1894 / 76 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 31 Mar 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Im Königlichen Kunstgewgęrbe⸗Museum wird die Aus⸗ gelang der amerikanischen Erwerbungen von der Welt. ustellung in Chicago, welche zunächst bis Anfang April angesetzt war, bis Ende April verlängert werden. Auch die Beleuchtung der eleftrischen Körper wird Dienstags und Freikags von 7 his 9 Uhr Abends fortgesetzt werden.

Die Sektienen des interngtionalen medizinischen , , waren, wie dem W. T. B.“ weiter aus Rom be⸗ richtet wird, gestern zur Berathung über die vorliegenden Denk⸗ schriften in der erf e versammelt. In der Sektion für innere Medizin machte Professor Ziemssen⸗München interessante Mittheilungen sber die Transfufion von Blut. In der ersten, um 4 Uhr Nach⸗ mittags im Eldorado abgehaltenen Plenarsitzung, welcher der größte Theil der Kongreßmitglieder und viele Damen beiwohnten, sprachen * sor Virchow über Morgagni und das anatomische Denken,

ouchard⸗Paris über Fieber und Babes⸗Bukarest über das Verhalten der Staaten gegenüber den jetzigen Resultaten der bakteriologischen Unter⸗ suchungen. Bevor Professor Virchow zu sprechen anfing, überreichte ihm ein Vertreter von Forli, der Vaterstadt Morgagni's, eine Urkunde, durch welche Virchow zum Ehrenbürger von Forli ernannt wird. Alsdann gab Professor Virchow einen Ueberblick über die Geschichte der Medizin von Hippokrates bis Morgagni, welchen er den Bahn⸗ brecher der neuen Medizin in allen Zweigen nannte, Die Redner ernteten sämmtlich für ihre Vorträge den Beifall der Zuhörer. Wie ‚W. T. B.“ seine gestrige Meldung über den Kongreß berichtigend mittheilt, hat am Donnerstag nicht der General⸗ Stabsarzt Dr. von Goler, sondern der Direktor des Kaiser⸗ lichen Gesundheitsamts Dr. Köhler im Namen der deutschen Regierung die offizielle Ansprache gehalten. Eine große Anzahl der an dem Kongreß theilnehmenden Aerzte besuchte gestern das Grab Viktor Emanuel'z. Bezüglich der Wahl des nächsten Kongreßorts sind die Meinungen getheilt; die einen stimmen für St. Petersburg, die andern für Paris; eine Entscheidung ist noch nicht getroffen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Der Dampfer P. Caland“ der Niederländisch⸗Ameri⸗ kanifchen Dampfschiffahrts-Gesellschaft ist am 30. März in New⸗York angekommen.

Bremen, 30. März. (W. T. B. Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Havel“ ist am 295. März Morgens in New⸗ y. angekommen. Der Schnelldampfer Spree ist am 29. März

lachmittags auf der We ser angekommen, er überbringt 217 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer Trave hat am 28. März die Reife von Southampton nach New-⸗Nork fortgesetzt. Der Postdampfer H. H. Meier“ hat am 29. März Morgens Dun⸗ geneß passiert. Der Postdampfer Köln, bat am 23. März Nach⸗ mittags Las Palm as passiert. Der Postdampfer Mark“ ist am 39. März Vormittags auf der Weser angekommen. Der Reichs⸗ 6 „Hohenzollern! hat am 29. März Morgens die eise von Neapel nach Port Said fortgesetzt.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause geht morgen Verdis ge . mit Herrn Betz in der Titelrolle unter Kapellmeister Dr. Muck Leitung in Scene. Am Montag beginnt ein neuer Cyclus von Richard Wagner's „Ning des Nibelungenꝰ mit dem Rhein⸗ old! in nachstehender Besetzung: Wotan Herr Stammer,

onar Herr Krolop, Froh Herr Philipp, Loge err Gudehus, Alberich Herr Schmidt, Mime Herr Lieban, afolt Herr Krasa, Fafner Herr Mödlinger, Fricka Frau Sucher, Freia Fräulein Hiedler. Eda Frau Götze. Woglinde Frau Herzog, Wellgunde Fräulein Rothauser, Floßhilde Frau Lammert. Kapellmeister Sucher dirigiert.

Wetterbericht vom 31. März, 8 Uhr Morgens.

Stationen. Wind. Wetter.

Ober⸗Regisseur

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeressp Temperatur

SS K d I O M =

73 Uhr.

wolkig heiter Dunst wolkenlos wolkenlos heiter wolkenlos heiter

Belmullet .. Aberdeen .. Christiansund Ropenhagen. Stockholm.

aparanda.

t. Petersbg. Moskau ...

Gort, Queens⸗ Cherbourg . Ni mburg .. winemünde Neufahrwasser Memel...

.

ünster. .. Karlsruhe .. Wiesbaden. München .. Chemnitz.. Berlin .... Wien.... Breslau...

.

9) Nordlicht. Uebersicht der Witterung.

Unter der Wechselwirkung eines Hochdruckgebiets im Ssten und einer Depression vom Kangl weben Senator. über Zentral⸗Europa vielfach frische südöstliche Winde, unter deren Einfluß Die Temperatur allenthalben gestiegen ist. In Frankreich und ebenso auf den Brikischen Inseln hat die Bewölkung zu— genommen, dagegen östlich von diesem Gebiet dauert die wolkenlose Witterung fort. liegt die Temperatur, an der Küste bis zu 4, im Binnenlande bis zu 7 Grad über der normalen; die Nachmittagstemperaturen erreichten zu Magdeburg 77 Uhr und Cassel 20 Grad. Im Nord und OAstseegebiet ö ; wurde vielfach Nordlicht beobachtet. meldet 37 mm Regen.

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Iffland.

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Die Medici.

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Perpignan Deutsche Seewarte.

ö // / .. 2 371: * Ein Millionär a. D. Montag: Madame Saus Gene. (Jenny Groß, Emanuel Reicher.) . Dienstag: Madame Sans⸗Gene. (Jenny Groß,

161 . . Emanuel Reicher) Känigliche Schanspiele. Sonntag: Opern., Entsittißoch ii be. Ein Millionär a. D.

Theater ⸗Anzeigen.

baus. 85. Vorstellung. Falstaff. Lyrische Komödie in 3 Akten von Giüufeppe Verdi. Text von Arrigo

Boito, deutsch von Max Kalbeck. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff, meister Dr. Muck. Anfang 73 Uhr. Schauspielhaus. 87. Vorstellung. Neu einstudiert: Der Spieler. August Wilhelm Iffland.

Posert: Herr Friedrich Haase, als Gast. Anfang

Montag: Opernhaus. 81. Vorstellung. Der Ning des Nibelungen. Richard Wagner. Anfang 74 Uhr.

Haase, als Gast.) . ü Spernhaus: Mittwoch: Die Medici. Donners⸗ Vorher: Vermischte Anzeigen.

tag: Der Ning des Nibelungen. .

Siegfried. Anfang? Uhr. Freitag: Cavalleria

Sonnabend: Der Ring des Nibelungen. 4 Abend: Götterdmmerung. Montag: Falstaff. Schauspielhaus: Mittwoch. Ein Sommernachts Ibsen traum. Donnerßtag, neu einstudiert; Der Königs- 7. Uhr er n . Thorane: ö. n,, . als ! Hast.) Freitag: Egmont. Anfang 7 Uhr. Sonn⸗ Ein Liebes in 3 Alte ö ben, Vie Lungffan vän Otlen ns. Gn, Ein Liebesdrama in 3 Alten von Max Halbe Ein Sommernachte traum, Königslientengnt, (Graf Thorane: Herr Fried⸗ Syer rich Haase, als Gast.) j

Nentsches Thenzer. Anfang 73 Uhr. Montag: Der Misanthrop. In Zivil. Dienstag: Der Herr Senator.

Perliner Theater. Sonntag, Nachm. 23 Uhr: ; In Deutschland Die o, . . Zum 64. Male.

Dienstag: Uriel Acosta. (Ludwig Barnay.)

Im Königlichen Schauspielhause wird mergen Iffland's „Spfeler⸗ in nachstehender Besetzung gegeben: General Graf Bildau: . Nesper, Geheimrath Von Wallenfeld: Herr Qberländer,

aron von Wallenfeld: err Arndt, dessen Gemahlin:

rau von Hochenburger, Karl, ihr Sohn: Felicitas Cerigioli, Vofrath von Fernau: Herr Keßler, Lieutenant Stern: Herr Molenar, Gabrecht: Herr Kahle, Adjutant: Herr Herrmann Berger, Rektor: Herr Eichholz. Herr Friedrich Haase spielt den Sauptmann von Posert als Gast. Am Montag wird das indische Märchen⸗ drama ‚Vasantasena“ gegeben.

Das Beutfche Theater bringt in der neuen Woche Wieder⸗ holungen des Lustspiels Der Herr Senator“ morgen, am Dienstag, Mittwoch und Freitag. Am Montag kommen „Der Misanthrop“ mit Josef Kainz und Lilli Petri in den Hauptrollen und „In Zivil“ zur Aufführung. Am Donnerstag geht „Der Riegnitzer Bote“ in Scene. Für Sonnabend ist . Der Talisman“ angesetzt.

Im Berliner Theater gelangt Lindau 's Schauspiel Maria und Magdalena“, das feit längerer Zeit in Berlin nicht zur Dar⸗ stellung gekommen ist, erstmalig am nächsten Sonnabend zur Auffüh⸗ rung. Ber morgige Sonntag⸗Abend bringt in neuer Einstudierung Shakespegre's Sthello? mit Ludwig Barnay in der Titel⸗ rolle, Marie Pospischil als Emilia, Charlotte Boch als Des⸗ demong und Ludwig Stahl als Jago; diese Othello“ Auf⸗ führung wird am Freitag (gelegentlich der 32. Abonnements⸗Vorstellung) wiederholt. Der Montag bringt das Schauspiel „Die Waise von Lowood“, der Dienstag Gutzkow's „Uriel Acosta“, in der Titelrolle von Ludwig Barnay dargestellt, der am Mittwoch auch den Narciß“ spielt, sekundiert von Marie Pospischil als Pompadour. Für Don⸗ nerstag ist eine Wiederholung von Wichert's vaterländischem Schau⸗ spiel „Aus eignem Recht“ angesetzt. Der morgige Sonntag⸗Nach⸗ mittag bringt das Luftspiel ‚Die Journalisten „.

Im Lefsing-Theater findet morgen die erste Sonntages⸗Auf⸗ führung des Schwanks „Niobe“ statt. Eingeleitet wird Tie Vor⸗ stellung mit dem einaktigen Lustspiel „Ein Millionär a. D.“ von Labiche. Weitere Wiederholungen dieser beiden Werke folgen Im Mittwoch und Sonnabend, während an, allen ührigen Wochentagen Victorien Sardou's Lustspiel, Madame Sans⸗Göne“ mit Jenny Groß als Cathérine und Emanuel Reicher als Napolcon zur Aufführung gelangt. Das Moskauer Gastspiel des Lessing⸗Theaters ist mit dem Schauspiel ‚Falsche Heilige und den Lustspielen Die große Glocken,. „Die Großstadtluft ', „Der ungläubige Thomas“, „In Zivil“ bei immer gleichmäßig starkem Erfolge fortgesetzt worden.

Im Wallner-Theater fond bei den Gastvorstellungen der Mitglieder des Friedrich⸗ Wil helmstädtischen Theaters Rinlöcker's „Bettelstudent“ eine so beifällige Aufnahme, daß Herr Direktor Fritzsche für morgen eine Wiederholung dieser Operette an⸗ gesetzt hat. Die Hauptrollen sind auch diesmal wieder mit den Herren Wellhof, Benz, Baufenwein und den Damen Cornelli, Detmar und Gensichen besetzt.

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters bleibt die Milldcker'sche Operette Der Vize⸗Admiral“ auch in der kommenden Woche auf dem Spielplan.

Für das Residenz-Theater hat Direktor Lautenburg einen Einakter von Labiche ‚Edgar's Kammermädchen“ zur Aufführung an—⸗ genommen. Das Stück wird demnächst mit dem „Maskenball“ zu⸗ fammen in Scene gehen,

Im Viktoria-Theater geht morgen das Aus tattungsstüũck „Die schöne Melusine! zum achten Mal in Scene. Bei günstiger Witterung wird der Sommergarten des Theaters in den Zwischen⸗ pausen zur Promenade geöffnet sein.

Im Adolph Ernst-Theater wird „Charley's Tante“ dem⸗ nächst das Jubiläum der zweihundertsten Vorstellung feiern. Da es zugleich die fünfundzwanzigste Posse ist, welche unter der Direkttkon Ernst hundert Aufführungen erlebt, so soll dieses Ereigniß besonders festlich begangen werden.

Wallner Theater.

Schauspiel in 4 Aufzügen von Farl Millöck Mar 5

6. 9 Jarl zcker. Anfan Uhr. In Seene gesetzt vom Carl Millocke fang 75 Uh Max Grube. (Hauptmann von

Bühnenfestspiel von

,,, in Berlin. Nach osse

. hi Gesammt⸗Gastspiel des Dirigent: Kapell Friedrich- Wilhelmstädtischen Theaters,

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 26. Sonntag: Der Vizeadmiral.

Mannigfaltiges.

Der Ma gistrat beschäftigte sich der N. A. 8.“ zufolge in seiner gestrigen Sitzung mit dem Beschluß der gemischten Deputation über die für 18565 in Aussicht genommene deutsch⸗ngtionale längerer Berathung hat das Kollegium beschlossen, daß der Magistrat sich vorerst mit dem Aleltestenkolleglum der Berliner Kaufmannschaft bezw. dur dessen Vermittelung mit dem Deutschen Handelstage in Verbindung setze, um zu ermitteln, ob die Vertreter des Handels und der Industrie eine solche Ausstellung wünschen. Von dem Ergebniß dieser Ermittelungen soll, es abhängig ge⸗ macht werden, ob die städtischen Behörden weitere Schritte bei den preußischen Staats⸗ bezw. deutschen Reichs behörden behufs Förderung des Plans thun. Die Deutsche Schriftstellergenossen schaft hat an die städtischen Behörden das Ersuchen gerichtet, den Festsaal des Berlinischen Rathhauses zu seiner Gemälde⸗Aus⸗ sterkung bis zum 12. April benutzen zu dürfen. Der Magistrat he⸗ schloß, dem Wunsche stattzugeben. Um die Berliner Feuerwehr bei eintretender Feuersgefahr für ihre Fabriken schnell herbei⸗ rufen zu können, haben einige Fabrikbesitzer in Char⸗ lottenburg den hiesigen Magistrat ersucht, er möge ihnen gestatten, eine direkte telegraphische Verbindung zwischen ihren Fabrikgrundstücken und dem genannten Institut zu be⸗ wirken, da die Organisation der Charlottenburger Feuerwehr für die Stadt Charlottenburg unzureichend sei Der Magistrat beschloß, das Gefuch abzulehnen, den Bittstellern zugleich aber mitzutheilen, daß in dringenden Fällen von hier aus Hilfe geleistet werden würde.— Der Vorstand des Elisabeth-Kinderhospitals hatte beim Magistrat den Antrag gestellt, ihm eine Beihilfe zu gewäbren behufs Absendung einer Anzahl Berliner Kinder zur Kur nach Norderney. Der Magistrat hat beschlossen, das Gesuch abzulehnen.

Die Saison der Besteigung des Rathhausthurms beginnt am 2. April. Der Thurm ist täglich von 10 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags gegen ein Eintrittsgeld von 50 3 für die Person kenn Kinder dürfen nur in Begleitung Erwachsener den Thurm esteigen.

Die Leibgendarmerie ist mit dem heutigen Tage nach Potsdam, ihrem nunmehrigen Standort, üũbergesiedelt.

Die deutsche Handschuhmacher-Innung zu Berlin be⸗ geht, wie der ‚Voss. Ztg.“ mitgetheilt wird, am 4 April dag Jubiläum des Tages, an dem ihr vor 200 Jahren die Innungsrechte derliehen wurden. Das Privilegium ist von dem Kurfürsten Friedrich 1III. zu Kölln ausgefertigt und gewährt den sämmtlichen Alt- und Jungmeistern der Lederhändler, Beutler, Handschuhmacher, Weiß und Semisch⸗Garmacher der Städte Berlin, Kölln, Friedrichs⸗ werder, Borotheen“ und Friedrichsstadt den vollen freien Gebrauch ihrer Innungsartikel. Die Mitglieder der Innung haben beschlossen, den denkwürdigen Tag durch eine Festfeier würdig zu begehen.

Santander, 31. März. Die Versuche, das Wrack des „Cabo Machichaco' mittels kleiner Torpedos zu zersprengen, haben estern Vormittag begonnen. Die erste partielle Explosion vollzog sich dem W. T. B.“ zufolge ohne Zwischenfall. Bei drei weiteren Spren⸗ gungen wurden durch die Erschütterung in verschiedenen Bezirken der Stadt die Telephondrähte zerrissen. Durch die letzten Sprengungen wurde das Wrack vollständig zerstört; eine Explosion mittels Nitro⸗ glyeerin hat nicht stattgefunden. Die Bevölkerung, welche sich auf die umliegenden Höhen geflüchtet hatte, beginnt zurück ukehren.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Montag; Ein gesunder Junge. In Vorherestung: Novität! Der neue Kurs. Posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Leopold

Sonntag: Der Bettelstudent. Operette in drei 8 Mus 8 in ds bof Aklfen von F. Zell und Rich. Gene. Ely. Musik von Jul. Einödshofer.

Musik von

Konzerte.

Konzert Haus. Karl Meyder Konzert. w Sonntag Anfang 6 Uhr, Montag Anfang 73 Uhr. Komische Ope⸗ Wohlthätigkeits Konzert zum Geburtstage Seiner

Vorabend: Das Rheingold. rette in 3 Akten und einem Vorspiel von F. Zell Durchlaucht des Fürsten Otto von Bismarck · Schön ·

Montag: Der Vizeadmiral. 82. Vorstellung. Der ,,, Bühnenfestspiel von

F Abend? Die Walküre burg. Sonntag: Zum 41. Male. w . Snseeg. Abend: Die Walküre . Ee in 3 Akten von ristisches in Prosa und Versen von Alex. Motfzkowskt. Deutsch von Benno Jacobson. . . Studie in 1 Akt Anfang 77 Uhr.

Der Maskenball.

ball (vVenglione). Anfang 74 Uhr. Montag: Zum 42. Male. 2. Abend: ö

Zum ersten Mal: Karneval.

Volksfeind.

Montag: Der Sündige Liebe.

Viktor is · Thegter.

Sonntag: Der Herr schöne Melusine.

Anfang Adolph Ernst. Theater. Charley d Tante.

acobfon und Benno Jacobson.

Cessing. Theater. Sonntag: Niobe. Vorber: Roth. In Scene gesegzt von Ad. Montag: Dieselbe Vorstellung.

Sonntag: fun 25. Male. unge. Po K ren. Anfang 76 Uhr.

und Rich. Gene. Musik von Carl Millöcker. In hausen. ; Schauspielhaus. 88. Vorstellung. Vasantasena. Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Besten der Hinterbliebenen S. M. Panzerschiff Drama in ' ufjüägen' don Ginil' Pohl, mit freier Kapellmeister Ferermann,. Anfang 73 Uhr. Benutzung der Dichtung des altindischen Königs Sudraka. Anfang 79 Uhr. Dienstag: Opernhaus. Ring des Nibelungen. Richard Wagner. in 3 Akten. Anfang 7 Uhr. ill Schauspielhans. 89. Vorstellung. Der Spieler. Bisson und Carré. Schauspiel in 4 Aufzügen von August Wilhelm Vorher: Das Necht der Frau. (Hauptmann b. Pofert: Herr Friedrich von Eduard Kraemer,

Residenz Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗

Nenes Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗

. burg. Sonntag: Gastspiel des K. K. Hofburg⸗Schau—⸗ Vorstellungen. 4 Uhr Anfang, Uhr. Sonntag: eee, s e, ,. W. Gin 159 Jahren freih: Große Kerniker . Vorstellung. Schauspiel in 5 Akten von Henrik Auftr. sämmtl. Clowns und Künstlerspez. J. Ranges.

Deutsch von J. C. Poestien. Nachmittags 3 Uhr, zu halben Preisen: Ingend. Meute von 40 Hunden,

Gesang und Ballet in 10 Bildern. Montag: Dieselbe Vorstellung.

Theater Unter den Linden. Sonntag:

Der Obersteiger, Operette,

und Galathée. Ballet. Anfang 795 Uhr.

Abends 77 Uhr: Othello. (Ludwig Barnav.) K

Montag: Die Waise von Lowood.

Sonntag, 7 Uhr:

Schwank in 3 Akten von

. Brandon Thomaz. Vorher; Die Bajazzi. . Posse mit Gesang in 1 Akt von Cd.

. . Redakteur: Dr. S. Klee, Direktor.

Zentral- Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Gin gesunder e mit Gesang in 3 Akten von Jean

Der Reinertrag des Konzerts ist zum

Brandenburg'.

Dagl Bechslein. Montag, Abends 8 Uhr: Humoristischer Vortrag, gehalten von Alex. Mosz—

Der Masken, kowski. Mufikalisches und Unmusikalischeß, Humn—

Hotel de Rame. Sonntag, Abends 8 Uhr: Einzige Soirée des Klavier-, Gesangs- und De— klamations⸗Humoristen O. Lamborg aus Wien.

Birkus Renz (Karlstraß). Sonntag: Zwei Nachm. 4 Uhr (ein Kind unter

Anfang Abends 7 Uhr; Auf auf zur fröhlichen Jagd. Parforce⸗ und Kaskadenritt. Ballet von 100 Damen. Außerdem 4 arabische Schimmelhengste, vorgeführt vom Dir. Fr. Renz;

Montag: Sonnenthal⸗Gastspiel. Zehnter Abend. Beautiful und der Steiger Solon, geritten von , . ö. . 6 e n Frau Renz Stark; d. kauk. Jockey Wassiliams;

die Handakrobaten Gebr. Detroit. Montag: Auf auf zur fröhlichen Jagd.

Belle ⸗Alliancestraße 7/8. m m m.

Sonntag: Mit vollständig neuer Ausstattung, Die Großes Ausstattungsstück mit

Familien⸗ Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elsbeth Baumann mit Hrn. Predigt amts⸗Kandidaten Hans Tribukait Königsberg). Verehelicht: Hr. Hauptmann Siegfried von La Chevallerle mit Frl. Mechela von Lettow⸗Vorbeck (Potsdam). Hr. Oberlehrer Otto Freybe mit Frl. Bertha Lienekampf (Mudolstadt).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Lieut. Grafen von Pfeil und Klein⸗Ellguth (Gnesen). Hrn. Kon sistorial⸗Rath Varges (Stettim.

Gestorben: Fr. Majer Bertha Carsted, geb. von Pommer Esche (Montreux).

Anfang 7 Uhr.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholy. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin w., Wilhel mstraße Nr. 32. Acht Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger.

M T6.

Berlin, Sonnabend, den 31. März

1894.

Per sonal⸗Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnriche ꝛe. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Abhazig, 27. März. Qberheffer, Gen. It, und Qber⸗QRuartier- meister, beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs der Landezaufnahme, unter Belassung in dem Verhältniß als Ober⸗ Quartiermeister, zum Chef der Landesaufnahme, Frhr. v. Falken haufen, Gen. Major X la suit der Armee und zur Verfügung des Chefs des Generalstabs der Armee, unter Versetzung in den Generalstab der Armee, zum Ober⸗Quartiermeister, v. Gilgen⸗ beim b, Oberst und Chef des Generalstabs des XIII. (Königl. Württemberg) Armee-Korps, unter Entbindung von seinem Kom⸗ mando nach Württemberg, zum Kommandeur des Inf. Regts. Her⸗ warth von Bittenfeld (1. Westfäl.) Nr. 13, ernannt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Abbazia, 24. März. Anders, Major A ja suite des Fuß⸗Art. Regts, Nr. 10 und Direktor der Art. Werkstatt zu Straßburg i. E., mit . nebst Aussicht auf Anstellung im Zivildienst und seiner bis—

erigen Uniform der Abschied bewilligt. Beamte der Militärverwaltung.

Durch Allerhöchste Bestallungen. 3. März. Ahrendts, Schneider, Garn. Bauinspektoren, Bauräthe, Stolterfoth, Bähcker, Garn. Bauinspektoren. beauftragt mit Wahr⸗ nehmung der Geschäfte der zweiten Intend. und Baurathsstelle beim XV. bezw. II. XVI. und J. Armee⸗Korps, zu Intend. und Bau⸗ räthen ernannt.

Durch Allerhöchsten Abschied. 15. März. Wirth, Zahlmstr. vom 3. Bat. Inf. Regts. von Manstein (Schleswig) Nr. S4, bei seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der

Charakter als Rechnungs⸗Rath verliehen.

Durch Verfügung des Kriegs-⸗Ministeriums. 16. März. Haertel, Roßarzt vom Ulan. Regt. Großherzog Friedrich von Baden (Rhein. Nr. 7, auf seinen Ankrag mit Pension in den Ruhe⸗ stand versetzt.

21. März. Scholle, Zahlmstr. von der 1. Abtheil. 1. Bad. Feld⸗Art. Regts. Nr. 14, auf seinen Antrag zum 1. April d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt.

XII. (Königlich Sächsisches) Armee⸗Korys. Kadettenvertheilung 1894.

24. März. Unteroff. Gerlach beim 10. Inf. Regt. Nr. 134, Gefreiter Moebius J. beim 11. Inf. Regt. Nr. 139, Gefreiter Kiefel beim Pion. Bat. Rr. 17, Kadett Nicolai J., beim 3. Inf. Regt. Nr. 1M Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, Kadett Wagner I. beim 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, Kadett W einhold beim 16. Inf. Regt. Nr. 134, Kadett Frhr. v. Uslar⸗-Gleichen beim 9g. Inf. Regt. Nr. 133, Kadett Frhr. v. Bever foerde⸗Werries beim 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, Kadett Kollrepp beim 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, Kadett Kühn beim 8. Inf. Rest. Prinz Johann Georg Nr. 107, Kadett Geißler beim 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, Kadett Frhr. v. Hamm'erstein II. beim 8. Inf. Regt. Nr. 105 König Wilhelm II; bon Württemberg, Kadett Vogel beim 98. Inf. Regt. Nr. 133, Gefreiter Eichler 1. beim Fuß⸗Art. Regt. Nr. 12, Kadett Schönpflug beim Fuß⸗Art. Regt. Nr. 12, Kadett Prüsmann beim 6. Inf. Regt. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg, Kadett v. Götz beim T. Inf. Regt. Prinz Georg. Nr. 106, Kadett Mater beim 4. Inf. Regt. Nr. 105, Kadett Riedel beim 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, zu charakteris. Port. Fähnrs. ernannt.

XIII. (Röniglich Württembergisches) Armee Korps. Beamte der Militär-Verwaltung.

24. März. Holch, charakteris. Baurath, Garn. Baubeamter in Ulm, zum Intend. und Baurath, Folch, Regierungs⸗Baumeister, beauftragt mit der Leitung von Garn. Bauten in Stuttgart, Glocker, Regierungs- Baumeister, technischer Hilfsarbeiter bei der Korps⸗Intend., zu Garn. Bauinspektoren, ernannt. Straßer, charakteris. Baurath bei der Korps-Intend, die Kantillen zu seiner Dienstuniform, Schneider, Garn. Bauinsp. in Ludwigshurg, der Charakter als Baurath, verliehen. Rost, charakteris. Garn. Verwalt. Direktor in Ludwigsburg, zum Garn. Verwalt. Direktor ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs-⸗Ministeri um s. 24. März. Straßer, charakteris. Baurath bei der Korps-Intend, in die Lokal— Baubeamtenstelle Stuttgart, Schneider, Garn. Bauinsp. in Stutt⸗ gart, in gleicher Eigenschaft nach Um, versetzt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Statistik der im Betriebe befindlichen Eisenbahnen Deutschlands.“)

Die Gesammtlänge der vollspurigen Eisenbahnen Deutschlands

betrug am Schlusse des Jahres 1892,93 42 963,69 km, bon denen 31 521,77 km als Hauptbahnen und 11 441,92 km als Nebenbahnen betrieben wurden. . Für ganz Deutschland kamen bei 50 279 400 Einwohnern und einem Flächeninhalt von 540 483,58 km auf je 10 000 Einwohner g, 53 kim und auf je 100 km Grundfläche 7,94 km vollspuriger Bahnen. Am Schlusse des Fahres waren vorhanden: 15 475 Loko⸗ motiven mit 667 831 691 0 Beschaffungskosten. 28 991 Personen⸗ wagen mit 64 666 Achsen, 1231 128 Sitz- und. Stehplätzen und 245 918 414 M Beschaffungskosten., 308 336 Gepäck⸗ und Güterwagen mit 627 3595 Achfen, 3 311 660 t. Ladegewicht und os 644 401 M Be⸗ schaffungskosten und 1889 Postwagen mit z2al9 Achsen. An Loko⸗ motivkikometern wurden auf den deutschen Eisenbahnen zurückgelegt: 538 353 396, davon 35h 143 986 Nutzkilometer, an Wagengchskilometern von den Wagen deutscher und gusländischer Verwaltungen 13 158 971 247. Die Personenwagen leisteten hiervon 2 695 278 328, die Gepäckwagen 765 840 693, die Güterwagen 9 403 122 362 und die Postwagen 294 729 864. .

Der Gesammtpersonenverkehr belief sich auf 488 170 937 Per⸗ sonen mit 11 782 399 963 Personentilometern, Hiervon kamen, wie theils auf Grund genauer Aufzeichnungen, theils durch Schätzung er, mittelt worden ist, auf die J. Klasse 2 185 606 Personen mit 197 337 816 Personenkilometern (1,58 v. H.), auf. die 1I. Klasse 49 7655 238 Perfonen mit 1 8i9 621 795 Personenkilometern lbäh v. H, auf die III. Klasfe 309 363 525 Perfonen mit h s39 62 239 Personenkilometern (id, 458 v. H, auf die 19. Klasse 126 974 587 Personen mit 3 318210 167 Personenkilometern (28.16 v. O.), und auf die Militärbeförderung 8 881 981 Personen mit 616 667 895

ersonenkilometern G, 23 vw. iy Jede Person wurde y. chnittlich befördert in der J. Klasse 90,52 km, in der II. Klasse 36 55 Km, in der III. Klasse ig,4 km, in der 1X . 26,13 Km und bei der Militärbeförderung 69,43 Em. Die durch⸗ schnittliche Einnahme betrug bei der J. Klasse 7, 0 auf 1 Person

) Statistik der im Betrjebe befindlichen Eisenbahnen Deutsch⸗ lands. nach den Angaben der Eisenbahnverwaltungen bearbeitet im Reichz Eisenbahnamt. Band XIII, Betriebsjahr 1892/92. Berlin, G. S. Mittler u. Sohn. Preis 16 4

und 7,82 3 auf 1 Personenkilometer, bei der II. Klasse 1,82 auf 1 Person und 4,99 4 auf 1 Personenkilometer, bei der III. Klasse 0,58 M auf 1 Person und 298 auf 1 Personenkilometer, bei der IV. Klasse (Ob M auf 1 Person und 1958 3 auf 1 Personen⸗ kilometer und bei der Militärbeförderung 106 auf 1 Person und 1ö52 3 auf 1 Versonenkilometer; im Gesammtdurchschnitt betrug die Einnahme G73 S auf 1 Person und 301 3 auf 1 Personen⸗ kilometer.

An Gütern gegen Frachtberechnung wurden 230 864 9561 6 mit 23 215 176 487 tkm befördert, davon 808 719 t mit 89 001 024 tkm (0,39 v. S.) Eilgut, 203 288 133 t mit 21 065 249 169 tkm (90,74 v. S.) Frachtgut. 385 017 t mit 46548 8507 tkm (029 v., H Militärgut, 2 487 915 t mit 323 414 028 tkm (1,39 v. H) Vieh und 23 894 257 t mit 1 690 957 429 tkm (7, 28s v. H.) frachtpflichtiges Dienstgut. Außerdem wurden 1947258 t mit 196912 492 tkm (5.84 v. H. der gesammten Güterbeförderung) Güter ohne Fracht⸗ berechnung befördert. Jede Tonne ist durchschnittlich gefahren beim Eilgut 110,05 km, beim Frachtgut 193,6 km, beim Militãrgut 120,90 km, bei der Viehbeförderung 129,99 km und beim frachtpflich⸗ tigen Dienstgut 70,7 km. Die durchschnittliche Einnahme betrug beim Eilgut 26,75 auf 1 t und 2430 4 auf 1 tkm, beim Fracht⸗ gut 3,58 M auf 1 t, und 3,84 3 auf 1 tkm, beim Militärgut g, O6 S auf 1st und 7,49 5 auf 1 tkm, bei der Viehbeförderung g, 82 S auf 16 und 7,5 3 auf 1 tkm und beim frachtpflichtigen Dienstgut 1,29 M auf 1 t und 183 auf 1 tkm, im Gesammt⸗ durchschnitt 3,39 M auf 1 t und 3,63 auf 1 tkm.

Die gesammten Bauaufwendungen beliefen sich auf IO 612 879 347 0. oder 247 642 M auf 1 Rm . Dazu kommt der Be⸗ trag, um den bei einer Anzahl von Bahnen der letzte Erwerbspreis die Bauaufwendungen übersteigt, mit im ganzen 237 21 379 „, sodaß sich ein Anlagekapital von insgesammt 19 850 3590 726 4 oder 253 195 Æ auf 1 Rm , ergiebt. (Für 92,02 km Bauaufwendungen und das Anlagekapital nicht angegeben werden.

Die gesammten Betriebseinnahmen aus dem Personen⸗, Gepäck⸗ und Güterverkehr sowie aus Nebenerträgen, jedoch ausschließlich des Pachtzinses für die Ueberlassung von Hanndulagen an andere Ver⸗ waltungen stellten sich auf 1345 149 366 S oder 31 393 6 auf 1ẽERm Betriebslänge, die gesammten Betriebsausgaben ausschließlich der Kosten für erhebliche Ergänzungen und des Pachtzinses auf S37 359 890 M oder 19 542 M auf 1 km Betriebslänge. Die Aus⸗ gaben erreichten mithin 52,25 v. H. der Einnahmen; der Ueberschuß betrug unter Mitberücksichtigung des Pachtzinses und der Kosten für erhebliche Ergänzungen 489 363 451 6 oder 11 607 46 auf. 1 Em Eigenthumslänge, oder 456 v. H. des verwendeten Anlagekapitals.

An Beamten und Arbeitern wurden im Jahresdurchschnitt be⸗ schäftigt: bei der Betriebsverwaltung 355 767 Personen mit einer Besoldung von 438 068 763 „, bei der Werkstättenverwaltung 60 829g Personen mit einer Besoldung von 66 3804 892 .

Im Betriebsjahre ereigneten sich 483 Entgleisungen, 295 Zu— sammenstöße und 2739 sonstige meist geringere Unfälle. Dabei sind ohne eigenes Verschulden getödtet 2 Reisende, 19 Bahnbeamte und Arbeiter und Nandere Personen und verletzt 151 Reisende, 247 Bahn⸗ beamte und Arbeiter und 35 andere Personen. Außerdem kamen infolge eigener Unvorsichtigkeit beim eigentlichen Eisenbahnbetriebe zu Schaden 160 Reifende (darunter 44 Tödtungen), 2210 Bahnbedienstete (darunter 3759 Tödtungen) und 380 andere Personen (darunter 224 Tödtungen). Durch Selbstmord endeten 149 Personen, bei Selbstmordversuchen wurden IZ Personen verletzt. Von je 1 000 009 beförderten Reisenden wurden im ganzen 009 Personen getödtet und 44 verletzt.

Die Gesammtlänge der am Schluß des Betriebsjahres 1892/93 in Deutschland vorhandenen schmalspurigen Eisenbahnen betrug 1268577 km. Auf diesen leisteten 264 Lokomotiven 5 011757 Nutzyz⸗ Kilometer, 712 Personenwagen 27 169 704 Achs⸗Kilometer und 50bö Gepäck- und Güterwagen 41 993 378 Achs⸗Kilometer. Das verwendete Anlagekapital der Schmalspurbahnen betrug 6 386 903 66 oder 713 106 auf I Kin Bahnlänge. Befördert wurden 12779 779 Personen und 3766 517 t Güter, wobei 95 230 244 Personen⸗ und 43 2365 276 tkm geleistet sind. Einer Einnahme von 5752 364 stand eine Ausgabe bon 4299 172 6 (74,774 v. H. der Betriebseinnahme) gegenüber, so⸗ daß sich ein Ueberschuß von 1463192 ½ oder 218 v. H. des ver⸗ wendeten Anlagekapitalz ergab. Bei 78 auf den Schmalspurbahnen vorgekommenen Unfällen wurden 7 Personen getödtet und 36 verletzt.

Nicht dem öffentlichen Verkehr dienten am Ende des Jahres 1892393 4821 Anschlußbahnen, von denen 4545 mit 2795,47 Em Länge in vollspurige Eisenbahnen und 276 mit 107,82 km Länge in schmalspurige Eisenbahnen einmündeten.

Zur Währungsfrgge.

Im Jahre 1892 erschien unter dem Pseudonym M. Sewen im Verlage von Duncker u. Humblot in Leipzig das Buch: Studien über die Zukunft des Geldwesens“. In diesem wurde sowohl die Frage des Leihverkehrs, als die Währungsfrage eingehend dargestellt. Mit Genehmigung des Verfassers, Unter-Staatssekretärs von Schraut in Straßburg, der sich unter jenem Pseudonym ver⸗ borgen hat, sind jetzt von der Verlagshandlung aus dem bezeichneten Buch die sich auf die Währungsfrage beziehenden Abschnitte von neuem abgedruckt und als Sonderausgabe unter dem Titek: Die Währungsfrage“ von M. von Sch raut, Pr. 1466, veröffentlicht worden. Der Verfasser bringt darin für den internatio⸗ nalen Zahlungsverkehr die Ausgabe von Bankscheinen gegen Silber⸗ deckung unter Zugrundelegung eines international vereinbarten Werth⸗ verhälknifses zwischen Gold und Silber in Vorschlag.

. Zur Arbeiterbewegung.

In Leipzig beschäftigte sich, wie die ‚Lpz. 3.“ mittheilt, eine Versammlung der Sattler⸗ und Tapezierer⸗Gehilfen am Mittwoch mit der bevorstehenden Maifeier. Man beschloß zwar, die Feier nach den Vorschlägen des Maiecomités zu be ehen, kündigte aber dabei an, daß voraussichtlich kein Arbeiter der Gewerkschaft an dem Vormittagsausfluge nach Stötteritz sich würde betheiligen können.

In Haynau i. Schl. fand wegen des Ausstandes der Zizarrenarbeiter der Firma F. Leopold eine Arbeiter⸗ derfammlung statt, die sich im Sinne der Ausständigen aussprach und ie, wie im „Vorwärts“ berichtet wird, aufforderte, den Ausstand ortzufetzen. Cine von einer Kommission ausgearbeitete Lohnskala, nach der die Arbeiter im wesentlichen die von der Firma H. Haschke gezahlten Löhne sowie Gleichstellung der weiblichen Rollerlöhne mit den männlichen fordern, wurde angenommen. Bei Einführung neuer Fagons (Handarbeit) behalten fig die Arbeiter vor, dementsprechende Löhne zu beanspruchen. Diese Forderungen sollen der Firma über— mittelt werden. .

Äus Wien berichtet W. T. B.“ weiter über den Parteitag der österreichischen Sozialdemokratie: Es wurde beschlossen, an der Feier des 1. Mai durch Arbeitsruhe festzuhalten. Zur Frage des achtstündigen Arbeitstages wurde eine Entschließung an⸗ genommen, in der es heißt: ein Fach nach dem andern solle unterstützt von allen anderen Fächern, im günstigen Augenblick den Kampf für die Verkürzung der Arbeittzelt eröffnen; zunächst sei die Achtstundenschicht für Grubenarbeiter zu erkämpfen. Die österreichische Regierung soll in den Versämmlungen am 1. Mai aufgefordert werden, die Initiative zu Unterhandlungen mit anderen Industriestaaten zu ergreifen, um zu einer internationalen Festsetzung

des achtstündigen Arbeitstages zu gelangen. Ferner beschloß der Partei⸗ tag, die Vereinigung aller gäenr nen , 4 einer Reichs⸗Zentralbruderlade zu empfehlen, und sicherte den Bruderladen die werkthätige Unterstü gung der gesammten Arbeiterschaft zu. Ueber den Ausstand der Arbeiter der Gaswerke wird berichtet: Die Ausständigen hielten nern Nachmittag Versammlungen ab, in welchen die Redner empfahlen, beim Strike zu beharren, und zu un⸗ bedingter Aufrechthaltung der Ruhe ermahnten. Delegirte der Ar⸗ beiter sämmtlicher Gaswerke begaben sich zu dem Gewerbe⸗Inspektor und erboten sich zu Unterhandlungen mit der Direktion. Die Aus⸗ ständigen verlangen nur die Wiederaufnahme des entlassenen Arbeiters Nebel. Mehrere von den Gaswerken angestellte Hilfsarbeiter erlitten infolge Unkenntniß des Betriebes erhebliche Brandwunden. In sämmtlichen Wiener aswerken ist durch Annahme von Hilfs⸗ arbeitern die Aufrechterhaltung des Betriebes gesichert. Bisher ist keinerlei Ausschreitung vorgekommen. Der „Voss. 3.“ wird tele⸗ graphisch zum Ausstande gemeldet, daß die englische Gasgesell⸗ schaft Arbeiter aus Ungarn und Mähren angenommen habe. Gegen 509 seien bereits eingetroffen. Die Gesellschaft hofft, den Betrieb aller Gaswerke ungestört aufrecht erhalten zu können. Vorläufig wird die Arbeit nur in beschränktem Maße fortgesetzt Der „Köln. Z.“ wird aus Wien im Zusammenhange mit dem Ausstandsbericht geschrieben: Dem Parteibeschluß folgend, auch den Gruhenaus stand einzuleiten, beschlofsen am Vonnergtag in Rossitz die Vertrauensmänner der Kohlenarbeiter, für Mitte April eine Versammlung aller Bergarbeiter des Rossitzer Kohlenreviers einzuberufen.

Aus Marseille schreibt man der Köln. Ztg.“ unter dem 26. d. M.: Infolge des Ausstandes der jugendlichen Zwischen⸗ arbeiter in den Ziegelbrennereien von Estaque, Sgint-= Henri u, s. w. (vergl. Nr. 57 d. Bl.) hatten schließlich sämmt⸗ liche Arbeiter und Arbeiterinnen Lohnerhöhung verlangt und erhalten. Als diese die Arbeit wieder aufgenommen hatten, fanden die Erdarbeiter, die Fuhrleute und die Schiffs⸗ leute und was sonst alles mit der Beschaffung des Roh⸗ materials oder dem Transport der Waaren bei den Ziegelbrennereien beschäftigt ist, daß bei der Leichtigkeit, mit welcher die Lohnerhöhung erlangt worden war, es doch ganz am Platze wäre, von jenem uner⸗ warteten Segen auch einen Theil zu erlangen. In dieser Erwartung stellten sie nun gleichfalls jede Arbeit ein. Ohne wesentliche Preis. erhöhung der Erzeugnisse wird man diesen neuen Ansprüchen nicht gerecht werden können.

Aus Zür ich telegraphiert man der ‚Mgdb. Ztg.: Die Vor⸗ stände sämmtlicher hiesiger Arbeiter vereine beschlossen, den Arbeitern von einem Generalstrike abzurathen, weil er gegenwärtig undurchführbar sei.

In LZausfsanne waren, wie der Berner Bund, mittheilt während der Ostertage die Delegirten des Lithographenbundes verfammelt; 25 Delegirte vertraten 19 Sektionen mit etwa 269 Mit- gliedern. Beschlossen wurde, mit den Arbeitgebern über die Einführung des neunstündigen Arbeitstages in ,,, zu treten; die Gründung einer Kasse für Stellungslose wurde abgelehnt. Es wird den Sektionen freigestellt, ob sie den 1. Mai durch Arbeitsruhe feiern wollen oder nicht.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 18. März bis inkl. 24. März er. zur Anmeldung gekommen: sgh Tebendgeborene, 403 Eheschließungen, 28 Todtgeborene, 538 Sterbefälle.

Literatur.

Dicht kun st.

ol;jzwegtrgu m. Ein Sommernachtsgedicht von Wil⸗ helm Jensen, Berlin, Emil Felder. 16. S. I6, 6 2. Bereits in zweiter Auflage liegt das Sommernachtsgedicht vor. In den klangvollen Versen vernimmt man das Waldesrauschen, die zauberhaften Töne der Violine; angenehm gleitet die Erzählung dahin, erfreuend durch Form und Inhalt. Wenn aus dem Namen des Gedichts keine Ver⸗ muthung auf den Inhalt sich ergiebt, so sei daraus hier nur ver⸗ rathen, daß sich S. 39, 49, eine herigewinnende Traurede findet. Dieses zierlich ausgestattete Büchlein wird man gern öfter zur Hand nehmen und erneut lesen.

Verschiedenes.

Der Zentrgl-⸗Ausschuß zur Förderung der Jugend⸗ und Volksspiele in Deutschland giebt jetzt das dritte Jahr⸗ buch heraus, das mit seinem reichen und mannigfaltigen Stoff mitten in die nunmehr lebhaft in Fluß gekommene Bewegung einführt. Im J. Theile werden 24 kurz gehaltene Abhandlungen aus der Theorie und Praxis der ein wichtiges Erziehungs- und Gesittungsmittel bilden⸗ den Spiele veröffentlicht. Die gleichartigen Vorgänge im Auslande wie in Frankreich, der Schweiz und England, sind mit in die Be⸗ sprechung gezogen. Man erfährt hiergus, daß die Spiele in erfreu⸗ licher Weife mehr und mehr in das Volksleben einzudringen beginnen. Zur Verbreitung der Bestrebungen sind vom Zentral⸗Ausschuß im Jahre 1893 im ganzen 16 Lehrer⸗ und 6 Lehrerinnenkurse abgehalten worden, in welchen 502 Lehrer und 297 Lehrerinnen ausgebildet wurden. Im laufenden Jahre sind in allen deutschen Landestheilen 24 Kurse eingerichtet, die sammtlich kostenfrei sind. Die Termine und die Ramen der Herren, an welche die Anmeldung zu erfolgen hat, werden im einzelnen aufgeführt. Im II. Theile, der im Königlich preußischen Statistischen Bureau bearbeitet ist, wird in umfassender, klar eord⸗ neter Weise über den gegenwärtigen Stand der Jugend. und Volks⸗ spiele in Deutschland berichtet. iber ge Tabellen sind hier in den Text eingefügt. Im III. Theile endlich sind die gesammten Ver⸗ handlungen des ersten deutschen Kongresses, der am 3. und 4. Fe⸗ bruar 1594 hier getagt hat, einschließlich der Debatten nach der stenographischen Aufnahme zum Abdruck gelangt. Darunter befinden sich; der Vortrag über die Nothwendigkeit und die . e der Jugendspiele für Mädchen von A. Hermann, die

,, n, mit ber Darstellung der geschichtlichen Entwickelung der Spiele in Deutschland von E. von , und die Vor⸗ träge über die . der Jugend und Volksspiele vom Stand⸗ punkt der nationalen Wohlfahrt vom . Witting und Professor Pr. Angerftein. Das umfangreiche Werk. an welchem die ersten Autoritäten auf diesem Gebiet mitgewirkt haben, und das im Verlage von Voigtländer in Leipzig unter dem Titel . Jahrbuch für Jugend und Volksspiele von C. von Schenckendorff und Br. med.

. . Schmidt, dritter Jahrgang 1894 erschienen ist, kann zum

elbstkostenpreise von 2 M durch jede Buchhandlung bezogen werden. Das gut ausgestattete Buch durfte jedem, der sich über diese segensreiche, zeitgemäße Bewegung unterrichten will, bestens ju

empfehlen sein. Unterhaltung.

Das Aprilheft der Deutschen Rundschau wird durch eine poesievolle Novelle „Ein ganzes Leben., von Rudolf Lindau eingeleitet. Einen Gegensatz zu dieser Erzählung bildet die zweite literarische Gabe des Hefts. „Die Geschichte einer Ammer von Cat. sotta Leffler, Herzogin won Cajanello, der großen schwedischen Schrift⸗ stellerin, die in Italien ibr Heim und ihr Grab, gefunden hat. Aus der reichen und unmittelbaren Anschauung italienischen Volkslebens laßt die Verfasserin die kleine, aber

de, , de n e e

wee Köeschichte heraugwachsen.