2 Gildensteuer heran zogen werden könne. Gesandter reiherr von Thielm ann kaun darüber keine genaue Auskunft geben. Die russifche Gewerbe, und Gildensteuerordnung fei fo kom liziert, daß man sie unmöglich im edächtniß haben könne. edenfalls aber sei durch wen, Vertrag volle Gleichberechti. fung erzielt. Falls die Gildensteuer einmal verlangt würde, o möge man sich auf Art. 1 Abs. 2 berufen. Be⸗ ständen trotzdem die unteren Steuerbehörden auf der Zahlung der Steuer, so möge man sie unter Protest entrichten, eine Eingabe an die oberen russischen Behörden machen, glei chzeitz aber eine Ab⸗ schrift dapon dem deutschen Auswärtigen mt zugehen affen. Nuf diese Weise würde dann eine prinzipielle Entscheidung des Falles ge⸗ troffen werden. — Darauf wird in der Berathung des deutschen Ausfuhrtarifs . Rußland fortgefahren. Shne we entliche Debatte werden sämmtliche Pofitionen angenommen. Bei dem gestern zurückgestellten osten Pop fen bekämpfte Abg. Aichbichler ie in die Augen springende Ungleichheit des Zolles für Hopfen Deutschlands gegenüber Rußland. Er befürchtet eine erhebliche ß für den bayerischen Hopfen. Staats sekretär Freiherr von arschall. Nahezu ein Dritte? des deutschen Hopfens werde exportiert, deswegen hätten wir an der Derabsetzung des russischen Zolls ein großes Interesse. Eine gleich— artige Tari erung war nicht möglich, da der russische Hopfen ganz minderwerthig sei. Die Abgg. Frhr. von Manteuffel und Frhr. von H amm erstein erheben Einwendungen, welche wiederholt unter Anwendung eines reichen Zahlenmaterialz durch den Staatssekretär Freiherrn bon Marf a IL widerlegt werden. — Morgen kommt der Tarif für die russische Einfuhr nach Deutschland zur Berathung.
— In der Budget kom mission des Reichstags wurde heute der Etat der Eisen bahnverwaltung erledigt. Bei den Ausgaben blieben die Ansätze der Regierung durchweg unverändert. Dagegen, wurden die Einnahmen nach dem Antrage des Abg. Richter (fr. Volksp.) um 3 Millionen Mark höher . und zwar 5g0 909 M mehr aus dem Personen— und Gepäckverkehr, nämlich auf 13 974 000 ½ und 25 Millionen Mark mehr aus dem Güterverkehr, nämlich auf 44 828 550 0
— In der Budgetkommission des Reichstags wurde estern die Berathung des Marine⸗Etats beendet und die Ab⸗ timmung über die frü er ausgesetzten Positionen vorgenommen. Sie Panzers⸗ iffe Ersatz Leipzig“, „Ersatz Preußen und Äbifo Falke“ wurden mit 13 gegen . bezw. mit 12 gegen 8 Stimmen an enommen. Dagegen wurde die Forderung von 1900 006 M0, zum Bau eines
. Trockendocks auf der erft zu Kiel als erste Baurate ab— gelehnt.
— Die Minister der öffentlichen Arbeiten und der Finanzen haben mit Bezug, guf den letzten Absatz des 52 des Gesetzes, be⸗ treffend die Ferkigstellung der Berliner Stadteisenbahn für Staatsrechnung, vom 26. Juni 1878 (Gesetz. Samml. S. 269), — in welchem bestimmt ist, daß der durch die Veräußerung von Über Be⸗ darf angekauften Grundstücken bezw. Grundstückstheilen erzielte Erlös in Anrechnung auf die der Staatsregierung bewilligten, noch offen stehenden Kredite zu verwenden und darüber dem Landtage alljährlich Bericht zu erstatten ist, — die Präsidenten beider Häuser des Landtags ersucht, die Mitglieder derselben davon in Kenntniß zu setzen, daß seit Erstattung des letzten desfallsigen Berichts aus der Session 1892/93 solche Erlöse für verkaufte Berliner Stadtbahn⸗ carzellen nicht zur Vereinnahmung gelangt sind.
— Aus Oberstein wird der „Köln. 3.“ telegraphiert, der Abg. Enneccerus habe auf die Anfrage des Sberstein⸗Idarer Gewerbe⸗ raths, wie er sich zum deutsch“ russischen Handels vertrag stelle, die Antwort gegeben, der Vertrag sei wirthschaftlich wi politisch nothwendig und er werde dafür stimmen.
In Pg derb orn beschloß, wie demfelben Blatt gemeldet wird, eine zahlreich besuchte Vertrguenßmanner⸗Verfammlung der Zentrums⸗ partei einmüthig, dem Vertreter des Wahlkreises Hesse für die Ab— ! stimmung über den deutsch⸗rusfischen Handel z vertrag freie Hand zu lassen.
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Jean Akt fast bis zu
führen,
einer Nebenrolle,
Verdi's lyrische Ko hier von der Mailänder aufgeführt wurde, fand der Königlichen Bühne
musikalischen Kom den Italienern in
führung an dieser Sr Es ist ein großes und klu geschaffen; liegt auch die . so bleibt doch für die luft guren noe
Kren
steht, erregte durch ihre
Der das Werk
Treue eines rundlos erweist. er Verfasser es verstanden, m
äufige Wiederholungen und Län
Kürzungen würden der Vorstellung wesentlich zu statten kommen. In
zeigte sich Frau
Wetterbericht vom 7. März, 8 Uhr Morgens.
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Temperatur
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Stationen. Wind. Wetter.
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Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp in 6 Cel
red. in Millim
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757 75h 746 754 757 759 764
3 bedeckt halh bed. L wolkenlos
deen. Yrahmt Anfang 73 Uhr. Schauspielhaus.
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Cork. Queens. town.. 756 Cherbourg 760
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JJ mburg . 746 winemünde
phonie· Abend der rektion: Herr Felix meister. von Beethoven.
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e net; Anfang 73 Schau spielhaus. Sonnabend:
(
Schauspielhaus.
Abends, risch.
mittags, ) Gestern anhaltend Schnee und Regen.
nehmender Tiefe füdostwärtz nach see fortgeschritten, wahrend ein neues Minimum auf dem Oiean, westlich won den Britischen Infeln, *r schienen ist, bei dessen Heragnnahen das Barometer über Irland sehr stark gefallen uß des ersten Minimum sst das Wetter in Deutsch⸗ e, mild, trübe und vielfach zu Niederschlãgen ge⸗ neigt; . . . tsch Tatur liegt an der deutschen Küste bis u 34, im Binnenlande bis zu 5 Grad über dem Mich nm tin
O CO — , c NK — — — 2 N ο0
764 755
wolkenlos 756
bedeckt
Senator. Anfang 7
ts Regen.
egen und Schnee. 3) Regne⸗ chnee und Regen, Nach⸗
) Nachts Regen. 6) Dunst.
9) . und Na
achts zeitw. Vormittags Abends Regen.
onnabend:
Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Minimum, welches gest er der nördlichen Nordsee lag, ist . 6
der westlichen Ost⸗ ö.
Richard III. Sonnabend: Nora.
ist. Unter dem Ein⸗ Lessing · Theater.
allenthalben ist Regen oder Schnee gefallen,
zu Hamburg. Die Tempe⸗
Deutsche Seewarte.
Theater⸗
Königliche Schanspiele. l 60. Vorstellung. in 3 Akten von Giuseppeé Verdi. Boito, deutsch von Max Kalbeck. vom Qber⸗Regisseur Tetzlaff. Dirige
giert von P. Hertel. Dirigent:
67. Vorstellung. Wolfgang von Goethe. )
3. zur . gehörende Musik von Anton
Anfang 7 Ühr. Freitag: Opernhaus. Keine Vorstellung. 9. Sym—⸗
I) Ouverture „Die Weihe des Hauses ? 2). Symphonie B-qur pon Schu⸗ mann. 3) Auf vielfachen
von Smetana. . in 5 Sätzen von Goldmark. r.
Keine Vorstellung. Opernhaus. Oberon. Romantische Sper in 3 . bon Carl Maria von Weber. Die
r, Wüllner. Ballet von Emsl Graeb. Anfang r
68. Vorstellung. mannsschlacht. Ein D
Heinrich von Kleist. Anfang 795 Uhr.
Neutsches Theater. Donnerstag:
) Nachmittags, . Der Talisman. Der Herr Senator.
Die nächste Aufführung von König Lea det Montag, 12. März, r K
Berliner Theater. Donnerstag: Gin Tropfen Gift. Anfang 73 Uhr.
28. Abonnements. Vorstellung. (Ludwig Barnay.)
Madame Sans⸗Göne.
Friedrich Milhelmstüdtisches Chausseestraße 25.
Donnerstag: Brantjagd.
Hermann Hirschel. Mu
—
nzeigen.
usik komponiert und arran⸗ (Mit, Einlagen von J.
Musikdirektor Steinmann;
Faust von Der Tragoͤdie erster Theii.
und von Peter Jofeph von cene gesetzt vom Ober⸗Regisseur
Königlichen Kapelle. Di. Weingartner, Königl. Kapell⸗
Wunsch: Ouverture Bie 4) „Die ländliche
61. Vorste ung
Musk ecitative von
r Die Her⸗ ramg in 5 Aufzügen von
Der Herr 1 Uhr.
König
Donnerstag u. folg. Tage:
Theater.
Theater und Musik. Königliches O
ung der egeben w
die jedoch viel wirkfamer sein würden, wenn sie nicht durch
die jedoch durch ihre Trägerin zur Hauptrolle wurde, Do ra als schmucke Köchin wieder von ihrer besten
Donnerstag: Opern-
Falstaff. Lyrische Komödie Text von Arrigo In Seene gesetzt .
Residenz. Theater. Direktion: Sigmund Lauten. Der Masken⸗
nt: Kapellmeister C Slavische Brautwerbung. Tanzbild
en Sommer
großem Erfolg zuerst in den Spielplan . Aufnahme als uchs hat wieder , der erer, als der von Grund
nicht nur
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ormenscha thum,
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u einem besonderen Erfolge. im ganzen erfreulich, aber in Akt doch wohl für den Gegen⸗ h Die übrigen Rollen waren ö Herren Philipp, Lieban, A
der rühmlichen Leitung des Herrn Y
rte seine besonders schwierige Auf. Befriedigung über
Zentral-⸗-Theater.
Gestern Abend wurde die Posse „Ein gesunder Junge“ von
zum ersten Male gegeben. m Uebermaß geste bemerkbaren Zusammenhang mit gängen Heiterkeit und wurde von dem größeren Theil der Zuschauer freundlich aufgenommen. denkbaren möglichen und unmög durch Mißverständnisse entstand lichen
ge
. Die besonders im zweiten igerte Ausgelassenheit, die in keinem den in dem Stück geschilderten Vor— groteske Komik eine außergewöhnliche
durchziehende Gedanke, der alle nur lichen Verwirrungen anrichtet, ist die
ene gegenseitige Verdächtigung der ehe. Le jungen Ehepaares, die sich schließlich Nicht ohne technisches Geschick und mit viel Witz hat
als völlig anche komische Situationen herbeizu. er;
gen beeinträchtigt wären. Erhebliche
In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Herr Kapellmesster Federmann. Anfang . Brantjagd. onnabend; Der luftige Krieg. 3 Akten von Zell und Genge. Strauß.
burg. Donnerstag: Zum 17. Male. ball ( veslione). Schwank in von Benno Jacobson. Vorher: Vermischte Anzeigen. 1L Akt, nach dem Französischen des R. Maximilian Bern. Anfang 79 Uhr.
burg. Donnerstag: 3. 21. Male. A Kass Scenen gus dem neapolitan. Volksleben von Goffredo Cognetti. — Vorher: Anfang 735 Uhr.
Freitag: A HEasso Horto. 1. Male. Das Recht der Fran. 1 Akt von Eduard Kraemer. Sonnabend: Zum I. Male. Bernard. Schauspiel in 4 Akten do Carmon.
Südftern. Ausstattun
Ballet. Anfang 73 Uhr.
Theater Unter den Linden. Der Obersteiger. Anfang 74 Uhr. Sonntag, Nachm. 3 Uhr: Kassenpreise.)
Charley's Tante. randön Thomaz. — Vorher: ö Posse mit Gesang in acobson und Benno
Roth. In Scene gesetzꝛi von Ad. Ernst. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Die 11kwt
Donnerstag: Zum 3. Male. Novität! sunder Innge. Posse mit Gesan 3 Akten von Jean Kren. Musik von hofer. Anfang 75 Uhr.
Freitag: Ein gesunder Junge.
uliu
erette in 3 Akten von von Franz von Supps.
Bollmann und Edmund Sch herrührende Musik enthält lustigen Stück gut paffende Melodien
eines Mantius. Stimme“, die Aufträge „Wohlauf, begleitung,
folgte nach jedem Liede. musikus Herrn Posse und die Klavierbegleitung des Herrn Bake
Chopin's ? der Beethoven'schen Fmoll. Sonate sappassionata) ihr nicht fo gut gelang. Das nicht sehr verdiente Beifallsbezeugungen.
. von Verdi's Slavische B
Majestät der Kaifer ließ nach der gestrigen ersten Aufführung von „Falstaff durch den General⸗Intendanten Grafen von Hochberg
meister Herr Dr. Muck
Faust ! (erster Theil mit Fräulein Lindner, Herren Ludwig und Klein in den Hauptrollen gegeben.
führung des „König
Aufführung von Carmon's Sonnabend verschoben werden.
hat, wie dortige Zeitungen berichten, herborragenden künstlerischen Leistungen einen außerordentlichen Erfolg
Musik von Johann
von Alexandre Bisson und Albert Cars. Deutsch Regie: Hermann Haack. Schwank in Dreyfuß, von
Freitag und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Neunes Theater. Direktion: Sigmund Lauten=
— Vorher: Zum
Marguerite
Viktoris · Theater. Belle. Alliancestraße 7 / . Donnerstag: Mit vollständig neuer Ausstattung. Der ostück mit Gesang und großem
Donnerstag:
Sataniel.
Adolph Ernst⸗ Theater. Donnerstag, 7 Uhr; Schwank in 3 Akten von
Jacobson. Musik von Franz
Zentral- Theater. Alte Jakobstraße Nr. zo.
und Tanz in
*
schauspielerischen Seite und fand häufig Gelegenheit, mit ihrem ö wandten Kupletvortrag zu . In zweiter Linie ist 6. gr g Helmerding zu nennen, dessen 5 sich mit jede neuen Aufgabe zu steigern scheint. Als Agent und pri cthe ett Schufterle entwickelte er eine unglaubliche Zungenfertigkelt und körper. liche Beweglichkeit. Ihm an natürlicher Komik noch überlegen it
err Theodor Müller, der hier einen Schuhmacher und Pension?
irektor Teifke darzustellen hatte. Daz junge, fi gegenseitig der Untreue beschuldigende Chepaar wurdẽe recht treffend von Fräulein Pal las und Herrn Worlitz sch gegeben. Außerdem gute Leistungen unter den Mitwirkenden hervor die O Buchwald, Walther⸗Trost und Kallweit,
traten durch or: amen Bella, sowie die Herren Walden masow. Die von Herrn Einödshofe⸗ viele gefällige und originelle, zu dem
Konzerte. Der Schumann ⸗Lieder⸗ Abend des Herrn Raimund von Zur,
Mühlen, welcher gestern in der Sing-Aka demie stattfand, war ungemein zahlreich befucht. geschmackvolle Auswahl unter den Liedern und getroffen, die er mit feiner edlen ihm stets war der
Der Vortragende hatte eine reiche und Balladen des Meisters . Art des Vortrags und mit der an gerühmten Tiefe, der Auffgssung zu Gehör brachte. Auch Sãͤnger ganz borzüglich bei Stimme; die Kraft feines Falsettz ind der Uebergang in die Brusttöne erinnerten an die Blüthezeit Unter den Liedern gefielen ganz befonders: Deine (welche auf Wunsch wiederholt wurden) noch getrunken, das Requiem‘ mit der reizenden Harfen— ᷣ Die Löwenbraut“ und . Meine Rose“; „Du bist wie ine Blume“ war eine willkommene Zugabe. Rauschender Beifall Das Harfenspiel des Königlichen Kammer—
erdienen noch. besonders lobend erwähnt zu werden. Gleichzeitig trat im Saal Bechste in die Pianistin Frau
Maxia Roger-⸗Miekos aus aris hier zum ersten Mal mit ihren künstlerischen Leistungen . ö ) Anschlag,
v Sie besitzt einen schönen, weichen , bedeutende technische Fertigkeit und eine sehr geschmack⸗ olle, feinfühlige Art des Vortrags, die besonders den Kompositionen
und Schumann's zu ffatten kam, während die Wiedergabe
zahlreich erschienene Publikum spendete wohl
Im Königlichen Opernhause findet morgen die erste Talstaff statt. Hierauf folgt das Baller
rautwerbung“ (Damen dell' Era, Urbanska.) — Seine
mmtlichen Mitwirkenden den Ausdruck Allerhöchstseiner größten nerkennung und Zufriedenheit übermifteln. Der Königliche Kapell⸗ ; wurde nach Schluß der Vorstellung in die ofloge befohlen und von Seiner Majestät durch Worte besonderer die Einstudierung und Leitung des Werks aus— zeichnet. J Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Goethe Frau Schramm, den Das Deutsche Th ea ter, bereitet eine neu einstudierte Auf— J Lear“ für nächsten Montag vor. Im Neuen Theater mußte die für morgen angesetzte erste Schauspiel Marguerite Bernard? Auf
treffliche Pianistin Fräulein Auguste Götz⸗ welche einem ehrenvollen Ruf nach Paris Folge leistele, in der Salle Erard durch ihre
Die bekannte hmann,
ielt; die junge Künstlerin erhielt nach ihrem ersten Auftreten eine
ganze Reihe von Engagements und gedenkt auch in der nächsten Saison Paris aufzufuchen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
Dirigent: 73 Uhr.
Operette in
Konzerte. Konzert · gaus. Donnerstag: Karl Meder Konzert. Gesellschafts ˖ Abend. 3 Kölnischer
ho Krausenstraße 48. Hotel ⸗Gäste haben freien
intritt.
Sing · Akademie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: II. Konzert der Sängerin Margar. Petersen, unter güt. Mitw. der Hofpianistin Frl. Elifabeth Jeppe und des Klaviervirtuosen Herrn Br. Ernst Jedliezka.
drei Akten
Saal Bechstein. Donnerstag, Abends 75 Uhr:
Konzert des Cellovirtuosen Demeter Dinico aus Bukarest.
ir kus Renz Karlstraße). Donnerstag, Abends 6 Uhr: Auf auf zur fröhlichen Jagd. Par⸗ sorce⸗ und Kaskadenritt. . 6g ö Meute von 40 Hunden. Außerdem: der ostpreußische Hengst Blondel und Monstre⸗Tableau von 60 Pferden, vorgeführt vom Dir. Fr. Renz; Grande Quadrille de la haute, 6quitation, geritten von 5 Bamen u. 6 Herren; die Handakrobaten Gebr. Detroit; der kaukasische Jockey Mr. Wassiliams; der urkomische Imitator⸗Clown Mr. Ybbs ꝛc. Freitag: Auf auf zur fröhlichen Jagd.
O Eorto. in 3 Akten Lolotte.
Studie in
n Frederic
—
Familien ⸗Nachrichten.
Verlobt: Verw, Fr. Berta von Michael⸗Voigts⸗ dorf, geb. Ebeling, mit Hrn. Rittergutsbesttzer Heinri von Michael⸗Bassow Voigtsdorf). Geboren: Ein Sohn: ö. Lieut. Frhrn. von Massenbach (Allensteinn. — Fine Tochter: Hrn. Landrath Paul Schroeter (Gleiwitz! . Gestorben; Fr. Emille von Vollard.Bockelberg, geb. Gräfin Finck von Finckenstein rankfurt a. O.). Hr. Rittergutsbesitzer Carl Ebuard Purgold⸗ Brunow (Gotha). — Verw. Fr. Wirkl. Geh. Rath Pauline von Mohl, geb. Becher Karlsruhe). — Br. Hauptmann Albert Müsfer (Hannover). — se Velene von Kerssenbrok, geb, von Münch hausen (Rom).
(Halbe
6
Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor. Gerin,
Verlag der Grpedition Scho)
Druck der Norddeutschen Buchdruckeret und Verlags. Anstalt, Berlin Sw. Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage).
Ein ge⸗ 8 Einödtz⸗
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 52.
Berlin, Mittwoch, den 7. März
1894.
Per sonal⸗ Veränderungen.
Königlich Preußische .
6 ortepee-Fähnriche ꝛc. Ernennungen, J Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 1. März. Roether, Sec. Lt. vom Schleswig⸗Holstein. Drag. Regt. Nr. 13, in das Drag. Regt. von Wedel Vomm) Nr. 11 zersetz. von Jarotzky, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. gr Tauentzien von Wittenberg (3. Brandenburg) Nr. W, früher in diesem Regt., als Res. Offizier zum Inf, Regt. von Stülpnagel 5. Brandenburg,) Nr. ö. ö , auf ein Jahr zur Fienstlei i diesem Regt. kommandiert.. ö . ö. Kriegs⸗Ministerium 8. 24. Fe⸗ bruar. Matschke, Pr. Lt. Ala suits des Fuß. Art. Regts General⸗ Feldzeugmeister (Brandenburg.) Nr. 3 und Direktions⸗Assist. bei den kechnischen Instituten der Art., der Art. Werkstatt in Spandau zu⸗
. Beamte der Militärverwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs⸗Minister iumz. 14. Fe⸗ bruar. Zaabel, Intend. Rath vom X. Armee etorpe⸗/ zum XI. Armee-Korps, Hoefer, Intend. Rath vom XI. Armee-Korps, um XIV. Armee-Korps, Litty, Fontane, Selle, Intend. Räthe pom V. bezw. XIV. und X. Armee⸗Korps, unter Entbindung von dem Kommando zur Dienstleistung bei dem . III. bezw. X. und II. Armee-Korps, — sämmtlich zum 1. . ö Totzke, Geheimer Rechnungs⸗Rath, Geheimer erpedierender 39 ¶. är im Kriegs⸗Ministerium, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhe⸗
— versetzt. ö. . . Hobohm, Zahlmstr. vom 1, Bat. Füs. . Königin ,, k Antrag zum 1. Apri
it Pension in den Ruhestand versetzt. ⸗ J Knoll, Zahlmstr. vom 1. Bat. 3. Garde⸗Regts. zu Fuß, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
Königlich Bayerische K ffiziere, ortepee⸗Fähnriche ꝛe. rnennungen, J Versetzungen. kö Seere 23. Feb ruar: Die Unteroffiziere ze. Savoye im z. Chev. Regt. bakant Herzog Maximilian. Bestelmeyer im 2. lan. Regt. König. Mendelssohn⸗Bartholdy im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Wernigh im 2. Jäger⸗Bat., Frhr. v, ei gn au im 2. Ulan. Regt. König, Wie ser im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, Holle im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Den k im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, Opel im ; Inf. Regt. Prinz Leopold, Frhr. v. Guttenberg im Inf. Leib⸗Regt., Rabenstein, Krück im 9. Inf. Regt. Wrede, e rt, 4 1. Fuß⸗Art. Regt, vakant Bothmer. Münsterer im 3. Cher. . bakant Herzog Maximilian, Leeb, Dq nes im 83 Inf. Regt. e, germ, Fed nr, Regt. ö Rizzi, im 6. Chery. Regt. vakant Großfürst 9 ö. Nikolajewitsch, Graf Fugger v. Glött im Inf. Leib⸗ ö . Wimmer im 6. Chev. Regt. vakant Großfürst Kenstantzin Niko⸗ lasewitsch, Bogenberger im 1. Fuß⸗Art. Regt. vakant J Windschügl im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Mol ö Korzendorfer, Hofmann, Kefer, Schmid, Utz im 1. Inf Regt. Großherzog Ferdinand von Toskang, Höchtlen im . Regt, Wand im 5. Feld⸗Art. Regt., Oeffner im 9. Inf, . Wrede, Hofer im 19. Inf. Regt, Cramer, Krummel, Löffler im 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Rose 39 . Chep. Regt. vakant Großfürst Konstantin. Nilolasewitsch En gel hard im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Lehr im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Wimmer, im 9. In Regt. Wrede, Be zzel im Eisenbahn⸗-Bat. Sch im pf im 2. Fuß⸗Art. Regt. — zu Port. Fähnrs. in ihren Truppentheilen befördert. ; . 24. Februar. Körbling, Pr. Lt. vom 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, unter Beförderung zum . , Komp. dhef im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand ernannt,. Hö . Pr. Lt. des 6. Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, unter Beförderung zum Sauptm. zum Komp. Chef in diesem Regt. ernannt. Die Pr. Lts,: ö .. 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Toskana, Engel ar im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, A ndl bö ß, Vanderome im 2. Inf. Regt. Kronprinz, Döxing im z Inf. Pegt. Prinz Leopold, Geißler im 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Toskana, — zu überzähl, Hauptleuten beferdert; Sing, Quptm. und Komp. Chef im 16. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Kern, Hauptm. und Komp. Chef im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, — Patente ihrer Charge verliehen. . 28. Februar. Müller, Hauptm. und Komp. Chef im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, Frhr. G Bla suite des Inf. Leib⸗Regts. und Adjutant der 1. Div.; die Hauptleute und Komp. Chefs: Ritter und Edler v. Sede lm air des Inf. Leib⸗Regts., Ehrensberger des 6. Inf. Regts. 3 Wilhelm, König von Preußen, Weiß des 19. Inf. Negtẽ⸗ . t des 9. Inf. Regts. Wrede, Knautzh des H. Inf. Regts ö. . herzog Ernst Ludwig von Hessen, Kellermann des 3. Inf. ö . Prinz Karl von Bayern; die Hauptleute: Frhr. v. Verfall, Battr. Chef im J. Feld⸗Art. Regt. Prinz- Regent Luitpold, Mitter v. Menz, 2 la suite des 3. Feld ⸗Artillerie „Regiments Königin⸗ Mutter und Lehrer an der Kriegsschule, Manz des 1. ö Artillerie ⸗ Regiments Prinz Regent Luitpold, Pfeufer . 4. Feld⸗Art. Regts. König, — beide Battr. Chefs, Diet rich a ( suite des 3. Feld⸗Art. Regts. Königin-⸗Mutter, kommandiert zur. n. ; preuß. Art. Prüfungskommission in Berlin, Laub mann im Sta 9. ö 3. Feld⸗Art, Regts, Schleicher, à la suité des 2. Fuß 3. Regts. und Lehrer an der Art. und Ingen. Schule, Pfülf, ; a suite des 1. Fuß⸗Art. Regts. vakant Bothmer und Lehrer an . . Kriegsschule, Murmann, à la suite des 1. Juß. Art. Regts. va . Bothmer und Vorstand des Art. Depots Augsburg, Sinns ö mann, à la suite des 2. Fuß-Art. Regts. und Referent bei der Insp. der Fuß⸗Art., Ott im Stabe des 1. Pion. Bats., , Stabe des Eisenbahn⸗Bats., — sämmtlich zu überzähl. Majors die Pr. Lts,: Freiherr von Speidel des 4. Chev. Regitz. ng kommandiert zum Generalstabe, Wölfel im 2. Chev. Regt. ö. Frhr. v. Brück, à la suite des J. Schweren Reiter⸗Regts. Prinz Kar von Bayern und persönlicher Adjutant Sr. Königl. Hoheit des Herzogs Ludwig in Bayern, Fürer v. Haim endorf im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, Frhr. v. Malsen im 2. Schweren 6 Regt. vakant Kronprinz Ir herr og Rudolph von Desterreich, Bad⸗ hau ser im 3. Chev. Regt. vakank Herzog Maximilian. — sämmtlich ju überzähl. Rittmeistern, — befoͤrdert. Die Hauptleute: Wich. Komp. Chef im J. Inf. Regt. Wrede, v. Kirs chbaum, Battr. Fhef im 4. Feld⸗Art. Regt. König, Dengler, Komp. Chef im E Fuß-Art. Regt. vakant Bothmer, Lob enger, la sutté des Ingen. Korps und Lehrer an der Art. und Ingen. Schule, — als . v. Burchtorff, 46 Lt, im 6. Chev. Regt, vakant Groß—= fürst Konstantin Nikolajewitsch, als Rittm., — charakterisiert. Pöppl, Major und Komp. Chef des 16. Inf. Re ts. Großeherzeg Ferdinand von Toskana, Staudinger, Eigel, Najors und Komp. Chefs des 2. Inf. Regts. Kronprinz, — Patente ihrer Charge verliehen. In der K 28. Februar. Waldmann, Dauptm. und Komp. Chef der Gend. Komp. von Unterfranken und Aschaffenburg, Greim, Hauptm. und Vorstand der Gend. Schule, — iu Majorz befördert.
— ——
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 21. Fe⸗ bruar. gie e , Hauptm. z. D., mit Pension und mit der Er⸗ laubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt. .
24. Februar. Hartmann, Major und, Bats. Kommandeur des 4. Inf. Regts. König Wilhelm von Württemberg, Braun, Major und Bat. Kommandeur des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, — mit Pension zur Disp. gestellt. Nu sch, Bberst Lt. a. D., unter die mit Pension zur Disp. stehenden Offiziere eingereiht. Wein, Hauptm. und Komp. Chef im 15. . Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, unter Charakteris. als Major und unter Ver⸗ leihung der Aussicht auf Anstellung im Zivildienste mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.
26. Februgr. Rust, Hauptm. und Komp. Chef vom 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, unter Verleihung des Charakters als Major mit Pension zur Disp. gestellt.
Im Beurlaubtenstande. 26. Februar. Aigner, Pr. Lt. von der Res. des Inf. Leib Regts., der Abschied bewilligt. ü
Im Sanitäts-Korps. 21. Februar. Dr. Gänsbguer (1 München), Assist. Arzt 2. Kl. der Res, zum 10. Inf. Ret, Prinz Ludwig, Neuner ( München), Assist. Arzt 2. Kl. der Res., zum 4 Chev. Regt. König, — deide in den Friedensstand der genannten Truppentheile versetzt. Dr. Braune (Kitzingen), Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Aufgebots, der Abschied bewilligt. .
27. Februgr. Pr. Ott, Unterarzt des 12. Inf. Regts. Prinz Arnulf, zum Assist. Arzt 2. Kl. in diesem Truppentheil befördert.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
14. Februar. Dr. Hämmerle, Gymnasiallehrer am Gym⸗ nasium in Münnerstadt, auf die am Kadetten⸗Korps erledigte Lehrstelle für deutsche und lateinische Sprache in gleicher Eigenschaft berufen. ;
21. Februar. ie ge, .
spir., zum Assistenten beim Proviantam Landau er ; 9 . e, m., k 3 36. 4. Chev. Regts. Tdöni Zahlmstr. im J. Armee⸗Korps ernannt. . , . Hutzelmann, Oekonomieypraktikant von Fürth, zum Verwalt. Assistenten beim Remonte⸗Depot Fürstenfeld ernannt.
XIII. (Königlich ö
Im Sanitäts- Korps. 2. März. Dr. Nagel, Assist. Arz 4 . Inf. Regt. Alt⸗Württemberg Nr. 121, die nachgesuchte Entlassung aus dem aktiven Dienst unter gleichzeitigem Uebertritt zu den Sanitätsoffizieren der Landw. 1. Aufgebots gewährt. Dr. Lautenschlager, Unterarzt der Res. vom Landw. Bezirl Stuttgart, Dr. Gaifer Unterarzt der Res. vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, — zu Assist. Aerzten 2. Kl. ernannt.
Beamte der Militär. Verwaltung,
2. März. Maier, Zahlmstr. im Ulan. Regt. König Wilhelm 1. Nr. 20, auf seinen Antrag mit der gesetzlichen Pension in den Ruhe⸗ stand versetzt.
Deutscher Reichstag. 64. Sitzung vom Dienstag, 6. März, 2 Uhr.
Ueber den Beginn der Sitzung ist bereits in der Nummer
vom Dienstag berichtet worden. ; Die . kurz erwähnte Rede, mit welcher der
önigli reußische Kriegs⸗Minister Bronsart von Sen orf 6. For fehhng der zweiten Berathung des Militär-Etats bei Kap. 24 der Ausgaben „Geld⸗ k der Truppen“ einleitete, hat folgenden Wortlaut:
Königlich preußischer Bevollmächtigter zum Bundesrath, Kriegs⸗Minister Bronsart von Schellendorff: .
Meine Herren! In einer Zeitung, die mich wegen meiner Rede über den Fall Kirchhoff angegriffen hatte, finde ich heute einen Artikel, welcher ausdrückt, daß die Zeitung nunmehr meine Aeuße⸗ rungen milder auffasse, und zwar motiviert sie ihre mildernde Auf⸗ fassung damit, daß ich gestern meine Aeußerungen vom Sonnabend wesentlich eingeschränkt und abgeschwächt hätte Meine Herren, das ist mir garnicht eingefallen! (Hört, hört! bei den Sozialdemokraten. Sehr richtig! rechts und aus der Mitte.) Ich denke auch garnicht daran, ein Wort davon zu streichen oder abzuschwächen. Ich habe gestern hier nur ausdrücklich hervorheben wollen, daß ich mich dagegen verwahren müsse, wenn man mich hinstellt als einen Vertreter des Faustrechts. Ich habe nur ausdrücken wollen, daß, wer einen Anderen angreift und sich an ihm vergreift, ungesetzlich handelt und strafbar ist, daß man ihm aber unter Umständen mildernde Umstãnde zubilligen muß — „muß“ ö . , nach dem steno⸗
zhischen Bericht gesagt, ich muß das wiederholen: .
. ö . man sich an einem Menschen vergreift, dann wird man bestraft, und das ist auch ganz in der Ordnung . Ich weiß also nicht, wie man daraus herleiten kann, als hätte ich
Selbsthilfe als ein natürliches Recht hingestellt.
Meine Herren, es ist ferner an demselben Tage hier allen Serren Abgeordneten, mir aber auch, obwohl ich ein solcher nicht bin, ein Schreiben zugegangen von der . des „Berliner Tageblatts“.
arin heißt ein Passus folgendermaßen: . . ö ö ö. in unserem Prozeß von uns ein Wahrheitsbeweis über Vorgänge versucht worden, an die man nach der Rede des Kriegs⸗Ministers denken muß, sondern nur über beide einzeln in der Notiz behaupteten Thatsachen, die, jede für sich genommen, nicht geeignet waren, einen Makel auf die Familie des Generals
Kirchhoff zu werfen. . ö meine Herren, den Auszug aus dem Erkenntniß, das folgender⸗ maßen lautet: J .
; Der von dem Angeklagten — der ssich im vorerwãhnten
Schreiben vertheidigt — eventuell darüber angebotene Beweit,
daß die Tochter des Generals Kirchhoff sich mit dem Burschen ihres
Vaters eingelassen habe und verschwunden sei, wäre unerheblich,
weil zwar anzunehmen zsei, daß diese Thatsache unwahr und auf
Klatscherei u. s. w. zurückzuführen sei. . .
Meine Herren, das stimmt doch nicht mit dem, was hier in der Mittheilung ldes „Berliner Tageblatts vom 5. gesagt ist. Ich wundere mich über die Geduld des Papiers. Ich glaube, darüber ist nichts weiter zu sagen. (Bravol rechtszund aus der Mitte.)
g. Bebel (Soz.): Ich will nur denjenigen Herren gegenüber, welg igen 6 9 preußische Kriegs ⸗Minister seine ln ln. rungen vom Sonnabend am Montag abgeschwächt habe, konstatieren,
ündli irrt haben. Mich freut dieser Ton, er be= aht e k und Deutschland dasfelbe ist,
ĩ war. — Bereits sechs Monate vor dem erwãhnten n e ö Prozeß in Brandenburg gespielt und dort ist alles zur ,, 29 gerade wie hier, sodaß es also dem
ral bekannt sein mußte. .
k dem gen 24 sind auch die Zulagen von je 360 M6 für 320 Kontrol⸗Offiziere enthalten. Die Budgetkommission hat beschlossen, vorzuschlagen, daß die künftig neuernannten Kontrol⸗-Offiziere nicht mehr diese Zulage, sondern dafür bei Dienstreisen die verordnungsmäßigen Reisegebühren erhalten
sollen. , . ,, Abg. Bebel (Soz.): Die mit der zweijährigen Dienstzeit ge . lassen es mir als zweifelhaft erscheinen, ob auch die zweijährige Dienstzeit nicht für die Ausbildung der Mannschaften noch zu lang bemessen ist. Wenigstens bietet die kürzere Dienstzeit 1. jetzs noch den Truppenthellen die Möglichkeit, eigene Militär⸗ Konsumvereine durch Soldaten verwalten zu lassen, gie infolge dapon sich dem Dienst gar nicht zu widmen vermögen. Andererseits geht man so weit, den Mannschaften direkt zu verbieten, ihre Bedürfnisse anderswo als bei diesen Konsumvereinen , So weit darf doch nicht gegangen werden, das Kaufen bei 3 = personen muß den Mannschaften gestattet bleiben. Ne . den Konsumvereinen bestehen bei den Truppentheilen sogenannte Kantinen, für welche ebenfalls die Dienste der Mannschaften in umfangreicher Weise in Anspruch genommen werden. 3 Ueberschüsse dieser Kantinen, werden zum theil zu Zwecken verwandt, die wir nicht billigen können, zum Beispiel zur Beschaffung von Kutschpferden und Eguipagen, zur Ausstaffierun von Kutschern mit Libréen u. s. w. Beim 45. Regiment J andererseits im vorigen Herbst ein Vefizit von 18– 20 000 A6 ö ö Defizit soll entstanden sein dadurch, daß der, Verwalter Delikatessen zu unglaublich billigen Preisen an die Offiziere abgab. Für ö. Armee Korps⸗-Bezirk sind inzwischen die Kantinen aufgehoben worden. Die Armerberwaltung sollte doch auf eine allgemeine 5 dieses Zustandes hinwirken. Auffallen mußte in neuester Zei die Masse von Zeitungsnotizen über die Inanspruchnahme von Mann— schaften bei großen Treibjagden; nicht bloß stunden / sondern . lang sind ganze Bataillone und Regimenter als Treiber berwendet worden. Zu einem solchen Dienst ist kein Soldat verpflichtet. Bei Oels ist das ganze dortige Jäger⸗Bataillon dazu verwendet worden; ebenso bei einer Treibjagd bei Barby, wo das 26. Infanterie⸗Regiment die Treiber stellte. Es muß also doch auch bei der ihre r, Dienstzeit noch sehr viel überflüssige Zeit vorhanden 1 ; n Berlin beschweren sich die Bankbeamten, daß eine Anzahl, Unter⸗ offiziere der Artillerie und Bezirks⸗Feldwebel diätarisch bei großen Banken, Diskontogesellschaft, Handelsgesellschaft 2c. gegen einen Tage lohn von 2,50 6 beschäftigt werden. Damit wird den jungen K eine ganz bedenkliche Konkurrenz gemacht; die Militärs werden mi Beträgen bezahlt, wofür kein jun er Kommis selbständig de, we, kann. Die Lohndiener klagen darüber, daß es immer üblicher wird, daß bei den zahlreichen Diners, welche die Offiziere veranstalten, an Stelle der früher dabei beschästigten Lohndiener jetzt mehr und mehr Soldaten genommen werden, ob mit Extrabezahlung oder nicht, weiß ich nicht. . Königlich preußischer Bevollmächtigter zum Bundesrath, Kriegs⸗Minister ö von Sch ellendorff: . . Meine Herren! Der Herr Abg. Bebel hat wieder über eine große Anzahl von Mißständen geklagt, die in der Armee bestehen sollen. Ich bedauere auf das aufrichtigste, daß der Derr Abgeordnete mit seinem lebhaften Interesse für die Armee (Heiterkeit) ein so ge⸗ ringes Verständniß für die inneren Einrichtungen derselben bestzt. Zunächst hat er gesprochen von militärischen Konsumvereinen. Ich bedauere: ich kenne keine solchen bei der Truppe. Er hat dann von dem Orte Döbeln gesprochen. Den haben wir in Preußen nicht; vielleicht wird der sächsische Herr Kollege Austunft geben können. Dann hat der Herr Abgeordnete abfällig von Kantinen gesprochen. Meine Herren, Kantinen sind eine nützliche Einrichtung; an einzelnen Stellen wird man sie verwenden, an anderen aber nicht. Also beispielsweise eine Truppe, die auf einem detachierten Fort liegt, muß eine Kantine haben; da wohnt kein sogenannter Kneipwirth oder Knapphans; da müssen wir uns selbst helfen, also auch Mannschaften haben, die eine solche Kantine verwalten und be⸗ wirthschaften. Ich weiß auch nicht, wie man das anders machen soll bei einer Truppe, deren Kaserne an einem abgelegenen Ort liegt. An anderen Stellen, in großen Städten z. B., verzichten wir zuweilen darauf. Ich brauche nichts weiter darüber zu sagen; die Herren, die gedient haben — das wird ja die Mehrzahl ven Ihnen sein — wissen genau, wie es damit zusammenhängt und daß die Angriffe, die Herr Bebel dagegen aussprach, völlig unbegründet sind. Nun aber, meine Herren, das Neueste, und was ich noch nie in meinem Leben gehört habe, ist, daß der Herr Abgeordnete meinte, aus den Ueberschüssen der Kantinen kauften wir Kutschpferde (Heiterkeit) Kutschpferde, Equipagen, Schlitten für die Offiziere. C Zuruf links) * Ja, ich habe mich vielleicht verhört. Aber das ist mir noch nicht vorgekommen: In Lyck soll ein Defizit in der Kantinenkasse von 18⸗ bis 20 000 S vorgekommen sein, auch davon habe ich nichts ge⸗ hört, ich weiß nichts davon. Aber wenn es vorgekommen wäre, wäre es eine sehr auffallende Sache. Lyck ist ein kleiner Ort, er hat 2⸗ oder 3000 Einwohner; ich weiß also nicht, wie viel Menschen es sein sollen, die an dieser großartigen Verschuldung sich betheiligt hätten. Die Truppe macht ja, wie man zu sagen pflegt, alle Woche Kasse, und müßte sich doch sehr bald finden, ob wirklich 18⸗ bis 20 090 40 veruntreut sind. Einstweilen halte ich es aber für unwahrscheinlich. Nun hat der Herr Abgeordnete auch über die Verwendung von Soldaten bei Treibjagden gesprochen; die deute werden dazu nicht kommandiert, sondern das geschieht freiwillig. Wir brauchen sie auch nicht zu kommandieren, denn das Angebot ist bei dieser Sache immer weit größer als die Nachfrage. Das ist eine ganz wesentliche Sache. Allerdings, meine Herren, die preußischen Jager · Bataillone haben das Ehrenrecht, wenn Seine Majestät der König in der Nähe ihrer Garnison eine Jagd abhält, zu treiben. Ja, meine deren, das werden Sie doch von mir nicht verlangen, daß ich, als preußischer Kriegs⸗Minister, versuchen sollte, der Truppe dies Ehrenrecht zu nehmen, oder daß ich dazu mitwirkte? Ich könnte mich vor ihr garnicht sehen lassen. Also das Ehrenrecht wird bleiben, und wenn ein Einjahrig⸗ Freiwilliger einmal an dem Tage nicht disponiert ist oder sich vielleicht etwas durchgelaufen hat, so bleibt er zu Hause. Es ist auch eine ganz gute Sache für die Leute, die Gelegenheit haben, einmal an so einer Treibjagd theilzunehmen: sie verdienen sich dadurch etwas, und was
für die zweijährige Dienstzeit von großer Wichtigkeit ist, sie lernen