Nöhrenguß nicht beschäftigen, sind jetzt besser beschäftigt. Allerdings sind hier die Preise noch gedrückt geblieben, da die Konkurrenz eine Aufbesserung nicht aufkommen läßt. Die Röhrenwalzwer ke arbeiten theilweise noch auf Vorrath, jedoch sind sie mit größeren Lieferungen für das Frühjahr bereits versehen. Das neue Röhrenwalzwerk in Laura4 hütte dürfte Anfang nächsten Menats betriebsfähig werden. Draht⸗ und Nägelwerke sind wieder voll im Betriebe, da ihre Fabrikate zur Lieferung im Frühjahr gute Abnahme finden. — In Rohzink machte sich in der vergangenen Woche eine festere Stimmung bemerkbar, her⸗ vorgerufen durch hervortretende ernste Nachfragen. Wie verlautet sollen auch in einigen bevorzugten Marken größere Umsätze statt⸗ gefunden haben. WH⸗Marke wurde zu 17 6 gehandelt. Auf dem Londoner Markte behaupten sich dagegen noch die bisherigen niedrigen Preise, die einen nutzbringenden Absatz in schlesischen Marken dahin gänzlich ausschließen. Für Walzzink ist der bisherige Preis beibehalten worden. Die Zinkweißfabriken haben in der Hoffnung auf bal⸗ digen größeren Absatz nach Rußland ihren Betrieb theilweise wieder
aufgenommen. . Magdeburg, 24 Februar. (W. T. B) Zuckerbericht. neue 13,809, Kornzucker exkl.
Kornzucker exkl., von 98259 — —, S8 o/ Rendement — —, neue 13,20, Nachprodukte exkl., 75 0/0 Rende⸗ ment 10,55. Matt. Brotraffinade J. 26,900, Brotraffinade II. 25,75, Gem. Raffinade mit Faß 26,25, Gem. Melis L, mit Faß 24,75. Ruhig, Preise nominell. obzucker. J. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Februar 13023 Gd., 13, 15 Br., pr. März 12823 Gd., 12,874 Br., vr. April 12,774 bez., 12, 8090 Br., per Mai 12,823 bez., 12,85 Br. Matt. i 24. Februar. (W. T. B.)
bandel. a Plata Grundmuster B. ver Februar — S6, ver März 3,374 S, ver April 3,40 M, per Mai 3,42 MS, ver Juni 3,50 S, per Juli 3,525 S, per August 3,55 „„, per September 3,575 „, per Oktober 3,60 MS, per November 3,625 M, per Dezember 3,6527 Mn Umsatz 115 000 kg. .
Mannheim, 24. Februar. (W. T. B.) Produkten marki. Weizen pr. März 14,835, pr. Mai 1480, pr. Juli 14 85, Roggen pr. März 1300, pr. Mai 13,19, pr. Juli 1325. Hafer ver März 145709, pr. Mai 14,30. pr. Juli 14,20. Mais pr. März 11,16 pr. Mai jo, 0. vr. Jusi Io. 5 —
Bremen, 24. Februar. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum Börse.) Stetig. Loko 4,85 Br. — Baum welle. Niedriger. Upland middling, loko 39 3. — Schmalz. Fest. Wilcox 405 8, Armour shield 10 , Cudahv 415 , Fairbanks 35 . — Speck. Fest. Short elear middl. loko 363, Februar⸗Abladung 368. — La aa Umsatz: 400 Kisten Seedleaf, 45 Packen Carmen, 300 Packen Havannah, 26 Packen Ambalema, 1000 Packen St. Felix.
ien, 24. Februar. (W. T. B.), Ausweis der öster⸗ reichisch⸗ungarischen Staatsbahn (österreichisches Netz) vom 11. kis 20. Februar 642 723 Fl.ͥR, Mehreinnahme gegen den ent sprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 2060 Fl.
Pest, 24. Februar. (W. T. B.) Pro duktenmarkt. Ween ruhig, per Frühjahr 726 Gd., 728 Br., pr. Herbst 753 Gd., 754 Br. fer pr. Frühjahr 6,71ñ Gd., 6,3 Br. Mais pr. Mai⸗Juni (1894) 4,78 Gd., 4,79 Br. Kohlraps pr. August⸗Sep⸗ tember 12,20 - 12,30. ‚ .
London, 24. Februar. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ la dungen angeboten. ;
65/0 Favazucker loko 151 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko
13 ruhig.
— 26. Februar. (W. T. B) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 17. Februar bis 23. Februar: eng⸗ lischer Weizen A69, fremder 43 681, engl. Gerste 2043, fremde 50 211, engl. Malzgerste 25 048, frersde —, engl. Hafer 1110 fremder 148 226 Qrts., engl. Mehl 14 694, fremdes 37 921 Sack
Kamm zug⸗Termin⸗
und 25 Faß. St. Petersburg, 26. Februar. (W. T. B.) Reichskassen⸗
bericht für die Zeit vom J. Januar bis 1. Dezember 1893: Ge sammte Einnahmen 994 951 090, gesammte Ausgaben 860 139 000 Rbl. Die ordentlichen Einnahmen betrugen S892 152 000 gegen Sõ0 758 000 Rbl. im gleichen Zeitraum 1892.
Rom, 25. Februar. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Banea d' Italia nahm in einer heute stattgehabten Versammlung die Demission des General-⸗Direktors Commendatore Grillo an und ernannte den früheren Deputirten Joseph Marchiori zum General ⸗ Direktor. .
Am ster dam, 24. Februar. (W. T. B.) Java ⸗Kaffee good ordinary 52. — Ban kazinn 433.
Wash in gton, 25. Februar. (W. T. B.). Im Schatzamt befinden sich gegenwärtig 1065 935 798 Dollars freies Gold.
New⸗FYork, 24. Februar. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete träge, wurde im weiteren Verlaufe unregelmäßig und schloß lustlos bei festen Kursen. Der Umsatz der Aktien betrug 0 Stück. Der Silbervorrath wird auf 185 000 Unzen geschatzt.
Weizen eröffnete schwach und fiel den ganzen Tag mit wenigen Reaktionen auf bedeutende Ankünfte und geringen Export, sowie infolge schwächerer Kabelberichte und günstiger Witterung im Westen. Schluß schwach. — Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 4762 073 Dollars gegen 4 996 474 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 2368 022 Dollars gegen 2345705 Dollars in der Vorwoche.
Chicago, 24. Februar. (W. T. B.) Weizen durchweg fallend auf ungenügende Nachfrage für den Export, auf reichliches An⸗ gebot, sowie auf lebhafte Verkäufe und infolge günstiger Witterung. — Mais fallend den ganzen Tag mit wenigen Reaktionen.
Verdingungen im Auslande.
Bel gien. ;
7. März. 12 Uhr Börse in Brüssel: Lieferung von Hölzern und Pflöcken für den Unterhalt der Belgischen Staatseisenbahnlinien im Jahre 1894 in 57 Abtheilungen. Gesammtschätzungswerth: 219 705,A39 Fr. Preis der Pläne 2.25 Fr. für den qm. Spezielles Lastenheft Nr. 327.
Nächstens ebenda: Lieferung von 3 Drehscheiben von 165 m Durchmesser für Lokomotiven in 3 Abtheilungen. Sicherheitsleistung für jede Abtheilung 750 Fr. Preis der Pläne 2,265 Fr. für den qm. Lastenhefte und Pläne sind im Zentral⸗Auskunftsbureau (Musée commercial) Rue des Augustins 17 in Brüssel, erhältlich.
Rumänien.
25. März. Kriegs⸗Ministerium in Bukarest. S9 900 m Leinwand für Blousen.
25. März, ebenda, Lieferung von 5000 schwarzledernen Halftern ohne Ketten. 8
28. März, ebenda, Lieferung von 200 konischen Militärzelten.
18. April, ebenda, Lieferung von
65 000 m dünnem grauen Tuch, 65 000 m dickem e ö. 10 00 m indigoblauem . 10 000 m braunem ö 500 m krapprothem . 21. April, ebenda, Lieferung von o009 vollstãndigen Infanterietornistern, 5000 2 mit Bajonettscheide, 3009 Stahlschnallen, 5000 Haken aus Eifenblech für Leibriemenschlösser. Dänemark.
3. März, 12 Uhr. Statsbaneanlægene (Contoir, Reventlovs- gade 10 Kopenhagen: Lieferung von 3250 Stück gegossenen Schienenstüblen nebst den erforderlichen Spannplatten, Bolzen mit , , und Nägeln. Bedingungen erhältlich an Ort und Stelle.
Lieferung von
12. März, 1“ Uhr. Staatsbahnverwaltung (Golbisrnsens- ade 111 Kopenhagen: Lieferung von eg. 1789 Stück Uniform⸗ Haren und Verfertigung von 1430 Stück Mänteln. Bedingungen und Proben zur Ansicht an Ort und Stelle; erstere werden 1 Ver⸗ langen zugesandt. Egypten.
12. März, Polizei ⸗GGeneralinspektor, Kairo: Lieferung von
Matten und Teppichen. ö. .
29. März, ebendaselbst: Lieferung von Offiziersdegen, Stiefeln und Schuhen, Bürsten, Stiefelwichse, Messingknöpfen, baumwollenen Hemden und Unterbeinkleidern, e gen. Tarbuschs nebst Quasten, wollenen Decken, Sattelzeug, ndfesseln und Ketten, Stallartikeln, Tuchuniformen, Unteroffizierstressen u. s. w. Lastenheft an Ort und Stelle einzusehen.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Uebersichtskarte des preußischen Staatseisen bahnnetzes sowie der übrigen deutschen Eisenbghnen, bearbeitet im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Maßstab 1: 1000090, 4 Blatt, 1894, ist soeben im Verlag von Max Pasch, Berlin 8W., Ritterstraße 50, erschienen. Die Karte ist durch voll⸗ ständige Umarbeitung der bisherigen Uebersichtskarte der Verwaltungs⸗ bezirke der preußischen Staatseifenbahnen an deren Stelle getreten und dient insbesondere als Anlage zum Verwaltungkbericht, welcher den beiden Häusern des preußischen Landtags zugeht, wie auch zum Handgebrauch bei den Eisenbahn⸗ Behörden. Die Karte ist in neunfachem Farbendruck ausgeführt und gewährt ein übersichtliches Bild von dem Stande des deutschen Eisenbahnnetzes, unter Hervorhebung aller Details für die Verkehrsverhältnisse und den Grunderwerb. In größeren Maßstäben als Kartons beigefügte Spezialkarten der Bergwerksreviere, Eisenbahnknotenpunkte und größeren Bahnhofsanlagen erhöhen den Werth der Karte bedeutend. Das Wilhelm Greve'sche Institut, in welchem die Herstellung er— folgte, bietet durch seinen begründeten Ruf Garantie für schöne und tadellose Ausführung in Stich und Druck. Der Verkaufspreis der Karte, von dem Ministerium auf 5 S pro Exemplar festgesetzt, ist als sehr mäßig zu bezeichnen.
Die Verkehrsverhältnisse auf dem Oder⸗Spree⸗Kanal haben sich auch im vergangenen Jahre in erfreulicher Weise gehoben, obwohl der außergewöhnlich kleine Wasserstand der Oder hierfür sehr wenig günstig war. Mit Rücksicht auf den von Jahr zu Jahr sich steigern⸗ den Verkehr wurde bereits im vergangenen Jahre eine Verbreiterung des Kanals und die Erbauung zweiter Schleusen in Erwägung ge⸗ zogen; es mußte jedoch wegen Mangel an verfügbaren Mitteln hier⸗ von vorläufig Abstand genommen werden.
Bremen, 24. Februar. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Trave ist am 23. Februar Morgens auf der Weser angekommen. Der Postdampfer Roland“ hat am 22. Februar Nachmittags Santa Cruz passiert. Der Postdampfer „Berlin“ ist am 23. Februar Vormittags auf der Weser an⸗ , Der Reichs⸗Postdampfer Preußen“ ist am 23. Fe⸗ ruar Vormittags in Aden angekommen. .
— 25. Februar. (W. T. B.) Der Schnelldampfer Spree“ hat am 23. Februar Nachmittags die Reise von Punta Delgada nach Gibraltar korg e ehr Der Reichs⸗Postdampfer Habsburg“ hat am 253. Februar Abends die Reise von Southampton nach Ant⸗ werpen fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer Karlsruhe“ ist am 23. Februar Nachmittags in Aden angekommen. Der Schnelldampfer Aller“ ist am 24. Februar Morgens in New⸗JYork angekommen. Der Postdampfer Weimar ist am 24. Februar Morgens in New⸗Jork angekommen. Der Schnelldampfer Kaiser Wil⸗ helm JI. ist am 24. ,. Nachmittags in Genua angekommen.
Triest, 25. Februar. (W. T. B.) Der KÄAohddampfer ö ist, von Konstantinopel kommend, heute früh hier ein⸗ getroffen.
Theater und Musik.
Königliches Schauspiel haus.
Hugo Lubliner's Lustspiel Der Jourfix“ erschien am Sonnabend zum ersten Male und unter glücklichen Auspicien auf der Königlichen Bühne. Im Wallner ⸗Theater, wo das Stück vor länger als einem Jahrzehnt seine überhaupt erste Aufführung erlebte, hat es großen Beifall und wohl auch literarisch Beachtung gefunden. Der Versuch, der früher schon mit mehreren Lustspielen 2 Arronge's erfolgreich gewagt wurde, sie auf einer vornehmeren Kunststätte, als es trotz seiner immerhin verdienstlichen Wirksamkeit das Wallner— Theater sein konnte, heimisch zu machen, kann auch in diesem . als gelungen gelten. Wenn man die Heiterkeit des
ublikums als Maßstab für den Werth oder Unwerth des Lustspiels anlegt, so muß man ihm die Fähigkeit, glückliche Wirkungen zu er— zielen, zugestehen. Das Stück lehnt sich freilich stark an die früher landläufigen Muster bürgerlicher Schwänke und Lustspiele an, aber der Zug tiefen Gemüths und kräftiger, volksthümlicher Sittlichkeit, der den besseren Werken dieser Gattung dauernden Werth verleiht, fehlt dem Jourfix. Der Dialog enthält ein hinreichende Maß harm⸗ loser, scherzhafter Einfälle und genug kleine satirische Seitenhiebe, die auch gegenwärtig noch nicht ganz ihre Berechtigung verloren haben, sodaß bei dem geschickten Scenenbau immerhin aus der Handlung des schwankartigen Lustspiels eine fröhliche und behagliche Stimmung er⸗ sprießt. — Aus der trefflichen Gesammtdarstellung ragten besonders zwei Leistungen hervor: die des Fräulein von Mayburg und des Herrn Vollmer. Fräulein von Mayburg entwickelte als Hedwig Buchhol ausnehmend viel persönlichen Liebreiz und anmuthige Schalk— haftigkeit; die zärtliche Bitte ihrer Augen drang nicht nur dem Afrikareisenden, sondern auch den Zuschauern ins Herz. Herr Vollmer rief schon durch sein Aeußeres, durch die etwas exotisch gescheitelte Haarfrisur, den nadelspitz gedrehten Schnurrbart und die gutherzige Fröhlichkeit, die aus den lustigen Augen strahlte, bei seinem Erscheinen fen fh Heiterkeit hervor; ö. Imre Botoschany war aber auch ein lebenspoller Ungar, der nicht nur durch seinen Humor und das dialektisch 6 Deutsch eine starke Lachlust erregte, sondern der auch durch sein naives und ehrliches Gemüth ergreifen konnte. Herrn Klein steht in der Rolle des Dr. Volkart nicht der leicht flässige Humor zu Gebote, den eine solche oberflächliche Lustspielrolle verlangt; man merkt unwillkürlich, auch wo man es nicht sollte, den tragischen Charakterspieler. . ist noch der sinnigen Anmuth des Fräulein Lindner als Frau Dr. Volkart Erwähnung zu thun, während die übrigen Darsteller und Darstellerinnen auf Grund ihrer Rollen weniger Gelegenheit hatten, sich durch ihre Leistungen besonders bemerklich zu
machen. . Berliner Thegter. ö
Mit Genehmigung des General-⸗Intendanten der Königlichen Schauspiele, Grafen von Hochberg, konnte am Sonnabend die Direktion des Berliner Theaters durch die Aufführung des zum ausschlie . Besitz des Königlichen Schauspielhauses gehörenden, an ersterer Bühne neu einstudierten Trauerspiels Na 6 von Brachvogel zahl⸗ reichen seiner Freunde einen hohen künstlerischen Genuß bieten, da bekanntlich die Titelrolle des Stücks als eine der bedeutendsten und beliebtesten Glanzleistungen, des Herrn Ludwig Barnay angeseben werden muß. Die früher oft gerühmten Vor- züge seiner Darstellung dieses Philosophen in Bettlerkleidern traten wieder besonders hervor in der ergreifenden Scene, wo er der Schauspielerin Quinault seine unglücklichen ehelichen Erlebnisse erzählt, und in der Schlußscene, wo er als Schauspieler in der Marquise de Pompadeur seine ehemalige Gattin wiederfindet und sich zuerst ganz von der Freude dieses Wiedersehens nach zwanzigjähriger Trennung beherrschen läßt, dann aber sich auf die ihm von ihr durch ihre Treu⸗ losigkeit verursachten Leiden besinnt und sich von der zärtlich ihn um⸗ schlingenden Frau mit Abscheu und vernichtendem Verdammungdsurtheil abwendet. Die Marquise von Pompadour wurde zum ersten Male von Frau Pospischil gegeben. Ihr gelangen am besten die Scenen,
wo sie das gebieterische Wesen dieser den König und das Land beherrschenden Person zu verkörpern hatte; weniger gut diejenigen, wo sie die Rückkehr der einstmals für Narziß empfundenen . Gefühle bei dem so unerwarteten Wiedersehen vor ihrer Umgebung zeigen sollte. Gerechte Anerkennung fand die von Fräulein Boch trefflich wiedergegebene Schauspielerin und Vorleserin der Königin, Demoiselle Quinault. Außerdem verdienen unter den witwirkenden Künstlern noch lobende Erwähnung Fräulein Banciu als Marquise d' Cpinay, Herr Stahl als Herzog von Choiseul, Herr Schindler als Graf du Barry und Herr Stockhausen als Capitain de St. Lambert. Das vollbefetzte Haus kargte nicht mit Beifallsbezeugungen, namentlich für Herrn
Barnav. ; Residenz ·Theater. .
In einer Mittagsvorstellung wurde gestern von den vorgeschrittenen Schülern der Theater⸗Vorbereitungsschule des Herrn Franz Deutschin ger das Dramg . Jugend? von Max Halbe zur Aufführung gebracht. Die Wahl eines Stückes, das an sich schwer darzustellen ist und vor kurzer Zeit erst auf den Bühnen des Residenz⸗ und Neuen Theaters in einer fast ununterbrochenen Reihe von über hundert Vorstellungen mit nahezu vollendeter Künstlerschaft gegeben wurde, muß als ein großes Wagniß bezeichnet werden, da die Zuschauer, auch ohne es zu wollen, zu dem Vergleich der Anfänger mit den geschulten Schauspielern veranlaßt werden und dieser Vergleich nur zu Ungunsten der ersteren ausfallen kann. Abgesehen davon, war die Darstellung als eine beachtenswerthe Leistung der Schüler zu bezeichnen. Be⸗ sonders that sich Herr Fischer in der Rolle des fanatischen Kaplans von Schigorski hervor; doch auch Fräulein Romani als ungeschicktes Dienstmädchen Maruschka, Herr Rudolph als der leichtsinnige Student Hartwich und Herr Wagner als der blödsinn'ge Bruder Amandus verdienten und fanden für ihre fleißig studierten und gut durchdachten Rollen die Anerkennung der gustenen Fräulein Wildgrube und Herr Epstein erscheinen für die ihnen zuertheilten Rollen des leicht empfänglichen Backfischs Annchen und des allzu ver⸗ trauensseligen Pfarrers Hoppe nicht als die geeigneten Persönlichkeiten.
Danach wurde noch von Fräulein Sonnenfeld und Herrn Fischer die Scene aus dem dritten Akte von Schiller's Kabale und Liebe“ vorgeführt, in welcher Wurm die unglückliche Luise zwingt, den verhängnißvollen Brief zu schreiben. Ueber die Darstellung dieser Scene läßt sich nur gutes sagen, da sie selbst von routinierten Schau—⸗ spielern kaum besser gespielt werden kann.
Konzerte.
Unter dem Allerhöchsten Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin fand gestern in der Hof⸗ und Gaxnisonkirche ein Konzert des von A. Zander geleiteten Männergesangvereins „Berliner Liedertafel“ statt, und zwar zum Besten der Kgiser Wilhelm Gedächtnißkirche. Der wundervolle Psalm „Gott ist mein Hirt“ von Fr. Schubert, den der mächtige, mehr als 200 Sänger starke Chor, von der Orgelbeglei⸗ tung des Herrn Dr. Reimann unterstützt, mit leben⸗ diger und andachterweckender Empfindung vortrug, eröffnete das Konzert. Es wurden hierauf Löwe's „Salvum fac regem“ und Grell's achtstimmige Motette: ‚„Gnädig und barmherzig? a Cappella gesungen, denen sich zwei von E. Kremser für Chor mit Orchester⸗ begleitung eingerichtete Altniederländische Volkslieder“ anreihten, die durch ihre eigenthümlichen melodiösen und rbythmischen Gestaltungen sehr erhebend wirkten. Nachdem Spohr's „Gebet vor der Schlacht“ und Beethoven's ‚Die Ehre Gottes- wiederum à cappella vor- getragen worden waren, machte Tinel's prächtig erschallendes „Alleluia!“ mit Orgelbegleitung den würdigen Beschluß. Zwischen diesen mit musterhafter Präzision ausgeführten Chorgesängen sang die Königliche Hofopernsängerin Frau Emilie Herzog die Gebet⸗Arie“ aus „Wilhelm von Oranien“ von C. Eckert mit warmer Empfindung; die sehr hell erglänzende Klangfarbe der Stimme trat in dem Kirchenraum fast zu stark hervor. Das Orgelsolo von Liszt, Angelus,“ welches Herr Dr. Reimann trefflich vortrug, hatte nur zu wenig musikalischen Gehalt, um einen tieferen Eindruck zu hinter⸗ lassen. Schließlich erwähnen wir noch die sehr lobenswerthe Mit— wirkung der Kapelle des 3. Garde-Regiments z. F. ;
Im Saal Bechstein fand an demselben Abend das dritte Fest⸗ Konzert des Berliner Ton künstler vereins statt, in welchem sich drei größere, in klassischer Kunstform geschriebene Kompositionen für Kammermusik ganz besonders auszeichneten, und zwar ein Streich⸗ quartett (C-moll) von Oskar Pasch, ein Quartett für Klavier, Violine, Viola und Cello von R. J. Eichberg und ein Streich— quintett von F. E. Koch. In allen drei Werken ist eine glückliche Erfindungsgabe mit geschickter Behandlung der Form vereinigt. Von drei hübschen Liedern für Bariton von W. Tappert mußte das zweite Am Abend“ auf Wunsch wiederholt werden. Auch die Lieder von O. Schmidt, A. Stem ler und R. Wustandt erfreuten sich einer günstigen Auf— nahme. Herr Professor Hal ir 66 und das von ihm geführte bekannte Streichquartett (Herren Carl Markees, Adolf Müller, Hugo Dechert), der Baritonist Herr Städing, der Pianist Herr F. Dreyschock, die Konzertsängerinnen Fräulein A. Herms und Fräulein Heinrich, der Baritenist Herr Severin und der Königliche Kammermusikus Herr A. Gülzow hatten sich mit lobenswerther Hingebung für den künstlerischen Zweck an der Aus— führung der genannten Musikstücke betheiligt.
Im Königlichen Opernhause gehen morgen Wagner's Meistersinger von Nürnberg“ (Damen diff! er, Götze, Herren Betz, Schmidt, Lieban, Mödlinger unter Kapellmeister, Weingartner s Leitung in Scene. Herr Emil Götze singt den Stolzing als Gast. Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Gutzkow's historisches Lustspiel ‚Zopf und Schwert? (Damen Kahle, Lindner, von Hochenburger, Herren Molenar, Purschian, Keßler, Klein) gegeben. Ludwig Barnay, der auf Wunsch des Herzogs von Sachsen— Meiningen am Donnerktag als Malatesta in Widmann's Schauspiel Jenseits von Gut und Böse“ in Meiningen gastierte, wurde sowohl von Seiner Hoheit dem , . von Ihrer Königlichen Hoheit der Erb= prinzessin von Sachsen. Meiningen zur Tafel geladen; der Herzog schenkte ihm als ein Zeichen seiner Anerkennung seine lebensgroße, von Hildebrandt modellierte Büste. ö Die große Glocken, welche am Mittwoch im Lessing⸗ Theater neu einstudiert wieder zur Aufführung gelangt, hat fast in allen Hauptrollen eine Neubesetzung erfahren. um ersten Mal wird Marie Reisenhofer die Rolle der Baronin Erna von Solden, Franz Schönfeld den Theobald Voigt, Franz Guthery, den Konsul Gundermann, Tilly Waldegg die Ottille, Marie Elsinger die Elly und Bernhard Vorwerk den Murner spielen. Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater werden im Lauf der Monate April und Mai die drei Tenoristen Herren Pauli, Benz, Koswitz, sowie die Sängerinnen Fräuleins, Jerg Tornay und Fürst auf Engagement abzielende Gastspiele absolvieren. kö Adolf von Sonnenthal wird bei seinem diesjährigen Gastspiel im Re sidenz⸗ Theater zunächst eine neue Rolle kreieren, und zwar die des Scarli in Giacosa's Schauspiel Sündige Liebe“ (, Tristi amori J. Sodann tritt der Künstler in einem Werk Ibsenis, und zwar ald Stockmann im ‚Volksfeind“ auf. ; ᷣ ⸗ ; Im Viktorig-Theater findet, wie bereits mitgetheilt, morgen die erste Aufführung des Ausstattungsstücks Der Sldstern von Eduard Jacobson und Benno Jacobson, Musik von C. A, Raida, statt. Die ö liegen in den . des Herrn Direktor Litaschy, der Frau Jenny Litaschy-Heese, der Damen utfeld, Hoppe und Landgraf, der Herren Paul Pauli, Caßmann, Schwabe, Paris, Hage mann. Die beiden gegen Ballets Ein Niggerball! und . Im Schmuck⸗ kasten' sind von S' Kegel, dem Autor der „Columbia?, eigens für den Südstern entworfen und von Herrn Otto Thieme, erstem Solo⸗ tänzer des K. K. Hoftheaters zu Wien, und der Balletmeisterin räulein Maria Aba , . worden. Marietta Balbo, . rima Ballerina des Hoftheaters zu München, wird in dem Balle Im Schmuckkasten einen ,,. Pas de caractère tanzen. Die Vorstellung beginnt um 743 Ühr.
zum Deutschen Reichs⸗An
M 49.
3Z3meite Beilage zeiger und Königlich Preußischen Stagts⸗Anzeiger.
Verlin, Montag,
den 26. Februar.
E84.
1 ,,,, .
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. 4. 2 Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Deffentlicher Anzeiger.
8. Tommandit ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs- und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
3. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise. 82
10. Verschiedene Bekanntmachungen. .
Y) Untersuchungs⸗Sachen.
Reine.
2 Aufgebote, Zustellungen und dergl.
69867 n, .
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den ,,, Berlins im Kreise Niederbarnim Band 77 Nr. 3149 auf den Namen des Malermeisters Alexander Erdmann, hier ein- getragene, zu Berlin in der Straße Alt. Moabit Nr. 78 belegene Grundstück am 27. April 1894, Vormittags 195 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, . varterre, Saal 36, dersteigert werden. Das Grundstück ist mit 9379 6 Nutzungewerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte ie rift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An prüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von. Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Hecker des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei = ö des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgejordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 27. April 1894, Nach⸗ mittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden.
69859
Die in Sachen des Apothekers August Lüring in Boffzen⸗Brückfeld, Klägers, gegen den Gastwirth Karl Hausdörfer in Fürstenderg, Beklagten, unter dem 8. Januar 1894 Über die Grundstücke des Be⸗ klagten zum Zwecke der Zwangsvollstreckung ver- hängte Beschlagnahme und der zur Zwangsversteige⸗ rung genannter Grundstücke auf den 19. Mai 1894 anberaumte Termin werden hiermit aufgehoben.
Holzminden, den 16. Februar 1894.
Herzogliches Amtsgericht. Schönemann.
bo Sõ6b] Aufgebot. ; 1 . Lehrer Emil Max Hunger in Breiten runn, ) Emilie Franziska, verw. Weiße, in Witzsch⸗
dorf, 3) der Rittergutsbesitzer Maximilian Grund⸗ mann in Hohenfichte
haben das Aufgebot:
zu I) des von der Aktiengesellschaft Darlehnsbank zu Schellenberg i. S.“ unker Nr. O3 Titt. A. auf den Namen des Hauebesitzers und Lotteriekollekteurs Friedrich Wilhelm Hunger in Oberlichtenau aus— gestellten Interimsscheins über 1000 ,
zu 2) des auf ihren Namen unter Nr. 186 Litt. A. gausgestellten Interimsscheins über 1000 S derselben Aktlengesellschaft,
zu 3) des auf seinen Namen unter Nr. 25 Litt. A. ausgestellten Interimsscheins über 1000 S der ge⸗ nannten Aktiengesellschaft
beantragt. Bie Inhaber der Urkunden werden gufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Fe⸗ bruar 18935, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Angustusburg, den 23. Februar 1894.
Königliches Amtsgericht. Hentschel.
liz ron] Aufgebot. & hstehende von der Lebensversicherungs⸗ALctien⸗ Besellschaft Germania zu Stettin ö Ur⸗ unden und zwar: w . Policen: 1ch Nr. 335 306 über 1000 4 vom 16. Dezember 8k für den Restaurateur Wilhelm Robert Weiße zu SMhehenstein, 8 Nr. 17512 über 1090 Thaler vom 30. Juni 9 m für Frau Sophie Wilhelmine Müller, geb. irsch, zu Berlin und ñ Nr. 112334 über 100 Thaler vom 22. April 1865 e en Tischlermeister Carl Ernst Gustap Eduard ii er zu Berlin, 3 Nr. 245 281 über 500 Thaler vom 30. Mai 6m Tür den Leistenfabrikanten Heinrich Rudolph i, , . zu Osterode a. H., fi Nr. 9 Gz0 über 160 Thaler vom 5. Mai 1863 6. e ni andelsmam Ferdinand Wilhelm Fähnrich s Nr. 44 896 über 500 Thaler vom 2. November
. ĩ z ö . . den Gastwirth Martin Lampert zu Bo—
IE. Depositalscheine:
1) vom 17. März 1877 für Joseph Graff zu Ehrenfeld bei Köln zur Police Nr. 193 126,
2) vom 13. Januar 1882 für Peter Werner zu Riedesheim zur Police Nr. 114472,
3) vom 11. Dezember 1871 für den Kaufmann Johann Adolph Zeising zu Memel zur Police Nr. 8245,
4) vom 17. Mai 1876 für den Makler Heimann Wongrowitz zu Posen zur Police Rr. 148332;
HII. Sterbekassenbücher:
I) Nr. 36 342 über 50 Thaler vom 4. Mai 1864 für Frau Marie Auguste Juliane Fischer, geb. Heynatz zu Berlin,
2) Nr. 301 765 über 200 Gld. S.⸗W. vom 25. September 1872 für Frau Margaretha Polster, geb. Guckenberger, zu Wendelstein,
3) Nr. 21 486 über 50 Thaler vom 12. April 1869 für Frau Dorothea Friederike Buthke, geb. Junger⸗ mann, zu Stolpe,
sind angeblich verloren gegangen und es ist deren Aufgebot und zwar:
zu J. I) von dem früheren Restaurateur, jetzigen Lohnkellner Wilhelm Robert Weiße, früher zu Höhen⸗ stein, jetzt zu Leipzig-Eutrit sch, vertreten durch den Commissionär Oscar Rau zu Hohenstein, .
zu J. 2) von dem Tischlermeister Carl Ernst Gustav Eduard Müller und dessen Ehefrau Sophie Wilhelmme, geb. Hirsch, zu Berlin, zu J. 3) von dem früheren Schuhleistenfabrikanten, jetzigen Fuhrwerksbesitzer H. Haase zu Osterode a. H. vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Cramer ebenda, ;
zu L 4) von dem ehemaligen Gastwirth, jetzigen Bierabzieher Wilhelm Fähnrich zu Berlin,
zu J. 5) von dem Gastwirth Martin Lampert, früher zu Bojanowo, jetzt zu Bertholdstein bei Fehring in Steiermark, vertreten durch den Rechts—⸗ anwalt Freude zu Stettin,
zu II. I) von dem Hüttenmeister Jos. Graff zu Annahütte, Kreis Kalau, zu II. 23). von den Erben des am 17. Januar 1893 in Riedisheim verstorbenen Tagners Peter Werner, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Hirschfeld zu Stettin,
zu II. 3) von der verwittweten Restaurateur Emilie Zeising, geb. Modelsee, zu Memel,
zu II. 4) von der Wittwe des Kaufmanns Lewin⸗ sohn, Franziska, geb. Wongrowitz, und der Ehefrau des Rentierz Bremer, Felizia, geb. Wongrowitz, zu Posen, als Erben des am 3. Juli 1893 zu Posen verstorbenen Handelsmaklers Heymann Wongrowitz, vertreten durch den Rechtsanwalt Freude zu Stettin,
zu III. I) von dem Hauseigenthümer J. Scherler zu Berlin, als Pfandinhaber des Buchs,
zu III. 2) von dem Bäckermeister Georg Fuchs zu Wendelstein, als Erben seiner am 31. Mai 1893 zu Wendelstein verstorbenen Ehefrau Margaretha Fuchs, verwittwet gewesenen Polster, geb. Guckenberger,
zu 1II. 3) von der Frau Friederike Buthke, geborenen Jungermann, früher zu Stolpe, jetzt zu Steglitz, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Beer zu Steglitz,
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. Mai 1894, Vormittags 114 Uhr, vor dem unter— zeichneten Gerichte, Elisabethstraße Nr. 42, Zimmer Nr. 53, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ n, die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Stettin, den 27. September 1893.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung XI.
(49851
Auf bot. I. Die 1
. verehelichte Schuhmachermeister Anna Lippold, geb. Stiehler, die unverehelichte Louise Stiehler, der Glasermeister Franz Stiehler, der Schneidermeister Albert Stiehler., und die minder jährigen Geschwister Stiehler, Otto und Martha, bertreten durch ihren Vater, den Kammmacher Franz Albert Stiehler, sämmtlich in Naumburg a. S. haben das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen, auf den Namen der Geschwister Anna, Louise, Franz, Albert. Otto und Martha Stiehler in Naumburg a. S. lautenden Einlagebuches Nr. 9543 des Naum⸗ burger Bankvereins über 1350 „,
II. der Oekonom Friedrich Frenzel in Hohndorf hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen, auf seinen Namen lautenden Sparkassenbuches der städtischen Sparkasse zu Naumburg a. S. Nr. 34161 über 500
beantragt. Die Inhaber des Einlage⸗ bezw. Sparkassenbuchs werden aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine am 30. Mai 1894, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, . Nr. 48, ihre Rechte anzumelden und das
in lagebuch resp. Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftlosertlärung derselben erfolgen wird.
Naumburg a. S., den 13. November 1893.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
68096! Aufgebot.
Der Kaufmann F. A. Neubauer in Hamburg, durch Justiz⸗Rath Dr, Levita in Mainz vertreten, hat . Aufgebot bezüglich des nachfolgenden Wechsel⸗ acceptes:
Hamburg, 9. Dez. 1893. für MS 8886 35. drei Monate dato zahlen Sie für diesen Prima Wechsel an die Ordre von mir selbst die Summe von acht tausend achthundert sechs und achtzig Mark 35 Pf. den Wert von mir selbst und stellen es in Rechnung laut Bericht. Herrn R. u. O. Pennrich. gez. F. A. Neubauer
Bingen a / Rhein oder 86 F. A. Neubauer rascher Hüttenhein beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗
—
fordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 15. November 1894, Vormittags 9 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ ebotstermine feine Rechte anzumelden und die rkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung der Urkunde erfolgen wird. Bingen, den 9. Februar 1894 Großherzogliches Amtsgericht. Dr. Metzler.
69855 K. Württemb. Amtsgericht Oehringen. . Aufgebot.
Pauline Essig, geb. Schuster, hat mit ihrem I. Ehemann Karl Essig, Bauern in Schießhof, Gde. Sindringen, das Aufgebot des auf sie und ihren verstorbenen J. Ehemann Johann Reichert, Bauern in Schießhof, lautenden Pfandscheins gegen Barbara Gebert, ledig. volljährig, von Tiefensall, welcher am 3. Mai 1876 von der Unterpfands— behörde Zweiflingen auf Grund Eintrags im Ubch. Bd. VIII. Bl. 370 für ein vom 1. Mai 1876 an zu 50 verzinsliches Kapital von 3430 M ausge⸗ stellt wurde, beantragt. Die Forderung ist durch Zession am 12. November 1885 auf Georg Schuchardt, Privatier in Oehringen, und von diesem im Jahre 1889 guf die Pflegschaft des Gottfried Pröllochs daselbst übergegangen und an die letzt enannte Zessionarin im Jahre 1891 bezahlt worden. Der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Pfandscheins wird aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den E. Oktober 1894, Vor⸗ mittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine unter Vorlegung des Pfandscheins seine Rechte gel⸗ tend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Den 20. Februar 1894.
(L. S.) Gerichtsschreiber Carle.
69858 Bekanntmachung.
1) Ww. Wilhelm Reins, Eva, geborene Vreden, ohne Gewerbe zu Honnef,
2) Ehefrau Heinrich Krahe, Bäcker, Cäcilia, ge— borene Reins, zu Honnef,
3) Peter Reins. Wirth und Bäcker zu Honnef,
4) Wilhelm Reins. Ackerer zu Honnef,
5) Franz Anton Reins, Wirth und Kohlenhändler zu Honnef,
6) Adolf Reins, Wirth und Kleinhändler zu Honnef,
7) Heinrich Reins, Flurhüter zu Honnef,
8 Ehefrau Peter Mießen, Postassistent, Anna, geborene Reins, zu Köln, nehmen das Eigenthum an der in der Gemeinde Honnef gelegenen, unter Artikel Nr. 293 der Grund⸗ steuermutterrolle auf den Namen von Johann Fremb— gen in Selhof eingetragenen Parzelle:
Flur 27 Nr. 19.1. In der Querremich, Hol⸗ zung, groß 6 a 52 4m, in Anspruch. .
Alle diejenigen, welche auf die vorbezeichnete Par— zelle Ansprüche erheben, werden aufgefordert, solche bis spätestens in dem auf den 21. April 1894, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termin an— zumelden, widrigenfalls die Eintragung der vorge— nannten Personen als Eigenthümer des Grundstücks in das Grundbuch erfolgen wird.
Königswinter, den 14. Februar 1894.
Königliches Amtsgericht. III.
69882 Oeffentliche Ladung.
In Sachen, betreffend die Grundbuchanlegung für die Gemeinde Badorf, wird der Johann Leyendecker, ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, angeblich nach Amerika ausgewandert, zu dem auf den 19. April dieses Jahres, Vormittags E90 Uhr, anberaumten Termine hierdurch öffentlich geladen, um als Miterbe des Hilger Leyendecker zu Badorf über seine Einwilligung vernommen zu werden, daß die Ehefrau des Rentners Mathias Klemmer, Sibilla, geb. Wüst, zu Vochem als
1b9 885]
Auf Antrag des Kolonen Heinrich Wilhelm Eickel mann, genannt Kottmeyer, Nr. 40 Gehlenbeck, Klägers, wird dessen Bruder Heinrich Friedrich Wilhelm GEickelmann, unbekannten Aufenthalts, als Beklagter zu dem auf den 25. April 189, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Termine geladen, in welchem Kläger den Antrag stellen wird: Be—⸗ klagter ist , die zu seinen Gunsten im Grundbuch Gehlenbeck Band 1. Seite 260 Ab⸗ theilung II. Nr. 6 eingetragene Anwartschaft auf die Stätte Nr. 40 Gehlenbeck zur Löschung zu bringen.
Lübbecke, den 19. enn 1894.
Königliches Amtsgericht.
69892 Vorladung.
In der Sache Heimath des Schneiders Athana⸗ sius Rehm und des Krughändlers Magnus Leipold aus Oberbach“ findet en n nr nd üg, Verhand⸗ 7 der K egierung von Unterfranken und Aschaffenburg, Kammer des Innern, zu Würzburg am Mittwoch, den 25. April 1894, Vormit⸗ tags 10 Uhr, im Sitzungssaale statt. Jie zn wird der Schneider Athanastus Rehm, dessen Aufenthalt unbekannt ist, als Betheiligter, mit dem Eröffnen
(699021
eingeladen, daß auch im Falle seines Nichterscheinens Beschluß gefaßt werden würde.
Es ist dem Genannten nach Maßgabe des § 4 der Vollzugsvorschriften vom 1. September 1879 zum Gesetz vom 8. August 1878 über die Errichtung eines Verwaltungsgerichtshofes und das Verfahren in Verwaltungsrechtssachen unbenommen, einen Bei⸗ stand mitzubringen oder statt persönlichen Erscheinens einen Bevollmächtigten abzuordnen. Letzterer muß jedoch, soferne sich nicht ohnehin Vollmacht bei den Akten befindet, eine schriftliche, mindestens von dem Bürgermeister beglaubigte Vollmacht übergeben. Würzburg, den 21. Februar 1894.
Kgl. Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg, Kammer des Innern.
Unterschrift.)
Ausfertigung. ; Aufgebot.
Für den landesabwesenden Michael Bauer, Bauernsohn von Schaltdorf, geboren 26. September 1822 ist hiergerichts ein demselben in der Verlassen. schaft des Privatiers Mathias Bauer von Sünching angefallener Erbtheil von 410 0 deponiert. Nachdem über das Leben des Michel Bauer keine Nachricht vorhanden ist, ergeht auf Antrag des Neffen des⸗ selben, Johann Bauer, Gastwirth in“ Tiefenbach, die Aufforderung:
), an den Verschollenen, spätestens im Aufgebots⸗ termine persönlich oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt wird;
2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗ gebots verfahren wahrzunehmen;
3) an alle diejenigen, welche über das Leben des 2 Kunde geben können, Mittheilung hier⸗ über bei Gericht zu machen.
Als Aufgebotstermin ist bestimmt: Samstag, L5. Dezember E894, Vorm. 9 Uhr.“
Rottenburg, 20. Februar 1894.
(L. S.) Hopf Kgl. Ober ⸗Amtsrichter.
. Zur Beglaubigung:
(L. 8.) Gaenger, Kgl. Sekretär.
O 8 3 69854
Aufgebot. Auf Antrag der Benefizialerben des verstorbenen Kaufmannes Selig Peine, nämlich: 1) des Israel Peine, hierselbst, 2) des Louis Peine, hierselbst, 3) der Frau Caroline Peine, geb. Peine, und deren Ehemann Hirsch Peine, hierselbst, ad 3 e dien durch den ad 1 genannten Antrag⸗ eller, sämmtlich vertreten durch die hiesigen Rechtsanwälte Dres. Samson und Lippmann, wird ein Aufgebot dahin erlassen: Es werden 1) Alle, welche an den abseiten der Antragsteller laut Bescheinigung des Amtsgerichts Hamburg vom 22. Januar 1894 mit der Rechtswohlthat des Inventars angetretenen Nachlaß des hier— selbst am 31. Dezember 1893 verstorbenen Kauf⸗ manns Selig Peine, Erb⸗ oder sonstige An⸗ sprüche und Forderungen zu haben vermelnen; alle diejenigen, welche dem alleinigen Erbrechte der Antragsteller widersprechen wollen, hiermit aufgefordert, solche Ansprüche Forderungen und Widersprüche bei dem unterzeichneten. Amts— gericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer . . aber in dem auf Freitag, den L. April 1894, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, daselbst parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden — und zwar Aus— , thunlichst unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten — bei Strafe des . und unter dem Rechtsnachtheil, daß die nicht angemeldeten Ansprüche gegen die vor⸗ genannten Benefizialerben nicht geltend gemacht werden können. Hamburg, den 14. Februar 1894. Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung fuͤr Aufgebotssachen. ger) Tesdorh f Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.
62636 Aufgebot.
Auf . hiesigen Rechtsanwalts Treumann als Pflegers für den Nachlaß des hier am 3. Januar 1393 ohne bekannten Erben verstorbenen hiesigen Tagelöhners August richtiger Justus Wienecke, der in Veckerhagen am 3. März 1826 als Sohn der Eheleute Ackermanns Daniel Friedrich Wienecke und Catharine Marie, geb. Fricke, geboren ist, werden behufs Ausmittelung der Erbberechtigten nach § Hol Nr. 2 der Hannoperschen Bürg. Pr. O. die Erben des Justus Wienecke aufgefordert, sich hier alsbald und spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf Montag, den 16. April 1894, Vormittags LI Uhr, anstehenden Aufgebotstermin zu melden und ihr Erbrecht anzuthun, unter der Verwarnung, daß die Erbschaft, wenn sich kein Erbe melden und legitimieren sollte, für erbloses Gut erklärt, bei erfolgender Anmeldung aber dem sich legitimierenden Erben ausgeantwortet werden soll, der nach dem Aus⸗ schlusse aber sich etwa meldende Erbberechtigte alle bis dahin über die Erbschaft erlassenen Verfügungen anzu⸗ erkennen schulzig auch weder Rechnungslage noch Ersatz der erhobenen Nutzungen zu fordern berech- tigt sein, sondern sein Anspruch sich auf das be⸗ schränken soll, was alsdann von der Erbschaft noch vorhanden sein möchte.
Sann. Münden, den 15. Januar 1894. Königliches Amtsgericht. J. Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Tagelöhners Jakob Leonhard Regitz, Helene, geb. Weichsel, Taglöhnerin zu Wie⸗ belsklrchen, vertreten durch Rechtsanwalt Pr. Strauß zu St. Johann a. Saar, klagt gegen ihren Che—⸗
69891