ö ;
Statistik und Volkswirthschaft.
Zum deutsch⸗russischen Handelsvertrag.
Eine vom Bunde der Land wirthe nach Berlin berufene, zahlreich besuchte Versammlung im Feen⸗Palast faßte am Sonnabend eine mit einer 32 Begründung versehene Entschließung, in der . den Reichstag bittet, dem drohenden Handel vertrage mit Rußz⸗
d die Genehmigung zu versagen. — Gestern fand hier im Konzerthause eine von hlesigen hervorragenden Industriellen berufene, gleichfalls zahlreich besuchte ien von Vertretern der deutschen In du st rie und Gewerbthätigkeit statt, die aus allen Theilen Deutschlands beschickt war. Es gelangte eine Entschließung zur Annahme, in der die Versammlung ihre Genugthuung darüber ausspricht, daß es der Reichsregierung gelungen ist, ein seit Jahrzenten vergeblich er= strebtes Zollbündniß mit Rußland zum Abschluß zu bringen. Die Versammlung erkennt das Zustandekommen des Vertrags einmüthig als eine dringende Nothwendigkeit für die gedeihliche Entwicklung von Industrie, Handel und Gewerbe an und erwartet daher von der Ver- tretung des deutschen Volks, daß sie dem vorgelegten deutsch⸗russischen Handelsvertrage ihre Zustimmung ertheilen wird, .
Zu den Handelskammern, die ihre Zustimmung zum deutsch⸗ russischen Handels vertrag ausgesprochen haben, kommen nach den letzten m . ferner Halle a. S., Münster i. W., M.⸗Gladbach,
zonn. . In einer am Sonnabend in Kiel abgehaltenen Versammlung der Kieler Handelskammer, der Kieler kaufmännischen Vereine, des schleswig-holsteinischen Bezirksvereins deutscher Ingenieure und des Rendsburger Handels- vereins wurde eine Entschließung zu Gunsten des deutsch⸗russischen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrags einsätimmig angenommen. ;
Die Handelskammer in Iserlohn beschloß, wie die Köln. 3. berichtet, eine Kundgebung aller Gewerbetreibenden des Kreises Iser⸗ lohn für den russischen Handelsvertrag zu veranlassen. Es soll eine Eingabe in Umlauf gesetzt werden, in welcher der Reichstag um An⸗ nahme des Vertrags dringend gebeten wird. .
In Dirschau fand gestern eine von etwa 400 Personen aus allen Theilen Westpreußens besuchte Versammlung statt, die ein⸗ stimmig eine Resolution annahm, in welcher die Hoffnung ausge⸗ sprochen wird, daß der Reichstag den deutsch⸗russischen Handelsvertrag annehmen werde, . ö
Aus Ratibor wird der Köln. 3. telegraphiert, daß die dortige Stadtyerordneten-Versamm lung einstimmig beschlossen hat, die oberschlesischen Abgeordneten zum Eintreten für den russischen Handelsvertrag aufzufordern. . .
In Hamburg hielt, wie der Hamb. Corr.“ meldet, die Ham⸗ burger Handels kamm er vorgestern Nachmittag eine Versamm⸗ lung des Ehrbaren Kaufmanns ab, worin die Stellung zum russischen Handelspertrag und die Währungsenquète besprochen wurde. Die sehr stark besuchte Versammlung nahm einstimmig eine Ent⸗ schließung an, in der es heißt: Der Dandels vertrag mit Rußland be⸗ endigk nicht nur den Zollkrieg mit seinen traurigen Folgen, sondern er⸗ öffnet durch wichtig Ermäßigungen russischer Zölle dem deutschen Handel und der deutschen Industrle die Aussicht auf eine Steigerung des Absatzes nach dem aufnahmefähigen Nachbarstaat. .. Die Be⸗ fürchtungen der Landwirthschaft vor der Anwendung der den übrigen Vertragsstaaten zugestandenen niedrigeren deutschen Getreidezölle auf Rußland sind nicht begründet. Die Erfahrungen der letzten Zeit haben bewiesen, daß Deutschland zur Deckung des Getreide— bedarf nicht auf die Einfuhr von Rußland. angewiesen ist und daß die Festsetzung höherer Getreidezölle gegenübet Rußland den Preis des Getreides nicht zu heben vermag . Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns spricht daher die feste Zuversicht aus, daß der Reichstag, gemäß seiner bisherigen Zustimmung zu der Handelsvertrags⸗Politik der Reichẽregierung, dem Handelsvertrag mit Rußland seine Genehmigung ertheilen und dadurch für längere Zeit die Verkehrsbeziehungen zu Rußland sicherstellen werde.
In Braunschweig nahm gestern eine auf Vergnlassung der Handelskammer abgehaltene, sehr zahlreich besuchte Versammlung Industrieller, Kaufleute und. Angehöriger anderer Stände aus dem ganzen Herzogthum Braunschweig einstimmig eine Ent⸗ schließung an, in welcher der Reichstag und namentlich die Abgeord— neten des Herzogthums ersucht werden, dem Handelsvertrage mit Rußland zuzustimmen. ö. .
In Oldenburg sprach sich einer Wolff'schen Meldung zufolge eine sehr zahlreich besuchte Versammlung einstimmig für eine rasche Erledigung des Vertrages im günstigen Sinne aus.
Alters- und Invalidenrenten.
Im Kreise Lebus sind seit Erlaß des Invaliditäts, und Alters⸗ versicherungsgesetzes 1017 Alters⸗ und 131 Invalidenrenten bewilligt worden; in dem kleinen Kreise Spremberg beziehen 170 Personen Alters- und 33 Invalidenrenten, und im Kreise Kalau sind im letzten Vierteljahre 15 Altersrenten gewährt worden.
Alters- und Invaliditätsversicherung. ;
Der Vorstand der Hanseatischen Versicherungsanstalt für Invaliditäts. und Altersversicherung hat beim Ausschuß der Anstalt beantragt: 1) der Errichtung einer Heilstätte für Brustkranke in einer Größe für 80 bis 109 Kranke an einem geeigneten Punkt des Harzgebirges seitens der Hanseatischen Versicherungsanstalt für Invaliditäts⸗ und Altersversicherung und der Verwendung von An⸗ staltsmitteln zu diesem Zweck bis zum Betrage von 275 0090 S zuzu⸗ stimmen, 2) sich damit einverstanden erklären zu wollen, daß die Ver⸗ waltung der Heilstätte einer besonderen Kommission übertragen werde, 3) die Wahl von zwei Kommissionsmitgliedern (und zwar von einem aus dem Kreise der zu Vertretern oder deren Ersatzmännern gewählten Arbeitgeber, und einem aus dem Kreise der zu Vertretern oder deren Ersatzmännern gewählten Versicherten) vorzunehmen.
Die Viebzählung vom 1. Dezember 1893.
Wir haben in Nr. 33 des ‚R.⸗ u. St.“ A.“ vom 7. Februar die Ergebnisse der Viebzählung vom 1. Dezember 1893 für ganz Deutsch⸗ land mitgetheilt. Die letzte Hauptviehzählung hat am 1. Dezember 1892 stattgefunden, während die nächste erst für den Dezember 1897 vorgesehen war. Inzwischen hatte die ungewöhnliche Witterung des Jahres 1893 einen erheblichen Einfluß auf den Umfang der Viehhaltung gehabt. Die Ansichten über das Maß des Rückgangs der Viehbestände gingen indes weit auseinander. Um hierüber Gewißheit zu erhalten und dadurch auch einen Anhaltspunkt für die Beurtheilung der Gestaltung der Vieh⸗ und Fleischpreise zu gewinnen, verständigten sich die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten, eine Revision der Viehzählung des Jahres 1892 noch im Jahre 1893 eintreten zu lassen und diese Revision, um ihr Ergebniß mit der vor— jährigen Aufnahme vergleichen zu können, am gleichen Kalender⸗ tage, also wieder am J. Dezember, vorzunehmen. Diese Revision wurde indeß auf den Bestand von Rindern und Schweinen beschrãnkt. as Resultat für ganz Deutschland bestand darin, daß das Rindvieh gegn die Viehzählung vom 1. Dezember 1892 um 1183 141 Stück abgenommen hat, während die Zahl der Schweine ein Mehr von 31 426 aufwies. Gezählt wurden 16372 5653 Stück Rindvieh (gegen 17 555 694 im Jahre 1892) und 12 205714 Schweine (gegen 12174 288 im Jahre 1892).
In der Zeitschrift des Königlich baverischen statistischen Bureaus liegt nunmehr eine spezielle , dieser Viehzählung für Bayern vom Ober⸗Regierungs⸗Rath Rasp vor. Hiernach wurden vom 1. Dezember 1893 gezählt 2989 953 Stück Rindvieh gegen 3337978 am 1. Dezember 1892. Der Rückgang beträgt also 3453 025 Stück oder 16,4 0/0. Für ganz Deutschland betrug die Ab⸗ nahme 6,7 09, sie ist also für Bayern an n, n, bedeutender. Die relativ stärkste Abnahme innerhalb Baverns weist Mittelfranken . mit 18,7 o/o, dem zunächst Unter⸗Franken steht mit 17,1 0/0; dann folgt Ober⸗Franken mit 15,4 ½ und Schwaben und Neuburg mit 1330/10. In der Pfalz beträgt die Abnahme 10,2 0½ in der Ober⸗ Pfalz nur 6,9 /, in Dber⸗Bayern 5.7 / und in Nieder⸗Bayern
409. Verfolgt man die Abnahme des Rindviehbestandes noch näher nach den einzelnen Verwaltungsbezirken, so ergeben sich für einzelne noch erheblich höhere Prozentzahlen. So hat das Bezirksamt Dinkelsbühl eine Abnahme von 29, So /o, Feuchtwangen 28, 1, Rothenburg a. T. 27, 20 /o; diese drei Aemter liegen in Mittelfranken längs der mint n e n , Grenze. Aehnlich hohe Abnahme lern, nur zwei unterfränkische, leichfalls an der Grenze, gegen Meiningen und Weimar, gelegene
emter, Königshofen und, Mellrichstadt (26,9 bezw. 26 6 5/9. Im allgemeinen weisen die an der württembergischen Grenze Mittelfranken und des nördlichen Schwabens, gelegenen Aemter den stärksten Rückgang auf; nach Süden fällt diese Abnahme stufenweise und regelmäßig. Jene bayerischen Aemter Mittelfrankens und Schwabens stellen den Ausläufer eines , ten, den größten Theil des nördlichen Württemberg von der Rauhen Alb an umfassenden Gebiets höchster Rindviehabnahme dar. Dieses Gebiet, dessen Mitellinie von Südwest nach Nordost verläuft, umfaßt 168314 4m. von welchen 11 806 oder io zu Württemberg und 5009s auf die bayerischen Grenzämter und deren Hinterland entfallen; 3481 qkm treffen hier⸗ von auf Mittelfranken, 1527 auf Schwaben. In diesem vollkommen zusammenhängenden großen Gebiet, welches sich über 41 württem⸗ bergische und 19 bayerische Aemter erstreckt, sinkt mit Ausnahme eines einzigen Amts (des württembergischen K die Abnahme des Rindviehbestandes nirgends unter ein Fünftel jenes von 1892. In 22 Aemtern (17 württembergischen und 5 bayerischen) überschreitet sie 25 0so und in drei (-württembergischen) sogar 30 6/ o. Das Maximum der Abnghme weist mit 34,3 /0 das an der bayerischen Grenze ge⸗ legene Amt Crailsheim auf. Mäßige Abnahme des Rindyieh⸗ ef des (10 bis 150ͤ) zeigt in der Hauptsache die Rhein⸗ ebene mit der Abdachung des Schwarzwaldes, ein Theil der Hinterpfalz, große Theile des Odenwaldes, des Jichtelgebirges. Gegenüber Württemberg, wo die Abnahme 20,2 , gegen⸗ über Elsaß⸗Lothringen, wo sie 17,0 0,9, und gegenüber aden, wo sie 125,5 0/9 im Durchschnitt betrug, ist die Abnahme in Bayern noch gering. Hier entfiel im übrigen die Hauptabnahme auf die . während sie in Württemberg auf die Ochsen und Stiere entfiel.
Was die Schweine betrifft, so wurden am 1. Dezember 1893 gezählt in Bayern: 1258 662 Stück; im Vorjahr 1 358744 Stück; also ergiebt sich in Bayern auch hier eine Abnahme und zwar von 100 082 Stück oder 7,4 9so. Unter den Regierungsbezirken weist die stärkste Abnahme Unterfranken mit 33 968 oder 16,6 , auf; dann folgen Oberfranken mit 13420 Stück oder 120 ,ο, Oberpfalz und Regensburg mit 14148 Stück oder 7,8 /, Schwaben und Neuburg mit S616 Stück oder 6,4 0 /, und die Pfalz mit 6078 Stück oder 5,8 . Eine erheblich niedrigere Abnahme fand in Oberbayern und Niederbayern statt, indem im ersteren Regierungsbezirk nur um 3876 Stück oder 2,3 0 o, im letzteren nur um 51096 Stück oder 20ο9 weniger Schweine als im Vorjahre gezählt wurden. Ein Zusammenhang zwischen Rindvieh⸗ und Schweineabnahme ist nicht zu konstatieren. Es weisen weder die Bezirke mit starker Rindviehabnahme eine geringere bezüglich der Schweine nach, noch trifft mit einer Schweinezunahme ein Rückgang des Rind viehs zusammen. In einzelnen Theilen des Gebiets stärkster Rind⸗ vieabnahme findet sich neben dieser eine theils höhere, theils gleich hohe Abnahme der Schweine. Dagegen zeigt der ir Süden Württembergs und Bayerns, welcher eine sehr geringe Abnahme des Rindviehbestandes aufzuweisen hat, durchweg eine Vermehrung der Schweine (in Württemberg bis zu 17,ä, in Bayern bis zu 31,2 0).
Bewegung der Bevölkerung in Frankreich.
Nach dem im „Journal Officiel“ veröffentlichten Berichte des Ministers für Handel und Industrie betrug im Jahre 1892 in Frank⸗ reich die Zahl der Heirathen 290 319, die der Geburten 855 847, die der Todesfälle 875 888. Wenn man diese Zahlen mit denen von 1891 vergleicht, so ergiebt sich eine Zunahme der Heirathen um 4861, eine Abnahme der Geburten um 16530 und der Todesfälle um 994. Der Ueberschuß der Todesfälle über die Geburten, der 1890 38 446 betrug, stellte sich 1891 auf 10 505 und 1892 auf 20041.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Barmen wird dem „Vorwärts“ berichtet: Die Firma
Benzenberg u. Komp., Herd fabrik in Barmen⸗Rittershausen, hat ihren Malern gekündigt, weil sie auf eine Lohnkürzung um 25 0so nicht eingehen wollten. In Annaburg dauert der Ausstand der Dreher und. Maler in der Porzellanfabrik unverändert fort, trotzdem die Firma eine Anzahl neuer Arbeiter angeworben hat. Es sind noch 70 Ausständige, darunter die große Mehrzahl Familienväter, zu unterstützen.
In Magdeburg ist der Ausstand der Lederarbeiter, wie der „Vorwärts“ mittheilt, zu Gunsten der Arbeitnehmer beigelegt worden; die Errungenschaften der Arbeiter sollen von Bedeutung sein.
In Itz eh oe . die Böttcher der Alsen'schen Portland⸗ Zementfabriken die Arbeit wegen Lohnstreits eingestellt.
Literatur.
Gesetze, Verordnungen ꝛe.
Das Kommunalabgabengesetz vom 14. Juli 1883. Für den praktischen Gebrauch mit einer geschichtlichen Einleitung und Erläuterungen versehen von F. Adickes, Ober⸗Bürgermeister in Frankfurt a. M. 8. S. 396. S6 6. — Zunächst ist hervorzuheben und dankend anzuerkennen, daß sich der Verfasser, welcher in der Kommunalverwaltung herangereift und nach Frankfurt a. M. aus Altona zum Nachfolger des Ministers Dr. Miquel berufen wurde, sich der Mühe unterzogen hat, das Gesetz zu bearbeiten. Die Stellung, welche der Verfasser als Ober⸗Bürgermeister einnimmt, seine Mit. wirkung bei der Entstehung des Gesetzes giebt der Arbeit bereits eine vertrauensvolle Zuverlässigkeit. Die Einleitung kann als eine Geschichte der Kommunalabgabengesetzgebung bezeichnet werden, wodurch das neue, mit dem 1. April 1855 in Kraft tretende Gesetz in seinem Zu⸗ sammenhang mit den sonstigen Steuergesetzen dargelegt wird. Zweck- mäßig folgt nun der Abdruck des Gesetzes und schließen sich hieran gesondert die Erläuterungen. Es hat das den Vortheil, daß man das Gesetz selbst in unmittelbarem Zusammenhang zu übersehen in den Stand gesetzt wird. Die Erläuterungen geben den Fachmann zu erkennen.
. — Das Gesetz, betreffend die Anlegung und Ver— änderung von Straßen und Plätzen in Städten und ländlichen Ortschaften, vom 2. Juli 1875. Von R. Friedrichs, Aber⸗Verwaltungsgerichts Rath. 3. von neuem durchgesehene Auflage. Berlin, 1894, J. Guttentag's Verlagsbuchhandlung. 80 S. 187. 3 6 — Am 15. November v. J. schied der Verfasser aus diesem Leben, nachdem er, wie das Vorwort ergiebt, noch Kraft genug auf dem Krankenlager hatte, um die vorliegende dritte Auflage im Manu⸗ skript fertig zu stellen. Mit der Handhabung des Gesetzes seit dessen Verkündung befaßt, war der Verfasser Herr des Stoffes, sodaß er einen Kommentar fertigte, welcher die bereits durch die Rechtsprechung entschiedenen Fragen in Schärfe und Kürze feststellt und für alle neuen Streitfragen die Grundsätze der Rechtsforderung giebt.
Rechts⸗ und Staatswissenschaft.
Das Recht der Eisenbahnen in Preußen, von W. GSleim, Geheimem Ober⸗Regierungs⸗Rath und vortragendem Rath im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Erster Band, zweite Hälfte, zweite Abtheilung. Verlag von Franz Vahlen in Berlin, Mohren⸗ strahe 13714. Der hiermit vollständig vorliegende erste Band, welcher das Eisenbahnbaurecht behandelt, kostet gebunden 12 ; die soeben er⸗ schienene zweite Hälfte, zweite Abtheilung, für sich allein 340 6, — Das Recht der Eisenbahnen in e . ist zum großen Theil ein unge— schriebenes, es ist zum größten Theil nicht durch die Gesetzgebung, sondern von innen heraus durch die Eisenbahn - Verwaltungen und durch die Behörden festgestellt. Zahlreiche Rechtsgrundsatze und Rechtseinrichtungen verdanken ihre Entstehung nur dem Bedürfniß der Eisenbahnen und der Verwaltungspraxis. Der . hat es nun unternommen, das Eisenbahnrecht in eine systematische Darstellung zu bringen, welche nicht nur für diejenigen wichtig ist, die berufen
7 an der Verwaltung der Eisenbahnen theilzunehmen, sondern auch ür die Behörden der inneren Verwaltung, deren Geschäftskreis in den mannigfaltigsten Beziehungen von dem Bau und dem Betriebe der Eisenbahnen berührt wird, und auch für die Gerichte, deren amtliche Thätigkeit ebenfalls die rechtlichen Verhältnisse der Fisenbahnen zum Gegenstand hat. Der Verfasser hat auf diesem Gebiet eine lang⸗ jährige praktische Erfahrung, die er auch schon in Vorträgen über das preußische Eisenbahnrecht verwerthet hat. Seine Schrift hat nicht nur wissenschaftlichen, sondern auch praktischen Werth.
— Der Vorstand der Attiengesellschaft. Von Ph. Hergenhahn, Ober⸗Landesgerichts⸗Rath g. D. Leipzig., Zeitschrift für das gesammte Aktienrecht, 1893. 8. S. 393. — Nachdem der Verfasser seinen anerkannten Kommentar zum Reichsgesetz, betr. die Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften, (Berlin 1891, Otto Liebmann) vollendet hatte, widmete er sich der breiteren Erörterung einzelner Gebiete aus dem Aktienrecht. Hierher gehört die vorliegende Schrift, welche allen Vorstandsmitgliedern von Aktien— gesellschaften als ein zuverlässiges Handbuch empfohlen werden kann, da die Kommentare nur Erläuterungen zu den einzelnen Artikeln geben, hier aber systematisch selbständig geordnet und entwickelt ist. Ein , Sachregister macht den Abschluß. ⸗
— Kommentar zum Allgemeinen Deutschen Handels— gesetz buch (ohne Firmenrecht) von Dr. Hermann Staub, Rechtsanwalt in Bonn. Berlin 1893, J. J. Heine's Verlag. — Die zweite Auflage ist in der soeben erschienen ö 4 bis zum Art. 339 ,, Ein Verzeichniß der 1. Auflage ergiebt, daß nicht nur die neue Rechtsprechnung nachgetragen, sondern Überall neu geprüft, ge⸗ sichtet und, wo möglich, gekuͤrzt ist. Letzteres wird namentlich dann der Fall sein können, wenn jetzt in Kampf stehende Ansichten sich nach einer Seite hin siegreich gefestigt haben. Es genügt dann ein kurzer Literaturnachweis für die Vergangenheit. Die gute Aenderung der Anmerkungen sei erneut lobend herdorgehoben.
— Das Strafverfahren in Zoll- und Steuersachen. Eine Sammlung der Vorschriften für das Verfahren im Verwaltungs⸗ wege und vor Gericht. Erläutert von Emil Bonnenberg, König— lichem Regierungs⸗Rath, Mitglied der Provinzial⸗Steuer⸗-Direktion in Berlin. Berlin, Carl Heymanns Verlag 1893. — Bisher liegen zwei Lieferungen vor (Bogen 1—14. S. 224. 4 S0) Die Arbeit darf als eine vollständige, wohlgeordnete Sammlung des gesammten Materials bezeichnet werden, wie eine solche bisher nicht vorhanden war; allen Hetheiligten wird dieselbe willkommen, ja unentbehrlich sein, wobei die gute Anordnung der Anmerkungen und die klare scharfe Fassung unter zuverlässiger Angabe der Quellen besonders anerkennend hervorgehoben sei.
— Prozeß ⸗Formulare für Rechtsanwälte von Eugen Berthold Auerbach, Rechtsanwalt am K. Landgericht 1 Berlin. Berlin 1894, Carl Heymann's Verlag. 8. S. 137. — Die Samm⸗ lung beruht auf der Erfahrung des Erforderlichen; die Reichhaltigkeit wird keine Lücke empfinden lassen. Form und Ausdruck beweisen gute Gestaltungskraft. Somit ist den Anwälten ein Hilfsmittel geboten, welches Sicherheit und Erleichterung in der Arbeit gewährt.
— . Der Gerichts sa al, Zeitschrift für Strafrecht, Strafprozeß, gerichtliche Medizin, Gefängnißkunde und die gesammte Strafrechts⸗ literatur. Herausgegeben von Dr. M. Stenglein, Reichsgerichts-Rath zu Leipzig. (Stuttgart, Verlag von Ferdinand Enke, 1893.) — Bd. 49 Heft J enthält: J. Abhandlungen: Die Stellung des Straf⸗ rechts und die neuen Bestrebungen. Von Dr. Alfred Frassati zu Turin. — Die Erweiterung des Wuchergesetzes. Von Dr. Fuld, Rechtsanwalt in Mainz. — Merkmale einer strafbaren Handlung wider 5 82 des Krankenversicherungsgesetzes vom 15. Juni 1883, bezw. 10. April 1892. Von Dr. Hilse, Kreisgerichts⸗ Rath in Berlin. — II. Vermischte Nachrichten aus der Strafrechtspflege: Der italienische Gesetzentwurf über die bedingte Verurtheilung. — Straf⸗ rechtliche Debatten in einer amerikanischen Besserungsanstalt. — Von Dr. Ludwig Gruber, Königlicher Staatsanwalts Substitut zu Budapest.
— Zeitschrift für vergleichende Rechtswissenschaft, herausgegeben von Dr. Franz Bernhöft, o. 6. Professor an der Universität Rostock. Dr. Georg Cohn, o. 5. Professor an der Univer- sität Zürich, korrespond. Mitglied der R. Academia di Scienze, Lettere ed Arti di Padova, und Dr. J. Kohler, o. ö. Professor an der Universität Berlin. (Stuttgart. Verlag von Ferdinand Enke. 1893) Bd. 11 Heft 2 hat folgenden Inhalt: Gewohnheitsrechte der indischen Nordwestprovinzen mit Einschluß von Audh. Von Pro— fessor Dr. J Kohler. — Markt⸗, Kaufmanns⸗ und Handelsrecht in primitiven Kulturverhältnissen. Von Carl Koehne. — Die Kodi⸗ sikation des Rechts der Anaxosa von 1891. Von Dr. Alb. Herm. Post. — Ueber den Einfluß des Römischen Rechts in England, mit besenderer Rücksicht auf das Recht der Schuldverträge. Von Dr. Erwin Grueber, Deputy Royal Professor of Civil Law an der Universität Oxford und Privatdozent an der Universität München. — Professor Dr. J. Kohler: Dargun .
Volkswirthschaft. ö
Die nach dem Invaliditäts“ und Altersversiche—⸗ rungsgesetz versicherten Personen. Handbuch zur Feststellung des der Invaliditäts., und Alterspersicherung unterstellten Personen⸗ kreises, von Herman Gebhaxd, Direktor der Hanseatischen Ver⸗ sicherungsanftalt. Preis 6 M Carl Heymann's Verlag in Berlin. — Es . hier die Bestimmungen zusammengefaßt, nach denen die schwierige Frage wegen des Vorhandenseins oder Nichtvorhandenseins der Voraussetzungen für die Erfüllung der Versicherungspflicht, unter welchen jemand der Invaliditäts. und Altersbersicherung unterliegt, im Einzelfalle zu entscheiden ist. Das Werk giebt eine Darstellung davon, wie sich die Ausführung der auf den Umfang der Versicherungspflicht bezüglichen Gesetzesbestimmungen hinsichtlich der einzelnen Beschäfti= gungsverhältnisse, bisher gestaltet hat, und sucht aus jenen grund⸗ legenden Vorschriften, auß den Bestimmungen verwandter Gesetze und aus den ergangenen Entscheidungen der zuständigen Stellen die Grund⸗ sätze zu entwickeln, welche für die einheitliche Behandlung der vor liegenden Angelegenheiten bestimmend sind. Den Ausführungen ist die Gestalt von Anmerkungen zu der Anleitung des Reichs Versicherungsamts vom 31. Oktober 1890 gegeben. Dabei ind, sämmtliche Revisionsentscheidungen des Amts berück⸗ ichtigt und zum großen Theil auch, wörtlich wiedergegeben; daneben sind aber auch die Entscheidungen der zuständigen Verwaltungsbehörden und der Vorstände der Versicherungsanstalten berücksichtigt. Hier und da ist abweichenden Meinungen des Verfasser; Ausdruck gegeben. Ein genaues Sachregister ist beigefügt. Das Buch ist in erster Linie für die Organe der Versicherungsanstalten, Staats⸗ kommissare und Schiedsgerichte, für die Stellen für Einziehung der Beiträge und Ausstellung der Quittungskarten, nicht minder für die ö von Streitigkeiten berufenen Verwaltungsbehörden
estimmt.
Handel und Gewerbe. Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
an der Ruhr und in Oberschlesien. . An der Ruhr sind am 17.8. M. gestellt 11 896, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. . In , ier sind am 16. d. M. gestellt 3569, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. . Zwangs⸗Versteigerungen. z Beim Königlichen Amtsgericht Berlin stand am 17. Februar das Hin f fig des Kaufmanns If idor Abraham⸗ sohn, Potsdamerstr. 75 a belegen, zur Versteigerung; Fläche 452 a; Nutzungswerth 11 8580 463; Mindestgebot 157 Jod , für das Meistgeböt von 266 000 ας wurde die Handlung in Firma Max Priester u. Co., Kanonierstr. 39, Ersteherin. — wü f geh en wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen der Reichen bach, Elia schen Grundstüge RKofenstr. 18 u. Ig, fowie des Krebs⸗Raasch-⸗Gaudlitz'schen Grundstücks Sandstr. 1a. — — 1 tagt wurde das Verfahren wegen des Mar Moöfeg'schen Grundstü Birkenstr. 19.
Berlin, 17. Februar. 5 für Stärke, Stärkefgbrikate und Hülsenfrüchte von Max Saber sky.) Ia. Kartoffelmehl 15H - 15 46, Ia. Kartoffelstärke ir n an 6, IIa. Kartoffelstärke und Mehl 1144 131 46, feuchte Kartoffelstärke . Berlin 7.60 , Frankfurter Syrupfabriken zahlen nach
erkmeister's Bericht fr. Fabrik 725 116, gelber Syrup 17— 177 4, Kap.⸗Syrup 18 — 185 4A, Kap.-Export 19—- 19 S6, Kartoffelzucker elber I7—- 174 , do. Kap. 185 — 19 *. Rum-⸗Couleur 33—- 34 ,
ier⸗Couleur 32 - 34 416, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 224 — 233 4, do. i . *r 8 ö ö &) 28 , . Weizenstãrke o — ö esche un ische 37—38 4, e et. (Strahlen) 48-49 S9, do. (Stücken) 46— 47 S6, Maisstärke 32— 33 6, Schabestärke 29 —30 M, Viktoria⸗Erbsen 18— 22 4, Kocherbsen 16-20 * grüne Erbsen 17 — 20 1, Futtererbsen 144 — 154 46, inländische weiße Bohnen 15 — 17 *, weiße Flachbohnen 1829 10, ungarische Bohnen 14 —15 „, galizische und russische Bohnen 13— 14 4, große Linsen 32. = 40 ½ , mittel Linsen 22 — 32 6, kleine Linsen i822 44. Mohn, blauer 44 = 50 c, do. weißer 90– 100 , Hirse, weiße 20 —2 4, gelber Senf 36— 46 S. Hanfkörner 18 bis 30 M Buchweizen 144 — 157 16, Wicken 18 — 20 46, Pferdebohnen 16— 17 1, Leinsaat 25 — 25 606, Mais loko 1 - 12 ο per 100 Fg, Kümmel 30 –36 , Leinkuchen 74H —8 S6, Rapskuchen 1 — 74 606, Roggenkleie 44 —5 1, Weizenkleie 4 —5 M, pa. helle Biertreber 28 — 390 00 5t -b „M, pa. Getreideschlempe 31—33 o, 65S —7 4, pa. Maisschlempe 40 42 90 6H - 71 M, Malzkeime 5H — 55 S0 per Zentner. (Alles ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 00 kg.) — ; ö
— Die vorgestrige Generalversammlung des Börsen-Handels⸗ Vereins in Berlin genehmigte die Bilanz und die vorgeschlagene Gewinnvertheilung für 1593. Die Dividende von 8 o gleich 48 für jede Aktie gelangt von heute ab zur Auszahlung.
— Der Aufsichtsrath der Breslauer Wechslerbank beschloß, der am 13. März d. J. stattfindenden ordentlichen Generalversamm- lung vorzuschlagen, nach 30 320 0 Abschreibungen und Dotierung der Spezialreserve mit 40 000 S eine Dividende von 50 zu vertheilen.
— Der Aufsichtsrath der Leipziger Kreditanstalt beschloß, der am 19. März abzuhaltenden Generalversammlung die Vertheilung von 8/0 Dividende vorzuschlagen. -
— Der Aufsichtsrath der Süddeutschen Bodenkreditbank hat beschlossen, der auf 17. März d. J. einzuberufenden General⸗ versammlung folgende Vorschläge über die Gewinn-Vertheilung zu unterbreiten: der Hauptreserve werden 113 360 60 überwiesen, womit sie die Höhe von 2 400 000 MS — 10 0½ des Aktienkapitals erreicht. Der Pensionskasse der Angestellten werden 30 0900 M zugewendet. Die Dividende ist auf o/ wie in den Vorjahren festzusetzen. — Aus dem Gewinnreste von 424 373 M werden 260 000 M zur Bildung einer Spezialreserve verwendet, der Restbetrag von 224373 S6 wird auf 1894 vorgetragen. ;
— Die ordentliche Generalversammlung der Kommerz und Diskonto⸗Bank in Ham burg genehmigte die Bilanz und die Dividende von 409i, die sofort zahlbar ist.
— Dem Aussichtsrath des Blech-Walzwerks Schulz— Knaudt wurde die Bilanz für das laufende Geschäftsjahr, die mit
pr. Mai 10,85,, pr. Juli 10,70.
einem Gewinn von 531 662 4 . vorgelegt. Der Aufsichts⸗ rath beschloß, wie die Rhein.⸗Westf. Itg. meldet, nach Dotierun des Reservefonds den Betrag von 1698 S3 M zu Abschreibungen ö die Anlagen zu verwenden, sowie 45 0090 4 der Bau⸗ und Schaden⸗ reserve zu überweisen und der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 700 auf das Aktienkapital als Gewinn für das Jahr 1893 (gegen 5] osg für 1892) vorzuschlagen. Der nach Ab⸗ setzung der Tantieme verbleibende Rest soll auf neue Rechnung vor—⸗ ö werden.
Magdeburg, 17. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 d, — — neue 13,85, Rornzucker exkl. S8 os0 Rendement 13,20, neue 13,30, Nachprodukte exkl., 75 0/0 Rende⸗ ment 1980. Ruhig. Brotraffinade J. 2600, Brotraffinade II. 26,5, Gem. Raffinade mit Faß 26,25. Gem. Melis 1, mit Faß 24575. Ruhig. Rohzucker. L. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Februar 13.05 Gd., 13077 Br., pr. März 13,00 bez. und Br., . 2 13,024 bez., 13,05 Br., per Mail(lz, 027 Gd., 13,B074 Br.
att.
Dresden, 17. Februar. (BV. T. B.). Das Finanz⸗ Ministe rium hat an die Sächsische Bank, die Dresdener Bank, die Allgemeine Deutsche Kreditanstalt und die Leipziger Bank 24 Millionen sächsische 3½ Rente vom Jahre 1892 be— geben. Die genannten Firmen werden im Vereine mit dem Bank⸗ hause S. Bleichröder in Berlin den Betrag zur Zeichnung auflegen.
Leipzig, 17. Februar. (W. T. B.) Kam mzug-⸗-Termin. bandel. La Plata Grundmuster B. per Februar 3,40 MÆ, per März 3,40 S6. per April 3, 25 46, per Mai 3,45 M, ver Juni 3,50 „ƽ, per Juli 3,52 e, ver August 3,527 „, ver September 3.55 M*, ver Oktober 3,579 M, per November 3, 60 „, per Dezember 3,50 S Umsatz 60 000 kg.
Mann heim, 17. Februar. (W. T. B.) Produkten marki. Weizen pr. März 1489, pr. Mai 1470, pr. Juli 1475, Ro gen pr. März 13 95, pr. Mai 13,10, pr. Juli 1320. Hafer per März 14660. pr. Mai 14,330, pr. Juli 1425. Mais pr. März 1165,
Brem en, 17. Februar. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffinierte Pet r ol eum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum Börse.) Still. Soko 485 Br. — Baum wolle. Stetiger. Upland middling, loko 395 5. — Schmalz. Fester. Wilcor 40 3, Armour shield 40 , Cudahr 415 3, Fairbanks 35 3. — Speck. Fest. Short clear middl. loko 366, Februar -Abladung 36. — Taback. Umsatz: 173 Faß Kentucky, 240 Packen China, 760 Packen St. Felix. ö
Dam burg, 17. Februar. W. T. B.) Die Generalversamm⸗ lung der Exportlagerhaus-Gesellschaft Nagel ertheilte dem jetzigen Vorstand und Aufsichtsrath Decharge für die Abrechnung pro Ende November 1893, nachdem der Aufsichtsrath erklärt hatte, daß diese Abrechnung nur unter Zuschuß aus dem Privatvermögen der Aufsichtsrathsmitglieder zu stande gekommen sei. Sodann wurde der
vorgelegte Rekonstruktionsplan genehmigt und die Liguida tion der
Gesellschaft abgelehnt.
Pest, 17. . (W. T. B.) Pro duktenmarkt. Weizen behauptet, per Frühjahr 734 Gd, 35 Br., pr. Herbst 761 Gd. 7,62 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,73 Gd., 6,75 Br. Mais pr.
Mai⸗Juni (1894) 4,82 Gd., 4,8363 Br. Kohlraps pr. August⸗Sexr⸗ tember 12, 35 - 12. 45.
London, 17. Februar. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗ ladung angeboten.
. e. Favazucker loko 15 ruhig, Rüben ⸗Rohzucker loko matt.
— 19. Februar. (W. T. B) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 10. Februar bis 16. Februar: eng⸗ r Weizen 2138, fremder 17 469, engl. Gerste 33, fremde 25 809g, engl. Maljgerste 18 929, fremde —, engl. Hafer 1850, 6 67 561 Qrts., engl. Mehl 13715, fremdes 26 233 Sack, 5 aß.
. 17. Februar. (W. T. B.) Die Betriebseinnahmen der Gotthardbahn betrugen im Januar 1894 für den Personen⸗ 6 202 500 (im Januar 1893 181 50909) Fr., für Ren Güter⸗ verkehr 702 509 (im Januar 1893 568 500) Fr., verschiedene Ein⸗ nahmen im Januar 1894 55 000 (im Januar 1893 50 000) Fr., zusammen 960 000 (im Januar 1893 800 000) Fr. Die Betriebs⸗ ausgaben betrugen im Januar 1894 600 000 lim Januar 1893 545 000) Fr.; demnach ergiebt sich für Januar 1894 ein Ueberschuß von 360 000 (im Januar 1893 255 000) Fr. z .
Am ster dam, 17. Februar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 526. — Ban kazinn 431.
Konstantinopel, 18. Februar. (W. T. B.) Die Einnahmen
af 59
B der Türkischen Tabackregie⸗Gesellschaft betrugen im Monat Januar 1894 17200 00 lter gegen 16300 000 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres.
Sofia, 17. Februar. (W. T. B.) Die ausgeschriebene Lieferung von 3 Millionen Franes neuer Goldmünzen und 12 Millionen Frans neuer Silbermünzen wurde heute der Ungarischen Bank für Handel und Industrie in Budapest, deren An⸗ gebot als bestes befunden wurde, zugesprochen. Die Bank liefert die Goldmünzen zu 100,55 Fr. pro 100 Fr. Gold und die Silbermünzen zu 55,97 Fr. pro 100 Fr. Silber.
New⸗NYork, 17. Februar. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete in ruhiger Haltung, wurde im weiteren Verlaufe lustlos und matt und schloß lustlos. Der Umsatz der Aktien betrug 85 900 Stück. Der Silbervorrath wird auf 185 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 20 000 Unzen.
Weizen eröffnete fest und einige Zeit steigend auf bessere Kabel⸗ berichte und Deckungen der Baissiers, sowie auf umfangreiche Käufe für Rechnung des Westens; später Reaktion. Schluß stetig. — Mais anfangs fest und etwas steigend auf die Festigkeit des Weizens, dann Reaktion auf Verkäufe, darauf wieder steigend. Schluß fest.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 4 990 474 Dollars gegen 5 344 930 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 2345 7060 Dollars gegen 1992848 Dollars in der Vorwoche.
Chicago, 17. Februar. (W. T. B.) Weizen allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs infolge geringen Angebots. Mais allgemein fest während des ganzen Tages.
1. Untersuchungs⸗Sgchen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall- und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
) untersuchungs⸗Sachen.
68071] Steckbriefs⸗Erledigung. ö. Der gegen den Schuhmachergesellen Max Karl von Bergen, geboren am 19. März 1869 in Berlin, unter dem 22. Oktober 1892 in actis 130 D. 296. 91 erlassene Steckbrief ist erledigt. ö Berlin, den 12. Februar 1894. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 136.
68076 Steckbriefs⸗ Erledigung. Der hinter dem Dienstmädchen Emilie Berg⸗
brief ist erledigt. — D. 208/92. — Lublinitz, den 19. Februar 1894. Königliches Amtsgericht.
33 a weder zur noch (gez.) zur Gebäudesteuer veranlagt. Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch— blatts, etwaige Abschägungen und andere das Grund⸗ . , n. ; gen een, ᷣ ; z r Stück 17,5 Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ee ,. ö, ö. ö dt n gf , Flügel Dr, Zimmer 41, eingesehen werden. Preuß. Staats-Anzeigers pro 1893 erlassene Steck⸗ . , ,, . enn, ,,,
nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden ,. . Vorhandensein oder Betrag aus
9 Uch 3 s * 2432 ö J . 2 .
k ö . gangen sei, das öffentliche Aufgebot und die Amor⸗ in Lawaldau, derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗
Auszug aus der Wird veröffentlicht:
Nachweisungen, sowie besondere 66846 Aufgebot
Der Gerichtsschreiber: Castenholz.
Der Ackerer Lorenz Etken zu Zilsdorf hat unter der Behauptung, daß das von der Kreissparkasse zu den minderjährigen Fritz Robert Gruniwald, Daun auf den Namen des Michel Etten aus Zils⸗ dorf ausgestellte, über den Betrag von 484 S6 565 5) den Antrag der Eigenthümer, namlich: lautende Sparkassenbuch Nr. 2153 ihm verloren ge⸗
tisation des erwähnten Sparkassenbuchs beantragt. Demgemäß wird der Inhaber des Sparkassenbuches salz a. O. namens des von ihm bevormundeten Fritz aufgefordert, spätestens in dem auf den 29. No⸗ Robert Grunwald,
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 3
A.
Elisabeth Schulz. , b. Nr. 17980 über 200,88 S, ausgefertigt für sind angeblich verloren gegangen und sollen auf zu a. der Wittwe Elisabeth Tappert, geb. Schulz,
zu b. des Einwohners Friedrich Uckel in Neu⸗
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
68085 Zwangs versteigerung. ;
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhaus⸗Parzellen Band 10 Nr. 363 auf den Namen des Kaufmanns Richard Michaelis hier eingetragene, in der Schwartzkopf— straße Nr. 9, Ecke Pflugstraße, belegene Grundstück am 14. April E894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, wieder versteigert werden. Das Grund⸗ stück ist bei einer Fläche von 7 2 63 am mit 15 530 M Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, einge⸗ sehen werden. Alle Realberechtigten werden auf— gefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht her⸗ vorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die, selben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Cigenthum des Brundstöcks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Berstelgerungstermins die Einftellung des Verfahrens herbeijuführen, widrigenfalls nach er— . tem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den nspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. April 1894. Hirte gd i uhr, an Gerichte stelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 31. Januar 1894.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 86.
bos6] Zwanugsversteigerung.
983 Wege der Zwangsvollstreckung soll das im
grund huchẽ von den Umgebungen Band 66 Blatt 1. 3375 auf den Namen des Kaufmanns Max
steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geri gsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei
ertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des. Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den f , an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 20. April 1894, Nach⸗ mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.
Berlin, den 12. Februar 1894.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 85.
68094 Aufgebot.
Die Frau Ernestine Kloͤppel, geb. Rinnebach, Ehe⸗ frau des Bernhard Christoph Klöppel in Körner, hat das Aufgebot des 31 prozentigen Gothaischen Staatsschuldbriefes Litt. X. Nr. 23 über 100 Thaler, ausgegeben auf Grund des Gesetzes vom 21. März 1863 Nr. 728 der Gesetz- Sammlung, zur Gewährung von Entschädigung aus der Gewerbeordnung zum Zweck der Kraftloserklärung desselben beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. August 1895, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumten Aufgebotstermin seine An⸗ sprüche und Rechte an der Urkunde anzumelden und dieselbe nebst den zugehörigen Zinsabschnitten vor— zulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung er⸗ folgen wird. Eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand findet nicht statt. Auswärtige Betheiligte haben einen Bevollmächtigten am Sitze des Gerichts zu bestellen.
Gotha, den 10. Februgr 1894.
Herzogl. S. Amtsgericht. JI. Fleichhauer.
hb 735] . / . Die Köchin Christine Becker in Okriftel bei Höchst hat das . des * . . eines Serie 3269 Nr. 81712, IJ. Abtheilung der Staats⸗ anleihe vom 22. Januar 1845 (Hälfte eines 40 Thlr. Looseßg) beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spaͤtestens in dem auf den 10. Januar
vember 1894, Vormittags 10 Uhr, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und das Spar—⸗ kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung desselben erfolgen wird.
Daun, den 3. Februar 1894.
Königliches Amtsgericht. 68088 Aufgebot von Sparkassenbüchern. Folgende verlorene Quittungsbücher der hiesigen Kreis⸗Sparkasse werden aufgeboten:
l) auf Antrag des Arbeitsmanns Ignaz Krebs zu Rohrberg das Sparkassenbuch Nr. 11372 vom De— zember 1890 über 30 M, jetzt 33,10 „,
2) auf Antrag der Frau Bertha Keuffel, geb. Lignitz, zu Halle a. d. S. das Sparkassenbuch Nr. 1753 über 90 (, jetzt 159,48 (0. .
Wer darauf Anspruch macht, hat sich bei Ver⸗ meidung des Ausschlusses bei uns unter Vorlegung des Sparkassenbuchs spätestens in dem am 3. Ok⸗ tober 1891, Mittags 12 Uhr, Zimmer Nr. 13 anstehenden Termine zu melden.
Heiligenstadt i. Eichsfeld, 8. Februar 1894.
Königliches Amtsgericht.
bl 188] Aufgebot.
Der Wirth Adam Lotz dahier hat das Aufgebot der Sparkassenbücher der Frankfurter Sparkasse (Polytechnische Gesellschaft) Nr. 37 224, über 137 50 A, und Nr. 35 331La., über 106390 ƽ 68 , lautend auf die Eheleute Adam Lotz und Marie, 66 Kloninger, beantragt. Der Inhaber der Ur— unden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. September 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 29, an⸗ beraumten Aufgebotetermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Frankfurt a. M., den 11. Januar 1894.
Das Königliche Amtsgericht. IV.
lõas465 e n,
Das Sparkassenbuch der Kreis⸗Sparkasse in Brom⸗ berg Nr. 12 247 über 50 M, ausgefertigt für Oskar Rothe in Bromberg, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Berechtigten zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisiert werden. Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird deshalb auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den
zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisiert werden. Es werden daher die Inhaber der Bücher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 16. Juni 18941, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer 210) ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Grünberg, den 20. November 1893. Königliches Amtsgericht. III.
[68093 . Aufgebot.
Der Dienstknecht Markus Schwarz in Pinneberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Stammer daselbst, hat das Aufgebot des Kontrabuchs Nr. 1623 der Sparkasse der Stadt Pinneberg über 188 53 0 nebst Zinsen seit dem 1. November 1892 beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. September 1894, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine sein Recht anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Pinneberg, den 18. Januar 1894.
Königliches Amtsgericht. 68096] Aufgebot.
Der Kaufmann F. A. Neubauer in Hamburg, durch Justiz⸗Rath Dr. Levita in Mainz vertreten, hat das Aufgebot bezüglich des nachfolgenden Wechsel⸗ acceptes:
Hamburg, 9. Dez. 1893. für 6 S886 8 35. drei Monate dato zahlen Sie für diesen Prima Wechsel an die Ordre von mir selbst die Summe von acht tausend achthundert sechs und achtzig Mark 35 Pf. den Wert von mir selbst und stellen es in Rechnung laut Bericht. Herrn R. u. H. Pennrich. gez. F. A. Neubauer
Bingen a / Rhein oder
2pa. F. A. Neubauer rascher Hüttenhein beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 15. November 1894, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ ebotstermine seine Rechte anzumelden und die rkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗
erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Bingen, den 9. Februar 1894.
Großherzogliches Amtẽgericht. Dr. Metzler.