1894 / 83 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 09 Apr 1894 18:00:01 GMT) scan diff

von Fahrgeldern stattfanden, wozu das bisherige System der Karten- kontrole die allergünstigfte Gelegenheit giebt. Den Herren ist bekannt aus den Berichten der Presse, in welchem Maße derartige Fahrgeld hinterziehungen entdeckt worden sind die nicht entdeckten bilden natürlicherweise demgegenüber eine viel größere Zahl. Die Verlegung der Fahrkartenkontrole auf die Stationen ist freilich auch kein unfehl⸗ bares Mittel dagegen, auch da können noch Hinterziehungen stattfinden, aber doch in viel geringerem Maße, und ohne daß das Fahrpersonal in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Betrügereien bei der Stationt ˖ lontrole fallen fast ausschließlich auf die Reisenden. Aus diesen beiden Gründen haben wir uns entschlossen, zunächst auf einigen großen Strecken die Bahnsteige zu sperren und die Kontrole der Fahrkarten auf die Bahnhöfe zu verlegen. Abg. n, (entr.): Die Debatten waren für die begeisterten Anhänger der Eisenbahnverstaatlichung sehr belehrend; es zeigt sich, daß die Eisenbahnen immer mehr eine finanzielle Einrichtung ge⸗ worden sind. Wenn uns die Mittel zu kulturellen Aufgaben fehlen, so liegt das nicht an der Nichtbewilligung von Steuern, sondern daran, daß die Militärforderungen alle Mittel in Anspruch nehmen. Mit den Militaͤrbewilligungen müsse endlich einmal Halt gemacht werden. Wenn die ig ur! die gefährliche Fahrkartenkontrole beseitigen solle, so sei nichts dagegen einzuwenden; nur sollte man dabei bedenken, daß manche der älteren Bahnhöfe für die Sperre nicht recht geeignet seien. Abg. Han sen (fr. kons) bemängelt es, daß die Rückfahrkarten nach Berlin einen Tag länger gelten, als die von Berlin. Redner sindet darin eine Zurücksetzung der Provinzstädte, die man dadurch

gleichsam zu Vororten von Berlin herabwürdige. Beheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Ulrich: Ebenso gut könnten die

verhältnisse zwischen den Reichsbahnen und den anderen süddeutschen Bahnen liegen so, daß die Reichsbahnen in Elsaß ⸗Lothringen sich nicht ausschließen konnten. Auf den Reichsbahnen wird sorgfältige Kontrole geführt werden, welche Erfahrungen mit der verlängerten Gültigkeitsdauer gemacht werden. Das Haus geht über die Petition zur Tagesordnung über, ebenso über eine Petition wegen Kerabsetzung der Preise der Dauerkarten zwischen Berlin und Friedrichshagen bezw. Neu⸗Rahnsdort.

Eine Petition, welche beantragt, auf den Eisenbahnen nach den östlichen Vororten Berlins ähnliche Einrichtungen zum Nutzen der Fahrgäste zu treffen, wie auf der Wannseebahn, wird der Regierung als Material überwiesen.

Der Fabrikbesitzer Budweg und Genossen in Waidmanns⸗ lust und der Amts- und Gemeinde⸗Vorsteher Brunow in Tegel bitten um Vergrößerung des Stettiner Bahnhofs zum Zweck der Aufnahme des Nordbahnverkehrs.

Die Kommission beantragt, mit Rücksicht auf die in der Angelegenheit schwebenden Erwägungen Uebergang zur Tages⸗ ordnung. Dieser Antrag wird angenommen.

Eine Petition wegen Umbaues des Bahnhofs Charlotten⸗ burg wird ebenfalls durch Uebergang zur Tagesordnung er⸗ ledigt, eine Petition wegen Umbaues des bergisch⸗ märkischen Bahnhofs zu Witten der Regierung zur Erwägung, eine weitere um den Bahnbau Witten —ommern Hiddinghausen als Material überwiesen.

Magistrat und Stadtverordnetenversammlung der Stadt Merseburg petitionieren darum, daß 1) der Bau der Zweig⸗

eine längere Zeit in Anspruch nahmen, häufig schon vor der ge stellung des Gesammt⸗Kostenanschlags vor, weil man von der Vorn! 8 . 2 setzung ausging: der Kred't wird schon reichen, und sollte ia n 3 M E 1 t E B E !?! 1 C 9 E

der Fall sein, so beantragt man in dem Gesetz einen Nachtragg ö . ; . . . ö zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Das sollte aber eben verhindert werden, und man muß die Kehrset 1894.

sich gefallen lassen, die immerhin doch nicht von der Bedeutung J wie die Vortheile, die das neue Verfahren hat. Ich hoffe, wie gesag daß durch die getroffenen Maßregeln, die ich mir erlaubt habe, vorhn . ; Berlin Montag den 9. April auseinanderzusetzen, die Verzögerungen auf ein Maß zurückgeflin . . ö 21 16–-= 47 46, Maitstärke 3032 4, Schabestärke 28 28 4 Mitt oria· chsen I6. 39 46, TKocherbsen I8 29 n grüne Erbsen 16-20 416, Futtererbsen 14— 145 S6, inländische ni Bohnen 134 —15 S6, weiße Flachbohnen 17—19 S6, ungarische

werden, welches erträglich erscheint. Das Haus geht über den ersten Theil der Petition zu . Bohnen 14-15 6, galizische und russische Bohnen 13— 14 16, große Linsen 26 34 „e, mittel Linsen 18—26 S, kleine Linsen

Tagesordnung über und überweist den zweiten Theil der gierung zur Erwägung. Ueber die Petition von Hagemann und Genossen, selbs 12— 18 1½, Mohn, blauer 44-50 ƽ nom., do weißer 90 100 M nom., Hirse, weiße 20-22 6, gelber Senf 36 A6, Hanfkörner 18 bis 20 S, Buchweizen 14 17 S, Wicken 17 20 16, Pferdebohnen

ständigen Dienstleuten in, Hannover, wegen anderweitz Regelung des Gepäckträgerdienstes auf dem Bahnhof Hannopet

14 16 AM, Leinsaat 23 25 6, Maig loko 104 —127 6 per 100 Rg, Kümmel 30 -–36 , Leinkuchen 7-74 , Rapskuchen = 7 IE,

geht das Haus zur Tagesordnung über. Die Interpellation des Abg. Dr. Aren dt (fr. kon, Noggenkleie 4 44 A, Wetzenkleie 4 5 6, pa. helle Biertreber 28 30 0,½9 5S—6 M, pa. Getreideschlempe 31 —33 0/0 66 —7 4,

wegen Neuprägung von Silbermünzen wird infolge der Ver, handlungen des Reichstags und wegen der guten Aussichten

Malsschlempe 40-4200 66 t ς, Maljkeime 5 51. 4 (Alles ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Lohnbewegung der Holzarbeiter wird im „Vorwärts“ mitgetheilt: Die Tischler sind in mehreren Städten in den Lohn— kampf eingetreten. Im Ausstand befinden sich gegenwärtig in Bremen 66, in Hof 16, in Oldesloe 11 in Aschersleben? Arbeiter; in Berlin sind 12 Gemaßregelte zu unterstützen, außer— dem stehen Ausstände bevor in Uetersen und Wilhelmshaven.

Aus k wird dem Blatte mitgetheilt, daß der Aus⸗ stand der Arbeiter und Arbeiterinnen in der Naundorf 'schen Weberei ergebnißlos verlaufen ist. Da sich Ersatz für die Aus⸗ ständigen fand, war ein Erfolg nicht mehr zu erwarten, und nach sechs—⸗ wöchiger Dauer des Ausstandes wurde die Arbeit am 5. April be⸗ dingungslos wieder aufgenommen; 9 Mann, die als Rädelsführer bezeichnet werden, wurden nicht wieder in Arbeit genommen. pa.

Hier in Berlin hielt die Gewerkschafts⸗-Kommission am ver Zentner. Freitag eine öffentliche Versammlung ab, um endgültig einen Be⸗ 10 000 RK.) ; schluß über die diesjährige sozialdemokratische Maifeier zu fassen. Die Einnahmen der Marienburg ⸗Mlawkaer Eisenbahn Eingefunden hatten sich zu der Versammlung die Vertreter von 66 Ge⸗ betrugen im März 1894 nach se,, Feststellung 151 6090 t werkschaften, während 19 unvertreten blieben. Folgende Entschließung gegen 129 800 nach vorläufiger Feststellung im März 1893, mithin wurde angenommen: Die Gewerkschafts-Kommission fordert die mehr 21 800

Statistik und VBolkswirthschaft.

Invaliditäts- und Altersversicherung.

Bei der Thüringischen Versicherungsanstalt sind im J. Viertel— jahr 1851 451 Rentenanträge (219 Alters und 262 Inyalidenrenten— unträge) eingereicht und 3866 Renten (69 . 217) bewilligt worden. Es wurden 93 Anträge . * 47) abgelehnt, 9 (6 3) anderweitig erledigt, 79 (316 4 437 blieben unerledigt bezügl. wurden zur Bearbei⸗ tung in das nächste Vierteljahr mit übernommen. Außerdem wurden im schiedsgerichtlichen Verfahren 16 (10 Alters, und 6 Inraliden⸗ renten) zuerkannt. Biß Ende März cr. sind im ganzen 561 Renten (4373 4 1238) bewilligt bezw. zuerkannt worden. Davon kamen wieder in Wegfall 1161 (865 4 286), sodaß am 1. April 1894 thatsächlich 4450 Rentenempfänger (3598 Alter- und 942 Invaliden— rentner) vorhanden sind. Diese 4450 Rentenempfänger beziehen jähr⸗ fiche Renten im Gesammtbetrage von 544 857 6 30 3. Der durchschnittliche Jahresbetrag einer Altersrente berechnet sich . 3. auf 123 S 89 , einer Invalidenrente auf 17 MS O4 .

welche die Silberenquéte eröffne, von dem Interpellanten zurückgezogen.

Schluß nach 4 Uhr. Nächste Sitzung Montag 11 Uh (Fortsetzung der Berathung des Eisenbahn⸗-Etats).

Berliner es als eine Benachtheiligung betrachten, daß für sie die Je nach dem Standpunkt

Rückfahrkarten einen Tag weniger gelten. wird man diese Sache verschieden beurtheilen.

Abg. von Bockelberg (kons.) hält billige Tarife für Roh⸗ materialien für richtig; aber fraglich sei es, ob an Zentralstellen wie in Berlin solche Verkehrserleichterungen gewährt werden dürften, die dem platten Lande nicht gewährt werden könnten; Redner hält es ferner für nöthig, i r Züge einzustellen.

Abg. von Schalscha (Zentr): Wir halten die Eisenbahn . keine teuflische Erfindung, aber ebenso wie die Erfindungen der , n und des Dynamits haben auch die Eisenbahnen ihre

attenseiten.

Abg. Dr. Eckels (nl) sucht nachzuweisen, daß die Platzzuschläge namentlich den Nahverkehr belasten, z. B. im Verkehr zwischen Göttingen Northeim Minden Cassel; er empfiehlt die Verlegung eines Nachmittagszuges auf den Abend oder die Einstellung eines gewöhn⸗ lichen Personenwagens in die Harmonikazüge.

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Die von dem Herrn Vorredner angeregte Frage wird bereits untersucht; es ist Auftrag gegeben worden, festzustellen, wie groß das Bedürfniß ist. Es handelt sich in der Hauptsache um den Besuch des Theaters in Cassel. Das Interesse der benachbarten kleinen Städte ist ja sehr naheliegend. Es ist der Auftrag gegeben worden, zu unter⸗ suchen, wie groß die Zahl derjenigen sein würde, die von diesem Zuge Gebrauch machen würden. Es ist auch Auftrag gegeben, zu untersuchen, ob eine Verlegung der Züge möglich sei. Außerdem habe ich mir gestern erlaubt mitzutheilen, daß Erörterungen schweben, ob es möglich sein würde, für gewisse kurze Distanzen eine Ermäßigung der Platzkarten eintreten zu lassen. Eins möchte ich aber hier schon gleich direkt von der Hand weisen. Die Einstellung be⸗ sonderer, von der Platzkartengebühr befreiter Wagen in die D-Züge ist nicht angängig; es würde das zu einer Komplikation führen und zu einer Unsumme von Beschwerden, die die Staatseisenbahnverwaltung besser sich fern hält.

Abg. Hansen (fr. kons.) wiederholt seine Klage über die längere Gültigkeit der Rückfahrkarten nach Berlin.

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Der ausschlaggebende Grund ist der: es giebt nur eine Reichshauptstadt, ein Berlin (Heiterkeit, und dagegen müssen die anderen Städte zurückstehen. Es liegt wirklich ein Be⸗ dürfniß vor, den Karten nach Berlin eine etwas längere Gültigkeit zu geben, weil in vielen Fällen Vergnügungs und Geschäftsinteressen in der Reichshauptstadt einen ausgedehnten Aufenthalt erheischen. Wenn wir dem Antrage des Herrn Abg. Hansen entsprechen würden, so würde gar kein Halt sein; denn was Hamburg recht ist, müßte natürlicherweise auch allen anderen großen Städten Breslau, Elberfeld, Köln u. s. w. billig sein. Außerdem können die Hamburger sich helfen; sie können ein Rundreisebillet nehmen, sie brauchen nur nach dem Altonaer Bahnhof zu gehen, von da reicht die Entfernung, die für ein Rundreisebillet erforderlich ist. Bei Dresden trifft das allerdings nicht zu. Es könnte meines Erachtens auch nur davon die Rede sein, das Privilegium, mag man es ein odiosum oder ein favorabils nennen, für Berlin aufzuheben, aber nicht eine weitere Ausdehnung dieses Privilegtums auf andere Städte eintreten zu lassen. Schon aus ganz allgemeinen Gründen, die ich wiederholt hier aus⸗ geführt habe, verhalten wir uns zur Zeit, um die Vielscheckigkeit des ganzen Personentarifß nicht noch bunter werden zu lassen, gegen jede Vermehrung derartiger Spezialitäten durchaus ablehnend. Würde man aber die Beschwerde durch die Streichung des einen Zu— schlag⸗Tages für Berlin beseitigen, so bin ich fest davon überzeugt, daß wir damit einen sehr großen Anstoß erregen würden, und ich fürchte mich namentlich vor dem Anstoß, den wir bei allen Damen erregen würden, die jetzt ihre Männer auf eine Rückfahrkarte nach Berlin begleiten. (Heiterkeit) Ich würde einen Sturm in der Presse und in Zuschriften zu bestehen haben, wenn ich diesen einen Tag striche. Kommen wir zu einer allgemeinen Reform, so wird das Eine oder das Andere vielleicht fallen, und wir werden zu ganz gleichen Zu⸗ ständen kommen. Bis dahin, glaube ich, dürfen wir dieses Privile⸗ gium für Berlin noch aufrecht erhalten, ohne zu großen Schaden an⸗ zurichten.

Unter Ablehnung des Antrags Broemel werden die Einnahmen aus dem Personenverkehr genehmigt.

Es folgt die Berathung von Petitionen.

Eine . des Dr. Dronke aus Trier bittet um die

Einführung zehntägiger Rückfahrkarten. Die Kommission be— ah ag Uebergang zur Tagesordnung.

Abg. Broemel (fr. Vg.) will die Frage der Verlängerung der Rückfahrkarten auf jehn Tage nicht eingehend erörtern, bittet aber, die Erfahrungen der württembergischen und anderer deutscher

Staatseisenbahnen mit solchen Maßregeln im Auge zu behalten und darüber dem Hause später Material vorzulegen.

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Dazu bin ich sehr gern bereit, da ich als Chef der Reichsbahnen in Elsaß⸗Lothringen das süddeutsche System habe mitmachen müssen. (Hört! hört) Auch auf den Reichsbahnen haben die Rückfahrkarten zehntägige Gültigkeit. Es war das für mich eine allerdings nicht sehr angenehme, aber absolute Nothwendigkeit. Die Konkurrenz⸗

Gesetzes eine Reihe von Wünschen und Anträgen, berechtigten und unberechtigten, die bisher zurückgehalten worden sind, weil die Linie im einzelnen nicht genügend bekannt war oder weil man die Eisen⸗ bahnverwaltung nicht stutzig machen wollte, herauskommen.

wortet, und es bedarf nun einer weiteren Reihe von Ermittelungen und Verhandlungen, die ihren Abschluß finden in der landespolizei⸗

lichen Prüfung als nothwendig ergeben. dann häufig eine vollständige Umarbeitung der speziellen Projekte, wie sie

der Vorarbeiten; daß diese Verzögerung auch finanziell für den Staat

linie Merseburg —Lauchstädt sofort in Angriff genommen werde; 2) der seitens der Stadt Merseburg am 1. Juni 1891 eingezahlte Baarbeitrag von 100 000 06 nach Abzug der durch die Vorarbeiten entstandenen antheili⸗ . Kosten derselben bis zum Beginn des Bahnbaues mit

Proz. verzinst werde.

Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Ulrich bemerkt, daß der Bau leider vier Jahre habe verzögert werden müssen, daß jetzt die Sache aber so weit sei, daß der Bahnbau begonnen werden könne. Den zweiten Theil der Petition bitte er abzulehnen.

. Abg, von Helldorff-Zingst (kons.) befürwortet die Petition, die in beiden Theilen vollständig berechtigt sei.

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Die allgemeinen Bemerkungen des Herrn Abg. von Helldorff veranlassen mich, den Ausführungen meines Herrn Kommissars noch einiges hinzuzufügen. Auch unsererseits wird es aufs tiefste beklagt, daß von dem Zeitpunkte der Verabschiedung des Gesetzes, in dem der Kredit für neue Bahnen bewilligt wird, bis zum ersten Spatenstich für diese Bahnen oft eine sehr geraume Zeit verfließt. Es findet sich eine ganze Unsumme von Schwierigkeiten, die es ver⸗ hindern, im regelmäßigen Fortgang die verschiedenen Stadien der Entwickelung so zu fördern, wie es erwünscht wäre.

Eine der größten Schwierigkeiten zeigt sich darin, daß die Kreise bei den Nebenbahnen bisher den Grunderwerb entweder in Natur oder die Grunderwerbskosten zu leisten haben. Die Folge davon ist, daß sie ganz naturgemäß und auch durchaus berechtigt ein Auge darüber halten, daß diese Grunderwerbekosten auf das thunlichst geringe Maß eingeschränkt werden. Daraus ergiebt sich nun bei der speziellen Veranschlagung eine ganze Reihe von Differenzen zwischen den Beitragspflichtigen und der Eisenbahnverwaltung. Die Beitragspflichtigen sagen: nein, legt die Linie nicht durch die Wiese; denn der Ar Wiesenterrain kostet das Dreifache, als wenn man daneben durch den Berghang geht; und die Eisenbahn⸗Direktion sagt: das wäre unvernünftig, wenn ich mit verlorenem Gefälle und großen Erdarbeiten durch den Berghang gehen wollte, während ich durch die Wiese im natürlichen Gefälle des Thals bleiben kann. So entwickelt sich eine ganze Reihe von Schwierig⸗ keiten, die natürlich die Feststellung der Linie verzögern.

Dann findet sich sehr natürlich ebenfalls, daß nach Erlaß des

Diese Wünsche werden zum theil von den Lokalbehörden dringend befür—

lichen Prüfung und in den Anlagen, die sich aus dieser landespolizei⸗ Diese Anlagen bedingen

ursprünglich ergiebt sich eine sehr

aufgestellt worden große Verzögerung

sind. Auch daraus in dem Fortgang

von großem Nachtheil ist, liegt klar auf der Hand. Die Kosten der allgemeinen Verwaltung werden dadurch außerordentlich erhöht, wenn, wie in dem vorliegenden Falle, eine ganze Reihe, ich glaube 4 Jahre darüber vergangen sind. Während dieser 4 Jahre ist immer hin und her proiektiert und verhandelt und damit die Baubureaux in Thätig— keit gehalten worden. So ist daraus eine große Summe von Kosten entstanden, vielleicht höhere Summen, als die Stadt Mers eburg an Beiträgen geleistet hat. Es war daher die Pflicht der Staatsbahnverwaltung, nach einem Mittel zur Abhilfe zu suchen, und dieses Mittel der Abhilfe oder doch wenigstens der Abmilderung dieser Uebelstände glauben wir darin gefunden zu haben, daß die Vor⸗ arbeiten, die zur Zeit gemacht werden, um für eine neue Bahn bei dem Landtag den Kredit zu beantragen, viel gründlicher gemacht werden, als das früher der Fall war, daß wir uns namentlich dar⸗ über zu vergewissern suchen, was die Interessenten und was die Landes Polizeibehörden uns an Einrichtungen und Anlagen: Wegen, Vorfluth, Einfriedigungen, Abschüssen und dergleichen auferlegen werden. Es hat das den Vorzug, daß wir zunächst ge— nauer darüber unterrichtet sind, welche Kosten der Verwaltung hieraus erwachsen. Es hat aber auch weiter den Vorzug, daß die Ansprüche fixiert werden zu einer Zeit, wo das Gesetz noch nicht er lassen ist, infolge dessen die Ansprüche auch bescheidener sind. Ich hoffe, daß dieses Verfahren seine guten Früchte tragen wird.

Endlich ist wiederholentlich schon darauf hingewiesen worden, daß, so segentzreich auch die Vereinbarung zwischen Landtag, Finanz⸗ Minister und Minister für öffentliche Arbeiten wirkt, daß die Bau— ausführung nicht eher begonnen werden kann, bis genau feststeht, daß mit den bewilligten Krediten die Ausführungen wirklich gemacht werden können, diese Vereinbarung doch auch ihre Kehrseite hat. Und diese besteht eben darin, daß ein vollständig bis in die einzelnen Theile ausgearbeitetes Projekt vorliegen muß, um die kritische Frage des Ab⸗

schlusses des Kostenanschlags beantworten zu können. In früheren Jahren

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrunge⸗ Maßregeln. e . über die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in Preußen im Ausgang der Monate Februar und März 1894. Die Seuche herrschte in

Reai S Gemelnde, 3 Gemeinde⸗ Angabe

Regierungs⸗ * Gute) D (Guts⸗) der Thiergattung, . Pegrten 3 VBatrte ü.

Gl Telirken 6 Hirten welche von der Seuche

d e . 893 befallen ist.

Februar März 1894 1894

bezirk

Laufende Nr.

Rinder, Schafe, Schweine.

Rinder.

Rinder.

Rinder.

Rinder, Schweine. Rinder.

Rinder.

Rinder.

Königsberg

Gumbinnen ,,,, Marienwerder pte m;, 3Frankfurt a. O. ,, ( Stettin .. Köslin Stralsund ..

ö l Bromberg .. Rinder. 3 Breslau... ; Rinder.

ö,, - ; ; Oppeln ( Rinder. Magdeburg. Rinder, Schweine. 7 Merseburg .. Rinder, Schweine. ,, Rinder. Schleswig .. 20 Hannover. Hildesheim 2 Lüneburg 29 Stade 4 Osnabrück .. 2h Nurich . . 3 Minden J 1 Arnsberg.. 1 1 1 ö 1 1 Wiesbaden .. . Koblenz ... ,, ,,, 3 Düsseldorf .. , Aachen Sigmaringen.

Summa .

Q 2 FK - QQ O0

11

Rinder.

ö

Ninder. Rinder. Schweine.

11

ö 2

. »

Spanien.

Die gegen r n Kertsch angeordnete Quarantäne ist unter den üblichen Bedingungen aufgehoben worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 248 vom 16. Oktober 1893.)

Schweden.

Durch Bekanntmachung des Königlich schwedischen Kommern Kollegiums vom 4. d. M. ist die belgische Provin Namur für rein von Cholera erklärt worden. (Vergl. „R. A.“ Nr. 31 vom H. Fe⸗ bruar d. J.) 4 Als cholerainfiziert gelten zur Zeit in Schweden noch folgende rte: a. in Europa. Die russischen Gouvernements Wolhynien, Kowno, Plotzk und Tschernigow; die belqische Provinz Lüttich; Konstantinopel; b. außerhalb Europas: Kaukasien; die asiatische Türkei; die Häfen am Rothen und Kaspischen Meer, und am Persischen Meerbusen; die Häfen in Britisch⸗Ostindien; Chalon in Kochinchina; Tongking; die Philippinen; China und Japan.

Verdingungen im Auslande.

Dänemark.

23. April, 12 Uhr. Hafenverwaltung (Havneforvaltningens Kontoir, Toldboden) Fopen hagen; Ausführung der eisernen Dachkonstruktion eines Schuppens im hiesigen Freihafen. Bedingungen und Zeichnungen erhältlich an Ort und Stelle (wochentäglich von 11 1) gegen Hinterlegung von 50 Kronen, die bei Einlieferung eine Angebots und Rückgabe der Bedingungen ꝛc. zurückerstattet werden.

Verkehrsͤ⸗Anstalten.

Hamburg, 7. April. (W. T. B.). Nach Berichten der ameri⸗ lanischen Linie der Hamburg⸗Amerikanischen Pa cketfahrt⸗ Aktiengesellschaft wird sich der , von Ameril⸗ nach Europa in diesem Jahre sehr lebhaft gestalten. Schon jetzt sind auf den im Mai und Juni von New⸗NJork abgehenden Ham,

belegt.

ging man mit der Ausführung namentlich derjenigen Objekte, die

burger Schnelldampfern fast alle Plätze der ersten und zweiten lase

Deutscher Innungs- und Allgemeiner deutscher Handwerkertag.

Unter sehr zahlreicher Betheiligung begannen heute Vormittag im großen Saal des Germania-Innungshauses (Chausseestraße 193) die Verhandlungen des deutschen Innungs⸗ und Allgemeinen deutschen Handwerkertages. Es waren etwa 1500 Personen, zumeist Delegirte bon Innungen aus allen Theilen Deutschlands anwesend. Im Auf · trage des preußischen Handels- Ministeriums waren Geheimer Sber⸗Regierungs, Rath Dr. Sieffert und Regierungs- Assessor Pr. Hoffmann, im Auftrage des Reichsamt des Innern Geheimer Regierungs⸗Rath Hr. Wilhemi und im Auftrage des Polizei⸗Präsidenten Dber⸗Regierungs⸗Rath Friedheim und Negierungs-⸗AUssessor Dr. Freise, im Auftrage des Magistrats von Berlin, Assessor Hr. Cunow er⸗ schinen. Ferner waren mehrere Reichstags: Abgenordnete an⸗ wesend. Der Vorsitzende des Zentral⸗Ausschusses der vereinigten Innungsverbände Deutschlands, Schornsteinfeger-Obermeister Faster Berlin) eröffnete den Handwerkertag mit Worten der Begrüßung und bemerkte alsdann: Seit 25 Jahren bereits kämpfe das deutsche Handwerk für seine Existenz, 25 Jahre lang schon sei es durch eine slberale Gesetzgebung der freien Konkurrenz ausgeliefert. Wenn das Vandwerk trotzdem noch nicht von der Bilofläche verschwunden sei, so sei dies der Zähigkeit, Ausdauer, Anhänglichkeit und Liebe der deutschen Handwerker zu ihrem Berufe zu danken. Dieselbe Liebe und Anhänglichkeit haben die deutschen Handwerker auch stets ihrem Herrscherhause entgegen gebracht. Er ersuche daher die Versammelten, mit ihrn in den Ruf einzustimmen: Seine Majestät, unser Allergnädigster Kaiser und König, Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, das gesammte Kaiserliche Daus, fowie die deutschen Bundesfürsten und freien deutschen Städte seben hoch! Die Versammelten erhoben sich und stimmten dreimal lebhaft in dieses Hoch ein. Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Wil- hekmi: Sie haben den Herrn Reichskanzler und den Herrn Staats, sekretär des Neichsamts des Innern, Staats, Minister Dr. von Boetticher zu Ihren Verhandlungen eingeladen. Meine Herren Chefs haben mit umso größerer Freude Ihrer Einladung Folge geleistet und mich beauftragt, Ihren Verhandlungen beizuwohnen, als die Reichsregterung ein sehr warmes Herz für das deutsche Handwerk hat. Die Neichsregierung wünscht nichts sehnlicher, als daß das deutsche Handwerk wieder zur vollen Blüthe und Wohlstand gelange. Die Deutsche Reichsregierung verfolgt daher Ihre Berathungen mit größtem Interesse und wünscht denselben den besten Erfolg. Ich vermag diesem Wunsche nicht besser Ausdruck zu geben, als daß ich Ihnen zurufe: Gott segne das ehrbare Dunz wer! Gebhaftes Bravo l) Geheimer Ober⸗Regierungs⸗ Rath Dr. Sieffert:; Mein Chef, der preußische Herr Handels⸗Minister hat. ebenfalls mit großer Freude die Einladung zu Ihren heutigen Berathungen entgegengenommen, da den einzigen Gegenstand Ihrer Berathung die Vorschläge des preußischen Herrn Handels⸗Ministers, betreffend die Organisation des Handwerks und die 6 des Lehrlings⸗ wesens, bilden werden. Der Herr Minister ist hocherfreut, daß, trotz aller Kritik, seine Vorschläge im allgemeinen in den Kreisen der Hand— werker Anerkennung gefunden haben. Der Herr Minister hegt den Wunsch, daß an feinen Vorschlägen die rückhaltloseste Kritik geübt werde. Da die Handwerker im allgemeinen den Vorschlägen zustimmen, so hält er umsomehr an seinem Standtpunkte fest. Er wünscht die thätige Mitarbeit der Handwerker, damit seine Vorschläge eine Gestal⸗ tung erhalten, die zur Wiederbelebung und Hebung des deutschen Hand⸗ werks führen. Der preußische Herr Handels⸗Müinister ist der Ueber— zeugung, daß eine Wiederbelebung des deutschen Handwerks auch eine . der gesammten wirthschaftlichen und sozialen Verhält⸗ nisse herbeiführen werde. Daher wünscht der Herr Minister, mit den Handwerkern in enger Fühlung zu bleiben. Der Herr Minister ver⸗ solgt, gleich der Deutschen Reichsregierung, Ihre Verhandlungen mit größter Spannung, und wünscht, daß dieselben dem Handwerk zum Segen gereichen mögen. (Lebhaftes Bravg.) Ober⸗Regierungs⸗ Rath Fried heim betont, daß auch das Berliner Polizei⸗Präsidium den berechtigten Bestrebungen des Handwerks volle Sympathien ent⸗ gegenbringe. Die Abgg. von Buchka, Metzner, Schreiber, Freiherr von Heyl u. a. begrüßten hierauf den Handwerkertag im Namen ihrer Fraktlonen. Demnächst referierte Schuhmacher Sbermeister⸗ Beutel Über die Vorschläge des preußischen Handels Ministers, betreffend die Organisation des Handwerks und die Regelung des Lehrlingsweseng. Der Redner befürwortete folgende Resolution; „I) Der deutsche Innungs⸗ und Allgemeine Handwerkertag erblickt in den Wäünschen des Herrn Ministers Freiherrn von Berlepsch die Anerkennung des wichtigen Grundsatzes. daß sich die Organisation des Handwerks nur auf der Grundlage des Zwanges aufbauen kann, empfiehlt aber dem deutschen Handwerkerstande, an der

zu erwartenden Reuorganisation nur mitzuarbeiten, wenn: a. durch

dieselbe das Innungswesen nicht nur als die korporgtive Unterlage erhalten, fondern organisch fortgebildet wird; b. der Meistertitel und damit auch die Meisterwürde den gebührenden gesetzlichen Schutz erfährt, sodaß der Meisterstand innerhalb der Srganisation den maß ebenden Einfluß auszuüben vermag; . in ihr die deutschen ö, als die nationale sachliche Zusammenfassung der ngehörigen des einzelnen Handwerks die wünschenswerthe Berück⸗= sichkigung und Stärkung finden; d. die in den Gegenvorschlägen in Bezug auf alle diese Punkte überhaupt aufgestellten ö in die Hesetz gebung übergeführt werden. 2) Nach Sicherung der vorste henden Forderungen erklaͤrt der deutsche Innungs⸗ und Handwerkertag, den thatsächlichen Verhältnissen unseres Gewerbes. insoweir dechnung zu tragen und ist damit einverstanden, daß die Korporationen des Handwerks für einen fest zu. be⸗ messenden Zeitraum behufs. Schaffung der Zwangsorganisation während der Periode des Uebergangs für alle auf Grund der Gewerbe ˖ freiheit 3 und von dem neuen n betroffenen Betriebe in den einzelnen Gewerbszweigen unter Aufhebung jeder Ti fbi

öffnen. Nach Ablauf dieser Uebergangszeit soll der Befähigungsnachweis , für den Eintritt in die obligatorische imnnung . auch ö. en Beginn eines einschlägigen Gewerbebetriebes jur Geltung gebracht werden.

bedingung sich

Arbeiter Berlins auf, am 1. Mai Vormittags die von der Kommission einberufenen Gruppenversammlungen zu besuchen, und empfiehlt den Arbeitern, deren Gewerkschaften bereits Versammlungen ihrer Branche zum 1. Mai festgesetzt haben, diese Versammlungen zu besuchen.

In Zürich hat, wie der Berner Bund“ berichtet, der Große Stkadtrath in einer fünfstündigen Sitzung am Donnerstag einen Ent⸗ wurf zu einer Strikeverordnung fast einstimmig (Sozialdemokraten nicht inbegriffen) angenommen. Die Verordnung belegt mit Geld⸗ strafen bis zu 15 Fr. das unbefugte Betreten von Wohnungen, Arbeits⸗ und Lagerplätzen, Werkstätten zum Zwecke der Hinderung von Arbeitern oder Arbeitgebern in der Ausübung ihres Be⸗ rufs. Ferner wird bei Geldstrafe verboten, gegen Arbeiter irgend welchen Zwang auszuüben, sie gegen ihren Willen zu begleiten oder in sonstiger Wesse zu belästigen. Ausländer können im Wieder holungsfalle den zuständigen Behörden zur sofortigen Kantonsverwei⸗ sung empfohlen werden. Einmüthig gelangte ferner ein Antrag des Oberrichters Wolff zur Annahme, durch den der Engere Stadtrath mit der Prüfung der Mittel und Wege zur Verhinderung von Aus⸗ ständen beauftragt wird. Der Züricher Malermeisterverein faßte am Donnerstag folgende Entschließungen: Solche Ausständige, die schon am ersten Montag ohne weiteres die Arbeit niederlegten, sind endgültig entlassen und werden nicht mehr eingestellt; solche, die nachlräglich durch Drohungen und Versprechungen zum Strike verleitet wurden, haben, falls sie die Arbeit wieder aufnehmen wollen, ein Gesuch in diesem Sinne an die Malermeister zu richten; die Meister verpflichten sich bei einer Konventionalbuße von 109 Fr. im einzelnen Fall zur Einhaltung dieser Bestimmungen. Auch die Schmiede und Wagner wollen am 21. d. M. die Arbeit ein⸗ stellen, wenn bis dahin die Meister nicht befriedigende Zusagen er⸗ theilen. Die Maifeier in Zürich soll nach einem Beschluß der Arbeiterunion in bisheriger Weise veranstaltet werden. Vormittags finden in Außersihl Festreden, Mittags findet ein Umzug statt.

In Olten (Schweiz) sind die Arbeiter der drei Schuh fabriken in eine Lohnbewegung getreten; sie fordern, einer Mit⸗ theilung des „Vorwärts“ zufolge: 1) Aufstellung eines Tarifs für Rahmenarbeit, 2) entweder 19060 Lohnzuschlag und Stellung eines Sitzplatzes in der Werkstätte oder 200,0 Lohnzuschlag ohne Sitzplatz.

Aumxös Süd⸗Wales berichtet man dem „Vorwärts“, daß eine große Versammlung der dortigen Grubenarbeiter einen Beschluß gefaßt habe, der den Uebergang der Gruben in Staatsbesitz und den Achtstundentag fordert.

Aus Paris wird dem H. T. B.“ telegraphiert, daß in einer großen Baumwollspinnerei bei Grenoble ein Ausstand aus— gebrochen ist.

Während die Nachrichten aus der Koksgegend Pennsyl⸗ vaniens, die am Sonnabend vorlagen, die schnelle Beendigung des dortigen Ausstandes erwarten ließen, theilt W. T. B. eine New JVorker Reuter⸗Meldung vom 7. d. M. mit, in der es heißt: Die Ausstandigen im Kohlenbezirk von Pennsylpvanien haben eine große Menge Dynamit gestohlen. Man befürchtet neue Unruhen; es herrscht lebhafte Erregung. Vom gestrigen Tage wird weiter gemeldet: In Scottdale, Pennsylvanien, haben die Ausständigen den Beschluß gefaßt, den Ausstand fortzusetzen. Am Sonnabend vertrieben 200 mit Steinen und Stöcken versehene Frauen die Arbeiter aus der Fabrik in Lamont. Die Polizei wagte nicht, auf die Frauen, von denen mehrere Kinder mit sich führten, zu schießen.

Kunst und Wissenschaft.

Der Verein für deutsches Kunstgewerbe veranstaltet am nächsten Mittwoch einen Fachabend für Majolika. Maler J. Zeutzius (Dresden) wird über Erzeugnisse der Firma Villeroy u. Boch mit besonderer Berücksichtigung einer wetterbeständigen Außendekoration sprechen. Regierungs⸗Bauführer K. Dümmler zrird ittheilungen geben über amerikanisches Luxus« und Gebrauchsgeschirr und dessen Herstellung in der Rookwogd Pottery in Cincinnati (Ohio). Die . findet statt im großen Saale des Architektenhauses, 87 Uhr Abends.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. ö. An der Ruhr sind am 7. d. M. gestellt 10942, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. * , , sind am 6. d. M. gestellt 36665, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs- Versteigerun gen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am

7. April die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Große

. 37, der Kom manditgesellschaft Herm.

rojanker u. Co. gehörig; Nutzungswerth 10750 M ; Mindest⸗

ebot 766 ς; für das Meistgebot von 126 000 6 wurde der Rentier

8. Saller, Blumeshof 3, Ersteher. Lübecker str. 47, den

Bauunternehmern Herm. Ducar und Joh. Schubert gehörig ;

ig 606 a; Nutzungswerth 10080 ; Mindestgebot 118 0090 ;

ür das Meistgebot von 160 900 ις wurde der Maurermeister Wilh. Friedrich, . 3, Ersteher.

Berlin, 7. April. (Wochenbericht für Stärke, Stärkefghrikate und Hülsen früchte von Max Sa bersky.) Ia. Kartoffelmehl 15 169 S6, la. n, 13 - 158. , IIa. Kartoffelstärke und Mehl 114 —134 4, feuchte Kartoffclstãtke Berlin 7 50 S, Frankfurter Syrupfabriken ., nach

erkmeister's Bericht fr. Fabrik 7 1, gelber Syrup 17 -= 175 , Kap. Syrup 18— 186 6, Kap.-Export 19-19 6, Kartoffelzucker elber II- 174 A6, do. Kap. 18— 18 16, Rum⸗Kuleur 33— 34 4, 8 Dextrin, gelb und weiß, Ia. 22 23 4, do. sekunda Welzenstãrke ) 26—7 6, Weizenstaͤrke

35 36 ,

klein

Die am Sonnabend in Bochum abgehaltene dritte General⸗ versammlung der Aktionäre des West fälischen Kokssyndikats genehmigte einstimmig den Jahresbericht und die Bilanz und ertheilte dem Vorstand und Aufsichtsrath Entlastung. Die ausscheidenden Prüfer wurden durch Zuruf wiedergewählt, ebenso die ausscheidenden Aufsichtsrathsmitglieder; an Stelle des kürzlich verstorbenen Kommerzien Raths Mauritz wurde Herr Direktor off mann von Zeche Zollverein gewählt. In der anschließenden Monatsver⸗ sammlung der Mitglieder des Westfälischen Kokssyndikats wurden die Einschräukung für April auf 10 06, die Beiträge für März auf 25 0Isö festgefetzt gegen bisherige 7 und 25 6. Aus dem vom Vorstand er⸗ statteten Geschäftsbericht ist zu erwähnen, daß die Koksproduktion im Februar d. J. 364 648 t betragen hat gegen 332 699 t im . zg cisc Tmiehr zr 45! t. Für! bie Monate Maͤr; jis Mai sind verkauft 379 0900 t, 370 909 und 365.000 t, bis zum Jahresschluß insgesammt 3 869 009 t. Die Ab⸗ schlüsse sind, wie sich schon aus diesen Zahlen ergiebt, gut vorangegangen, jedoch macht sich bei den Exportlieferungen stärkere englische Konkurrenz bemerkbar. Die Preise in Belgien sind, dank des dortfelbst mit 98 ½9 Betheiligung zustande gekommenen Nokssyndikats fester geworden. Mit diesem belgischen Kokssyndikat ist eine Ver⸗ ständigung angebahnt, mit den Kokereien im Aachener Revier bereits geschlossen. Die dem Kokssyndikat angehörenden Privatkokereien leiden sehr unter dem Mangel an Kokskohlen.

Magdeburg, 7. April. (W. T. B.) ,,, Kornzucker exkl., von 92, —— neue Kornzucker exkl. 33 ι Rendement 12,70, neue 12,95, Nach produkte exkl., 75 0 / Rende ment 10,15. Ruhig. Brotraffinade J. ——, Bröotraffinade II. —, Gem. Raffinade mit Faß 26,25, Gem. Melis L, mit Faß —, Ruhig. Rohzucker. J. Produkt Transito f. a. 8. Hamburg pr. April 12,60 Gd., 12,65 Br, pr. Mai 12,67 bez., 1270 Br., pr. Juni 12,75 bez, 12,777 Br., pr. Juli 12,806 bez, 12.827 Br. Stelig.

Leipzig, 7. April. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ bandel. La Plata Grundmuster B. per April 3,40 ÆS , per Mai 3,40 S, per Juni 3.45 S, per Juli 3,476 , per August 3,50 S, ver September 35.525 *, per Oktober 3,55 M, per No⸗ vember 3,55 M, per Dezember 3,57 M , per Januar S Umsatz 95 000 Kg.

Mannheim, 7. April. (W. T. B.) Produktenmarki. Weizen pr. Mai 1465, pr. Juli 14,65, pr. Nov. 14,80. Roggen pr. Mai 12,355, pr. Juli 12.55. pr. Nov. 12,75. Hafer per Maj 13,830, pr. Juli 13,30, pr. Nov. 13,20. Mais pr. Mai 11,00,

pr. Juli 11,00, pr. Nov. 11,00. Bremen, 7. April. (B. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht.

Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum ⸗˖ Börse.) Ruhig. Lokc 475 Br. aum wolle. Ruhig. Upland middling, loko 394 . Schmalz. Fest. Wilcox 39 9 Armour shield 387 3, Cudahy 39 3, Fairbanks 33 3. Speck. Fest. Short clear middling loko 35. Taback. Umsqz; 286 Seronen Carmen.

Wien, 7. April. (W. T. B) Die Generalyersammlung der Oesterreichischen Länderbank genehmigte einstimmig die von dem Verwaltungsrath ö Verwendung des Reingewinns, nämlich die Vertheilung einer Superdividende von 4 Fl., sonach einer Gesammtdividende von 14 Fl. und den Vortrag von 611767 Fl. auf neue .

lich ist. . ö Kew⸗Vork, 7. April. (W. T. B) Die Börse eröffnete in ruhiger Haltung, im weiteren Verlaufe gaben die Kurse etwas nach. r . war träge. Der Umsatz der Aktien betrug 139 000 Stück. er Silbervorrath wird auf 185 009 Unzen eschätzt. ; lch, en eröffnete e, stieg einige Zeit, dann Reaktion und Abschwächung infolge lebhafter Verkäufe. Schluß nn, Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen? eaktionen. Der Werth der in der vergangenen Woche ein geführten Waaren betrug 7390 740 Dollars Cen 6 778 997 Dollars in der Vorwoche, i, n. Stoffe 1837 9653 Dollars gegen 1 525 410 Dollars in der Vorwoche. e Chicago, 7. April. (B. T. B). Weizen fallend einige Zeit nach Eröffnung lg ünstigen Wetters, dann Reaktion, spaäͤter wieder fallend. Schluß . Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen. .

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