1894 / 37 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Feb 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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vr. März 1315, pr. Mai 1326, vr. Juli 1330. Hafer per März * * . 233 . 1620. Mais pr. März 11,06, ai 10,90, pr. i 10.80. ; ö Bremen, 10. Februar. (W. T. B.) Börsen ⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum Börse.) Stetig. Loko 485 Br. Baum wolle. Schwach. Upland middling, loko 393 3. Schmalz. Ruhig. Wilcox 405 8, Armour sbield 10 3, Gudahy 415 3, Fairbanks 35 3. Speck. Ruhig. Short clear midi. loko 36, Februgr⸗Abladung 356. Taback. Umsatz 860 Packen St. Felix, 39 Seronen Carmen.

Wien, 10. Februar. (W. T. B) Sine Versammlung von Vertretern hervorragender Genossenschaften beschloß, den Minister⸗Prãsidenten im Petitionswege zu bitten, den durch die Nicht⸗ abhaltung des dn, . . Tausenden von Gewerbetreibenden drohenden Schaden abzuwenden. ; . .

. I2. Februar. (W. T. B. Die bulgarische Regie⸗ rung hat die der türkischen Regierung . von der orientalischen Betriebsgesellschaft betriebene, 19 Em lange Strecke Bellova— Sarambey der türkischen Eisenbahnen am 10. Februar in Besitz genommen. Der Bahnbetrieb wird durch die bulgarische Eisen⸗ bahnderwaltung fortgesetzt werden; eine Unterbrechung der Verbindung nach Konstantingpel ist daher ausgeschlossen. .

Pe st. 10. Februar. (W. T. B.). Der „Budap. Corr. zufolge tritt die Maschinen⸗Aktien gesellschaft GSguz u. Co. mit Rück= sicht auf ihren immer wachsenden umfangreichen Betrieb in ein engeres Verhältniß zu der ungarischen Kreditbank. Der General⸗Virektor der ungarischen Kreditbank dürfte in die Direktion der genannten Maschinen.Aktiengesellschaft gewählt werden. Die Ein⸗ heitlichkeit und Organisation der letzteren bleibt unberührt.

Pest, 10. Februar. (W. T. B.) Produktenmartt. Wetzen behauptet, per Frühjahr 728 Gd, 29 Br, pr. Herbst 568 Gd., 759 Br. Hafer pr. Frühjahr 667 Gd, 6,59 Br. Mais pr. Mai · Juni , 479 Gd., 4,30 Br. Kohlraps pr. August⸗Sep⸗ tember 12, 1. - 1225. H

London, 2. Februar. (W. T. B.) An der Küste?7 Weizen ladungen angeboten.

335 , e,, loko 159 stetig, Rüben⸗Robhzucker loko 133 fest. . !

; e. 12. Februar. (W. T. B.) Wie die Times“ erfährt, würde der Staatssekretãr für Indien Earl of Kimberley, solange nicht über die Schließung der Münzen in Indien genügende Erfahrungen emacht wären, nur auf einen Beschluß des Unterhauses hin die

ünzen wieder eröffnen. Der Staatssekretär beabsichtige, mit den wöchentlichen Verkäufen der Conseilwechsel fortzufahren; einen Antrag, einen Einfuhrzoll auf Silber zu legen, um den Rupie⸗Kurs zu festigen, werde er nicht zustimmen.

Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 3. Februar bis 9. Februar: englischer Weizen 1554 fremder 27 647, engl. Gerste 1367, fremde 57 973, engl. Malzgerste 19 195, frernde —, engl. Hafer 1353, fremder 91 7506 Orts., engl. Mehl 12906, fremdes 21 499 Sack. . . .

Paris 10. Februar. (W. T. B.). Die Liguidation der Bang ue d'Escom pte ist gestern beschlossen worden.

Die Verhaftung Soubepran's (gl, Nr. 3656 d. Bl.) erfolgte auf Ansuchen des Liquidators der Société des Imm eubles de Frange und infolge von Anjeigen von Depotsinhabern dieser Ge— sellschaft, welche die Rückzahlung ihrer Depots gefordert hatten. Der Liquidator machte Soubeyran von diesen Anzeigen Mittheilung, der darauf erklärte, daß die aus den betreffenden Depots herrühren⸗ den Gelder der Banque d Escompte geliehen worden seien, was den Statuten zuwiderläuft. Auch der Administrator der Societé des Immeubles und Direktor der Banque d Escompte, Emil Clerc, der in beiden Instituten Soubeyran's Untergebener war und dem statutenwidrigen Darlehen nicht widersprochen hatte, ist verhaftet worden. Das Darlehen beträgt 34 Millionen Franes. Wie ver—⸗ lautet, würde Soubeyran heute Vormittag gegen Kaution aus der Haft entlassen werden. Der 1 meint, der Sturz Soubeyran's würde keine ernstliche Folgen haben und sei seit lange vorhergesehen worden. ; .

Rom, 10. Februar. (W. T. B.) Eine Versammlung von 123 Aktionären des Credito mobiliare, die über 42 000 Aktien besitzen, verwarf nach langer Erörterung und nach Erklärungen des Verwaltungsraths mit großer Majorität den Antrag einiger Aktionäre, eine Untersuchungskommission zu ernennen, um die even⸗ tuellen Verantwortlichkeiten während der Zeit des Moratoriums fest⸗ zustellen. Dagegen wurde eine Tagesordnung angenommen, die das volle Vertrauen zu dem Verwaltungsrath ausspricht und ihn auf⸗ fordert, die zur Wiederherstellung des Credito mobiliare eingeleiteten Verhandlungen zu Ende jn führen. Die Versammlung genehmigte sodann die Jilanʒ * 1 , ,, . und wählte die aus⸗ scheidenden Adminiftratoren und Syndici wieder. .

'. Amster dam, n . . T. B.) Java⸗Kaffee

oed ordinary 52t. Bankazinn 43. H ; arg e 10. Februar. (W. T. B.) Die Bör se eröffnete etwas höher; im weiteren Verlaufe trat Lustlosigkeit ein. Der Schluß war recht lustles. Der Umsatz der Aktien, betrug 46 600 Stück. Der Silbervorrath wird auf 185 000 Unzen ge⸗

6. , . eröffnete fest und etwas steigend, dann trat Reaktion und Abschwächung ein auf günstige Ernteberichte und allgemeine Liqui- dation. Schluß schwach. .

Mais allgemein fest während des ganzen Tags infolge geringen Angebots und geringer Ankünfte. Schluß stetig. ;

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 5 344930 Dollars gegen 3 626195 Dollars in der Vorwoche, davon fz Stoffe 1 992 318 Dollars gegen 1473147 Dollars in der Vorwoche. . ;

Chicago, 10. Februar. (W. T. B.) Weizen anfangs fest auf ungünstige Witterung, sowie auf umfangreiche Käufe, dann Re⸗ aktion auf große Ankünfte im Nordwesten und Realisierungen. Schluß schwach. üs fallend einige Zeit nach Eröff nung, dann lebhafte Reaktion, spãter wieder fallend.

Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Herbesthal ist die zweite englische Post über Ostende vom 11. d. M. ausgeblieben; Grund: Sturm auf See. .

Der Postdampfer Rotterdam“ der Nieder ländisch⸗ , 3 Gesellschaft ist am 10. d. M in New⸗JYJork angekommen.

Bremen, 10. Februar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Ems ist am 9. Februar Morgens auf der Weser angekommen. Der Postdampfer 6 hat am 8. Februar Abends Dover passiert. Der Reichs. Postdampfer Bayern“ ist am 5. Februar Vormittags in Singapore angekommen. Der Reichs Postdampfer Lübeck ist am 7. Februar Nachmittags von Neu

zuinea in Singapore angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer e. ö 3. =, ,, Mittags die Reise von Port

id nach Neavel fortgese ö * 1 t . (W. * B.). Der Postdampfer. Stuttgart“ ist am 10. Februar Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer Trave * ist am 9. Februar Abends in New⸗ Jork angekommen. Der Schnelldampfer Fulda ( ist am 10. Fe⸗ bruar Vormittags in Genug angekommen. Der Postdampfer Neckar“ ist am 9g. Februar Abends in Messina angekommen.

London, 109. Februar. (W. T. B.) Der Union Dampfer Arab ist gestern auf der Heimreise in Southampton ange kommen.

Theater und Musik.

Friedrich Wil helm städtisches Theater. Am Freitag ging vor gut besetztem Hause die lustige Operette „Der Litutenant zur See' zum fünfzigsten Mal in Seene. Die

Musik von Louis Roth wirkt fortgesetzt erfrischend auf die Hörer, die ien lui den launigen Duetten, Terzetten und Kuplets endlosen Beifall spenden. Das Libretto reizt zwar mit seinem Gesammtinhalt und seiner zweifelhaften Moral nicht e . durch Qriginalitãt, aber im einzelnen enthält es doch manches Geistvolle und Witzige, was der Kom⸗ ponist vortrefflich ausgenützt hat. Die Darstellung war wieder im ganzen und in allen Einzelheiten zu loben. Die Chöre wirkten sehr erfreulich; bei den glänzenden Aufzügen klappte alles wie am ersten Tage, Unter den mitwirkenden Künstlern that sich wieder Herr Klein mit seinen Koupletvorträgen besonders hervor, ebenso neben ihm Fräulein Cor⸗ nel li als lustiges Kammermädchen und Fräulein Elis Schmidt die bier einmal eine ernst gehaltene poetische Scene zur glücklichsten Wir⸗

kung bringt. . z Neues Theater.

Die von ihrer früheren Wirksamkeit auf der Bühne noch bekannte, seit mehreren Jahren in Zurückgezogenbeit lebende Frau Agnes reund trat am Sonnabend in der Titelrolle des vieraktigen Schaufpiels Gife la! von Else von Schabelsky als Gast auf. Sie zeigte sich bei dieser Gelegenheit als eine routinierte Schau⸗ spielerin, die mit gewandtem und sicherem Auftreten die e ig. keit verbindet, alle Pointen ihrer Relle hervortreten zu lassen. Daß sie nicht im stande ist, die unsvmpathische Figur der Frau von Thalberg, die durch ihr unlauteres, von ihrem Mann gebilligtes Verhältniß zum Landesfürsten, dem Gatten Titel, Orden, Adel und Wehlstand verschafft, anziehender zu gestalten, ist selbstverständlich und darf ihr nicht zur Last gelegt werden. Immerhin ist es anzuerkennen, daß die Künstlerin sich ihrer beiklen Aufgabe mit möglichster Diskretion entledigt. Eine abschließende Beurtheilung der schauspielerischen Begabung der Dame ist nach dem Auftreten in dieser Aufführung nicht möglich und muß vorbehalten werden, bis es ihr ermöglicht wird, ihre Kunst an anderen Aufgaben zu beweisen. Doch auch bei dieser Vorstellung wurde sie verschiedene Male durch lebhaften Beifall und Hervorruf aus⸗ gezeichnet. Im übrigen fand das Stück, das bei allen seinen Schwächen interessante Scenen hat, in den ersten Akten wieder eine freundliche, am Schluß die verdiente ungünstige Beurtheilung. Unter den Darstellern machten sich am meisten vortheilhaft bemerkbar Herr Rittner durch seine treffende Verkörperung des dem Hofbaumeister Thalberg scharf entgegentretenden Freundes, des Dr. Georg Waldau, und Fräulein Hilda Hofer durch ihre anmuthvolle Wiedergabe der Meta Thalberg, Schwester des Hof⸗Baumeisters und Braut des Dr. Waldau.

Konzerte. ;

Am Sonnabend fand im Saal der Sing⸗Akademie ein Ben Davies-Konzert statt, so benannt nach dem Tenoristen von der Royal Opera in gondon, der sich mit dem Kammer⸗ virtuosen Joh. Wolff (Violine) und dem Professor Th. Plowitz Klavier) zu einer größeren Kunstreise vereinigt hat, Das Programm ent⸗ hielt außer den Portrãts der Künstler noch ausführliche Notizen über große Erfolge in Europa, Amerika, Brasilien u. s. w. sodaß man gespannt darauf war, sie zu hören. Trotz oder re. dieser Art der Empfehlung war das Konzert nicht so zahlreich besucht, als es für die in der That sehr tüchtigen Leistungen zu wünschen ge— wesen wäre. Eröffnet wurden die Vorträge mit der Kreuzer⸗Sonate für Klavier und Violine von Beethoven, welche von den letzt. genannten Herren mit großer Präzision und richtigem Verständniß ausgeführt wurde, wenngleich im Andantesatz mehr Wärme des Aus—⸗ drucks zu wünschen blieb. Derr Ben Davies trug hierauf ein Rezitativ und Arie aus Händel's Oratorium Jephta- vor. Seine Stimme ist von außerordentlichem Wohlklang, sie reicht bequem bis zum hohen OG und läßt eine sehr gründliche Ausbildung erkennen. Herr Davies ist ein prächtiger Heldentenor, der mit Wärme und Leiden- schaft vorzutragen versteht, wie auch aus den folgenden Arien von Sullivan, Fr. Clay, Massenet und Gounod hervorging. Seine beiden Gefährten spielten noch ein Duo von Grieg, dem der Geiger einige Soli von Sgambati, Sinding und Wieniawgki hinzufügte. Die vollkommene technische Sicherheit und der feinschattierende Vortrag setzten diese Piscen ins günstigste Licht. Diese und die Gesangs⸗ vorträge begleitete 3 Plowitz auf einem klangvollen Blüthner schen

lügel., Sämmtliche Leistungen der drei Künstler ernteten lebhafte Beifallsbezeugungen.

Die Konzertsängerin Frau Regina Moszkowski gab am Sonnabend im Saal Bechstein einen Lieder⸗Abend, in welchem Lieder von Schubert, Jensen, W. Taubert, Brahms und anderen mit Duetten von Stradella, Paisiello, Reinecke und Henschel ab⸗ wechselnd zum Vortrag gelangten. Die Sängerin besitzt einen nicht sehr starken, jedoch angenehm klingenden Mezzosopran, deffsen weitere Ausbildung noch zu erwarten ist. An der Ausführung der Duette hatte sich der Baritonist Herr Dr. H. Goldschmidt nach Kräften betheiligt. Die wohlrenommierte Pianistin Fräulein M. Eu ett unterstützte das Konzert durch einige Lieder von Schumann und Liszt, die mit wohlverdientem Beifall auf⸗ genommen wurden.

Seine Majestät der Kaiser und König ließ nach den Sonnabend und Sonntags · Vorstellungen im Königlichen Opern⸗ hause durch den General-Intendanten Grafen von Hochberg sämmtlichen Mitwirkenden Allerhöchstseine große Anerkennung und Zufriedenheit aus⸗ sprechen. Morgen findet im Königlichen Opernhause der 8 Symphonie Abend der Königlichen Kapelle unter Kapellmeister Weingartner's Leitung statt. Zum Gedächtniß Richard Wagner's werden nachsteh ende Werke des Meisters aufgefũhrt: Trauermarsch aus der. Götterdämmerung, Suvertüren zu „Der fliegende Holländer! und „Tannhäuser“‘, Vor⸗ spiele zu Lohengrin und Meistersinger Außerdem gelangt Liszt's Dante⸗Symphonie mit Frauenchor (Solistin; Fräulein Hie dler) zur Aufführung. Die öffentliche Hauptprobe beginnt morgen Vor mittag 12 Uhr. . .

Im Königlichen Schauspiel hause wird morgen Gutzkow's Zopf und Schwert“ gegeben. Am Sonnabend gehen Gustav Freytag's ‚Joumnalisten mit Frau Clara Meyer als Adelheid in Scene. ; ; * .

m Deutschen Theater hat in der morgigen Aufführung Grind 3 Trauerspiels Des Meeres und der Liebe Wellen“ die Rolle des Leander wieder Josef Kainz übernommen. Die Hero spielt Teresina Geßner, die Janthe Marie Frauendorfer, den Ober⸗ priester Max Pohl, Naukleros Ernst Pittschau, Hero's Eltern Claudius Merten und Paula Carlsen, den Tempelhüter Max Pategg. Seine Königliche Hoheit der Prinz Alexander wohnte am Sonn abend der Aufführung des Lustspiels „Der Herr Senator“ bis zum Schluß bei. .

Im Residenz⸗Theater ist die auf morgen angesetzte Auf⸗ führung des Schwanks Der Maskenball! ( Veglions ), von Alexandre Bisson, welchen Benno Jacobson in's Deutsche übertragen hat, um acht Tage verschoben worden, da Der Mustergatte“ noch immer seine Änziehungskraft ausübi. ö ma .

m Neuen Theater geht am Mittwoch die Novität A Basso . Scenen aus dem neapolitanischen Volksleben, von Goffredo Tognetti, in deutscher Uebertragung von Emil Dürer, in Scene.

Für das morgen Abend 7. Uhr im Saal Bechstein statt-· findende Konzert der schwedischen Opern⸗ und Konzertsängerin rãulein Margarethe Peter sen hat Herr Kurt Müller seing pianistis Mit; wirkung zugesagt. Fräulein Petersen wird eine Arie aus Mozart 5. Titus“, eine Reihe Brahms ' scher Lieder, sowie Gesänge von Thomas, Heuberger, Rubinstein, Wagner, Grieg, Kjerulf und Lindblad zu Gehör bringen. Das Prozramm des nächsten VIII. Philharmonischen Kon⸗ zerts am 19. d. M. bringt von reinorchestralen Werken ᷓvdn s G-dur-Symphonie, das Vorspiel zu d'Albert's Oper Der Rubin“, J. S. Bach 's Orchestersuite in -dur und den Trauermarsch aus der Götterdämmerung“ von R. Wagner. Die Selistin des Abends, Frau Kammersängerin Lilli Lehmann, wird die Schlußscene aus der „Götterdämmerung! und eine Arie aus Glucks ‚Armide“ singen.

M annigfaltigeẽ.

Von einem schweren Unglücksfall ist der N. A. J. zufolge die Königliche , Frau Niem ann Seebach betroffen wor. den. Die Künftlerin war am Freitag im Begriff, an der Ecke der Nürn⸗ berger · und Kurfürstenstraße einen bereits langsam fahrenden Pferdebahn- wagen zu verlassen, glitt auf dem schlüpfrigen Damm es regnete gerade in aus, fiel zu Boden und wurde von einem entgegen kommenden Kohlenwagen überfahren. Das rechte Vorderrad des Gefährts ging der Künstlerin über beide Beine hinweg, einen lem. plizierten . und Knochenzersplitterung beider Glieder herbei⸗ führend. Ein höherer Offizier nahm sich der Bewußtlosen an und brachte sie persönlich nach der in der Kesselstraße belegenenen Berg⸗ mann'schen Privatklinik.

Ueber die Folgen des Sturms in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag e e. Auf dem hiesigen Stettiner Bahn⸗ hof war der Verkehr auf der Abfahrtseite der großen Bahnhofshalle schon beendet ö . * . die J, . des 94 e. fälligen Zuges, als plötzlich der orkanartige Sturm, der mit furcht⸗ * 63 in die nach dem Vestibül zu schon geschlossene Halle hbineinfegte, den über der Abfahrtseite belegenen nordöstlichen Theil der von 17 eisernen Gewölberippen getragenen Wellblechbedachung erfaßte, in der Ausdehnung von etwa 70 m von sieben der Rippen losriß, wie dünnes Papier . und auf das Dach des an der Längsseite sich hinziehenden Anbaues warf. In dem⸗ selben Augenblick erloschen die Gaslaternen der Halle und die plötzliche Finsterniß erhöhte noch die allgemeine Verwirrung. Als sich die Aufregung gelegt hatte, wurde man auf Hilferufe aufmerksam, dir aus der im erwähnten Anbau be⸗ findlichen Dienstwohnung des Stationsvorstehers Ziekursch hervor- drangen. Hier hatte das auf das Dach geschleuderte Wellblech einen hohen Schornstein umgerissen, der wieder das Dach und das schwere Deckengebälk über dem Schlafzimmer des Herrn Ziekursch durch⸗ schlagen und im Zimmer selbst starke Verwuͤstungen ange⸗ richtet batte. Ueber dem Stationsvorsteher hatten sich Balken und Schuttmassen aufgethürmt und ibn schwer verletzt. Die herbeigerufene Feuerwehr mußte den Stations⸗Vorsteher aus den Schuttmassen ausgraben; er war mit Blut überströmt, und seine rechte Hand beim Handgelenk vollständig zersplittert. Die nãhere Untersuchung des zerstoͤrten Daches der Halle ergab, daß vom Sturm gerade jenes Wellblech Losgerissen ist, welches erst im letzten Sommer neu auf- gelegt ist. Die Abfahrtseite der Halle ist vorläufig gesperrt, die Züge werden vom Mittelperron, theilweise auch vom linken Seitenperron abge⸗ lassen. Den Neuesten Nachr. wird geschrieben: Stark beschädigt ist durch den Sturm das Stationsgebäude des Stadtringbahnhofs Stralau⸗Rummelsburg in dem sich auch die Zentral weichenstellung befindet. Das Dach des Gebäudes ist durch eine Blechlage hergestellt, die auf. 6 Zoll starken Balken ruht und ewissermaßen als Gesims über das Mauer⸗ werk des ebäudes hervorragt. Dem Sturm war es daher gegen 13 Uhr ein Leichtes, von dem isoliert stehenden Gebäude das Dach zu lockern; mitsammt der Balkenlage wurde es vom Orkan gegen die große, daneben belegene Wartehalle geschleudert deren r nere, darüber buchstäblich zersplitterte. Das Dach des Stations gebäudes ist vollständig abgedeckt, sodaß die oberen Dienstzimmer offen daliegen. Die Wartehalle ist vorläufig nicht zu benutzen.

us Krefeld meldet W. T. B. von heute, das dortige Eisen⸗ bahn⸗Betriebsamt mache bekannt, daß der Rheint rajekt Spyck⸗ Welle und die Strecke Kleve⸗Zevenaar wegen Sturmes ge⸗ sperrt sei.

Vor dem Deutschen Sprach vergin Berlin wird morgen, Abends 87 Uhr, im Wirthshause zum Schultheiß, Potsdamerstr. 13, der Geheime Regierungs⸗Rath Professor Reuleaur einen Vortrag halten, dessen Thema lautet: Verkannte Fremdwörter“.

Der Zweigverein Berlin-Charlottenburg des Allge⸗ meinen . Sprach vereins hielt am 5. d. M, seine Jahresversammlung ab. Nach der Rechnungslegung durch den Schatz= meister und Schriftführer Herrn Eberhard Ernst wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt; doch übernahm die Leitung desselben an Stelle des Oberst⸗Lieutenants Dr. Max Jähns, der durch seine Thätig⸗ keit als Vorsitzender des Gesammtvereins stark in Anspruch genommen ist, der Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Bormann. Nach Erledigung der Geschäfte hielt Herr Dr. Max Jähns einen Vortrag über das etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache von Friedrich Kluge und legte in Anknüpfung an die Einleitung dieses ausgezeichneten Werks den Entwickelungsgang unserer Sprache in großen Zügen dar.

Das „Künstlerfest‘, welches heute bereits die 40. Wieder, aufführung im Zirkus Renz erlebt, wird nur noch kurze Zeit au dem Spielplan bleiben, da voraussichtlich bald das vom Direkt Renz versönlich in Scene gesetzte große equeftrische Ausstattungsstũch welches eine ganz neue Richtung im Mansgenschauspiel einschlägt, zur ersten Darstellung gelangen dürfte. Heute und morgen Abend sowie am Mittwoch wird Direktor Renz eine Gala⸗Musterung seines ge= sammten Marstalljuwachses vom Jahre 1893/94, bestehend in 2 hoch⸗ edlen Pferden, meist Vollblütern irischer, englischer, oftpreußischer und ungarischer Abstammung sowie von Pferden eigener Zucht veranstalten.

Bochum, 11. Februar. In der hiesigen Guß stablfabrit fand 1. Meldung des W. T. B.. heute Vormittag 9h Uhr eine heftige Explosion des zu den Stahlschmelzen führenden Gas kanals statt, bei welcher ein die Aufsicht ausübender Vorarbeiter ums Leben kam. Außer einer mehrtägigen Betriebsstörung der betreffenden Werk⸗ stätte ift ein erheblicher materieller Schaden nicht entstanden.

München, 11. Februar. Gegen Mitternacht sind, wie W. T. B. meldẽt, die umfangreichen Stallungen des Schlosses Nymphen⸗ burg vollftändig niedergebrannt.

München. Der in Gries bei Bozen lebende Ingenieur und Architekt . Müller hat, wie die . Münchener Neuesten Nach⸗ richlen / berichten, der Stadt München einen großen Gebäudekomplex, der bei einer Rente von über 75 000 6 auf mehr als 1 Millionen Mark geschätzt und nur mit einem Ewiggeldkapital von 489 000 16. belastet ist, fchen kungsweise unter der Bedingung überlassen, daß der Erlös daraus, bezw. ein dem Werth gleichkommendes Kapital zur Errichtung eines, vorzugsweise für Unbemittelte bestimmten Volks bades, verwendet werde.

aris, 11. Februar. W. T. B. meldet: Heute Vormittag fand 3 der gr r irn bei den n ,, , Vilmorin und Andrieux eine Gasexplosion sstatt; bei den do schaz bft wurde ein Sergeant der Feuerwehr getödtet; neun Feuerwehrleute wurden verwundet, darunter zwei schwer. 282 2 z —— G o, Sri, n, ,, erg, erernnt Äm sterdam, 195. Februar. Wie die hiesigs PFsSiizèi derm. iebt, 2. sich unter den dieser Tage verhafteten Banknoten, älfchern ein gewisser Johann Georg Franck, der . Reslaurant in Amsterdam beireibt und der Verbreitung fals f Noten beschuldigt wird. Franck, der nach Deutschland lh . und fich wahrscheinlich in Köln oder Frankfurt aufbält, ist im . einer großen Quantität falscher Billets zu 100, 200 und 300 Gulden, die er in Deutschland zu vertreiben versuchen dürfte.

n ü at Madagaskar. Nach in Paris eingegangenen Meldungen he am 5. d. 35 in Diego Suarez auf der Insel , . * Zyklon gewüthet hat, welcher 3 Schaden an oͤffent e n. Frivaten Gebäuden anrichtete., Mehrere Gebäude wurden vollstãn zerstört. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen.

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Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anz

Berlin, Montag, den 12. Februar

eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1894.

Literatur.

Rechts⸗ und Staatswissenschaft.

Anleitung zur zweiten Prüfung der höheren Ver— waltungsbeamten, von L. von Koeller, Regierungs⸗Assessor. Erster Theil, H. Bahr's Buchhandlung (K. Hoffmann) Berlin W., 8 Mohrenstraße 6. Diese Anleitung verfolgt lediglich praktische Zwecke und dementsprechend ist sie in die Form von Fragen und Ant⸗ worten gebracht. Die Antworten sind den Gesetzen oder bekannten Werken, wie Schulze, Laband, Engelmann und Dernburg entnommen; die Fragen beruhen auf der Erfahrung, die der Verfasser bei der Vorbereitung zum Examen und bei diesem selbst gemacht hat. Der Stoff beschränkt sich auf die preußische Verfassungsurkunde und die Reichsverfassung; der zweite Theil soll die Zusammensetzung des Land⸗ tags, Gemeinde,, Städte⸗, Kreis,, Provinzialordnungen, Wege-, Wasserrecht, Wohlstandspflege, Sozialpolitische Gesetzgebung, Finanz⸗ recht, Steuern und Kirchenrecht behandeln. Als Hilfsmittel für die Vorbereitung mag das Buch gute Dienste leisten, es kann aber nicht und das will es auch nicht das gründliche Studium ersetzen.

Zeitschrift für das gesammte Strafrecht. Heraus gegeben von Dr. Franz von Liszt und Dr. Karl von Lilien, thal, ordentl. 65. Professor der Rechte in Halle a. S. bejw. in Marburg a. S. Berlin 1894, J. Guttentag. Bd. XIV Heft 2 enthält: Lehre vom strafrechtlichen . und Determinismus, von Dr. Herm. Ortloff⸗Weimar; Unzurechnungsfähigkeit einer Schwangeren, medizinisches Gutachten der Fakultät Halle von 1734; Berufungs⸗ frage in Ungarn, von Dr. Vambery⸗Budapest; Hegung der deutschen Gerichte im Mittelalter, von Professor Lehmann⸗Rostock; der öster— reichische Strafgesetzentwurf, von Professor von Liszt. In einer Beilage befindet sich die Fortsetzung des Strafgesetzbuchs für den Bundes distrikt und das Territorlum Nieder⸗-Kalifornien über gemeine Verbrechen und für die ganze Republik über Vergehen gegen den Bund.

Das Privatrecht im Preußischen Auseinander⸗ setzungs verfahren. Von Wilhelm Holzapfel, Regierungs— Rath. Berlin 1893, Carl Heymann's Verlag. 86. 299 S. 6 0 Der Verfasser hat den umfangreichen, hoöͤchst verwickelten Stoff, dessen Grundgesetze in einer Reihe das Zivilrecht und den Prozeß tegelnder Gesetze enthalten sind, sachkundig und in beherrschender Ueber⸗ sicht der Literatur eingeschraänkt wie das im Vorwort scharf gekenn— zeichnet ist. Was bereits anderweit vorhanden, wollte der Verfasser nicht für das Sondergebiet neu zusammenstellen; hier genügt der Hinweis, wo es zu finden sei. In Kürze angegeben, bilden den Gegenstand des Werkes die Normen, welche die privatrechtliche Wirkung des Aus— einandersetzungsverfahrens und die Voraussetzungen dieser Rechts⸗ wirkungen regeln. Wenn Dernburg in seinem Preußischen Privatrecht (4. Auflage S5 207 bis 214) eine allgemeine Uebersicht über die Agrar⸗ e grun gegeben hat und Turnau im Hilfsbuch zu seiner Grund⸗ uchordnung (5. Auflage Band II. S5 113 ff. S. 498 ff.) von der Gemeinheitstheilung und der Zusammensetzung der Grundstücke han—

delt, so können diese verdienstlichen Arbeiten, welche eine Erschöpfung des Stoffs sich nicht zum Ziel setzten, fachwissenschaftlich nicht ge⸗ nügen; es bedurfte eines Werkes, welches, ausschließlich diesem Gegen⸗ stand gewidmet, aus der umfangreichen Rechtsprechung, und namenklich in den 31 Bänden der Zeitschrift für Landeskultur⸗Gesetzgebung, systema⸗ tisch ordnet und weiter entwickelt. Auf Grund der voll— ständigen Ausnutzung der Vorarbeiten, der Beherrschung des großen Gebiets der Agrargesetzgebung, des Zivilrechts und des Prozesses, namentlich auch der Reichs-Zivilprozeßordnung ist ein

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

1) Untersuchungs⸗Sachen. 66372 Steckbriefs Erneuerung.

am 2. Juli 1865 zu Berlin, am 29. November , n. 1862 in den Aktten 135 B. 742. 2 erlassene Steck! neuen Termine brief wird erneuert.

Berlin, den 7. Februar 1894.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 136.

am 16. April 1894, Vor⸗ mittags 10904 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗

Werk entstanden. wie es von jedem, der sich mit einzelnen Fragen eingehender beschäftigen wollte und nach den bereits vorhandenen Quellen forschte, vermißt wurde. Wenn hiermit auf das Werk auf⸗ merksam gemacht wird, so seien dessen Abschnitte hier verzeichnet: 1) Die privatrechtliche Natur der Geschichte des Auseinanderfetzungs⸗ verfahrens. 2) Die privatrechtlichen Wirkungen des Auseinander⸗ setzungsverfahrens. 3) Die EFntstehung neuer Lasten und Gemein- heiten. Ein ausgiebiges Sachregister macht den Abschluß.

Kunst.

4 Richard Muther's Geschichte der Malerei im neun-⸗ zehnten Jahrhundert (G. Hirth's Kunstverlag, München) liegt mit der zehnten Lieferung abgeschloffen vor. Das Werk umfaßt drei starke Groß ˖Oktavbände, die mit einer verschwenderischen Fülle von leider nicht immer genügenden Illustrationen in Autotypie ausgestattet sind. Daß ein zusammenfassendes Werk dieses Umfanges nicht durch— weg auf selbständiger Forschung beruhen kann, ist selbstverftändlich. Die Aufgabe des Verfassers bestand vielmehr darin, die Ergebniffe der modernen Kunstkritik einheitlich zu einem geschlossenen Ganzen zu ver— arbeiten, das überreiche Material in übersichtliche, verstãndige Gruppen zu theilen, aus einem Gesichtspunkt heraus zu beleuchten und zu er⸗ läutern. Diese schwere Aufgabe hat Muther trefflich gelöst. Der Gedanke der Entwickelung zu neuen Zielen tritt in jedem Kapstel deutlich hervor; die warme Lebhaftigkeit, mit der diese Ziele verfochten werden, macht die Lektüre anregend und belehrend. Wenn eine Schwäche der Darstellung anhaftet, so ist es die, daß der Verfaffer gleich zu Anfang vielleicht etwas zu ausführlich auf die Endziele der modernen Kunstentwickelung eingeht und dadurch dem Aufbau die Stei⸗ gerung raubt, die bei einem Durchlesen des jetzt abgeschlossenen Werkes dielleicht vermißt werden könnte. Die zündende Art, in der er jede bedeutsame Erscheinung gewissermaßen auch literarisch durch seinen Stil individualisiert, wird darum an Eindruck nichts einbüßen. In prickelnder Kauserie feiert er die Geistreichen, in feierlichem Tone die Neuidealisten; in wenigen derben Strichen legt er die Gestalten der naturalistischen Bahnbrecher an. Das sind Vorzüge, deren sich wenige kunst⸗ historische Schilderungen der Gegenwart rühmen können. Daß Muther strenge Arbeit nicht gescheut hat, beweist die fleißig zusammengetragene Literatur, die er am Schluß der einzelnen Bande dem Weiterstrebenden zur Verfügung stellt, beweist das Verzeichniß der Abbildungen, das nicht nur die Vorlagen, sondern vielfach auch den Aufbewahrungs⸗ ort der Originale angiebt, und. last not least das Künstler— verzeichniß, das mit seinen orientierenden Daten den Grundstock eines modernen Künstlerlexikons bildet. So darf der Verfasser am Ziel seiner mühevollen Arbeit mit Stolz auf das Geleistete zurückblicken und von ihr die Hoffnung hegen: „she was not of one age, but for all times.“

4 In einem offenen Schreiben an den Geheimen Rath Pro⸗ fessor Fritsch, betitelt Aus eignem Rechte der Kunst“ (Berlin, F. Fontane u. Co. 1894) nimmt Professor August von Heyden die bildenden Künstler der modernen Richtung gegen den von Professor Fritsch in einer Broschüre erhobenen Vorwurf in Schutz, daß sie absichtlich die Natur entstellten oder durch wissentlich schlecht gewählte Modelle minderwerthig darstellten“. Mit warmen Worten tritt der Verfasser für die Berechtigung der keineswegs erst in unserem Jahrhundert entdeckten Freilichtmalerei ein. Die Auf⸗ gabe, welche die Impressionisten sich stellen: die Wirkung von Licht und Luft auf den Körpern durch Farben wiederzugeben, ist eine spezifisch malerische, der auch die großen holländischen Meister des siebzehnten

Deffentlicher Anzeiger.

getragene, in der Poststr. 1, Königstr. 1—65 u. Burg⸗ etwaige Abschätzungen und andere, straße 7 nebst Zubehörstücken, namlich den kataster⸗ betreffende Nachweisungen, sowie amtlich laut Artikel 2167, 2505, 15 504 näher be⸗ Der gegen den Schlächter Cuff Thou, geboren zeichneten 2 Bürgerwiesen vor dem Frankfurter Thore

daß sich Formen durch . in der Ebene überhaupt nur so weit wiedergeben lassen, als Beleuchtung und Luftperspektive farbige Ver⸗ änderungen der Form hervorrufen. Die zeichnerische Akrihes eine unmalerische Abstraktion darf daher niemals ein Opfer dieser male⸗ rischen Vorzüge verlangen, zumal wenn es sich darum handelt, eine „flüchtige Naturerscheinung so rasch als möglich auf der Leinwand festzuhalten. Ebensowenig ist die Forderung sklavischer Naturnach⸗ ahmung in anatomischer Hinsicht je von wirklich schöpferischen Künstlern erfüllt worden, weder im Alterthum, noch in der Re⸗ naissance. Ein Beweis für unkünstlerisches Vorgehen kann nicht vom Anatomen erbracht werden, sondern nur vom Künstler oder dem fein— fühlenden Kunstfreunde. Die Vorwürfe, die Profeffor Fritsch in dieser Hinsicht gegen Böcklin, Klinger und Stuck erhoben, prallen völlig wirkungslos ab, da diese Meister bewußt aus eignem Rechte der Kunst stilisieren, stilisieren, um eine größere Wir kung in künstlerischer Beziehung zu erzielen. Jede Kunst bedeutet der Natur gegenüber Konvention und auch die wörtliche Wahrheit des Naturalismus kann persönlicher Vermittelung nicht entrathen. Einen großen Mangel der Ausführungen Professor Fritsch's hat der Verfasser noch übersehen. Der Genannte führte photographische Aufnahmen gegen die Naturwiedergabe der von ihm getadelten Künftler ins Feld, ohne zu berücksichtigen, daß die Wahrnehmung des Menschen durch zweiäugiges Sehen erfolgt, während die Photographie das Naturbild in einem Brennpunkt fixiert. Dadurch verschieben sich Linien und Formen in eft augenfälliger Weise. Jedenfalls wird jeder billig denkende Kunstfreund den Ausführungen Heyden's zum Schutze künst⸗ lerischer Freiheit beistimmen und einsehen müssen, daß eine wahrhaft fruchtbare Kunstphysiolggie andere und ko mpliziertere Voraussetzungen hat, als anatomische Mechanik. Freunde derartiger Unterfuchungen seien auf Hirth's Kunstphysiologie und des gleichen Verfassers Buch „Das plastische Sehen als Rindenzwang“ verwiesen. . 4k. Die dritte Lieferung des Verzeichnifses von Photo— graphien nach Werken der Malerei, das die Kunsthandlung Amsler und Ruthardt herausgiebt, führt die Arbeit für die ober italienischen Malerschulen weiter bls zu Tizian, in der gleich gründ— lichen und übersichtlichen Weise, wie fie begonnen. Es ist damit eine Grundlage geschaffen für die Bestrebungen, die 1873 von Anton Springer angeregt, im vergangenen Sommer durch den kunsthistori⸗ schen Kongreß wieder aufgenommen wurden, und die eine kun st« hist orrfche Gesellschaft für photographische Publi— kationen ins Leben rufen wollen. Diese Gesellschaft, die in einem Aufruf ihre Ziele den Fachgenossen und Freunden der Kunstwiffen« schaft barlegh stellt sich die Aufgabe, namentlich bisher nicht photo⸗ graphierte Menumente durch Aufnahmen ihren Mitgliedern zuganglich zu machen. Bei der Auswahl wird das genannte Verzeichniß von Amsler und Ruthardt viel zeitraubende Vorarbeiten ersparen. Bei dem kunsthistorischen Institut der Universität Leipzig ist zudem eine Sammelstelle für photographische Aufnahmen wissenschaftlichen Werthes eingerichtet, die einen langgehegten Wunsch nach Zentrali⸗ sation derartiger Bestrebungen erfüllt. Der Jahresbeitrag der ge— nannten internationalen Gesellschaft beträgt 265 und ist an die ausländische Buch⸗ und Kunsthandlung von A. Twietmeyer in Leipzig zu richten. Der die Publikationen leitende Ausschuß besteht aus Konservator Bayersdorfer-Mün chen, Prof. C. v. Lützow⸗Wien und Prof. A. Schmarsow⸗Leipzig. Dem rüͤstig ins Werk gesetzten Unter— nehmen ist die lebhafte Antheilnahme aller betheiligten Kreife zu

wünschen.

Kommandit ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

das Grundstück selben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht besondere Kauf- berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗

bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, geldes gegen die berücksichtigten Anfprüche im Range Eingang D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des und einem Hofraum, belegene Grundstück, in einem Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von Grundstöcks beanspruchen, werden aufgefordert, vor

selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, Schluß des Versteigerungstermins a deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach er— richt, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ folgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert vermerks nicht hervorging, insbefondere derartige Änfpruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das werden. Das Grundstück ist mit 2.28 16 Rein“ Forderungen von Kapital, Zinsen, K ertrag und einer Fläche von 485 a zur Grund⸗

instellung des

wiederkehrenden Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am

Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs ! 9. April 1894, Nachmittags 121 Üühr, an

(bᷣb5b2] steuer, mit S6 506 6 Nutzungswerth zur Ge⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge. Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

In der Strafsache gegen den Albert Ziegner, bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- boten anjumelden und, falls der betreibende Gläubiger 24 J. a., Weinhändler, zuletzt in Colmar, jetzt ohne rolle, beglaubigte Äbschrift des Grundbuchblatts, widerspricht, dem Gerichte glaubhaft. zu machen, bekannten Aufenthaltsort, wegen Weinsteuervergehens, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück wird! da der ꝛc. Ziegner beschuldigt ist, durch zwei betreffende Nachweifungen, sowie besondere Kauf. Gebots nicht berücksichtigs werden und bei Ver— selbständige Handlungen zu Colmar, 1) am 10. August bedingungen können in der Gerichtschreiberei theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten 1895 296 Liter Wein ohne vorherige Anmeldung ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. und ohne Entrichtung der Weinsteuer versendet zu Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht

haben, 2) am 31. August 1893 115 Liter Wein ohne von selbst auf vorherige Anmeldung und ohne die Weinsteuer zu sprüche, deren

widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten

Berlin, den 3. Februar 1894. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 85.

. t . . 36393 i . Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche 63353 Zwang swersteigerung das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden e, ,. 1 1 2 E ) 8 1 * 11 1 = * * 85 bu Ho 9. 9 He 8 1

den Ersteher übergehenden An. aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins Frundbrche von den Umgehungen Berlins im Kreise Vorhandensein oder Betrag aus die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigen⸗

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im

Nieder⸗ Barnim Band 3 Nr. 170 auf den Namen

144 s 26 ö . ' 6 2 ö . w,, , Fhef es M 9 jisters ZD entrichten, verfendet zu haben, Vergehen gegen Gesez dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver. falls nach erfolgtem Juschlag das Kaufgeld in Bezug der Ehefrau des Maurermeisters Zimmermann,

dom 20. März 1873, §5 2. 4, 8 51, Z. 2. 32 und steigerungsvermerks nicht hervorging, ins befondere der⸗ Ges. v. 5. Juli 1872. welches nur mit Geldstrafe artige Forderungen von Kapftal. Zinfen, wieder— bedroht ist, da der Angeschuldigte im Sinne des kehrenden Hebungen oder Koften, fpäkestens im Ver— 5 318 der Strafprozeßerdnung als abwesend anzu⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe sehen ist, da mithin eine Hauptverhandlung gegen von Geboten anzumelden und, falls der betreibende denselben stattfinden kann, auf Grund des 8 3236 Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu . ,, zur Deckung . den , machen, , . dere ge ,, . schuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geld geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei aas . .

; . * . w. 1. 1 n wh. ; w, . (66395) Zwang ẽversteigerung. strafe und der Kosten des Verfahrens, das im Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Im Wege Ter Zwangébollsffrechung soll das im der Steuerrolle, Keglaubigte Abschrift des Gränbbuch=

Deutsch iche befindliche Vermö s Ange⸗ Ansprüch zurücktreten. Diejeni ze 3. . 6 = : 6 ätschen, Reichs bend lich. Vermögen des Ange Anstriche im Rangg zurilkttten. Dieienigen, weiche Grundbuche von Tempelhof Band 17 Blatt Nr. 774 blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗

das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden

aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins * e,, i ; ee , n 6 j ; her , , m e, wa . herbe szufuͤhren. Schweder hier eingetragene, in der Hagelsberger⸗ Kaufbedingungen können in der Gerichts schreiberei

schuldigten mit Beschlag belegt. Colmar, den 5. Februar 1894.

Kaiserliches Amtsgericht. die Einstellung des

Berlin, den 30. Januar 1894.

auf den Namen des Hauptmanns

Buß. widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld strße Nr. l belegene Grunzstück

in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des 1894, Vormittags 1909 Uhr,

(bõ373] Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung kichneten Gerichtz an Gerichtsstelle

Durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen des Zuschlags wird am 16. April 1891, Nach⸗

auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt., nnn . 6 7 * . ö Das UÜrckeil über die Erfheilung des Zufchlags wird Reinickendorferstraße Nr. 47 belegene Grundstüͤck

am 2. April 1894, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 87.

straße 13, Hof, Flügel C., parterre,

Anna, geb. Behrend, zu Berlin, eingetragene,

am 13. April 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel G., Erd⸗ geschoß. Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 11a 63 4m nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 15 200 Nutzungs— werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus

a. D. Moritz stück betreffende Nachweisungen, sowie befondere

am 9. April ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen dor dem unter⸗ werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, Neue Friedrich⸗ die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Saal 36 ver⸗ Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus

Tanggerichts zu Trier vom 26. Januar 1854 ist die mitiags 23 ühr, an Gerichtsftelle, wie oben steigert werden. Da. Srungstück ist mit 10429 6 zen. Grundbuche zur Zeit, der Eintragung des

durch Bescklus der 15

22H Sr 5E mme rm an azacßE G 3638 r w = det böciiüiiiteinn t ufiäiniiie?t düͤiini f niigegedein, dedtüüncei Gerten. Berlin, den z. Januar 1894. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 85.

4. Februar 1891 über das Vermögen des Refraktärs Johann Thömmes aus Kell verhängte Beschlag⸗ nahme aufgehoben worden. Trier, den 31. Januar 1894. Königliche Staatsanwaltschaft.

meren, Grundbuche von der Friedrich⸗Wilhelmstadt Band 3

66394 Zwangsversteigerung.

andere das Grundstück betreffende sowie besondere Kaufbedingungen

Nutzungswerth zur Gehãudesteuer veranlagt Aus⸗ Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins besondere Bung rth zur Gehaudesteuer veranlagt Aus rsteigerungsvermerks nicht hervorgin 5

e

zug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift derartige Forderungen von Kapital, Infen, wieder⸗ des Grundbuchblatts, etwaige Abs

chaͤtungen und lehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver Nachweisungen, steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe können in der von Geboten anzumelden und, falls der betreibende

X J j Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu Im Wege der Jwangsvollstreckung soll das im Nr. 41, eingesehen werden. Alle Realberech⸗ machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des

tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf ,, . Gebots nicht berücksichtigt werden und bei den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ Verth

eilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten

ö Nr. 77 auf den Namen des Maurermeisters Franz 2) Aufgebote, Zustellungen Klein zu Berlin eingetragene, Marienstraße 26, handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche

und dergl.

66392 Zwangsversteigerung.

) Hof, Eingang ., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert K 9 Wege der Zwangsvollstreckung soll das im werden. Das Grundstück ist weder zur Grundsteuer A , . von Berlin Band 17 Nr. 1258 auf den noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der

amen des Kaufmanns Otto Schnicke hierselbst ein Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts,

belegene Grundstũück am 2. April 1894, Zeit der Eintragung des Versteigerungspermerks nicht das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Jervorging, insbefondere derartige F Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen,

osten, spätestens im Versteigerungstermin vor der widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in ufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die. Zuschlags wird am 17. April 1894, Mittags

orderungen von aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins

Jahrhunderts ihre Kräfte widmeten; ja man darf vielleicht sagen,

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