1894 / 73 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Mar 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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29. Februar 1840 (G.-⸗S. S. 94 ff.) angehängten Bestim⸗ mungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf jene Straße . werden. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurũck. Berlin, den 12. März 1894. Wilhelm R.

Thielen. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.

Dem Thierarzt Karl Schaum kell hierselbst ist, unter Anweisung des Amtswohnsitzes in Neuwied, die kommissarische Verwaltung der Kreis⸗Thierarztstelle für den Kreis Neuwied übertragen worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Firma Friedr. Krupp zu Essen und der Gutehoff— nungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb zu Oberhausen, ist die Erlaubniß zur Vornahme allgemeiner Vor⸗ arbeiten für eine Eisenb ahn von Velbert über Heiligen haus durch das Angerthal nach einem geeigneten Punkte der unteren Ruhrthalbahn zwischen den Stationen Düssel⸗ dorf und Kettwig oder der früheren rheinischen Bahnstrecke Troisdorf Speldorf ertheilt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Königliche Friedrich-⸗Wilhelms-Universität.

Die Immatrikulationen bei der hiesigen Uni⸗ versität für das bevorstehende Sommer-Semester beginnen am 12. April und schließen mit dem 5. Mai d. J.

Jeder, der immatrikuliert zu werden wünscht, hat sich zuvor bei dem Pförtner der Universität mit einer Zu⸗ lassungskarte zu versehen. Ort und Stunde der Immatri⸗ kulation wird bei dieser Gelegenheit mitgetheilt werden.

Behufs der Immatrikulation haben vorzulegen, und zwar sämmtliche Zeugnisse im Original:

1) die Studierenden, welche die Universitäts⸗ studien erst beginnen, und zwar Angehörige des Deutschen Reichs: dasjenige Reifezeugniß einer höheren Lehranstalt, welches für die Zulassung zu den ihrem Studien⸗ fach entsprechenden Berufsprüfungen in ihrem Heimathsstaat vorgeschrieben ist, Ausländer: ausreichende Legitimations— papiere, Paß 2c. und amtliche Zeugnisse über die erlangte Schulbildung;

2) die Studierenden, welche von einer anderen Universität kommen: die zu 1 geforderten Zeugnisse und i enge sen gnlß von jeder der früher besuchten Univer⸗ itäten.

Angehörige des Deutschen Reichs, welche ein Reifezeugniß nicht erworben, jedoch wenigstens dasjenige Maß der Schul⸗ bildung erreicht haben, welches für die Erlangung der Be⸗ rechtigung zum Einjährig⸗Freiwilligen⸗Dienst vorgeschrieben ist, können mit besonderer Erlaubniß der unterzeichneten Kom⸗ mission auf vier Semester immatrikuliert und bei der philo⸗ sophischen Fakultät eingetragen werden.

Die bezüglichen Gesuche find unter Beifügung der Zeug—⸗ nisse persönlich an den Universitäts⸗-Sekretär abzugeben. For— mulare zu denselben können bei dem Pförtner in Empfang genommen werden.

Berlin, den 24. März 1894.

Die Immatrikulations-Kommission. Weinhold.

Kriegs⸗-⸗Ministerium.

Der Militär⸗Intendantur-Sekretär Schröter von der Intendantur XVI. Armee⸗Korps ist zum Geheimen expedierenden ö und Kalkulator im Kriegs-Ministerium ernannt worden.

Abgereist:

der Ministerial⸗Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗-Rath Fleck, in den Bezirk der Königlichen Eisenbahn-Direktion Hannover.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 28. März.

Ihre Majestäten der Kgiser und König und die Kaiserin und Königin schifften Sich, wie „W. T. B.“ aus Abbgzig meldet, gestern Mittag um 1216 Uhr auf der Yacht „Christable“ ein und langten um 159 Uhr vor Fiume an. Seine Majestät fuhren alsbald in einem Boot an das Ufer, wo Allerhöchstdieselben von dem Erzherzog und der Erzherzogin Joseph sowie deren Tochter erwartet wurden. Alsdann bestieg die Erzherzogliche Familie mit Seiner Majestät dem Kaiser ein Boot, welches Allerhöchstdieselben selbst steuerten. Nach der Einschiffung auf der „Christable“ wurde eine Rundfahrt in der Richtung auf, Portore unternommen. Am Bord wurde der Thee serviert. Gegen 5 Uhr erfolgte die Rückkehr nach . woselbst Seine Majestät der Kaiser wieder die

usschiffung der Erzherzoglichen Familie leiteten. Um 6 Uhr ankerte die „Christable“ vor der Villa Angiolina, wo Seine Majestät in einem Yachtboot, sowie Ihre Majestät die Kgiserin mit Gefolge in einem Boote des Schulschiffs „Moltke“ landeten. Bei der Rückfahrt der Allerhöchsten Herr— schaften entstand eine spontane Wettfahrt von englischen und deutschen Ruderbooten, welche Seine Majestät der Kaiser vom Landungsplatze mit Interesse verfolgten.

Nachmittags fand im Hotel Stefanie“ für die Bemannung des Schulschiffs „Moltke eine Theatervorstellung statt, welcher der Kommandant des „Moltke“, Kapitän zur El Koch, die . Offiziere und ein Theil der Schiffsmannschaft bei⸗ wohnten.

Heute Vormittag um 10 Uhr unternahmen die Kaiser— lichen Majestäten einen kJ in südlicher Richtung. Für den Nachmittag war wieder ein Ausflug auf der Yacht „Christable“ in Aussicht genommen. Das Wetter ist prachtvoll.

In Nr. 47 der in Elberfeld erscheinenden „Freien Presse“ vom 265. Februar 1894 werden Anordnungen der König⸗ lichen Geschoßfabrik Siegburg in tendenziöser Weise besprochen. Es wird behauptet, die Löhne würden absichtlich herabgedrückt und zwar infolge eines Hinweises der Bonner en Tat nm. darauf, daß durch die in der Königlichen

abrik bestehenden hohen Lohnsätze den Privatfabriken die Arbeiter entzogen würden. erner wird aus der Mit⸗ theilung einiger unter dem Anschein der Authentizität abge⸗ druckten Direktionsbefehle der Schluß gezogen, „stramme Bevormundung der Arbeiter, strenge Bestrafungen beim ge⸗ ringsten Verstoße und Lohnreduzierungen“ seien das „Bild dieser Musterwerkstätte“.

Auf Grund der angestellten amtlichen Ermittelungen ist Folgendes festzustellen:

I) Die Löhne sind in der Geschoßfabrik nicht gedrückt, vielmehr nur die Accordverdienste reguliert worden, wie dies in allen Fabriken geschieht. Hierbei werden keineswegs die Stücklöhne nur vermindert, knen es werden auch Erhöhungen derselben angeordnet, sodaß die Arbeiter den Durchschnitts⸗ verdienst ihrer Aecordklasse und darüber hinaus verdienen können und auch verdienen.

2) Die Befehle der Fabrikdirektion betreffs Handhabung der Disziplin, wie sie die „Freie Presse“ veröffentlicht, sind zum theil überhaupt nicht erlassen, zum theil aus verschiedenen Zeiten zusammengeworfen und entstellt. Insbesondere ist her⸗ vorzuheben, daß Strafen oder Ersatzleistungen nur durch den Direktor und nicht, wie behauptet wird, auch durch die Meister verhängt werden, und daß Direktionsbefehle über Kochen von Kaffee und Bezahlen von Kostgeld und Wohnungsmiethe über⸗ haupt nicht erlassen worden sind.

Bayern.

Seine Königliche Hoheit der Herzog von Sachsen— Coburg und Gotha traf heute Vormittag? Uhr in München ein und wurde von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz⸗ Regenten, den Prinzen und der Generalität am Bahn⸗ hof begrüßt. Der Herzog schritt die Front der Ehren⸗ kompagnie ab und fuhr mit dem Prinz⸗Regenten zum Residenzschlosse, wo die Prinzessinnen zum Empfang an⸗ wesend waren. Nachmittags findet eine Galatafel, Abends Festoper statt. Morgen Vormittag gedenkt der Herzog München wieder zu verlassen.

Hessen. .

Seine Majestät der König von Württemberg wird, der „Darmst. Ztg.“ zufolge, am 31. d. M. zum Besüch des Großherzoglichen Hofes in Darmstadt eintreffen. Die Ankunft findet am genannten Tage, Nachmittags 4 Uhr 16 Minuten, die Rückreise am 1. April voraussichtlich um 12 Uhr 5 Minuten statt. Die Rückkehr Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs aus Coburg erfolgt am Freitag Abend.

Die Zweite Kammer der Stände wird, wie die „Darmst. Itg. meldet, am 3. April wieder zusammentreten.

Der Bericht des ersten Ausschusses der Zweiten Kammer über den Hauptvoranschlag der Staats⸗ einnahmen und -Ausgaben in den Jahren 1894/95, 1895/96 und 1896/97 liegt nunmehr vor. Dem von dem Abg. Wolfskehl erstatteten Bericht geht eine Vorbemerkung voraus, welche, die aus der Ausschußberathung hervorgegangenen Anregungen und Desiderien zusammenfassend, in dem Antrag gipfelt, die Zweite Kammer wolle

I) die Großherzogliche Regierung ersuchen:

a. wegen Einführung des Systems der Dienstalterszulagen nach im voraus bestimmten Zeitabschnitten für die Beamten und Be⸗ diensteten in sämmtlichen Zweigen der Staatsverwaltung den Ständen Vorlage zu machen, sobald die Finanzlage des Landes es gestattet;

b. die von Beamten und Bediensteten für ihnen eingeräumte Dienstwohnungen zu leistenden Vergütungen einer Prüfung zu unterziehen und wegen Aufstellung bestimmter leitender Grundsätze bei deren Bemessung den Ständen Vorlage zu machen;

27) beschließen:

a. daß die Kredite für laufende Unterhaltung von Gebäuden nur unter der Beschränkung bewilligt werden, daß Uebertragungen in das . der nachfolgenden Finanzperiode nicht stattfinden ürfen;

b. daß den Verwilligungen für Neubauten und größere Her⸗ stellungen bei allen Bauwesen die Beschränkung beigefügt wird, daß Ersparnisse, die hei der Vergebung der Arbelten durch Angebote an den Voranschlägen erzielt wurden, nur insoweit zur Verwendung kommen dürfen, als sie zur Deckung von Aufgeboten über die Vor— anschläge oder zu Fundamentierungsarbeiten nothwendig sind;

3) ihr Einverständniß mit dem Inhalt der in dem Haupt— voranschlag enthaltenen Anmerkungen, Erläuterungen, Vorbehalte 2c. der Großherzoglichen Regierung insoweit erklären, als nicht bei den einschlägigen Kapiteln oder an sonstiger Stelle ein das Einver— stãndniß , oder beschränkender Beschluß gefaßt wird.

Der Ausschuß der Ersten Kammer ist den Anträgen unter 1a und p sowie unter 2a nicht beigetreten.

Der Zweiten Kammer ist ein Gesetzentwurf über Ersatz des Wildschadens zugegangen.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat, wie die „Th. K.“ meldet, Seiner Hoheit dem Prinzen Wilhelm Ernst das Großkreuz des Falken-Ordens verliehen und Höchst⸗ denselben zum Second⸗Lieutenant ernannt. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin feiert am 8. April ihren 70. Geburtstag. Zu dieser festlichen Veranlassung werden die Mitglieder der Großherzoglichen Familie in Weimar an⸗ wesend sein.

Braunschweig.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braunschweig, hat sich in Begleitung des Majors von und zu Egloffstein und des Rittmeisters von Krosigt zu mehrwöchigem Aufenthalt zwecks einer Kur nach Baden-Baden begeben. Seine Königliche Hoheit der Prinz Joachim Albrecht ist gestern Nachmittag in Begleitung des Militär-Gouverneurs, Majors von Katzler von Braunschweig nach Berlin zurückgereist.

Sach sen⸗Altenburg.

Die Besserung in dem Befinden Seiner Durchlaucht des Prinzen Ernst hat, wie die „Ger. Ztg.“ erfährt, 2 der vergangenen Woche zwar stetige, aber nur all— mähliche Fortschritte gemacht; insbesondere waren die Be⸗ wegungen des Oberschenkels aus dem . über eine gewisse Grenze hinaus noch so empfindlich, daß von dem ge—

planten Versuch, den Prinzen ö Lehnstuhl sitzen zu

lassen, Abstand genommen werben mußte. Bei alledem recht⸗ fertigt der Verlauf auch weiter die von vornherein gehegte Hoff⸗ nung auf ein gutes Heilungsresultat.

Sach sen⸗Coburg⸗Gotha.

Seine Hoheit der Herzog ist in der vergangenen Nacht von Coburg nach München abgereist, um Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz⸗Regenten von Bayern einen Besuch abzustatten.

Seine Hoheit der Erbprinz und Ihre ö Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen⸗-Meiningen sind mit Höchstihrer Tochter, der Prinzessin Feodora, am 26. d. M. wieder von Coburg abgereist.

Der gemeinschaftliche Landtag der Herzogthümer Coburg und Gotha ist auf den 2. April nach Coburg ein—⸗ berufen worden und wird, der „Goth. Ztg.“ zufolge, durch Seine Königliche Hoheit den Herzog im Riesensaale des Residenzschlosses Ehrenburg feierlich eröffnet werden.

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Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser hat die Wahl des bisherigen Vize-Bürger— meisters Gruebl zum Bürgermeister von Wien bestätigt.

Wie die „Politische Korrespondenz“ mittheilt, beginnen heute unter dem Vorsitz des Ministers des Auswärtigen Grafen Kälnoky die Ministerkonferenzen zur Feststellung des gemeinsamen Budgets. Der ungarische Minister— Präsident Dr. Wekerle, der heute in Wien eintrifft, nimmt an diesen Berathungen theil.

Zur Leichenfeier Kossuth's sind, wie „W. T. B.“ erfährt, eine Deputation aus dem Zempliner Komitat, Kossuth's Geburtskomitat, sowie Abordnungen der Honvedvereine und der Pester Advokatenkammer in Turin eingetroffen. Die Parlamentsdeputation wird der Familie Kossuth's offiziell das Beileid Ungarns ausdrücken und sodann in der protestantischen Kirche einen Kranz am Sarge niederlegen. Auch die anderen Deputationen werden Kränze niederlegen.

Großbritannien und Irland.

Thomas Shaw, der zum General-Staatsanwalt für Schottland ernannt worden ist, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ mit 3203 Stimmen zum Abgeordneten für Hawick wiedergewählt worden. Der Kandidat der Unionisten Fullarton erhielt 2566 Stimmen. Munro Fergu son, der den Posten eines Junior⸗Lord des Schatzes übernommen hat, ist mit einer Mehrheit von 1194 Stimmen gegenüber dem konservativen Kandidaten zum Deputirten von Leith wieder— gewählt worden. Bei der vorigen Wahl betrug die Mehrheit für Ferguson 1643 Stimmen.

Schweiz.

Die außerordentliche Frühjahrssession der Bundes⸗

versammlungz ist gestern eröffnet worden. Belgien.

Der heutige „Moniteur belge“ veröffentlicht die König— lichen Erlasse, durch welche die Entlassungsgesuche des Minister⸗-Präsidenten und Finanz⸗Ministers Be ernaert und des Justiz-Ministers Lejeune angenommen und die Deputirten Desmet Denayer zum Finanz⸗Minister, Begerem zum Justiz-Minister ernannt werden.

Rumänien.

Die Kammersession ist, wie „W. T. zum 31. d. M verlängert worden.

In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer protestierte Leccg gegen seine Verhaftung am vergangenen Sonntag, da er Depukirter sei, und beklagke sich daruͤber, daß er mißhandelt und vor den Untersuchungsrichter geführt worden sei. Der Justiz-Minister erklärte, die Verhaftung sei durchaus gesetzlich gewesen, da Lecca in flagranti ergriffen worden sei; hinsichtlich der ihm widerfahrenen schlechten Behandlung werde eine Untersuchung eingeleitet und gegen den Schuldigen auf das strengste vorgegangen werden. Die Regierung sei entschlossen, die Ordnung unbedingt aufrecht zu erhalten. Der Minister mißbilligte sodann die Agitation und appellierte an alle, dazu beizutragen, daß die politischen Zwistig— keiten und die Verübung von Gewaltthätigkeiten aufhören.

Bulgarien.

Der „Agence Balcanique“ zufolge hat die von der bulgarischen Regierung eingeleitete Untersuchung des kürzlich an der serbisch-⸗bulgarischen Grenze zwischen bulgarischen Bauern und serbischen Zollwächtern erfolgten Zu sammen⸗ stoßes die von der „Agence Balcanique“ am 26. d. M. ver⸗ öffentlichte Darstellung des Sachverhalts (siehe Nr. 69 d. Bl.) bestätigt. Die bulgarische Regierung hat die Untersuchungs— akten mit einer Note nach Belgrad gesandt.

Amerika.

Nach einer Depesche der „New-York World“ aus Washington hätte der Präsident Cleveland eine Bot⸗— schaft vorbereitet, worin gegen den Antrag auf Ausprägung des von der Prägegebühr herrührenden Silbers Veto ein⸗ gelegt werde.

Einer Meldung des „New⸗York Herald“ aus Rio de Ja neiro zufolge weigere sich die portugiesische Re⸗ gierung, die brasilianischen Flüchtlinge aus⸗ zuliefern. Der „Times“ wird aus Montevideo vom 26. März gemeldet, daß der portugiesische Kreuzer „Alfonso Albuquerque“ am 25. d. M. in der Quarantainestation von Buenos Aires 90 Offiziere an dem brasilianischen Aufstande theilgenommen hatten, gelandet habe. Der Admiral Saldanha da Gama sei an Bord des „Mindello“ geblieben.

B.“ meldet, bis

Nr. 12 der ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 21. März hat folgenden Inhalt:

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten (Cholera, In⸗

fluenza u. s. w.). Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera ꝛc. Cholera in Belgien, 1893. Aus dem statistischen Jahrbuch von Paris, 1890. Gesetzgebung u. s. w. (Preußen). Jugendliche Arbeiter n, Glashütten ꝛc. Ungarn). Kunstweine. (Schluß). Gang der ere n, in der Schweiz, 1893. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Deutsches Reich, Baden, Schweiz, Belgien,. Nleder⸗= lande.) Rechtsprechung. Preuß. Ober⸗Verwaltungsgericht). Kosten der gesundheitspolizeilichen Maßnahmen gegen die Cholera. Ver= mischtes. (Preußen. Berlin). Impfungen. (Schweiz). Selbst⸗= morde, 1897. Geschenkliste. ,. und Bodenwärme in. Berlin und München, Februar. Geburten und , , in Berlin, München, Dresden, Hamburg, 1893. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Städten mit 40 000 und mehr Ein wohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes, Er⸗ krankungen in Krankenhäufern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung. 4.

und 170 Seeleute, die

Kunft und Wissenschaft.

S. Eine Adolf Menzel⸗Ausstellung hat gegenwärtig die Ernst Arn old'sche Hof kunsthandlung in Dres den veran⸗ staltet. Sie enthält zwar keines der bekannten Hauptbilder Menzel's, umfaßt aber das gesammte Schaffensgebiet des Meisters und bietet andere sehr interessante bisher un bekannte Werke. Menzel hat in seinem Besitz viele Hunderte von Zeichnungen aus allen Theilen Deutschlands, die nach Landschaften geordnet sind. Diesen Schatz hütet er aber ängstlich, und bisher ist wenig davon an die Oeffent⸗ lichkeit gedrungen. Für die gegenwärtige Ausstellung hat er eine ganze Reihe Zeichnungen aus Dresden hergegeben; die ältesten stammen aus dem Jahre 1840. Damals arbeitete er an seinen berühmten Illustrationen zu Kugler's Geschichte Friedrich's des Großen. Diese Beschäftigung mit dem Rokoko⸗Zeitalter mag Menzel nach Dresden geführt haben. Hier fesselte ihn vor allem der Zwinger: in acht Zeich⸗ nungen hat er größere Theile, dieser Pöppelmann'schen Bauwerke wiedergegeben. Sie siad ungemein sorgfältig und ins einzelne gehend. Aus , . Zeit stammen Ansichten aus den Höfen des Königlichen Schlosses, vom Palais des Großen Gartens und einige plastische Werke. So oft Menzel später wieder nach Dresden ge⸗ kommen ist, hat er jedesmal dem Zwinger und sonstigen Dresdner Bau⸗ werken des achtzehnten Jahrhunderts, für die er ja stets eine große Vorliebe gebabt hat, einen künstlerischen Besuch abgestattet. Im Jahre 1871 hat er den prächtigen Wasserspeier aus dem Nymphenbade, 1880 den Aufgang zur Zwingerterrasse, fünf Jahre später eine Menge ornamentaler Theile, 138838 wieder den Treppenaufgang im Westpavillon gezeichnet. Zu diesen Zwinger⸗ spolien kommen noch eine Menge anderer Architekturen Dresdens, allesammt aus dem 18. Jahrhundert. Die ganze Reihe giebt ein treffliches Bild von der steten Vervollkommnung Menzel's im Zeichnen. Immer freier und größer wird sein Strich, die letzten Blätter zeichnen sich durch den köstlichsten malerischen Reiz aus. In dem flimmernden Spiele des Lichtes, in den wirksamen Gegenfsätzen von Licht und Schatten lebt die ganze Phantastik der Kunst jener Zeit mit ihrem eigenartigen Zauber auf. Auch ein jetzt nicht mehr vorhandenes plastisches Werk hat Menzel's Bleistift verewigt: es ist der Tod mit Stundenglas und Sense, jenes Wahrzeichen Dresdens, das ehe⸗ mals am Eingang der Augustusbrücke an einer Hausecke angebracht war und ist vor noch nicht zwanzig Jahren in barbarischer Weise heruntergerissen und zerschlagen worden ist. Die ausgestellten Gemälde werden in Berlin meist bekannt sein: Scenen aus Berliner Bierhäusern und Biergärten, ein vornehmer Herr im Garten beim Kaffeetisch, Bettler an der Kirche, einige kleine Bildnisse in Aquarell aus den fünfziger Jahren, dann Kopien jener reizvollen Aquarelle, nach denen in der König— lichen Porzellanmanufaktur zu Berlin das Service der Kaiserin Augusta ausgeführt worden ist. Aus Dresdner Privatbesitz stammt ein Gemälde aus der friderieianischen Zeit Menzel's, darstellend ein Bauernpaar, das dem heranreitenden König ein Bittgesuch überreichen will; das interessante Bild ist im Jahre 1851 entstanden. Neben diesen Originalwerken Menzel's hat die genannte Kunsthandlung alles zusammengebracht, was an Lithographien und an Nachbildungen Menzel'scher Werke in Stich, Radierung und Photographie vorhanden ist. Diese ungemein reiche Sammlung ergänzt die kleinere in um⸗ sassender Weise und zeigt von neuem die Großartigkeit und Fülle Menzel'scher Kunst.

Die Errichtung einer deutschen Verkaufsstelle in Amerika ist von dem Vorstand des Bayerischen Kunst⸗ gewerbevereins zu München ins Auge gefaßt, um dem heimischen Gewerbe weitere Absatzgebiete zu erschließen. Es sollen kaufmännisch geschulte Beamte des Vereins daselbst den Verkauf der ausgestellten Gegenstände besorgen, neue Geschäftsverbindungen anknüpfen, Aus⸗ künfte ertheilen, kurz die Interessen der Vereinsmitglieder in jeder Weise vertreten. Wenn dieses Projekt auch außerhalb Bayerns Be⸗ achtung findet, so würde dadurch den deutschen Handwerkern, denen der Beitritt zum Verein jederzeit offen steht, Gelegenheit geboten, ihre Erzeugnisse direkt an das Ausland abzusetzen.

Die Deutsche Shakespeare⸗Gesellschaft wird, wie alljährlich, ihre Generalversammlung am 23. April in Weimar ab⸗ halten. Den Festvortrag hält Professor Dr. Loening aus Jena über: „Die phhysiologischen Grundlagen der Shakespeare'schen Psychologie“.

Die XV. Session des Instituts für internationales Recht ist gestern Vormittag in Paris eröffnet worden. Den Vorsitz führt der Unterrichts-Minister Spuller; er hielt, wie W. T. B.“ berichtet, eine Ansprache, in welcher er die Anwesenden willkommen hieß und das Arbeitsprogramm darlegte. Aus Deutschland wohnen der Sitzung die Professoren von Bar⸗Göttingen, Harburger⸗München, Hartmann⸗Tübingen, von Martitz⸗Tübingen, Perels-Erlangen und Stoerk Greifswald bei. Am Abend empfing der Präsident Carnot die Mitglieder des Instituts. Er hieß sie willkommen und wünschte ihnen Glück zu ihrer Arbeit an einem unparteiischen Werk, das der ganzen zivilisierten Gesellschaft Dienste leiste, und aus welchem die offentlichen Gewalten Anregung schöpfen könnten.

Anläßlich der morgen bevorstehenden Eröffnung des inter⸗ nationalen medizinischen Kongresses hat nach einem Tele⸗ gramm des W. T. B.“ der Bürgermeister von Rom an die Bürger der Stadt ein Manifest gerichtet, in welchem es heißt: „Hier, wo die römische Kultur der ganzen Welt Gesetze für das private und öffent⸗ liche Wohl gab, leuchtet jetzt wieder mit neuer, alle Völker umfassender Brüderlichkeit das Licht des Gedankens und bestrahlt mit freierer Kraft das gebesserte Geschick der Menschheit. Die Vertretung der Bürgerschaft entbietet als Dolmetsch Eurer Gefühle den erlauchten Gästen herzlichen Gruß und fordert Euch auf, sie festlich zu empfangen. Es werde durch Euch für sie alle zur dankbaren Erinnerung das alte Motto: Roma communis patria.“

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Saatenberichte aus Bayern (nach dem Stande um Mitte Mär).

Oberbayern: Die Wintergetreide haben gut überwintert, Weizen, Spelz und Roggen stehen gut; der Klee, der nach dem vorigen trockenen Sommer dünn stand, zeigt jetzt guten, wenn auch lückenhaften Stand. In vielen Bezirken konnte bereits mit den Ackerarbeiten und theilweise mit der Saat begonnen werden. Die im Herbst be⸗ reits vorhandenen Feldmäuse haben bei dem gelinden Wetter im Winter zugenommen. Niederbayern: Winterweizen und Winterroggen stehen schön und gut und, lassen vorläufig eine gute Ernte erwarten; Klee von gut bis zu gering. Im allgemeinen haben die Wintergetreide sehr gut überwintert. Mit dem Bebauen der Felder kann noch Ende dieses Monats begonnen werden. Den Wiesen hat der Frost keinen Schaden verursacht. Pfalz: Winter- weizen und Spel;j gut; Winterroggen sehr gut bis gut; ebenso Reps, Klee mittel. Die Saaten haben durch die Winterfröste keinen Schaden gelitten, dieselben sind fehr gut bestockt. Klee theilweise schwach. Futter= pflanzen sehr gut. Sberpfalz;: Die Saaten, die schon im Herbst sehr schön waren, sind sehr gut aus dem Winter gekommen, Weizen besser als Roggen. Rep6 mittel, Klee gut bis mittel, in manchen Bezirken jedoch egen Trockenheit nicht aufgegangen. Der Mäusefraß brachte Schaden. Im ganzen stehen die Saaten . üppig und schön. Oberfranken: Winterweizen und Roggen haben sich gut gewintert und stehen sehr gut bis gut; Reps hat durch Frost vielfach gelitten, Klee gering, jedoch der nachgesäete Klee ziemlich gut. Reps ist ebenfalls gut durch den

inter gekommen. Mittelfranken: Die Wintersaaten sind im allge⸗ meinen recht gut durch den Winter gekommen und berechtigen zu guten doffnungen. Weizen, Spelz, Roggen, Reps und Futterpflanzen gut, Klee don gut biz zu gering. Hopfen hat infolge der Schwärze schlechte Fexer und die Stöcke sind schadhaft, daher durchschnittlich mittel, Gerste kt. Die Wiesen sind vielfach mit einer Moosdecke überzogen.

nterfranken: Winterweizen, Spelz und Roggen gut; Klee, Futter⸗ Pflanzen und Wiesen mittel. Die Saaten zeigen infolge des offenen Frostes in mehreren Distrikten kein so günstiges Aussehen wie vor zm Frest, doch berechtigt der sonst gute Stand zu Note J. Der Mäusefraß hat dem Klee vielfach geschadet. Die

sehr trockene Wiesen

Wiesen zeigen sehr viel Moos; r Alter Klee ist infolge

haben einen recht dünnen Stand. : der vorjährigen Dörre viel eingegangen. Der Frost hat den Wein⸗ reben diesen Winter über nicht viel geschadet. it dem Stand der Reben ist man, soweit sie vor drei Jahren vom Frost verschont ge⸗ blieben sind, zufrieden. Schwaben: Die Wintersaaten berechtigen zu guten Hoffnungen; Weijen, Spelz und Roggen sehr gut. An einzelnen Orten wird über Mäusefraß geklagt. Klee großentheils sehr dünn. Auswinterungen sind bis jetzt nur selten nothwendig geworden. Die Wiesen stehen besser als zur gleichen Zeit im Vorjahre. In manchen Gegenden wird feuchte Witterung gewünscht.

Weimar, 27. März. Der Stand der Saaten im Greß⸗ herzogthum Sachsen wird bis jetzt als im ganzen befriedigend be⸗ zeichnet, doch wirken die kalten Naͤchte und die anhaltende Trockenheit nicht günstig.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlefien.

An der Ruhr sind am 27. d. M. gestellt 10 186, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 24. d. M. gestellt 43, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Nach dem Geschäftsbericht der Deutschen Baugesell⸗ schaft für 1893 ergiebt sich für das Jahr ein Reingewinn von 346 818 S Davon wird beantragt, neben der Dotierung des gesetz⸗ lichen Reservefond,s in Höhe von 14426 S. dem Spezialreservefonds einen Betrag von 50 000 M zuzuführen und an die Aktionäre eine 3 von 30. (gegen 36/0 im Vorjahre) zur Vertheilung zu ringen. ; . ;

Vom oberschlesischen Eisen- und Zinkmarkt berichtet die Schl. Z.“: Infolge stärkeren Betriebes saͤmmtlicher Werke hat sich der Roheisenmarkt in der letzten Woche wieder wesentlich gebessert; besonders sind nicht unbedeutende Schlüsse zu erhöhten Preisen auf Lieferung von Gießerei⸗Roheisen nach Niederschlesien und von Puddelroheisen für Werke im Revier zu stande gekommen. Da nach den gegenwärtigen Verhältnissen eine Steigerung des Beschäftigungs⸗ grades in den nächsten Mongten zu erwarten ist, so wird der Hoch— ofenbetrieb im Industriebezirk dementsprechend verstärkt werden. In Walzeisen läßt sich das Geschäft auch recht rege an, und das Dringen auf Lieferung der geschlossenen Quantitäten ist bei den Walz⸗ werken ziemlich stark. Der Verband hat in der vor einigen Tagen abgehaltenen Sitzung eine weitere Erhöhung des Walzeisenpreises im zweiten Quartal dieses Jahres beschlossen, jedoch die Höhe des Preises hoch nicht bekannt gegeben. Die Aufträge aus Rußland gehen bei einzelnen Werken und für besonders begehrte Walzeisen⸗ sorten in befriedigender Anzahl ein, . nicht in so starkem Maße, wie es aus den übertriebenen Nachrichten einzelner Blätter anzunehmen war. Immerhin ist bei einzelnen Branchen infolge der bereits vorliegenden Aufträge der Betrieb für Monate hinaus ge—⸗ sichert, während einige andere ihn wesentlich zu verstärken noch keine Veranlassung hatten. Die Lage auf dem oberschlesischen Eisenmarkte dürfte sich überhaupt erst dann klären, wenn die Großhändler ihre leeren Läger wieder gefüllt und die größeren Konsumenten im Inlande sich mit Eisenvorräthen werden versorgt haben. Während mittleres und auch feineres Walzeisen sowie Fagoneisen jetzt ziemlich stark begehrt werden, ist für Baueisen noch geringe Nachfrage. Für Feinbleche liegen auf den meisten Werken nicht unbedeutende Aufträge vor, während Grobbleche noch immer vernachlässigt sind. Die Stahlwerke sind infolge ein—⸗

egangener Schienenbestellungen besser beschäftigt als vordem und aben die Anzahl ihrer Arbeiter wieder vermehrt. Auch bei den Maschinenfabriken sind in letzter Zeit zahlreichere Aufträge auf verschiedene Maschinen zu verzeichnen gewesen, sodaß auch hier eine Aufbesserung der Lage zu erkennen ist. Die Kesselfabriken konnten ihren Betrieb bis jetzt nur wenig verstärken. Auch die Röhrenwalzwerke sind mit Bestellungen noch nicht genügend ver⸗— sehen. Draht- und Nägelwerke sind gut beschäftigt; es kommt bereits ein großer Theil ihrer Lagervorräthe zur Absendung. Die Gießereien sind ungleich beschäftigt; einige können die Aufträge kaum bewältigen, während andere auch jetzt noch über Mangel an Absatz ihrer Fabrikate klagen. Nur bei einzelnen Werken hat sich in den letzten Wochen der Betrieb gehoben, da ihnen Aufträgend zur Anfertigung von Maschinenguß und Ofenarmaturen zugegangen si . Das Zinkgeschäft war in verflossener Woche ziemlich belebt, und man nimmt an, daß die Preise ihren Tiefpunkt erreicht haben und sich in nächster Zeit allmählich wieder heben dürften. Die am Markt hervorgetretene Nachfrage nach größeren Posten für baldige Lieferung und für das nächste Quartal läßt vermuthen, daß die Käufer den Zeitpunkt für gekommen erachten, nunmehr auch wieder über den dringendsten Bedarf hinaus zu kaufen. In Blei ist das Geschäft nach wie vor ruhig. . . ;

Die Fachausstellung, die der Mitteldeutsche Papier⸗ verein in Anlehnung an die Leipziger Ostermesse auch dieses Jahr während der Engroswoche veranstaltet, wird am 3. April, Vor— mittags 10 Uhr, im Kaufmännischen Vereinshause zu Leipzig eröffnet. Der Eintritt ist, wie der kJ mittheilt, während der ganzen Ausstellungsdauer vom 3. bis 6. April kostenfrei für jeden, der als Einkäufer oder Fachgenosse ein geschäftliches Interesse am Besuch haben kann. Die Ausstellung enthält wichtige Neuheiten und Spezialitäten des Papier⸗ und Schreibwaarenfachs, der graphischen Gewerbe, einschlägige Maschinen u. s. w. und bietet beguem unver⸗ bindliche Gelegenheit zu geschäftlichem und persönlichem Verkehr.

Magdeburg, 27. März. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92/9 neue 13,B,75, Kornzucker exkl. S8 o/ Rendement —, —, neue 13,15, Nachprodukte exkl., 75 o/ Rendement 10,25. Still. Brotraffinade 1. —, Brotraffinade II. —, Gem. Raffinade mit Faß 26,25, Gem. Melis L, mit Faß —, —. Still. Rohzucker. J. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. März 12, 80 Gd., 12, 823 Br., pr. April 12,723 Gd. , 12,75 Br., ver Mai 12,7 Gd., 12,809 Br., pr. Juni 12,380 Gd., 12,85 Br. Still.

Leipzig, 2. März. (W. T. B.) Kam mzug-Termin⸗ bandel. La Plata Grundmuster B. per April 3,40 M,. per Mai 3,40 Ss, per Juni 3,45 S, per Juli 3,47 „, per August 3,50 S, ver September 3,525 „S, per Oktober J,55 MS, per No—⸗ vember 3,57 M, per Dezember 3,50 M, per Januar M Umsatz 1060 060 cg.

Brem en, 27. März. IW. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes * o leu m. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum Börse.) Fest. Loko 4,80 Br. Baum wol le. Ruhig. Upland middling, loko 39 3. Schmalz. Sehr fest. Wilcox 38 , Armour shield 37 8, Cudahy 38 . Fairbanks 33 3. Speck. Sehr fest. Short elear middling loko 34. Ta back. Umsatz 100 Seronen Carmen.

London, 27. März. (W. T. B.) An der Küste 7? Weizen⸗ ladungen angeboten.

965 0 Javazucker loko 15 ruhig, Rüben⸗Rohzucker loko 124 ruhig. Centrifugal Cuba 143. Chile-Kupfer 413, pr. 3 Monat 413.

Manchester, 27. März. (W. T. B.) 12x Water Taylor 3 30r Water Taylor 7, 20 Water Leigh 63, 30r Water Clayton 68, 32 Mock Brooke 68, 40r Mavoll 74, 40r Medlo Wilkinson 8, 32r Warpcops Lees 65, 36r Warpeops Rowland 7, 36r Warpeops Wellington 73, 40r Double eston 8, 60r Double courant , M* 32 116 Jards 162 16 grey Printers aus 32r / 4ßr

SFest.

Glasgow, 27. März. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 6659 Tons gegen 7425 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Paris, 27. März. (W. T. B.) Zwischen dem Comits der franzoͤsischen Obligationen⸗ Inhaber und dem Delegirten Portugals ist folgende Vereinbarung zu stande gekommen: Die Inhaber erhalten für drei Obligatisnen, eine privilegierte und jwei Obligationen mit variablem e Der Ver⸗

waltungsrath wird nur mit dreiviertel ajorität Be⸗

schlüsss fassen können, wodurch die Obligationäre, die sieben von den fünfzehn Administratoren wählen, de facto dag Recht des Vetos erhalten. Die schwebende Schuld der Gesellschaft und die Forderung der portugiesischen Regierung werden ö. NUeber⸗ nahme der privilegierten Obligationen e. Bezüglich des Kurses, zu dem diese Obligationen von Portugal übernommen werden, schweben die Verhandlungen noch.

St. Peters burg, 27. März. (W. T. B.) Amtlich wird ge⸗ meldet, daß vom 16/28. April ab die am 11.23. August 1893 speztell ermäßigten Eisenbahntarife für Getreideaus fuhr zur rumä= nischen und österreichischen Grenze wieder auf den allgemeinen Stand

gebracht werden. Produktenmarkt. Talg lolo 58, 9), pr. August —. Weizen loko 9, 7ß. Roggen loko 6,30). Hafer loko 466. Hanf

loko 45, 00. Leinsaat loko 13,50.

Verkehr s⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Oberhausen (Rhld.) hat die englische Post über Vlissingen vom 2. d. M in Ober⸗ hausen den Anschluß nicht erreicht. Grund: Zug 86 (Bostel Oberhausen) mußte 35 Minuten auf Statlon Wönschdrecht halten wegen Weichenbruchs.

Telegramm von Wesel. Die zweite englische Post über Vlissingen vom 27. März ö ausgeblieben. Grund: Starker Nebel auf See.

In dem alten Leuchtthurme auf Helgoland soll am 1. April eine See-Telegrgphenanstalt eröffnet werden. Die durch Ver⸗ mittelung dieser Anstalt mit Schiffen in See auszuwechfelnden Telegramme müssen in deutscher Sprache oder in Signalen der inter⸗ nationalen Signalbücher abgefaßt sein und außer den gewöhnlichen Angaben in der Aufschrift die Angaben des Namens oder des Unter⸗ scheidungssignals und der Nationalität des Bestimmungsschiffes ent⸗ balten. Für ein Telegramm wird außer der tarifmäßigen Telegrammgebühr der Betrag von 80 3 erhoben.

Die Königliche Eisenbahn-Direktion Köln (rechts— rheinische) macht unter Bezugnahme auf die Bestimmungen des Deutschen Eisenbahn⸗Personen⸗ und Gepäcktarifs Theil 1 und des Staatsbahn ⸗Personen⸗ und Gepäcktarifs Theil 1I1 im Namen der be⸗ theiligten Verwaltungen bekannt, daß vom 1. Mai d. J. ab die zwischen Köln und Hamburg verkehrenden Schnellzüge Nr. 91 und 96 als D.⸗Züge eingerichtet und demgemäß aus Durchgangswagen mit numerierten Plätzen zusammen⸗ gestellt werden. Es kommen daher von diesem Tage ab für die Benutzung dieser Züge die in den genannten Tarifen 2 Be⸗ stimmungen zur Anwendung; insbesondere ist für die Benutzung eines Platzes außer dem Fahrpreise ein Zuschlag von 1 S für die III. Klasse und 2 6 für die II. und J. Klasse gegen Aushändigung einer Platzkarte zu zahlen.

Bremen, 28. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Köln“ hat am 24. März Nachmittags St. Vin⸗ cent passiert. Der Postdampfer Weser' ist am 24. März Nach⸗ mittags von Messing weitergegangen. Der Postdampfer Mark“ ist am 24. März Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Schnelldampfer Lahn“ ist am 26. März Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer Saale“ hat am 25. März Nach⸗ mittags die Reise von Southampton nach New⸗York fortgesetzt. Der Postdampfer Stuttgart ist am 24. März Nachm. in Bal timore angekommen. Der Schnelldampfer Werra“ ist am 24. März Vormittags von New-⸗York via Gibraltar nach Genua abgegangen. Der Schnelldampfer Fuldan bat am 26. März Vormittags die Reise von Gibraltar nach New-⸗York fortgesetzt. Der Postdampfer „Braunschweig' ist am 24. März Nachmittags von Rew-⸗York nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Leipzig“ ist am 22. März in Montevideo angekommen. Der Postdampfer Graf Bismarck“ ist am 25. Dtärz in Bahia angekommen. Der Reichs⸗ Postdampfer Hohenzollern?! hat am 26. März Nachmittags die Reise von Genua nach Neapel fortgesetzt.

Hamburg, 273. März. (W. T. B.) Ham burg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗ Aktien ⸗Gesellschaft. Der Postdampfer „Gellert“ ist gestern Morgen in New-⸗York eingetroffen.

London, 27. März. (W. T. B.) Der Castle⸗ Dampfer „Pembroke Gastle“ ist gestern auf der Ausreise in Kapstadt angekommen. Der Union Dampfer Pretoria“ ist heute auf der Heimreise in Southampton angekommen.

Theater und Mausik.

. Viktoria ⸗Theater.

Am Ostersonntage wurde das Ausstattungsstück Die schöne Melusine“ von Ernst Pasgus zum ersten Male aufgeführt. Musikalisch und dichterisch von geringer Bedeutung, erzielte das Werk doch einen hübschen Erfolg, der hauptsächlich den von der Ballet⸗ meisterin Marie Ala geschickt arrangierten und von den Tänzerinnen, namentlich der Solotänzerin Marietta Caprano gut ausgeführten Balleteinlagen und den eindrucksvollen Beleuchtungseffekten zu ver⸗ danken war. Der gereimte Text führt das Märchen von der Wasserfee Melusine vor, die einen Ritter sechs Tage in der Woche mit ihrer Liebe beglückt, ihn aber vor der Ehe hat schwören lassen, daß er niemals sich um ihre Thätigkeit am siebenten Tage kümmern wolle. Da der Ritter jedoch seine Neugier auf die Dauer nicht beherrschen kann und seine Gattin nach längeren Forschungen am siebenten Tage auf einem Nymphenball überrascht, muß sie in das Reich der Geister zurückwandern und der neugierige Ritter einsam weiter leben, bis es auch ihm vergönnt sein wird, ins Reich der Geister aufgenommen und dort mit seiner Fee wieder vereinigt zu werden. Die Darstellung war recht lobenswerth, namentlich von seiten des Fräulein von Dallgow, welcher es gelang, die Rolle der Melusine mit allem für eine Angehörige des Geisterreiches erforderlichen geheimnißvollen Zauber . Unter den übrigen Mitwirkenden traten durch gute Leistungen noch hervor Fräulein . als Fastrada, die Schwester des Grafen von Ardenne und Neben⸗ buhlerin der Wasserfee, sowie die Herren Paris als Siegfried Graf von Arbon, der Gatte der Wasserfee, und Herr Hungar als Meister Adam, ein fahrender Scholast.

Theater Unter den Linden.

Die schon mehr als fünfzigmal mit immer gleichem Erfolge gegebene Operette Der Obersteiger“ von M. West und L. Held übte mit ihren reizvollen und einschmeichelnden Melodien von Karl Zeller am ersten Osterfeiertag wieder ihre Zugkraft in demselben Maße wie früher aus. Der andauernde Erfolg ist in erster Linie der unverwüstlichen Komik des Herrn Steinberger als Bergdirektor Zwack und seinem unübertrefflichen Kupletvortrag zu verdanken. Doch fand auch die Darstellung der übrigen Mitglieder und besonders der hübsch ausgestattete und gut inscenierte Bergmannszug im dritten Akt wieder allgemeinen Beifall.

Auf diese Operette folgte als Neuheit das einaktige mythologische Ballet ‚Galathee“ von J. Holzer, worin die bekannte Ge⸗ schichte von Pw-gmalion und seiner durch die Liebe ins Leben gerufenen Statue in ähnlicher Weise e . wird, wie in der denselben Gegenstand behandelnden Offenbach'schen Operette. Die das Ballet begleitende, von Herrn O. Rosenberg. herrührende Mustk ist, wenn auch nicht originell doch sehr fesig Die Tänze wurden von der Prima Ballerina Signorina Elia, dem Primo Ballerino Signor Poggiolesi und Fräulein Marietta Gobini mit Anmuth und Grazie in nahezu vollendeter Weise ausgeführt. Inmitten der Vorstellung wurde die geschätzte Künstlerin Fraͤulein Elia auf offener Bühne von einer leichten Ohnmacht befallen, sodaß ie von Herrn. Poggiolesi hingusgetragen werden mußte und ihre

hätigkeit für diesen Abend nicht fortsetzen konnte. Die Aufführung erfuhr deshalb insofern eine Abänderung, als die Wiedererstarrung zu

Stein der Galathee unterbleiben mußte. Wie uns von der Direktion