1894 / 41 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 Feb 1894 18:00:01 GMT) scan diff

. 15. Februgr. (W. Z. 9) . Amer (Violin, A. Gülzow (Viola) und E. Sandow (Cello) trugen kanische Packetfabrt⸗ Aktien- Geseklschaft. Her Post⸗ zum Gelingen der Aufführung sehr wesentlich bei. 4

dampfer Curopa“' hat gestern Abend Lijard paffiert. Am Donnerstag brachte in demselben Saal der bier nicht mehr

en, . I ö. s ĩ n 2. o 9. st 4 unter ,

es arm onischen Orchesters mehrere seiner neuen e

Theater und Mußik. zur er, In einer Symphonie (mol) wird dem sehr

Berliner Theater. energischen Hauptthema des ersten Satzes ein melodisses Motiv ent-

Gestern Abend wurde die von Heinrich Bulthaupt gänzlich Jeßenge telt des in sehr geschickter konkrapunttischer Durchführung sich

umgestaltete Shakespeareische Tragödie Timon von Athen“

mit dem erstexen vereinigt. Dieser, wie die anderen Sätze lassen eine lum ersten Mase, mit einen särfen 6 hohle sresen ' off anf, lobenswerthe Erfindungsgabe und gewandte Formbehandlung erkennen. geführt. In der neuen Bearbeitung,

; h Weniger tritt dies in der zweiten Symphonle (G6-dur) hervor, deren die sich durch die poetische ; ; ; Schönheit der Sprecht. e Te mg und geri fs tei eder r . Andantesatz wohl das beste ist. Von den beiden Gesangkompositionen

gefunden hat, die betreffenden Materialien in Bezug au isfest. setzung, Steigerung des Konsums, Ausbau der gd m n abschlüsse ꝛc. einzufordern und ihr dieselben mit den Angaben und. Berechnungen daruber r . welche Kosten event. für Erweite⸗ rung der städtischen Gasanstalten erforderli sind, um den infolge der beantragten , der Gaspreise gesteigerten Konsum befrie=

. Erste Beüilage digen zu können.. Die Versammlung stimmte diesem Antrag ohne

s zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 16. Fehruat 18894. 6. den 21. Februar, wird der Geheime Negierungs.· 1 41. Berlin, Freitug, =. ö. ö

Hathe. rosessör Hr. KWirhekm slr n Sadie nes r,, , . Abends 8 Uhr, den bereits angekündigten Vortrag vor Herren und

lung und die sorgsame Charakterisierung des Timon auszeichnet, verschwen⸗ bewirthet

wie der seine über seine Vermögen

sieht man zunächst, derischer . Freigebigkeit und Hilfsbedürftige dann sein ganzes

edle Athener mit zahlreichen Freunde Kräfte unierstützt, verliert und,

wie

von ihm wendet,

auf Rache brütet gegen seine Vaterstadt Athen. Weiter sehen w

Timon mit Alkibiades als Sieger vor den Mauern von Athen, von vergeblich um Gnade anflehen, bis sie als Friedensboten dem Timon . n urch die von dem Vater selbst gesäete Liebe seinen Haß zu bestegen und ihn Der von Bulthaupt hinzugedichtete Alkibiades an der Handlung und die fügt sich durch die geschickt nachgeahmte ; Sprache der Verse unmerklich in das ur— erk hinein und ist besonders am Schluß, den Bulthaupt im Gegensatz zu Shakespeare versöhnlich gestaltet, von tief ergreifender

wo die Senatoren die beiden Verbannten

Tochter senden, der es dann

auch endlich gelingt, mit der Vaterstadt zu versöhnen. Theil, der größere Antheil des dem Glaukon verlobte Tochter Klytia,

sprüngliche

irkung. Die Darstellung war eine durchaus würdige.

um fassendsten Gebrauch machen. . fand er

Zorn als Bettler im einsamen Walde. er die Versöhnungs⸗ Tochter. Großartig war die

Leistung des errn als Alkibiades. ) z

Die jugendliche Geschmeidigkeit, der

gegen Timon und seine Tochter kamen in natuͤrlichst Darstellung zur Geltung. wohl befriedigen.

zum Ausdruck. Die Ausstattung wohl geeignet, den guten Eindruck des Stücks noch zu er den Hauptdarstellern mußte nach jedem Akt auch der Dichter Gelegen⸗ heit nehmen, sich für Den reichgespendeten Beifall zu bedanken. Der Vorstellung wohnte Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Leopold bis zum Schluß bei.

Konz erte.

Der noch jugendliche Komponist Herr Mia8x Reger, der seine Studien bei dem als Theoretiker und mußikalischer Schriftsteller wohlbekannten Dr. H. Riemann gemacht hat und zugleich eine be— deutende Schaffensgabe besitzt, gab am Mittwoch im Saal der Sing⸗ Akademie ein Konzert mit eigenen Kompositionen. Eine Sonate für Violine und Pianoforte, op. 1, ein Trio für Violine, Viola und

ianoforte, und eine Sonate für Cello und Klavier waren die erborragenderen Werke. In allen zeigt sich ein ernstes Streben und ein jugendliches Feuer, das sowohl in der Erfindung der Motive, wie in der schwungvollen Art der . zu erkennen ist. Die meist etwas schwermüthig gehaltenen Lieder machten nicht einen so vortheilhaften Eindruck wie die Instrumental⸗Kompositionen. Fräulein S. Schröter (Gesang), sowie die Herren Waldemar Meyer

d r᷑r᷑ͤrrre r - ccc c- c ————— —— ——— .

vom 16. Februar,

9 Theater ⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern-

Mit aufgehobenem Abonnement und unter Fortfall der permanent reservierten ersten Mal. Die Medici. Historische Handlung in kö. Musik von R. Leoncavallo.

haus.

Wind. Wetter.

eratur sius = 46R.

Temp in o Cel

4 Akten,

5606.

Graeb.

2 bedeckt 5 bedeckt wolkenlos L wolkenl.) 2 wolkenlos 4 bedeck still bedeckk bedeckt

. Kopenhagen. Stockholm t . Petersbg. Moskau ...

Cort Gneens.

SS X lu. d. Meeressp. * red. in Millim

nalisten. reytag.

D M ;˖· 0

ö Sonntag:

von den bis⸗ herigen Freunden sowie dem Bräutigam seiner Tochter verlaffen, an diesem zum Mörder, und als nun auch sein einziges Kind sich schaudernd zum Menschenfeinde wird, der einsam im Walde sich kümmerlich von Wurzeln nährt und, angestiftet von Alkibiades,

; t r Herr Kraußneck konnte alzs Timon von seinen schönen schauspielersschen Gaben den Ueber die Maßen vertrauensselig im gewandt den Uebergang zur Verzweiflung an der Menschheit und war erschütternd in feinem kraftvoll hervortretenden : Meisterhaft aber spielte und Abschiedsscene mit der wiedergewonnenen Barnay . leichtsinnige Uebermuth, und sein heldenmüthiges und e h ge Verhalten in er Weise bei dieser

Auch Fräulein Boch konnte als Klytia be Namentlich brachte sie ihren Schmerz über das hartnäckige Rachegefühl des Vaters, ihre Freude über die Versöhnung, sowie den jähen Schreck bei der Nachricht vom Tode des Vaters gut des Werks war sehr glänzend und 1 Mit

Dichtun Uebersetzung von In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetz⸗ fn Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang Uhr.

er

ir

kung, während der Nixentanz“ etwas monoton erschien. Herr un Frau Lie ban hatten sich mit warmer Hingebung an der Ausführun betheiligt. wiederum seine anerkannte Tüchtigkeit.

führung der Oper „Die Medici‘, Dichtung und cavallo, deutsch von Emil Taubert, statt. Herr Bulß; Giuliano de' Medici: Herr Sylva; Monte secco: Herr Mödlinger; Pazzi: Herr Krolop; Bandini Heir Sommer; Poliziani: Herr Fränkel; Simoneta; Frau Herzog deren Mutter: Frau Lammert; Fioretta: Frau Sucher; zwe

usik von Leon (Lorenzo de' Medici

dirigieren. besorgt.

geben.

Keßler) gegeben.

Herr Direktor Fritzsche hat den langjährigen Kapellmeister seiner Bühne, Herrn Max Federmann, neuerdings für das Friedrich— K Theater auf eine Reihe von Jahren ver— pflichtet.

Frau Ern estine Epstein hat für ihren morgigen Liederabend im Saal Bechstein ein Programm zufammengestellt, das außer Liedern von Schubert, Mendelsohn. Schumann, Brahms, Rubinstein die Proch'schen Variationen, Bizet's ‚Pastorale' und eine „Mazurka“ von Chopin. Viardot hringt. Das Programm des Konzerts, wesches die Sopra⸗ nistin Fräulein Bertha Schröder und der Tenorist Herr Pr. Erich Freund unter Mitwirkung der Cellistin Fräulein Adeline Metz⸗ dorff am 19. d. M. im Saal Bechstein peranstalten, bringt unter anderem: „Agnus dei für Sopran von Mozart, eine Arie für Tenor aus der Oper „Gioconda“, Duette von Mendelssohn und Volkmann, „Psyche“, eine musikalische Scene für Sopran, Cello und Klavier von B. Bie 2c.

Mannigfaltiges.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten berichtete, wie wir der . N. A. 3. entnehmen, Stadtverordneter Scheiding über die Berathungen des Ausschusses, dem der Antrag des Stadtverordneten Deter, betreffend die Herabsetzung der Haspreife, zur Vor⸗ berathung überwiesen worden war. Der Ausschuß ist zu keinem end⸗ gültigen Ergebniß gekommen. Es wurden im Ausschusse Mitthei⸗ lungen darüber gegeben, welche glänzenden Erfolge man in mittleren Städten mit der Verbilligung des Gases gemacht habe, und der Ausschuß war deshalb. der Meinung, daß von den betreffenden Kommunen die einschlägigen Materialien in Bezug auf Hreife, Steigerung des Konsums, Ausbau der Anstalten ꝛc. zunächst beschafft werden müßten. Der vom Ausschuß einstimmig gefaßte Beschluß drückt sich in folgendem Antrag aus: „Die Versammlung vertagt die Angelegenheit bis zur ersten Hälfte des April und ersucht den Magistrat, von den Städten, in welchen in neuerer Zeit eine Ver— billigung des Gases für Licht, Kraft⸗, Heiz- und Kochzwecke statt—

Schauspielhaus. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav

5 Regie: Herr Keßler.

66 Clara Meyer, Ehrenmitglied des Königlichen

Schauspiels.) Anfang 7 Uhr. J

Opernhaus.

Residenz . Theater. Direktion: burg. gatte. (Le premier mari Schwank in 3 Akten von Albin Vorher: Lolotte. Schwank in Meilhac und Ludw. Halsbvy. Anfa

Sonntag, Nachm. 2z Uhr:

Plätze.

Zum

mil Taubert. Tanz von Emil

Friedrich Mitterwurzer. Einmalige

Verfehlter Bernf. Lustspiel i

48. Vorstellung. Die Jour- Frdr. Dernburg und Eugen Zabel.

(Adelheid Runeck: Der Mnstergatte. Lolotte.

42. Vorstellung. Die

war die nach Goethe's Ballade ‚Todtentanz“ von vortrefflicher Wir⸗

Das von dem Komponisten geleitete Orchester bewährte

Im Königlichen Opernhause findet . die erste Auf⸗

Im Königlichen Schau spiel hause werden morgen Freytag's Journalisten Adelheid: Frau Clara Meyer als Gast; Bolj: Herr

Sonnabend: Zum 55. Male. Der Muster⸗

Wohlthätigkeits⸗ Vorstellung zum Besten der Deutschen Schriftsteller⸗ Genossenschaft. Gastspiel des K. K. Hofschaufpielers

Abends 73 Ühr: Letzte Sonntags. Vorstellung von

Damen halten. . d handlung der sozialen Schwierigkeiten. 9 Der Verein ehem aliger Kameraden

V0 jähriges Stiftungsfest.

ppbrücke) zu melden.

*

fsein 50jähriges Jubiläum.

anhaltischen Hof⸗Kalligraphen J. Sack ausgefũhrt Der Vormittag vereinte Freunde und Bekannte des Vaufes, welche zur Gratulation erschienen waren. Zahlreiche Blumenspenden, Depeschen und Glückwunschschreiben trafen ein.

Die Jury der Aegintha⸗Ausstellung hat mit goldenen Medaillen ausgezeichnet die Händler G. Reiß⸗Berlin und J. Schulze⸗Königsberg für ausländische und einheimische Vögel, den Restaurateur Rausch. Berlin für Kanarien, den Fischzüchter Matte Lankwitz für Zierfische und den Vogelbauer-Fabrikanten Schindfer— Berlin für Geräthe.

Lon don, 15. Februar. W. T. B. meldet: Heute Nachmittag hörte ein Parkwächter in Greenwich fand in der Nähe des Obfervatoriums einen durch die Explosion schrecklich verstümmelten Menschen, welcher indessen noch lebte, aber innerhalb einer halben Stunde starb, nach— dem er nur verlangt hatte, ihn nach use zu bringen. Neben ihm fanden sich Bruchstücke einer Flasche, in semner Tasche eine Karte mit dem Worte „Bourbon“. Der Mann hatte das Aussehen eines Ausländers; man vermuthet, daß er beim Fall eine Flasche zerbrach, welche Explosivstoff enthielt; möglicherweise handelt es sich um ein gegen das Observatorium beabsichtigtes Attentat.

Helsingfors, 15. Februar. In der vergangenen Nacht hat sich nach Meldung des W. T. B.‘ das Eis zwischen dem suüdlichen Theil des Finnischen Meerbufens und dem Aland⸗Meer in Bewegung gesetzt. Ueber das Schicksal don ungefähr hundert Fischern, die sich mit ihren Netzen und ,, dort befanden, ist nichts bekannt; Maßregeln zu ihrer Rettung sind getroffen.

Genug, 15. Februar. Der Schnelldam pfer der „Hamburg⸗ Amerikanischen Packetfahrt- Aktien esellschaft ‚Fürst Bismarck, welcher mit 306 amerikanischen Fahrgästen von New⸗Nork aus eine dreimonatige Vergnügungsfahrt nach den Häfen des Drients und Italiens angetreten hat, ist, wie W. T. B. berichtet, heute früh, bon Gibraltar und Algier kommend, wohlbehalten bei sehr schoͤnem Wetter im hiesigen Hafen eingetroffen. Hier werden sich noch dreißig weitere Theilnehmer an der Vergnügungsfahrt einschiffen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

Sigmund Lauten Konzerte.

Konzert Gaus. Sonnabend geschlossen.

Sonntag, Abends 6 Uhr: Karl Meyder⸗Konzert. Hotel Kölnischer Hof, Krausenstraße 45. Hotel⸗Gaͤste haben freien Eintritt.

de France.) Valabregue. 1 Akt von H. ng 7 Uhr.

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 75 Ubr:

Licher Abend v 26 z . n ö lbend von Ernestine Epstein aus Frankfurt

n 3 Akten von

Zirkus Renz (Karlstraße). Sonnabend, Abends * Uhr: 3. 1. M. Nopität! Senfatignell Auf auf zur fröhlichen Jagd. Großes Driginal⸗Sport⸗Schau⸗ stück mit Parforce⸗Ritt vom Direktor Fr. Renz. Prachtvolle Ausstattung.

Das Thema lautet: Die naturwissenschaftliche Be

vom Kaiser Alexander⸗Garde⸗ Grenadier⸗Regiment Nr. 1 begeht am 1I. März in den Gesammträumen des Kroll'schen Etablissements sein ; l Alle ehemaligen Angehörigen des Regiments sind hierzu eingeladen und werden ersucht, sich in der am 17. d. M. stattfindenden Generalversammlung im Caf Belvédere ( Jannowitz⸗

In aller Stille beging gestern das Kroll sche Etablissement r e, , nn, ö . nn, . . die, welche . . ; u sem durch Jahrzehnte angehörten, überreichten ihrem Che Volkssänger: Herren Lieban, Schmidt. Das Werk ist in Scene gesetzt 1 T ; 2 vom Ober- Regisseur Tetzlaff. Kapellmeister Sucher wird die Dper letter Tel bb. Cnegh, che glstbae Adlefse, welche von dem Per Die dekorative Einrichtung hat Ober-Inspektor Brandt Die neuen Dekorationen sind von den Herren Wagner und Bucgz Hartwig und Quaglio gemalt. Am zweiten Gesellschafts⸗ abend, Montag, den 19. Februar, wird Wagner s ‚Tannhäufer⸗ ge⸗

Herrn .

eine heftige Explosion und

5 Regen 3 halb bed. 1Schnee

L wolkig

2 bedeckt

3 halb bed.

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2 bedeckt

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mburg .. inemũnde Neufahrwasser

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68 WMW 767 NW

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) Dunst.

Nachm. und Nachts neeschauer. ) Nachts Reif. I Gestern Schneeschauer. Uebersicht der Witterung.

Eine breite Zone hohen Luftdrucks erstreckt sich von Nordskandinavien südwärts über Zentral- Europa binaus nach dem Mittelmeer, charakterisiert durch ruhige, theils heitere, theils 3 Witterung ohne nennenswerthe Niederschläge. Flache r een. liegen westlich von Irland und über dem südlichen Rußland. In Deutschland, wo stellenweise etwas

nee gefallen ist, ist die Temperatur nicht herab⸗ egangen, sodaß dieselbe jetzt allenthalben unter dem ittelwerth liegt, am Bodensee um 6 Grad. In Aftfrankreich, Deutschland sowie im nördlichen Defterreich herrscht leichter Frost.

Deutsche Seewarte.

) Reif.

Medici. Historische Dandlung in 4 Akten, Dich= tung und Musik von R. Leoncavallo. Uebersetzung po T mit Taubert. Tanz von Emil Graeb. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 49. Vorstellung. Die Minne⸗ königin. Komödie in 1 Aufzug von Hans von Gumpyenberg. Verbotene Früchte. Lustspiel in 3 Aufzügen, nach einem Zwischenspiel des Cer— vantes, von Emil Gött. Anfang 7 Uhr.

Dentsches Theater. Sennabend: Der Herr Senator. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Der Herr Senator. Montag: Der Talisman.

Berliner Theater. Sonnabend: Aus eignem Recht.

Sonntag, Nachm. 27 Uhr: Dorf und Stadt. Abends 7 Uhr: Timon von Athen.

Montag: Aus eignem Necht.

Lessing · Theater. Sans⸗ Gene. Sonntag: Madame Sans⸗Gane.

Sonnabend: Madame

Wallner · Theater. Sonnabend: Der unglãn⸗ bige Thomas. Unter vier Augen.

Sonntag: Der ungläubige Thomas. Unter vier Angen.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.

en,. 25. Sonnabend: Mit neuer Ausstattung. Braut⸗ jagd. Operette in 3 Akten von Hermann Hirschel. Musik von Franz von Suppe. In Scene

gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapell⸗ 5 edermann. ch eg 7 Uhr. 3. 6

Neglig s.

73 Uhr.

Ballet.

76 Uhr.

ran

Conlisset.

Sonntag: Die Brautjagd.

Vihtaria · Theater.

Sonnabend: Nur noch wenige Aufführungen Die Kinder des Kapitän Grant. stück mit großem Ballet in 12 Bildern.

Brandon Thomas. . . Posse mit Gesang in 1 Akt von acobson und Benno Jacobson.

Roth. In Scene gesetzi von Ad. Ernst. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Neues Theater. Direltion: Sigmund Lauten⸗

burg. Sonnabend: Gisela. Schauspiel in 4 Akten von Else von Schabelsky. Sonntag: A Easso Porto.

Belle

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, ermäßigte Preise: Lumpaci vagabunmdus, oder: Das lieder- 6 . Zauberpvosse mit Gesang und

Theater Unter den Linden. Sonnabend: Der Obersteiger. West und L. Held.

Dverette in Musik von

Adolph Ernst Theater. Sonnabend, r Uhr: Charley's Tante.

Schwank

Vorher

Zentral- Theater. Alte Jakobstraße Nr. zo.

Sonnabend: Zum 18. Male.

Schwank in 3 Akten von E. Blum und R. Tochs.

Hierauf; Zum 55. Male.

. z Abtheilungen von L. Leipziger. Anfang r

Sonntag: Letzte Sonntags ⸗Vorstellung. Herr

erlin 1892.

Anfang 75 Uhr.

Berlin 1893. Revue

Vorher: Im

7 /S.

von Ausstattungs⸗

Alliancestraße

Wagen u. Requisiten neu. Ballet von 100 Damen. Dressierte Fuchs Meute von 40 Hunden. In keinem anderen Zirkus aus—= führbar! Außerdem: der ostpreußische Hengst Blondel und Monstre⸗Tableau von 60 Pferden, vorgef. v. Dir. Fr. Renz; Grande CQuadrille de la haut adnitation, geritten von H Damen und 6 Herren; Geschw. Hoffmann; Mr. Lavater Lee ꝛc.

Sonntag: Zwei Vorstellungen, Nachm. 4 Uhr (L Kind freih. Komiker⸗Vorstellung. Abends 735 Uhr⸗ Auf auf zur fröhlichen Jagd.

Anfang

3 Akten von M. C. Zeller. Anfang

in 3 Akten von Die we n. d

Musik von Franz

Serr Cyulisset.

11 / ///. Familien⸗Nachrichten.

Verlobt; Frl. Franziska von dem Knesebeck mit Hrn. Richard von Stralendorff⸗Kohlhaus (Schwe⸗ rin Necheln). . Geboren: Cin, Sohn: Hrn. Regierungs⸗Rath Delbrück (Danzig). Eine Toch ter: Hrn. Arthur von der Heyde (1Angerburger Wassermühle). Gestorben: Verw. Fr. Major . geb. Freiin von Sternfeldt (Berlin Hr. Rittmeister a. D. Richard von Engelcken Potsdam). Hr. Amte richter Mey dam (Berlin). Hr. Hauptmann

a. D. und Rittergutsbesitzer Edmund von Mach Gaffert bei Wundischow i. P.). Hr. Eisenbahn⸗ Direktions⸗Präsident a. D. Siegmund von Schmer⸗ feld ,, Fr. Geh. Rath Pauline Strahl, geb. Gruß (Görlitz. Hrn. Professor Oberst Sohn Dietrich (Halle a. S.). Verw. Fr. Major Louise Krieg, geb. Köppe (Berlin). = Hr. Amtsgerichts⸗Rath Carl Neukirchner (Brieg).

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlagt= Anstalt Berlin SW. , Wilhelmstraße Nr. 72.

Acht Beilagen

leinschließlich Börsen · Beilage).

Deutscher Reichstag. 50. Sitzung vom Donnerstag, 15. Februar, 1 Uhr.

Die Spezialberathung des Post⸗Etats wird fortgesetzt.

Ueber den Beginn der Berathung ist bereits in der Nummer vom Donnerstag berichtet worden. Dem ersten Redner, Abg. Schmidt⸗Warburg (Zentr,), welcher die geforderte erste Rate für ein . in Deutsch-Krone be⸗ nstandet, antwortet der . 6. Regierung kommiffar, Direktor im Reichs⸗Postamt, Wir liche Geheime Rath Dr. Fischer: Der Spruch des Herrn von Meyer paßt hier nicht; es geht wirklich nicht mehr 0. Niemand kann 66 garantieren, daß das jetzige Posthaus nicht über Jahr und Tag den Beamten über dem Kopf zusammenstürzt. Deutsch⸗Krone ist namentlich bezüglich des Transitverkehrs ein sehr wichtiger Postort; die Einwohnerzahl kommt dabei garnicht in Betracht, es haben sogar Orte mit noch geringerer Einwohnerzahl noch größere reichseigene Postgebäude erhalten. . . ö. r ö (Np.) tritt gleichfalls für die Bewilligung ein, die in der Budgetkommisston einstimmig erfolgt sei. Es komme die Ünterbringung einer relativ sehr bedeutenden Zahl von Beamten in Betracht. Man solle doch nicht am unrechten Orte sparen. .

Abg. Hr. Müller- Sagan (Fr. Volksp.) weist darauf hin, daß vielfach Gebäude der Justizperwaltung mit viel geringerem Prunk und Schnörkeleien hergestellt sind, als die Postbauten. In jedem Fall hätten die ästhetischen Juteressen bei den Postbauten den Berkehrz. interessen nachzustehen. Die prunkende Manier der Postgebäude ent⸗ spreche nicht dem Charakter und der Würde von Staatsbauten. In diefer Beziehung sollte man sich bei der Post von dem bisherigen

opfstil emanzipieren. . ö N Söhre, Warburg (Zentr. ): Ich habe mich über die Stimmung der Kommission zu informieren gesucht, habe bei einem Fraktionsgenossen, der der Kommission angehört. nachgefragt, und der hat den Referenten (Abg. Möller) gefragt, von diesem aber zur Antwort erhalten: Die Postbauten sind in der Ftommission an dem Tage vorgekommen, wo der Fürst Bismarck in Berlin einzog, da lasse sich keine genaue Auskunft ertheil n. Heiterkeit] In der preußischen Justizberwaltung wird bei den Bauten durch den Finanz. Minister viel zu viel gestrichen; aber wir könnten nur wünschen, daß der Staatssekretär Dr. Graf von Posadowsky wenigstens einigerma en dem Staatssekretär Dr. von Stephan auf die Finger sähe⸗ Be⸗ denklich bleibt mir die hohe Summe von 1500 „66 für die Interims— räume. Der Bau ließe sich für die Hälfte herstellen.

Abg. Dr. Ham macher (ul.) hält. den ganzen Streit für ehr überflüssig. Das Bedürfniß sei allgemein anerkannt; die beabsichtigte Art der Ausführung finde eigentlich nur wegen des projektierten Thurmes Widerspruch. Der Thurm solle ja aber in einem untern Theile Dienstwohnungen erhalten, außerdem schließe sich das Hat projekt in glücklicher Weise dem architektonischen Charakter der Oert⸗

n. 4 * * sihte g Gamp (Rp.) kann nicht finden, daß bei den Justiz⸗ gebäuden allzu sehr gespart wird; manche Schwurgerichtssäle konnten weniger geräumig und weniger luxuriös gebaut sein; es wäre . gerade ersprießlicher, den Zudrang solcher Glemente, zu beschranken, fur welche die Verhandlungen nur die Schule des Verbrechens find.

Abg. Gröber (Zentr. begreift zwar die Erregung des Abg. Gamp, der für einen Postbau in seinem Wahlkreise kũmpfe, ann aber nicht gelten lassen, daß das Kommüissionsvotum den einzelnen Abgeordneten verhindern soll, seine entgegengesetzte Meinung zur Gel⸗ tung zu bringen. Der vorgelegte Bauplan lasse viel i. auf eine Kirche, als auf einen Postbau schließen. Ohne den Thurman putz könne man thatsächlich . . Preis ein genügendes Gebäude ür einen so abgelegenen Ort herstellen. . .

Die J wird mit geringer Mehrheit bewilligt.

Zur Erwerbung eines Bauplatzes und zur Herstellung eines Dienstgebäudes in Greifswald sind rot. 430 000 νυ. erforderlich, wovon 266 785 6 als erste Rate in den Etat eingestellt sind. Auch dieses Posigebäude ist mit einem der Architektonik der Ostseestadt und speziell der Bauten am Markt angepaßten Giebel und Thurmbau projektiert. . ö

Nach einer kurzen. Bemerkung des Abg. Schmidt⸗ Warburg (Zentr‘, der die Position bewilligen will, weil sich eine Absetzung der Kosten für Giebel und Thurm doch nicht ermöglichen lassen würde, genehmigt das Haus die Forderung.

Als erste Rate zur Herstellung eines neuen Dienstgehäudes in Potsdam werden 230 000 Me gefordert. Geplant ist ein Sandsteinbau, der im ganzen 2 2600 900 4M kosten soll; in ihm soll die Ober-⸗Postdirektion und das Post- und Telegraphen⸗ amt untergebracht werden. Die Kommission hat zwar die ge⸗ forderte erste Nate wegen der Dringlichkeit des, Baues be⸗ willigt, und zwar „zu Fundamentierungsarbeiten gleichzeitig aber eine Resolution beschlossen, wonach der Reichskanzler er— sucht wird, den Plan des in Potsdam herzustellenden neuen Dienstgebäͤudes unter Zugrundelegung eines Ziegelsteinbaues entwerfen zu lassen. .

Ohne Debatte wird der Titel mit der Resolution ange⸗ nommen. J .

Für das Postgebäude in Schwerin sind als erste Rgte 120 600 M ausgeworfen. Die Gesammtkosten belaufen sich

5 5 0 . ; z . in e nt Warburg (Zentr)) beantragt, da in dem Kosten / anschlag' ein osten von 70 060 4 allein für Steinmetzarbeiten sich finde, die 3 auf die . weiterer Ersparungen noch mals in der Kommifssion zu prüfen. . ; .

Unter Wie . dieses Antrags wird der Titel bewilligt.

Die Forderung von 108 760 S6 für Erwerbung eines

ö inem neuen Dienstgebäude in Hamm beantragt; , . ; Nach dem Etat soll das

Abg. Schmidt⸗-Elberfeld zu streichen. h der . Gebäude für das Sber⸗Landesgericht und Amts⸗ gericht in Hamm vom preußischen Justizfiskus gfür den genannten Preis erworben werden. Inzwischen sind guch Petitionen aus Hamm eingegangen, welche theils das Ver⸗ bleiben des Postgebäudes auf dem Bahnhof. befürworten, theils das neue Projekt damit empfehlen, daß das neue Ge— bäude im Mittelpunkt der Stadt gelegen 5 .

Abg. Schmidt-⸗Elberfeld (fr. Volksp. ); Daß das Gerichts ebäude im Mittelpunkt der Stadt gelegen sei, ist ein Irrthum. s liegt im Zentrum der Altstadt. Die Verkehrsinteressen weisen jedenfalls auf den Bahnhof hin, wo sich jetzt die Post befindet. Wird die Position heute abgelehnt, so schädigt das niemand; die Verwaltung könnte aber in eine nochmalige gründliche Prüfung der Lokalfrage eintreten. Ist der Umbau am Bahnhof unmöglich, so wird zu erforschen sein, ob nicht ein anderer ö als das Ge⸗ . den Verkehrs- und den postalischen Interessen mehr entspräche.

Abg. Lenzmann (fr. Volksp) steht in dieser Frage auf der Seite der Postyerwaltung. Inmitten der Stadt müsse das neue Ge⸗

1

bäude auf jeden Fall errichtet werden. Für den Bau am Bahnhof träten nur jwei, freilich sehr mächtige Drahtwerke in seiner unmittel. baren Nähe ein; die ganze übrige Einwohnerschaft wolle die Post in der Mitte der Stadt haben. Die Altstadt sei der Sitz des soliden Bürgerthums und keineswegs im Absterben begriffen. Die Neustadt am Bahnhof sei vorwiegend Arbeiterviertel. Gerade daß die Post. den Wünschen der kapitalmächtigen Werke nicht nachgekommen sei, be—⸗ weise, daß diese Wünsche unhalthar sein müssen. Man müsse in diesem Punkte der Autorität , . doch etwas mehr Werth beilegen als den Petitionen der Interessenten. . e m n,, Direktor im Reichs-Postamt, Wirklicher Geheimer Rath Dr. Fischer: Die Postverwaltung verfährt nicht mit Bevorzugung der großen oder der kleinen Industrie, sondern sie sucht beiden nach Maßgabe ihrer Kräfte gerecht zu werden. In der Sache selbst freut sie sich, von einem so guten Kenner der Verhältnisse in diesem Falle unterstützt zu werden. Für den Bau auf dem Platze des Justizfiskus haben sich in neuesten Petitionen der Stadtverordneten Vorsteher, Justiz⸗Rath Windthorst und zahlreiche hervorragende Bürger ausgesprochen, ebenso hat der Ober⸗Bürgermeister den Bauplatz für sehr geeignet erklärt. Am Bahnhof soll übrigens unter allen Um⸗ ständen eine vollberechtigte Annahmestelle verbleiben, sodaß die „Westfälische Drahtindustrie“ nicht den mindesten Nachtheil von der Verlegung haben kann und wird. w ö . Abg. Dr. Hammacher (ul) tritt für die Etatsforderung ein. Zu einer wirklichen Abwägung der in Betracht kommenden lokalen Interessen sei der Reichstag nicht befähigt; er habe in dieser Beziehung zu vertrauen, daß die Verwaltung ihrer Aufgabe, dieselben gerecht gegen einander abzuwägen, nachgekommen sei, Von den sonstigen Be⸗ denken abgesehen, würde ein Neubau am Bahnhof ganz unverhältniß⸗ mäßig theuer zu stehen kommen. ö Abg. Schmidt-Elberfeld (fr. Volksp.) verwahrt sich gegen die in den Worten des Abg. Lenzmann möglicherweise liegende In⸗ sinuation, als ob er die Interessn des Großkapitals vertreten habe. Die eine der gegen das Projekt eingelaufenen Petitionen trage 2091 Unterschriften. Hätte Hamm so viel Großkapitalisten, es könnte ich gratulieren. ö ö . Lenzmann (fr. Volksp.): Diese 2091 Mann sind die Ar⸗ beiter der erwähnten großen Werke. . . Abg. von Leipziger (dkons.) spricht sich für den Antrag Schmidt, Abg. v. Kardorff (Np.) für die Bewilligung aus. . Geheimer Rath Dr. Fischer weist gegenüber dem Abg. hon Leipziger nochmals auf die Stellungnahme des Ober⸗Bürgermeisters und des Stadtoerordneten⸗Vorstehers von Hauim hin. ö. Die Position wird bewilligt. Die Forderung für Lissa wird, entsprechend dem Kommissionsantrag, ohne Debatte ab⸗ gelehnt. Der Rest des Extraordinariums wird ohne Dis⸗ kussion genehmigt. . Das Haus wendet sich nunmehr zu den Einnahmen. Den Ansatz für Porto⸗ und Telegraphengebühren hat die Kommission von 2451 ½ Millionen auf 248 970 900 M erhöht, und zwar, wie der Referent mittheilt, auf Grund einer Aeußerung des Staatssekretärs Dr. von Stephan auf dem Bankett des Deutschen Handelstags über die Zunahme des Verkehrs. Abg. von 5 (bkons.) beantragt die Rück⸗ ängigmachung dieser Erhöhung. . ö ö a nn , fle Direktor im Reichs-Schatzamt, Wirklicher Geheimer Rath Aschenborn; Der von der Kommission empfohlene Weg ist ein sehr ungewöhnlicher, die letzte Analogie ist aus dem Jahre 1883 nachzuweisen. Gegen die Erhöhung der Einnghme⸗ anschläge spricht die Etatspraxis und die Rückwirkung auf die Etatẽ der Einzelstaaten. Der Anschlag für die Post erfolgt seit zehn Jahren in genau derselben Weise; er sst berechnet mit allen den Garantien, welche für zutreffende Veranschlagung überhaupt gewonnen werden können. Er ist sogar noch optimistisch beeinflußt. Die Kommission will aber diesmal die Abrechnung des wahrscheinlichen Ausfalles an dem rechnungsmäßigen Plus nicht eintreten lassen, sondern den frak⸗ tionsmäßigen Zuschlag voll in den Etat einstellen. Für die beiden abgelaufenen Jahre ist der Anschlag nicht crreicht, im laufenden Jahre ist allerdings für die ersten neun Monate ein lleberschuß von 770 600 M vorhanden. Mit dieser Summe kann der, Mehransatz nicht begründet werden; noch weniger aber kann er begründet werden auf bloße Hoffnungen einer wirthschaftlichen Besserung hne jede rechnerische Unterlage. Die Isteinnahme des, laufenden Jahres ge⸗ stattet auch keinen höheren Ansatz als 245 Millionen. Es liegt kein Grund vor, anzunehmen, daß besondere Verhältnisse besonders stimulierend auf die Zunahme des Verkehrs und somit auch des Post⸗ verkehrs wirken werden. . 5 ie. Schmid t⸗-Elberfeld (fr. Volksp: Ich hatte neulich die Erhöhung des Maximalgewichts der einfachen Briefe von 15 auf. 20 Gramm verlangt und mich auf Zahlen gestützt, die Der Direlto im Reichs⸗Postamt Sachse als unrichtig bezeichnete Der Direktor Sachse hat später zugegeben, daß seine und meine Statistik sich nicht decken. Ist das der Fall, so muß eine der beiden Statistilen al sch sein. Lege ich seine Zahlen zu Grunde, so, haben wir 6b Mil. lionen Briefe, wobon 605, 45 und 47 Millionen auf die Briefe pon unter 15 Gramm, zwischen 15 und 20 Gramm und über 20 bis 250 Gramm kommen. Diese Zahlen sind nicht richtig, man müßte denn den gesammten Verkehr nach Bayern und Württemberg zu den Hor. briefen rechnen. Es gah über 15 Gramm nur 2s, nicht 92 Mil⸗ lionen Briefe. Entsprechend korrigieren sich die Prozentzahlen, die Direktor Sachse angegeben hat. Ebenso wenig ist nachmeibar, daß die Uebertragung der Verbilligung der einfachen Briefe auf das Aus. land 13 Millionen Mark Ausfall bringen würde. Ich empfehle der Verwaltung wiederholt dringend das Eingehen auf unsere dor deyung; es handelt sich nur um einen geringen Ausfall, denn die Zahl. der Briefe von 15— 20 Gramm ist eine sehr mäßige im Vergleich zu

sämmtlichen Doppelbriefen. Auch der Staatssekretär Lr. von Stephan ant hat im e, en 1889 nur von einem Ausfall von 21 Mil⸗ lionen gesprochen. (Staatssekretair Dr. von St ep han: Vor vier Jahren) Die Statistik von 1891, auf welche die Post sich beruft, ist offenbar nur theilweise in Deutschland aufgenommen worden; von den Beamten, ö ich befragt habe, ist keiner an dieser Statistik betheiligt gewesen. ; ö r Direkter im Reichs-Postamt, Wirklicher Geheimer Rath Sachse: Der Vorredner beharrt bis zur Stunde auf seiner Behauptung, daß der Ausfall nur 5 590 009 6 betragen würde. Ich habe die richtigen Zahlen gegeben, der Abg. Schmidt zweifelt auch diese an. Die Statistiken sind nicht etwa falsch weil sie sich nicht decken. Der Abg. Schmidt scheint zu bezweifeln, ob diese Statiftik von 1891 überhaupt aufgenommen ist. Ihre Aufnahme ist damals durch die Ober⸗Postdirektionen erfolgt; ihre Ergebnisse habe ich hier amtlich vorgetragen. Aber selbst. nach der Statistik Des Abg. Schmidt betrüge der Ausfall noch 3 200 9900 M6. Seine Be⸗ rechnung stützt sich auf unrichtige , , . die er für wenigstens wahrscheinlich gehalten hat; er glaubt einfach an das Verhältniß von 10 der Briefe von 15—- 20 g zu der Gesammtzahl aller Doppel⸗ briefe, während diese 19 das Verhältniß der Doppelbriefe zur Gesammtzahl aller Briefe überhaupt darstellen! Abg. Schmidt⸗Elberfeld (fr. Vollszp.) beharrt dabei, daß die Zahlen des Direktors falsch sind, weil sie mit der allgemeinen amt—

2E 1 M; rk 1 16S A. 5 51 Mir k i cher Regierungskommissar, Direktor im Reichs -Postamt, Wirklicher

lichen Statistik nicht übereinstimmen. Die Statistik von 1391 könne icht richtig sein. l 35 . * pi Hammacher (nl) tritt dem Kommißssionsbeschluß ent gegen, dessen ͤnhaltbarkeit der Direktor Aschenborn un iderleglich dargethan habe. Gerade bei den Einnahmen müsse man Verant⸗ wortung für die eingestellten Summen der Regierung überlassen. Bei den allgemeinen or über Nothstände sei eine plötzliche Zunahme 2s Verkehrs ausgeschlossen. . .

2 .. gel srtep): Direktor Aschenborn hat hier nichts vorgebracht, was er nicht schon in der Budgetkommission vorgebracht hat; trotzdem ist der Beschluß in der Kommission mit zwei Drittel Mehrheit gefaßt worden. Wer es schwer nimmt mit der n li

neuer Steuern, muß auch die Etatseinnahmen richtig bemessen, dürfen in der Veranschlagung der Einnahmen an keine Schablone gebunden sein. Es existiert hier weder eine konftante Praxis, noch eine grundsätzliche Frage bei dem Regierungsansatz. Wir gehen viel- mehr grundsätzlich zu Werke, indem wir den dreijährigen Durchschnitt zu Grunde legen; die Regierung macht einen willtürlichen Abstrich davon. Man mahnt zur Vorsicht, diese Vorsicht ist aber für uns da geboten, wo es sich darum handelt, den Einzelstaaten nicht zu viel Matrikularbeiträge aufzulegen. Eine Verkehrssteigerung ist auch für die nächste Zeit zu erwarten und auf die Cholera, auf welche der Staatssekretär Dr. von Stephan hingewiesen, können wir doch nicht den ganzen Etat einrichten.

Staatssekretär Dr. von Stephan: .

Meine Herren! Ich möchte zunächst der Anführung des Herrn Abg. Richter widersprechen, die dahin ging, daß die Regierung wegen der neuen Steuern ein besonderes Interesse daran hätte, die Etats⸗ ansätze in den Einnahmen möglichst niedrig. erscheinen zu lassen, und daß sie die Etats unter diesem Gesichtspunkt entworfen hätte. Dies ist in keiner Weise richtig, es läßt sich vielmehr bei jeder einzelnen Position in unserem Etat ausdrücklich nachweisen, daß diese Absicht nirgends vorge⸗ valtet hat.

Wenn dann der Herr Abgeordnete gesagt hat, der Herr Staats⸗

sekretär des Reichs⸗-Schatzamts habe bei seiner ersten einleitenden Rede ausgeführt, die Abschlüsse der Post und Telegraphie ständen sehr günstig, es wäre mit einem Plus von 25 Millionen zu rechnen: so war das da⸗ mals ich glaube, es war im November, als die Rede gehalten wurde vollständig richtig. Es war damals auch das richtig, was ich auf dem Handelstage gesagt habe. Seither haben sich aber die Verhältnisse wesentlich in pejus verändert. Nach den Abschlüssen für Dezember bekanntlich immer einer der besten und ergiebigsten Monate der Post wegen des Weihnachtsdienstes, (Zuruf, links) ö. ja, Sie wollen die zwei Feiertag; mitrechnen; diese spielen aber dabei gar keine Rolle, weil diesmal der Sonntag dazwischen lag ö. also nach dem Abschluß pro Dezember 1893 hat sich bei der Post und Telegraphie ein reiner Ueberschuß von 5 Millionen ich nenne runde Zahlen ergeben; im Dezember des vorhergehenden Jahres ein solcher von? Millionen, das ist mithin in diesem Jahre für einen einzigen Monat ein Ausfall an Ueberschuß von 2 Millionen Mark. Hierauf muß doch auch sehr wesentlich gerücksichtigt werden, ehe man hier eine solche Erhöhung des Etatssatzes vornimmt. Nun hat der Herr Abgeordnete gesagt, wir hätten nur 23 Millionen Mark Mehransatz machen können; wir haben aber, wie Sie aus dem Etat ersehen, einen Mehrüberschuß von 4 570 000 M ausgebracht. Wir haben also diesen Momenten einer möglichen oder auch wahr⸗ scheinlichen Steigerung schon im vollsten Maße Rechnung getragen. Nach dem Beschluß in der Budgetkommission soviel ich mich übrigens erinnere, war es nicht eine Mehrheit von zwei Drittel Stimmen, sondern eine geringere; ich lege darauf indeß weiter keinen Werth sind bei der Porto⸗Einnahme 3 470 000 M zugesetzt worden. Dadurch ist unser Ueberschuß, der im Etatsentwurf auf 15 983 000 angegeben ist, auf 19 453 000 Mνις, also um etwa 220. erhöht. Wie können Sie nun wohl erwarten, meine Herren, daß es einer Betriebsverwaltung möglich sein wird, ihren Ueberschuß, den sie ge⸗ wissenhaft und unter Beobachtung aller darauf Einfluß habenden Momente veranschlagt hat, in einem einzigen Jahre um 2290 zu er⸗ höhen? Es ist das in der Etatsgeschichte ich muß mich wirklich dieses Ausdrucks bedienen ein ganz unerhörtes Vorkommniß, das noch niemals dagewesen ist. Wir haben in den letzten 25 Jahren ein einziges Mal eine Erhöhung in den Einnahmen der Post— verwaltung vorgenommen und zwar im Jahre 1880/81 Herr Richter war ja damals Mitglied der Budgetkommission. Das geschah aber und ich bitte Sie, den Unterschied wohl zu bemerken mit Zustim mung der Postverwaltung. Wir konnten dies damals thun mit Rücksicht auf eine ganze Anzahl günstiger Momente, die schon im voraus mit Sicherheit eine entsprechende Entwickelung des Verkehrs erwarten ließen. Hier aber liegt die Sache in so fern ganz anders, als die Regierungen sich durch ihre Vertreter entschieden gegen die Er— höhung des Einnahme⸗-Etats erklärt haben, entsprechend der alten Praxis, die immer bei der Etatsberathung geherrscht hat, und durch die swir uns vor Enttäuschungen und Erschütterungen be— wahrt haben, wie sie am Schluß des Jahres eintreten werden, wenn diese hochgespannten Hoffnungen und Erwartungen nicht in Erfüllung gegangen sind. Mit einer Verkehrs berwaltung das weiß ja der geehrte Herr Abgeordnete, der eben gesprochen hat, mindestens eben so gut wie ich ist es ein ganz anderes Ding, als mit den Steuerquellen. Bei der direkten Steuer schöpfen Sie aus einem vorhandenen Bassin. Die Post und Telegraphie sind aber wie ein großer Strom abhängig von den Zuflüssen, von den atmo⸗ sphärischen Niederschlägen u. s. w., kurz von allerhand Vorkommnissen, die die Verwaltung gar nicht in der Hand hat; sie befindet sich bei der heutigen Weltwirthschaft in vollständiger Abhängigkeit vom gesammten Verkehrsleben nicht allein des Vaterlandes, sondern der ganzen Welt. Unsere Korrespondenz umfaßt jetzt etwa 2000 Millionen Sendungen, von denen 00 Millionen, also der vierte Theil, auf die autländische Korrespondenz entfallen, und das sind wahrscheinlich die gewichtigeren Briefe, weil sie die großen Rhederei⸗ und Kolonial-⸗ geschäfte in der Ferne betreffen. Sie sehen schon hieraus, daß die Post in ihren Einnahmen von der Entwickelung des Verkehrs und von der Wohlfahrt auf der ganzen Erde abhängig ist. .

Nun nehmen Sie solche Ereignisse, wie sie die Welt augenblicklich

bewegen! Amerika ist ja eigentlich für den Verkehr zum theil ausgefallen.