird die Wahl der Vammern vollziehen. Sb das eine geeignete Zusammensetzung zur Vertretung der landwirthschaftlichen Interessen sein wird, ist mir zweifelbaft. Der behördliche Einfluß des Landraths und der gesell⸗ schaftliche Einfluß der Großgrundbesitzer wird einen viel zu großen Umfang annehmen. Die Vertretung der Interessen des kleinen Grund⸗ besitzes wird dabei illusocisch werden. Wenn man die Handels⸗ kammern zum Muster nahm, weshalb schlägt man dann nicht auch das—⸗ selbe Wahlverfahren vor wie für die Handelskammern? Das hier vorgeschlagene Wahlverfahren kann nicht auf die Zustimmung meiner Freunde rechnen. Das politische Interesse wird bei der Zusammen⸗ setzung der Landwirthschaftskammern Einfluß üben. Durch die Land⸗ wirthschaftskammern werden mindestens die landwirths . Zentralvereine aufgesogen werden, und die lokalen landwirthschaftlichen Vereine werden nur sehr schwer aufrecht zu erhalten sein. Das gefällt uns nicht. Die landwirthschaftlichen Vereine haben sich um die Hebung der Landwirthschaft und der ganzen Bevölkerung Verdienste er⸗ worben, und in ihnen hat sich auch die Stimme des kleinen Be— sitzes Gehör verschaffen können. Die landwirthschaftlichen Vereine haben es verstanden, die Politik aus ihren Kreisen fern zu halten; es ist keine kleine Sache, wenn man diese bewährten Einrichtungen ein⸗ fach beseitigt. Weshalb sollen denn diese neuen Organisationen 5 schaffen werden? Zu den in dem Gesetz angeführten Zwecken sind diese Organisationen eigentlich nicht nothwendig; noth⸗ wendig sind sᷣ nur für die roßen, weitausschauenden Pläne der Agrargesetzgebung. Ueber diese Pläne sich zu äußern, ist schwer; aber es ist auch schwer, über die Organisationen, welche Vor⸗ bedingungen dazu sein sollen, sich zu äußern. In Aussicht genommen ist die Einführung der Rentenschuld und eine Umwandlung der Hvpothekenschuld in eine solche. Möglich ist eine solche Um— wandlung; aber es sprechen doch auch Bedenken dagegen; es muß eine YIchrde fen des Kredits stattfinden. Ist denn das in allen Theilen des Staats ö Ebenso steht es mit der Abänderung des Erbrechts. ir wollen der Aende⸗ rung des Erbrechts nicht widersprechen. In dem größten Theile meiner Heimathprovinz bestehen Beschränkungen des Erb⸗
aber nur auf Anregungen beschränken.
chiedenheit der landwirths i lich der Besitzvertheilung, ist so e daß man die Arat e geh n nicht einheitl kann ür den ganzen Staat. Die Ziele, welchen die — * kammern dienen sollen, stehen noch nicht fest und ihre B ung für den ganzen Staat ist nicht anzuerkennen. Da müssen Bedenken eltend 2 werden gegen die Organisation überhaupt. Deshalb d in der Kommisston eingehende enn ge; anzustellen, ob es richtig ist, eine einseitige Srganisation der Landwirthschaft vorzu⸗ nehmen, oder in Gemeinschaft mit dem Gewerbe; ob die Organi- sation obligatorisch oder fakultativ gemacht wird. Ich hoffe, daß es in der Kommission gelingen wird, die Bedenken zu beseitigen, damit das Gesetz nicht mehr die Schäden aufweist, welche wir jetzt daran zu tadeln haben. Berechtigte Wünsche der Landwirthscha sollen erfüllt werden, damit thut man etwas Gutes für das Wohl des ganzen Volkes.
Abg. von Tzschoppe (fr. kons.): Der Gedanke der Landwirth⸗ schaftskammern ist nicht neu; er ist namentlich im Landes. Dekonomie⸗ Kollegium behandelt worden, aber immer nur von dem Gesichtspunkt, daß die landwirthschaftlichen Zentralvereine sich fakultativ in Kammern umwandeln können. Davon weicht die Vorlage erheblich ab, weil die Regierung wegen der Nothlage der Landwirthschaft, wegen der Reform des Kreditwesens u. s. w. die obligatorische Einführung der Kammern für nothwendig hält. Man nimmt an, daß die Zentral⸗ vereine sich zu Gunsten der 32. ftõkammern 3 werden. Das ist doch wohl etwas zu optimistisch. Die Leiter dieser Vereine sind doch auch Menschen und werden nicht bereit sein, sich ibr eigenes Grab zu graben und eine Thätigkeit einzustellen, durch welche sie bisher Gutes gestiftet, haben. Das Neheneinanderbestehen der Kammern und der Vereine würde nur die Kräfte zersplittern, während man gerade auf eine Zusammenfassung der verfügbaren Kräfte hinstreben sollte. Die Ausübung irgend welchen Zwanges zur Auflösung der Vereine würde die Mitglieder nur erbittern. Es würde zweckmäßig sein, sich dem Standpunkt des Landes Oekonomie Kollegiums mehr zu nähern, wonach die erste Bildung der Landwirthschafts kammern durch freiwillige Umwandelung der Zentralvereine erfolgen soll. Die lokalen landwirthschaftlichen Vereine werden bestehen bleiben können als ausführende Organe der Kammern und man könnte sie bei der erstmaligen Wahl der Kammer wohl auch betheiligen. Auf die tech⸗ nischen und privatwirthschaftlichen Gebiete wird sich die Landwirth⸗ schaftskammer nicht begeben können; sie wird sich hauptsächlich mit wirthschaftspolitischen Fragen beschäftigen, in anderen Dingen sich Mit der neuen Steuer werden sich die Landwirthe nur befreunden können, wenn sie sehen, daß ihnen daraus Wohlthaten zu gute kommen. Jeder neuen Ein richtung wird Mißtrauen und Uebelwollen entgegengesetzt; deswegen sollte man hier jedes Schematische und Schablonenhafte beseitigen und die propinziellen Eigenthümlichkeiten berücksichtigen. Gegen das Wahlrecht sind verschiedene Bedenken geltend zu machen, namentlich muß der Wahlmodus möglichst vereinfacht werden. Bezüglich der Vor⸗ standswahl müßte man die Wahl von Stellvertretern nicht zulassen, weil dadurch die fortlaufende Erledigung der Geschäfte beeinträchtigt würde; denn die Stellvertreter sind nicht immer gut informiert. Hoffentlich gelingt es der Kommission, die Bedenken zu beseitigen.
Um 4 Uhr wird die weitere Berathung bis Mittwoch, 11 Uhr, vertagt.
Kunst und Wissenschaft.
— Das Programm der in den Tagen vom 29. bis 31. März d. J. in Leipzig stattfindenden Versammlung deutscher Historiker ist von dem dort zu diesem Zweck zusammen—⸗ getretenen Comits von Professoren und Lehrern der Ge— schichte nunmehr folgendermaßen aufgestellt worden: Mittwoch, den 28. März, Abends 8 Uhr. Zwanglose Zusammenkunft der Tbeil⸗ nehmer in den oberen Räumen des Kaufmännischen Vereinshauses, Schulstraße 3. — Donners tag, den 29. März. Erste Sitzung. Vormittags 9—– 1 Uhr. J. Begrüßung der Versammlung namens des Ortsausschusses durch Dr. Lamprecht, , . der Geschichte an der Universität Leipzig. II. Wahl eines Vorsitzenden und seines Stell⸗ vertreters, sowie zweier Schriftführer. III. Feststellung, welche An⸗ träge und gemeinsamen Angelegenheiten unter Umständen außer den in dieses Programm aufgenommenen erörtert werden sollen. (Eingegangen ist bisher ein Antrag von Dr. Sieglin, Kustos an der Bibliotheca Albertina zu Leipzig: die Versammlung möge den historischen Ver⸗ einen, sowie den deutschen Historikern überhaupt die wissenschaftliche Unterstützung der Neubearbeitung des Spruner⸗-⸗Menke'schen Atlas, vor allem der Gaukarten, besonders ans Herz legen.) IV. Berathung über die Stellung der alten Geschichte im gelehrten Unterricht. Berxicht⸗ erstatter: Professor Dr. Jäger, Direktor des Königlichen Friedrich- Wilhelms⸗Gymnasiums zn Köln am Rhein; Professor Dr. Hannak, Direktor des Lehrer Pädagogiums zu Wien; Professor Dr. Kämmel, Rektor der Nikolaischule zu Leipzig. Zweite Sitzung. Nach⸗ mittags 3—- 6 Uhr. J. Gegebenenfalls Fortsetzung der Berathung des Vormittags. II. Vortrag von Dr. Schmeller, Professor an der Uni⸗ versität Berlin und Mitglied des Königlich preußischen Staatsraths,
über den deutschen Beamtenstaat des 16. bis 18. Jahrhunderts.
— Freitag, den 30. März. Dritte Sitzung. Vormittags 9 bis 1 Uhr. Berathung über Stand und Bedeutung der landes⸗ geschichtlichen Studien, insbesondere über die Arbeitsgebiete der landes- geschichtlichen Publikationsgesellschaften. Berichterstatter: Dr. von Zwie deneck⸗Südenhorst, Professor an der Universität Graz; Hr. von Weech, Direktor des Großherzoglich badischen General ⸗Landes⸗Archivs zu Karlsruhe; Dr. . Archivar der Stadt Köln; Dr. Grün—⸗ hagen, Geheimer Archiv- Rath und Professor an der Universität Breslau oder im Falle von dessen Verhinderung Professor Dr. Mark— graf. Bibliothekar und Archivar der Stadt Breslau, Dr. Prutz, Professor der Geschichte an der Universität Königsberg, oder im Falle von dessen Verhinderung Dr. Erler, Professor der Geschichte an der Universität Königsberg. Vierte Sitzung. Nachmittags 3 bis 6 Uhr. J. Gegebenenfalls Fortsetzung der Berathung des Vormittags. II. Vortrag von Dr. von Seidlitz. Ober⸗Regierungs⸗Rath in der General⸗Direktion der Königlichen Sammlungen zu Dresden, über die spätgothische Kunst im Königreich Sachsen (als Vorbereitung zum Ausflug nach Meißen; s. unter Sonntag, den 1. April). — Sonn⸗ abend, den 31. März. Fünfte Sitzung. Vormittags 9 — 1 Uhr. L. Berathung über die Grundsätze, welche bei der Herausgabe von Aktenstücken zur neueren Geschichte zu befolgen sind. Berichterstatter: Dr. Stieve, Professor an der Technischen Hochschule zu München. II. Gegebenenfalls Besprechung der von der Versammlung in der ersten Sißung unter Nr. III ausgewählten 6 und Angelegenheiten. III. Beschlußfassung über die nächste Versamm lung. Nachmittags 25 Uhr: Festmahl in den Räumen des Kaufmännischen Vereinshauses. — Sonntag, 1. April, soll ein Ausflug nach Meißen zur Besichtigung der dortigen Alterthümer, vor allem des Doms und der Albrechtsburg, stattfinden. Die Führung wird Herr Dr. Flathe. Professor an der Fürstenschule zu St. Afrg, übernehmen.
Di Sitzungen finden im Saale des Kaufmännischen Vereins, hauses, Schulstraße Nr. 3, statt. Ebenda befindet sich ein ständiges Bureau, in dem Auskunft ö. Art ertheilt wird und Mitgliedskarten ausgegeben werden. Der Verein für die Geschichte Leipzigs Vorstand Herr Oberlehrer Mangner) hat die Absicht, zur Feier des Historiker= tags eine Ausstellung seiner Sammlungen, vor allem der Reliquien aus der Völkerschlacht zu veranstalten. Anmeldungen zu der Ver⸗ sammlung nehmen die Herren Professor Dr. Lamprecht (Thomasius⸗ straße 2 III), Professor Hr. Arndt (Plagwitzerstraße 437 1) und Ober⸗ lehrer Dr. Baldamus (Leipzig⸗ Gohlis, Wilhelmstraße 18 L entgegen. Die Genannten sind auch bereit, etwaige Anfragen in Sachen der Versammlung zu beantworten.
Benediktbeuern, zu jenem in Schleißheim, Amberger, Verwalt.
Ge vs, Verwalt. Affist. vom Reinsnte⸗ Depot Fürstenfeld, zu jenem
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Benediktbeuern befördert 13 ö ; . enn nnn, e n
Depots Fürstenfeld, der Titel Wirthschafts⸗Inspektor verliehen.
Unterarzt im 8. Inf. Regt. Rr. 126 Gröoßh Friedrich ö Villinger, Unterarzt . s. * 21 n hren 866 int. e ten (i! ö vom Landw. Bezirk Heilbronn, zu
Nr. 123, zum Probiantamts Afsisfenten ernannt.
bruar. Günther robiant wigsburg zugethellt. 9 .
*
zum Deutschen Reichs⸗An
M 33.
Zweite Beilage zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Mittwoch, den 7. Februar
Per sonal⸗Veränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee-Fähnriche ze. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 3. Februar. Frhr. v. Gemmingen, Gen. Major von der Armee, zur Dienstleistung bei dem Kriegs- Ministerlum kommandiert.
Abschieds bewilligungen. Im aktiven 6 Berlin, 1. Februar. v. d. Marwitz, Ser. Lt. vom Inf. Regt. von Voigts— Rhetz (3. Hannov) Nr. 79, scheidet behufs Üebertritts zur Schutz⸗ truppe für Deutsch⸗Ostafrika mit dem 6. Februar d. J aus dem 8 ö. 3 . ö. ö: ö.
ension der hied bewilligt. chmie der, inval. Port. Fähnr.,
6 im 2. Hess. Inf. Regt. Nr. 82, der Charakter 3 &. ver⸗
iehen.
Berlin, 2. Februar. Andreae, Gen. Lt. und Inspekteur der 1. Ingen. Insp, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit Pension zur ö n,. .
Im Sanität s⸗Korps. Berlin, 1. Februar. Dr. re uß, Assist. Arzt. 2. Kl, vom Inf. Regt. von der Goltz 97 renn Nr. 5d, Dr. Müll er, Assist. Arzt 2. Kl. vom Feld⸗A rf Regt. Ur. 15. — scheiden behufs Uebertritts zur Schutztruppe für Deutsch⸗ Ostafrika mit dem 7. Februar d. J. aus dem Heere aus.
Beamte der Militär⸗Justizverwaltung.
Durch Verfügung des Generagl⸗Auditeurs der Arm ge. 26. Januar. Sie fke, Kanzlei⸗Sekretär auf Probe beim Gen. Auditoriat, zum Kanzlei⸗Sekretär ernannt.
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 15. De— zember. Dr. Betck, Professor vom Kadettenhaufe zu Plön, Hülsen II., Oberlehrer von der Haupt⸗Kadettenanstalt, — zum Kadettenhause in Bensberg, Dr. Reich, Oberlehrer von der Haupt⸗ Kadettenanstalt, zum Kadettenhause in Plön, Johannesson, Oberlehrer vom Kadettenhause zu Bensberg, Benff el, Oberlehrer vom Kadettenhause zu Dranienstein, Floß. Oberlehrer vom Vadettenhause in Potsdam, — zur Haupt- Kadettenanffalt, Pr. Schmidt III, Qberlehrer vom Kadetkenhause zu Wahlstatt, zum Kadettenhguse in Potsdam, — zum 1. April 1894 versetzt.
29. Ig nu ar. Dr. Rudkowski, Hülfssehrer bel der Haupt— Kadettenanstalt, unter Berufung in eine etatsmäß. Lehrerstells beim , in Wahlstatt, zum 1. April 1894 zum Oberlehrer ernannt.
23. Januar. Halbach, Zahlmstr. Aspir, zum Zahlmstr. bei II. Armee⸗Korps ernannt. =. t ö .
Königlich Bayerische Armee.
Offiziere, Portepee-Fähnriche re. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 28. Janu gr. Horadam, Oberst-Lt. und Kommandeur des F Ulan. Regts. Kaiser. Wilhelm II., König von Preußen, unter Einreihung in die Kategorie der mit Penston zur Disp. stehenden Sfftziere, zum Vorstand der Ankaufskommission bei der Remonte⸗Inspektion, v. Le Su ire, Major à la suite des 1. Schweren Reiter⸗Regiments Prinz Karl von Bayern und Adjutant beim General- Kommando . Armee⸗Korps, zum Kommandeur des 1. Ulan. Regts. Kaifer Wil. helm II. König von Preußen, Frhr. v. Speide f, Rittm. und Cekadr. Chef im 1. Schweren Reiter⸗Regt. Prinz Karl von Bayern, unter Stellung à la suite diefes Truppentheils, zum Adjutanten beim General⸗ Kommando J. Armee Korps, Zehrer, HSaupt⸗ mann und Kompagnie ⸗ Chef im 2. Fuß⸗Art. Regt., unter Stellung 3 Ia suite dieses Truppentheils, zum Vorstand des Art. Depots München, Manz, Rittm., bisher à 14 suits dez J. Schweren Reiter⸗Regts. Prinz Karl von Bayern und kommandiert zur Dienst⸗ heistung dortselbst, zum Eskadr. Chef in diesem Regt. Sim merer, Pr. Lt, ä 1a suite des 1. Fuß⸗Art. Regts. vakant Bothmer und Direktions mitglied der Ober · Feuerwerkerschule, unter Beförderung zum Hauptm.,, zum Komp. Chef im 2. Fuß⸗Art. Regt, Nahm, Pr. Lt. vom 1. Fuß⸗Art. Regt. vakant Bothmer, unter Stellung à Ia suite dieses Truppentheils, zum Direktionsmitglied der Ober— Feuerwerkerschule, — ernannt. Die Sec. Lts.: Frhr. v. Soden persönlicher Adjutant Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Karl von Bayern, Brey, — Beide T 1a zuits des Schweren Reiter Regts. Prinz Karl von Bayern, Knözinger, kommandiert zur Equitations⸗Anstalt, Steicheke, — beide im 2. Schweren Reiter⸗- Regt. vakant Kronprinz Erzherzog Rudolph von Desterreich, Zöller kommandiert zur EquitationsAnstalt, im L Ulan. Regt. Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, Frhr. von Crailsheim, kommandiert zur Equitations⸗Anstalt, im 2 Ülan. Regt. König, Braun, Insp. Offizier an der Kriegsschule, Fleschuez, — beide im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, Rittter don Mann, Edler v. Tiechler, kommandiert zur Equitations⸗Anstalt, Frhr. v. Horn, — beide im 2. Chev. Regt. Taxis, Frhr. v. Feil itzfch, lommandie yt zum Topographischen Bureau des Generalstabs, im 3 Chev. Regt. vakant Herzog Maximilian, Weidert im 6. Chev. Regt. vakant Großfürst Konstantin Nikolajewitsch — sämmtlich zu Herr ht, Pr. Lts, Schierlinger im 1. Fuß⸗Art. Regt. vakant ke er 6 e le ö . Ranke, Pr. Lt. im ; Regt. Kaiser Alexander von Rußla in P sei . 3. 1 ßland, ein Patent seiner Se In der Gendarmerie. 28. Januar. Frhr. v. Künsberg, 6 bei der Gend. Komp. von Riederbayern, zum Pr. Lt. 4.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 29. Ja⸗ nuar Herz, Rittm. 4. B., in die Kategorie der mit Pe f zur . . eingereiht. ; k
m anitäts⸗Korps. 25. Januar. Dr. Schmitt, rer ge r e, , m, 6 . an des — ; Prinz Ludwig Ferdinand, zu Assist. Aerzt Re i den genannten Truppentheilen befördert. . J
. Beamte der Militär⸗Verwaltung.
; 2. JIgnuar. Kleyla, Ingen., Sec. Lt. der Res. des
. ö. ien . bei ö. e l ie ere und 3 er, Kanzlei⸗Diätar im Kriegs⸗Mi i
Fanz el. Eckretãr daselbst, — . , mm.
Januar. Böhm, Administrator vom Remonte⸗Depot
Assist vom Remonte⸗ Depot Bench töbeuern? zur Remonte⸗Insp.
erwalt. Assist. des Remonte⸗
XIII. ¶ Königlich Württembergisches) Armee⸗ Korps. Im Sanitäts-Korps. 2. Februar. Dr. Hummel,
! ö Beamte der Militär⸗Verwaltung. F ebrugr. Günther, Feldw. im Gren. Regt. König Karl
Durch Verfügung dez , 2. Fe⸗ s ⸗Assist,, dem Proviantamt Lud⸗
Sec. Lt. vom Train⸗Bat. Nr. 165, mit
. Faiserliche Marine.
. utztruppe für Deutsch⸗Ostafrika.
Be r län, J. Februar. v. d. Marwitz, 2. Lt. a. D., bisher vom Inf. Regt. von Voigts⸗Rhetz (3. Hannob.) Nr. 79, Pr. Preuß,
1894.
Dr. Müller, Assist. Aerzte 2. Kl. a. D. bisher vom Inf. Rent.
von der 8 (. Pomm.) Nr. 54 bezw. vom den An . .
. Februar d. J. der Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika ilt.
e.
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Statiftik und Volkswirthschaft.
*. Rindvieh⸗ und Schweine-Bestand nach der Zählung vom 1. Dezember 1893 und Vergleich mit dem . Bestand am .
Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
Dezember 1892.
Rin
d vieh Schweine
Staaten überhaupt
und
Landestheile. 1893 oder weniger 1893
bis 2 I. Dezemb. gegen 1892 mehr 1. Dezemb. gegen 1892 mehr /
davon leinschließlich Ferkel 2 und mehr Jahre alt
überhaupt ö 190 gegen 1892 mehr . oder weniger Stück o Stück O0soc Stück Co
Jahre alt 1. Dezemb. gegen 1892 mehr
oder weniger deni g 1893 oder weniger
Stück 00 964 022 4 . o, s 3651 872 od8 7433 — 48657 658 184 675 ü — 7295 J 34 1307 Provinz Brandenburg. 754 167 6 498 0,9 217934
Pommern . 584 849 13 405 2,2 175 005
K 6166359 13 407 15 25 463 2 7
Provinz Ostpreußen ... ö estpreußen Stadt Berlin)..
2
Schlesien 1425938 31 635 4226
Sachsen.. 672 145 25760 8
Schleswig Hol⸗ stein 796 305, 27 234
Dannover 257339 27940
ö Westfalen 586 581 16724
= essen. Nassau 50l 851 46359
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Hohenzollern 10358 7117 13 894
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701 123 4 42421 S98 337 4 5225
362 962 4 17994 1025263 — 15727 621 546 — 16762 368 09635 — 36247 590711 — 55 770 22584 — 443
bia 150 4 36 553 64 zõj 6? 4 14661 47
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Königreich Preußen. JJ5 833 — 314 445 33 TDI T7 Bayern rechts des Rheins 2767 914 — 322 925 104 259 Bayern links des Rheins ĩ .
222039 — 25100 102 81 877
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(Pfalz) Königreich Bayern. TIGI gSõös — 3418 GMσασ iG D Ts Königreich Sachsen. . 612744 52 89 7,8 132 330 Württemberg 775217 195 371 266 9665 Baden 556 994 77990 184 288 Sessen 289 M4 31 667 92 301 , ,. K — 2 2 Mecklenburg⸗Strelit z.. 47127 497 J ö. Aldenburg 225 951 8135 Braunschweig 199 610 4188 Sachsen⸗Meiningen 56 896 11341 Sachsen⸗Altenburg . 59 842 5 96 8 Sag en. e ren Hochs 51 428 10 251 16 Inhalt 59 655 532 1, Schwarzburg⸗ Sonders⸗ hausen . 18 266 Schwarzburg⸗Rudolstadt 16933 Waldeck 22581 54 11 255 Reuß jüngerer Linie.. 28 528 Schaumburg⸗LZppe .. 11167 34165 übe 7 8327 Bremen ; 14 654 Hamburg 12440 Elsaß⸗Lothringen ... 404 815 114 893
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V 7dr Tr TVs S7 is s 50 300 27,5 480 414 — 1789 107 750 28,6 508 251 — 87 6211 66 300 26, 372 706 — 11690 3 25 677 21,8 197 675 — 55660 9 805 11,4 219 7954 3946 19287 24) 70 9588 7135 1513 103 33 9894 26016 10 040 11, 145 45864 1965, 72 6274 1028 40 986 — 3957 40 411 - 1382 35 414 - 5187 1. 202 1172 1050 102 747 1253
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Deutsches Reich Ii6 372 553 — 1133 141 575 55
Fattgefunden hat.
. . Mildthätigkeit.
Die Familie Felix Heinrich Schoeller hat zum Andenken an den verstorbenen Kommerzien⸗ Rath Felix Heinrich Schoeller der edangelischen Gemeinde zu Düren in Form einer Stiftung die Summe ven 120 000 ις zum Bau eines Gemeindehaufes geschenkt. Außerdem hat die Wittwe des Verstorbenen dem freiwilligen Armen⸗ verein zu Düren 3000 „S, der Blindenanstalt dafelbst 2560 0 und der Maria⸗Appolonia-⸗Krippe 2006 S überwiesen.
Der Verkehr auf den Wasserstraßen Berlins . im Jahre 1893 hat, wie wir dem »Zentr. Bl. d. Bauv. entnehmen, gegenüber dem Vorjahre, welches einen erheblichen Rückgang gezeigt hakte, bedeutend zugenommen; er steht hinter demjenigen des berkehrsreichsten Jahres 1891 nur wenig zurück. e gi des Gewichts der zu Wasser ab⸗ Cee gen Güter überflügelt das Jahr 1893 sogar alle früheren
ahre in hohem Grade, indem die Steigerung dieses Verkehrs 35 v. H. ausmacht . Das Gesammtgewicht betrug in Tonnen:
1885 1888 1891 1892 1893
a. durchgehende 308 883 326111 427587 3660 5330 385 487 b. angekommene 3 426 415 4 229 540 4777 073 4251 7258 4473 8435 c. abgegangene 314613 339 748 396 568 395 7575 532 120 Die Anzahl der Schiffe betrug:
1885 1888 1891 1892 1893 a. durchgehende 4016 3 657 4215 4395 4359 b. angekommene 41 359 46307 46599 42 427 45 762 C. , , , 9 980 46 1863 ff . 754 42 003 45 359
nter den angekomm enen Schiffen befanden sich 3504 Personen⸗
Dampfschiffe, 4304 Schleppdampfer (gegenüber ihc m . und 224 im Jahre 1891), 39 Tau- (Ketten) Schiffe, Zl Güter⸗ Dampfschiffe davon 86 unbeladen) mit einer Tragfähigkeit von 4976 t, beladen mit 44 688 t Gütern, und 37 313 Segelschiffe davon 36390 unbeladen) mit einer Tragfähigkeit von 5535 767 t, beladen mit 4429 1606 t Gütern. Unter den abgegangenen Schiffen waren 3499 Personendampfer, 4295 Schleppdampfer, 35 Tau⸗ GKetten⸗ Schiffe, 626 Güter ⸗Dampfschiffe (davon 8 unbeladen) und 36 909 Segelschiffte mit 496231 6 Gütern. Unter den durch⸗ ehen den Schiffen waren 2 Dampfer und 4367 Segel⸗ schiffe (davon 1367 unbeladen) mit 3835 392 6 Gütern. ie Verwendung der Schleppdampfer hat wiederum eine erheb—⸗ liche n erfahren. Im ganzen sind zu Berg 2531 472 und zu Thal 1942 576 6 Güter angekommen, dagegen abgegangen zu Berg As 878 t und zu Thal 253 243 t Güter. Unter den dur gegangenen
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1 01 655 17,1 11 358 377 - j 786 1373 M 3
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6. ki Berlin ist das Ergebniß der Viehzählung am 1. Dezember 1892 eingestellt, da eine solche am 1. Dezember 1893 nicht
Mauersteine mit 19129 6. hervorzuheben. Im ganzen sind zu Ber 0 I5ölst und zu Thal 272736 t Güter K Die . . m,. sich . 2 das Weichbild der Stadt Berlin, nicht u arlottenburg und die übrigen Vororte, in denen sich wichti
Lösch⸗ und Ladestellen befinden. ,
Bewegung der Bevölkerung in Bayern g während des Jahres 1892. . Königreich Bayern wurden im Jahre 1892 108 523 männ- liche und lol 627 weibliche Kinder geboren, darunter todtgeboren 3772 männliche und 2956 weibliche. Sterbefälle ergaben sich mit Ausschluß der Todtgeborenen 153 567, und zwar starben' 78 7660 smnänn— . . h . 5 weibliche Personen. Die Zahl der Eheschließungen
ö Zur Arbeiterbewegung,
Aus Nür nberg wird der „Frkf. Z. geschrieben, daß dort in der Angelegenheit des Formerausstan des (vgl. Nr. G u. flgd. d. Bl) der Versuch gemacht werde, die Streitfragen durch das Einigungsamt im Laufe dieser Woche zu schlichten. Es soll dies der erste Fall sein, daß das seit 1891 bestehende Gewerbegericht als Einigungsamt a, wird.
In Leipzig fand, wie die Leipz. Ztg. beri tet, am Monta eine bon etwa 250 Personen besuchte e n , der S 6 machergehilfen statt, in welcher der sozialdemokratische Reichstags⸗ Abgeordnete Bock aus Gotha über, den internationalen Schuhmacher⸗ err, in Zürich und den Befähigungsnachweis f rach. Auf dem Kongreß wurde nach. seinen . g feld. daß nur 19 0o der deutschen Schuh machergehilfen einer Organisation ange⸗ hören. Bevor der Redner zu dem von ihm als ganz zwecklos be— zeichneten Befähigungsnachweis überging, betonte er den über Zurüũck⸗ setzung klagenden Gewerkschaften gegenüber die Gleichberechtigung der politischen und der gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung. — Am Sonntag wurde eine nur schwach besuchte Versammlung der so⸗ zi aldemokratischen Brauergehilfen abgehalten. Der Vortrag eines Herrn Hilpert aus Berlin beklagte es, daß die vor kurzem noch blühende sozialdemokratische Or anisation der Leip⸗ ziger Brauereigehilfen, der Fachverein, jetzt schon wieder seiner Auf⸗ lo sung entgegensähe, warnte aber ö ungeachtet vor jedem Zu⸗ sammengehen mit den Arbeitgebern. Für den Fall der Auflösung des Fachbereins soll eine ,, , gewählt werden, die Hand in Hand mit dem Gewerkschaftskartell arbeiten soll.
Aus Lon don meldet ein Wosff, sches Telegramm: In dem estern in Tower Hill unter Leitung des sozialdemokratischen
Gütern sind Zucker mit 43 092 t, Steine und Stein dö O27 t, Steinkohlen mit 102973 t, Braunkohlen 1
erbandes veranstalteten Meeting der Arbeits t ofen er- neuerte John Williams die früher erhobenen .