. Deutschland war von Anfan üste zwischen englischen und fran e f immer weiter ins Hinterland vorgedrungen, bis mächtige Konkurrenz der Niger⸗ Expeditionen in das Hinterland sind was zu retten war, ist gerettet worden.
uns
Der deutsche
haben, wenn es gelingt, im Reichstag eine Mehr volle Kolonialpolttik zu gewinnen.
Volkamer zum Gegenstande einer macht worden. Durch Herrn von Stetten genaue Untersuchung anstellen lassen. Alle der schlechten Ausrüstung, Bewaffnung des Herrn von Volkamer in Balinga haben sich als ungerecht— fertigt ergeben;
haben wir Vorwürfe
sein. Die Dahomeleute reichten zur Vertheidigung der Station voll⸗
ständig aus; das beweist der ÜUmstand, daß trotz des Todes der
Weißen die Dahomeleute unbehindert dort blieben. Diese Dahomeer sind ohne Wissen der Regierung von Herrn von Gravenreuth ange⸗ worben. So lange nicht jede Expedition mit einem Telegraphen⸗ kabel ausgerüstet ist, wird jede Station isoliert sein, sobald sie einige Tagereisen von der Küste entfernt ist. Daß Herr von Stetten nicht früher zum Entsatz gekommen ist, lag daran, daß die Sammlung der Träger lange Zeit in Anspruch nahm. Herr von Volkamer kannte die Gefahren, welche ihm bevorstanden; er brannte aber förmlich darauf, nach Kamerun zu gehen.
Abg. Bebel (Soz.): Man möchte jetzt dem Reichstag den Vorwurf zuschieben, daß er durch Sparsamkeit alle Mißerfolge ver⸗ schuldet hat. Was die . verlangt hat für die Kolonien, hat sie immer von der Mehrheit des Reichstags bewilligt erhalten. Wenn sie nicht mehr verlangt hat, so beweist das, daß sie glaubte, mit dem Verlangten aufkommen zu können. Das nationale Gefühl würde dadurch nicht beeinträchtigt, wenn wir keine Kolonien hätten. Die Nilpferdpeitschen sind von Parteigenossen nach Deutschland gebracht worden, ebenso wie die ersten Berichte über das Verfahren der Firma Wölber u. Brohm. Die Firma Wölber u. Brohm bestreitet, Sklaven⸗ hanbel getrieben zu haben; sie habe freie Leute für die Congogesellschaft angeworben. Es ist aber nachgewiesen, daß einige ungesunde Dahome⸗ leute wieder an König Behanzin zurückgeliefert sind, um gegen gesunde umgetauscht zu werden. Wenn das kein Sklavenhandel ist, dann giebt es keinen. Redner verliest den bekannten Brief des Schiffs— arztes, der im Hamburger (cho“ veröffentlicht worden ist. Die Regierung scheint ja nach besten Kräften dafür gesorgt zu haben, daß diesem schauderhaften Treiben ein Ende gemacht wird. Wenn anch nicht das Reichs⸗Strafgesetzbuch auf das Verfahren der Herren Wölber und Brohm angewendet werden kann, so kann viel⸗ leicht eine alte hamburgische Strafbestimmung auf sie angewendet werden, die noch nicht aufgehoben sein soll. Es wird erzählt, daß auf dem Dampfer ‚Marie Wörmann“ 21 Schwarze nach Liberia be⸗ fördert wurden, die beim Löschen der Ladung einem feindlichen Stamme, der gerade zur Herrschaft gekommen war bei den dortigen Wirren, ausgeliefert wurden von dem christlichen Kapitän, der den Weitertransport der Leute nicht übernehmen wollte. Die Revolte in Kamerun konnte bei der schon lange herrschenden, vom Bericht selbst zugegebenen Unzufriedenheit der Dahomeleute vorhergesehen werden. Das Auspeitschen der Frauen brachte das Wasser zum Ueberlaufen. Daß der Unteroffizier von Schwarzen gewarnt wurde, zeigt, daß sie selbst in der höchsten Aufregung sich bewußt waren, daß es sich für sie nur um den Gouverneur handelte. Der Bericht des stellvertre⸗ tenden Gouverneurs spricht nicht davon, daß alles ruhig sei; er meint vielmehr: für deutsche Kriegsschiffe sei genug zu thun, um das An— sehen Deutschlands wiederherzustellen. Sollen aber in der That unsere Marinesoldaten im inneren Dienst der Kolonien angewendet werden? Davon hatte keiner der Soldaten bisher eine Ahnung. Ich bin der Meinung, ö die Regierung kein Recht hatte, . Marinesoldaten zum Dienst in einem Klima zu verwenden, welches für Europäer gesundheitsgefährlich ist. .
Gegen 5 Uhr wird die weitere Berathung bis Dienstag 1 Uhr vertagt.
Präsident von Levetzow theilt dem Hause mit, daß soeben der russische Handelsvertrag eingegangen ist.
Ueber die Nachhaltigkeit des Goldbergbaues in der südafrikanischen Republik Transvaal.
Die während meines viermonatlichen Aufenthalts in der süd⸗ afrikanischen Republik Transvaal hinsichtlich der voraussichtlichen Nachhaltigkeit des Goldbergbaues gemachten Beobachtungen lassen sich kurz . in nachstehender Darstellung n fen.
Die geognostische Erscheinungsweise des Goldes ist sehr verschieden. Es tritt auf in Gängen, in Floͤtzen, im Laterit und im Alluvium. Die Gänge finden sich fast nur in steil aufgerichteten, vielfach meta— morphosierten Schiefern, Quarziten und Sandsteinen, welche silurischen Alters sind und als Swasischichten bezeichnet werden. Die gold— führenden Flötze sind Gebirgsglieder der Kapformation, welche zu— sammengesetzt aus Sandsteinen, Konglomeraten, Schiefern und Dia—⸗ basen, etwa devon⸗karbonischen Alters ist. Die Kapformation, welche nicht die scharfe Faltung der Swasi⸗ formation erfahren hat, überlagert letztere, wo sie örtlich mit ihr zu- sammentrifft, diskordant, wird aber ihrerseits in gleicher Weise vielfach von den Schichten der meist nahezu horizontal liegenden Karroo— formation, (leicht bröcklichen Sandsteinen und Thonschiefern mit Kohlenflötzen wechsellagernd) überdeckt.
Die Lateritgoldvorkommen finden sich in. den Kapschichten, die Alluviglgoldvorkommen in Swasi⸗ und Kapschichten.
Geographisch vertheilen sich die Goldfunde auf zehn Goldfelder, welche nach der Goldgewinnung im Jahre 1892 sich einander unter⸗ ordnen wie folgt:
Witwatersrand Goldfeld mit 37 663,1 kg (1 210 8697) Unzen)
Goldausbeute, De Kaap . 19634 . ( 63125 Unzen) Lydenburg K . Klein⸗Letaba He, (14699 Klerksdorp 278, (68968 Malmani k
l
l
2061 Marabastad ö 34,6 1113 . J 11,6 373 Vryheid ö J 2,5 l 81
Selati ö ö .
Zusammen 41 225,3 kg (L 324 394 Unzen) Goldaus beute.
Die r,, Vorkommen finden sich in den De Kaap, Klein⸗ Letaba, Malmani, Marahastad, Houtboschberg und Selati Goldfeldern, die flötzartigen in den Witwatersrand, Klerksdorp und Vryheid Gold—⸗ feldern, wie theilweise auch in dem Lydenburg Goldfeld, die Laterit vorkommen in den Lpdenburg und De Kagp Goldfeldern, während die Alluvialgoldablagerungen in fast allen Goldfeldern, aber stets nur sehr untergeordnet vertreten sind.
ie schon aus der Höhe. der Produktionsziffer ersichtlich, be— ansprucht das Witwatersrand Goldfeld vor allen anderen eine weit
,
an ein Pufferstaat an der chen Besitzungen; wir sind die über⸗ esellschaft daran verhinderte. zahlreich gemacht worden; n Unter⸗ nehmungsgeist wird immer noch Spielraum zu kir Bethätigung eit für eine maß⸗
Den Tod des Premier Lieutenants von Volkamer hat auch die Regierung beklagt; jedoch müssen wir den Vorwurf zurückweisen, daß wir den Tod nicht zeitig genug veröffent⸗ licht haben. Redner verweist auf seine Ausführungen in der Budget⸗ kommission. Die Regierung wolle nichts vertuschen; die einzige Ver⸗ zögerung liegt darin, daß wir erst die Familien in Kenntniß setzen, damit diese nicht zuerst aus den Zeitungen solche Nachrichten erhalten. Bedauerlicherweise ist dieser Fall. von dem Bruder des Herrn von heftigen Zeitungspolemik ge⸗ eine wegen und Verproviantierung
Herr von Stetten hat Lebensmittel in aus⸗ reichendem Maße vorgefunden. Herr von Volkamer sollte sich nach seiner Instruktion nicht auf kriegerische Unternehmungen einlassen, sondern nur auf die Anknüpfung neuer Handelsbeziehungen bedacht
überwiegende Bedeutung; zudem ist dies das einzige, welches nach Maßgabe der 2 — Verbreitung und des geognostischen Auf⸗ tretens seiner Goldablagerungen, sowie auf Grund der heute vor⸗ liegenden Aufschlüsse des Bergbaues einigermaßen mit Zahlen zu be⸗ legende Schlüsse hinsichtlich seiner Ra nt et gestattet.
Das Witwatersrandvorkommen soll daher zunächst einer Be⸗ trachtung unterzogen werden; an diese soll sich eine Besprechung der übrigen Goldfelder . unter Darlegung der Gründe, weshalb fz ö. eine gleiche Berechnung zur Zeit oder überhaupt nicht mög- ich ist. Etwa 50 km südlich Pretoria liegt ein westöstlich streichender Höhenzug, der Witwatersrand, die Wasserscheide zwischen den Fluß⸗ gebieten des Oranje und Limpopo, dem atlantischen und indischen
zean.
An diesen lehnt sich nach Süden hin eine breite Flötzmulde von westöstlichem Streichen an. Diese Mulde führt zahlreiche, mit Sandsteinschichten wechsellagernde Konglomeratflötze, deren Einfallen an dem Nordrande der Mulde sehr steil ist, nach der Mitte derselben hin sich aber wesentlich verflacht. Die Konglomeratflötze sind die Träger des Goldgehalts.
Sie lassen sich zu etwa acht Flötzgruppen zusammenfassen, welche vom Nordrande nach der Muldenmitte hin bezeichnet werden als:
Du Preez⸗Flötzgruppe (Du Preez reef series),
erregen. (Main reef series),
ivingston⸗Flötzgruppe (Livingston reef series),
Vogelflötzgruppe (Bird reef series),
Kimberleh⸗Flötzgruppe (. imberleꝝy reef series),
Klippoortje⸗Flöͤtzgruppe (Klippoortje reef series),
Elsburg⸗Flötzgruppe (Elsburg reef series),
Schwarzflötzgruppe (Black reef series).
Die einzelnen Gruppen bestehen aus 3 bis 6, die Elsburg⸗Flötz⸗ gruppe sogar aus 39 einzelnen Konglomeratflötzen.
Bis jetzt ist fast nur die Hauptflötzgruppe näher bekannt geworden. Sie setzt ih zusammen aus:
dem Nordflötz (North reet),
Hauptflötz (Main reef),
Hauptflötz ⸗Nebenflötz (Main reef leader),
Mittelfloötz (Middlè reef),
Südflötz (South reef),
Südflötz⸗Nebenflötz (30uth reef lader),
Diese einzelnen Flötze lassen sich indessen nicht in allen Gruben nachweisen; oft keilen sich Zwischenmittel aus, sodaß zwei Flötze zu einem einzigen sich zusammenschließen. .
Die Hauptflötzgruppe ist bis jetzt auf etwa 80 km, wenn auch ,,, auf kuͤrzere Erstreckung unterbrochener Länge überfahren worden.
Nach Osten hin scheinen die ihr zugehörigen Flötze, östlich weiter⸗ streichend, unter die Schichten der Karrooformation sich hinzuziehen. Im Westen wenden sie sich bei Krügersdorp in kurzem Bogen nach Süden und verschwinden, nachdem sie noch auf längere Erstreckung in den Farmen Waterval und Randfontein nachweisbar sind, unter den Schichten des Potschefstroom⸗Gebiets. K
Der Südrand der Mulde ist bei Heidelberg durch die Grube Nigel Reef, welche daselbst auf mehreren nördlichen einfallenden Floöͤtzen einen gut zahlbaren Betrieb unterhält, sowie durch Aufschluß⸗ arbeiten mehrerer anderer Gesellschaften festgestellt worden. Ferner treten in der Gegend von Parys und Vredefort im Oranje⸗Freistaat eine größere Anzahl mit südlichem Einfallen an den Nordrand einer Graniterhebung bogenförmig sich anlehnender Konglomeratflötze auf, welche als der überkippte Südrand der Witwatersrand⸗Mulde auf— zufassen sind.
Welcher der am Nordrand aufgefundenen Flötzgruppen diese, sowie die bei Heidelberg gemachten Aufschlüsse entsprechen, kann noch nicht angegeben werden. Bei Gelegenheit einer Reise quer durch die Witwatersßrand⸗Mulde von Johannesburg nach Parys und Vredefort habe ich diese Flötze an verschiedenen Punkten in Augenschein ge— nommen und namentlich in der Farm EClandslagagte eine Stelle ge⸗ sehen, wo etwa 30 mehr oder minder mächtige Floötze, den Vaalriver kreuzend, sich in den Freistaat hineinziehen. An Ort und Stelle vor⸗ genommene Waschversuche stellten das Vorhandensein von Gold untrüglich fest. Die Flötze verschwinden sowohl östlich wie westlich der Graniterhebung unter den Karrooschichten.
Mehrere Gesellschaften waren zur Zeit meines Aufenthalts in Süd ⸗Afrika, theilweise unter Anwendung maschinellen Digmantbohr⸗ betriebs, damit beschäftigt, Verlauf und innere Beschaffenheit der Lagerstätten genauer zu ermitteln, um bauwürdige Ablagerungen durch Ankauf der Farmen sich, zu sichern. Ob dieselben gute Erfolge erzielt haben, ist mir bis jetzt noch nicht bekannt geworden.
⸗. Entwirft man nach Maßgabe der am Nord, und Südrand der Mulde bekannten Aufschlüsse und des an der Tagesoberfläche zwischen Johannisburg und Parys zu beobachtenden Schichteneinfallens ein Idealprofil durch die Mulde, so ergiebt sich trotz eines in der Mitte der Mulde befindlichen flachen Sattels, daß die Muldentiefsten der beiden Spezialmulden zum mindesten in Teufen von 6 bis 7 Em liegen werden.
Umfangreicherer Bergbau ist bis jetzt nur am Nordflügel der Mulde betrieben worden, und zwar ist er daselbst in den bei Johannes⸗ burg belegenen Farmen Elandsfontein, Doornfontein, Turffontein und Langlaagte am weitesten vorgeschritten.
Der tiefste Saigerschacht hat auf Village main reef gold mine bei 156 m Teufe das gesuchte Flötz angetroffen. Das tiesste Bohr⸗ loch aber erreichte in einem Bergwerkseigenthum der Rand Victoria gold mines südlich Simmer and Jack die Hauptflötzgruppe in rund 750 3 ö ]
ie Bergbaubetriebe haben eine allmähliche Verflachung der Flötze
nach der Teufe hin nachgewiesen. Das Einfallen beträgt ö in dem tiefsten Bohrloch nur noch 20 Grad. Die Flötze selbst sind schichtenartig auftretende Anhäufungen von Quarzkieseln von Stecknadelkopf bis zu Hühnereigröße, in den hängen⸗ den Flötzen, besonders der Kimberley⸗Flötzgruppe, sogar bis zur Kinder⸗ kopfgröße, welche mittels eines kieseligen Bindemittels von blaugrauer Farbe verbunden sind. .Die Mächtigkeit der Flötze wechselt von der Dicke einer einfachen Kieselschnur bis zu einigen Metern Weite; ein Flötz erreicht sogar bis zu 30 m Mächtigkeit. „Das Gold tritt fast nur innerhalb des Bindemittels, in seltenen . auch in Kieseln auf; in letzterem Falle scheint es nur innerhalb einer, den Quarz durchziehender Spalten sich vorzufinden. Der Goldgehalt wechselt von wenigen Grammen bis über 100 9g auf eine Tonne Kenglomerat. Er steht erfahrungsmäßig im um — gekehrten Verhältniß zur Flötzmächtigkeit, steigt mit der He che ; sinkt mit der Erweiterung des Flötzes. Im allgemeinen haben if. innerhalb der , nn fin e vorgenommenen Probefeststellungen eine sehr ungleichmäßige Vertheilung des Goldes ergeben, mit der Ausnahme allerdings, daß das Gold sich oft angereschert findet in einzelnen, vorwiegend am Liegenden des Flötzes sich entlangziehenden Schnüren ko ger Kiesel. Der durchschnittliche Goldgehalt eines Ilößtze⸗ bleibt sich in den verschiedenen Teufen gleich, wennzwar am Ausgehenden selbst eine gewisse Anreicherung als Ergebniß der Ver—⸗ witterung und Zerstörung des früheren, biber gelegenen Ausgehenden ,,. wurde. Es ist besonders wichtig, hervorzuheben, daß, ab⸗— gesehen von einzelnen örtlichen Abweichungen, welche die Regel aber nicht beeinträchtigen, keine Beobachtungen gemacht worden sind, welche auf eine Zu, oder Abnahme des durchschnittlichen Goldgehalts nach der Teufe hin schließen ließen.
Im frischen unzersetzten ,, ist das Gold vielfach mit Schwefelkies innig verbunden; aber selbst wenn es als sogenanntes Freigold im Gestein sich befindet, ist es wegen zu feiner Vertheilung in der Regel mit dem Auge nicht wahrnehmbar.
Soweit die Atmosphärilien im Laufe der verflossenen geologischen Perioden ihre Einwirkung auf das Konglomeratgestein ausüben konnten, ist es stark zersetzt; die Schwefelkiese sind mehr oder weniger in Brauneisenstein oder in rothen Eisenocher umgewandelt; das Gestein ist leicht bröcklich, Gold vielfach mit unbewaffnetem Auge sichtbar
Der Uebergang aus dem zersetzten rothen in das unzersetzte blau⸗ graue Gestein findet nach der Teufe zu allmählich statt und auf den einzelnen Gruben in verschiedenen Tiefen, meist zwischen 30 und 40 m Saigerteufe. . .
Die Lagerstätten sind vielfach gestört; zahllose Gesteins-, meist Dioritgänge, von geringerer oder größerer, zuweilen bis 39 m zu⸗ nehmender Mächtigkeit, setzen durch dieselben hindurch und bewirken häufige Verwerfungen und Ueberschiebungen.
Im Jahre 1892 waren 69 Bergwerke in der Witwatersrand⸗ Mulde in Betrieb mit einer Gesammtförderung von 1795630 *) Konglomerat. Von diesen förderten 3 über 100 000 t, 6 von 50 005 bis 100 000 t, 41 von 10000 bis 50000 t, 19 unter 10000 Konglomerat. ö. .
Die Zahlen für 1893 sind z. Z. noch nicht zu erhalten; die Förde⸗ rung wird aber zum Mindesten 2 000 000 t betragen.
Das in weithin sich erstreckenden, unterirdischen Abbauen ge⸗ wonnene Haufwerk wird Pochwerken zugeführt, in denen ein Theil des Freigoldes durch Amalgamation gewonnen und die goldhaltigen Schwefelkiese als Pochschlieche (concentrates) meist durch Frue Lanners ausgeschieden werden, um aus ihnen das Gold mittels des 5 Chlorinationsverfahrens auszubeuten. Die aus Poch— anden (s8ands) und Pochschlämmen (slimes) bestehenden Pochrück⸗ stände (tailings) werden nach dem Mac Arthur Forest- oder Cyanid⸗ Prozeß auf Gold behandelt. .
Das Goldausbringen vertheilt sich in den einzelnen Werken auf die einzelnen Extraktionsprozesse natürlich sehr verschieden. Ein gut arbeitendes Werk erhält durch Amalgamation 55 bis 60 0so; der Rest des Goldes vertheilt sich auf Pochschlieche, Pochsande und Poch⸗ schlämme. In Verlust gehen z. 3. nur mehr 5 0so.
Kohle ist reichlich vorhanden. Die Karrooformation, welche den Ost, und Südflügel der Mulde theilweise überlagert, birgt reiche Ablagerungen von Kesselkohle, welche an mehreren Orten schon in Abbau genommen worden sind. Grube Brakpan bei Böksburg baut auf einer 6m mächtigen Lagerstätte und förderte aus derselben vom 1. Oͤktober 1892 bis 30. September 1893; 202745 t Kohle. Die ö kann mittels Eisenbahn den Goldbergwerken zugeführt werden.
Schmiedekohle steht im Middelburg⸗Bezirk am Olifantrivier in mächtigen, horizontal gelagerten und von den Thalhängen aus mit horizontalen Strecken leicht vorricht⸗ und abbaubaren Flötzen an. Sie muß allerdings zunächst noch mittels Ochswagen zu den Goldgruben hire n , werden.
ie Zahl der Arbeiter am Witwatersrand wird nach Maßgabe einer von der Chamber of mines zu Johannesburg im Sommer 1893 vorgenommenen statistischen Ermittelung auf rund etwa 3200 Weiße und 2 000 Farbige veranschlagt werden können. Genauere Feststellung der Arbeiterzahl konnte leider nicht erfolgen, weil einige Werksverwaltungen Zahlenangaben verweigerten. er Verdienst der Weißen beläuft sich auf 16— 18 Sh. täglich; der Ver⸗ dienst der Farbigen auf etwa 2—3 Sh. täglich. Die Schichtendauer beträgt 8 12 Stunden.
Der Bergbau ist jetzt im allgemeinen gut geleitet; die finanziellen Verhältnisses sind nach Ueberwindung der Schwindelperiode in ent— schiedener Gesundung begriffen.
Die Goldausbeute betrug:
18588: 71735 kg 166 , 1890: 6 386. 18h D 63, 6 1897: 37 653,9 (1 210 574 1893: 46 034,2 . (1 480 000**) . (überschläglich 140 755,5 Kg (4524 293 Ünzen), im Werthe von 1892: 87499 339 M6 (4297 610 ), 1893 voraussichtlich: 105 464 800 ½ (5 180 000 E). Man erzielte im Jahre 1892 durchschnittlich rund 20 gr (13 dwts.) Gold, 1893 VJ
230 640 Unzen),
n
*.
775 233
auf eine Tonne Konglomerat.“*“*)
Das gewonnene Gold ist stets noch verunreinigt durch Beimen⸗
ungen fremder Metalle, so daß es vor Verwendung in Münze und Industrie noch einer Raffination bedarf.
Die Goldbergwerke erzielen für 1 Unze Gold daher nicht mehr
als 79 sh, oder für 31.1 gr rund 72 (. Die Selbstkosten sind sehr verschieden; sie belaufen sich im Durch⸗ schnitt auf 27 6 für eine Tonne Konglomergt. Bei Flöͤtzen mit ungünstigen Verhältnissen, namentlich geringer Mächtigkeit und vielen Verwerfungen, steigen sie zu 40 M6 und mehr an; bei besonders günstigen Bedingungen, mächtigeren reichen Flötzen, flacher Lagerung und wenigen Verwerfungen sinken sie auf 20 „ etwa herab.
Bei einem durchschnittlichen Selbstkostenbetrag von 27 * und dem Werthe von 72 für 31,1 g (eine Unze) Gold deckt somit ein Goldgehalt von 11,7 g (', 5 dwts) die Selbftkosten.
Man betrachtet daher z. 3. 11K7 g Goldgehalt auf eine Tonne im allgemeinen als unterste Grenze für einen wirthschaftlichen Be— trieb. Wenige unter besonders günstigen Verhältnissen arbeitende Gruben sollen indessen schon bei 7,, g (5 dwts) Goldgehalt einen kleinen Nutzen erzielen.
Hierbei ist indes zu beachten, daß bis jetzt die meisten Gruben sowohl zersetztes wie unzersetztes Konglomerat fördern, einige sogar überhgupt nur erst unzersetztes.
Mit der Abnahme der Förderung zersetzten und der Zunahme der Gewinnung unzersetzten Konglomerats werden wegen schwileriger Vor— richtungs ,, Abbau⸗, Poch⸗ und Extraktionsarbeiten die Selbstkosten unvermeidlich eine gewisse Steigerung erfahren; man schätzt diese Steigerung auf insgesammt 4-5 46 für eine Tonne. .
Durch immer wirthschaftlichere Gestaltung des Betriebes, allmähliche Herabsetzung der selbst bei den außerordentlichen Theuerungs⸗ verhältnissen befremdlich hohen Arbeitslöhne, billigere Frachten fir Bedarfgartikel der Industrie nach Ausbau der Bahnlinie Delagon Bai Pretoria, und Herabminderung der Kaufpreise einzelner Artikel, welche z. 3. (Dynamit) künstlich hochgehalten werden, ist man an— dererseits aber auch in der Lage, auf eine Ermäßigung der Selbst— kosten hinzuwirken.
. Die vorbezeichneten unteren Grenzen des Goldgehalts für einen wirthschaftlichen Betrieb sind maßgebend für die Wahl der in Abbau zu nehmenden Lagerstätten; man wählt zum Abbau in der Regel nur Flötze, deren Goldgehalt über jener Grenze liegt. So kommt es, daß man auf den Gruben des Nordflügels des Witwatersrands meist nur je zwei Lagerstätteu (sei es nun das Südflötz, Südflötz-Nebenflötz, Middelflötz oder eg w n n sf in Abbau genommen hat. Das Hauptflötz und das Nordflötz haben sich bis jetzt nur selten als zah— lend erwlesen.
Aus vorstehendem ergiebt sich ohne weiteres, daß eine Berechnung des gesammten gewinnbaren Goldreichthums des Witwatersrands un— möglich ist. Das Goldfeld ist hierzu 4 nicht hinreichend aufge⸗ schloffen; namentlich steht nicht fest, welche Feldestheile außerhalb des Nordflügels der Mulde gewinnbringend werden in Abbau genommen werden können.
Man muß sich vorah darauf beschränken, einen bestimmt abge— grenzten, ausreichend erforschten Muldentheil in Betrachtung zu ziehen, und Mindestzahlen für diesen zu ermitteln suchen.
) Deutsche Tonnen zu 1000 kg. Die Statistik der Goldindustrie
2 amerikanische, sogenannte short tons — Ibs
ö . g.
) Genauer nach den jetzt vorliegenden Nachrichten 1 478 4733 Unzen
und im Januar 1894 148 814 Unzen.
* Nach E. Sueß (Die Zukunft des Silbers S. 46) wurden im Jahre 1888: 22,65 dwts.
1889: 19,60 ,
1899: 18854
,
M
1 *.
18
) 1kRg - 32, 1I5 Unzen, 1 Unze (oz) — 20 Pennyweights (4wts).
geworden.
auf eine Tonne Konglomerat erzielt.
Zu diesem Zweck eignet sich am besten der schon erwähnte, wischen der Oftgrenze des Goldbergwerks Langlaagte B. und der H sihrenze des Goldbergwerks Glencairn gelegene Feldestheil, in dem die größeren Bergwerke des Witwatersrands gelegen sind
Im Jahre 1892 sind von den ihm zugehörigen Gruben allein 24 3566 kg Gold gegen 37 653,3 Kg Goldgewinnung des ganzen ine , , . dies sind fast Zweidrittel der Gesammtproduktion gefördert worden. (
3 Feldestheil hat eine Länge von 18,5 km. Mit Rücksicht auf taube . und viele den Feldestheil durchsetzende Gesteinsgänge und Verwerfungen wird man hiervon indessen 255 km in Abzug bringen müssen, sodaß 16 km nutzbarer Länge verbleiben.
Es fragt sich nun, bis zu welcher Tiefe die Möglichkeit einer bergbaulichen Ausbeutung , werden soll.
Da bei den günstigen Gebirgsverhältnissen des Witwatersrands, abgesehen von der Zunahme der Erdwärme, besondere technische Schwierig⸗ leiten nicht vorliegen, so hängt die Beantwortung der Frage vorwiegend von der mit zunehmender Teufe nothwendig verbundenen Steigerung der Be⸗ triebẽkosten ab. Hierüber können aber jetzt noch keine zuverlässigen Angaben gemacht werden, weil sich nicht hinreichend übersehen läßt, wie die hierfür maßgebenden Verhältnisse im Laufe der nächsten Jahr⸗ zehnte in Süd⸗A1frika sich gestalten werden. Es müssen daher die SIrgebnisse anderweiter Bergbaubetriebe in Vergleich gezogen werden.
Beim Steinkohlenbergbau hat man erfahrungsmäßig bei 800 m Saigerteufe noch einen gewinnbringenden und durch die Zunahme der Erdwärme nicht zu sehr beeinflußten Betrieb geführt.
Ich habe vorsichtshalber daher zunächst eine Berechnung unter Zugrundelegung dieser Teufe angestellt, glaubte indessen daneben auch antersuchen zu sollen, welche Ergebnisse erzielt werden würden bei Fertsetzung des Betriebs bis zu einer Saigerteufe von 13200 m, da es sich um das werthvolle, dem Einfluß ungünstiger Marktverhältnisse nicht unterworfene Mineral handelt und die Teufe von 1209 m auch thatsächlich im Erzbergbau (Przibram) schon exreicht ist.
Aus drei Profilen, welche ich durch die Goldbergwerke Simmer and Jack, Village main reef und Crown reef legte, ermittelte sich als durchschnittliche Flügelhöhe der Lagerstätten:
bei 800 m: 1430 m, , Bis zu 800 m Saigerteufe ist mithin in der oben bezeichneten streichenden nutzbaren Länge von 16 km eine Flötzfläche von 165 000 . 1430 — 22 880 00 am in Verhieb zu nehmen.
Zur Zeit kann die durchschnittliche Gesammtmächtigkeit der bau— würdigen Tagerstätten auf nicht mehr als 1,ů5 m veranschlagt werden. Daraus berechnet sich eine Gesammtfördermenge von 22 880 009. 1,5 S 34 320 000 chm Erz oder, da auf 1 cbm Erz 2,7 t fallen, 2 664 000 t Erz.
Nun betrug die Goldausbeute auf 1 Erz:
1892: 20 g (13 dwts), 1893: 22 g (14 dwts).
Bei dem Durchschnittegehalt von 21 9g ergeben 92 664 000 t Erz somit 1 945 944 kg Gold. ; .
Bringt man hiervon mit Rücksicht darauf, daß die Gruben an der Gesammtförderung mit fast Zweidritteln sich betheiligten, als im Zeitraum 1888 bis Anfang 1894 schon von ihnen geförderten Gold⸗ betrag in runder Summe 93 900 Kg in Abzug, so verbleiben noch rund 1 852 944 kg (69 572 149,8 Unzen) Goldvporrath im Werthe von 289 194771 S (208 502 523 Pfd. Sterl.). e .
Die durchschnittliche Zunahme der Goldgewinnung am ganzen Witwatersrand betrug von 1888 bis 1893 jährlich 7772 kg; man wird daher für den in Berechnung stehenden Muldentheil auch von diefer jährlichen Zunahme nur Zweidrittel — 5181 kg in Ansatz stellen dürfen. J .
Nimmt man nun an, daß diese durchschnittliche Steigerung etwa 10 Jahre lang anhielte, dann aber ein ruhiger, gleichmäßiger Weiter⸗ betrieb unter Aufrechterhaltung der letztangenommenen K. einträte, so würde die Erschöpfung der Lagerstätten etwa nach Ablau von 25 Jahren vom Beginn des Jahres 1894 ab eintreten.
Bei Erreichung von 1200 m Saigerteufe würde ein Goldvorrath von 3 104 8860 kg (99 821 892 Unzen) im Werthe von rund 7187 000 000 S (349 376 000 Pfd. Sterl.) vorhanden sein, zu dessen Gewinnung bei derselben Förderzunahme eiwa 40 Jahre erforderlich wären.
Bei der von mir in Einrechnung gebrachten Steigerung der Gold⸗ gewinnung würde die Jahresförderung in 10 Jahren mehr als das Doppelte der heutigen betragen. Die Zunahme wird sich in Wirklich⸗
keit allerdings nicht mit der Gleichmäßigkeit vollziehen, welche zur
Erleichterung der Rechnung angenommen worden ist. Mit Rücksicht auf die im Fahre 1893 vorgenommenen ausgedehnten Vorrichtungs⸗ umfassende Errichtung und Ausschreibung von weiteren Poch⸗ und Cyanidwerken ist anzunehmen, daß in den nächstfolgenden Jahren. die Förderungssteigerung die jenige der letztverflossenen Jahre nicht unbeträchtlich übertreffen wird; auf Jahre stürmischen Aufschwungs pflegen aber in der Regel wieder Jahre um fo langfamerer Entwicklung, Jahre ruhigen Ausbaues und Fortschritts zu folgen. Sollte aber auch, was ich durchaus für möglich halte, die Doppelförderung schon in etwa 5— 6 Jahren erzielt werden, so kürzt sich dadurch nur die Gesammtbetriebszeit um einige Jahre ab; es bleibt dann aber das Hauptergebniß das gleiche, daß nämlich allein die bezeichneten Bergwerke von zwei Lagerstätten bei Erreichung von 800 m Saigerteufe für 4289 Millionen Mark Gold und bei Erreichung von 1200 m Saigerteufe für 7187 Millionen Mark Gold dem Helt nr zuführen werden. .
Es sei erwähnt, daß vorstehende Ergebnisse sich ungefähr decken mit den Ausführungen eines von dem amerikanischen Mineningenieur Herrn Hamilton Smith, wohnhaft zu London, im Auftrage des Hauses N. M. von Rothschild u. Söhne erstatteten Gutachtens. Dasselbe wurde veröffentlicht in der Times“ Ausgabe vom 17. Januar 1893. Herr Smith berechnete den bis zu 9l5 me) Saigerteufe in den be⸗ zeichneten Bergwerken vorhandenen Goldborrath zu 215 Millionen Pfund Sterling, während ich für 8o0 meinen solchen von 298 Millionen und für 1200 m von 349 Millionen Pfund ermittelte. Das Mehrergebniß meiner Berechnung ist einestheils auf einen kleinen Unterschied in der ermittelten streichenden Länge, andererseits darauf zurückzuführen, daß die im Jahre 1893 im tiefen Bohrloch südlich Simmer and Jack erzielten Feststellungen mir Veranlassung gaben, meinen Profilen in der Teufe eine etwas größere Verflachung zu geben. .
Es ergiebt sich nun schon allein aus der Thatsache, daß das in
erechnung gezogene Gebiet nur 18,5 Rm Längenerstreckung hat, während dle . eine Laͤnge von rund 89 Km besitzt, daß das Gesammtergebniß des Bergbaues die vorstehend ermittelten Zahlen erheblich überschreiten muß, wenn selbst manche der außerhalb des ab⸗ gegrenzten Muldentheils liegenden Bergwerke auf die Dauer sich als minderwerthig den bei Johannesburg gelegenen Gruben gegenüber erweisen sollten. .
Eine Ermäßigung der Selbstkosten wird späterhin voraussichtlich aber auch den Abbau anderer Flötze gestatten, deren Inbetriebnahme heute noch nicht für zahlbar gehalten wird. Daraus würde eine weitere Zunahme der Goldproduktion erwachsen.
Schon hat die Verwaltung des Robinson⸗Goldbergwerks den Beschluß gefaßt, im Jahre 1894 auch zum Abbau des Hauptflötzes main reef) überzugehen, weil dasselbe neuesten Feststellungen zufolge in der Teufe einen zahlbaren ,,,, führt. .
Die Konglomeratflötze bei Klerksdorp (ca. 2090 km. südwestlich Verhalten einzelnen Gliedern der Ditwatersrand. Höulde und werden daher mehrfach für westliche Aut, läufer des Wifwatergrandg gehalten. Es entwickelte sich daselbst gleichzeitig mit dem plötzlichen Aufblühen der Goldindustrie am Wit⸗ waterzrand ein bedauerlicher Schwindel in Bergwerkswerthen, dessen Rückschlag noch nicht äberwunden ist. Meines Erachtens wird sich dert, wenn wieder Vertrauen im Publikum vorhanden sein wird, wenn Kapitalien dem Felde sich zuwenden können und wenn eine fal Betriebsleitung platzgreift, ein ansehnlicher Bergbau entwickeln lassen. Freilich wird e . wegen der weit geringeren
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arbeiten und die
Johannesburg) gie en in ihrem
örtlichen Verbreitung der Lagerstätten weit hinter dem Witwatersrand⸗ Bergbau zurückbleiben. Das Maß seiner Entwicklung entzieht sich 3. 3. ieder Beurtheilung. ; =
Das von mir persönlich nicht in Augenschein genommene Gold⸗ vorkommen bei Vryheid (290 Rm südöstlich Johannesburg) soll denen am Witwatersrand und bei Klerksdorp geognostisch gleichartig sein. . den Werth desselben hört man . sehr verschiedenartige
ngaben.
Es ist noch der Umstand zu erwähnen, daß bei Hänertsburg im Zoutpansberg-Distrikt ein goldführendes Konglomeratflötz gefunden wurde, sowie daß auf dem Duivels⸗Kantoor und auf den Kuppen der den De Kaap⸗-Distrikt im Süden und Osten umschließenden Berge mehrfach goldhaltige Konglomeratflötze anstehen. Wenn auch 9. , ,. meist nicht mehr als drei Gramm Gold auf eine Tonne
onglomerat führen, so liefern sie doch den Beweis, daß das Vor kommen des Goldes in Konglomeraten im Transvaal eine ganz außerordentlich gef Verbreitung besitzt.
In den De Kagp⸗, Klein Letaba⸗ Malmani⸗, Marabastad⸗, Houtboschberg⸗ und Selati⸗Goldfeldern tritt das Gold vorwiegend in Quarzgängen auf, welche dem Streichen und Fallen der Gebirgs— glieder sich anschließen, zum theil aber auch quer zu den Gebirgs— schichten verlaufen. .
Einige Vorkommen im Norden Transvaals sind entweder als Quarzlinsen zu deuten oder als Lentikulargänge, als Gangspalten nämlich, welche im Streichen wie Einfallen auf längere Erstreckung hin bis zum einfachen Gangbesteg sich verschwächen und später zu einiger Mächtigkeit wieder aufthun. Der geringe 1. der berg⸗ . Aufschlüsse gestattet hierüber . noch kein abschließendes
rtheil.
Das Gold findet sich in den Gängen meist in Erzfällen, d. h. in dem Einfallen der Gänge, folgenden, örtlich angereicherten Partien. Der Goldgehalt erhebt sich demgemäß stellenweise zu beträchtlichem Reichthum, vermindert sich aber andererseits auch bis zu vollständiger Unbauwürdigkeit der Lagerstätte. ͤ
In größere Teufe ist der Gangbergbau bis jetzt nur in der Sheba⸗Grube bei Barberton vorgeschritten, und zwar bis zu etwa 116 m Saigerteufe unter dem Ausgehenden und etwa 50 m unter dem Figtree Creek. . .
Alle anderen Bergbaubetriebe im De Kaap-Goldfeld bewegen sich noch über Thalsohle. Die Letaba⸗ und Birthday⸗Goldbergwerke im Klein⸗-Letaba⸗Goldfeld haben Teufen von 40 und 60 m erschlossen. Fast alle anderen Betriebe dieses und der übrigen Geldfelder aber sind kaum mehr als Aufschlußarbeiten, welche noch keine beträchtlichere Teufe erreicht haben. .
Die Entwicklung des Bergbaues in allen diesen Feldern wird erschwert durch Kapikalmangel, die Ungunst schlechter Verkehrswege, den Mangel an Kohle und vielfach sehr ungesunde klimatische Ver⸗ hältnisse. Umfangreicherer Bergbau findet daher zur Zeit nur auf der unter besonders günstigen Verhältnissen arbeitenden Sheba ./ Goldgrube statt, welche in der Zeit vom 1. Oktober 18392 bis Ende September 1895 33 2616 Erz mit 989, kg Gold förderte und auf 1 Tonne Erz 20g Gold erzielte bei 32,8; S Selbstkosten. .
Sobald der fuͤr Kapital noch sehr aufnahmefähige Witwatersrand hinreichend versorgt sein wird, wenn ferner die Bahnlinien von Torenzo⸗Marques nach Pretoria mit Zweiglinie nach Barberton und die Linie von Komati⸗Poort nach Leydsdorp ausgebaut sein werden, sobald endlich die geplanten und theilweise schon in Bauausführung begriffenen Anlagen zur Umsetzung der Wasserkraft größerer Flußläufe in elektrische Kraft zwecks Ersatzes der Kohle in erfolgreiche, Thätig⸗ keit getreten sein werden: dann wird sicher auch der Gangbergbau wieder eine fortfchreitende Entwicklung bethätigen. Derselbe dürfte alsdann be— rufen sein, auf längere Zeit hinaus in nicht unbeträchtlichem Maße zur Erhöhung der Goldproduktionsziffer Transvaals beizutragen.
In welchem Umfange dies der Fall sein würde, ist indessen bei der erwähnten Ungleichmäßigkeit und Unübersichtlichkeit der 57 vorkommen in Verbindung mit dem Mangel umfassenderer Aufschlüsse gar nicht zu übersehen. .
Letzteres gilt auch von den ziemlich unbedeutenden Laterit- und Alluvialablagerungen. .
Vorstehenden Ausführungen über die Nachhaltigkeit des Gold⸗ bergbaues in der südafrikanischen Republik Transvagl wird späterhin eine umfassende Berichterstattung über die geognostischen und bergbau⸗ lichen Verhältnisse folgen. .
Berlin, den 2. Februar 1894. ö
Schmeißer, Bergrath.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Ist jemand durch das ausdrückliche und ernstliche Verlangen eines Anderen zur Tödt ung desselben bestimmt worden, und hat ersterer bei der Ausführung den Anderen nicht getödtet sondern nur am Körper verletzt, so ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Strafsenats, vom 9. Nobember 1893, der Thäter wegen vorsätz⸗ licher Körperverletzung (eventuell unter Zulassung mildernder Umstände) zu bestrafen.
— Die Schadenersatzklage wegen der durch Im mi ssionen von einer auf dem Nachbargrundstücke befindlichen Anlage verursachten Schäden braucht, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Zivil⸗ senats, vom 11. November 1893, im Gebiete des preußischen echts nicht gegen den Eigenthüm er des Nachbargrundstücks sondern kann
egen denjenigen, welcher die störende Anlage auf dem Nachbargrund⸗ ht betreibt, angestellt werden.
Statiftik und Bolkswirthschaft.
Zum deutsch-russischen Handels vertrag.
Am Sonntag trat hier in Berlin der Vorstand des Vereins Deutscher Eisen‘ und Stahlindustrieller zu einer Sitzung zusammen, in der Blättermeldungen zufolge nach einem Vortrage des General⸗Sekretärs H. A. Bu eck folgende Entschließung einstimmig angenommen wurde: Der Vorstand erklärt, 3 die in dem Ver— trage von Rußland zugestandenen Zollermäßigungen in Ver⸗ bindung mit den vereinbarten Bestimmungen über Zollabfertigung, Eisenbahn⸗ und Schiffahrtsverkehr, sowie über die Dauer des Vertrags, für eine große Anzahl von abrikaten. der deutschen Eisen- und Stahlindustrie eine gute Grundlage für die Ent⸗ wickelung eines größeren Exports nach Rußland bieten würden. Der Vorstand erkennt an, daß der vorliegende Vertrag das wirthschaftliche Gedeihen der weitverzweigten und auf den Absatz nach dem Auslande sehr erheblich angewiesenen deutschen Eisen⸗ und Stahlindustrie und der von ihr beschäftigten zahlreichen Arbeiterschaft wesentlich fördern würde. — Der Vorstand spricht daher die nn, aus, daß der Reichstag dem deutsch⸗russischen Handelsvertrage die Zustimmung er⸗ theilen werde. .
In Bremen nahm eine Versammlung des Reichsvereint und des Bremer Vereins der deutschfreisinnigen Partei sowie der Handelskammer und der Gewer bekam m er ein- stimmig eine Entschließung an, in welcher, wie ein Wolff sches Telegramm meldet, der Abschluß des deutsch russischen HSandels⸗ vertrags mit Genugthuung . t und die Zuversicht ausgesprochen wird, daß der Vertrag im Reichstag zur Annahme gelangen werde. Außerdem wurde die . eines Danktelegramms an den Reichs⸗ kanzler beschlossen. J
In Königsberg i. Pr. wurde gestern in einer zahlreich be⸗ suchten Bürgerversammlung aller ir einstimmig eine Ent⸗ schließung zu Gunsten des deutsch-russischen Handelsvertrags angenom⸗ men. Bie Versammlung sprach sich gleichzeitig dahin aus, daß die
Aufhebung des Identitätsnachweises dem gemelnsamen Interesse des . und der Landwirthschaft Ostpreußens entspreche.
8 *
In Danzig nahm gestern, , .W. T. B.” meldet, eine von verschiedenen politischen Parteien sehr zahlreich besuchte Bürger⸗ versammlung unter dem Vorsitz des Kommerzien. Raths Claassen ein⸗ stimmig eine Entschließung an, in welcher der Abschluß eines Handels vertrags mit Rußland als ein wirksames Mittel, das gesammte Erwerbs⸗ leben der beiden benachbarten Reiche zu fördern, und als eine Bürg—⸗ schaft für die Fortdauer friedlicher Beziehungen der beiden Reiche zu einander begrüßt und der Reichstag ersucht wird, durch eine baldige . des Vertrags die schweren Nachtheile des Zollkriegs zu be⸗ eitigen.
Aus Bres lau wird berichtet: Eine von der Breslauer Handels- kammer einberufene, sehr zahlreich besuchte Versammlung von Dele⸗ ierten der schlesischen Handelskammern und wirthschaft ö Vereine sowie Breslauer Kaufleuten und Industriellen nahm einstimmig eine Entschließung an, durch welche der Reichstag ersucht wird, dem deutsch-⸗russischen Handelsvertrag zuzustimmen
us Hagen schreibt man der „Köln. 3. : Die von der Fesigen Handelskammer veranlaßte Eingabe an den Reichstag zu Gunsten des russischen Handelsvertrags ist von 409 Betriebsunternehmern, die zusammen 23 165 Arbeiter beschäftigen, unterzeichnet worden. . Von Handelskammern, die sich zu Gunsten des deutsch— russischen Handelsvertrags ausgesprochen haben, sind ferner zu nennen die Stolberger und die von Oberfranken. : . Aus Schmalkalden wird der Frkf. 3.“ geschrieben: Eine zahlreich besuchte Versammlung aus den Orten des Schmalkalder Kleineisenindustriebezirks nahm eine Entschließung zu Gunsten des russischen Handelsvertrags an.
In Stuttgart sprach sich der Stuttgarter Handels— verein zustimmend zum deutschen Handelsvertrag aus.
Aktiengesellschaften in Großbritannien und Irland 1884 - 1893. Alljährlich veröffentlicht der Registrar of Joint Stock Com— anies in London einen Bericht über die Zahl der im Laufe des ver— 1 Kalenderjahres im Vereinigten Königreich neu entstandenen Aktiengesellschaften. In diesem Bericht sind die Firma und der Sitz der Gesellschaft, die Branche, das Datum der Eintragung und die rechtlichen Verhältnisse (ob limited oder unlimited), die Zahl der Gründer, die Anzahl der von den letzteren übernommenen und der überhaupt ausgegebenen Aktien, die Beträge, auf welche die einzelnen Stücke lauten, der Nominalbetrag des Aktienkapitals, das eingezahlte Kapital und vieles Andere verzeichnet. Aus dem reichen Inhalt des neuesten (158.) Berichts stellen wir die folgenden Zahlen zusammen. Es betrug:
mithin die Zunahme der Gesell⸗ des eingez.
schaften Kapitals (in 1000 )
19 358,6
34 727,8
61 871,0
19 921,7
60 439, 8
103 269,3
116 364,6
das eingezahlte Kapital
(in 1000 ) 475 551,31 494 909,961 529 637,7 591 508,7 611 430,4 671 870,2 775 139,5 hl HG,]
die Zahl der Gesellschaften
8 692 9344 9471 10494 11001 11968 1333 1891 14 873 ,,. 1333 15 1 hö 33 , 1893 . ö ö ̃ . Im April 1884 waren hiernach in Großbritannien und Irland S692 Aktiengesellschaften mit einem eingezahlten Aktienkapital von 4753 Millionen Pfd. Sterl. vorhanden gewesen, im April 1893 da⸗ gegen 17 555 Gesellschaften ma über 1013 Millionen Pfd. Sterl. In dem dazwischen liegenden Jahrzehnt war also die Zahl der, Ge⸗ sellschaften um 8863 und das eingezahlte Kapital um 557! Millionen Pfd. Sterl. gestiegen, d. h. beide hatten sich mehr als verdoppelt. Die Deutschen in Frankreich. Gelegentlich der letzten Volkszählung in Frankreich im Jahre 1891 veranstaltete die Regierung der Republik eine Sondererhebung über die Verhältnisse, befonders auch über den Beruf und Erwerb der Fremdbürtigen, welche auf französischem Boden wohnen. Die Ergebnisse dieser Erhebung sind unlängst in einem besonderen Bande der Statistique générale de la France unter dein Titel Denombre- ment des Etrangers en France als erste größere Arbeit des vor zwei Jahren neu geschaffenen Arbeitsamts (Office du Lravail) ver- öffentlicht worden. Wir stellen im Folgenden die wichtigsten Angaben über die bei dieser Zählung ermittelten, aus Deutschland gebürtigen bezw. mit deutscher Staatsangehörigkeit versehenen Personen zu— sammen. . . ; . ; Erst seit der Mitte dieses Jahrhunderts, seit 1851, wird die Nationalität der Bevölkerung in Frankreich erhoben und damit die Zahl der Fremdbürtigen in verläßlicher Weise ermittelt. Die seitdem stattgehabten Volkszählungen ergaben:
im Franzosen Naturalisierte
Jahre durch Geburt ..
1851 35 388 814
1861 36 864 673
1866 37 415283
1872 35 346 695
1876 36 069 524
1881 36 327 1654
i586, 36 Jö 337 1903 856 57
1891 36 832 470 170704 1130 211 29.7.
Die Einwohnerzahl Frankreichs hat sich sonach — unter Be⸗ rücksichtigung der infolge des Krieges von 1870,71 ausgesthiedenen Bevölkerung — seit vierzig Jahren um rund 2360 000 Köpfe ver— mehrt; davon kommen rund 750 090 auf die Ausländer und 150 000 auf die Naturalisierten, zusammen 900 000 auf die Fremdgeborenen; letztere haben somit einen Antheil von etwa 390n0 an der. Zunahme der Gesammtbevölkerung Frankreichs. Die eingeborene französische Bevölkerung hat in dem genannten Zeitraum nur um 4,1 9 zu-
enommen; dagegen haben sich die Fremdbürtigen (Ausländer und genen i rffr erte zusammengenommen) mehr als verdreifacht.
Unter den Ausländern, welche im Jahre 1891 gezählt wurden, befanden sich 83 333 Deutsche; sie machten also nur 7,3 0 der⸗ selben aus. Dagegen wurden ermittelt: .
im Deutsche Proz. der im Deutsche Proz, der Jahre überhaupt Ausländer Jahre überhaupt Ausländer 1872 104164 14, 1881 81986 8, 1876 59 028 7,4 1886 11 114 .
Für die drei früheren Zählungen — 1851, 1861 und 1866 — können für die Angehörigen der deutschen Stagten keine Angaben ge— macht werden, da damals die Angehörigen Oesterreich⸗Ungarns mit ihnen zusammen gezählt worden sind. . ;
Der scheinbare Rückgang, welcher seit 1886 bei den Deutschen in Frankreich eingetreten ist, dürfte ebenso wie der scheinbare Still⸗ stand in der Zunahme der Auslaͤnder überhaupt in erster Linie auf das Inkrafttreten des Gesetzes vom 26. Juni 1839, durch welches zahlreiche bis dahin fremden Staaten angehörige Personen, die in Frankreich geboren waren, zu Franzosen gemacht und viele, im Ausland Geborene naturalisiert wurden, zurückzuführen sein. Die starke Zu⸗ nahme der Naturalisierten c. in der oben gegebenen Nachweisung spricht dafür. Sodann ist anzunehmen, daß eine nicht unbeträchtliche Anzahl Deutscher ihre Gebürtigkeit oder Staatsangehörigkeit absichtlich ver⸗ heimlicht hat, um sich vor den geschäftlichen 2c. Nachtheilen zu schützen, die ihnen aus den betreffenden Angaben erwachsen könnten. ;
Von der Gesammtzahl der 189 in Frankreich gezählten Deutschen (83 333) wohnten mehr als ein Drittel 32278 oder 3837 90) im Seine⸗Departement. Trotzdem sind sie im Verhältniß zur Gesammt bevölkerung nicht in Paris am stärksten vertreten, sondern im De⸗ partement Meurthe et Moselle, wo sie 3, oo der Bevölkerung aus- machen; dann folgen das Territorium von Belfort mit 3, O, sowie das Vogesen⸗ und nun erst das Seine⸗Departement mit je 10 0 der
je im April
1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890
Ausländer im auf 1000 ganzen Einwohner 379 289 506 381 655 036 740 668 S0l 75h54 1001090 i , ,.
13 525 15 259 16286 15 303 34510 7046
Einwohner. In den beiden Departements, in denen die Deutschen